DE19640669C2 - Verfahren zum Erstellen eines Baugrubenverbaus - Google Patents
Verfahren zum Erstellen eines BaugrubenverbausInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D17/00—Excavations; Bordering of excavations; Making embankments
- E02D17/02—Foundation pits
- E02D17/04—Bordering surfacing or stiffening the sides of foundation pits
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Baugrubenverbaus.
Die US-PS
3 119 635 beschreibt einen Vertikalträger in einer Fundament
gründung eines Bauwerkes, d. h. er ist zum Abtragen der Bauwerks
lasten ins Erdreich eingesetzt. Der Vertikalträger ist
dabei zwei- oder auch mehrteilig ausgeführt, um beim Ein
rammen den über die Erdoberfläche hervorstehenden Abschnitt
nicht zu lang werden zu lassen. Durch den Einsatz der
Verbindungshülse zwischen aufeinanderfolgenden Abschnitten
soll deren ansonsten erforderliche Zeit- und kostenauf
wendige Verschweißung vermieden werden.
Bei einem Baugrubenverbau mit insbesondere in Form eines
Doppel-T-Profils ausgeführten Vertikalträgern z. B. für
sogenannte Trägerbohlwände oder als Steckträger von Bohr
pfählen sind die Vertikalträger in der Praxis vor bzw. bei
ihrem Einsatz stets ungeteilt ("Merkblatt Stahl 161" der
Beratungsstelle für Stahlverwendung, 1. Auflage 1979,
Seiten 4 und 5). Nach Abschluß der betreffenden Baumaßnahme
muß der Verbau regelmäßig zumindest im oberen Bereich
entfernt werden, weil dauerhafte Bauteile nachfolgende
Installationen behindern können. Fast alle Gemeinden bzw.
Städte machen diese Auflage. Da das Ziehen der Vertikal
träger in der gesamten Länge wegen des technischen Auf
wandes nicht in Frage kommt, wird regelmäßig nur der obere
Teil des Verbaus entfernt. Auch das ist jedoch verhältnis
mäßig aufwendig, weil zunächst der Boden auf der der Bau
grube abgewandten Seite des Verbaus in der erforderlichen
Breite und Tiefe ausgehoben werden muß, danach die oberen
Profilabschnitte mit Schweißbrennern abgeschnitten sowie
entfernt werden müssen und abschließend der Arbeitsraum
wieder verfüllt werden muß. Da der Verbau fast immer längs
der Grundstücksgrenze verläuft, sind die genannten Arbeiten
oft nur vom Grundstück des Nachbarn oder von öffentlichen
Wegen her auszuführen, wozu es der Einholung einer
Genehmigung bedarf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Erstellen
eines Baugrubenverbau anzugeben, bei dem
später erforderliche Rückbauarbeiten auf ein
Minimum reduziert sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Patentanspruch 1 gelöst.
Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß der
obere Teil des Verbaus entfernt werden kann, ohne die
eingangs beschriebenen Nebenarbeiten durchführen zu müssen.
Hierzu wird der spätere Vertikalträger aus zwei Teilen
zusammengesetzt. Im liegenden Zustand werden beide Träger
hälften mit einer Verbindungshülse zusammen
gefügt und gegen Lösen mit Steckbolzen bzw. Schrauben
lagegesichert und verbunden. Die
möglichst formschlüssig ausgebildete Hülse erlaubt die
Übertragung von Biegemomenten, Querkräften und Längs
kräften. Der Vertikalträger kann nun wie üblich für einen
Verbau eingesetzt werden, im Züge des Aushebens des
anstehenden Bodens wird aber der den Gründungsabschnitt mit
der Verbindungshülse verbindende untere Steckbolzen heraus
geschlagen. Bei Rückbau des Verbaus kann dann der Rück
bauabschnitt zusammen mit der Verbindungshülse durch Ziehen
mit einem leichten Hebegerät vom Gründungsabschnitt
getrennt und aus dem Boden gezogen werden, ohne die
Oberfläche aufbrechen zu müssen. Die Hölzer der Ausfachung
können meistens im Boden verbleiben, wo sie im Laufe der
Zeit ohnehin verrotten. Der wiedergewonnene Trägerabschnitt
sowie die Verbindungshülse können erneut verwendet werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Vertikalträgers sind
damit offensichtlich.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der
Erfindung mehrere Möglichkeiten. So weist der Rückbau
abschnitt vorzugsweise eine Länge von 1,5 bis 2,5 m,
insbesondere von etwa 2 m auf, je nach örtlicher
Anforderung. Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Gründungs
abschnitt und der Rückbauabschnitt jeweils auf halbe Länge
der Verbindungshülse in diese eingesetzt sind. Die
Verbindungshülse wird man aus montagetechnischen Gründen so
ausbilden, daß sie den Vertikalträger an deren Umfang mit
einem gewissen Spiel umgibt, welches zugleich unver
meidliche Maßabweichungen des Hülsen- und des Trägerquer
schnittes auszugleichen vermag. Die Größe des eingeräumten
Spieles zwischen der Innenkontur der Verbindungshülse und
der Profilkontur der beiden Träger bestimmt die gegen
seitige Verdrehung im Bereich der Verbindungshülse. Sie
wird ausgelöst durch den einseitig wirksam werdenden
Erddruck nach dem Aushub des Bodens auf der Baugrubenseite.
Biegemomente und Querkräfte können erst übertragen werden,
wenn das vorhandene Spiel infolge Verschiebung und Ver
drehung überwunden wird und Teilbereiche der inneren
Hülsen- und Trägerflanken in einen formschlüssigen Kontakt
kommen. Zur Begrenzung dieser schlupfartigen Bewegung wird
das für die Montage und Demontage erforderliche Spiel
planmäßig so klein wie möglich gewählt. Die Verbindungs
hülse kann aus miteinander verschweißten, ebenen und/oder
abgekanteten Stahlblech- und/oder Stahlstabteilen aufgebaut
sein. Hinsichtlich ihrer Dimensionierung haben sich
folgende Abmessungen als vorteilhaft herausgestellt: Die
Länge der Verbindungshülse sollte dem 2- bis 10-fachen,
insbesondere dem 3 bis 6-fachen der Trägerprofilhöhe
entsprechen; die Verbindungshülse sollte eine Wandstärke
aufweisen, die mindestens 30% der Trägerflanschdicke ent
spricht; die Biegesteifigkeit der Verbindungshülse sollte
um 10 bis 20% größer als die des Gründungsabschnittes und
des Rückbauabschnittes sein. Die Erfindung empfiehlt bevor
zugt auch eine lösbare Verbindung zwischen der Verbindungs
hülse und dem Rückbauabschnitt, um eine Austauschbarkeit
bei mehrfachem Einsatz zu gewährleisten. Hierzu dient eine
Verschraubung der Stege. Bedarfsweise ist auch eine
Schweißverbindung zwischen der Verbindungshülse und dem
Rückbauabschnitt möglich, insbesondere wenn die Träger
verformung infolge Schlupf aus Biegung und Querkraft
zwischen Verbindungshülse und Rückbauabschnitt begrenzt
werden soll. Die Löcher in der Verbindungshülse sollen
einen Abstand von 15 bis 20 cm vom zugeordneten Ende der
Verbindungshülse aufweisen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch einen Baugruben
verbau,
Fig. 2 das Detail A aus Fig. 1 in vergrößerter Dar
stellung,
Fig. 3 einen Schnitt B-B durch den Gegenstand der Fig. 2
und
Fig. 4 ein Detail des Gegenstandes der Fig. 3 in einer
abgewandelten Ausführungsform.
Der in den Figuren dargestellte Vertikalträger 1 ist für
einen Baugrubenverbau bestimmt und besteht in seinem grund
sätzlichen Aufbau aus einem Doppel-T-Profil mit der Profil
höhe h (vgl. Fig. 3). Wie man aus den Fig. 1 und 2 erkennt,
ist der Vertikalträger 1 in einen unteren Gründungs
abschnitt 2 und einen oberen Rückbauabschnitt 3 geteilt.
Der Gründungsabschnitt 2 sowie der Rückbauabschnitt 3 sind
mit ihren einander zugewandten Enden in eine Verbindungs
hülse 4 eingesetzt, die einen dem Trägerprofil im wesent
lichen entsprechenden Aufnahmequerschnitt 5 aufweist (vgl.
Fig. 2 und 3). Der Gründungsabschnitt 2 ist mit dieser
Verbindungshülse 4 längskraftübertragend verbunden, und zwar
jeweils durch einen Steckbolzen 6, der in das Loch 7
eingesteckt und aus diesen wieder herausziehbar oder
herausdrückbar ist. Der Rückbauabschnitt 3 ist mit der
Verbindungshülse 4 längskraftübertragend mit einer Schraube
17 verbunden. Der Gründungsabschnitt 2 und der Rückbau
abschnitt 3 sind jeweils auf halbe Länge der Verbindungs
hülse 4 in diese eingesetzt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Verbindungs
hülse 4 aus zwei ebenen und zwei abgekanteten Stahlblech
teilen 8 bzw. 9 und vier Stahlstabteilen 10 zusammen
gesetzt, die miteinander verschweißt sind. Bei der Aus
führungsform nach Fig. 4 sind die Stahlstabteile 10 durch
ebene Stahlblechteile 11 ersetzt.
Die Verwendung des Vertikalträgers 1 ergibt sich unschwer
aus Fig. 1:
Die erforderliche Anzahl der aus jeweils einem Gründungs
abschnitt 2 sowie dem Rückbauabschnitt 3 und der Ver
binungshülse 4 zusammengesetzten Vertikalträger 1 wird in
Bohrlöcher 12 eingesetzt und im unteren Teil mit Beton 13
verfüllt. Nach Erhärten des Betons 13 wird die Baugrube 14
ausgehoben, wobei die (unteren) Steckbolzen 6 aus den
Löchern 7 herausgeschlagen oder herausgezogen werden,
sobald die entsprechende Aushubtiefe erreicht und die
Steckbolzen 6 vorübergehend zugänglich sind, denn auch in
diesen Bereich werden anschließend sofort die Ausfachungs
bohlen 15 eingesetzt.
Ist das Bauwerk 16 fertiggestellt und der Freiraum zwischen
dem Bauwerk und dem Verbau verfüllt, kann dieser zurück
gebaut werden. Allerdings werden lediglich die Rückbau
abschnitte 3 mit den Verbindungshülsen 4 gezogen und der
entstehende schmale Schlitz mit geeignetem Material
verfüllt.
Es ist grundsätzlich möglich, die
Verbindungshülse auch für andere Stahlprofilformen aus
zubilden. Außerdem kann es zweckmäßig sein, Verbindungs
hülsen für die Verbindung unterschiedlich großer Profile zu
gestalten. Diese werden als Reduzierhülsen bezeichnet und
können zum Einsatz gelangen, wenn in den beiden Träger
abschnitten deutlich unterschiedliche Beanspruchungen
auftreten oder wenn besondere konstruktive Anforderungen
bestehen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Erstellen eines Baugrubenverbaus unter Verwendung eines Vertikalträgers (1) aus Stahl,
insbesondere in Form eines Doppel-T-Profils, bei dem der
Vertikalträger (1) in einen unteren Gründungsabschnitt (2) sowie in
einen oberen Rückbauabschnitt (3) geteilt ist, der Gründungsabschnitt (2)
sowie der Rückbauabschnitt (3) mit ihren einander zugewandten
Enden in eine Verbindungshülse (4) mit dem Trägerprofil im
wesentlichen entsprechendem Aufnahmequerschnitt eingesetzt
und über die Verbindungshülse (4) miteinander verbunden
sind, wobei der Verbund von Gründungs
abschnitt (2) und Verbindungshülse (4) durch einen deren Stege
durchsetzenden Steckbolzen (6) lösbar ist, bei dem die
Verminderung von Rückbauarbeiten dadurch erreicht wird,
daß nach dem Setzen des Vertikalträgers (1) der Steck
bolzen (6) im Zuge des Aushebens der Baugrube (14) aus
den Stegen herausgezogen oder -gedrückt wird und zum Rück
bauen der obere Abschnitt als Rückbauabschnitt (3) zusammen
mit der Verbindungshülse (4) gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der
Gründungsabschnitt (2) und der Rückbauabschnitt (3)
jeweils auf halbe Länge der Verbindungshülse (4) in
diese eingesetzt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Verbindungshülse (4) aus miteinander
verschweißten, ebenen und/oder abgekanteten Stahl
blechteilen (8, 9, 11) und/oder Stahlstabteilen (10)
bestehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Verbindungshülse (4) eine Länge aufweist,
die dem 2- bis 10-fachen der Trägerprofilhöhe (h)
entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die
Verbindungshülse (4) eine Länge aufweist, die dem
3- bis 6-fachen der Trägerprofilhöhe (h) entspricht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Verbindungshülse (4) Wandstärken aufweist,
die mindestens 30% der Trägerflanschdicke entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Verbindungshülse (4) eine Biegesteifigkeit
aufweist, die um 10 bis 20% größer als die des
Gründungsabschnittes (2) und des Rückbauabschnittes
(3) sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei der Verbund von Rückbau
abschnitt (2) und Verbindungshülse (4) durch eine in
deren Stege eingesetzte Schraube (17) gebildet ist.
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- 1996-10-02 DE DE1996140669 patent/DE19640669C2/de not_active Expired - Fee Related
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