DE19632610A1 - Entriegelungsvorrichtung für eine an einer Wandstruktur befestigte Platte - Google Patents
Entriegelungsvorrichtung für eine an einer Wandstruktur befestigte PlatteInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D25/00—Window arrangements peculiar to rail vehicles
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Securing Of Glass Panes Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung
für eine an einer Wandstruktur befestigte Platte, wie
z. B. einer in einem Eisenbahnwaggon eingebauten Fen
sterscheibe.
Die Fenster in modernen Eisenbahnwaggons sind häufig
nicht mehr zu öffnen, da diese Waggons mit Klimaanlagen
ausgestattet sind. Die Fensterscheiben sind auch nicht
manuell zerstörbar, da insbesondere im Verkehr mit
Hochgeschwindigkeitszügen zusätzliche Anforderungen an
die Festigkeit und die Schallisolierung der Fenster
scheiben gestellt werden. Bei einem Unfall bedeutet
dies, daß sämtliche Passagiere den Waggon durch die
Türen verlassen müßten, da solche Fenster nicht als
Notausstieg zu benutzen sind.
Aus der DE 39 25 430 A1 ist eine Entriegelungsvorrich
tung für eine Fensterscheibe bekannt, die über ein
Dichtungsprofil mit einem Rahmenelement verbunden ist,
wobei die Fensterscheibe über ein Befestigungselement
am Rahmenelement befestigt ist. In diesem oder am Befe
stigungselement ist ein mit Gas füllbarer verformbarer
Schlauch angeordnet, der im aufgeblasenen Zustand die
Befestigung der Fensterscheibe aufreißt, so daß die
Fensterscheibe aus dem Rahmenelement fällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache
und sichere Entriegelungsvorrichtung für eine an einer
Wandstruktur befestigte Platte zu schaffen.
Gemäß der Erfindung wird eine Platte mit Hilfe minde
stens eines Befestigungselements an einer Wandstruktur
befestigt, wobei das eine Ende des Befestigungselemen
tes an der Wandstruktur abgestützt ist und das andere
Ende mit der Platte verbunden ist und diese gegen die
Wandstruktur zieht. Bei Aktivierung der Entriegelungs
vorrichtung erzeugt ein Druckgasgenerator des Befesti
gungselements einen Druck, welcher eine Sollbruchstelle
des Befestigungselements aufplatzen läßt. Dies hat den
Vorteil eines einfachen und kleinformatigen konstrukti
ven Aufbaus. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
aufgrund der elektrischen Ansteuerung der Entriege
lungsvorrichtung neben einer dezentralen Auslösung un
mittelbar am Öffnungsort auch eine zentrale Auslösung
für mehrere Öffnungsorte möglich ist.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die
Entriegelungsvorrichtung derart ausgebildet, daß sich
der Druck bei Zerstörung der Sollbruchstelle gerichtet
entlädt und damit die Platte von der Wandstruktur fort
drückt. Würde das Befestigungselement lediglich aufge
trennt, würde die Gefahr bestehen, daß die Platte noch
in der Wandstruktur verbleibt, da sie durch Dichtungs
systeme gehalten wird. Bei der erfindungsgemäßen Ent
riegelungsvorrichtung erfolgt das Auftrennen der Befe
stigung und das Fortdrücken der Platte mit nur einem
Element, nämlich dem Befestigungselement. So wird eine
zusätzliche Drückvorrichtung, welche die Platte von der
Wandstruktur fortdrückt, z. B. eine Feder, vermieden.
Das Fort drücken der Platte von der Wandstruktur ist nur
auf den Auslösefall beschränkt. Im Montagezustand wird
auf die Platte keine Druckkraft ausgeübt.
In weiterer bevorzugter Ausführungsform ist das Befe
stigungselement von einem Ringteil aus Elastomermateri
al umgeben. So kann die Platte gegen die Wandstruktur
gespannt und zugleich gedämpft gelagert werden. Weiter
hin weist das Ringteil eine Fangmulde auf, die zusammen
mit einer Ijochscheibe einen die Sollbruchstelle umge
benden, nach außen geschlossenen Hohlraum bildet. Die
nach der Zerstörung der Sollbruchstelle aus dem Befe
stigungselement austretenden Gase werden in diesem
Hohlraum gesammelt und drücken dann die Platte von der
Wandstruktur ab.
Das Befestigungselement kann an der Sollbruchstelle
derart ausgebildet sein, daß bei dem Aufplatzen dersel
ben eine nietkopfartige Aufweitung an den aufgetrennten
Enden erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß insbesondere
das an der Wandstruktur abgestützte Ende des Befesti
gungselementes dort vernietet wird und deshalb nicht
durch den Gasdruck angetrieben nach innen, z. B. in den
Fahrgastraum, gelangen kann.
Bevorzugterweise ist das Befestigungselement als Trenn
schraube ausgebildet und greift mit einem Gewinde in
eine an der Platte befestigte Gewindebuchse zusammen.
So läßt sich die Zugkraft, mit welcher die Platte gegen
die Wandstruktur gespannt ist, durch den Grad des Fest
ziehens der Gewinde genau dosieren. Ein weiterer Vor
teil ist die einfache Lösbarkeit der Verbindung durch
Aufschrauben. Eine solche Befestigung ist auch ohne
Entriegelungsvorrichtung verwendbar. Hierbei kann an
stelle der Trennschraube eine gewöhnliche Schraube
verwendet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Entriegelungsvor
richtung und
Fig. 2 dieselbe Entriegelungsvorrichtung in ausgelö
stem Zustand.
Die dargestellte Entriegelungsvorrichtung 1 hält eine
Platte 2, bei der es sich um eine Fensterscheibe (Ver
bundglasscheibe) eines Eisenbahnwaggons handelt, an
einer Wandstruktur 3 fest. Mehrere Entriegelungsvor
richtungen 1 sind rund um die Platte angebracht und
können gleichzeitig elektrisch ausgelöst werden, um die
Platte 2 von der Wandstruktur 3 abzusprengen. Die Wand
struktur 3 besteht aus einer Außenhaut 4 und einer hin
ter der Außenhaut befestigten Tragvorrichtung 5, an der
die Entriegelungsvorrichtung 1 montiert ist. Die Platte 2
besteht aus einer inneren Scheibe 6 und einer äußeren
Scheibe 7, wobei die beiden Scheiben 6,7 über ein Di
stanzstück 8 verbunden sind. Die äußere Scheibe 7 hat
eine größere Kantenlänge als die innere Scheibe 6. Auf
ihrem überstehenden Rand ist eine Gewindebuchse 9 mit
einem Haltearm 9a, welcher die Scheibe 7 umfaßt, befe
stigt. Der Haltearm 9a kann auch derart gestaltet sein,
daß er in die äußere Verbundglasscheibe 7 eingreift.
Auf die Gewindebuchse 9 ist ein Elastomer-Ringteil 10
aufgeschoben, welches zwischen der äußeren Scheibe 7
und einer Lochscheibe 12 eingespannt ist. Ein äußerer
Rand 12a der Lochscheibe 12 umgreift das Ringteil 10.
Ein innerer Rand 12b umgibt ein zentrales Durchgangs
loch 13 der Lochscheibe 12, wobei der Durchmesser des
Durchgangslochs 13 dem Innendurchmesser der Gewinde
buchse 9 entspricht. Der innere Rand 12b greift in eine
Bohrung 14 der Tragvorrichtung 5 ein. Das Ringteil 10
hat einen Innenkegel 11, der der äußeren Scheibe 7 ab
gewandt ist. Der Innenkegel 11 und die Lochscheibe 12
bilden einen Hohlraum 15.
Ein Befestigungselement 16 ragt mit einem Schaft 17
durch die Bohrung 14 und wird dabei von dem inneren
Rand 12b der Lochscheibe 12 geführt. Mit einem Gewinde
18 ist das Befestigungselement 16 mit der Gewindebuchse
9 verschraubt. Das Befestigungselement 16 hintergreift
mit einem Kopf 19 die Tragvorrichtung 5, so daß die
Platte 2 gegen die Tragvorrichtung 5 gezogen wird. Da
bei lagert die Platte 2 im wesentlichen auf dem stoß
dämpfenden Ringteil 10. In den Freiräumen zwischen der
Platte 2 und der Außenhaut 4 bzw. der Tragvorrichtung 5
befinden sich Dichtungen 20 bzw. 21. Der auf der Innen
seite der Tragvorrichtung 5 aufliegende Kopf 19 des
Befestigungselements 16 wird durch eine Abdeckung 23
geschützt, die auch verhindert, daß der Kopf in das
Innere des Wagens fliegen kann.
Das Befestigungselement 16 ist eine Trennschraube, die
am Schaft 17 zwischen dem Gewinde 18 und dem Kopf 19
eine Sollbruchstelle 24 aufweist. Im Inneren des Befe
stigungselementes 16 befindet sich ein (nicht darge
stellter) Druckgasgenerator. Dieser enthält in dem Kopf
19 eine pyrotechnische Ladung, die durch ein elektri
sches Signal, das über Leitungen 25 zugeführt wird,
gezündet werden kann und dann ein Gas erzeugt, das
durch eine Bohrung im Schaft 17 in eine von der Soll
bruchstelle 24 umgebene Kammer gelangt.
Bei Aktivierung der Entriegelungsvorrichtung startet
ein elektrisches Signal an den leitungen 25 den Druck
gasgenerator. Der daraufhin entstehende Gasdruck zer
stört das Befestigungselement 16 an der Sollbruchstelle
24 und entlädt sich in den Hohlraum 15. Der in dem
Hohlraum 15 entstehende Druck führt dazu, daß die Plat
te 2 von der Wandstruktur 3 fortgedrückt wird.
Fig. 2 zeigt die Platte 2 in von der Wandstruktur 3
entferntem Zustand. Der Schaft 17 des Befestigungsele
ments 16 ist an der Sollbruchstelle 24 aufgetrennt. Die
beiden Bruchstellen 24a, 24b haben sich gegen die Loch
scheibe 12 bzw. gegen die Gewindebuchse 9 vernietet. So
verbleibt der Kopf 19 des Befestigungselements 16 zu
sammen mit der Lochscheibe 12 an der Tragvorrichtung 5.
Claims (6)
1. Entriegelungsvorrichtung (1) für eine an einer
Wandstruktur (3) befestigte Platte (2), mit minde
stens einem Befestigungselement (16), das an einem
Ende (17) mit der Platte (2) verbunden ist und das
an der Wandstruktur (3) derart abgestützt ist, daß
es die Platte (2) gegen die Wandstruktur (3)
zieht, wobei das Befestigungselement (16) eine
Sollbruchstelle (24) hat und mit einem Druckgasge
nerator versehen ist, welcher im Auslösefall in
dem Befestigungselement (16) einen stark anstei
genden, die Sollbruchstelle (24) öffnenden Druck
erzeugt.
2. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (24)
derart ausgebildet ist, daß sich bei ihrem Aufbre
chen der Druck axial zu dem Befestigungselement
entlädt und die Platte (2) von der Wandstruktur
(3) fortdrückt.
3. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungs
element (16) von einem Ringteil (10) umgeben ist,
das an seiner der Platte (2) abgewandten Seite
eine Fangmulde (11) aufweist.
4. Entriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Ringteil (10) aus
Elastomermaterial besteht und zusammen mit einer
Lochscheibe (12) einen die Sollbruchstelle (24)
umgebenden, nach außen geschlossenen Hohlraum (15)
bildet.
5. Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der An
sprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Befe
stigungselement (16) an der Sollbruchstelle (24)
derart ausgebildet ist, daß bei Zerstörung eine
nietkopfartige Aufweitung (24a, 24b) des an der
Wandstruktur (3) verbleibenden Teils (19) und/oder
des an der Platte (2) verbleibenden Teils (17) er
folgt.
6. Entriegelungsvorrichtung (1) nach einem der An
sprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befe
stigungselement (16) als Trennschraube ausgebildet
ist und mit einem Gewinde (18) in eine an der
Platte (2) befestigte Gewindebuchse (9) eingreift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132610 DE19632610A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Entriegelungsvorrichtung für eine an einer Wandstruktur befestigte Platte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132610 DE19632610A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Entriegelungsvorrichtung für eine an einer Wandstruktur befestigte Platte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632610A1 true DE19632610A1 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=7802521
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996132610 Withdrawn DE19632610A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Entriegelungsvorrichtung für eine an einer Wandstruktur befestigte Platte |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19632610A1 (de) |
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- 1996-08-13 DE DE1996132610 patent/DE19632610A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |