DE19960041A1 - Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Notausstiegvorrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Notausstiegvorrichtung (1; 16) für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Pyrotechnikeinrichtung (2; 22) an wenigstens einem eine Fahrzeugtür (3) mit einer Karosserie (4) verbindenden Verbindungsbauteil (5; 17) und mit einer Zündsteuereinheit für die wenigstens eine Pyrotechnikeinrichtung (2; 22), wobei nach einer Zündung der wenigstens einen Pyrotechnikeinrichtung (2; 22) das Verbindungsbauteil (5; 17) soweit verformt oder zerstört wird, dass die dortige Verbindung zwischen Fahrzeugtür (3) und Karosserie (4) aufgetrennt ist. Erfindungsgemäß ist mittels der wenigstens einen Pyrotechnikeinrichtung (2; 22) zur Auftrennung der Verbindung zwischen Fahrzeugtür (3) und Karosserie (4) und/oder mittels wenigstens einer weiteren zweiten Pyrotechnikeinrichtung (27) nach der Verbindungsauftrennung eine etwa quer zur Türebene der geschlossenen Fahrzeugtür (3) und zur Fahrzeugaußenseite (10; 19) gerichtete Kraftkomponente auf die Fahrzeugtür (3) aufbringbar. Dadurch wird eine sichere Notausstiegöffnung geschaffen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Kraftfahrzeugen, insbesondere bei gepanzerten Personenkraftfahrzeugen
besteht die Gefahr, dass die Insassen nach einem Unfall das Fahrzeug nicht
verlassen können, weil sich die Türen nicht mehr öffnen lassen. Um einen
Ausstieg aus dem Fahrzeug sicherzustellen, sind Notausstiegvorrichtungen
bekannt.
Eine gattungsgemäße, bekannte Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
(EP 0 433 940 A1) umfasst eine Pyrotechnikeinrichtung an einem, eine Fahr
zeugtür mit einer Karosserie verbindenden Verbindungsbauteil und eine Zünd
steuereinheit für die Pyrotechnikeinrichtung, wobei nach einer Zündung das
Verbindungsbauteil durch die Pyrotechnikeinheit soweit verformt oder zerstört
wird, dass die Verbindung zwischen Fahrzeugtür und Karosserie aufgetrennt
ist. Konkret ist hier als Pyrotechnikeinrichtung jeweils ein Sprengelement in
den Türscharnierbolzen der Kraftfahrzeugtür angeordnet. Durch Zünden der
Sprengelemente werden die Türbolzen aus ihren Bolzenaufnahmen an der Ka
rosserie zurückgezogen, so dass die Scharnierverbindung gelöst ist. Eine
Kraftwirkung auf die Kraftfahrzeugtür zur Öffnung des Notausstiegs wird je
doch nicht aufgebracht, so dass die Tür von einer Person nach außen gedrückt
werden muss, was insbesondere bei erheblichen, unfallbedingten Deformationen
beschwerlich ist oder ggf. nicht durchgeführt werden kann.
In einer weiter bekannten, ähnlichen Anordnung (DE 198 03 440 A1) werden
ebenfalls Sprengelemente im Bereich der Scharniere einer Kraftfahrzeugtür
angeordnet, die hier nach der Zündung zu einem Bruch der Gewindebolzen
der Schraubverbindung zwischen jeweils einem Türscharnierteil und einer
Fahrzeugtür führen. Zudem können Federelemente verwendet sein, die die
getrennten Gewindebolzenteile auseinander drücken. Somit wird auch hier nur
die Scharnierverbindung zwischen der Karosserie und der Fahrzeugtür aufge
trennt, so dass die Fahrzeugtür zur Öffnung des Notausstiegs aufgedrückt
werden muss. Die Zündung der Sprengelemente ist von Hand mittels eines
Schlüsselschalters aktivierbar. Dies setzt voraus, dass eine Person nach
einem Unfall noch zur Betätigung des Schlüsselschalters in der Lage sein
muss.
Zudem ist eine Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt
(DE 37 35 133 C2), bei der zwischen dem Randbereich der Front- oder Heck
scheibe und dem zugeordneten, fahrzeugäußeren Abdeckrahmen ein Spreng
band angeordnet ist. Durch Zünden des Sprengband wird der fahrzeugäußere
Abdeckrahmen aufgedrückt oder abgesprengt, worauf dann zur Öffnung des
Notausstiegs die Scheibe nach außen gedrückt werden muss. Dies kann ins
besondere bei stärkeren Fahrzeugverformungen wie bei den vorstehenden
Notausstiegvorrichtungen beschwerlich oder nicht möglich sein.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Notausstiegvor
richtung für ein Kraftfahrzeug so weiterzubilden, dass eine sichere Notaus
stiegöffnung gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist mittels der wenigstens einen Pyrotechnikeinrichtung zur
Auftrennung der Verbindung zwischen Fahrzeugtür und Karosserie und/oder
mittels wenigstens einer weiteren zweiten Pyrotechnikeinrichtung nach der
Verbindungsauftrennung eine etwa quer zur Türebene der geschlossenen
Fahrzeugtür und zur Fahrzeugaußenseite gerichtete Kraftkomponente auf die
Fahrzeugtür aufbringbar.
Damit wird erreicht, dass mittels der Pyrotechnik nicht nur eine Verbindung
zwischen der geschlossenen Fahrzeugtür und der Karosserie aufgetrennt wird,
sondern die Fahrzeugtür zusätzlich in Öffnungsrichtung des Notausstiegs auf
gedrückt wird. Der dazu erforderliche Aufdrückweg kann relativ kurz sein, da
die Fahrzeugtür schon nach einer kurzen Wegstrecke selbsttätig von der Ka
rosserie freikommt oder zumindest einfach mit nur geringer Krafteinwirkung
weiter aufdrückbar ist. Insbesondere wird damit verhindert, dass eine Tür nach
einem Unfall so stark verklemmt und festsitzt, dass sie trotz einer bekannten
Notausstiegvorrichtung nicht zu öffnen ist.
Unter dem Begriff Fahrzeugtür sollen auch alle Klappen und Deckel eines
Fahrzeugs verstanden werden, die beim Öffnen einen Zugang zum Fahrzeug
innenraum ermöglichen.
Mit Anspruch 2 wird vorgeschlagen, dass die Zündsteuereinheit über einen
Crashsensor aktivierbar ist. Damit wird erreicht, dass die Notausstiegvorrich
tung bei relevanten Crashsituationen selbsttätig aktiviert wird und nicht durch
einen Insassen manuell über einen Schlüsselschalter auszulösen ist. Damit
wird ein Zugang zum Fahrzeuginnenraum ggf. für Rettungspersonen in jedem
Fall sichergestellt. Eine solche Ansteuerung ist vorzugsweise für übliche Se
rienfahrzeuge geeignet, wo es im Gegensatz zu gepanzerten Sicherheitsfahr
zeugen nicht darauf ankommt, Insassen vor einer Einwirkung von außen zu
schützen, sondern bei einem Unfall einen ungehinderten Zugang für Rettungs
personen zum Fahrzeuginnenraum sicherzustellen. Als Crashsensor kann
hierzu ggf. ein ohnehin im Fahrzeug vorhandener Airbagsensor verwendet
werden. Die Aktivierung der Zündsteuereinheit über einen Crashsensor wird
auch in Verbindung mit einer gattungsgemäßen Notausstiegvorrichtung bean
sprucht.
Bevor die Kraftkomponente in Öffnungsrichtung des Notausstiegs auf die
Fahrzeugtür wirksam werden kann, ist es erforderlich, dass die Verbindung
zwischen Karosserie und Fahrzeugtür aufgetrennt ist. Entsprechend Anspruch
3 soll daher eine erste Pyrotechnikeinrichtung, die für die Verbindungsauftren
nung vorgesehen ist, ggf. vor einer zweiten Pyrotechnikeinrichtung zündbar
sein, die die Kraftkomponente in Öffnungsrichtung des Notausstiegs aufbringt.
Bei Verwendung nur einer Pyrotechnikeinrichtung kann auch ein Stufengene
rator vorgesehen sein, wobei mit der Zündung der ersten Stufe die Verbin
dungsauftrennung und mit der Zündung der zweiten Stufe die Kraftkompo
nente in Öffnungsrichtung bewirkbar ist. Mit diesen Maßnahmen wird die Öff
nungssicherheit weiter erhöht.
Nach Anspruch 4 wird vorgeschlagen, die Zündsteuereinheit nur unterhalb
einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit, insbesondere bei Fahrzeugstill
stand zu aktivieren. Dies stellt sicher, dass der Notausstieg nicht bei hohen
Geschwindigkeiten geöffnet werden kann und dadurch Insassen gefährdet sein
können.
Gemäß Anspruch 5 kann die Pyrotechnikeinrichtung im Bereich einer Schar
nieranordnung angebracht sein. Dazu können beispielsweise an sich bekannte
Scharniersprengbolzen in Verbindung mit einer zweiten Pyrotechnikeinrichtung
zur Aufbringung der Öffnungskraftkomponente verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 6 ist jedoch nur eine
einzige Pyrotechnikeinrichtung pro Scharnier eingesetzt, die einen Kolben
umfasst, der quer auf einen abscherbaren Scharnierbolzen zubewegbar ist.
Zudem soll mittels des selben Kolbens die Öffnungskraftkomponente auf die
Fahrzeugtür übertragbar sein.
Dazu ist in einer konkreten, einfachen und kompaktbauenden Ausführungs
form nach Anspruch 7 der Scharnierbolzen in einem endseitigen Scharnier
auge eines türseitigen Scharnierteils und einer Führungsschiene als karosse
rieseitigem Scharnierteil aufgenommen. Die Führungsschiene zur Führung des
Scharnierauges ist zur Fahrzeugaußenseite gerichtet. Der Kolben zum Ab
scheren des Scharnierbolzens greift nach Zündung der Pyrotechnik am Schar
nierauge an dergestalt, dass der Scharnierbolzen zuerst abgeschert wird und
dann das Scharnierauge in der Führungsschiene zur Fahrzeugaußenseite und
damit die mit dem Scharnierauge verbundene Fahrzeugtür in Öffnungsrichtung
gedrückt wird. Die gesamte Pyrotechnikeinrichtung einschließlich der erforder
lichen Führungen ist hier vorteilhaft in einem Scharnierbauteil untergebracht,
das insbesondere als Option zu einem üblichen Scharnierbauteil montierbar
ist.
In einer besonders bevorzugten Anordnung nach Anspruch 8 wird die Pyro
technikeinrichtung im Bereich eines Türschlosses angebracht. Hier kann eine
Verbindungsauftrennung mit vergleichsweise geringer Kraft erfolgen, so dass
dazu erforderliche Sprengladungen vorteilhaft gering dimensionierbar sind.
Eine solche Anordnung der Pyrotechnikeinrichtung im Türschlossbereich kann
sowohl alternativ zu einer Pyrotechnikeinrichtung im Scharnierbereich oder
ggf. auch zusätzlich angeordnet sein.
Eine bevorzugte, konkrete Ausführungsform dazu wird mit den Merkmalen des
Anspruchs 9 vorgeschlagen. Dabei ist eine Schlossgrundplatte karosserieseitig
insbesondere in einer Türausschnittwange fest verbunden. Die Schlossgrund
platte enthält ein zur Fahrzeugaußenseite offenes Führungsprofil. In diesem
Führungsprofil ist ein zur Türaußenseite verschiebbarer Türkeilträger form
schlüssig aufgenommen und mittels einer pyrotechnisch absprengbaren
Sprengschraube als erster Pyrotechnikeinrichtung fixiert. In einer Zylinderaus
nehmung des Türkeilträgers ist ein pyrotechnisch aktivierbarer und zur Fahr
zeugaußenseite hin an der Schlossgrundplatte abgestützter Kolben als zweite
Pyrotechnikeinrichtung enthalten. Bei einer Auslösung der Zündsteuereinheit
wird zuerst die Sprengschraube zur Verbindungsauftrennung angesteuert und
anschließend wird der Türkeilträger mittels des angesteuerten Kolbens zur
Fahrzeugaußenseite hin gedrückt. Da über den Türkeil die geschlossene
Fahrzeugtür mit dem Türkeilträger verbunden ist, wird dabei auch die Fahr
zeugtür in Öffnungsrichtung aufgedrückt.
Damit wird mit einfachen Mitteln und relativ kleindimensionierter Sprengladung
eine sichere Notausstiegöffnung erreicht. Gegebenenfalls kann anstelle einer
Sprengschraube eine übliche Schraube verwendet werden, wenn die Kolben
kraft ausreicht, durch eine Bewegung des Türkeilträgers den Schraubenbolzen
abzuscheren. Bei der vorliegenden Ausführungsform mit einer Schlossgrund
platte und einem einschiebbaren und fixierbaren Türkeilträger kann vorteilhaft
optional eine Anordnung mit einem üblichen Türkeilträger ohne Pyrotechnik
oder einem pyrotechnisch aktivierbaren Türkeilträger ausgeführt werden.
Um einerseits eine stabile Halterung und andererseits eine sichere Trennung
des Türkeilträgers gegenüber der Schlossgrundplatte zu erreichen, wird mit
Anspruch 10 eine Schwalbenschwanzführung in Verbindung mit einer keilför
migen Öffnung zur Fahrzeugaußenseite hin vorgeschlagen.
Bevorzugt wird der Türkeil gemäß Anspruch 11 in üblicher Weise einstellbar
am Türkeilträger gehalten.
Grundsätzlich ist es ausreichend, an einem Fahrzeug eine Notausstiegvor
richtung, beispielsweise an einer fahrerseitigen Fahrzeugtür, vorzusehen. Ge
mäß Anspruch 12 können auch mehrere Notausstiegvorrichtungen vorgesehen
werden, die vorzugsweise dann an gegenüberliegenden Fahrzeugseiten angebrachten
sein sollen, um einen Ausstieg von Insassen ebenso wie einen Zu
gang von Rettungspersonen auch bei ungünstigen Fahrzeuglagen sicherzu
stellen.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung mit einer ersten Ausführungsform
einer Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug,
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung mit einer zweiten Ausführungsform
einer Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, und
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie B-B der Fig. 3.
In der Fig. 1 ist schematisch eine Schnittdarstellung durch eine Notausstieg
vorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug dargestellt. Diese Notausstiegvorrichtung 1
umfasst eine Pyrotechnikeinrichtung 2 an einer eine Fahrzeugtür 3 mit einer
Fahrzeugkarosserie 4 verbindenden Scharnieranordnung 5.
Diese Scharnieranordnung 5 umfasst einen Scharnierbolzen 6, der, wie dies
insbesondere auch aus der Fig. 2 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der
Linie A-A der Fig. 1 darstellt, in einem endseitigen Scharnierauge 7 eines tür
seitigen Scharnierteils 8 und einer Führungsschiene 9 als karosserieseitiges
Scharnierteil aufgenommen ist. Die Führungsschiene 9 ist zur Führung des
Scharnierauges 7 zur Fahrzeugaußenseite 10 gerichtet.
Die Pyrotechnikeinrichtung 2 umfasst einen pyrotechnisch quer auf das Schar
nierauge 7 und damit auf den Scharnierbolzen 6 zubewegbaren Kolben 11.
Wie dies aus der Fig. 2 weiter ersichtlich ist, sind am Scharnierbolzen 6 Soll
bruchstellen 12, 13 ausgebildet.
Die Pyrotechnikeinrichtung 2 ist mit einer Zündsteuereinheit, die hier allerdings
nicht dargestellt ist, gekoppelt. Diese Zündsteuereinheit kann für eine Notaus
stiegvorrichtung beispielsweise über einen Crashsensor aktiviert werden.
Die Funktionsweise wird nachfolgend ebenfalls anhand der Fig. 1 und 2 näher
beschrieben:
Bei aktivierter Zündsteuereinheit der Notausstiegvorrichtung 1 wird die Pyro
technikeinrichtung 2 gezündet, woraufhin der Kolben 11 in Richtung auf das
Scharnierauge 7 und den Scharnierbolzen 6 zubewegt wird. Beim Auftreffen
des Kolbens 11 auf das Scharnierauge 7 greift dieser mit einem Fortsatz 14 in
eine Ausnehmung 15 am Scharnierauge 7 ein. Durch die Aufprallwucht des
Kolbens 11 wird der Scharnierbolzen 6 an den Sollbruchstellen 12, 13 abge
schert, so dass das Scharnierauge 7, wie dies in der Fig. 2 schematisch und
strichliert dargestellt ist, in der Führungsschiene 9 in Richtung zur Fahrzeug
außenseite 10 hin verschoben wird. Damit wird eine in etwa quer zur Türebene
der geschlossenen Fahrzeugtür 3 zur Fahrzeugaußenseite 10 hin gerichtete
Kraftkomponente auf die Fahrzeugtür 3 aufgebracht, wodurch diese im Verbin
dungsbereich mit der Karosserie 4 freikommt. Dadurch wird verhindert, dass
die Fahrzeugtür 3 nach einem Unfall so stark verklemmt und festsitzt, dass sie
nicht mehr zu öffnen ist.
Alternativ oder vorzugsweise zusätzlich zu der Notausstiegvorrichtung 1 kann
ferner auch eine weitere Notausstiegvorrichtung 16 im Bereich einer Schloss
anordnung 17 als Verbindungsbauteil zwischen Fahrzeugtür 3 und Karosserie
4 vorgesehen sein.
Diese Notausstiegvorrichtung 16 umfasst eine mit der Karosserie 4 z. B. durch
Schweißen fest verbundene Schlossgrundplatte 18, die ein zur Fahrzeug
außenseite 19 hin offenes Führungsprofil 20 aufweist. In diesem Führungspro
fil 20 ist ein zur Türaußenseite verschiebbarer Türkeilträger 21 formschlüssig
aufgenommen und mittels einer pyrotechnisch absprengbaren Sprengschrau
be 22 als erster Pyrotechnikeinrichtung fixiert. Wie dies insbesondere aus der
Fig. 4 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie B-B der Fig. 3 zeigt, ist
das Führungsprofil 20 schwalbenschwanzförmig hinterschnitten und, wie dies
insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich ist, zur Fahrzeugaußenseite 19 hin
keilförmig erweitert. Der Türkeilträger 21 ist entsprechend für eine formschlüs
sige Aufnahme in dem offenen Führungsprofil 20 ausgebildet.
Wie dies insbesondere der Fig. 4 entnommen werden kann, ist ein Türkeil 23
mittels zweier Gewindeplatten 24, 25, die in der Darstellung der Fig. 3 strich
liert eingezeichnet sind, einstellbar am Türkeilträger 21 gehalten.
Weiter ist in einer Zylinderausnehmung 26 des Türkeilträgers 21 ein ebenfalls
pyrotechnisch aktivierbarer, zur Fahrzeuginnenseite hin an der Schlossgrund
platte 18 abgestützter Kolben 27 als zweite Pyrotechnikeinrichtung enthalten.
Die als Pyrotechnikeinrichtung ausgebildete Sprengschraube 22 und der Kol
ben 27 sind mittels einer Zündsteuereinheit aktivierbar dergestalt, dass bei
einer Auslösung der Zündsteuereinheit zuerst die Sprengschraube 22 zur Ver
bindungsauftrennung absprengbar ist und anschließend der Türkeilträger 21
und die über den Türkeil 23 verbundene Fahrzeugtür 3 mittels des Kolbens 27
aufgedrückt werden kann.
Die Notausstiegvorrichtungen 1, 16 sind vorzugsweise an jeder Fahrzeugtür 3
eines Fahrzeugs realisiert.
Claims (12)
1. Notausstiegvorrichtung für ein Kraftfahrzeug,
mit wenigstens einer Pyrotechnikeinrichtung an wenigstens einem eine Fahrzeugtür mit einer Karosserie verbindenden Verbindungsbauteil, und
mit einer Zündsteuereinheit für die wenigstens eine Pyrotechnikeinrich tung, wobei nach einer Zündung der wenigstens einen Pyrotechnikein richtung das Verbindungsbauteil soweit verformt oder zerstört wird, dass die dortige Verbindung zwischen Fahrzeugtür und Karosserie aufgetrennt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der wenigstens einen Pyrotechnikeinrichtung (2; 22) zur Auf trennung der Verbindung zwischen Fahrzeugtür (3) und Karosserie (4) und/oder mittels wenigstens einer weiteren zweiten Pyrotechnikeinrichtung (27) nach der Verbindungsauftrennung eine etwa quer zur Türebene der geschlossenen Fahrzeugtür (3) und zur Fahrzeugaußenseite (10; 19) ge richtete Kraftkomponente auf die Fahrzeugtür (3) aufbringbar ist.
mit wenigstens einer Pyrotechnikeinrichtung an wenigstens einem eine Fahrzeugtür mit einer Karosserie verbindenden Verbindungsbauteil, und
mit einer Zündsteuereinheit für die wenigstens eine Pyrotechnikeinrich tung, wobei nach einer Zündung der wenigstens einen Pyrotechnikein richtung das Verbindungsbauteil soweit verformt oder zerstört wird, dass die dortige Verbindung zwischen Fahrzeugtür und Karosserie aufgetrennt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der wenigstens einen Pyrotechnikeinrichtung (2; 22) zur Auf trennung der Verbindung zwischen Fahrzeugtür (3) und Karosserie (4) und/oder mittels wenigstens einer weiteren zweiten Pyrotechnikeinrichtung (27) nach der Verbindungsauftrennung eine etwa quer zur Türebene der geschlossenen Fahrzeugtür (3) und zur Fahrzeugaußenseite (10; 19) ge richtete Kraftkomponente auf die Fahrzeugtür (3) aufbringbar ist.
2. Notausstiegvorrichtung insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zündsteuereinheit für eine Notausstiegvorrichtung über
einen Crashsensor aktivierbar ist.
3. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Zündsteuereinheit ein Zeitglied umfasst und die
zweite Pyrotechnikeinrichtung (27) zeitversetzt nach der ersten Pyrotech
nikeinrichtung (22) zündbar ist.
4. Notausstiegvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Zündsteuereinheit nur unterhalb einer bestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeit, insbesondere bei Fahrzeugstillstand aktivierbar
ist.
5. Notausstiegvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass das mit einer Pyrotechnikeinrichtung (2) ausgerüstete
Verbindungsbauteil zwischen Fahrzeugtür (3) und Karosserie (4) eine
Scharnieranordnung (5) ist.
6. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Pyrotechnikeinrichtung (2) einen pyrotechnisch quer auf einen Scharnierbolzen (6) zubewegbaren Kolben (11) umfasst, durch den dieser unmittelbar oder mittelbar, vorzugsweise an Sollbruchstellen (12, 13) zur Verbindungsauftrennung abscherbar ist, und
dass mittels des Kolbens (11) weiter die Kraftkomponente in Öffnungs richtung auf die Fahrzeugtür (3) übertragbar ist.
dass die erste Pyrotechnikeinrichtung (2) einen pyrotechnisch quer auf einen Scharnierbolzen (6) zubewegbaren Kolben (11) umfasst, durch den dieser unmittelbar oder mittelbar, vorzugsweise an Sollbruchstellen (12, 13) zur Verbindungsauftrennung abscherbar ist, und
dass mittels des Kolbens (11) weiter die Kraftkomponente in Öffnungs richtung auf die Fahrzeugtür (3) übertragbar ist.
7. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Scharnierbolzen (6) in einem endseitigen Scharnierauge (7) eines türseitigen Scharnierteils (8) und einer Führungsschiene (9) als ka rosserieseitiges Scharnierteil aufgenommen ist, wobei die Führungsschie ne (9) zur Führung des Scharnierauges (7) zur Fahrzeugaußenseite (10) gerichtet ist,
dass der Kolben (11) zur Abscherung des Scharnierbolzens (6) am Scharnierauge (7) angreift, und
dass nach dem Abscheren des Scharnierbolzens (6) das in der Führungs schiene (9) geführte Scharnierauge (7) und damit die Fahrzeugtür (3) mittels des pyrotechnisch weiterbewegbaren Kolbens (11) in Öffnungs richtung aufdrückbar ist.
dass der Scharnierbolzen (6) in einem endseitigen Scharnierauge (7) eines türseitigen Scharnierteils (8) und einer Führungsschiene (9) als ka rosserieseitiges Scharnierteil aufgenommen ist, wobei die Führungsschie ne (9) zur Führung des Scharnierauges (7) zur Fahrzeugaußenseite (10) gerichtet ist,
dass der Kolben (11) zur Abscherung des Scharnierbolzens (6) am Scharnierauge (7) angreift, und
dass nach dem Abscheren des Scharnierbolzens (6) das in der Führungs schiene (9) geführte Scharnierauge (7) und damit die Fahrzeugtür (3) mittels des pyrotechnisch weiterbewegbaren Kolbens (11) in Öffnungs richtung aufdrückbar ist.
8. Notausstiegvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass das mit wenigstens einer Pyrotechnikeinrichtung (22;
27) ausgerüstete Verbindungsbauteil zwischen Fahrzeugtür (3) und Ka
rosserie (4) eine Schlossanordnung (17) ist.
9. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schlossgrundplatte (18) karosserieseitig fest verbunden ist, die ein zur Fahrzeugaußenseite (19) offenes Führungsprofil (20) enthält,
dass in diesem Führungsprofil (20) ein zur Türaußenseite verschiebbarer Türkeilträger (21) formschlüssig aufgenommen und mittels einer pyrotech nisch absprengbaren Sprengschraube (22) als erster Pyrotechnikeinrich tung fixiert ist, und
dass in einer Zylinderausnehmung (26) des Türkeilträgers (21) ein pyro technisch aktivierbarer, zur Fahrzeuginnenseite hin an der Schlossgrund platte (18) abgestützter Kolben (27) als zweite Pyrotechnikeinrichtung ent halten ist, wobei bei einer Auslösung der Zündsteuereinheit zuerst die Sprengschraube (22) zur Verbindungsauftrennung absprengbar ist und anschließend der Türkeilträger (21) und die über den Türkeil (23) verbundene Fahrzeugtür (3) mittels des Kolbens (27) aufdrückbar ist.
dass eine Schlossgrundplatte (18) karosserieseitig fest verbunden ist, die ein zur Fahrzeugaußenseite (19) offenes Führungsprofil (20) enthält,
dass in diesem Führungsprofil (20) ein zur Türaußenseite verschiebbarer Türkeilträger (21) formschlüssig aufgenommen und mittels einer pyrotech nisch absprengbaren Sprengschraube (22) als erster Pyrotechnikeinrich tung fixiert ist, und
dass in einer Zylinderausnehmung (26) des Türkeilträgers (21) ein pyro technisch aktivierbarer, zur Fahrzeuginnenseite hin an der Schlossgrund platte (18) abgestützter Kolben (27) als zweite Pyrotechnikeinrichtung ent halten ist, wobei bei einer Auslösung der Zündsteuereinheit zuerst die Sprengschraube (22) zur Verbindungsauftrennung absprengbar ist und anschließend der Türkeilträger (21) und die über den Türkeil (23) verbundene Fahrzeugtür (3) mittels des Kolbens (27) aufdrückbar ist.
10. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsprofil (20) schwalbenschwanzförmig hinterschnitten und zur
Fahrzeugaußenseite (19) keilförmig erweitert ist und der Türkeilträger (21)
entsprechend gestaltet ist.
11. Notausstiegvorrichtung nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Türkeil (23) mittels wenigstens einer Gewinde
platte (24, 25) einstellbar am Türkeilträger (21) gehalten ist.
12. Notausstiegvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Notausstiegvorrichtung (1; 16) an wenigstens einer
Fahrzeugtür (3), vorzugsweise an jeweils einer Fahrzeugtür (3) an gegen
überliegenden Fahrzeugseiten realisiert ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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