DE19544137A1 - Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung für SchienenfahrzeugeInfo
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- B60T17/18—Safety devices; Monitoring
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F16D2066/001—Temperature
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Gattungsbegriff des Patentan
spruches 1.
Beim Betrieb von Schienenfahrzeugen, insbesondere Güterzügen, kann es vor
kommen, daß ein Fahrzeugrad heißläuft und in der Folge nach einem Lagerbruch
entgleist, ohne daß dies zunächst bemerkt wird. Als Folge davon kann großer
Schaden sowohl am Schienenfahrzeug als auch am Gleisaufbau entstehen. Zur
Vermeidung derartiger Situationen kommen Entgleisungsdetektoren zur Anwen
dung, welche automatische Schnellbremsungen ermöglichen, um hierdurch größe
ren Schaden abzuwenden. Diese Entgleisungsdetektoren können als Lagesensoren
ausgebildet sein, welche im Entgleisungsfall mechanisch aus ihrer Ruhelage bewegt
werden und in der Folge die Brems- bzw. Hauptluftleitung öffnen, derart, daß bei
großquerschnittigem Öffnen eine Schnellbremsung herbeigeführt wird. Es besteht
jedoch zusätzlich der Bedarf, auch sogenannte Heißläufer an Schienenfahrzeugen
zu überwachen, d. h. Achslager, welche infolge von Lagerdefekten oder dergleichen
heißlaufen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, derartige Heißläufer zu überwachen, um
bereits im Vorfeld von möglichen Achslagerbrüchen eine Notbremsung herbeiführen
zu können. Durch eine wirkungsvolle Heißläuferüberwachung soll also dem Problem
unnötiger Achslagerzerstörungen mit möglichen Entgleisungen begegnet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des
Patentanspruches 1.
Mit der (den) in die Nähe des Achslagers bzw. der Achslager herangeführten
pneumatischen Stichleitung(en) ist es in baulich sehr einfacher Weise möglich, bei
Überschreiten einer kritischen Umgebungstemperatur eine Aktivierung eines die
Notbremsung herbeiführenden Ventils auszulösen; dieses Ventil kann aus einem
ohnehin am Schienenfahrzeug vorgesehenen Notbremsventil bestehen, welches bei
Druckdifferenz wirkende Mittel zur großquerschnittigen Entlüftung der Hauptluft
leitung aufweist. Die im Bereich der Achslager befindlichen Enden der Stichlei
tung(en) sind jeweils mit einer bei einer vorbestimmten Temperatur schmelzenden
Masse verschlossen, so daß bei einem Heißlauf eines der Achslager oder mehrerer
Achslager und in der Folge auftretendem Entlüften der Stichleitung eine Aktivierung
des Notbremsventils herbeigeführt wird.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist das Notbremsventil mit einem Entglei
sungsdetektor in Form eines Notbremsblockes vereint; der Notbremsblock kann un
abhängig von der Existenz oder Betätigung eines Notbremszugkastens zum Einsatz
kommen, so vorzugsweise in Güterzügen, welche im besonderen bei Transport von
Gefahrengut einer Überwachung bedürfen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Patentansprü
chen aufgeführt.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht eines mit der Stichleitung zur Heißläuferüberwachung
verbundenen Ventils in Form eines Notbremsventils;
Fig. 2 ist eine schematische Ansicht der Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung
nach der Erfindung in ihrer Zuordnung zur Hauptluftleitung und zu einem Notbrems
zugkasten; und
Fig. 3 ist eine Schnittansicht eines aus Notbremsventil und Entgleisungsdetektor
bestehenden Notbremsblockes mit Anschluß an die zur Heißläuferüberwachung
dienende Stichleitung.
Das in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Notbremsventil 1 weist ein Gehäuse 7 mit
einem Hauptluftleitungsanschluß 9, einen Steueranschluß 11, einen Entlüftungsan
schluß 13, ein zwischen Hauptluftleitungsanschluß und Entlüftungsanschluß wirken
des, federverspanntes Ventil 15 und einen das Ventil druckabhängig betätigbaren, in
Wirkverbindung mit einer Membrane 17 stehenden Stössel 19 auf. Der Stössel 19 ist
an seinem unteren Ende mit einem Ventilteller 21 verbunden, welcher auf der Mem
brane 17 aufliegt.
Eine den Hauptluftleitungsdruck führende Kammer 23 im Gehäuse 7 ist mittels einer
Bohrung 25 an die unterhalb der Membrane 17 bestehende Kammer 27 angeschlos
sen; in der Bohrung 25 ist eine Düse 29 vorgesehen. Die mit dem Steueranschluß
11 verbundene Kammer 31 oberhalb des Ventiltellers 21 ist über eine Düse 33 an
die Kammer 23 angeschlossen. Die Kammer 31 ist fernerhin über eine Bohrung 35
mit einer Leitung 37 verbunden, von welcher Stichleitungen 38 abzweigen. Die
Stichleitungen 38 (Fig. 2) enden nahe von Achslagern des Schienenfahrzeuges
und sind jeweils durch einen Verschlußkörper 39 verschlossen. Die Verschlußkörper
bestehen aus einer Masse, welche bei Überschreiten einer vorbestimmten
Temperatur schmilzt und hierbei die pneumatische Stichleitung 38 und die mit ihr
verbundene Leitung 37 entlüftet.
Die Wirkungsweise der vorstehend erläuterten Anordnung ist wie folgt:
Beim Auffüllen der entlang des Schienenfahrzeuges verlaufenden Hauptluftleitung 40 wird das Notbremsventil über den Hauptluftleitungsanschluß 9 mit Druckluft beaufschlagt, d. h. durch die Düse 33 erhalten die Kammer 31 und der Steueran schluß 11 Druckluft. Vom Steueranschluß 11 steht die Druckluft über die Steuer leitung 41 im Notbremszugkasten 43 an. Fernerhin steht Druckluft über die gege benenfalls vorgesehene Düse 45 der Bohrung 35 in der Leitung 37 und in den Stichleitungen 38 an. Durch die Verbindung der Bohrung 25 mit der Düse 29 gelangt die Druckluft aus der Hauptluftleitung in die Kammer 27. Nach dem Auffüllen der Kammern 27 und 31 ist das Notbremsventil betriebsbereit.
Beim Auffüllen der entlang des Schienenfahrzeuges verlaufenden Hauptluftleitung 40 wird das Notbremsventil über den Hauptluftleitungsanschluß 9 mit Druckluft beaufschlagt, d. h. durch die Düse 33 erhalten die Kammer 31 und der Steueran schluß 11 Druckluft. Vom Steueranschluß 11 steht die Druckluft über die Steuer leitung 41 im Notbremszugkasten 43 an. Fernerhin steht Druckluft über die gege benenfalls vorgesehene Düse 45 der Bohrung 35 in der Leitung 37 und in den Stichleitungen 38 an. Durch die Verbindung der Bohrung 25 mit der Düse 29 gelangt die Druckluft aus der Hauptluftleitung in die Kammer 27. Nach dem Auffüllen der Kammern 27 und 31 ist das Notbremsventil betriebsbereit.
Bei einer normalen Notbremsbetätigung mit Hilfe des Notbremszugkastens 43 (bei
Verwendung in Schienenfahrzeugen für den Personenverkehr) wird die Steuerlei
tung 41 entlüftet, d. h. der Druck wird in der Steuerleitung schlagartig abgesenkt.
Dadurch entsteht zwischen der Kammer 31 und der Kammer 27 ein Differenzdruck,
welcher die Membrane 17 und den Ventilteller 21 mit Stössel 19 nach oben gerichtet
drückt, derart, daß das Ventil 15 großquerschnittig geöffnet wird. Der Hauptluftlei
tungsdruck wird über das Ventil 15 in Richtung des Entlüftungsanschlußes 13
abgebaut. Hierdurch wird die Notbremsung eingeleitet, wie bekannt.
Die vorstehend erläuterte Funktion des Notbremsventils ist gemäß der Erfindung
auch durch Entlüftung der Stichleitung(en) 38 auslösbar. Bei einem Heißlauf eines
der zu einer Stichleitung 38 benachbarten Achslager schmilzt der Verschlußkörper
39 bei Übersteigen einer vorbestimmten Temperatur, mit der Folge, daß die Lei
tungsverbindung 37, 38 und über die gegebenenfalls vorgesehene Düse 45 und die
Bohrung 35 die Kammer 31 entlüftet wird. Auch hier ist wiederum ein Differenzdruck
zwischen den Kammern 27 und 31 vorhanden, derart, daß das Ventil 15 in vorge
nannter Weise großquerschnittig in Richtung Außenluft entlüftet. Wenngleich die
Verwendung des Notbremsventils zur zusätzlichen Heißläuferüberwachung sinnvoll
ist, so kann das Notbremsventil auch für die Überwachung des Heißlaufens der
Radachsen isoliert verwendet werden, vorzugsweise in Güterzügen ohne
Notbremszugkästen. In diesem Fall wird der Steueranschluß 11 verschlossen, so
daß das Notbremsventil nur bei Entlüftung der Stichleitung(en) 38 auslösbar ist.
Das mit einer Heißläuferüberwachung versehene Notbremsventil kann auch mit
einem Entgleisungsdetektor 47 (Fig. 3) in Form eines Notbremsblockes 49 als
baulich sehr einfache Lösung vereint sein. Hierbei ist der Entgleisungsdetektor 47,
welcher einer an sich bekannten Ausführungsform entsprechen kann, unter Verwen
dung der dem Notbremsventil zugeordneten Ventilbauteile zur Entlüftung der Haupt
luftleitung verwendbar. Im dargestellen Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Ent
gleisungsdetektor mit einem federverspannten Gewichtskörper 51 versehen,
welcher im Entgleisungsfall oder im Falle des Auftretens einer starken Flachstelle an
einem Schienenfahrzeugrad unter Massen-Trägheitswirkung von einem Ventilsitz 53
abhebt und hierdurch vermittels des Notbremsventils eine Schnellbremsung der vor
genannten Art auszulösen vermag. Der Notbremsblock 49 ist hierdurch als Univer
salgerät für Entgleisungen, für Flachstellenbildung an Schienenfahrzeugrädern und
für sogenannte Heißläufer an Achslagern der Schienenfahrzeuge verwendbar;
zusätzlich ist die Einheit an einen gegebenenfalls vorhandenen Notbremszug
kasten 43 anschließbar und hierdurch manuell betätigbar. Durch wahlweises
Verschließen eines oder mehrerer der Funktionsöffnungen ist der Notbremsblock
auf jeweilige Anwendungsfälle beschränkbar. Es ist auch möglich, die Leitung 37 mit
der Steuerleitung 41 (bei Verwendung eines Notbremszugkastens) zu verbinden,
da über den Steueranschluß 11 gleichfalls Verbindung mit der Kammer 31 besteht.
Bezugszeichenliste
1 Notbremsventil
7 Gehäuse
9 Hauptluftleitungsanschluß
11 Steueranschluß
13 Entlüftungsanschluß
15 Ventil
17 Membrane
19 Stössel
21 Ventilteller
23 Kammer
25 Bohrung
27 Kammer
29 Düse
31 Kammer
33 Düse
35 Bohrung
37 Leitung
38 Stichleitung
39 Verschlußkörper
40 Hauptluftleitung
41 Steuerleitung
43 Notbremszugkasten
45 Düse
47 Entgleisungsdetektor
49 Notbremsblock
51 Gewichtskörper
53 Ventilsitz
7 Gehäuse
9 Hauptluftleitungsanschluß
11 Steueranschluß
13 Entlüftungsanschluß
15 Ventil
17 Membrane
19 Stössel
21 Ventilteller
23 Kammer
25 Bohrung
27 Kammer
29 Düse
31 Kammer
33 Düse
35 Bohrung
37 Leitung
38 Stichleitung
39 Verschlußkörper
40 Hauptluftleitung
41 Steuerleitung
43 Notbremszugkasten
45 Düse
47 Entgleisungsdetektor
49 Notbremsblock
51 Gewichtskörper
53 Ventilsitz
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) im Schienenfahrzeug ist wenigstens ein bei Aktivierung die Hauptluftleitung großquerschnittig entlüftendes Ventil vorgesehen;
- b) vom Ventil führt eine Stichleitung (37, 38) in unmittelbare Nähe des zu überwachenden Achslagers; und
- c) das in unmittelbarer Nähe des Achslagers befindliche Ende der Stichleitung ist durch eine Masse (Verschlußkörper 39) verschlossen, welche bei Überschrei ten einer vorbestimmten Umgebungstemperatur schmilzt und durch Entlüftung der Stichleitung (37, 38) zur Aktivierung des Ventils beiträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil aus dem
Notbremsventil (1) des Schienenfahrzeugs besteht.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Stichleitung (37, 38) mit einer Kammer (31) des Notbremsventils
verbunden ist, welche den Steuerdruck für die Aktivierung des Notbremsventils
führt, derart, daß durch den bei Entlüftung der Stichleitung entstehenden
Druckabbau in der Kammer (31) die Aktivierung des Notbremsventils auslösbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Notbremsventil (1) mit einem Entgleisungsdetektor (47) in Form
eines Notbremsblockes (49) vereint ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei Verwendung
wenigstens eines Notbremszugkastens, dadurch gekennzeichnet, daß die Stich
leitung (37, 38) an die vom Notbremszugkasten (43) zum Steueranschluß (11)
führende Steuerleitung (41) angeschlossen ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19544137A DE19544137A1 (de) | 1995-03-27 | 1995-11-27 | Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge |
EP96101307A EP0734931B1 (de) | 1995-03-27 | 1996-01-31 | Vorrichtung zur Heissläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge |
DE59603647T DE59603647D1 (de) | 1995-03-27 | 1996-01-31 | Vorrichtung zur Heissläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge |
AT96101307T ATE186690T1 (de) | 1995-03-27 | 1996-01-31 | Vorrichtung zur heissläuferüberwachung für schienenfahrzeuge |
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DE19544137A Withdrawn DE19544137A1 (de) | 1995-03-27 | 1995-11-27 | Vorrichtung zur Heißläuferüberwachung für Schienenfahrzeuge |
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CN102431541B (zh) * | 2011-11-17 | 2013-11-20 | 四川制动科技股份有限公司 | 一种防脱轨紧急阀 |
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- 1995-11-27 DE DE19544122A patent/DE19544122A1/de not_active Withdrawn
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- 1996-01-31 DE DE59603647T patent/DE59603647D1/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: MATTUSCH, G., ING.FACHING. F. SCHUTZRECHTSWESEN, P |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |