DE4009349C2 - Fahrzeugfenster mit Notausstieg - Google Patents
Fahrzeugfenster mit NotausstiegInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugfenster mit
Notausstieg, insbesondere für Reisezugwagen, mit wenigstens
einer Scheibe und einem Scheibenrahmen sowie einem in eine
Wandöffnung des Fahrzeugs eingesetzten Fensterrahmen zur
Aufnahme des von der Fahrzeugaußenseite in diesen einsetz
baren Scheibenrahmens, der den Fensterrahmen auf der Fahr
zeuginnenseite mittels mindestens eines mit einem Notgriff
verschieblich verbundenen Riegels hintergreift, der in eine
den Scheibenrahmen mindestens teilweise vom Fensterrahmen
trennende Außereingriffsstellung bewegbar ist.
Wenn ein Waggon in einen Unfall verwickelt ist, bei
dem es darauf ankommt, die Fahrgäste möglichst rasch aus
dem Waggon zu befreien, ist es in der Regel erforderlich,
die Scheiben einzuschlagen. Die DE 31 18 559 A1, von der
die Erfindung entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 ausgeht, läßt einen Notausstieg ohne
Zertrümmern der Scheiben zu. Dabei sind die Scheiben nach
außen ausschwenkbar gehalten, wobei der Scheibenrahmen
scharnierartig gelenkig mit dem Fensterrahmen verbunden
bleibt. Deshalb ist es bei einem Notausstieg allerdings er
forderlich, daß zumindest eine Person lediglich damit be
faßt sein muß, die Scheibe offenzuhalten.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Fahrzeugfenster mit Notausstieg, insbesondere für Rei
sezugwagen, der vorausgesetzten Art in geschickter Weise so
zu verbessern, daß die Scheibe im Notfall rasch geöffnet
werden kann, jedoch ohne Hilfestellung offengehalten ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend Pa
tentanspruch 1 dadurch, daß zur Halterung des Scheibenrah
mens im Fensterrahmen eine Mehrzahl von über ein Zugelement,
wie ein Seil, mit dem Notgriff verbundenen Riegeln vorgese
hen ist, daß die Riegel in im Scheibenrahmen umlaufenden
Kanalnuten geführt sind und daß der vollständig aus dem
Fensterrahmen gelöste Scheibenrahmen auf der Außenseite des
Fahrzeugs absenkbar am Fensterrahmen gefesselt ist, indem
er vertikal von Führungselementen durchzogen ist, die mit
ihren Enden jeweils im oberen und unteren Rahmenabschnitt
des Fensterrahmens verankert sind.
Die Erfindung schafft demzufolge ein Fahrzeugfenster
mit Notausstieg, welches es ermöglicht, lediglich durch Be
tätigung eines Notgriffs das Fenster samt Scheibenrahmen
aus dem karosserieseitigen Fensterrahmen vollständig zu lö
sen, ohne die Scheiben zertrümmern zu müssen. Abgesehen da
von, daß keine gefährlichen Scheibensplitter Verletzungen
hervorrufen können, steht nach der Erfindung der gesamte
Querschnitt des Fensters zum Ausstieg zur Verfügung.
Im Unterschied zur DE 31 18 559 A1 ist der Scheiben
rahmen ausschließlich über eine Mehrzahl von Riegeln im
Fensterrahmen gehalten. Deshalb kann die gesamte Scheibe
mit ihrem Scheibenrahmen aus dem Fensterrahmen entfernt
werden, sobald sämtliche Riegel mittels des das Zugelement
betätigenden Notgriffes den Scheibenrahmen freigeben. Auf
grund der im oberen und unteren Rahmenabschnitt des Fen
sterrahmens verankerten Führungselemente, die den Scheiben
rahmen vertikal durchziehen, kann das Fenster auf der
Außenseite des Fahrzeugs abgesenkt und also am Rahmen ge
fesselt bleiben, dabei aber eine möglichst große Ausstiegs
öffnung freigeben.
Bei einem Dachlüfter entsprechend der EP 00 19 024 A1
ist die Anordnung in anderer Art und Weise so vorgesehen,
daß mit einem Seilzug verbundene Bolzen einen federbelaste
ten Riegelzapfen durchgreifen. Wenn mittels eines Handgrif
fes an den Seilzügen gezogen wird, werden alle Bolzen aus
ihrer Sperrlage entfernt mit der Folge, daß die Lüfter
platte oder Scheibe vollständig vom Rahmen oder Fahrzeug
loskommt, in der Regel also auf den Boden fällt und zu
Bruch geht, was mit der Erfindung vermieden ist. Für den
Fall, daß die Scheibe nicht zu Bruch geht, weil ausreichend
Zeit besteht, sie vorsichtig zu handhaben, kann sie später
auch wieder eingesetzt werden. Dies ist jedoch wegen der
Anordnung der Steckbolzen sehr viel schwieriger durchzufüh
ren als beim Gegenstand der Erfindung, der es lediglich er
fordert, die Scheibe mit ihrem Scheibenrahmen von der Fahr
zeugaußenseite wieder in den Fensterrahmen einzusetzen und
den Handgriff herumzuschwenken.
Mittels Seilzug von einem Griff betätigte Riegel sind
zwar auch bei einem Gebäudefenster aus der GB 21 61 201 be
kannt, doch handelt es sich hier zum einen nicht um eine
Notausstiegs-Einrichtung, zum anderen und vor allem aber
bleibt die Scheibe mit ihrem Rahmen über eine Mehrzahl von
Laschen derart mit dem Fensterrahmen verbunden, daß sich
diese Anordnung für den Notausstieg aus einem Fahrzeug
nicht eignen könnte, weil der notwendige Ausstiegsquer
schnitt nicht erreicht werden kann.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden
anhand der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels besonders deut
lich. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Fahrzeugfenster mit Blickrichtung von der
Fahrgastzelle nach außen und mit einer Ausschnittsvergröße
rung,
Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt entsprechend der
Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines notgeöffneten
Fensters,
Fig. 4 einen Teilschnitt entsprechend der Schnittlinie
IV-IV in Fig. 3, jedoch bei geschlossenem Fenster und
Fig. 5 einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie
V-V in Fig. 3.
Ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Fahrzeugfenster um
faßt einen Fensterrahmen 11 und einen Scheibenrahmen 12 mit
mehreren Glasscheiben 13, 14 und 15. Die Glasscheiben 13
bis 15 sind mittels eines umlaufenden Dichtungsprofiles 16
im Scheibenrahmen 12 gehalten. Der Fensterrahmen 11 ist in
einer Wandöffnung 17 der Fahrzeugkarosserie 18 eingebaut.
Der Scheibenrahmen 12 mit den Scheiben 13 bis 15 wird
von der Fahrzeugaußenseite A her in den Fensterrahmenaus
schnitt 19 eingesetzt und ist hierin mittels mehrerer Rie
gel 20 gehalten, die einen Steg 21 des Fensterrahmens 11
hintergreifen. Wie Fig. 1 veranschaulicht, sind umfänglich
der Rahmen pro Fenster etwa zehn Riegel 20 angeordnet.
Die Riegel 20 sind im Querschnitt etwa hammerkopfför
mig ausgebildet und mit ihren Köpfen 22 in Profilnuten 23
des Scheibenrahmens 12 verschieblich geführt. Alle Riegel
20 sind an ein Seil 24 angeklemmt, welches durch den Kanal
23 verläuft. Dieses Seil 24 ist mit seinen beiden Enden an
einem Schenkel 25 eines zweischenkligen Notgriffs 26 befe
stigt. Der zweite Schenkel 27 des Notgriffs 26 dient als
Handgriff. Die Schwenkachse ist mit 28 bezeichnet. Gelagert
ist der zweischenklige Griff 26 an einer am Scheibenrahmen
12 befestigten Konsole 29.
Durch Schwenken des Handgriffes 27 von der in Fig. 1
mit Vollinien ausgezeichneten Losstellung in die gestri
chelte Notbetätigungsstellung werden sämtliche mit dem Seil
24 zugfest verbundenen Riegel 20 bezüglich Fig. 1 im Uhr
zeigersinn verschoben, bis jeder Riegel 20 in den Bereich
einer Ausklinkung 30 gelangt, die insgesamt etwas länger
ist als ein Riegel und in dem Steg 21 des Fensterrahmens 11
angebracht ist. Befinden sich sämtliche Riegel 20 - was
gleichzeitig der Fall ist - im Überdeckungsbereich einer
solchen Ausklinkung 30, kann der Scheibenrahmen 12 mit den
von ihm gehaltenen Scheiben 13, 14 und 15 insgesamt vom
Fensterrahmen 11 gelöst werden.
Damit die Scheiben mit ihrem Rahmen 12 nicht aus dem
Fahrzeug herauskippen, sind im Bereich des oberen Querhol
mes 31 des Fensterrahmens 11 Rückhalteleisten 32 ange
schraubt, die dies verhindern. Nach Betätigen des Notgrif
fes 26 wird der Scheibenrahmen 12 unten aus dem Fensterrah
men 11 herausgedrückt und kann dann auf der Fahrzeugaußen
seite nach unten gleiten.
Um zu verhindern, daß die schweren Scheiben mit ihrem
Scheibenrahmen 12 zu Boden fallen, ist noch eine besondere
Einrichtung vorgesehen. Diese umfaßt zwei Seile 33, die
vertikal im linken und rechten Randbereich des Fensterrah
mens 11 aufgespannt sind und die sich durch Kanäle 34 der
vertikalen Rahmenpfosten des Scheibenrahmens 12 hindurcher
strecken. Beim Ausführungsbeispiel werden die nur kurzen
Kanäle 34 jeweils durch einen mit dem Profil 12 kanalbil
denden, an ihn angeschraubten Klotz 35 gebildet (Fig. 5).
Der beschriebene Notgriff 26 kann ähnlich gestaltet
sein wie der Griff einer Notbremse, insbesondere derge
stalt, daß die Ruhestellung durch eine Plombe gesichert
ist.
Claims (4)
1. Fahrzeugfenster mit Notausstieg, insbesondere für
Reisezugwagen, mit wenigstens einer Scheibe und einem
Scheibenrahmen sowie einem in eine Wandöffnung des Fahr
zeugs eingesetzten Fensterrahmen zur Aufnahme des von der
Fahrzeugaußenseite in diesen einsetzbaren Scheibenrahmens,
der den Fensterrahmen auf der Fahrzeuginnenseite mittels
mindestens eines mit einem Notgriff verschieblich verbun
denen Riegels hintergreift, der in eine den Scheibenrahmen
mindestens teilweise vom Fensterrahmen trennende Außerein
griffsstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Halterung des Scheibenrahmens (12) im Fensterrahmen
(11) eine Mehrzahl von über ein Zugelement (24), wie ein Seil,
mit dem Notgriff (26) verbundenen Riegeln (20) vorgesehen
ist, daß die Riegel (20) in im Scheibenrahmen (12) umlau
fenden Kanalnuten (23) geführt sind und daß der vollständig
aus dem Fensterrahmen (11) gelöste Scheibenrahmen (12) auf
der Außenseite (A) des Fahrzeugs absenkbar am Fensterrahmen
(11) gefesselt ist, indem er vertikal von Führungselementen
(33) durchzogen ist, die mit ihren Enden jeweils im oberen
und unteren Rahmenabschnitt des Fensterrahmens (11) veran
kert sind.
2. Fahrzeugfenster nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungselemente (33) aus in Kanälen (34)
des Scheibenrahmens (12) geführten Seilen bestehen.
3. Fahrzeugfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Riegel (20) an dem Zugelement (24)
angeklemmt sind.
4. Fahrzeugfenster nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich des oberen Querholmes (31) des
Fensterrahmens (11) mindestens eine den oberen äußeren Rand
des Scheibenrahmens (12) teilübergreifende Rückhalteleiste
(32) angeordnet ist.
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