DE1963072A1 - Verfahren zur Polymerisation von AEthylen - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von AEthylenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Polymerisation von" Äthylen und insbesondere auf die Polymerisation von Äthylenunter
Verwendung von TT-Allyl-Übergangsraetallverbindungen als
Initiatoren.
Es ist bekannt, olefinisch ungesättigte Monomere unter Verwendung von W-AlIy1-übergangsmetallverbindungen als
Initiatoren zu polymerisieren. Beispielsweise ist Äthylen sowohl bei hohem Druck (1000 Atmosphären und darüber) als auch
bei niedrigem Druck (1 bis 50 Atmosphären) zur Herstellung fester Polymerer im allgemeinen der Art, die gev/öhnlich als
Polyäthylen hoher Dichte bezeichnet werden, polymerisiert worden»
GÖ983Q/19U
Insbesondere haben sich /c-Ally !verbindungen der
übergangsraetalle der Gruppe IV, bei denen 4i-Allylliganden
jeweils an 1 Metallatom gebunden sind, als aktive Initiatoren
für die Äthylenpolymerisation erwiesen.
In der britischen Patentschrift 1 058 680 wurde vorgeschlagen, die Äthylenpolymerisation unter Verwendung von
tris&c-AlIyI)chrom zu initiieren, obwohl diese Verbindung
nicht so aktiv ist wie beispielsweise tetrakis(«-Allyl)zirkonium.
Die Polymerisation von Äthylen unter Verwendung von bis(7Z"-Allyl)chromjodid ist ebenfalls beschrieben worden,
jedoch ist dessen Aktivität beträchtlich geringer als diejenige von tris{ic-AlIyI)chrom.
Es wurde nun gefunden, daß der Ersatz von einem TT-Allylliganden in tetrakis{fC-Allyl)verbindungen von übergangsmetallen
der Gruppe IV durch einen Halogenliganden einen gegenteiligen Effekt gegenüber demjenigen hat, der im
Falle von Chrom erhalten wird, d.h., es tritt eine beträchtliche Erhöhung der Initiatoraktivität ein.
Das Verfahren zur Polymerisation von Äthylen gemäß der Erfindung besteht darin, daß man Äthylen mit einem Initiator
dar allgemeinen Formel
M UlI)3X oder M(all)2X2
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worin M ein übergangsxnetallatoxn der Gruppe IV darstellt
(all) eine Jf-Allylgruppe ist,
X ein Halogenatom darstellt, in Berührung bringt.
Mit dem Ausdruck " JC-Ally!gruppe11 1st eine an das ,
Metall gebundene Allylgruppe der allgemeinen Formel
c "
gemeint.
In der Formel I stellen R. bis R5, die gleich oder
verschieden sein können, Wasserstoffatome oder einwertige
Substituenten, wie Kohlenwasserstoffgruppen dar, beispielsweise
Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl oder Alkenyl (wobei Alkyl Cycloalkyl einschließt) oder ein substituiertes Derivat
davon. Alternativ können zwei oder mehrere der freien Valenzen von R. bis R- durch eine 2wertige organische Gruppe,
beispielsweise eine Polymethylen- oder Alkylidengruppe miteinander
verbunden sein.
Das bevorzugte Ubergangsmetall der Gruppe IV ist Zirkonium und das Halogenatom ist vorzugsweise Chlor, Brom
oder Jod.
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Verbindungen gemäß der vorstehenden allgemeinen Formel können durch eine Anzahl von Arbeitsweisen hergestellt werden, von denen einige in der Literatur beschrieben
sind. Beispielsweise kann tetrakis(% -Allyl)zirkonium
mit 1 oder 2 Moläquivalenten Wasserstoffhalogenid unter wasserfreien Bedingungen umgesetzt werden, obwohl die durch
dieses Verfahren erhaltenen Ausbeuten nicht hoch sind. Bei einem sehr bevorzugten Verfahren wird tetrakis(W-Allyl)zirkonium mit einem organischen Halogenid umgesetzt. Es sollte
genügend organisches Halogenid verwendet werden, um 1 oder 2 Halogenatome je Molekül i-Allylverbindung vorzusehen, je
nach dem, ob das Mono- oder Dihalogenid gefordert wird. Die' bevorzugten orgnischen Halogenide sind diejenigen, bei denen
das Halogen durch die fraktionellen Gruppen an die .es
gebunden ist, aktiviert ist. So sind Triphenylmethylchlorid oder -broraid und Propargylchlörid oder -brpmid in dieser Beziehung
besonders aktiv.
Es muß jederzeit während der Herstellung des Initiators und während dessen anschließender Verwendung sorgfältig
darauf geachtet v/erden, daß Kontakt mit Luft und Feuchtigkeit
vermieden wird, um einen Verlust an katalytischer Aktivität zu verhindern. Viele der «"-Ally!verbindungen,die gemäß der
Erfindung braudter· sind, werden vorzugsweise bei Temperaturen
unter O C gelagert.
009830/1944
Es wurde gefunden,daß unter bestimmten Umständen die
Reinheit der Lösung der als Initiator verwendeten ^-Allylverbindung
einen beträchtlichen Effekt auf dessen Aktivität hat. Um aus diesem Effekt einen Vorteil zu ziehen, kann
die % -Allylverbindung durch irgendeine geeignete Arbeitsweise
gereinigt werden, beispielsweise durch Umkristallisation aus einem geeigneten Lösungsmittel, wie Pentan. Im allgemeinen
ist eine einzige Umkristallisation ausreichend. Die Verwendung von Ethern ais Lösungsmittel bei der Herstellung
und anschließenden Handhabung der TC-AlIylverbindung
hat einen schädlichen Effekt auf die Aktivität des Initiators?
diese Lösungsmittel werden daher vorzugsweise vermieden.
Das Polymerisationsverfahren der Erfindung kann bei irgendeinem Druck über Atmosphärendruck ausgeführt werden.
Das Verfahren kann entweder ansatzweise oder kontinuierlich ausgeführt werden, wobei letzteres zweckmäßigerweise unter
kombinierten Druck- und Temperaturbedingungen durchgeführt wird, so daß das Äthylen und Polyäthylen als einzelne flüssige
Phase vorliegt, wie es in der britischen Patentanmeldung 57 911/67 beschrieben ist, die sich auf die Verwendung
von ^ -Allyl-Übergangsmetalllnitiatoren bei einem Druck von
nicht weniger als 1600 Atmosphären und einer Temperatur von nicht unter 125°C bezieht.
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Eine solche kontinuierliche Polymerisation kann im wesentlichen auf die gleiche Weise ausgeführt werden, wie
das bekannte Hochdruckverfahren zur Polymerisation von Äthylen, bei dem freie Radikale erzeugende Verbindungen als Ini-
tiatoren verwendet werden. Bei dem üblichen Hochdruckverfahren ist es normalerweise nicht erforderlich, einen Reinigungsvorgang zur Entfernung restlichen Initiators aus dem
Produkt auszuführen. Wenn so metallorganische Initiatoren analog zu verwenden sind, ist es erwünscht, einen Initiator
zu verwenden, dessen Wirksamkeit bezüglich des Vorhandenseins von Rückständen in dem Produkt in nur geringer Konzentration t
welche bei den meisten normalen Anwendungen für das Produkt ' nicht .schädlich sind, ausreichend hoch ist. Die Übergangsmetall- 7T-Allylmonohalogenidinitiatoren der Erfindung sind
somit aus diesem Gesichtspunkt von besonderem Interesse.
Um die vorstehenden Forderungen zu erfüllen, ist die wirksame Initiatorqualität vorzugsweise derart, daß die
Menge, die in das Reaktionsgefäß eingegeben werden muß, nicht größer ist als 0,1 Gew.-% des durch das Verfahren herge-
stellten Polymeren, so daß der Metallrückstand aus dem Initiator
in einer tolerierbaren Menge vorhanden ist.
Die ff-Ällylhalogenidinitiatoren gemäß der Erfindung
besitzen einen besonderen Vorteil gegenüber den Ziegler-Ka-
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talysatoren bei der Verwendung im Hochdruckpolymerisationsverfahren insofern« als sie - anders als die meisten Ziegler-Katalysatoren - in einer Anzahl von gegenüber der Polymerisationereaktion inerten Flüssigkeiten löslich sind, und
so leichter mit kontrollierten Raten in das Polymerisationsgefäß eingeführt werden können.
Die bei dem Verfahren der Erfindung verwendeten Initiatoren können im Temperaturbereich von 0° bis 300°C verwendet werden, wobei jedoch die 'Temperaturwahl innerhalb
des Bereiches von den Polymerisationsbedingungen und der Art des verwendeten Initiators abhängt. Beispielsweise werden bei einem kontinuierlichen Polymerisationsverfahren unter Verwendung von tris(% -Allyl)zirkoniumbromid Temperaturen im Bereich von 150° bis 2000C bevorzugt, jedoch ist,
wie bereits erwähnt, bei einem solchen Verfahren die Temperatur weitgehend auch von dem Druck abhängig, um die erwünschten Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
Der Initiator wird in einem geeigneten inerten Lösungsmittel,
wie Terpentinölersatz (white spirit) Kohlenwasserstoffölen, Pentan, Hexan, Heptan, Isooctan, Toluol und
Decahydronaphthalin gelöst. Das Äthylen und das jeweils verwendete Lösungsmittel nüssen absolut getrocknet und von
schädlichen Verunreinigungen befreit werden. Die Initiator-
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lösung wird vom Kontakt mit Wasser und Luft vorzugsweise
unter einer Stickstoffdecke vor seiner Einführung ferngehalten.
Die Wahl der Konzentration des Initiators in der Lösung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Aktivität
des Initiators und - beim kontinuierlichen Verfahren der zur Injizierung der Lösung in das Reaktionsgefäß angewendeten
Pumpgeschwindigkeit, den Düsencharakteristiken und dem verwendeten Lösungsmittel. Die optimale Konzentration
kann leicht durch einen einfachen Versuch bestimmt werden, es wurde jedoch gefunden, daß Konzentrationen im Bereich
von Ο«! bis 5% geeignet sind.
Kettenabbruchmittel können bei der Reaktion gemäß üblicher Praxis verwendet werden und sind effektiv gewöhnlich
erforderlich. In Abwesenheit von Kettenabbruchmitteln können %-Allylinitiatoren Polymere mit so hohem Molekulargewicht
und so niedrigem Schmelzflußindex ergeben, daß sie schwierig zu handhaben sind. Wasserstoff ist ein sehr geeignetes
Kettenabbruchmittel zur Verwendung in Verbindung mit den Initiatoren der Erfindung.
Obwohl die Erfindung in Bezug auf die Polymerisation von Äthylen allein beschrieben wurde, ist die Möglichkeit
der Mischpolymerisation anderer geeigneter Monoraerer mit
Ä'thylen nicht ausgeschlossen. Geeignete Mischsjonomere sind
solche, die nicht mit dem Ä^Allylinitiator reagierenι solche
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Monomere, welche -OH- oder NH -Gruppen enthalten, sollten vermieden werden. Die Erfindung wird durch folgende Beispiele
näher erläutert.
Ein 1 Liter-Autoklav aus rostfreiem Stahl wurde mit Äthylen hoher Reinheit gespült und mit 450 ml Toluol
beschickt. Das Gefäß wurde auf 160°C erhitzt, und Äthylen und Wasserstoff wurden eingeführt, bis Partialdrücke von
27 kg/cm bzw. 10 kg/cm erhalten waren. Nachdem das Gefäß die Temperatur (etwa 160°C) erreicht hatte, betrug der Par-'
tialdruck des Lösungsmittels 3 kg/cm, entsprechend einem Gesamtgasdruck von 40 kg/cm. 1,5 Millimol von in Toluol
gelöstem trisC* -Allyl)zirkoniumbromid wurden eingepumpt
und die Polymerisation wurde-10 Minuten lang fortschreiten gelassen, worauf die Vorrichtung gekühlt und belüftet wurde.
Das Polymere wurde dann entfernt, mit Methanol gewaschen, unter Vakuum bei 80 C getrocknet und wog 47 g. Die Aktivität
betrug 7,0 (g erzeugtes Polyäthylen je Millimol Initiator
2
je kg/cm Äthylendruck je Stunde).
je kg/cm Äthylendruck je Stunde).
Zu Vergleichszwecken wurde die vorstehende Arbeitsweise
unter Verwendung von 1,5 Millimol tetrakis(^-Allyl)zirkonium
wiederholt. Die Polymerisation wurde 1 Stunde lang unter sonst gleichen Bedingungen ablaufen gelassen. Die
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- ίο -
Ausbeute betrug 20 g, woraus die Aktivität zu einem Wert
von 0,5 in den vorstehenden Einheiten berechnet werden kann.
Es ist zu ersehen/ daß die Verwendung des Monohalogenidderivats
des tetrakisi U -Allyl) -zirkonium zu einer beträchtlich
erhöhten Aktivität führt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 1,5 Milliiaol tris {% -Allyl)hafniumbromid wiederholt.
Die Polymerisationszeit betrug 15 Minuten, und die.
Ausbeute war 30,5 g Polyäthylen. Die Aktivität wird in den gleichen Einheiten wie vorstehend beschrieben zu 3,0
berechnet.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 1,5 Millimol tris ("^-2-Methallyl) Zirkoniumchlorid,
das wie vorstehend durch Umsetzung von tetrakisi^-Methallyl)
zirkonium mit Triphenylnethylchlorid hergestellt wurde, wiederholt.
Nach einer Stunde Polymerisationszeit betrug die
Ausbeute 52,5 g Polyäthylen. Aktivität: 1,3.
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Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl wurde mit Äthylen hoher Reinheit gespült und mit 500 ml Toluol beschickt. Das ·
Gefäß wurde auf 80°C erhitzt, und 1,5 m-Hol tris(^r-AlIyI)-zirkoniumchlorid
wurden über eine Spritze eingeführt, Der Verschluß des Gefäßes wurde dann gelöst» und Äthylen sowie
Wasserstoff wurden eingeführt, bis die Partial&rücke 10 kg/cm
bzw. IO kg/era erreicht waren. Die Polymerisation würde
eine Stunde lang fortgesetzt, worauf die Vorrichtung gekühlt und belüftet wurde. Das iMlvjnere wurde dann entfernt, mit
Methanol gewaschen und unter 7ikuum bei 800C getrocknet.
Gewicht: 45,6 g. Die Aktivität betrug 3tf0.
I^ic Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde unter Verwendung
einer äquimolaren Menge bisi^-AllyDair&oniumdichlorid
wiederholt. Die Ausbeute an Polyäthylen betrug 30,5 g, was einer Aktivität von 2,0 entspricht.
Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde unter Vcrv/ondung
einer äquimolaren Menge von bis (*-Allyl) sirkoniumdibromid
v/iederholt. Die Ausbeute an Polyäthylen betrug
009830/19Λ4
60,6 g. Aktivität =4,0.
Trockenes Äthylen wurde in einem gerührten Reaktionsgefäß zur kontinuierlichen Verfahrensdurchführung unter Ver- ·
wendung von tris( /£-Allyl)Zirkoniumchlorid, das aus tetrakis-.
( ί -Allyl) zirkonium und Triphenylmethylchlorid in äquimola-- .
ren Mengen hergestellt worden war, polymerisiert. Der Druck betrug 2000 kg/cra und die Temperatur war 190°C. Eine l%ige
Lösung des Initiators in EC 180/Cyclohexen wurde mit einer
Geschwindigkeit injiziert, die zur Aufrechterhaltung der Re- · aktionstemperatur bei 180 C eingestellt wurde. Wasserstoff
wurde als Molekulargewichtsmodifizierer verwendet.
P 2,4 g des Initiators waren zur Herstellung von 27,2 kg
(60 lbs) Polymerem erforderlich. D.h., es wurden 10 300 Mol
Äthylen je Mol Initiator polymerisiert. · ·
Handelsbezeichnung für 2,2,4, 6,6-Pentaraethy!heptan
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Claims (1)
- - 13 PatentanspruchVerfahren zur Polymerisation von Äthylen, dadurch gekennzeichnet,daß man Äthylen mit einem Initiator der allgemeinen Formel M (all) ^X oder M(all) 2X2, worin M ein Ubergangsmetall der Gruppe IV des Periodensystems bedeutet, (all) eine *" -Allylgruppe darstellt und X ein Halogenatom ist, in Berührung bringt. "009830/1944
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