DE1266504B - Verfahren zur Polymerisation von Mono-1-Olefinen - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von Mono-1-OlefinenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutschem, 39c-2S/«y^ ^
Nummer: 1266 504 ÄLp
Aktenzeichen: P 17613 IV d/39 c
Anmeldetag: 15. Dezember 1956
Auslegetag: 18. April 1968
Verfahren zur Olefinpolymerisation sind bekannt und werden im allgemeinen in Gegenwart von Katalysatoren
ausgeführt. Eine Klasse von bei der Polymerisation von Monoolefinen, insbesondere Äthylen, verwendeten
Katalysatoren ist die der Organometallverbindungen, beispielsweise Triäthylaluminium. Die
nach diesem Verfahren erhaltenen Polymeren sind im allgemeinen flüssig oder feste Polymere mit niederem
Molekulargewicht. Häufig sind die erhaltenen Polymeren Dimere oder Trimere des eingesetzten Olefins, ίο
Es ist jedoch oftmals zweckmäßig, Polymere mit höherem Molekulargewicht herzustellen, die wünschenswerte
Eigenschaften bezüglich ihrer Wärmestabilität besitzen und die zu Gefäßen, Rohren und
Leitungen verformt werden können. Für solche An-Wendungsgebiete können die Polymeren mit niedrigem
Molekulargewicht, beispielsweise ein Polymeres mit einem Molekulargewicht von etwa 1000, nicht gebraucht
werden, da ein Polymeres mit solchem Molekulargewicht ein wachsähnliches Material ist.
Das Verfahren nach der Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Olefinpolymeren
mit hohem Molekulargewicht. Ferner liegt darin ein Vorteil in der Herstellung von festen Polymeren
der Olefine, beispielsweise des Äthylens, mit hohem Molekulargewicht.
Da die Molekulargewichtsbestimmungen nach verschiedenen Methoden durchgeführt werden, können
die in der Literatur angegebenen Werte für das Molekulargewicht nicht ohne weiteres miteinander verglichen
werden. In Vergleichsversuchen wurde jedoch festgestellt, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Produkte ein weitaus höheres Molekulargewicht, eine geringere Menge an niedermolekularen
Anteilen, eine höhere Dichte und eine größere Schlagfestigkeit aufweisen als Produkte, die
gemäß dem Stand der Technik mit bekannten metallorganischen Katalysatoren für die Polymerisation von
Mono-1-olefinen hergestellt wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Polymerisation von Mono-1-olefinen mit einer Kettenlänge bis zu
8 Kohlenstoffatomen im Molekül durch Zusammenbringen des Olefins oder der Olefine mit Katalysatoren,
die durch Mischen eines Halogenide von Titan, Zirkonium, Hafnium oder Germanium mit mindestens
einer der folgenden Substanzen gebildet worden sind: a) einer Organometallverbindung der Formel R7nMXn,
in der R einen gesättigten acyclischen, gesättigten cyclischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest
oder Kombinationen dieser Reste, M Aluminium, Gallium, Indium, Thallium und Beryllium und X
ein Halogenatom bedeutet, wobei die Summe von m Verfahren zur Polymerisation von Mono-1-Olefinen
Anmelder:
Phillips Petroleum Company,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein und Dr. E. Assmann,
Patentanwälte, 8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Gene Nowlin, Baltimore, Md.;
Harold Dwight Lyons,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Gene Nowlin, Baltimore, Md.;
Harold Dwight Lyons,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Dezember 1955
(553 435)
V. St. v. Amerika vom 16. Dezember 1955
(553 435)
und η gleich der Summe der Wertigkeit des Metalls M ist, b) einem Gemisch eines Kohlenwasserstoffhalogenids
und mindestens einem der Metalle Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium,
Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium und c) einem komplexen
Hydrid der Formel M'M'O», in der M' ein
Alkalimetall und M" Aluminium, Gallium, Indium und Thallium bedeutet und χ gleich der Summe der
Wertigkeiten der Metalle M' und M" ist, besteht darin, daß die Katalysatoren zusätzlich mindestens
eine Verbindung der allgemeinen Formel R3P enthalten, worin R ein gesättigter acyclischer Kohlenwasserstoffrest,
ein gesättigter cyclischer Kohlenwasserstoffrest, ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest
oder eine Kombination dieser Reste ist.
Als Halogenide von Metallen der IV. Gruppe können die Tri- und Tetrahalogenide von Titan,
Zirkon, Hafnium und Germanium verwendet werden. Die Tri- und Tetrachloride, Tri- und Tetrafluoride,
Tri- und Tetrabromide und Tri- und Tetrajodide der obengenannten Metalle können entweder einzeln oder
als Gemisch von zwei oder mehreren Metallhalogeniden in dem Katalysatorsystem verwendet werden. Als Beispiele
seien genannt: Titantetrachlorid, Titantetra-
809 539/416
bromid, Titantrichlorid, Titantribromid, Titantrifluorid,
Zirkontetrachlorid, Zirkontetrabromid, Germaniumtetrachlorid oder Germaniumtetrabromid.
Im Gemisch mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Metallhalogenide enthält der erfindungsgemäß
zu verwendende Katalysator eine organische phosphorhaltige Verbindung der Formel R3P, in der R
einen gesättigten acyclischen, einen gesättigten cyclischen oder einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest
bedeutet oder Kombinationen dieser Reste. Jeder der im vorstehenden genannten Kohlenwasserstoffreste
kann vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten. Bei der Ausführung der Erfindung können Mischungen
von einem, zwei oder mehreren dieser phosphorhaltigen Verbindungen verwendet werden. Beispiele
für verwendbare Verbindungen dieser Art sind: Triphenylphosphin, Trimethylphosphin, Triisopropylphosphin,
Tri-tert-butylphosphin, Tri-tert.-dodecylphosphin,
Trieikosylphosphin, Tri-p-tolylphosphin und Tricyclohexylphosphin.
Im Gemisch mit mindestens einem der Metallhalogenide und mindestens einer der wie oben angegebenen
phosphorhaltigen Verbindungen enthält der Katalysator mindestens ein Organometallhalogenid
der Formel RnMKn, in der R einen gesättigten acyclischen,
einen gesättigten cyclischen oder einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, wobei Kombinationen
dieser Reste möglich sind, und M ein Metall aus der aus Aluminium, Gallium, Indium,
Thallium und Beryllium bestehenden Gruppe und X ein Halogenatom bedeutet, m und η sind ganze Zahlen,
deren Summe gleich der Wertigkeit des Metalls M ist. X kann ein beliebiges Halogenatom sein, wie Chlor,
Brom, Jod und Fluor. Die gesättigten acyclischen, gesättigten cyclischen und aromatischen Kohlenwasserstoffreste,
die in der Formel für R eingesetzt werden können, umfassen Kohlenwasserstoffreste mit
vorzugsweise 10 Kohlenstoffatomen oder weniger, da die dann erhaltenen Katalysatoren eine größere Aktivität
aufweisen. Es können Mischungen von einem oder mehreren dieser Organometallhalogenidbestandteile
verwendet werden, beispielsweise ein Gemisch von Äthylaluminiumdichlorid und Diäthylaluminiumchlorid.
Spezielle Beispiele für andere verwendbare Organometallhalogenide sind die folgenden:
CH3AlCl2,
(CH3)2A1C1,
C2H5AlCl2,
(C2Hs)2AlCl,
(C2H5)2AlBr,
(C4H9)2AlBr,
(C3H7)2GaF,
(C6Hn)2GaCl (Cxclohexanderivat),
(C6H5)GaBr2 (Benzolderivat),
C20H41GaBr2,
(C14Ha9)2GaF,
(CeH6)2InCl (Benzolderivat),
C8H17InF2,
(C6H5)GaBr2 (Benzolderivat),
C20H41GaBr2,
(C14Ha9)2GaF,
(CeH6)2InCl (Benzolderivat),
C8H17InF2,
(C6H11)InBr2 (Cyclohexanderivat),
C17H35BeJ,
CH3BeBr,
C17H35BeJ,
CH3BeBr,
3-Methyleyclohexylaluminiumdichlorid,
2-Cyclohexyläthylgalliumdichlorid,
p-Tolylberylliumjodid,
Di-(3-phenyl-l-methylpropyl)-indiumfluorid,
2-(3-Isopropylcyclohexyl) - äthylthalliumdibromid.
2-Cyclohexyläthylgalliumdichlorid,
p-Tolylberylliumjodid,
Di-(3-phenyl-l-methylpropyl)-indiumfluorid,
2-(3-Isopropylcyclohexyl) - äthylthalliumdibromid.
An Stelle oder zusätzlich zu den oben beschriebenen Verbindungen der Formel ROTMX» enthalten die
erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysatoren ein Gemisch aus einem organischen Halogenid eines
Kohlenwasserstoffs und einem elementaren Metall. Diese organischen Halogenide können chlor-, brom-,
jod- und fluorsubstituierte organische Halogenide und können mono-, di-, tri- oder tetrasubstituierte organische
Halogenide sein. Innerhalb dieser Klasse
ίο organischer Halogenide sind diejenigen, zu der die
monohalogensubstituierten Kohlenwasserstoffe mit einer Kohlenstoff kettenlänge von höchstens 8 Kohlenstoffatomen
gehören, zu bevorzugen, da diese Verbindungen beim technischen Arbeiten leichter zu handhaben
sind und doch die Polymerisation der Olefine bewirken. Als Beispiele für diese in den Katalysatoren
verwendbaren organischen Halogenide seien Äthylbromid, Propylchlorid, Butyljodid und Pentylfluorid
genannt. Andere Beispiele sind: 1,2-Dibromäthan, 1,3-Dibrompropan, 1,2,3-Tribrompropan, 1,2,3-Trichlorpropan,
1,1-Difluoräthan und 1,4-dijodbutan.
Andere acyclische und cyclische Halogenide sowie aromatische Halogenide können ebenfalls verwendet
werden. Beispiele für diese sind: 1,3-Dichlorcyelohexan,
Benzylchlorid, 1,4-Dichlorbenzol, 1-Bromdecan,
1-Chlordodecan, 2-Chloroctan, 2-Chlor-4-methyloctan,
Cyclopentylchlorid, l-Chlor-3-phenylpropan,
l-Brom-3-phenylhexan, Cyclohexylchlorid und Phenylchlorid. Auch können Alkenylhalogenide, wie
z. B. Allylbromid, und Alkinylhalogenide, wie z. B. Propargylchlorid, verwendet werden. Die in Mischung
mit einem organischen Halogenid verwendeten Metalle umfassen eines oder mehrere der folgenden: Natrium,
Kalium, Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium, Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium,
Gallium, Indium und Thallium. Die Metalle werden gewöhnlich in Form von Spänen oder als feinverteälte
Pulver verwendet. Es können die verschiedensten Gemische oder Kombinationen der obengenannten organischen
Halogenide und Metalle verwendet werden. An Stelle oder zusätzlich zu den KmMXn-Verbindungen
und/oder dem Gemisch ernes organischen Halogenids und eines freien Metalls, wie dies oben
dargelegt wurde, enthalten die erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysatoren ein komplexes Hydrid der
Formel Μ'Μ'Ή*, in der M' ein Alkalimetall, M"
eines der Metalle Aluminium, Gallium, Indium oder Thallium und χ eine ganze Zahl, die der Summe der
Wertigkeiten der zwei Metalle gleich ist, bedeutet.
Beispiele solcher Hydridkomplexe sind: Lithium-aluminium-hydrid,
Kalium-aluminium-hydrid, Natriumaluminium-hydrid, Caesium-aluminium-hydrid, Natrium-gallium-hydrid,
Lithium-thallium-hydrid, Lithium-indium-hydrid, Lithium-gallium-hydrid und Rubidium-aluminium-hydrid.
Das bevorzugte Glied dieser Klasse von Verbindungen ist Lithium -alaminiumhydrid.
Unter den in den Bereich der Erfindung fallenden Katalysatoren, die deswegen bevorzugt sind, weil ihre
Verwendung zur Polymerisation von Olefinen die Erzielung von Polymeren mit verhältnismäßig hohem
Molekulargewicht ermöglicht und/oder die Anwendung verhältnismäßig geringer Reaktionstemperaturen und
-drücke erlaubt, seien folgende genannt: Ein Gemisch vonTitantetrachlorid und Triphenylphosphin mit einem
etwa äquimolaren Gemisch von Äthylaluminiumdichlorid und Diäthylaluminiumchlorid; ein Gemisch
von Titantrichlorid und Triphenylphosphin mit einem
5 6
etwa äquimolaren Gemisch von Äthylaluminium- Cycloparaffine und/oder aromatische Kohlenwasserdichlorid
und Diäthylaluminiumchlorid; ein Gemisch stoffe, die unter den Verfahrensbedingungen verhältnisvon
Titantetrachlorid, Tributylphosphin und Lithium- mäßig inert, unschädlich und flüssig sind. Die niederaluminium-hydrid;
ein Gemisch von Zirkontetra- molekularen Alkane, wie Propan, Butan und Pentan, chlorid und Triphenylphosphin mit einem etwa äqui- 5 sind besonders geeignet, wenn das Verfahren bei tiefen
molaren Gemisch von Äthylaluminiumdichlorid und Temperaturen ausgeführt wird, doch können die höher-Diäthylalummiumchlorid
und ein Gemisch von Zir- molekularen Paraffine und Cycloparaffine, wie Isokontetrachlorid
und Tributylphosphin mit einem etwa octan, Cyclohexan und Methylcyclohexan, sowie aroäquimolaren
Gemisch von Äthylaluminiumdichlorid matische Verdünnungsmittel, wie Benzol oder Toluol,
und Diäthylaluminiumchlorid. io ebenfalls verwendet werden, insbesondere beim Ar-
Die bei der Polymerisation von Olefinen verwendete beiten bei höheren Temperaturen. Halogenierte Kohlen-Menge
an Katalysator kann über einen weiten Bereich Wasserstoffe, wie halogenierte Aromaten, halogenierte
variieren. Verhältnismäßig kleine Katalysatormengen Paraffine und halogenierte Cycloparaffine, sind als
ergeben den gewünschten Aktivierungseffekt, wenn Verdünnungsmittel ebenfalls geeignet. Mischungen
die Polymerisationsreaktion in diskontinuierlicher 15 von einem, zwei oder mehreren der oben angeführten
Arbeitsweise mit kontinuierlicher Zugabe des Olefins Verdünnungsmittel können ebensogut bei dem erfinnach
Maßgabe des Ablaufs der Polymerisationsreaktion dungsgemäßen Verfahren Anwendung finden,
ausgeführt wird. Es können 50 bis 2000 g Polymerisat Das erfindungsgemäße Verfahren kann als ein je Gramm eingesetzten Katalysators erhalten werden. chargenweises Verfahren durch Einpressen des Olefins Wenn mit kontinuierlicher Strömung gearbeitet wird, 20 in ein den Katalysator und gegebenenfalls Verdünliegt die Konzentration des Gesamtkatalysators ge- nungsmittel enthaltendes Reaktionsgefäß ausgeführt wohnlich im Bereich von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent werden. Auch kann das Verfahren kontinuierlich oder darüber. durch Aufrechterhaltung der oben beschriebenen Kon-
ausgeführt wird. Es können 50 bis 2000 g Polymerisat Das erfindungsgemäße Verfahren kann als ein je Gramm eingesetzten Katalysators erhalten werden. chargenweises Verfahren durch Einpressen des Olefins Wenn mit kontinuierlicher Strömung gearbeitet wird, 20 in ein den Katalysator und gegebenenfalls Verdünliegt die Konzentration des Gesamtkatalysators ge- nungsmittel enthaltendes Reaktionsgefäß ausgeführt wohnlich im Bereich von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent werden. Auch kann das Verfahren kontinuierlich oder darüber. durch Aufrechterhaltung der oben beschriebenen Kon-
Das Verhältnis der Mengen von organischer phos- zentrationen der Reaktionskomponenten in dem Rephorhaltiger
Verbindung zu Metallhalogenid liegt im 25 aktionsgefäß für eine geeignete Verweildauer ausallgemeinen
im Bereich von 0,05 bis 50, vorzugsweise geführt werden. Die in einem kontinuierlichen Ver-0,2
bis 3 Mol phosphorhaltiger Verbindung je Mol fahren angewandte Verweildauer kann stark variieren,
Metallhalogenid. Das Verhältnis der Mengen von da sie zu einem großen Teil von der Temperatur ab-Organometallhalogenid
zu Metallhalogenid beträgt hängt, bei welcher das Verfahren ausgeführt wird. Die
gewöhnlich von 0,05 bis 50, vorzugsweise 0,2 bis 3 Mol 30 Verweildauer variiert auch mit dem speziellen Olefin,
Organometallhalogenid je Mol Metallhalogenid. Das das polymerisiert wird. Die Verweildauer für die PolyVerhältnis
der Mengen von organischem Halogenid, merisation von aliphatischen Monoolefinen bei dem
Metall und Metallhalogenid liegt im Bereich von 0,02 bevorzugten Temperaturbereich von 10 bis 149° C
bis 50 Mol organischem Halogenid je Mol Metall- liegt in dem Bereich von einer Sekunde bis zu einer
halogenid und von 0,02 bis 50 Mol Metall je Mol 35 Stunde oder mehr. Auch bei dem diskontinuierlichen
Metallhalogenid. Ein bevorzugtes Verhältnis beträgt Verfahren kann die Reaktionszeit stark variieren und
0,2 bis 3 Mol organisches Halogenid je Mol Metall- beispielsweise bis zu 24 Stunden oder darüber betragen,
halogenid und 0,2 bis 3 Mol Metall je Mol Metall- Bei Ausführung der erfindungsgemäßen Polymerihalogenid.
Das Verhältnis der Mengen von komplexem sationsreaktion können die Katalysatorbestandteile in
Hydrid zu Metallhalogenid liegt im allgemeinen im 40 jeder gewünschten Reihenfolge in das Reaktionsgefäß
Bereich von 0,05 bis 50, vorzugsweise 0,2 bis 3 Mol eingebracht werden. Bei einer bevorzugten Methode
komplexem Hydrid je Mol Metallhalogenid. bei diskontinuierlicher Arbeitsweise werden das Metall-
Die Materialien, die erfindungsgemäß polymerisiert halogenid und die organische phosphorhaltige Verbinwerden,
sind die Mono-1-olefine mit bis zu 8 Kohlen- dung zusammen erhitzt und dann in das Reaktionsstoffatomen
je Molekül. 45 gefäß eingebracht. Anschließend werden das Organo-
Beispiele anderer Kohlenwasserstoffe, die nach dem metallhalogenid, das organische Halogenid und das
erfindungsgemäßen Verfahren polymerisiert werden Metall und/oder der Hydridkomplex in das Reaktionskönnen, sind Propylen, Buten-(l), Hexen-(l) und gefäß eingeführt. Bei einer anderen Arbeitsweise wird
Octen-(l). Auch verzweigtkettige Olefine, z. B. Iso- das Reaktionsgefäß mit allen drei Katalysatorbestandbutylen,
sowie 1,1-dialkylsubstituierte und 1,2-di- 50 teilen gleichzeitig beschickt. Letzteres Verfahren ist
alkylsubstituierte Äthylene, wie Buten-(2), Penten-(2), insbesondere bei kontinuierlicher Durchführung des
Hexen-(2), Hepten-(3), 2-Methylbuten-(l), 2-Methyl- Verfahrens geeignet.
hexen-(l) oder 2-Äthylhepten-(l), können verwendet Es wurde gefunden, daß verschiedene Materialien
werden. in gewissen Fällen eine Neigung aufweisen können,
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß es zu 55 die erfindungsgemäßen Katalysatorzusammensetzunbevorzugen
ist, die Reaktion in Gegenwart eines gen zu inaktivieren. Hierzu gehören Kohlendioxyd,
inerten organischen Verdünnungsmittels, Vorzugs- Sauerstoff und Wasser. Es ist daher gewöhnlich
weise eines Kohlenwasserstoffs, bei einem ausreichend zweckmäßig, den polymerisierbaren Kohlenwasserstoff
hohen Druck durchzuführen, um das Verdünnungs- von solchen Materialien wie auch von anderen
mittel in der flüssigen Phase zu halten, wobei ein so- 60 Materialien, die eine Neigung zur Inaktivierung des
genanntes »Mischphasentum« erhalten wird. Doch Katalysators besitzen können, zu entfernen, bevor der
verläuft das erfindungsgemäße Polymerisationsver- Kohlenwasserstoff mit dem Katalysator in Berührung
fahren auch in der Gasphase ohne ein Verdünnungs- gebracht wird. Jedes beliebige bekannte Mittel zur
mittel. Der bevorzugte Druckbereich von 7 bis 49 atü Entfernung solcher Verunreinigungen kann angeergibt
feste Polymere von Olefinen in ausgezeichneten 65 wandt werden. Falls ein Verdünnungsmittel im VerAusbeuten,
fahren verwendet wird, sollte es im allgemeinen von
Für die Verwendung in dem Polymerisationsver- Verunreinigungen, wie Wasser, Sauerstoff u. dgl.,
fahren geeignete Verdünnungsmittel sind Paraffine, befreit sein. Auch ist es zweckmäßig, daß Luft und
Feuchtigkeit vor Ausführung der Reaktion aus dem Verpreßbarkeit gut
Reaktionsgefäß entfernt sind. Es können jedoch in Schmelzindex nicht auspreßbar
manchen Fällen kleine Mengen von den Katalysator Schmelzpunkt 123 ± I0C
inaktivierenden Materialien, wie Sauerstoff oder Eigenviskosität (in Tetra-Wasser,
in dem Reaktionsgemisch zulässig sein, solange 5 hydronaphthalin) unlöslich
noch tragbar gute Polymerisationsgeschwindigkeiten. Farbe gelblichweiß
erzielt werden. Es ist selbstverständlich, daß die Menge
solcher Materialien, die in dem Reaktionsgemisch vor- Das Gemisch von Diäthylaluminiumchlorid und
liegt, nicht so hoch sein soll, daß der Katalysator Äthylaluminiumdichlorid wurde durch Einbringen
vollständig inaktiviert wird. io von 150 g Aluminiumspänen in einen mit einem
Bei Anwendung eines chargenweise durchgeführten Rückflußkühler ausgestatteten Kolben und Erhitzen
Verfahrens wird das Reaktionsgefäß nach Beendigung auf etwa 70° C hergestellt. In den Kolben wurde eine
der Polymerisationsreaktion bis auf etwa Zimmer- Spur Jod als Katalysator zugesetzt und flüssiges
temperatur abgekühlt, jeglicher Überschuß an Olefin Äthylchlorid in den Kolben eingebracht. Die Temabgelassen
und der Inhalt des Reaktionsgefäßes, der 15 peratur des Reaktionsgemisches wurde während der
aus festem, mit Verdünnungsmittel gequollenem Zugabe von Äthylchlorid in dem Bereich von 120 bis
Polymerem besteht, dann zur Inaktivierung des 150° C und das Reaktionsgemisch unter einer Stick-Katalysators,
beispielsweise durch Waschen mit einem stoffatmosphäre gehalten. Wenn praktisch alle Alu-Alkohol,
behandelt. miniumspäne mit Äthylchlorid reagiert hatten, wurde Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. 20 das flüssige Produkt aus dem Kolben entfernt und bei
45 mm Hg in einer Füllkörperdestillationskolonne Beispiel destilliert.
Das unter einem Druck von 4,5 mm Hg bei 72 bis
In einem 2700-ccm-Reaktionsgefäß aus rostfreiem 74° C siedende Destillat wurde im Beispiel und in dem
Stahl wurde Äthylen in Gegenwart eines aus 3,5 g 25 Vergleichsversuch in den dort angegebenen Mengen
Titantetrachlorid, 10 g Triphenylphosphin und 4 ecm verwendet,
eines Gemisches von Diäthylaluminiumchlorid und
Äthylalumimumdichlorid bestehenden Katalysators Vergleichsversuch
polymerisiert. Das letztgenannte Gemisch wurde
gemäß dem im nachstehenden beschriebenen Ver- 3° Äthylen wurde in einem 1200-ccm-Schüttelautoklav
fahren hergestellt. Das Reaktionsgefäß wurde vor aus rostfreiem Stahl in Gegenwart eines aus einem
und während des Beschickungsvorganges mit gerei- Gemisch von 3,55 g Titantetrachlorid und 4 g einer
nigtem Stickstoff durchspült, um die Berührung des Mischung von Diäthylaluminiumchlorid und Äthyl-Katalysators
mit Luft oder Feuchtigkeit zu vermeiden. aluminiumdichlorid bestehenden Katalysators poly-Die
3,5 g Titantetrachlorid wurden in 500 ecm 35 merisiert. Die Mischung von Diäthylaluminiumchlorid
Cyclohexan (über Natrium destilliert) gelöst und unter und Äthylaluminiumdichlorid wurde gemäß dem
Druck (gereinigter Stickstoff) in das Reaktionsgefäß nachstehend beschriebenen Verfahren hergestellt. Der
eingebracht. Dann wurden 10 g Triphenylphosphin Katalysator wurde in 500 ecm Benzol (über Natrium
und anschließend 4 ecm des Gemisches von Diäthyl- getrocknet) gelöst und in den Autoklav eingebracht,
aluminiumchlorid und Äthylalumimumdichlorid in 40 wobei der Autoklav unter Stickstoffatmosphäre gedas
Reaktionsgefäß eingeführt. Die Äthylenbeschickung halten wurde. Das Äthylen wurde vor Eintritt in den
wurde vor Eintritt in das Reaktionsgefäß durch ein Autoklav durch ein Reinigungssystem zur Entfernung
Reinigungssystem zur Entfernung von Sauerstoff, von Sauerstoff, Kohlendioxyd und Wasserdampf
Kohlendioxyd und Wasserdampf geleitet. Das Reini- geleitet. Das Reinigungssystem enthielt eine Pyrogallolgungssystem
enthielt eine Pyrogallollösung, eine 45 lösung, eine Natriumhydroxydlösung und Trocknungs-Natriumhydroxydlösung
und Trocknungsmittel. mittel. Das Äthylen wurde in den Autoklav eingeführt
DasÄthylenwurdeindasdenKatalysatorenthaltende wobei Katalysator und Verdünnungsmittel bei atmo-Reaktionsgefäß
eingepreßt, bis ein Druck von 21 atü sphärischem Druck gehalten wurden. Die Polymeribei
35° C erreicht war. Das Reaktionsgefäß wurde sation des Äthylens begann sofort, und nach Maßgabe
erhitzt, bei Polymerisationsbeginn die Heizquelle 50 der Äthylenzufuhr stieg die Temperatur des Reakentfernt
und die Polymerisation für etwa 130 Minuten tionsgemischs rasch auf 79°C. Das Äthylen wurde so
fortgesetzt. Während dieser Zeit stieg die Temperatur rasch, wie es das angewandte Reinigungssystem
auf 149 0C. Dann wurde das Reaktionsgefäß abgekühlt erlaubte, in den Autoklav eingeführt. Der in dem
und geöffnet und ein sehr zähes Polymeres gewonnen. Autoklav erreichte maximale Druck betrug 21 atü.
Das Produkt wurde in einem Mischer etwa 30 Minuten 55 Nach einer Reaktionszeit von 15 Minuten wurde der
zerkleinert, filtriert und über Nacht in einem Vakuum- Autoklav geöffnet. Es lag ein Polymeres des Äthylens
ofen bei 24° C getrocknet. Es wurden so etwa 42 g als eine Suspension in der Benzollösung vor. 100 ecm
weißes Polymeres erhalten. Die Eigenschaften einer Butylalkohol wurden zur Inaktivierung des Kataly-Probe
dieses Polymeren sind aus nachfolgender sators in den Autoklav eingebracht. Das feste Polymere
Tabelle I ersichtlich. 60 wurde von dem Benzol-Alkohol-Gemisch abfiltriert
„ , J1 T und dann mit Isopropylalkohol gewaschen. Nach
a Abfiltrieren des Polymeren von dem Isopropylalkohol
Molekulargewicht >100 000 wurde es über Nacht in einem Vakuumofen bei etwa
Dichte, g/ccm bei Zimmer- 60° C getrocknet. Auf diese Weise wurden etwa
temperatur 0,972 65 100 g Polyäthylen erhalten.
Flexibilität gut Die Eigenschaften einer Probe des wie oben beSchlagfestigkeit
(Kugelfall- schrieben hergestellten Äthylenpolymeren sind aus
methode) > 183 cm nachfolgender Tabelle II ersichtlich.
Claims (1)
1. Verfahren zur Polymerisation von Mono- je Mol Metallhalogenid und 0,05 bis 50 Mol
1-olefinen mit einer Kettenlänge bis zu 8 Kohlen- komplexes Hydrid je Mol Metallhalogenid.
Stoffatomen im Molekül durch Zusammenbringen
des Olefins oder der Olefine mit Katalysatoren, die 35 In Betracht gezogene Druckschriften:
durch Mischen eines Halogenide von Titan, Belgische Patentschriften Nr. 533 362, 534 792,
Zirkonium, Hafnium oder Germanium mit min- 534 888, 538 782;
destens einer der folgenden Substanzen gebildet »Zeitschrift für Angewandte Chemie«, 67 (1955),
worden sind: a) einer Organometallverbindung S. 541 bis 556;
der Formel RmMXn, in der R einen gesättigten 40 »Chemiker-Zeitung«, 79 (1955), S. 657 bis 667.
809 539/416 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US553435A US2832759A (en) | 1955-12-16 | 1955-12-16 | Process and catalyst for production of olefin polymers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1266504B true DE1266504B (de) | 1968-04-18 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP17613A Pending DE1266504B (de) | 1955-12-16 | 1956-12-15 | Verfahren zur Polymerisation von Mono-1-Olefinen |
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---|---|
US (1) | US2832759A (de) |
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