DE1048414B - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen PolyolefinenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
DEUTSCHES
kl. 39c 25/01
INTERNAT. KL. C 08 f
PATENTAMT
C 08 F 2 /GO
F19251IVb/39c
ANMELDETAG: 7. JANUAR 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
8. JANUAR1959
Die Patentanmeldungen Z 3799 IVb/39c, Z 3862 IVb/ 39c, Z 3882 IVb/39c, Z 3941 IVb/39c und Z 3942 IVb/
39c betreffen z. B. Verfahren, nach denen man hochmolekulare Polyäthylene erhält, wenn man Äthylen unter
vergleichsweise milden Druck- und Temperaturbedingungen mit Mischungen aus metallorganischen Verbindungen
und Salzen des Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W, Th und U zusammenbringt.
Als besonders wirksam haben sich Polymerisationserregermischungen aus aluminiumorgamschen Verbindüngen
und Titan- oder Zirkontetrahalogeniden herausgestellt.
Gegenstand des deutschen Patents 1 019 466 ist ein neues vorteilhaftes Verfahren für die Herstellung von
hochmolekularem Polyäthylen mit dem oben angegebenen Katalysatorsystem. Es „besteht darin, daß die aus der
Katalysatormischung ausfallenden, durch Reduktion gebildeten Schwermetallverbindungen von den anderen
Reaktionsprodukten abgetrennt und gegebenenfalls nach weiterer Reinigung in beliebiger Konzentration mit metallorganischen
Verbindungen des Aluminiums für die Poly- ; merisation des Äthylens verwendet werden. :
Nach einem Vorschlag läßt sich bei diesem und auch '
den anderen angegebenen Polymerisationsverfahren eine hohe : Polymerisationsgeschwindigkeit und eine bessere
Kontrolle des Polymerisationsgrades dadurch erreichen, .' daß man der Katalysatormischung während der'Poly- \
merisation dauernd oder kurzzeitig kleine Mengen Sauer- :
stoff zuführt, indem man z. B. ein O2-haltiges Äthylen verwendet
oder Sauerstoff oder Luft in den Reaktionsraum gesondert zuströmen läßt.
Als nachteilig hat sich bei diesem Verfahren herausgestellt, daß der zugeführte Sauerstoff nur dann wirksam
ist, wenn in der Katalysatormischung kein zu großer Überschuß an aluminiumorganischer Komponente vorliegt.
Die Herstellung verschiedener Polymerisationsgrade wird bei diesem Verfahren durch Änderung der Polymerisationstemperatur
vollzogen, d. h., bei hohen Polymerisationstemperaturen werden Produkte niedrigen Molekulargewichts
und umgekehrt bei tiefen Temperaturen Produkte hohen Molekulargewichts erhalten. Dabei kann
wegen der zunehmenden Löslichkeit des Polyäthylens in den als Dispergiermittel zur Verwendung kommenden
Kohlenwasserstoffen eine bestimmte hohe Polymerisationstemperatur nicht überschritten werden. Die Herstellung
von Produkten mit relativ niedrigem Molekulargewicht ist daher beschränkt.
Es wurde nun gefunden, daß man auch bei Verwendung von Olefinen in Abwesenheit von Sauerstoff, insbesondere
von Äthylen bei völligem Sauerstoffausschluß, hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten
und eine Herabsetzung der Polymerisationsgrade erreichen kann, wenn man Polymerisationserregermischungen
verwendet, die aus einer äluminiumorganischen Verbindung, einer reduzierten Verfahren zur Herstellung
von hochmolekularen Polyolefinen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Heinz-Joachim Bahr, Dr. Claus Beermann, Dr. Ernst Junghanns und Dr. Siegfried Sommer,
Frankfurt/M.-Unterliederbach, sind als Erfinder genannt worden
Schwermetallverbindung gemäß Patent 1 019 466 und einer nicht reduzierten Verbindung der Elemente Ti, Zr,
Hf, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W, Th und U, vorzugsweise einem Halogenid der Elemente, hergestellt werden.
Dabei ist es zweckmäßig, daß die nicht reduzierte
Schwermetallverbindung und die aluminiumorganische Komponente erst zu Beginn oder während der Polymerisation
in Gegenwart der bereits reduzierten Verbindung und in nicht zu hoher Konzentration aufeinander zur
Einwirkung kommen. Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, ein molares Verhältnis von nicht reduziertem
Kontakt zu reduziertem Kontakt von 9:1 bis
1 : 9 anzuwenden. Ein' aus diesen drei Komponenten bestehendes Kontaktsystem polymerisiert z. B. Äthylen von
Anfang an mit hoher Geschwindigkeit und liefert Polymerisate von gutem Schüttgewicht (300 bis 400 g/l). Das
Molekulargewicht des gebildeten Polyäthylens läßt sich durch Variation des molaren Verhältnisses von reduzierter
zu nicht reduzierter Schwermetallverbindung sowie durch das gewählte Verhältnis von aluminiumorganischer
Komponente zu nicht reduzierter Schwermetallverbindung beeinflussen. Eine Erhöhung des Anteils an nicht
reduzierter Schwermetallverbindung führt bei konstanter Polymerisationstemperatur zur Bildung von Produkten
niedrigeren Molekulargewichts.
Bei Beachtung der Voraussetzung, daß die nicht reduzierte Schwermetallkomponente und die aluminiumorganische
Verbindung in Gegenwart der reduzierten Verbindung in nicht zu hohen Konzentrationen zusammengebracht
werden (vgl. die weiter oben angegebenen
809 728/259
Zahlen), ergeben sich folgende Möglichkeiten einer praktischen Durchführung des Polymerisationsprozesses:
1. Man legt in dem als Dispergiermittel zur Verwendung
: kommenden Kohlenwasserstoff die aus reduzierter Schwermetallkomponente und aluminiumorganischer
Verbindung bestehende Polymerisationserregermischüng
vor und führt entweder zu Beginn der Polymerisation ■ oder auch während der Polymerisation
diskontinuierlich oder kontinuierlich die nicht reduzierte Schwermetallverbindung zu.
2. Man legt zu Beginn der Polymerisation die isolierte, ., nötigenfalls noch weiter gereinigte reduzierte Schwermetallverbindung
zusammen mit der nicht reduzierten Verbindung vor und aktiviert die Polymerisation
durch einmalige oder mehrfache, eventuell auch kontinuierliche Zugabe von aluminiumorganischer
Verbindung.
3. Man legt nur die reduzierte Schwermetallverbindung vor und schleust sowohl die nicht reduzierte Komponente
als auch die aluminiumorganische Verbindung portionsweise oder laufend zu.
4. Alle drei Komponenten, reduzierte und nicht reduzierte Schwermetällverbindung sowie aluminiumorganische
Verbindung, werden dem Polymerisationsahsatz nach Bedarf zugeführt. Die beiden Schwermetallkomponenten
können dabei in Mischung eingesetzt werden,
Dabei kann die nicht reduzierte Schwermetallverbindung
sowohl im festen, flüssigen oder gasförmigen Zustand oder gelöst in einem geeigneten indifferenten Lösungsmittel
zugeführt werden. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann das z. B. auch in der Art geschehen, daß man
das Äthylen oder einen Äthylenteilstrom vor dem Eintritt in die Polymerisationsapparatur mit den Gasen der
nicht reduzierten SchwermetaÜverbindung ganz oder teilweise sättigt. i
Die Katalysatoraktivität des nach Patent 1 019 466 hergestellten Katalysatorsystems wird durch den in vorliegender
Erfindung angegebenen Zusatz von nicht reduzierter Schwermetällverbindung um ein Vielfaches erhöht.
Steigerung der Katalysatoraktivität und Beeinflussung der spezifischen Viskosität der Polymerisate durch die
ίο beschriebenen Maßnahmen waren nach dem oben angeführten
Stand def Technik nicht vorauszusehen und stellen eine grundlegende neue Erkenntnis dar. Das Polymerisationsverfahren
läßt sich durch diese Maßnahmen wesentlich vereinfachen und besser kontrollieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich diskontinuierlich, halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchführen.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern.
In einem 2-1-Dreihalskolben werden 1000 ml eines aliphatischen
Kohlenwasserstoffes vom Siedebereich 200 bis 220° C vorgelegt und auf 65° C unter Rühren hochgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird er 30 Minuten lang mit reinem Stickstoff gespült, um letzte Spuren von Luft
und Feuchtigkeit daraus zu vertreiben. Nach dieser Zeit stellt man den Rührer ab und gibt 10 mMol eines Gemisches
von TiCl3, hergestellt nach Patent 1019 466,
und TiCl4 zu. Nach lOminütigem Rühren unter Einleiten
von Äthylen tropft man langsam eine 2°/0ige Lösung von
Diäthylaluminiummonochlorid zu.
Die nachstehende Tabelle gibt die Ergebnisse der unter diesen Bedingungen mit wechselndem TiCl3: Ti Cl4-Verhältnis
ausgeführten Polymerisationsversuche:
mMol TiClJl |
mMol TiCl4Zl |
mMol | Polymeri | Polymeri | »y-spez/c (*) | Schütt | |
Vers. Nr. |
Diäthyl aluminium |
sationsdauer | sationsertrag | gewicht | |||
9 | 1 | monochlorid | Minuten | g | 3,58 | SA | |
■ .1 ■·: | 8 | 2 | 1,8 | 300 | 170 | 3,38 | 300 |
2. | 6 | 4 | 8,3 | 540 | 440 | 2,94 | 320 |
'.. 3 : | 4 | 6 | 6,7 | 450 | 460 | 1,82 | 340 |
4 | 4,5 | 420 | 380 | 340 | |||
(*) 0,5°/0ig in Tetrahydronaphthalin.
Beispiel 2
Beispiel 2
In einem 1-1-Vierhalskolben werden 500 ml eines aliphatischen
Kohlenwasserstoffes vom Siedebereich bis 220° C wie bei Beispiel 1 vorbehandelt. Es werden
dann 2,28 mMol TiCl3 vorgelegt und unter Rühren Äthylen eingeleitet. Im Verlauf der Polymerisation
werden dann 0,1 molare Lösungen von Titantetrachlorid und Äthylaluminiumsesquichlorid
(1 Mol = V2 C(C2H5)2AlCl · (C2H5) AlCl2])
kontinuierlich und in gleichbleibendem Verhältnis der Zutropfgeschwindigkeiten nachdosiert.
Die Ergebnisse werden aus folgender Zusammenstellung
deutlich:
mMol Ti Cl3 vorgelegt ... 2,28 2,28 2,28
mMol TiCl4 zugetropft .. 3,4 2,0 1,7
mMol Sesquichlorid zugetropft 4,8 3,0 4,15
Polymerisationsdauer,
Minuten. 356 255 375
Polymerisatertrag in g .. 184 144 167
jj-spez/c (0,5%ig in
Tetrahydronaphthalin) 2,48 2,98 3,53
Schüttgewicht g/l 380 380 340
Polymerisationstemperatur 75° C 75° C 75° C
In einem 500-1-Rührkessel werden 2501 Methylcyclohexan
vorgelegt und bei 65° C 30 Minuten mit Äthylen (2 m3/h) gespült. Dann gibt man 2 Mol TiCl3 und 0,7 Mol
TiCl4 zu und aktiviert die Polymerisation durch kontinuierliche
Zugabe einer l°/oigen Lösung von Diäthylaluminiummonochlorid
in Methylcyclohexan. Nach kurzer Zeit werden pro Stunde 12 m3 Äthylen aufgenommen.
Die Polymerisationstemperatur wird durch Mantelkühlung auf 75° C gehalten. Die Äthylenaufnahme läßt
sich über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Nach 7 Stunden klingt die Reaktion ab; man bricht ab und
arbeitet die Polymerisatsuspension wie üblich auf.
Es werden rund 100 kg Polyäthylen mit einer spezifischen Viskosität von 2,50 erhalten. Das Schüttgewicht
dieses Produktes beträgt 420 g/l.
In einem 3-1-Vierhalskolben werden 2 1 eines gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffs vom Siedebereich 100 bis 140° C vorgelegt. Unter Rühren heizt man auf 70° C
hoch und leitet Äthylen durch das Lösungsmittel. Dann werden 12 mMol TiCl3, hergestellt nach Patent 1019466,
und 8 mMol TiCl4 zugegeben und eine l%ige Lösung
von Aluminiumtriäthyl langsam und gleichmäßig zugetropft. Die Äthylenaufnahme erreicht bald sehr hohe
Werte. Nach 4 Stunden wird die Polymerisation abgebrochen und wie üblich aufgearbeitet. Man erhält 800 g
Polyäthylen mit einer spezifischen Viskosität von 4,2 und einem Schüttgewicht von 400 g/l.
15
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Poly- ao
olefine, insbesondere von Polyäthylen, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation des Olefins,
vorzugsweise des Äthylens, in Gegenwart indifferenter Lösungsmittel mit Polymerisationserregermischungen
durchgeführt wird, die aus einer aluminiumorganisehen Verbindung, einer reduzierten Schwermetallverbindung
gemäß Patent 1 019 466 und einer nicht reduzierten Verbindung der Elemente Ti, Zr, Hf, V,
Nb, Ta, Cr, Mo, W, Th und U hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht reduzierten Schwermetallverbindungen den gemäß Patent 1 019 466 hergestellten
reduzierten Kontaktanteilen im molaren Verhältnis von 9:1 bis 1: 9 bei Polymerisationsbeginn
zugesetzt werden und die aluminiumorganische Kontaktkomponente zu Beginn der Polymerisation
oder auch während der Polymerisation diskontinuierlich oder kontinuierlich zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht reduzierten Schwermetallverbindungen
der aus der abgetrennten reduzierten Schwermetallverbindung und der aluminiumorganischen
Komponente hergestellten Polymerisationserregermischung während der Polymerisation portionsweise
oder kontinuierlich zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht reduzierten Schwermetallverbindungen und ebenso die aluminiumorganische
Verbindung während der Polymerisation laufend oder portionsweise dem Polymerisationsansatz, in dem die
reduzierte Schwermetallverbindung vorliegt, zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle drei Kontaktkomponenten, reduzierte und nicht reduzierte Schwermetallverbindung
und aluminiumorganische Verbindung, im Verlauf der Polymerisation nach Bedarf dem Polymerisationsansatz zugeführt werden.
© 80Ϊ 728/289 12.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE852187X | 1956-01-07 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1048414B true DE1048414B (de) | 1959-01-08 |
Family
ID=6783665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1048414D Pending DE1048414B (de) | 1956-01-07 | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyolefinen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1048414B (de) |
GB (1) | GB852187A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1105180B (de) * | 1959-01-14 | 1961-04-20 | Ruhrchemie Ag | Verfahren zur Polymerisation von Olefinen |
DE1172045B (de) * | 1959-02-04 | 1964-06-11 | Hoechst Ag | Verfahren zur Polymerisation von AEthylen |
DE1294653B (de) * | 1957-02-26 | 1969-05-08 | E H Karl Dr Dr | Verfahren zur Polymerisation von ª‡-Olefinen |
-
0
- DE DENDAT1048414D patent/DE1048414B/de active Pending
-
1957
- 1957-01-07 GB GB642/57A patent/GB852187A/en not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1294653B (de) * | 1957-02-26 | 1969-05-08 | E H Karl Dr Dr | Verfahren zur Polymerisation von ª‡-Olefinen |
DE1105180B (de) * | 1959-01-14 | 1961-04-20 | Ruhrchemie Ag | Verfahren zur Polymerisation von Olefinen |
DE1172045B (de) * | 1959-02-04 | 1964-06-11 | Hoechst Ag | Verfahren zur Polymerisation von AEthylen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB852187A (en) | 1960-10-26 |
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