DE196240C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVIl 96240 KLASSE Mr. GRUPPE L

AUG. KLONNE in DORTMUND.

Verfahren zum Entwässern von Teer. Patentiert im Deutschen Reiche vom U. November 1906 ab.

Die bis jetzt bekannt gewordenen Verfahren zur Entwässerung des bei der Destillation von Steinkohlen gewonnenen Teeres bestehen darin, daß man entweder in großen umfangreichen Gruben durch langes Lagern und wiederholtes Steigen- und Fallenlassen Teer und Ammoniakwasser zu trennen sucht, oder das Gemisch erhitzt und so den Teer auskocht oder ihn endlich zentrifugiert.

ίο Alle diese Verfahren bewähren sich, nicht, wenn die Temperatur, bei welcher der Teer gewonnen wurde, sehr hoch war.

Der Teer hat unter diesen Umständen die Eigenschaft, die Wasserbläschen so fest zu umschließen, daß sie mit den bekannten Mitteln nicht frei werden.

Auch bei Teeren, die bei niedriger Temperatur gewonnen werden, zeigt sich mitunter die gleiche Erscheinung.

Zudem sind die vorgenannten Verfahren sehr teuer in der Anlage und im Betriebe.

Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Verfahren vermeidet nun diese Übelstände; es ist in den Anschaffungskosten der erforderlichen Einrichtungen und im Betriebe billig und gibt einen absolut wasserfreien Teer. Es besteht im wesentlichen darin, daß man den rohen Teer auf einem nötigenfalls heizbaren Walzengange mahlt. Der zur Ausführung des Verfahrens dienende Apparat ist in Fig. ι der Zeichnung im Aufriß und in Fig. 2 im Grundriß dargestellt.

Er besteht aus einem Kasten K, auf welchem drei Walzen aufmontiert sind. Die beiden oberen Walzen W₂ und W₃ werden durch eine Riemenscheibe i? bzw. eine RäderübersetzungR₁ angetrieben.

Das rohe Teer- und Wassergemisch fließt durch ein Rohr Z auf die Walze W₁, die in einem gewissen Abstande von den Walzen W₂ und W₃ gelagert ist.

Alle Teerbläschen, die Wasser eingeschlossen haben, werden nun beim Durchgehen durch die Walzen zerdrückt und das Wasser wird frei. Das zerdrückte und zerriebene Gemisch sammelt sich in dem Gefäße K, und es erfolgt hier die Trennung der Flüssigkeiten in bekannter Weise.

Sehr häufig sind in dem Rohteer harte und dicke Klumpen enthalten, die zweckmäßig beim Durchgehen durch die W^ralzen erweicht werden müssen. Zu diesem Zwecke ist die untere stellbare Walze W₁ heizbar eingerichtet. Hat der Teer eine klumpige Beschaffenheit, so erfolgt ein mäßiges Heizen der Walzen, um die Klumpen zu erweichen und sie dann zerdrücken zu können. Keinesfalls darf die Heizung so stark betrieben werden, daß ein Verdampfen des beigemengten Ammoniakwassers eintritt, da sonst dieses wertvolle Nebenprodukt verloren geht. Die vorbe-.schriebene Arbeitsweise hat mit den Trockenverfahren, welche in Brauereien usw. angewandt werden, um Treber zu trocknen (vgl. die schweizerische Patentschrift 946), nichts gemein. Bei dem dort beschriebenen Verfahren will man durch die geheizten Zylinder das dem zu behandelnden Gute beigemengte Wasser herauspressen und sofort verdampfen, um ein trockenes festes Endprodukt zu erhalten.

Bei der vorbeschriebenen Erfindung dagegen werden zwei wertvolle Endprodukte erzielt: ammoniakwasserfreier, dünnfiüssiger Teer und freies Ammoniakwasser.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Entwässern von Teer, dadurch gekennzeichnet, daß man den Teer mittels eines nötigenfalls heizbaren Walzenganges mahlt, zum Zwecke, die eingeschlossenen Wasserteilchen durch Zerdrücken und Zerreiben des umgebenden Teeres zu befreien, um dann die vollkommene Trennung von Teer und Wasser in bekannter Weise vornehmen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.