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Die
Erfindung betrifft einen Stanzbügel
mit zwei vertikal übereinander
angeordneten Schenkeln, mit einer Matrize an einem ersten Schenkelende
und einem ein Schneidwerkzeug aufweisenden Stempel an einem zweiten
Schenkelende, das über
ein Betätigungsteil
in der Matrize versenkbar ist gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Ein
Stanzbügel
ist eine U-förmige
Schweißkonstruktion
aus Stahl mit zwei Schenkeln, die über einen Bogen untereinander
verbunden sind. Bei Gebrauch erstrecken sich die Schenkel in horizontaler Richtung
und sind vertikal übereinander
angeordnet. Der Stanzbügel
weist zwei Standfüße auf,
von denen einer an einem Schenkelende des unteren Schenkels und
der andere an einem unteren Bogenteil angeordnet ist. An einem oberen
freien Schenkelende ist ein Betätigungsteil
mit einem Stempel angeordnet, der ein Schneidwerkzeug aufweist.
Das Schneidwerkzeug wird in Richtung des unteren Schenkelendes bewegt,
das eine das Schneidwerkzeug aufnehmende Matrize aufweist. Auf der
Matrize sind Werkstücke
auflegbar, in die Löcher
zu stanzen sind. Je nach Größe der Löcher und
der Werkstücke
sind verschieden große
Stanzbügel
zu verwenden.
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Ein
Stanzbügel,
mit dem große
Teile stanzbar sind, ist beispielsweise aus der
DE 26 24 433 A1 bekannt.
Die Schenkel weisen eine gewisse Länge und der Stanzbügel selbst
eine gewisse Tiefe auf. Um die hohen Kräfte, die beim Stanzen entstehen, aufnehmen
zu können,
sind die Schenkel entsprechend dick ausgeführt. Über diese dicken Schenkel können jedoch
kleinere Teile wie Gehäuse
nicht gelegt werden, da die Gehäuseöffnungen
für die
dicken Schenkel zu klein sind.
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Aus
der
DE 35 19 150 A1 ist
eine Mehrzweck-Kleinpresse bekannt, an der Kleinteile stanzbar sind.
Um diese Kleinpresse für
verschieden Zwecke zu verwenden, ist eine Werkzeughalterung austauschbar
an einem unteren Arm angeordnet. Diese Presse ist jedoch nur für Kleinteile
geeignet, da dieser Presse die entsprechende Tiefe fehlt.
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Aus
der
DE 39 32 532 C2 ist
eine Werkzeugeinheit mit zwei gegenüberliegenden und entgegengesetzt
wirkeden Antrieben bekannt. Bügel
sind längs
des gemeinsamen Gehäuses
der Antriebe gleichzeitig linear verschiebbar gehalten. Die gesamte
Werkzeugeinheit und die zugehörigen
Bügel sind aufwendig
gefertigt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen Stanzbügel für verschieden
große
Löcher
und Werkstücke
anzugeben, insbesondere soll der Stanzbügel verbessert werden.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist der
untere Schenkel des Stanzbügels
lösbar
befestigt. Damit ist der Schenkel austauschbar, so daß ein einziger
Stanzbügel
mit verschieden aufgebauten Schenkeln zur Bearbeitung verschieden
großer Werkstücke zur
Verfügung
steht. Die Schenkel sind insbesondere in ihrem Querschnitt unterschiedlich, so
daß verschieden
große
Werkstücke
auflegbar sind. Die Werkstücke
reichen von kleineren schuhkartonartigen Schaltschränken bis
hin zu mannshohen Schaltschränken.
Mit diesem Stanzbügel
sind Anschaffungskosten gesenkt und eine raumsparende Anordnung
ist erzielt.
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In
vorteilhafter Weise weist der Schenkel Steckleisten auf. Diese sind
in dafür
vorgesehene Ausnehmungen des Stanzbügels einführbar. Die Steckleisten sind
senkrecht zueinander angeordnet und erstrecken sich über einen
Großteil
einer dem Stanzbügel
zugewandten Stirnseite des Schenkels, damit große Kräfte sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung von dem Stanzbügel aufnehmbar und abfangbar
sind.
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In
einfacher Weise weist der Schenkel Bohrungen auf, durch die an dem
Stanzbügel
befestigte Gewindebolzen hindurchführbar sind. Auf die Gewindebolzen
sind Muttern aufschraubbar, so daß der Schenkel an dem Stanzbügel gesichert
und ein unbeabsichtiges Lösen
des Schenkels verhindert ist.
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Eine
zweite vorteilhafte Variante sieht Rastverbindungen zwischen dem
Schenkel und dem Stanzbügel
vor, so daß ein
schnelles Auswechseln der Schenkel gewährleistet ist.
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In
vorteilhafter Weise weist der Schenkel über seine gesamte Länge einen
Querschnitt von etwa gleichbleibender Größe auf. Damit ist der Schenkel
zur Aufnahme großer
Kräfte
ausgelegt, die bei großen
zu lochenden Teilen auftreten können.
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In
vorteilhafter Weise verjüngt
sich der Schenkel bis zu seinem vorderen freien Ende, so daß auf das
kleine freie Ende Kleinteile auflegbar und stanzbar sind.
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In
vorteilhafter Weise weist das untere Ende den Stempel auf. Stempel
und Matritze sind an den einander gegenüberstehenden Enden der Schenkel austauschbar
angeordnet und somit wahlweise entweder an dem unteren oder dem
oberen Ende angeordnet. Damit entsteht der Grat wahlweise außen oder
innen an dem Werkstück
(Schaltschrank), je nachdem, wie ein Schalter angeordnet werden
soll.
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In
vorteilhafter Weise weist der Stanzbügel nur ein Standbein auf,
das sich vom Bogenteil nach unten erstreckt. Damit endet der auswechselbare Schenkel
in einem freien Ende, über
das schuhkartonartige Werkstücke
mit einem Boden- und vier Seitenteilen sowie einer Öffnung schiebbar
sind. Solche Werkstücke
sind sowohl in horizontaler als auch in Querrichtung frei bewegbar.
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In
vorteilhafter Weise erstreckt sich ein Fuß des Beines in Richtung des
freien Endes der Schenkel, so daß ein sicherer Stand gewährleistet
ist.
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In
vorteilhafter Weise sind Meßwerkzeuge
an dem oberen Schenkel des Stanzbügels angeordnet. Damit ist
sichergestellt, daß die
Werkzeuge immer an dem Stanzbügel
zur Verfügung
stehen und der untere Schenkel frei von zusätzlicher Belastung ist. In
vorteilhafter Weise ist anhand der Meßwerkzeuge sowohl die seitliche
Länge als
auch die Tiefe des Werkstückes
zum Stanzbügel
bestimmbar, so daß das
zu stanzende Loch ausmeßbar
ist.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung ist nachfolgend ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen
Stanzbügel
mit großem
Schenkel in Seitenansicht
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2 den
Stanzbügel
in Vorderansicht,
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3 einen
Stanzbügel
mit kleinem Schenkel in Seitenansicht,
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4 den
Stanzbügel
in Vorderansicht,
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5 Verbindungsmittel
des Stanzbügels
in Draufsicht,
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6 die
Verbindungsmittel in Seitenansicht,
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7 Verbindungsmittel
des Schenkels in Draufsicht und
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8 die
Verbindungsmittel in Seitenansicht.
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1 und 2 zeigen
einen Stanzbügel 1 mit
zwei vertikal übereinander
angeordneteten Schenkeln, auch Arme genannt, 2 und 3.
Der untere Schenkel 3 weist ein freies Schenkelende 4 mit
einer Matritze 5, der obere Schenkel 2 ein freies
Ende 6 mit einem Betätigungsteil 7 auf.
Das Betätigungsteil 7 ist als
einfach oder doppelt wirkender Hydraulikzylinder ausgebildet, der
einen Kolben 8 hydraulisch längs seiner Achse 9 in
Richtung auf den unteren Schenkel 3 und wieder zurück bewegt.
Auf einen Kolben 8 ist ein Stempel 10 mit einem
Schneidwerkzeug aufsetzbar, das in die Matritze 5 eindringt,
wobei ein auf dem unteren freien Schenkelende aufliegendes Werkstück lochbar
ist. Das Betätigungsteil 7 ist
innerhalb einer Befestigungsvorrichtung 11 gehalten, die
mit Muttern 12 an dem Schenkel 2 befestigt ist.
An dem oberen Schenkel 2 sind zwei Meßstäbe 13 mit jeweils einem
Anschlag 14 angeordnet, an dem das Werkstück anschlagbar
ist. Der Anschlag 14 ist auf dem Meßstab 13 verschiebbar.
Die beiden Schenkel 2 und 3 sind über einen
Bogen 15 untereinander verbunden, an dessen unterem Teil 16 ein
Standbein 17 mit einem sich in Richtung der freien Schenkelenden
erstreckenden Fuß 18 angeordnet
ist. Der untere austauschbare Schenkel 3 ist an das Unterteil 16 des
Bogens 15 angesetzt und mit Muttern 19 an dem
unteren Bogenteil 16 gesichert. Der Schenkel 3 weist
einen rechteckförmigen
Querschnitt auf, wobei der Flächeninhalt
des Querschnitts über
die gesamte Länge des
Schenkels 3 gleichbleibend ist. Der Schenkel 3 ist
massiv ausgeführt
und für
Loch- beziehungsweise Stanzwerkzeuge bis zu 100 mm × 100 mm,
insbesondere 92 mm × 92
mm geeignet. Diese Werkzeuge werden primär bei Schaltschranktüren, Blechen
und so weiter eingesetzt. Die Aufspannung der Werkstücke erfolgt
mit Schnellspannern, die Bewegung der Werkstücke oberhalb der Matritze in
beide Achsen per Hand, wobei die Werkstücke gegen die Anschläge 14 ragen
und eine optische Positonsablesung auf dem mit Markierungen versehenen
Meßstab 13 erfolgt.
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3 und 4 zeigen
denselben Stanzbügel 1 mit
einem zweiten unteren Schenkel 20, der sich in Richtung
seines freien Endes 21 hin verjüngt. Da hier Kleinteile auflegbar
und stanzbar sind, ist der Schenkel 20 insgesamt schmaler
ausgelegt. Es wird hierbei Material für den Schenkel 20 eingespart.
Das freie Ende 21 weist eine Matritze 22 auf,
die sich in Richtung des oberen freien Schenkels 2 erstreckt.
Da die Kleinteile leichter zu handhaben sind und in der Regel eine
dünnere
Blechstärke
aufweisen, ist die Matritze 22 näher an dem Betätigungsteil 7 angeordnet,
so daß ein
geringer Weg beim Stanzvorgang zurückgelegt wird. Der Schenkel 20 weist
einen runden Querschnitt auf, wobei der Flächeninhalt des Querschnitts
in Richtung auf das freie Ende 21 hin abnimmt. Der Schenkel 20 ist
schlank ausgeführt
und für
rechteckförmige
Lochwerkzeuge bis zu 30 mm × 30
mm, insbesondere 26 mm × 26
mm oder für
runde Werkzeuge mit einem Durchmesser bis zu 40 mm, insbesondere
37 mm geignet. Diese Werkzeuge werden primär bei Klemmkästen, Gehäusen, Profilen und
so weiter eingesetzt. Die Aufspannung erfolgt mit Schnellspannern
und die Bewegung in beide Achsen oberhalb der Matritze per Hand.
Die Positionierung kann mittels einer digitalen Positionsanzeige
erfolgen, wobei auf der Meßlatte
bei Bewegung des Anschlages ein Rad mitläuft, das über einen Impulsgeber elektrische
Impulse für
eine digitale Anzeige erzeugt, um eine äußerst genaue Anzeige zu ermöglichen.
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5 und 6 zeigen
ein Ansatzstück 24 des
Stanzbügels 1,
auf das einer der Schenkel 2 oder 20 aufsteckbar
ist. Das Ansatzstück 24 ist
Teil des unteren Bogenteiles 16 und weist Verbindungsmittel in
Form von vier in Ecken 25 des Stanzbügels 1 eingesetzten
Gewindebolzen 26 und vier längliche Ausnehmungen 27 auf.
Die Ausnehmungen 27 erstrecken sich ausgehend vom Rand 28 des
Bogenteiles 16 etwa über
2/3 der gesamten Breite des Ansatzstückes 24 und sind zu
dessen Mitte 29 hin ausgerichtet. Die länglichen Ausnehmungen 27 sind
senkrecht zueinander angeordnet, und verlaufen in Achsen 30 und 31 des
Bogenunterteiles 16, jeweils zwei der Ausnehmungen 27 in
einer Achse 30, 31. Die Ausnehmungen 27 sind
als Langlöcher
ausgebildet und zu der Mitte 29 hin mit Rundungen 32 abgerundet.
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7 und 8 zeigen
ein Ansatzteil 33 des Schenkels 20, das als Gegenstück zu dem
Ansatzstück 24 ausgeformt
ist. Das Teil 33 zeigt vier längliche Steckleisten 34,
die sich über
eine Stirnfläche 35 des
Schenkels 20 erstrecken. Die Steckleisten 34 weisen
an ihren Enden 36 äußere Rundungen 37 und
und innere Rundungen 38 auf und verlaufen ebenfalls entlang
der Achsen 30, 31 und sind innerhalb der äußeren Abmessungen
der Stirnfläche 35 angeordnet.
Das Teil 33 weist in Ecken 39 Bohrungen 40 zur
Aufnahme der Gewindebolzen 26 auf. Eine zentrische Anordnung
beider Teile 1 und 3, 20 wird dadurch
erreicht, das sich die inneren Rundungen 38 an die Rundungen 32 des
Ansatzstückes 24 anschmiegen.
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- 1
- Stanzbügel
- 2
- oberer
Schenkel
- 3
- unterer
Schenkel
- 4
- unteres
Schenkelende
- 5
- Matritze
- 6
- oberes
Schenkelende
- 7
- Betätigungsteil
- 8
- Kolben
- 9
- Achse
- 10
- Stempel
- 11
- Befestigungsvorrichtung
- 12
- Muttern
- 13
- Meßstab
- 14
- Anschlag
- 15
- Bogen
- 16
- Bogenunterteil
- 17
- Standbein
- 18
- Fuß
- 19
- Muttern
- 20
- zweiter
Schenkel
- 21
- zweites
unteres Schenkelende
- 22
- Matritze
- 23
-
- 24
- Ansatzstück
- 25
- Ecke
- 26
- Gewindebolzen
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Rand
- 29
- Mitte
- 30
- Achse
- 31
- Achse
- 32
- Rundungen
- 33
- Ansatzteil
- 34
- Steckleiste
- 35
- Stirnfläche
- 36
- Ende
- 37
- äußere Rundung
- 38
- innere
Rundung
- 39
- Ecke
- 40
- Bohrung