DE19623133A1

DE19623133A1 - Aus einer Aluminiumfolie bestehender Aufreißdeckel und Verfahren zur Herstellung eines Aufreißdeckels

Info

Publication number: DE19623133A1
Application number: DE19623133A
Authority: DE
Inventors: Siegfried Frei; Ernst Carniello
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-23
Filing date: 1996-06-10
Publication date: 1997-01-02
Also published as: CH689186A5; ES2133062B1; IT1284041B1; ITMI961250A1; ITMI961250A0; ES2133062A1

Description

Gegenstand der Erfindung sind ein aus einer beschichteten Aluminiumfolie bestehender Aufreißdeckel gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Aufreißdeckels gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 6.

Es ist bekannt, bei Kunststoff- und Glasbehältern Aufreißdeckel aus kunststoffbeschichteter Aluminiumfolie auf den Öffnungsrand des Gebindes aufzubringen. Die Verbindung zwischen der Aluminiumfolie und dem Rand des Gebindes erfolgt durch eine Heißsiegelung, wobei das Siegelmaterial durch die Beschichtung der Aluminiumfolie gebildet wird.

Diese bekannten Aufreißdeckel aus Aluminiumfolie weisen meist einen Aufreißlappen auf, der Teil des Deckels ist und mit diesem aus einem Aluminiumband ausgestanzt wird. Solche Aufreißlappen überragen demzufolge das Gebinde seitlich und verhindern das Aufbringen eines Drehverschlußdeckels.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Aufreißdeckel aus lackierter Aluminiumfolie zu schaffen, der zum einen eine Aufreißlasche umfaßt, die ein Abschälen des Aufreißdeckels vom Rand des Gebindes erlaubt und welcher auf ein Gebinde aus Stahlblech aufsiegelbar ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch einen aus einer Aluminiumfolie bestehenden Aufreißdeckel gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie durch ein Verfahren zu dessen Herstellung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 6.

Der erfindungsgemäße Aufreißdeckel kann in einfacher und kostengünstiger Weise hergestellt und auf das Gebinde aufgesiegelt werden. Dabei ist es möglich, die Aufreißlasche so anzuordnen, daß sie es erlaubt, einen Schutzdeckel mit Drehverschluß auf das Gebinde aufzusetzen. Durch die Verlängerung der Verweilzeit beim Aufsiegeln der Lasche auf den Deckel wird eine unlösbare Verbindung erzeugt. Die Erwärmung des Randes des Gebinderumpfes ermöglicht es, nach dem Ausstanzen des Aufreißdeckels, diesen für den Transport zur Siegelstation am Gebinde anzuheften, ohne eine definitive Verbindung zu schaffen.

Die definitive Verbindung erfolgt auf einer Siegelstation, in welcher auch für gewisse Produkte ein Entlüftungskanal oder -ventil für den Druckausgleich hergestellt werden kann.

Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Blechgebindes mit einem aufgesiegelten Aufreißdeckel aus Aluminiumfolie,

Fig. 2 einen Grundriß einer Vorrichtung zur Herstellung und Aufsiegelung der Aufreißdeckel auf einem Gebinderumpf,

Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung in Fig. 2 längs Linie III-III,

Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt durch die Vorrichtung in Fig. 2 längs Linie IV-IV,

Fig. 5 einen vergrößerten Querschnitt durch den oberen Gebinderand nach dem Aufsiegeln des Aufreißdeckels,

Fig. 6 einen Querschnitt längs Linie VI-VI durch den Gebinderand in Fig. 7

Fig. 7 einen Querschnitt durch den Gebinderand längs Linie VII-VII in Fig. 1,

Fig. 8 eine perspektivische Darstellung des Gebindes mit aufgesetztem Twist-off-Deckel 55.

Das in Fig. 1 dargestellte Gebinde 1 umfaßt einen zylindrischen Mantel 3, welcher im dargestellten Beispiel aus einer rechteckigen Platine durch eine Schweißnaht 5 hergestellt worden ist. Der Boden 7 des Gebindes 1 ist in herkömmlicher Weise auf den Rumpf 3 aufgebördelt worden, nachdem zuvor an diesem ein entsprechender, nach außen gerichteter Rollrand angebracht worden war.

Am Deckelende des Gebindes 1 ist ein nach innen gerichteter Rollrand 9 angeformt (vgl. dazu auch Fig. 5). Auf dem oben einen bogenförmigen Radius R₁ aufweisenden Rollrand 9 ist ein Aufreißdeckel 11 aufgesiegelt. Mit einer Lasche 13, die durch eine Heißsiegelung 15 am Aufreißdeckel 11 befestigt ist, kann letzterer vom Rollrand 9 des Gebindes 1 abgehoben bzw. unbeschädigt abgeschält werden.

Anhand der Fig. 2 bis 4 wird vorerst die Herstellung des Aufreißdeckels 11 naher erläutert. Von einem Coil 17, der um eine Achse A drehbar gelagert ist und bandförmig aufgewickelte Aluminiumfolie 19 trägt, wird letztere abgezogen und als erstes durch eine Vorrichtung 21 zum Aufsiegeln der Laschen 13 geleitet. In der nicht näher dargestellten und erläuterten Vorrichtung 21 werden die Laschen 13, die an oder in der Vorrichtung 21 hergestellt oder mit einem Handlinggerät herangeführt werden, auf die bandförmige Folie 19 aufgelegt und an zwei beabstandeten Stellen C und D mit der darunterliegenden Folie 19 versiegelt. In der Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 3 ist schematisch ein Siegelwerkzeug 23 dargestellt, das eine feststehende Auflage 25 und einen vertikal beweglichen heizbaren Siegelkopf 27 umfaßt und innerhalb der Vorrichtung 21 untergebracht ist. Mit diesem Siegelwerkzeug 23 werden an den beiden Stellen C und D eine großflächige Siegelung 15 und eine etwas kleinere, im Randbereich der Folie 19 liegende Siegelung 29 erzeugt. Die Siegelung 15 liegt in einem Abstand a zum Rand 12 des auszustanzenden Deckels 11, die Siegelung 29 im Bereich der Kante des Alubandes bzw. der Aluminiumfolie 19. Die Siegelung 15 wird mit einer Temperatur von beispielsweise 340°C durchgeführt und die Verweildauer derart gewählt, daß eine dauerhafte und nicht mehr schälbare Verbindung zwischen der Lasche 13 und der Folie 19 entsteht. Als Siegelmaterial dienen die sich kontaktierenden Beschichtungen der Folie 19 und/oder der Lasche 13. Die Materialien aus dem die Beschichtungen der Lasche 13 und/oder der Folie 19 bestehen, ist entsprechend formuliert. Selbstverständlich könnte die Lasche 13 auch mit einem eigens aufgebrachten Kleber befestigt werden. Damit der Aufreißdeckel 11, welcher an der Stelle B der Anlage aus der Folie 19 ausgestanzt wird, mit dem Rand 9 des Rumpfes 3 versiegelt werden kann, ist die Folie 19 an ihrer untenliegenden Seite mit einer siegelfähigen Beschichtung 31 versehen. Um nun zu vermeiden, daß bei der mit hoher Temperatur durchgeführten Versiegelung der Lasche 13 auf die Folie 19 ein Verkleben der Beschichtung 31 mit der Auflage 25 entsteht, wird zwischen letzterer und der Folie 19 ein Band 33 aus Papier oder Kunststoff eingelegt. Das Band 33 ist auf einer Lieferspule 35 gespeichert und wird von dieser schrittweise zu einer Aufnahmespule 37 gefördert. Damit findet an den Siegelstellen ein kontinuierlicher Austausch der Trennschicht statt.

Nach dem Aufbringen der Laschen 13 in der Siegelvorrichtung 21 wird das Folienband 19 weiter zu einer Stanzstation 39 gefördert. In dieser Stanzstation 39, ein vergrößerter Querschnitt ist in Fig. 4 dargestellt, werden von einem Drehtisch 41 Dosenrümpfe 1 unter das Folienband 19 geführt, im vorliegenden Beispiel drei Stück, und dort durch die Matrize 43 des Stanzwerkzeuge 39 zentriert gehalten. Über dem Aluband 19 liegt der Stempel 45, der mit der Kraft F in einer Führung 47 in die Matrize 43 hineinführbar ist. Beim Einfahren des Stempels 45 in die Matrize 43 wird der Aufreißdeckel 11 aus dem Band 19 ausgestanzt und gleichzeitig auf den oberen Rand 9 des darunter liegenden Gebindes 1 leicht aufgepreßt. Mit einer Widerstandsheizung oder mit warmer Luft (z. B. mit Düsen 49) wird der Rand 9 des Gebindes 1 vor dem Ausstanzen des Aufreißdeckels 11 erwärmt. Diese Erwärmung genügt, damit zwischen dem aufgepreßten Deckel 11 und dem Rand 9 eine Verbindung entsteht, welche den sicheren Transport des Gebindes 1 zur Siegelstation an der Stelle E ermöglicht.

Die beiden Siegelstellen 15 und 29 sind derart auf dem Band 19 angeordnet, daß die größere Siegelstelle 15 innerhalb der Fläche des Aufreißdeckels 11 und die kleinere Siegelstelle 29 auf dem abzuführenden Gitter 51 zu liegen kommt. Damit wird erreicht, daß die Lasche 13 im Bereich der Siegelung auf den Rand 9 nicht mit dem Aufreißdeckel 11 verbunden bzw. die Beschichtung des Aufreißdeckels 11 in diesem Bereich noch intakt bleibt. Zudem ist der abgestanzte Rest der Lasche 13 am Gitter 51 fixiert und wird mit letzterem wegtransportiert und auf einer Spule 53 der Wiederverwertung zugeführt.

In der Siegelstation an der Stelle E erfolgt die definitive Versiegelung des Aufreißdeckels 11 mit dem Rand 9 des Gebindes 1 mit einer Temperatur, die ein Abschälen des Aufreißdeckels zwecks Öffnung des Gebindes 1 erlaubt. Zu diesem Zwecke weist das Siegelwerkzeug einen Aufpreßradius R₂ auf, der größer ist als der Radius R₁ des Randes 9. Dies bewirkt, daß das Beschichtungsmaterial 31 teilweise zur Seite gedrückt wird und keilförmig an den Siegelrändern vorliegt (vgl. Fig. 5).

Bei Verwendung der Dose 1 für Füllgüter, die luftdicht verpackt sein müssen, erfolgt die Siegelung des Aufreißdeckels 11 auf den Rand 9 des Rumpfes 3 nahtlos (siehe Querschnitt gemäß Fig. 5). Besteht hingegen das Füllgut beispielsweise aus gerösteten Kaffeebohnen, so ist eine Entlüftungsöffnung oder ein Ventil notwendig, welches das Entweichen von Gasen erlaubt, um ein Platzen oder Deformieren der Dose zu verhindern. Bei dieser Verwendung der Dose 1 weist das Siegelwerkzeug im Kontaktbereich, mit welchem der Aufreißdeckel 11 auf den Rand 9 des Rumpfes 3 aufgesiegelt wird, einen radial verlaufenden Schlitz oder eine Nut auf. Diese Nut bewirkt, daß in deren Bereich der Aufreißdeckel 11 nicht auf den Rand 9 des Rumpfes 3 gedrückt wird und eine Siegelung ausbleibt. Bei Überdruck in der Dose 1 kann an dieser Stelle ein Tunnel 57 entstehen, durch den das Gas entweicht. Der Tunnel 57 ist äußerst klein und in den Fig. 6 und 7 übertrieben groß dargestellt. Das Gas kann auch entweichen, wenn ein Deckel 55 auf das Gebinde 1 aufgesetzt ist. Dieser Deckel 55 (Fig. 8) ist beispielsweise ein Twist-off-Deckel, dessen in seinen Rand 57 eingeprägte Rippen 59 an entsprechenden Vorsprüngen 61 im Rumpf 3 (siehe Fig. 1) Halt finden. Der Deckel 55 dient nicht dazu, die Dose luftdicht zu verschließen, dazu ist der Aufreißdeckel 11 vorgesehen, sondern den Aufreißdeckel 11 während des Transportes zu schützen und zu stützen. Nach den Öffnen der Dose, d. h. nach dem Abheben des Aufreißdeckels 11, läßt sich die Dose 1 mit dem Deckel 55 während des Verbrauchs des Inhaltes verschließen. Der Deckel 55 verhindert nicht, daß bei einem Überdruck in der Dose 1 und bei einem im Aufreißdeckel 11 vorgesehenen Kanal 57 Gas nach außen austreten kann.

Claims

1. Aus einer Aluminiumfolie bestehender Aufreißdeckel auf einem Gebinde, bei dem die Aluminiumfolie mit einem heißsiegelbaren Lack beschichtet ist und eine Lasche umfaßt, mit der der Aufreißdeckel vom Gebinde ablösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (13) mindestens einseitig eine siegelbare Beschichtung trägt und mit dieser durch eine erste Heißsiegelung (15) unlösbar und in einem radialen Abstand (a) zum Rand (12) des Deckels (11) mit letzterem verbunden ist und daß der Deckel (11) entlang seines Randes (12) durch eine weitere Heißsiegelung schälbar auf einem nach innen gerichteten Rollrand (9) am Gebinde (3) befestigt ist.

2. Aufreißdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die erste Heißsiegelung (15) zur Erzeugung einer unlösbaren Verbindung bei höherer Siegeltemperatur und/oder längerer Verweilzeit erfolgt als die weitere Heißsiegelung des Deckels (11) auf den Rand (9) des Gebindes (1).

3. Aufreißdeckel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (13) im Bereich der zweiten Heißsiegelung auf dem Rand (9) des Gebindes (1) im wesentlichen lose auf dem Deckel (11) aufliegt.

4. Aufreißdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißsiegelung mit dem Rand (9) des Gebindes (1) an einer Stelle des ringförmigen Verbindungsbereiches unterbrochen ist und an dieser Stelle ein Austritt von Gas möglich ist.

5. Aufreißdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rumpf (3) des Gebindes (1) aus Stahlblech hergestellt ist.

6. Verfahren zur Herstellung des Aufreißdeckels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

- auf die beschichtete bandförmige Aluminiumfolie (19) eine oder mehrere Laschen (13) aufgelegt und mit einem Siegelwerkzeug (23) an zwei beabstandeten Stellen C und D mit zwei Siegelungen (15, 29) an der Aluminiumfolie befestigt werden,
- die Aufreißdeckel (11) aus der bandförmigen Aluminiumfolie (19) ausgestanzt und auf den erwärmten Rand (9) eines unter einem Stanzwerkzeug (45) stehenden Gebindes (3) aufgepreßt und temporär befestigt werden,
- die Laschen (13) zwischen den beiden Heißsiegelungen (15, 29) beim Ausstanzen des Deckels (11) durchgetrennt werden und daß
- die auf dem Gebinde (3) fixierten Aufreißdeckel (11) anschließend mit einem Heißsiegelwerkzeug auf den Rand (9) schälbar mit dem Gebinde (3) verbunden werden.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand (9) des Gebindes (1) partiell erwärmt und der Aufreißdeckel (11) mit dem Stanzwerkzeug (45) auf den Rand (9) aufgepreßt und angeheftet wird.

8. Verfahren zur Herstellung eines Aufreißdeckels nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand (9) des Gebindes (1) im Verbindungsbereich mit dem Aufreißdeckel (11) einen bogenförmigen Querschnitt mit Radius R₁ aufweist und der Aufreißdeckel (11) mit einem Siegelwerkzeug aufgesiegelt wird, dessen Kontaktfläche im Verbindungsbereich einen Bogen mit Radius R₂ aufweist, der größer ist als der Radius R₁ des oberen Randes (9).

9. Dose mit einem Aufreißdeckel (11) hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 6.