DE19622075A1 - Verfahren und Gerät zur radiologischen Untersuchung von Herzphasen eines Patienten - Google Patents
Verfahren und Gerät zur radiologischen Untersuchung von Herzphasen eines PatientenInfo
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- A61B6/03—Computerised tomographs
- A61B6/032—Transmission computed tomography [CT]
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Gerät zur radio
logischen Untersuchung einzelner Herzphasen eines Patienten,
bei dem ein Röntgenstrahlenbündel, welches das Herz des Pati
enten in verschiedenen Winkelpositionen innerhalb eines hal
ben bis mehrerer Umläufe des Röntgenstrahlenbündels um den
Patienten durchdringt, auf einen Strahlenempfänger trifft.
Dabei wird der Herzrhythmus des Patienten zur Beeinflussung
der Umlaufzeit des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten
und zur Erzeugung von verschiedenen, auf den Herzrhythmus des
Patienten synchronisierten Steuersignalen bestimmt, so daß
radiologische Aufnahmen von Projektionen verschiedener Herz
phasen möglich sind. Aus den in verschiedenen Winkelpositio
nen aufgenommenen Projektionen der verschiedenen Herzphasen
werden anschließend Bilder der einzelnen Herzphasen rekon
struiert.
Ein Verfahren und ein Gerät der eingangs genannten Art sind
beispielsweise aus der DE 24 34 639 A1 bekannt, bei dem zur
radiologischen Untersuchung des Herzens eines Patienten aus
dessen Elektrokardiogramm (EKG) ein Rechtecksignal abgeleitet
wird, welches die Dauer des Herzschlages und einer auf den
Herzschlag folgende Periode mit verhältnismäßig geringer
Herzbewegung widerspiegelt. Dieses Rechtecksignal wird einem
um den Patienten rotierenden radiologischen Meßsystem zuge
führt, wobei radiologische Aufnahmen des Herzens immer nur
dann erfolgen, wenn sich das Herz in der Periode mit verhält
nismäßig geringer Herzbewegung befindet, um Aufnahmen mit
örtlichen Unschärfen in der Darstellung infolge einer zu
schnellen Herzbewegung zu vermeiden. Dabei wird die Drehge
schwindigkeit des um den Patienten rotierenden Meßsystems
derart beeinflußt, daß das Herz des Patienten in mehreren Um
läufen des Meßsystems um den Patienten möglichst aus allen
Winkelpositionen wenigstens einmal durchstrahlt wird.
Des weiteren ist aus der DE 28 13 830 A1 eine Anordnung zum
Herstellen von Herzaufnahmen eines Patienten mit Röntgen-
oder Gammastrahlen bekannt, bei dem während der Rotation der
Strahlungsquelle und der Detektoren um den Patienten die Ab
tastdaten kontinuierlich erzeugt werden. Ein EKG-Signal des
Patienten wird dabei als Zeitbasis zum Steuern der Datenspei
cherung durch eine Bildverarbeitungseinheit während einer ge
eigneten Phase in einem Herzzyklus des Patienten verwendet.
Diese Verfahren und Geräte weisen eine aufwendige Steuerung
zur Beeinflussung der Umlaufzeit bzw. zur Anpassung der Um
laufzeit der Strahlenquelle bzw. des Röntgenstrahlenbündels
an die Zykluszeit des Herzrhythmus des Patienten auf, wobei
aufgrund der Trägheit des Meßsystems nicht beliebige Herzpha
sen eines Patienten untersucht werden können. Außerdem werden
während der Messung in zahlreichen Umläufen der Strahlen
quelle bzw. des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten große
Mengen redundanter Daten gewonnen. Damit werden zum einen die
Aufnahmezeiten aller zu Rekonstruktion eines Bildes erforder
lichen Projektionen der einzelnen Herzphasen sehr lange. Zum
anderen geht ein großer Rechenaufwand zur Rekonstruktion ei
nes Bildes einer Herzphase einher.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und ein Gerät der eingangs genannten Art derart auszubilden,
daß beliebige Herzphasen eines Patienten bei verkürzten Auf
nahmezeiten und schnellerer Bildrekonstruktion radiologisch
untersucht werden können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren zur radiologischen Untersuchung einzelner Herzphasen
eines Patienten, bei dem ein Röntgenstrahlenbündels welches
das Herz des Patienten in verschiedenen Winkelpositionen in
nerhalb eines halben bis mehrerer Umläufe des Röntgenstrah
lenbündels um den Patienten durchdringt, auf einen Strahlen
empfänger trifft, umfassend folgende Schritte:
- a) Bestimmung der Zykluszeit des Herzrhythmus des Patienten,
- b) Einstellung der Umlaufzeit des um den Patienten umlaufen den Röntgenstrahlenbündels derart, daß die Umlaufzeit um ein vorgebbares Meßintervall größer oder kleiner ist als die Zy kluszeit des Herzrhythmus des Patienten, so daß in Abhängig keit von der Umlaufzeit nach einigen Umläufen eine Phasenver schiebung von 360° zwischen dem umlaufenden Röntgenstrahlen bündel und dem Herzrhythmus des Patienten vorliegt,
- c) Erzeugung eines mit dem Herzrhythmus des Patienten syn chronisierten, Trigger-Impulse enthaltenden Trigger-Signals,
- d) Vorgabe von bezüglich der Trigger-Impulse des Trigger-Si gnals zeitlich versetzten Steuersignalen zur Untersuchung verschiedener Herzphasen,
- e) Aufnahme und Speicherung von Meßdaten von Projektionen verschiedener Herzphasen für die Dauer des Meßintervalls in nerhalb eines jeden Umlaufs des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten,
- f) Zusammenfassung der während mehrerer Umläufe des Röntgen strahlenbündels an verschiedenen Winkelpositionen aufgenomme nen und gespeicherten Meßdaten der Projektionen der jeweili gen Herzphasen zu Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollum laufs,
- g) Rekonstruktion von Bildern je einer Herzphase aus den Meß daten der Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs der jeweiligen Herzphase anhand der Zykluszeit des Trigger-Si gnals, der Steuersignale zum Trigger-Signal und des Meßinter valls.
Je nach Wahl der Dauer eines Meßintervalls, welches die Zeit
auflösung einer zu untersuchenden Herzphase angibt, können
also Herzphasen mit einer hohen (kurzes Meßintervall) oder
einer vergleichsweise niedrigen (langes Meßintervall) Dynamik
(Bewegungsaktivität) radiologisch untersucht werden, wobei um
so weniger Umläufe des Röntgenstrahlenbündels um den Patien-
ten für die radiologische Untersuchung einer Herzphase benö tigt werden, je größer das Meßintervall ist. Durch die Vor gabe mehrerer Steuersignale bezüglich eines auf den Herzrhythmus des Patienten synchronisierten Trigger-Impulses des Trigger-Signals können in einem Umlauf des Röntgenstrah lenbündels um den Patienten Projektionen verschiedener Herz phasen aufgenommen werden, wobei die Dauer des Meßintervalls für alle Herzphasen im wesentlichen gleich ist. In kurzer Zeit und in nur wenigen Umläufen können somit vollständige Bilder verschiedener Herzphasen aus den aufgenommenen Meßdaten der Projektionen verschiedener Herzphasen rekonstruiert werden. Dadurch, daß sich die Winkelintervalle, in denen in mehreren Umläufen des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten Projektionen aufgenommen werden, in der Regel nicht oder nur unwesentlich überschneiden, wird zum einen die Strahlendosis, der der Patient während der Untersuchung ausgesetzt ist, vermindert, und zum anderen die Menge aufgenommener, redundanter Meßdaten verschiedener Herzphasen reduziert. Die Zusammenfassung von Projektionen verschiedener Herzphasen zu Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs wird somit vereinfacht und die Rekonstruktion von Bildern der jeweiligen Herzphasen beschleunigt. Ist eine Untersuchung aller Phasen des Herzrhythmus eines Patienten vorgesehen, erfolgt die Aufnahme und Speicherung der Meßdaten der Projektionen während eines Umlaufs des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten kontinuierlich. Die Steuersignale, das Meßintervall und die Zyklus zeit des Trigger-Signals werden dann zur Rekonstruktion der Bilder der verschiedenen Herzphasen aus der Folge der aufgenommenen Projektionen verwendet, wodurch man eine Abfolge von Bildern aller Herzphasen erhält.
ten für die radiologische Untersuchung einer Herzphase benö tigt werden, je größer das Meßintervall ist. Durch die Vor gabe mehrerer Steuersignale bezüglich eines auf den Herzrhythmus des Patienten synchronisierten Trigger-Impulses des Trigger-Signals können in einem Umlauf des Röntgenstrah lenbündels um den Patienten Projektionen verschiedener Herz phasen aufgenommen werden, wobei die Dauer des Meßintervalls für alle Herzphasen im wesentlichen gleich ist. In kurzer Zeit und in nur wenigen Umläufen können somit vollständige Bilder verschiedener Herzphasen aus den aufgenommenen Meßdaten der Projektionen verschiedener Herzphasen rekonstruiert werden. Dadurch, daß sich die Winkelintervalle, in denen in mehreren Umläufen des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten Projektionen aufgenommen werden, in der Regel nicht oder nur unwesentlich überschneiden, wird zum einen die Strahlendosis, der der Patient während der Untersuchung ausgesetzt ist, vermindert, und zum anderen die Menge aufgenommener, redundanter Meßdaten verschiedener Herzphasen reduziert. Die Zusammenfassung von Projektionen verschiedener Herzphasen zu Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs wird somit vereinfacht und die Rekonstruktion von Bildern der jeweiligen Herzphasen beschleunigt. Ist eine Untersuchung aller Phasen des Herzrhythmus eines Patienten vorgesehen, erfolgt die Aufnahme und Speicherung der Meßdaten der Projektionen während eines Umlaufs des Röntgenstrahlenbündels um den Patienten kontinuierlich. Die Steuersignale, das Meßintervall und die Zyklus zeit des Trigger-Signals werden dann zur Rekonstruktion der Bilder der verschiedenen Herzphasen aus der Folge der aufgenommenen Projektionen verwendet, wodurch man eine Abfolge von Bildern aller Herzphasen erhält.
Ein Gerät zur Durchführung des Verfahrens umfaßt gemäß der
Erfindung einen Computertomographen, welcher ein sich um eine
Drehachse A drehendes radiologisches Meßsystem aufweist, mit
Meßmitteln zur Bestimmung der Zyklus zeit des Herzrhythmus des
Patienten, mit Einstellmitteln zur Einstellung der Umlaufzeit
des Meßsystems um die Drehachse A, mit Mitteln zur Vorgabe
eines Meßintervalls und von Steuersignalen bezüglich eines
auf den Herzrhythmus des Patienten synchronisierten Trigger-Signals
zur Untersuchung verschiedener Herzphasen, mit Steu
ermitteln zur Aufnahme und Speicherung von Meßdaten von Pro
jektionen verschiedener Herzphasen für die Dauer des Meßin
tervalls innerhalb eines jeden Umlaufs des Meßsystems um die
Drehachse A und mit Mitteln zur Rekonstruktion von Bildern je
einer Herzphase aus den verschiedenen gespeicherten Meßdaten
der Projektionen eines halben bis mehrerer Umläufe des Meß
systems um die Drehachse A der jeweiligen Herzphase.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält das um die
Drehachse rotierende Meßsystem eine Röntgenstrahlenquelle und
einen Strahlenempfänger, welche Röntgenstrahlenquelle ein fä
cherförmiges Röntgenstrahlenbündel aussendet, welches den
Körper des Patienten durchdringt und auf den Strahlenempfän
ger trifft.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen
vor, zur Bestimmung der Zykluszeit des Herzrhythmus des Pati
enten einen Elektrokardiograph und mit diesem verbundene
Elektroden zu verwenden und die Einstellmittel zur Einstel
lung der Umlaufzeit, die Mittel zur Vorgabe eines Meßinter
valls und von Steuersignalen, die Steuermittel zur Aufnahme
und Speicherung von Meßdaten von Projektionen verschiedener
Herzphasen und die Mittel zur Rekonstruktion von Bildern je
einer Herzphase durch zwei Rechner zu bilden, welche mitein
ander Daten austauschen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gerät zur Durchführung des
Verfahrens zur radiologischen Untersuchung einzel
ner Herzphasen eines Patienten,
Fig. 2 Diagramme zum zeitlichen Ablauf des erfindungsgemä
ßen Verfahrens und zur Erläuterung der Wirkungs
weise des in Fig. 1 dargestellten Gerätes, und
Fig. 3 Diagramme zum zeitlichen Ablauf des erfindungsgemä
ßen Verfahrens und zur Erläuterung der Wirkungs
weise des in Fig. 1 dargestellten Gerätes bei Auf
zeichnung aller Phasen des Herzrhythmus eines Pati
enten.
Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Gerät zur Durchführung
des Verfahrens zur radiologischen Untersuchung einzelner
Herzphasen eines Patienten P mit einem Computertomographen 1
und einem Elektrokardiographen 2. Der Computertomograph 1
weist ein Meßsystem aus einer Röntgenstrahlenquelle 3, die
ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel 4 aussendet, und ei
nem Strahlenempfänger 5 auf, welcher aus einer Reihe von Ein
zeldetektoren, z. B. aus 1024 Einzeldetektoren besteht. Die
Steuerung des Computertomographen 1 erfolgt über einen Steu
errechner 12. Der Fokus der Röntgenstrahlenquelle 3, von dem
das Röntgenstrahlenbündel 4 ausgeht, ist mit 11 bezeichnet.
Der zu untersuchende Patient P liegt auf einer Patientenliege
6.
Zur Durchführung einer radiologischen Untersuchung eines Pa
tienten P wird das Meßsystem 3, 5 um ein Meßfeld 10, in dem
der Patient P liegt, um 360° gedreht. Ein Motor 16 treibt
hierzu den Drehtisch 15 an. Die Drehachse, welche rechtwink
lig zu dem fächerförmigen Röntgenstrahlenbündel 4 steht, ist
mit A bezeichnet. Dabei wird die Röntgenstrahlenquelle 3, die
von einem Röntgengenerator 7 gespeist wird, gepulst oder mit
Dauerstrahlung betrieben. Bei vorbestimmten Winkelpositionen
α des Meßsystems 3, 5 werden Projektionen von Schichten des
Patienten P aufgenommen, wobei die zugehörigen Datensätze der
Meßdaten vom Strahlenempfänger 5 einem Rechner 8 zugeführt
werden, welcher aus den erzeugten Datensätzen die Schwä
chungskoeffizienten vorbestimmter Bildpunkte berechnet und
auf einem Monitor 9 bildlich wiedergibt. Auf dem Monitor 9
erscheint demgemäß ein Bild der durchstrahlten Schicht des
Patienten P.
Zur Durchführung einer radiologischen Untersuchung verschie
dener Herzphasen eines Patienten P ist dieser zusätzlich im
Bereich seines Herzens H mit Elektroden 17 versehen, welche
mit dem Elektrokardiographen 2 zur Erfassung und Aufzeichnung
der Zyklus zeit Z des Herzrhythmus des Patienten P verbunden
sind. Die Aufzeichnung des Herzrhythmus des Patienten P er
folgt im übrigen parallel zur radiologischen Untersuchung des
Patienten, wobei die Elektroden 17 nach Möglichkeit so am
Körper des Patienten P angebracht sind, daß sie die radiolo
gische Untersuchung nicht stören, indem sie außerhalb des
Strahlengangs des Röntgenstrahlenbündels 4 der Röntgenstrah
lenquelle 3 angeordnet sind.
In den Fig. 2 (a) und 3 (a) ist eine Meßkurve für den Herzzy
klus Z des Patienten P in stark vereinfachter Form darge
stellt, in der unter Vernachlässigung aller anderen charakte
ristischen Merkmale einer EKG-Wellenform des Patienten P nur
die sogenannte R-Welle, welche in der Regel die höchste
Amplitude aus dem gesamten EKG aufweist, dargestellt ist. Der
Herzzyklus eines Patienten beginnt dabei laut Definition im
allgemeinen mit der R-Welle und hält bis zum Auftreten der
nächsten R-Welle an. Aufgrund der hohen Amplitude der R-Welle
des EKGs des Patienten P, welche meßtechnisch gut erfaßbar
ist, wird zu jeder R-Welle des EKGs des Patienten P ein Trig
ger-Impuls T erzeugt, so daß man ein Trigger-Signal erhält,
welches auf den Herzrhythmus des Patienten P synchronisiert
ist (vgl. Fig. 2 (b) und Fig. 3 (b)). Das aus einer Folge von
Trigger-Impulsen T gebildete Trigger-Signal wird dem Steuer
rechner 12 des Computertomographen 1 von dem Elektrokardio
graphen 2 bereits in digitaler Form zugeführt.
In Vorbereitung der Untersuchung einer oder mehrerer ver
schiedener Herzphasen des Patienten P gibt der Arzt über eine
Eingabeeinheit, welche eine an den mit einer entsprechenden
Software betriebenen Steuerrechner 12 angeschlossene Tastatur
13 und einen Monitor 14 aufweist, ein Meßintervall ΔM ein,
welches die Dauer der Aufnahme von Projektionen je zu unter
suchender Herzphase pro Umdrehung des Meßsystems 3, 5 um die
Drehachse A angibt. Über die Software des Steuerrechners 12
wird damit auch die Umlaufzeit des Meßsystems 3, 5 um den Pa
tienten P bzw. um die Drehachse A berechnet, welche etwa der
um die Dauer des Meßintervalls ΔM verkürzten oder verlänger
ten Zykluszeit Z des Herzrhythmus des Patienten P entspricht.
Dadurch befindet sich das Meßsystem 3, 5 in jedem Umlauf des
Meßsystems 3, 5 um die Drehachse A bei einer bestimmten Herz
phase eines Patienten P in einer anderen Winkelposition α be
züglich der in Fig. 1 eingetragenen Winkelzählung des Meßfel
des 10 des Computertomographen 1. Je nach Dauer des Meßinter
valls ΔM bzw. der Umlaufzeit des Meßsystems 3, 5 um die Dreh
achse A erreicht man nach einigen Umläufen des Meßsystems 3,
5 eine Phasenverschiebung zwischen dem umlaufenden Meßsystem
3, 5 um die Drehachse A und dem Herzrhythmus des Patienten P
von 360°. Die Zahl der Umläufe, bei der eine Phasenverschie
bung von 360° zwischen dem umlaufenden Meßsystem 3, 5 und dem
Herzrhythmus des Patienten P erreicht wird, entspricht dabei
mindestens der Anzahl der Gruppen von Projektionen, die unter
verschiedenen Winkelpositionen α des Meßsystems 3, 5 hinter
einander aufgenommen und welche zur Rekonstruktion eines
Vollbildes einer Herzphase aus den verschiedenen Umläufen des
Meßsystems 3, 5 zusammengefaßt werden.
Im Falle des Ausführungsbeispiels der Erfindung entspricht
die Umlaufzeit des Meßsystems 3, 5, welche typischerweise
zwischen 0,75 Sekunden und 1 Sekunde liegt, im wesentlichen
der um das Meßintervall ΔM (ΔM ≈ 1/6 Z) verkürzten Zykluszeit
Z des Herzrhythmus des Patienten P und die Dauer des Meßin
tervalls ΔM ungefähr einem Fünftel der Umlaufzeit des Meßsy
stems 3, 5, so daß nach ungefähr sechs Umdrehungen des Meßsy
stems 3, 5 um die Drehachse A eine Phasenverschiebung von
360° zwischen dem umlaufenden Meßsystem 3, 5 und dem
Herzrhythmus des Patienten P erreicht ist, d. h. es reichen
ungefähr sechs Umläufe des Meßsystems 3, 5 um den Patienten P
aus, um aus den an fünf verschiedenen Winkelstellungen α auf
genommenen Datensätzen von Meßdaten von Projektionen einer
Herzphase ein Vollbild dieser Herzphase zu erstellen.
Nach Festlegung des Meßintervalls ΔM je Herzphase pro Umlauf
und damit Festlegung der Umlaufzeit des Meßsystems 3, 5 um
den Patienten P legt der Arzt im Falle des gepulsten Betrie
bes der Röntgenstrahlenquelle 3 (vgl. Fig. 2) nun diejenigen
Herzphasen des Patienten P fest, welche er radiologisch un
tersuchen möchte, wobei er sich an dem auf den Herzrhythmus
des Patienten synchronisierten Trigger-Signal, welches am Mo
nitor des Steuerrechners 12 dargestellt ist, orientiert.
Durch Vorgabe von Steuersignalen, d. h. von auf einen Trig
ger-Impuls T bezogenen Offset-Signalen legt er die Zeitpunkte
fest, an denen Projektionen bestimmter Herzphasen des Herzens
H des Patienten P pro Umlauf des Meßsystems 3, 5 um die Dreh
achse A aufgenommen werden. Wie aus Fig. 2(c) ersichtlich
ist, werden im vorliegenden Fall Projektionen P₁(α) und P₂(α)
zweier verschiedener Herzphasen des Patienten P aufgenommen,
wobei der Wert des Steuersignals O₁ für die Aufnahme der Pro
jektionen P₁(α) der einen Herzphase bezüglich eines Trigger-Impulses
T des Trigger-Signals null und der Wert des Steuer
signals O₂. für die Aufnahme der Projektionen P₂(α) der ande
ren Herzphase bezüglich eines Trigger-Impulses T des Trigger-Signals
in etwa der halben Dauer der Zykluszeit Z des
Herzrhythmus des Patienten P entspricht. Bei den Steuersi
gnalen O₁ und O₂ handelt es sich im übrigen um periodische
Signale, welche über die Trigger-Impulse T mit dem Herzrhyth
mus des Patienten P synchronisiert sind.
Startet der Arzt nun die Messung durch Eingabe eines Startsi
gnals über den Steuerrechner 12, bewegt sich das Meßsystem 3,
5 mit der vorbestimmten Umlaufgeschwindigkeit um den Patien
ten P, wobei pro Umdrehung des Meßsystems 3, 5 an den ausge
wählten Zeitpunkten unter verschiedenen Winkelpositionen α
jeweils für die Dauer des Meßintervalls ΔM Projektionen P₁(α)
und P₂(α) der beiden zu untersuchenden Herzphasen aufgenommen
werden. Während der Umläufe des Meßsystems 3, 5 um die Dreh
achse A ist der Tischvorschub des Computertomographen im üb
rigen nicht aktiviert. Die Fig. 2 (d) und 2 (e) zeigen je
weils bezüglich der in Fig. 1 eingetragenen Winkelzählung α
unter welchen Winkelpositionen α bzw. Winkelintervallen Δα
Projektionen P₁(α) und P₂(α) der beiden Herzphasen aufge
zeichnet werden.
Die Datensätze der Meßdaten einer jeden Projektion P₁(α) und
P₂(α) der Folge von Projektionen P₁(α) und P₂(α) in einem
Winkelintervall Δα der beiden Herzphasen pro Umlauf des Meß
systems 3, 5 werden zu festen Zeitpunkten aus dem Strah
lenempfänger 5 ausgelesen und dem Rechner 8 zugeführt, wel
cher die Datensätze zwischenspeichert, in denen auch die re
lative Meßzeit der Projektionen P₁(α) und P₂(α) zum Messungs
start verzeichnet ist. Die während der ca. sechs Umläufe des
Meßsystems 3, 5 gespeicherten Datensätze der Projektionen
P₁(α) und P₂(α) der beiden Herzphasen werden anschließend im
Rechner 8 zu Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs
der jeweiligen Herzphasen zusammengefaßt, woraus ein Teil-
oder Vollbild der Herzphasen in an sich bekannter Weise re
konstruiert wird. Für die Rekonstruktion eines Teilbildes
sind im übrigen nicht alle Datensätze der sechs Umläufe des
Meßsystems 3, 5 erforderlich. Für die Rekonstruktion eines
Teilbildes kann bereits ein halber Umlauf des Meßsystems 3, 5
um den Patienten P ausreichen.
Für die Rekonstruktion von Bildern aus den Projektionen P₁(α)
und P₂(α) der beiden Herzphasen sind im übrigen die Parameter
Offset zum Trigger-Impuls T (O₁, O₂), die Dauer des Meßinter
valls ΔM und die Zyklus zeit der Trigger-Impulse notwendig,
welche dem Rechner 8 über eine Datenleitung zum Steuerrechner
12 des Computertomographen 1 zur Verfügung stehen.
Die abgespeicherten Projektionen P₁(α) und P₂(α) aus einem
Winkelintervall Δα brauchen dabei noch keiner Winkelinterpo
lation auf äquidistante Winkelinkremente unterzogen werden,
da sie vor der Rückprojektion einer Gewichtung bezüglich ih
rer Winkeldifferenz unterzogen werden, wodurch geringfügig
Überschneidungen oder Lücken von Winkelintervallen Δα, her
vorgerufen beispielsweise durch geringfügige Schwankungen der
Umlaufgeschwindigkeit des Meßsystems 3, 5 um die Drehachse A,
ausgeglichen werden können.
Ist es im übrigen, wie in Fig. 3(c) dargestellt, vorgesehen
alle Phasen des Herzrhythmus eines Patienten P zu untersu
chen, erfolgt die Aufnahme und Speicherung von Projektionen
P₁′(α) bis P₆′(α) während des Umlaufs des Röntgenstrahlenbün
dels 4 um den Patienten P kontinuierlich. Die Steuersignale
O₁′ bis O₆′, das Meßintervall ΔM und die Zykluszeit des Trig
ger-Signals werden dann dazu verwendet aus der Folge der wäh
rend eines halben bis mehrerer Umläufe des Röntgenstrahlen
bündels 4 um den Patienten P aufgenommenen Projektionen
P₁′(α) bis P₆′(α) nur diejenigen Projektionen, die für die
Rekonstruktion eines bestimmten Bildes einer Herzphase rele
vant sind, heranzuziehen. Die Steuersignale O₁′ bis O₆′
sind dabei vor der Messung entbehrlich und müssen erst zum
Zeitpunkt der Rekonstruktion von Bildern festgelegt werden.
Darüber hinaus besteht in diesem Falle, wie in den Fig. 3(d)
und 3(e) dargestellt, zum einen die Möglichkeit alle in einem
Zeitintervall Δt innerhalb eines Umlaufs des Röntgenstrahlen
bündels 4 um den Patienten P aufgenommenen Projektionen zur
Rekonstruktion eines gewünschten Bildes einer Herzphase zu
verwenden, und zum anderen Projektionen auch mehrfach zur Re
konstruktion sich quasi überlappender Bilder von Herzphasen
zu verwenden.
Wie bereits erwähnt, kann die Röntgenstrahlenquelle 3 zur
Aufnahme von Projektionen gepulst oder mit Dauerstrahlung be
trieben werden. Im Falle des Pulsbetriebs wird die Röntgen
strahlenquelle 3 durch die Steuersignale immer dann akti
viert, wenn beispielsweise wie in Fig. 2(c) dargestellt Auf
nahmen von Projektion P₁(α) oder P₂(α) bei einer der beiden
Herzphasen erfolgen sollen. Im Falle des Dauerbetriebs der
Röntgenstrahlenquelle 3 werden die Steuersignale, wie er
wähnt, dazu verwendet aus der Folge der während eines halben
bis mehrerer Umläufe des Meßsystems 3, 5 um den Patienten
aufgenommenen Projektionen nur die für die Rekonstruktion ei
nes bestimmten Bildes relevanten Projektionen einer Herzphase
heranzuziehen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, anhand
der Steuersignale das Röntgenstrahlenbündel 4 mechanisch,
beispielsweise durch eine Blende, oder den zur Röntgenstrah
lungserzeugung auf ein Target auftreffenden Elektronenstrahl
der Röntgenstrahlenquelle 3 elektrisch, beispielsweise durch
eine Elektronenstrahlablenkung zu blockieren bzw. derart zu
beeinflussen, daß der Patient P nur während der zu untersu
chenden Herzphasen durchstrahlt werden kann bzw. Projektionen
aufgezeichnet werden können.
Im übrigen muß das Meßsystem 3, 5 nicht notwendigerweise von
einer um den Patienten P rotierenden Röntgenstrahlenquelle 3
und einem Strahlenempfänger 5 gebildet sein, sondern kann
auch aus einem Kreis ortsfeste Detektoren mit umlaufender
Röntgenstrahlenquelle oder einer ortsfesten oder mehreren
ortsfesten Röntgenstrahlenquellen und rotierenden Detektoren
gebildet sein.
Werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur radiologischen
Untersuchung verschiedener Herzphasen des Patienten P mehr
als zwei Herzphasen untersucht, gilt dabei: Je kürzer das
Meßintervall ΔM zur Untersuchung einer Herzphase gewählt
wird, desto mehr Herzphasen bzw. desto dynamischere Herzpha
sen können untersucht werden; desto größer ist jedoch auch
die Zahl der Umläufe, welche für die Rekonstruktion eines
Vollbildes einer jeden Herzphase notwendig sind. Mit unter
schiedlichen Offset-Signalen zu einem Trigger-Impuls T des
Trigger-Signals lassen sich verschiedene Herzphasen darstel
len. Bei entsprechender Wahl des Meßintervalls ΔM und ver
schiedener Offset-Signale zum Trigger-Impuls T des Trigger-Signals
erhält man bei mehrfacher Bildrekonstruktion mit den
verschiedenen Offsets zum Trigger-Impuls T eine Abfolge von
Bildern aller Herzphasen.
Außerdem kann bei ausreichender Rechenleistung eines der bei
den Rechner 8 und 12 auf einen der beiden Rechner verzichtet
werden, so daß nur ein Rechner den Computertomographen 1, die
Messung einzelner Herzphasen und die Rekonstruktion von Bil
dern einzelner Herzphasen steuert.
Claims (5)
1. Verfahren zur radiologischen Untersuchung einzelner Herz
phasen eines Patienten (P), bei dem ein Röntgenstrahlenbündel
(4), welches das Herz (H) des Patienten (P) in verschiedenen
Winkelpositionen (α) innerhalb eines halben bis mehrerer Um
läufe des Röntgenstrahlenbündels (4) um den Patienten (P)
durchdringt, auf einen Strahlenempfänger (5) trifft, umfas
send folgende Schritte:
- a) Bestimmung der Zykluszeit (Z) des Herzrhythmus des Patien ten (P),
- b) Einstellung der Umlaufzeit des um den Patienten (P) umlau fenden Röntgenstrahlenbündels (4) derart, daß die Umlauf zeit um ein vorgebbares Meßintervall (ΔM) größer oder kleiner ist als die Zykluszeit (Z) des Herzrhythmus des Patienten (P), so daß in Abhängigkeit von der Umlaufzeit nach einigen Umläufen eine Phasenverschiebung von 360° zwischen dem umlaufenden Röntgenstrahlenbündel (4) und dem Herzrhythmus des Patienten (P) vorliegt,
- c) Erzeugung eines mit dem Herzrhythmus des Patienten (P) synchronisierten, Trigger-Impulse (T) enthaltenden Trig ger-Signals,
- d) Vorgabe von bezüglich der Trigger-Impulse (T) des Trigger-Signals zeitlich versetzten Steuersignalen (O₁, O₂; O₁′ bis O₆′) zur Untersuchung verschiedener Herzphasen,
- e) Aufnahme und Speicherung von Meßdaten von Projektionen (P₁(α), P₂(α); P₁′(α) bis P₆′(α)) verschiedener Herzphasen für die Dauer des Meßintervalls (ΔM) innerhalb eines jeden Umlaufs des Röntgenstrahlenbündels (4) um den Patienten (P),
- f) Zusammenfassung der während mehrerer Umläufe des Röntgen strahlenbündels (4) an verschiedenen Winkelpositionen (α) aufgenommenen und gespeicherten Meßdaten der Projektionen (P₁(α), P₂(α); P₁′(α) bis P₆′(α) der jeweiligen Herzphase zu Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs,
- g) Rekonstruktion von Bildern je einer Herzphase aus den Meß daten der Projektionsgruppen eines Teil- oder Vollumlaufs der jeweiligen Herzphase anhand der Zykluszeit des Trig ger-Signals, der Steuersignale (O₁, O₂; O₁′ bis O₆′) zum Trigger-Signal und des Meßintervalls (ΔM).
2. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einem Computertomographen (1), welcher ein sich um eine Dreh
achse (A) drehendes radiologisches Meßsystem (3, 5) aufweist,
mit Meßmitteln (2, 17) zur Bestimmung der Zykluszeit (Z) des
Herzrhythmus des Patienten (P), mit Einstellmitteln (12) zur
Einstellung der Umlaufzeit des Meßsystems (3, 5) um die Dreh
achse (A), mit Mitteln (12) zur Vorgabe eines Meßintervalls
(ΔM) und von Steuersignalen (O₁, O₂; O₁′ bis O₆′) bezüglich
eines auf den Herzrhythmus des Patienten (P) synchronisierten
Trigger-Signals zur Untersuchung verschiedener Herzphasen,
mit Steuermitteln (8) zur Aufnahme und Speicherung von Meßda
ten von Projektionen (P₁(α), P₂(α); P₁′(α) bis P₆′(α)) ver
schiedener Herzphasen für die Dauer des Meßintervalls (ΔM)
innerhalb eines jeden Umlaufs des Meßsystems (3, 5) um die
Drehachse (A) und mit Mitteln (8) zur Rekonstruktion von Bil
dern je einer Herzphase aus den verschiedenen gespeicherten
Meßdaten der Projektionen (P₁(α), P₂(α); P₁′(α) bis P₆′(α))
eines halben bis mehrerer Umläufe des Meßsystems (3, 5) um
die Drehachse (A) der jeweiligen Herzphase.
3. Gerät nach Anspruch 2, dessen sich um die Drehachse (A)
drehendes Meßsystem eine Röntgenstrahlenquelle (3) und einen
Strahlenempfänger (5) aufweist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dessen Meßmittel
zur Bestimmung der Zykluszeit (Z) des Herzrhythmus des Pa
tienten (P) ein Elektrokardiograph (2) und mit diesem verbun
dene Elektroden (17) sind.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dessen Einstell
mittel zur Einstellung der Umlaufzeit, dessen Mittel zur Vor
gabe eines Meßintervalls (ΔM) und von Steuersignalen (O₁, O₂;
O₁′ bis O₆′), dessen Steuermittel zur Aufnahmen und Speiche
rung von Meßdaten von Projektionen (P₁(α), P₂(α); P₁′(α) bis
P₆′(α)) verschiedener Herzphasen und dessen Mittel zur Rekon
struktion von Bildern je einer Herzphase von zwei Rechnern
(8, 12) gebildet sind, welche miteinander Daten austauschen.
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