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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung eines eine periodische
Bewegung in Form einer Folge von Phasen der periodischen Bewegung umfassende
Bewegungszyklen ausführenden
Körperbereichs
eines Untersuchungsobjektes mittels eines Diagnostik-Geräts mit einer
Strahlungsquelle zur Erzeugung einer das Untersuchungsobjekt unter
unterschiedlichen Projektionswinkeln durchdringenden Strahlung und
einem Detektorsystem für
die von der Strahlungsquelle ausgehende Strahlung, wobei mittels
einer elektronischen Recheneinrichtung aus den der detektierten
Strahlung entsprechenden als Messdaten herangezogenen Ausgangsdaten
des Detektorsystems ein Bild zumindest des die periodische Bewegung
ausführenden
Körperbereichs,
z.B. eines Herzens, ermittelt wird. Die Erfindung betrifft außerdem ein
Diagnostik-Gerät
zur Durchführung
eines solchen Verfahrens.
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Es
ist bekannt, EKG-gesteuerte CT-Mehrzeilen-Spiralaufnahmen des Herzens
vorzunehmen. Dabei wird während
der Aufnahme des Mehrzeilen-Spiraldatensatzes das EKG-Signal des
Patienten mit aufgezeichnet. Das EKG-Signal wird benutzt, um später bei
der Bildrekonstruktion von CT-Bildern Messdaten so zu selektieren,
dass zu jedem Bild nur Messdaten beitragen, die in bestimmten, vom
Benutzer wählbaren
Phasen des Herzzyklus aufgenommen wurden. So kann beispielsweise
die Anforderung sein, Bilder in der diastolischen Ruhephase zu rekonstruieren,
um eine nicht durch Bewegungsartefakte gestörte Abbildung der Koronararterien
zu erzielen. Als einfacher Referenzpunkt im EKG-Signal können die
zeitlichen Positionen der R-Zacken herangezogen werden. Für jedes
CT-Bild sollen dann zur Bildrekonstruktion z.B. nur Daten verwendet
werden, die in einem gewissen Zeitfenster mit einem bestimmten relativen
Abstand von der vorhergehenden R-Zacke aufgenommen wurden (z.B.
gemessen in % der Dauer des RR-Intervalls des EKG-Signals).
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Eine
derartige Aufnahmetechnik mit dazugehöriger Mehrzeilen-Spiral-Bildrekonstruktion
ist Gegenstand der
DE
198 42 238 A1 .
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Um
das abzubildende Untersuchungsobjekt sinnvoll rekonstruieren zu
können,
sind Messdatensätze
zu aufeinanderfolgenden Projektionswinkeln α erforderlich, die sich in Parallelgeometrie über ein Rekonstruktionsintervall
von mindestens 180° erstrecken
(Rekonstruktionsintervall [αmin, αmax] ≥ 180°). Abhängig von
der gewünschten
zeitlichen Auflösung
in einem Bild wird das gesamte Rekonstruktionsintervall [αmin, αmax]
aus n Datenintervallen zusammengesetzt, die in aufeinanderfolgenden
Herzzyklen zur jeweils gleichen relativen Herzphase aufgenommen wurden,
so wie dies in 1 veranschaulicht
ist.
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Bei
einer Rotationszeit Trot des CT-Scanners von
beispielsweise 500 msec sind zur Erreichung einer zeitlichen Auflösung von
50 msec im Einzelbild im besten Fall mindestens n = 5 Datenintervalle
von je 36° aus
n = 5 aufeinanderfolgenden Herzzyklen zur Bildrekonstruktion erforderlich.
Die Tischvorschubgeschwindigkeit v in z-Richtung (die z-Richtung
ist die Richtung der Patientenlängsachse)
während
der Spiralaufnahme muss dabei so klein gewählt werden, dass der Mehrzeilendetektor
sich während
der n aufeinanderfolgenden Herzzyklen um höchstens eine Gesamt-Detektorbreite
D weiterbewegt. Nur dann wird nämlich
jede z-Position des Untersuchungsobjekts während der n zur Bildrekonstruktion
benötigten Herzzyklen
bestrahlt, und es können
in der aus 2 ersichtlichen
Weise an jeder z-Position alle zur Bildrekonstruktion notwendigen
Messdaten gewonnen werden.
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Bei
geringen Herzfrequenzen führt
dies zu so kleinen Tischvorschubgeschwindigkeiten, dass während der üblichen
Maximal zeit für
eine Spiralaufnahme, die durch die Atemanhaltezeit des Patienten
gegeben ist, bei der geforderten Auflösung in z-Richtung (Schichtdicke)
nur unzureichende Objektlängen abgedeckt
werden können.
Bei einer Herzfrequenz von 70 Schlägen pro Minute dauern n = 5
aufeinanderfolgende Herzzyklen rund 4,3 sec. Nimmt man an, man hat
einen Mehrzeilendetektor mit 4 Detektorzeilen, die in z-Richtung
je 1 mm abdecken (Schichtdicke 1 mm, Gesamt-Detektorbreite D = 4
mm), dann darf sich der Detektor während 4,3 sec gerade 4 mm weiterbewegen.
In einer üblichen
Atemanhaltephase von 35 sec kann man damit höchstens 32 mm abdecken, was
zur Abbildung des Herzens viel zu wenig ist. Um die während einer
Atemanhaltephase abdeckbare Objektlänge zu vergrößern, kann
man entweder eine größere Schichtdicke
(z.B. Schichtdicke 2,5 mm, Gesamt-Detektorbreite D = 4·2,5 mm
= 10 mm statt D = 4·1
mm = 4 mm) wählen,
oder man gibt die Bedingung auf, dass jede z-Position des Untersuchungsobjekts
während
aller n (in diesem Fall n = 5) Herzzyklen bestrahlt werden muss.
Die an einer bestimmten z-Position erforderlichen Messdaten müssen dann
durch sogenannte, an sich bekannte Spiralinterpolationen aus von
der Bildebene entfernt liegenden Messdaten erzeugt werden. In beiden
Fällen (größere Schichtdicke
bzw. weiter ausgreifende Spiralinterpolation) ergibt sich ein Schärfeverlust
in z-Richtung, der für
die Abbildung feiner Objektstrukturen wie z.B. der Koronararterien
nicht erwünscht ist.
Man hat dann zwar Bilder mit guter zeitlicher Auflösung, aber
unzureichender räumlicher
Auflösung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass eine verbesserte räumliche
Auflösung erzielbar
ist, und ein Diagnostik-Gerät
zur Durchführung
eines solchen Verfahrens anzugeben.
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Nach
der Erfindung wird die das Verfahren betreffende Aufgabe durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, dass
es beispielsweise zur Abbildung der Koronararterien in der Ruhephase
des Herzens nicht nötig
ist, bei jeder Herzfrequenz unbedingt immer die bestmögliche Zeitauflösung zu
erzielen, und dass vielmehr das für die Bildrekonstruktion zur
Verfügung stehende
Zeitfenster relativ geringer Herzbewegung von der Herzfrequenz abhängt: für kleine
Herzfrequenzen ist es größer, für große Herzfrequenzen
wird es kleiner.
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Dem
trägt die
Erfindung durch eine adaptive Wahl sowohl der Anzahl Datenintervalle,
d.h. Bewegungszyklen, als auch der Dauer der Datenintervalle Rechnung.
Dabei wird die Anzahl der Bewegungszyklen und die Länge der
Datenintervalle der Frequenz der periodischen Bewegung derart angepasst,
dass die Anzahl der Bewegungszyklen aus denen die Datenintervalle
eines Rekonstruktionsintervalles stammen, mit zunehmender Frequenz
der periodischen Bewegung steigt und die Länge der Datenintervalle mit
zunehmender Frequenz der periodischen Bewegung fällt. Vorzugsweise ist das Produkt
aus Anzahl der Bewegungszyklen und Länge der Datenintervalle wenigstens
näherungsweise
konstant. Innerhalb einer bestimmten Maximalzeit, z.B. der Atemanhaltezeit,
kann also eine ausreichende Objektlänge (z.B. das Herz) mit der
gewünschten
guten räumlichen Auflösung und
ausreichender zeitlicher Auflösung abgebildet
werden. Somit ist die notwendige räumliche Auflösung zur
Abbildung feiner Strukturen in allen Bildern gegeben und dennoch
hat jedes Bild eine an die jeweilige lokale, d.h. aktuelle, Herzfrequenz angepasste,
für die
betreffende Herzfrequenz hinreichende zeitliche Auflösung.
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Im
Zuge der beschriebenen adaptive Wahl der genannten Parameter wird
bei einer Untersuchung des Herzens im Zuge einer Spiralaufnahme mit
fester Tischvorschubgeschwindigkeit v nicht für jedes Bild eine feste Anzahl
n von Herzzyklen zur Bildrekonstruktion herangezogen (z.B. immer
n = 5), wie es Stand der Technik ist, sondern die Anzahl nmax der Datenintervalle und damit die Anzahl
nmax der zur Bildrekonstruktion herangezogenen
Herzzyklen wird von der Herzfrequenz während der Spiralaufnahme abhängig gemacht.
Für kleine
Herzfrequenzen werden wenig Datenintervalle verwendet, bei wachsenden
Herzfrequenzen werden mehr Datenintervalle verwendet. Es wird also
deutlich, dass die im Falle der Erfindung erreichbare zeitliche
Auflösung
in einem Bild von der Herzfrequenz abhängig ist.
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Dabei
wird gemäß einer
Variante der Erfindung die lokale Frequenz der Bewegung, also beispielsweise
Herzfrequenz, berücksichtigt,
unter der die im jeweils betrachteten Intervall der Untersuchung
aktuell vorliegende Herzfrequenz verstanden werden soll.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Vorschubgeschwindigkeit konstant; sie wird
so gewählt,
dass während
der Spiralaufnahme das interessierende Volumen während einer bestimmten Zeit,
z.B. während
einer Atemanhaltephase, mit der gewünschten räumlichen Auflösung abgetastet
werden kann. Der Vorschub wird gemäß einer Variante der Erfindung
so gewählt,
dass sich der Detektor während
nmax aufeinanderfolgenden Herzzyklen höchstens
um eine bestimmte Strecke, maximal die Gesamt-Detektorbreite D,
weiterbewegt.
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Um
auf einfache Weise die Bewegungsfrequenz, insbesondere die lokale
Bewegungsfrequenz, berücksichtigen
zu können,
sehen Varianten der Erfindung vor, dass zur Ermittlung der Frequenz und/oder
der Phasen der periodischen Bewegung ein der periodischen Bewegung
entsprechendes Signal gewonnen und ausgewertet wird, bei dem es
sich bei Untersuchungen des Herzens um das Elektrokardiogramm des
untersuchten Lebewesens handeln kann.
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Die
ein Diagnostik-Gerät
betreffende Aufgabe wird mit den Merkmalen wenigstens eines der
Patentansprüche
9 bis 11 gelöst,
d.h. das Diagnostik-Gerät
ist als insbesondere einen Mehrzeilendetektor aufweisendes Spiral-CT-Gerät ausgebildet, das
nach Varianten der Erfindung eine Einrichtung zur Ermittlung der
Frequenz und/oder der Phasen der periodischen Bewe gung aufweist,
bei der es sich bei Untersuchungen des Herzens um einen Elektrokardiographen
handeln kann.
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Aus
vorstehendem wird deutlich, dass für die Erfindung sich eine adaptive
Technik zur EKG-gesteuerten CT-Mehrzeilen-Spiralaufnahme des Herzens ist, wobei
die Zahl der zur Bildrekonstruktion herangezogenen Herzzyklen von
der lokalen Herzfrequenz abhängt
und mit zunehmender Herzfrequenz zunimmt, so dass auf diese Weise
in einer vorgegebenen Maximalzeit das gewünschte Volumen mit gleichmäßig guter
räumlicher
Auflösung
und mit bei zunehmender Herzfrequenz, mit immer weiter verbesserter
zeitlicher Auflösung
abgebildet werden kann.
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1 und 2 Verfahrens nach dem Stand der Technik
verdeutlichende Diagramme,
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3 eine Ansicht eines zur
Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
dienenden CT-Geräts,
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4 eine Ansicht der Detektoreinheit
des CT-Geräts
gemäß 3,
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5 ein die Wirkungsweise
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verdeutlichendes Diagramm.
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In
den 3 und 4 ist schematisch ein Diagnostik-Gerät, nämlich ein
CT-Gerät,
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt.
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Das
CT-Gerät
weist eine Messeinheit aus einer Röntgenstrahlenquelle 1,
die ein Röntgenstrahlenbündel 18 aussendet,
und einer Detektoreinheit 2 auf, welche aus mehreren in
Richtung einer auch als Systemachse bezeichneten Rotationsachse 6 aufeinanderfolgenden
Zeilen von Einzeldetektoren ED, z.B. jeweils 512 Einzeldetektoren,
zusammengesetzt ist. Der Fokus der Röntgenstrahlenquelle 1,
von dem das Röntgenstrahlenbün del 18 ausgeht,
ist mit 24 bezeichnet. Das Untersuchungsobjekt, im Falle
des dargestellten Ausführungsbeispiels
ein menschlicher Patient 8, liegt auf einem Lagerungstisch 20,
der sich durch die Messöffnung 21 eines
ringförmigen
Trägers 7,
der sogenannten Gantry, erstreckt.
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Die
Detektoreinheit 2 weist gemäß 4 eine erste Detektorzeile L1 und
eine letzte Detektorzeile L4 auf. Zwischen
der ersten und der letzten Detektorzeile L1 und
L4 können
eine oder wie dargestellt auch mehrere weitere Detektorzeilen L2 bis L3 angeordnet
sein. Es können
in nicht dargestellter Weise aber auch nur die erste und der letzte
Detektorzeile L1 und L4 vorhanden
sein.
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Die
Detektorzeilen L1 bis L4 verlaufen
rechtwinklig zur z-Richtung,
d.h. rechtwinklig zu der Systemachse 6, die in 4 strichpunktiert angedeutet
ist. Die parallel zur Systemachse 6 gemessen Erstreckung
des Detektorsystems in Richtung der Systemachse ist die mit D bezeichnete
Gesamt-Detektorbreite.
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An
dem Träger 7 sind
die Röntgenstrahlenquelle 1 und
die Detektoreinheit 2 derart einander gegenüberliegend
angebracht, dass das von der Röntgenstrahlenquellel
ausgehende Röntgenstrahlenbündel 18 auf
die Detektoreinheit 2 trifft. Der Träger 7 ist um die Systemachse 6 des
CT-Geräts,
die die Systemachse darstellt, drehbar gelagert und rotiert zur
Abtastung des Patienten 8 mit einer Drehzahl u um die Systemachse 6.
Dabei erfasst das von der mittels einer Generatoreinrichtung 22 betriebenen Röntgenstrahlenquelle 1 ausgehende
Röntgenstrahlenbündel 18 ein
Messfeld 23 kreisförmigen
Querschnitts. Der Fokus 24 der Röntgenstrahlenquelle 1 bewegt
sich auf einer um ein auf der Systemachse 6 liegendes Drehzentrum
kreisförmig
gekrümmten
Fokusbahn 25.
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Das
Röntgenstrahlenbündel 18 durchstrahlt den
Patienten 8 und die an der Detektoreinheit 2 ankommenden
Röntgenstrahlen
werden während
der Rotation an einer Vielzahl von Projektions winkeln α detektiert
und die Ausgangsdaten der Einzeldetektoren für jede der Detektorzeilen 3 bis 5 zu
je einer zu dem jeweiligen Projektionswinkel α gehörigen Projektion zusammengefasst.
Zu jedem Projektionswinkel α gehört also
eine der Anzahl von Detektorzeilen 3 bis 5 entsprechende
Anzahl von Projektionen.
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Unter
Heranziehung der während
eines Rekonstruktionsintervalls, das in noch zu erläuternder Weise
mehrere Datenintervalle umfassen kann, aufgenommenen Projektionen,
die von der Detektoreinheit 2 zu einer elektronischen Recheneinrichtung 31 gelangen,
rekonstruiert letztere auf Basis an sich bekannter Algorithmen ein
Schnittbild des Untersuchungsobjekts. Um sinnvoll Schnittbilder
des Untersuchungsobjekts, d.h. des Patienten 8, rekonstruieren
zu können,
ist die Aufnahme von Projektionen zu aufeinanderfolgenden Projektionswinkeln α erforderlich,
welche sich über
einen Rekonstruktionsintervall erstrecken, das in Parallelstrahlgeometrie
wenigstens gleich 180° (n)
und in Fächerstrahlgeometrie wenigstens
gleich 180° + β sein muss,
wobei β der
in 3 veranschaulichte,
auch als Fächerwinkel
bezeichnete Öffnungswinkel
des Röntgenstrahlenbündels 18 ist.
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Der
dem Träger 7 zugeordnete
Antrieb 26 ist wie erwähnt
geeignet, den Träger 7 kontinuierlich
rotieren zu lassen. Außerdem
ist ein weiterer in den 3 und 4 nicht gezeigter Antrieb
vorgesehen, der eine Relativverschiebung des Lagerungstisches 20 und
damit des Patienten 8 einerseits und des Trägers 7 mit
der Messeinheit 1, 2 andererseits in Richtung der
Systemachse 6 mit einer Tischvorschubgeschwindigkeit v
ermöglicht.
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Es
besteht also die Möglichkeit,
dreidimensionale Bereiche des Patienten 8 in an sich bekannter Weise
in Form einer Spiralaufnahme abzutasten, indem der Träger 7 mit
der Messeinheit 1, 2 kontinuierlich rotiert und
gleichzeitig eine Relativverschiebung von Lagerungstisch 20 und
Träger 7 in
Rich tung der Systemachse 6 mit einer Tischvorschubgeschwindigkeit
v erfolgt.
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Zur
Durchführung
von Untersuchungen des Herzens oder herznaher, im Rhythmus der Herzaktion
bewegter Bereiche des Körpers
des Patienten 8 weist das CT-Gerät gemäß 3 außerdem
einen an sich bekannten Elektrokardiographen 27 auf, der über Elektroden,
von denen eine in 3 dargestellt und
mit 28 bezeichnet ist, mit dem Patienten 8 verbunden
werden kann und dazu dient, parallel zu der Untersuchung des Patienten 8 mittels
des CT-Geräts das
EKG-Signals des Patienten 8 zu erfassen. Dem EKG-Signal
entsprechende vorzugsweise digitale Daten sind der elektronischen
Recheneinrichtung 31 zugeführt.
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Die
Elektroden des Elektrokardiographen 27 sind nach Möglichkeit
derart am Körper
des Patienten 8 angebracht, dass sie die Untersuchung des
Patienten 8 nicht beeinträchtigen.
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An
die elektronische Recheneinrichtung 31 sind eine Tastatur 29 und
eine Mouse 30 angeschlossen, die die Bedienung des CT-Geräts ermöglichen.
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Soweit
Körperpartien
des Patienten 8 aufgenommen werden sollen, die sich ruhigstellen
lassen, stellen sich für
die Aufnahme der Projektionen keine nennenswerten Probleme. Kritisch
hingegen ist die Aufnahme von Projektionen eines sich beispielsweise
periodisch bewegenden Bereichs innerhalb des Patienten 8.
Ein Beispiel für
einen derartigen sich periodisch bewegenden Bereich ist das menschliche Herz 9,
welches in 3 schematisch
angedeutet ist.
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Bekanntlich
führt das
menschliche Herz 9 im wesentlichen eine periodische Bewegung
aus. Die periodische Bewegung enthält dabei eine Folge von Herzzyklen,
von denen jeder aus einer Bewegungs- bzw. Schlagphase und einer
sich daran anschließenden
Ruhe- bzw. Erschlaffungsphase besteht. Die Erschlaffungs phase hat
eine Dauer zwischen üblicherweise
500 bis 800 ms, die Schlagphase eine Dauer von 200 bis 250 ms.
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Die
Drehzahl u des Trägers 7 liegt üblicherweise
bei 45 bis 120 Umdrehungen/Minute. Durch Vergleich der Drehzahl
u mit der Dauer der Erschlaffungsphase des Herzens 9 lässt sich
somit leicht feststellen, dass der Träger 7 in der Erschlaffungsphase des
Herzens 9 um einen Drehwinkel γ rotiert, der zwischen 135° (500 ms
bei 45 Umdrehungen/Minute) und 576° (800 ms bei 120 Umdrehungen/Minute) liegt.
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Wenn
die Drehzahl u hoch genug gewählt wird,
rotiert der Träger 7 während der
jeweils aufzunehmenden Phase eines Herzzyklus, z.B. während einer
Ruhephase, um einen Winkel, der größer ist als das erforderliche
Rekonstruktionsintervall. Somit ist es möglich, während der jeweils aufzunehmenden Phase
eines Herzzyklus die zur Rekonstruktion eines Schnittbildes des
aufgenommenen Bereichs Herzens 9 erforderlichen Projektionen
aufzunehmen.
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Ist
die Herzfrequenz so hoch oder die aufzunehmende Phase des Herzzyklus
so kurz, dass es nicht möglich
ist die zu einem vollständigen
Rekonstruktionsintervall gehörigen
Projektionen während
eines einzigen Herzzyklus aufzunehmen, kann dies während der
jeweils aufzunehmenden Phase mehrerer aufeinanderfolgender Herzzyklen
erfolgen. Das Rekonstruktionsintervall setzt sich dann aus mehreren
zu unterschiedlichen Herzzyklen gehörigen Datenintervallen zusammen.
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Wie
bereits erwähnt,
wird das Elektrokardiogramm des menschlichen Herzens 9 während des Spiralscans
aufgezeichnet, und zwar um aus ihm die jeweils aufzunehmende Phasen
der Herzzyklen des menschlichen Herzens 9, z.B. die Ruhephasen 13, bestimmen
zu können.
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Im
Folgenden wird erläutert
werden, dass das EKG-Signal Falle der Erfindung genutzt wird, um ohne
Verlust an räumlicher Auflösung die
jeweilige zeitliche Auflösung
der Bilder mit zunehmender Herzfrequenz in der erforderliche Weise
steigern zu können,
wozu die elektronische Recheneinrichtung einerseits das EKG-Signal
auswertet und andererseits auf Basis des Auswerteergebnisses aus
den entsprechenden Messdaten aus einem oder mehreren vorzugsweise
aufeinanderfolgenden Herzzyklen Datenintervalle bezüglich der
gleichen Phase der periodischen Bewegung entnimmt, deren Länge insgesamt wenigstens
ein zur Ermittlung eines Bildes ausreichendes Rekonstruktionsintervall
ergibt, wobei sie die Anzahl nmax der Herzzyklen
und die Länge
der Datenintervalle der Herzfrequenz derart anpasst, dass das Produkt
aus Anzahl nmax der Herzzyklen und Länge der
Datenintervalle im wesentlichen unabhängig von der Herzfrequenz,
also wenigstens näherungsweise
konstant ist.
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Zur
Durchführung
einer Untersuchung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die konstante
Tischvorschubgeschwindigkeit v des Lagerungstisches 20 während der
Spiralaufnahme so gewählt, dass
mit der gewünschten
räumlichen
Auflösung
in z-Richtung (z.B.
Schichtdicke 1 mm, Gesamt-Detektorbreite bei einem 4-Zeilen-Detektor
D = 4 mm) das interessierende Volumen in einer Atemanhaltephase abgedeckt
werden kann. Beträgt
z.B. die Tischvorschubgeschwindigkeit v = 2 mm/sec, so kann damit in
35 sec eine Strecke von 70 mm und damit die relevanten Bereiche
der Koronararterien abgedeckt werden.
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Dabei
wird die erwähnte
Bedingung eingehalten, dass sich der Detektor während nmax aufeinanderfolgenden
Herzzyklen höchstens
um eine bestimmte Maximalstrecke, z.B. um eine Gesamt-Detektorbreite D
weiterbewegen soll. Daraus wird, da ja die Tischvorschubgeschwindigkeit
v fest ist, für
jede Herzfrequenz die Maximalzahl nmax von
aufeinanderfolgenden Herzzyklen berechnet, die bei einer gegebenen
lokalen Herzfrequenz zur Bildrekonstruktion herangezogen werden
können.
Im vorliegenden Beispiel gilt für
Herzfrequenzen ≤ 60
Schlägen
pro Minute nmax = 1, für Herzfrequenzen zwischen 60
Schlägen pro
Minute und 90 Schlägen
pro Minute nmax = 2, für Herzfrequenzen zwischen 90
Schlägen
pro Minute und 120 Schlägen
pro Minute nmax = 3 usw.
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Demnach
wird die Bildrekonstruktion so durchgeführt, dass für jedes zu rekonstruierende
Bild zunächst
aus dem mit aufgezeichneten EKG-Signal die lokale Herzfrequenz bestimmt
wird, d.h. die Herzfrequenz, die bei der Aufnahme der Daten an derjenigen
Stelle in den Messdaten aktuell vorlag, an die Messdaten für die z-Position
des zu rekonstruierenden Bildes aufgenommen wurden.
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Ist
im vorliegenden Beispiel die lokale Herzfrequenz kleiner 60 Schläge pro Minute,
wird zur Bildrekonstruktion nur ein Datensegment aus einem Herzzyklus
herangezogen.
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Bei
einer Rotationszeit Trot des Trägers 7 von 500
msec beträgt
die zeitliche Auflösung
in diesem Bild dann 250 msec. Dies ist wegen der geringen Herzfrequenz
für eine
Abbildung in der diastolischen Phase ausreichend.
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Bei
Herzfrequenzen zwischen 60 Schlägen pro
Minute und 90 Schlägen
pro Minute ist diese zeitliche Auflösung nicht ausreichend. Da
es jedoch ohne Verschlechterung der räumliche Auflösung möglich ist,
zwei aufeinanderfolgende Herzzyklen zur Bildrekonstruktion heranzuziehen
und so im besten Fall eine zeitliche Auflösung von 125 msec zu erzielen,
usw.
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Es
wird also deutlich, dass mit der erfindungsgemäßen Bildrekonstruktionstechnik
Bilder mit gleichmäßig guter
räumlicher
Auflösung
und mit zunehmender Herzfrequenz immer weiter verbesserter zeitlicher
Auflösung
erzeugt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ist in 5 an einem Beispiel
schematisch dargestellt, wobei in dem Diagramm gemäß 5 über der Zeit t zum einen die
von den Detektorzeilen L1 bis L4 überstrichene
z-Position und zum anderen das EKG-Signal aufgetragen sind.
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Wie
anhand der linearen Verläufe
der zu den einzelnen Detektorzeilen L1 bis
L4 gehörigen
z-Position über
der Zeit t deutlich wird, ist die Vorschubgeschwindigkeit v konstant.
Wie außerdem
anhand der Zeitabstände
T1 bis T3 zwischen
den R-Zacken des EKG-Signals deutlich wird, findet im Falle des
dargestellten Beispiels eine Erhöhung
der Herzfrequenz statt, und zwar von 55 Schlägen pro Minute (bpm) auf 79
Schläge
pro Minute.
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Während während des
in 5 ersten Herzzyklus,
wie zuvor erläutert,
nmax = 1 gilt, und somit das gesamte zur
Rekonstruktion eines Bildes erforderliche Rekonstruktionsintervall
RI1 nur ein einziges Datenintervall DIa umfasst, das in seiner Gesamtheit während des
Herzzyklus mit der Periodendauer T1 aufgenommen
werden kann, ist dies für
die folgenden Herzzyklen nicht mehr möglich.
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Hier
gilt wegen de Erhöhung
der Herzfrequenz nmax = 2, was bedeutet,
dass das Rekonstruktionsintervall RI2 des
folgenden Bildes zwei Datenintervalle DIB und
DIC umfasst, von denen eines während des
ersten Herzzyklus mit der Periodendauer T1 und
das andere während
des zweiten in 5 dargestellten
Herzzyklus mit der Periodendauer T2 aufgenommen
wurde.
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Entsprechendes
gilt auch für
das folgende Bild, dem ein Rekonstruktionsintervall RI3 zugrunde liegt,
das zwei Datenintervalle DIS und DID umfasst, wobei das erste während des
zweiten Herzzyklus mit der Periodendauer T2 und
das zweite während
des dritten in 5 veranschaulichten
Herzzyklus mit der Periodendauer T3 aufgenommen
ist.
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Sollte
sich die Herzfrequenz in der Folge weiter beschleunigen und 90 Schläge pro Minute überschreiten,
würde in
nicht dargestellter Weise ein Übergang
auf nmax = 3 stattfinden und demzufolge
die dem Rekonstruktionsintervall eines Bildes zugrundeliegenden
Datenintervalle aus drei aufeinanderfolgenden Herzzyklen stammen.
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Somit
wird deutlich, dass im Falle des erfindungsgemäßen Verfahrens die zeitliche
Auflösung
in vorteilhafter Weise mit zunehmender Herzfrequenz ebenfalls zunimmt,
da im Zuge einer an der Herzfrequenz orientierter adaptiven Anpassung
von nmax die der Rekonstruktion eines Bildes
zugrundeliegenden Datenintervalle immer kürzer werden. Aus den vorstehenden
Ausführungen
wird deutlich, dass die räumliche
Auflösung
der erzeugten Bilder nicht tangiert wird.
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Wie
in 5 veranschaulicht
ist, werden zur Rekonstruktion eines 3D-Bildes in einer bestimmte Phase
des Herzzyklus (z.B. der Diastole, d.h. Ruhephase) nur Projektionen
dieser Phase zur Rekonstruktion herangezogen, die während eines
jeden Herzzyklus in einem dieser bestimmten Phase entsprechenden
Zeitabschnitt. aufgenommen wurden, der mit einer bestimmten Verzögerungszeit
Dd nach der letzten R-Zacke des EKG beginnt.
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Die
Verzögerungszeit
Dd und die maximal zulässige Dauer des Zeitabschnittes
ermittelt die elektronische Recheneinrichtung 31 retrospektiv,
indem sie den Mittelwert der Dauer der RR-Intervalle TRR aus
einer vorwählbaren
Anzahl vorangegangener RR-Intervalle ermittelt und hieraus die Verzögerungszeit
Dd und Dauer des Zeitabschnittes als vorwählbare Prozentsätze oder
Bruchteile dieses Mittelwertes bestimmt. Alternativ können die
Verzögerungszeit
Dd und die Dauer des Zeitabschnittes auch
als Zeitdauern, beispielsweise in Millisekunden, vorgewählt werden.
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Die
Tischvorschubgeschwindigkeit v stellt die elektronische Recheneinrichtung 31 unter
Berücksichtigung
des Mittelwerts der Dauer der RR-Intervalle TRR aus
einer vorwählbaren
Anzahl vorangegangener RR-Intervalle so ein, dass die während eines
Rekonstruktionsintervalles RI bzw. Datenintervalles DI auftretende
Verschiebung des Lagerungstisches 20 in Richtung der Systemachse 6,
d.h. die Verlagerung der Messeinheit 1, 2 und
des Patienten 8 relativ zueinander in Richtung der Systemachse 6, eine
Gesamt-Detektorbreite D (siehe 4)
nicht übersteigt.
Die von aufeinanderfolgenden Rekonstruktionsintervallen RI bzw.
Datenintervallen DI abgedeckten Bereiche des Patienten 8 überdecken
sich somit in Richtung der Systemachse 6 oder stoßen im Grenzfall
lückenlos
aneinander an. Somit ist das gesamte in Richtung der Systemachse
abgetastete Volumen des Patienten 8 lückenlos mit Schnittbildern abdeckbar.
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Anstelle
des EKG-Signals können
auch andere physiologische Parameter bzw. Signale verwendet werden,
die Informationen über
die jeweils vorliegende Phase des Herzzyklus geben, z.B. Herzwand-Bewegung
oder stethoskopische Herzschlag-Analyse.
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Die
Erfindung wird vorstehend am Beispiel von Untersuchungen des Herzens
erläutert.
Es können
aber auch andere periodisch bewegte Körperbereiche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
untersucht werden.
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Im
Zusammenhang mit den vorstehend Beschreibung der Erfindung findet
ein CT-Gerät
der dritten Generation Verwendung, d.h. die Röntgenstrahlenquelle und die
Detektoreinheit werden während der
Bilderzeugung gemeinsam um die Systemachse verlagert. Die Erfindung
kann aber auch im Zusammenhang mit CT-Geräten
anderer Generationen, z.B. CT-Geräten der vierten Generation,
bei denen nur die Röntgenstrahlenquelle
um die Systemachse verlagert wird und mit einem feststehenden Detektorring
zusammenwirkt, Verwendung finden.
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Auch
kann die Erfindung außer
in der Computertomographie bei anderen mit einer durchdringenden
Strahlung arbeitenden bildgebenden Verfahren zum Einsatz kommen.
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Die
Erfindung wird vorstehend anhand einer medizinische Anwendung erläutert. Die
Erfindung kann jedoch auch außerhalb
der Medizin Anwendung finden.