DE19618730A1 - Vorrichtung zum Zusammendrücken von leeren Getränkebehältern aus Metall oder Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammendrücken von leeren Getränkebehältern aus Metall oder Kunststoff gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Es besteht seit Jahren der Wunsch, die herkömmlichen Vorrichtungen der obigen Art zum Zusammenpressen von Getränkebehältern zu verbessern. Ins­ besondere ist es als wünschenswert angesehen worden, eine Vorrichtung zum Zusammenpressen zu schaffen, die Flaschenhälse oder -tüllen nicht zer­ bricht. Dies ist wichtig zur Vermeidung einer Farbvermischung im Falle von Flaschen unterschiedlicher Farbe, die zusammengepreßt werden und dem Recycling zugeführt werden sollen. Ferner ist es als wünschenswert angese­ hen worden, eine Vorrichtung zum Zusammenpressen zu schaffen, die in der Lage ist, verschiedene Typen von leeren Getränkebehältern unterschiedli­ cher Formen und Materialien (z. B. Stahl, Aluminium oder Kunststoff) zusam­ menzupressen und die durch einen einzigen Elektromotor angetrieben wird.

Herkömmliche Vorrichtung zum Zusammenpressen haben häufig den Nach­ teil, daß sie im Falle, daß harte Gegenstände in die Behälter vor dem Zusam­ menpressen gelangt sind, blockieren.

Ferner ist es bei Vorrichtungen der genannten Art eine seit längerer Zeit be­ stehende Forderung, daß sie eine verbesserte Fähigkeit zum Erfassen und Durchstoßen der Behälter besitzen, damit ein besser steuerbarer Vorgang des Zusammenpressens entsteht. Dies ist wesentlich im Hinblick auf die Tatsa­ che, daß herkömmliche Vorrichtungen eine unzureichende Fähigkeit zum Durchstoßen der Behälter und damit zur Ermöglichung des Austretens von gefangener Luft während des Vorganges besitzen.

Es ist daher die wesentliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nach­ teile der Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik zu überwinden.

Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des An­ spruchs 1.

Gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt die erfindungsgemäße Vorrich­ tung einen im wesentlichen keilförmigen Aufnahmeraum für Behälter, Ein­ richtungen zum Ausüben nach und nach zunehmender Druckkräfte auf den Behälter während der Bewegung durch den keilförmigen Raum, und Einrich­ tungen zum Erfassen und Durchstoßen des Behälters während der Bewegung durch diesen Raum. Die Einrichtung zum Zusammenpressen umfaßt zwei ge­ genseitig geneigte, zusammenwirkende, endlose Riemen oder Bänder aus fle­ xiblem Material mit einer vorderen Oberfläche zum Erfassen der Behälter und einer Rückseite. Die Einrichtungen zum Erfassen und Durchstoßen be­ stehen aus einer Anzahl von Metallstiften, die auf der vorderen Oberfläche je­ des der Bänder über dessen Länge vorgesehen ist.

Gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung sind die endlosen Bänder aus flexiblem Material zweckmäßigerweise aus verstärktem Gummi oder gummiartigem Material hergestellt.

Vorzugsweise sind Einrichtungen zur Bildung einer Gegenkraft an der Rück­ seite jedes der Bänder angeordnet. Diese Einrichtungen bestehen vorzugs­ weise aus Rollen. Sie umfassen vorzugsweise eine einzelne Rolle an der Rück­ seite des ersten Bandes und zwei Rollen an der Rückseite des zweiten Bandes der beiden Bänder.

Entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens eine dieser Einrichtungen zur Bildung einer Gegenkraft federnd aufgehängt. Zweckmäßigerweise ist diese federnd aufgehängte Einrichtung an einem Träger zusammen mit einem der endlosen Bänder montiert, und der Träger wirkt mit einer Überlast- oder Preßkraft-Detektoreinrichtung zusammen.

Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Bänder ein Oberflächenmuster von längsgerichteten Reihen von Flächen­ blöcken auf, die durch längs- und quergerichtete Nuten in dem Bandmaterial gebildet werden. Eine Anzahl von Flächenblöcken nimmt jeweils einen oder mehrere der Metallstifte auf.

Die Erfindung soll nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug­ nahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert werden.

Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Vorderansicht der er­ findungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 ist eine Rückansicht der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung;

Fig. 3 ist eine Seitenansicht eines endlosen Bandes für eine erfindungsgemäße Vorrichtung;

Fig. 4 ist eine Vorderansicht eines endlosen Bandes für eine erfindungsgemäße Vorrichtung.

Fig. 1 zeigt eine typische Vorrichtung zum Zusammenpressen von leeren Ge­ tränkebehältern. Derartige Behälter können Flaschen 2 aus Kunststoff, bei­ spielsweise PET-Flaschen, oder Metalldosen 3, insbesondere Aluminiumdo­ sen, sein.

Die Vorrichtung 1 besitzt eine Zusammenpreßeinrichtung in der Form von zwei gegenseitig geneigten, endlosen Bändern 4, 5 aus flexiblem Material mit einer die Behälter erfassenden Frontseite 4′, 5′ und einer Rückseite 4′′, 5′′. Das flexible Bandmaterial ist zweckmäßigerweise verstärktes Gummi oder ein gummiförmiges Material. Das Band 4 wird getragen durch drehbare Rollen 6, 7, die in Uhrzeigerrichtung gedreht werden, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Ent­ sprechend ist das Band 5 auf Rollen 8, 9 gehalten, die in Gegenuhrzeigersinn gedreht werden, wie Fig. 1 zeigt. Die Rolle 6 umfaßt eine Antriebswelle 6′, die Rolle 7 eine Antriebswelle 7′, die Rolle 8 eine Antriebswelle 8′ und die Rolle 9 eine Antriebswelle 9′.

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Welle 6′ an einem Zahnrad 10 angebracht. In ähnlicher Weise ist die Welle 8′ mit einem Zahnrad 11 verbunden. Die Welle 7′ wird durch ein Lager 12 getragen, das mit einem Bolzen 13 und ei­ ner Mutter 13 zum Einstellen der Spannung des Bandes 4 versehen ist. Zweckmäßigerweise ist die aus Bolzen und Mutter gebildete Spanneinrich­ tung mit einer Feder, beispielsweise einer Druckfeder 13′ versehen. In ent­ sprechender Weise kann die Welle 9′ in einem Lager 14 angeordnet sein, das mit einer Spanneinrichtung 15 ähnlich der Art ausgestattet ist, wie sie im Zusammenhang mit dem Bolzen 13 beschrieben wurde. Die Band-Spannein­ richtung 15 besitzt zweckmäßigerweise ebenfalls eine Feder, wie die Feder 13′. Die Bänder 4 und 5 werden durch einen gemeinsamen elektrischen Mo­ tor 16 in ihrem Antrieb koordiniert. Der Antrieb umfaßt ein Getriebegehäuse 17. Eine Motor-Antriebswelle 18 ist mit einem Zahnrad 19 verbunden, das in Fig. 2 gezeigt ist. Das Zahnrad 19 steht mit den Zahnrädern 10 und 11 über eine Antriebskette 20 in Verbindung, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Die An­ triebskette 20 läuft weiterhin über ein Zahnrad 21, das drehbar auf einem Träger 22 angebracht ist. Der Träger 22 ist an seinem einen Ende 22′ schwenkbar mit einer Wand 23 der Vorrichtung verbunden, und am anderen Ende 22′′ in gleitender Verbindung mit einem Schlitz 24 in der Seitenwand 23. Eine Kettenspanneinrichtung 25 ist mit dem Träger 22 verbunden und besitzt eine Einrichtung aus Bolzen und Mutter zum Spannen der Kette 20.

Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, ist das Band 4 mit einer Anzahl von Stiften 26 und das Band 5 mit einer Anzahl von Stiften 27 versehen. Diese Stifte beste­ hen geeigneterweise aus Metall und sind teilweise in die Bänder aus flexi­ blem Material eingebettet oder eingefügt, so daß sie gleichzeitig einen Behäl­ ter 2 oder 3 erfassen und durchstoßen, wenn er den im wesentlichen keilför­ migen Aufnahmeraum 28 für Behälter erreicht, der zwischen den Bänder 4, 5 gebildet ist. Die Stifte 26, 27 befinden sich auf der vorderen Oberfläche 4′ und 5′ der Bänder 4 und 5 und sind über deren Länge verteilt. Die Struktur der Bänder 4, 5 soll genauer unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 beschrieben wer­ den. Der Einfachheit halber wird nur das Band 4 in Verbindung mit Fig. 3 und 4 beschrieben. Das Band 5 mit dessen Stiften ist identisch aufgebaut.

Das Band 4 gemäß Fig. 4 weist ein Oberflächenmuster auf, das gebildet ist durch Längsnuten 29 und Quernuten 30 in dem Bandmaterial. Dadurch ent­ stehen längsgerichtete Reihen von Blöcken 31, 32, 33, 34, wie in der Form ei­ nes Beispiels in Fig. 4 gezeigt ist. Es liegt auf der Hand, daß ein anderes Mu­ ster gebildet werden kann, indem beispielsweise eine weitere Längsnut 29 vorgesehen wird. Wie schematisch in Fig. 4 gezeigt ist, kann die vorliegende Erfindung sowohl zum Zusammendrücken von Flaschen 2 als auch - gleichzei­ tig - von Dosen 3 verwendet werden. Diese gelangen über Einwurfschächte 35 und 36 in die Vorrichtung. Der Abschnitt der Blöcke 32 mit den Stiften 26′ ist den Dosen 3 zugeordnet, und der Abschnitt mit den Blöcken 33 und den Stiften 26′′ und 26′′′ ist den Kunststoff-Flaschen 2 zugeordnet. Zur Auf­ bringung einer ausreichenden Kompressionskraft und damit zum ausreichen­ den Zusammenpressen der Behälter sind Gegenkrafteinrichtungen an der Rückseite 4′′ und 5′′ der endlosen Bänder vorgesehen. Bei der in Fig. 1 ge­ zeigten Ausführungsform besitzt das Band 4 eine einzelne Stützrolle 37. Auf der Rückseite 5′′ des zweiten Bandes 5 sind zwei Stützrollen 38 und 39 vor­ gesehen. Bei der gezeigten Ausführungsform, die nicht einschränkend zu ver­ stehen ist, können sich weder die Rollen 8, 9, noch die Stützrollen 38, 39 in bezug auf die Wand 23 bewegen, abgesehen von einer Drehung. Eine Betrach­ tung von Fig. 1 und 2 zeigt jedoch, daß die Anordnung der Rollen 6 und 7 so­ wie der Rolle 37 auf einem Träger 40 angebracht ist, der schwenkbar mit der Wand 23 der Vorrichtung über ein Gelenk 41 verbunden ist.

Wenn ein Behälter in den Aufnahmeraum 28 eintritt und nach und nach einer zunehmenden Kompressionskraft in dem enger werdenden Raum ausgesetzt wird, wird die Rolle 7 mit dem zugehörigen Band 4 leicht nach links bewegt, so daß ausreichend Platz für den zusammengedrückten Behälter entsteht, da­ mit dieser am unteren Ende des keilförmigen Raumes 28 austreten kann. Bei dieser Bewegung der Rolle 7 sowie der Rolle 37 nach links, bei der sich gleichzeitig der gemeinsame Träger 40 nach links um das Gelenk 41 bewegt, wirkt dieser Bewegung eine Federeinrichtung 42, beispielsweise eine Feder oder eine Gummikugel, entgegen, die zwischen dem Träger 40 und einem Arm 43 angeordnet sein kann, der schwenkbar mit der Wand 23 an einem Gelenkpunkt 44 angebracht sein kann. Die Winkelposition des Armes in be­ zug auf den Gelenkpunkt 44 ist mit Hilfe einer Einstellschraube 45 einstell­ bar. Die Federeinrichtung 42 stützt sich gegen ein Profilglied 46 ab, das mit dem Arm 43 mit Hilfe einer Anordnung 47 aus Bolzen und Mutter verbunden ist. Daher wird der Zwischenraum am unteren Spalt zwischen den Bändern 4 und 5 bestimmt durch die Federeinrichtung 42 und den Einstellpunkt des Armes 42, der seinerseits durch die Einstellschraube 45 bestimmt wird. Beim Zusammendrücken eines Behälters wird die Federeinrichtung 42 nach und nach zusammengedrückt. Wenn der Druck zu groß wird, wird ein Mikro­ schalter 48 betätigt, der zwischen dem oberen Ende des Arms und einem Teil des Trägers 40 angeordnet ist. Dadurch wird der Motor 16 angehalten, oder die Bänder werden in entgegengesetzte Richtungen bewegt, so daß der defekte Behälter oder ein Fremdkörper von Hand entfernt werden können. Dies ist insbesondere zweckmäßig, wenn Fremdkörper in den Raum 28 ge­ langen oder der Behälter Fremdkörper enthält, die nicht komprimiert wer­ den können.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Zusammendrücken von leeren Getränkebehältern (2, 3) aus Metall oder Kunststoff, welche Vorrichtung einen im wesentlichen keil­ förmigen Aufnahmeraum (28) für Behälter, eine Einrichtung (4, 5) zum Zu­ sammenpressen der Behälter mit zunehmender Druckkraft während des Durchganges durch den Raum und Einrichtungen (26, 27) zum Erfassen und Durchstoßen der Behälter während der Bewegung durch den Raum (28) um­ faßt, welche Einrichtungen zum Zusammendrücken zwei gegenseitig geneig­ te, zusammenwirkende endlose Bänder (4, 5) aus flexiblem Material mit einer die Behälter erfassenden vorderen Oberfläche und einer Rückseite sind, und welche Einrichtungen zum Erfassen und Durchstoßen der Behälter gebildet sind durch eine Anzahl von Metallstiften auf der vorderen Oberfläche der Bänder entlang deren Oberfläche.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die endlo­ sen Bänder (4, 5) aus flexiblem Material aus Gummi bestehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Gegenkraft- Stützeinrichtungen (37, 38, 39) an der Rückseite jedes der Bänder (4, 5).

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegen­ kraft-Stützeinrichtungen wenigstens eine Stützrolle (37, 38, 39) umfassen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzel­ ne Stützrolle (37) auf der Rückseite eines ersten Bandes (4) und ein Paar von Stützrollen (38, 39) auf der Rückseite des zweiten Bandes (5) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß wenigstens eine der Gegenkraft-Stützeinrichtungen (37, 38, 39) ela­ stisch aufgehängt ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch aufgehängte Gegenkraft-Stützeinrichtung (37) auf einem Träger (40) zusam­ men mit einem der endlosen Bänder (4) montiert ist, welcher Träger mit ei­ ner Druckkraft-Detektoreinrichtung (48) zur Ermittlung einer vorgegebenen Überlastkraft in Verbindung steht.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes der Bänder (4, 5) ein Flächenmuster aus Längsrei­ hen von Blöcken (31, 32, 33, 34) aufweist, die durch Längsnuten (29) und Quernuten (30) in dem Bandmaterial gebildet sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von Blöcken (31, 32, 33, 34) wenigstens einen Metallstift (26, 27) aufnimmt.