DE19615062A1 - Stahlschalung zur Herstellung von Betonrundsäulen - Google Patents
Stahlschalung zur Herstellung von BetonrundsäulenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Stahlschalung für die Herstellung von
Betonrundsäulen, wobei ein oder mehrere Schalungseinheiten zu einem
starren Hohlkörper zusammengepreßt und abgedichtet werden.
Die Herstellung von Betonrundsäulen erfolgte in der Vergangenheit meistens
mittels einer Holzverschalung, bestehend aus einzelnen Latten, welche auf
Kränzen befestigt wurden und in einem aufwendigen Verfahren zusammengesetzt
und gegen die hohen Drücke abgesichert wurden. Ein anderes gängiges Ver
fahren unter Verwendung von runden Schalungsteilen aus Stahlblechelementen
ist für geringe Stückzahlen oder für besondere Anschlußbaukörper unwirt
schaftlich. Besonders verbreitet ist die Verwendung von Einwegschalungen
für Betonrundsäulen, beispielsweise ein Blechrohr, welches aus einem spiral
förmig gewickelten Blechstreifen zusammengefalzt ist. Nach dem Entfernen
des Blechstreifens bleibt der Abdruck, welcher nur durch eine Nachbehand
lung durch Verputzen oder Verspachteln entfernt werden kann. Ein weiteres
verbreitetes Verfahren sind die sogenannten Pappschalungen, deren Einsatz
für größere Stückzahlen unwirtschaftlich ist, und vor allem vom ökologi
schen Standpunkt her nicht zu vertreten ist.
Gemäß einer bekannten Patentschrift Nr: AT 393 704 B Republik Österreich
wird eine Verbindungsanordnung beschrieben, wobei zwei benachbarte
Schalungselemente, insbesondere eine Rundschalung in der Weise miteinander
verbunden werden, daß beide Teile stumpf ohne Überdeckung und ohne Falzung
aneinander gestoßen werden, und durch die Verbinder zusammengehalten werden.
Bei den großen Drücken, welche beim Betonieren an den Stoßstellen auftreten,
kommt es zu Deformierungen der Schalungselemente zwischen den Verbindern,
so daß Fugen entstehen, aus denen der Beton austreten kann. Hinzu kommt, daß
die beiden Schalungselemente aufgrund fehlender Verzahnung nicht durch
gehend gegen Verschiebung abgesichert sind, so daß sich diese unstabil ver
halten, was zur folge hat, daß die beiden Schalungselemente ungleich nach
geben. Ein weiterer Nachteil ist, daß sich die Verbindungsanordnung durch
gehend wie ein Scharnier nach einer Seite bewegen läßt, also unstabil ist.
Die Folgen sind außer den auftretenden Fugen auch Unebenheiten am Stoß.
Die erfindungsgemäße Stahlschalung hat die Aufgabe die vorgenannten
Mängel zu beseitigen, wobei auf eine einfache Weise die Schalungs
einheiten (1) zu einem formbeständigen Hohlkörper miteinander verbunden
und abgedichtet werden. Wesentliche Bestandteile sind zwei mit den
zusammenstoßenden Schalungseinheiten (1) fest verbundenen paarweisen,
keilförmigen Ansätze (3), welche spiegelbildlich die gleiche Form haben,
und sich gegenseitig ergänzen, jedoch zu den benachbarten darunterliegenden
und darüberliegenden paarweisen Ansätzen (3) waagrecht versetzt sind. Dies
ergibt in der Vertikalen eine durchgehende Verzahnung (15) wobei beide Teile
reißverschlußartig miteinander verankert sind, und wobei nach erfolgtem
Zusammenpressen beider Seiten ein Verschieben, Verwinden, Knicken oder
Zerreißen nicht möglich ist. Nachdem die paarweisen Ansätze (3) an die
Innenseiten (4) der gekröpften Klammer (2) angedrückt sind, sind diese
spannungslos so in Position, daß sie zusammen mit den anschließenden
Schalungselementen (1) eine exakte Kreislinie (5) bilden, also tangential
verlaufen. Die Kröpfung (10) der Klammer (2) ist so berechnet, und steht in
einer Abhängigkeit zum Durchmesser der Schalung, wobei mit zunehmendem
Durchmesser der Schalung die Kröpfung (10) der Klammer (2) flacher wird.
Erfindungsgemäß verbinden sich also die beiden Seiten zu einer festverbun
denen Einheit mit einer vorgegebenen Formgebung bezogen auf den Schalungs
durchmesser. Die drei von einander getrennten Stöße (7) bestehend aus dem
inneren Stoß (7) der Schalungseinheiten (1), der um 90° versetzten Kreis
fläche (6), und dem wiederum um 90° versetzten äußeren Stoß (7) zwischen
den beiden Ansätzen (3) bewirken außer der Verankerung ein hohes Maß an
Dichtigkeit, da die Verbindung von Innen nach Außen durch eine dreimalige
Richtungsänderung unterbunden wird. Dies ist eine der wichtigsten Kriterien
der erfindungsgemäßen Stahlschalung.
Die beiden paarweise angeordneten keilförmigen Ansätze (3) dienen als
Führung (8) für die Klammer (2) und werden jeweils von ihr zusammengehalten.
Um sicherzustellen, daß die längs verschiebbare Klammer (2) an den beiden
Ansätzen (3) einen festen Halt hat, ist es notwendig, daß die beiden Schenkel (13)
der Klammer (2) sowie die beiden Ansätze (3), welche in einem spitzen Winkel (11)
zulaufen, unterschnitten sind. Eine entscheidende Bedeutung hat die mittig
verlaufende Kröpfung (10) der Klammer (2). Diese muß so bemessen und geformt
sein, daß die beiden Innenflächen (4) der Klammer (2) tangential zur Kreis
linie (5) der Schalungseinheit (1) verläuft.
Nachdem die paarweisen Ansätze (3) an den Innenflächen (4) der Klammer (2)
tangential angedrückt sind, ist gewährleistet, daß sich die beiden an
schließenden Schalungseinheiten (1) ebenfalls tangential und spannungslos
an beiden Ansätzen (3) anschließen und eine exakte Kreislinie (5) bilden.
Die beiden paarweisen Ansätze (3) werden also von der Klammer (2)
nicht nur zusammengepreßt, sondern sie werden gleichzeitig auch auf die
Innenflächen (4) der gekröpften Klammer (2) angedrückt und zwangsmäßig in
die dem jeweiligen Schalungsdurchmesser zugeordnete Position gebracht.
Ein auf der Kröpfung (10) aufgeschweißter Stab (9) dient der Montage, um
die Klammer (2) nach unten oder nach oben schlagen zu können. Der Winkel
(11) der keilförmigen Klammer (2) ist identisch mit dem Winkel (11) der keilför
migen Ansätze (3), so daß bei der Längsverschiebung der Klammer (2) immer die
ganze Länge der beiden Schenkel (13) aufliegt. Der Winkel (11) der beiden
gegenüberliegenden Ansätze (3) ist so bemessen, daß im spannungslosen Zustand
die Klammer (2) aufgesetzt oder entfernt werden kann, jedoch bei Längsver
schiebung die Führung (8) erhält und auf Spannung kommt. Da durch die verti
kale Verzahnung (15) nach keiner Seite eine Verschiebung möglich ist, sind
die paarweisen Ansätze (3) spiegelbildlich immer exakt in Position. Es ist
also gewährleistet, daß auf die gesamte Höhe der Schalung der Stoß (7) der
Schalungseinheiten (1) von den Ansätzen (3) wechselweise, aber durchgehend
überdeckt wird, was die Dichtigkeit der Schalung bewirkt.
Die Montage der erfindungsgemäßen Stahlschalung geschieht in der Weise, daß
bei zusammengefügten Schalungseinheiten (1) die Ansätze (3) zwangsmäßig in
der richtigen Position sind, die Klammern (2) auf die Ansätze (3) aufgeschoben
werden können, und durch Längsverschiebung nach unten auf Spannung gebracht
werden. Beim Ausschalen werden die Klammern (2) nach oben zurückgeschlagen
und entfernt, so daß die Schalung spannungslos zerlegt werden kann. Bei einer
Säulenverlängerung werden die zu verbindenden Rohrenden mit einer Manschette (18)
umspannt, die ebenfalls mit Ansätzen (3) und Klammern (2) ausgestattet ist.
Die Manschette (18) kann mit einer entsprechenden Befestigungslasche auch
zur Schalungsabstützung verwendet werden.
Anstelle von Stahlblech für die Schalungseinheiten (1) kann auch ein anderes
Material verwendet werden, wie beispielsweise Fiberglas, Holzfaserpappe usw.
Im Gegensatz zu Stahlblech, das mit den anderen Teilen verschweißt werden
kann, ist es bei der Verwendung eines anderen Materials für die Schalungs
einheiten (1) erforderlich, daß diese an den Stößen (7) eingefaßt und ver
klebt werden. Dafür sind U-Schienen vorgesehen, auf dessen Schenkel die
Ansätze aufgeschweißt sind. In das U-Profil werden die Schalungseinheiten (1)
unter Verwendung von Kleber eingepreßt. Es ist zweckmäßig die Innenseiten
der Schalungseinheiten (1) zu verkleiden,damit einerseits die Materialstärke
der U-Schienen (14) ausgeglichen wird, andererseits daß der Beton mit den
Schalungseinheiten (1) nicht in Berührung kommt, vor allem dann, wenn es
sich um saugfähiges oder rauhes Material handelt, beispielsweise um Holz
faserpappe.
In den Zeichnungen wird die erfindungsgemäße Stahlschalung dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine Ansicht mit aufgeschobenen Klammern (2).
Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Schalung im losen Zustand ohne Klammern (2).
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Schalung im Bereich der Ansätze (3)
mit aufgeschobener Klammer (2).
Fig. 4 zeigt den Querschnitt der Schalung im Bereich der Ansätze (3)
mit aufgeschobener Klammer (2) deren Schalungseinheiten (1) mit
einer U-Schiene (14) eingefaßt sind.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht von dem in Fig. 4 dargestellten Querschnitt
im Bereich der U-Schienen (14) und Ansätze (3) mit aufgeschobener
Klammer (2).
Fig. 6 zeigt die Klammer (2) im Querschnitt.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung der Klammer (2).
Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Manschette (18)
im geöffneten Zustand.
Claims (6)
1. Stahlschalung zur Herstellung von Betonrundsäulen bestehend aus ein-
oder mehrteilig aus Schalungseinheiten (1) zusammengesetzten Rundsäulen
schalung, dadurch gekennzeichnet, daß an den vertikalen Stößen (7) der
Schalungseinheiten (1) beiderseits die spiegelbildlich angeordneten keil
förmigen, horizontal abwechselnd versetzten, paarweise angeordneten
Ansätze (3) befestigt sind, so daß eine vertikale Verzahnung (15) zwischen
den einzelnen Ansätzen (3) vorhanden ist, wobei der durchgehende vertikale
Stoß (7) der Schalungseinheiten (1) von den Ansätzen (3) überdeckt wird, die
jeweils um 90° versetzte Kreisfläche (6) und der äußere Stoß (7) der beiden
Ansätze (3) gegenseitig anliegen, und wobei die beiden paarweise angeordne
ten Ansätze (3) außen in einem spitzen Winkel (11) zulaufen und unterschnitten
sind und identisch sind mit dem Winkel (11) der beiden Schenkel (13) der
Klammer (2) und als Führung (S) für die gekröpfte Klammer (2) dienen, welche
bei vertikaler Verschiebung die paarweisen Ansätze (3) zusammenpreßt und
gleichzeitig an die Innenflächen (4) der Klammer (2) andrückt, so daß die
beiden Ansätze (3) zwangsmäßig eine tangentiale Position zur Kreislinie (5)
aufgrund der Kröpfung (10) der Klammer (2) einnehmen.
2. Stahlschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungs
einheiten (1), die Ansätze (3) und die Klammern (2) aus Edelstahl oder aus
einer anderen Legierung mit oder ohne Überzug gefertigt sind.
3. Stahlschalung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Säulenverlängerung die zu verbindenden Rohrenden mit einer Manschette (18)
umspannt werden, welche mit Ansätzen (3) und Klammern (2) versehen ist, und auch
für die Befestigung der Schalungsverstrebung dienen kann.
4. Stahlschalung nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stöße (7) der Schalungseinheiten (1) mit U-Schienen oder mit einem anderen
Profil eingefaßt sind und auf diesen die Ansätze (3) befestigt sind.
5. Stahlschalung nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalungseinheiten (1) aus Fiberglas, Holzfaserpappe oder aus einem anderen
Material bestehen, und daß deren Innenseite mit einer wasserdichten
Ausgleichsschicht (17) verkleidet sein kann.
6. Stahlschalung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß diese
statt für Betonschalungen für einen anderen Zweck verwendet werden,
beispielsweise für Silos, Rundbehälter verschiedenster Art usw.
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