DE19611642C2 - Vorrichtung zum Befestigen einer Bespannung auf einem Druckwerkzylinder - Google Patents
Vorrichtung zum Befestigen einer Bespannung auf einem DruckwerkzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer Bespannung auf einem
Druckwerkzylinder einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei
der Bespannung kann es sich beispielsweise um eine biegsame Druckplatte oder
eine aus einer biegsamen Trägerplatte und einer Gummibeschichtung bestehende
Gummitucheinheit handeln.
Die EP 0 534 579 A2 zeigt eine Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen
Druckplatte auf einem Formzylinder. Letzterer weist eine Zylindergrube auf, in die der
vorlaufende und der nachlaufende Schenkel der Druckplatte eingesteckt werden. Der
vorlaufende Schenkel wird an einer Kanalkante eingehängt und mittels einer Feder
gegen die zugehörige Grubenwand gedrückt. Der nachlaufende Schenkel ist
zweifach abgekantet und wird von einem schwenkbaren, in der Zylindergrube
befindlichen Haken erfaßt und gespannt. Abgesehen vom technischen Aufwand für
die Betätigung der Feder und des Hakens verteuern die Abkantungen die Druckplatte
und erschweren außerdem einen automatischen Plattenwechsel. Auch bedingen die
Abkantungen einen breiten, die Zylindermantelfläche durchsetzenden Spannkanal,
der einen entsprechenden nicht für den Druck zur Verfügung stehenden Anteil an
Zylindermantelfläche bzw. nicht bedruckbare Streifen auf der Bahn darstellt.
Weiterhin erzeugt ein breiter Kanal große Schwingungen, die die Druckqualität
mindern. Die Vorrichtung bedingt schließlich aufgrund der sie enthaltenden
Spannelemente eine große, sich weit radial ins Innere des Druckwerkzylinders
erstreckende Spanngrube, was eine stabile Gußkonstruktion erfordert.
Eine Vorrichtung zum Befestigen einer Gummitucheinheit auf einem
Übertragungszylinder zeigt die WO 93/09952 A1. Die Gummitucheinheit enthält eine
Trägerplatte mit nur noch einem abgekanteten Schenkel, dem vorlaufenden
Schenkel. Auf dieser Trägerplatte ist mit Ausnahme dieses Schenkels ein
Gummituch aufgebracht. Die Gummitucheinheit wird mit dem vorlaufenden Schenkel
in eine schlitzförmige Spanngrube eingesteckt und mittels Magnetkraft am
Zylindermantel festgehalten. Von Nachteil ist bei dieser Vorrichtung, daß lediglich
ferromagnetische Bespannungen befestigt werden können. Außerdem ist die
magnetische Spannkraft beim Lösen der Bespannung hinderlich.
Die FR 2.192.914 zeigt einen Druckwerkzylinder, auf dessen Mantelfläche mittels
Saugbohrungen ein Gummituch gehalten wird. Die GB 2 274 623 A nennt die
Möglichkeit, den Anfang und das Ende einer Druckplatte mit jeweils einer Reihe von
Saugbohrungen auf einem Zylinder zu halten. Dabei liegt der stumpf abgewinkelte
Plattenanfang auf einer Anflächung auf, die breite, nicht bedruckbare Streifen
verursacht und Kanalschläge auslöst. Bei beiden Lösungen ist das zu spannende
Element nicht formschlüssig gegen Verrutschen gesichert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine platzsparende Vorrichtung zum Befestigen einer
Bespannung auf einem Druckwerkzylinder einer Druckmaschine zu schaffen, die
einen leichten Wechsel der Bespannung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch
die Anwendung der Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst. Mit
der Vorrichtung sind einfach geformte Druckplatten oder Gummitucheinheiten
spannbar. Diese enthalten lediglich eine Abkantung und sind dadurch kostengünstig
herstell- und wiederverwendbar. Durch Entfall eines nachlaufenden abgekanteten
Schenkels ist die Bespannung einfach handhabbar. Insbesondere werden die
automatische Zuführung und der automatische Wechsel der Bespannung verbessert.
So ist das Einhängen des vorlaufenden Schenkels einfach möglich und ein
Einstecken eines nachlaufenden Schenkels entfällt gänzlich. Durch Abschalten der
Saugluft wird auf einfache Weise die Spannkraft für die Bespannung weggeschaltet
und letztere für einen Wechsel freigegeben. Die Spanngrube ist räumlich klein
gestaltbar, entsprechend auch die in den Zylindermantel einzusetzende Leiste, so
daß der Druckwerkzylinder keine wesentlichen Schwächungen erfährt und auch in
Leichtbauweise ausführbar ist. Der Spannkanal kann klein gehalten werden, so daß
Kanalschläge minimiert werden und nur schmale, nicht bedruckbare Streifen in Kauf
genommen werden müssen. Die einfach gestaltete Spanngrube ist leicht zu reinigen.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend in einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1: den Grubenbereich eines Formzylinders im Querschnitt,
Fig. 2: den Schnitt II-II nach Fig. 1,
Fig. 3: den Grubenbereich eines Übertragungszylinders im Querschnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Formzylinder weist eine in Achsrichtung verlaufende
Spanngrube 2 auf (Fig. 2). Diese ist vorzugsweise schlitzförmig ausgeführt und in
der Breite so bemessen, daß der vorlaufende abgekantete Schenkel 3 der zu
spannenden Druckplatte 4 leicht eingesteckt werden kann. Die Spanngrube 2 ist also
geringfügig breiter als die Dicke des Schenkels 3. Die sich an die vorlaufende
Kanalkante 5 anschließende Grubenwand 6 verläuft vorteilhaft spitzwinklig zum
Mantel 7 des Formzylinders 1. Der von der Grubenwand 6 und dem Mantel 7
eingeschlossene Winkel α kann zweckmäßig im Bereich von 30° bis 90° ausgewählt
werden.
Die Grubenwand 6 ist im Bereich des vorlaufenden Schenkels 3 mit zweiten
Bohrungen 8 durchsetzt, die mit einer nicht dargestellten Saugluftquelle in
Verbindung stehen. Sie münden hierzu in einen Kanal 9. In den Kanal 9 münden
weiterhin dritte Bohrungen 10 im Mantel 7 des Formzylinders 1, die nahe der
vorlaufenden Kanalkante 5, beispielsweise 10 mm von dieser entfernt, über die
Breite des Zylindermantels verlaufen. Bei ausreichend starkem Saugdruck kann
auch auf die dritten Öffnungen 10 verzichtet werden. Die dritten Bohrungen 10
erbringen jedoch mit den zweiten Bohrungen 8 den vorteilhaften Effekt, daß die
Druckplatte 4 bei der Montage gut auf die vorlaufende Kanalkante 5 gezogen und
somit zentriert wird. Die dabei erzielte lagerichtige Positionierung ist von Vorteil für
einen automatischen Plattenwechsel. In unmittelbarer Nähe der nachlaufenden
Kanalkante 11 befinden sich in der Mantelfläche des Formzylinders 1 über dessen
Mantellänge verteilt erste Bohrungen 12, die mit einer nicht dargestellten
Saugluftquelle in Verbindung stehen. Sie führen hierzu zu einem Kanal 13. Zur
Erzielung einer hohen Saugkraft sind im Ausführungsbeipiel zwei Reihen von ersten
Bohrungen 12 vorgesehen. Die ersten Bohrungen 12, die Spanngrube 2 samt
zweiten Bohrungen 8, die dritten Bohrungen 10 sowie die Kanäle 9 und 13 sind in
einer Leiste 14 untergebracht, die in den Mantel 7 des Formzylinders 1 eingesetzt
und eingeschweißt ist. Auf diese Weise läßt sich die Spanngrube 2 nebst Bohrungen
8, 10, 12 sowie Kanälen 9 und 13 vorteilhaft fertigen. Die vorgefertigte Leiste wird
nach dem Einschweißen in den Zylindermantel mit diesem fertig bearbeitet.
Von den Kanälen 9, 13 führen Radialbohrungen 15, 16 zu Axialbohrungen 17, 18. Im
Bereich des Zapfens 19 des Formzylinders 1 zweigen von den Axialbohrungen 17,
18 radiale Verbindungsbohrungen 20, 21 zu einem Anschlußkopf 22 ab, der mit
einer Saugluftquelle in Verbindung steht. Letztere wird auf dem Fachmann geläufige
und deshalb nicht dargestellte Weise, z. B. mittels Wegeventilen, dem Anschlußkopf
22 zu- oder weggeschaltet. Der Saugluftanschluß kann beispielsweise auch an der
Stirnseite des Zapfens 19 erfolgen.
Zur Montage wird die Druckplatte 4 mit ihrem vorlaufenden Schenkel 3 an der
vorlaufenden Kanalkante 5 eingehängt. Sie kommt dabei mit ihrem vorlaufenden
Schenkel 3 an der Grubenwand 6 zur Anlage und verdeckt die zweiten Bohrungen 8.
Außerdem bedeckt der Druckplattenbereich die dritten Bohrungen 10. Nunmehr wird
Unterdruck auf die zweiten und dritten Bohrungen 8, 10 gegeben, indem die
Saugluftquelle über den Anschlußkopf 22, die Verbindungsbohrung 20, die
Axialbohrung 17, die Radialbohrung 15 und den Kanal 9 zugeschaltet wird. Mit
Unterdruck im Bereich von 1 bis 5 bar werden ausreichende auf den vorlaufenden
Schenkel 3 und den Anfang der Druckplatte 4 wirkende Saugkräfte erzeugt. Der
Durchmesser der zweiten und dritten Bohrungen 8, 10 wie auch der ersten
Bohrungen 12 liegt im Bereich von etwa 1 bis 3 mm. Nach dem anschließenden
Wickeln der Druckplatte 4 um den Formzylinder 1 wird die Saugluftquelle über den
Anschlußkopf 22, die Verbindungsbohrung 21, die Axialbohrung 18, die
Radialbohrung 16 und den Kanal 13 den ersten Bohrungen 12 zugeschaltet.
Nunmehr wird das die ersten Bohrungen 12 bedeckende Ende der Druckplatte 4
festgesaugt. Der Saugdruck ist der gleiche wie bei den zweiten und dritten
Bohrungen 8, 10. Ansonsten müßte mit einem Druckregler gearbeitet werden oder
müßten mehrere Saugluftquellen zum Einsatz kommen. Das Lösen der Druckplatte 4
erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Es wird also zunächst die Saugluftquelle von den
ersten Bohrungen 12 weggeschaltet und die Druckplatte 4 vom Zylindermantel
gerollt. Anschließend wird die an den zweiten und dritten Bohrungen 8, 10
anliegende Saugluft abgeschaltet und die Druckplatte 4 von der Kanalkante 5
abgehoben und aus der Spanngrube 2 herausgezogen.
Mit der Vorrichtung können auch Gummitucheinheiten gespannt werden. Fig. 3 zeigt
ausschnittsweise einen Übertragungszylinder 23 mit aufgespannter
Gummitucheinheit 24. Die Gummitucheinheit 24 besteht aus einer biegsamen
Trägerplatte 25, auf der mit Ausnahme des vorlaufenden Schenkels 26 ein
Gummituch 27 befestigt und zwar beispielsweise aufgeklebt oder aufvulkanisiert ist.
Gegebenenfalls kann auch der vorlaufende Schenkel 26 vom Gummituch überzogen
sein, wobei dann der Spannkanal 28 entsprechend breiter zu bemessen ist.
Ansonsten stimmt die Vorrichtung in Aufbau, Funktion und Handhabung mit der
zuvor beschriebenen überein, weshalb auf weitere Erklärungen verzichtet wird.
Die Vorrichtung ist am Umfang eines Druckwerkzylinders auch mehrfach vorsehbar,
um mehrere Bespannungen am Umfang befestigen zu können.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Befestigen einer Bespannung auf einem Druckwerkzylinder
einer Druckmaschine, wobei die Bespannung mindestens eine biegsame
Trägerplatte enthält, die einen vorlaufenden abgekanteten Schenkel aufweist,
der an der vorlaufenden, in Achsrichtung des Druckwerkzylinders verlaufenden
Kanalkante unter Anlage an der zugehörigen Grubenwand einhängbar in eine
Spanngrube einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das nachlaufende
Ende der Trägerplatte (4, 25) auf mit einer Saugluftquelle in Verbindung
stehenden, in der Mantelfläche des Druckwerkzylinders (1, 12) über dessen
Mantellänge verteilten ersten Bohrungen (12) aufliegt, die vorlaufende
Grubenwand (6) von über ihrer Länge verteilten, mit einer Saugluftquelle in
Verbindung stehenden zweiten Bohrungen (8) durchsetzt ist, daß weiterhin in
den Mantel (7) des Druckwerkzylinder (1, 23) eine Leiste (14) eingeschweißt ist,
die die ersten Bohrungen (12), die Spanngrube (2) samt zweiten Bohrungen (8)
sowie an die ersten und zweiten Bohrungen (12, 8) heranführende Kanäle (13,
9) enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bespannung
eine Druckplatte (4) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bespannung
eine Gummitucheinheit (24) ist, bei der auf der Trägerplatte (25) mit Ausnahme
des vorlaufenden Schenkels (26) ein Gummituch (27) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grubenwand (6) mit dem Mantel (7) des Druckwerkzylinders (1, 23)
einen spitzen Winkel (α) einschließt.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylindermantelfläche nahe der vorlaufenden Kanalkante (5) dritte
Öffnungen (10) aufweist, die mit der Saugluftquelle für die zweiten Öffnungen (8)
in Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanngrube (2) schlitzförmig ausgeführt ist.
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