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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Öffnung an
der Mantelfläche
eines Zylinders einer Druckmaschine und Zylinder gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 4 oder 15.
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Durch
die
DE 102 28 969
C1 ist ein Zylinder eines Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine
mit in seiner Mantelfläche
verlaufenden länglichen, schmalen Öffnungen
bekannt, wobei unter der Mantelfläche des Zylinders in Axialrichtung
desselben ein Kanal verläuft,
wobei jeweils in bestimmten von mehreren in Axialrichtung aufeinanderfolgenden
Abschnitten der Mantelfläche
eine in Axialrichtung verlaufende schlitzförmige Öffnung angeordnet ist, die den
Kanal zur Mantelfläche
hin öffnet,
wobei an den jenseits der Abschnittsgrenzen der bestimmten Abschnitte
gelegenen Endbereichen der schlitzförmigen Öffnung jeweils ein Verschlusskörper in
den Zylinder eingesetzt ist, derart, dass die schlitzförmige Öffnung an
den Abschnittsgrenzen durch eine die jeweilige Abschnittsgrenze
tangierende Kante des Verschlusskörpers scharfkantig begrenzt
ist. Überdies
ist durch die
DE 102
28 969 C1 ein Verfahren zur Herstellung dieser schlitzförmigen Öffnungen
bekannt, wobei die Öffnung
in die bestimmten Abschnitte mit ihren Endbereichen jenseits der
Abschnittsgrenzen der bestimmten Abschnitte liegend eingebracht
wird, derart, dass die Endbereiche in einem Schnitt entlang der Axialrichtung
gesehen in einem Radius auslaufen, wobei anschließend an
den Endbereichen jeweils eine Bohrung in den Zylinder eingebracht
wird, wobei anschließend
ein Verschlusskörper
in die Bohrung eingesetzt wird, derart, dass die schlitzförmige Öffnung an
den Abschnittsgrenzen durch eine die jeweilige Abschnittsgrenze
tangierende Kante des Verschlusskörpers scharfkantig begrenzt
ist.
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Durch
die
DE 196 11 642
C2 ist eine Vorrichtung zum Befestigen einer Bespannung
auf einem Druckwerkzylinder bekannt, wobei eine vorgefertigte Leiste
in eine an der Mantelfläche
des Zylinders ausgebildete Nut eingesetzt und an in Umfangsrichtung des
Zylinders gegenüberstehenden
Fügeflächen verschweißt ist,
wobei die Leiste die Nut vollständig
ausfüllt
und in der Leiste Saugluft führende
Bohrungen und eine schlitzförmige
Spanngrube zum Halten von einem abgewinkelten Ende der auf dem Zylinder
angeordneten Bespannung ausgebildet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
einer Öffnung
an der Mantelfläche
eines Zylinders einer Druckmaschine und Zylinder zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1, 4 oder 15 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass an der Mantelfläche eines
Zylinders mit mehreren Abschnitten z. B. A; B in seiner axialen
Richtung eine an der Mantelfläche vorzugsweise
schlitzförmige Öffnung auf
fertigungstechnisch einfache Weise mit scharfkantiger Begrenzung
an einer Abschnittsgrenze zwischen zwei benachbarten Abschnitten
A; B ausgebildet werden kann. Insbesondere im Zeitungsdruck werden
Zylinder mit immer größerer axialen
Länge eingesetzt,
bei denen auf ihrer Mantelfläche
mehrere Aufzüge
in Umfangsrichtung zueinander versetzt anzuordnen sind. Zur Reduzierung
des Kanalschlags sind bei einem Zylinder mit mehreren in Umfangsrichtung
zueinander versetzt angeordneten Aufzügen auch die Öffnungen,
in die abgewinkelte Enden der Aufzüge zwecks ihrer Befestigung
auf der Mantelfläche
eingeführt
werden, in Umfangsrichtung zueinander versetzt anzuordnen, sodass
z. B. an der Mantelfläche geschlossene
Abschnitte A; B in axialer Richtung mit an der Mantelfläche geöffneten
Abschnitten A; B alternierend abwechseln. Eine z. B. mit einem Scheibenfräser gefräste schlitzförmige Öffnung weist
im Bereich einer Abschnittsgrenze in einem Schnitt entlang der Axialrichtung
gesehen einen Auslauf mit einem Radius auf und vermag bedingt durch
das Herstellverfahren eine scharfkantige Begrenzung an der Abschnittsgrenze
nicht auszubilden. Das vorgeschlagene Verfahren vermeidet es, im
Bereich des Auslaufs mit dem Radius einen Verschlusskörper zur scharfkantigen
Begrenzung einer Abschnittsgrenze einzusetzen. Vielmehr wird ein
an der Mantelfläche
in den Zylinder in axialer Richtung vorzugsweise durchgängig eingebrachter
Kanal mit geeignet vorprofilierten Leisten abgedeckt, wobei bei
einer nachträglichen
Bearbeitung der Mantelfläche
die Öffnung
in den entsprechenden Abschnitten A; B freigelegt wird. Leisten
unterschiedlicher Gestaltung können
in axialer Richtung Stoß an
Stoß den
Kanal abdeckend aneinandergefügt
werden, wobei für
jeden Abschnitt A; B entsprechend seiner Breite und Funktion, d.
h. ob in dem Abschnitt A; B eine Öffnung vorzusehen ist oder
nicht, die in geeigneter Weise vorprofilierte Leiste eingesetzt
wird. Die scharfkantige Begrenzung einer Abschnittsgrenze ist damit
unabhängig
von dem Werkzeug, mit dem die Öffnung
geschaffen wird. Eine Nachbearbeitung der Öffnung an der Abschnittsgrenze
entfällt.
Vorteilhaft ist auch, dass zumindest eine die Öffnung aufweisende Leiste aus
einem korrosionsbeständigen
Werkstoff gefertigt sein kann, sodass die Anlageflächen für in die Öffnung eingeführte abgewinkelte
Enden von auf der Mantelfläche
des Zylinders angeordneten Aufzügen
korrosionsbeständig
ausgebildet sind, während
der i. d. R. großvolumige
Zylinderkörper
aus einem preiswerten und damit zumeist nicht korrosionsbeständigen Werkstoff
gefertigt sein kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines perspektivisch dargestellten Zylinders mit einem
an seiner Mantelfläche
mit Leisten abgedeckten Kanal;
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2 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II der in der 1 dargestellten Leiste
mit einem Überstand;
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3 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinien III-III der in der 1 dargestellten
Leiste mit einem Überstand;
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4 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II der in der 1 dargestellten
Leiste ohne den Überstand;
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5 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie III-III der in der 1 dargestellten
Leiste ohne den Überstand.
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1 zeigt
beispielhaft einen Ausschnitt eines perspektivisch dargestellten
Zylinders 01 mit Zylinderkörper 02 mit einem
an der Mantelfläche 03 des Zylinderkörpers 02 abgedeckten
Kanal 04, wobei der Kanal 04 vorzugsweise mit
mindestens einer Abdeckung 06, vorzugsweise einer vorprofilierten
Leiste 06 abgedeckt ist. In dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Mantelfläche 03 des
Zylinderkörpers 02 in
mehrere in Axialrichtung des Zylinders 01 aufeinanderfolgende
Abschnitte A; B vorzugsweise gleicher Breite aufgeteilt. Der vorzugsweise
dicht unter der Mantelfläche 03 des
Zylinderkörpers 02 in
Axialrichtung des Zylinders 01 verlaufende Kanal 04 erstreckt
sich z. B. über
mindestens zwei benachbarte Abschnitte A; B.
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Der
Kanal 04 kann – wie
in der 1 dargestellt – als eine z. B. in die Mantelfläche 03 des
Zylinderkörpers 02 eingefräste, vorzugsweise
im Wesentlichen rechteckige Nut 04 ausgebildet sein. Als
Alternative zur in die Mantelfläche 03 eingebrachten
Nut 04 kann der Kanal 04 als eine kreisrunde,
von mindestens einer Stirnseite 07 des Zylinderkörpers 02 eingebrachte
Bohrung 04 ausgebildet sein, wobei die Bohrung 04 z.
B. in einem Abstand von wenigen Millimetern, z. B. 2 mm bis 10 mm,
vorzugsweise zwischen 3 mm und 6 mm unter der Mantelfläche 03 verläuft. Im
Fall der Ausbildung des Kanals 04 als Bohrung 04 ist
der Kanal 04 an der Mantelfläche 03 in einem ersten
Bearbeitungsschritt noch vom Zylinderkörper 02 bedeckt. In
einem zweiten Bearbeitungsschritt wird dann die Leiste 06 in
einer nur ihrer Montage dienenden Nut an der Mantelfläche 03 im
Zylinderkörper 02 angeordnet.
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Der
Kanal 04 weist in Umfangsrichtung des Zylinders 01 eine
Weite w (2) bzw. einen Durchmesser z.
B. zwischen 10 mm und 50 mm auf, vorzugsweise zwischen 20 mm und
35 mm, insbesondere zwischen 25 mm und 30 mm, und ist damit im Verhältnis zum
Durchmesser des Zylinderkörpers 02 schmal
ausgebildet. Der Zylinderkörper 02 hat
einen Durchmesser von beispielsweise 140 mm bis 420 mm, vorzugsweise
zwischen 280 mm und 340 mm. Die axiale Länge des Zylinderkörpers 02 liegt
z. B. im Bereich zwischen 500 mm und 2.400 mm, vorzugsweise zwischen
1.200 mm und 1.700 mm. Der Kanal 04 kann den Zylinderkörper 02 von
einer zur gegenüberliegenden
Stirnseite 07 durchlaufen oder als ein in eine der Stirnseiten 07 des
Zylinderkörpers 02 eingebrachtes
Sackloch ausgebildet sein, wobei der Kanal 04 eine im Vergleich
zu seiner Weite w oder zu seinem Durchmesser große Länge von z. B. mehr als dem
Zehnfachen seiner Weite w bzw. seines Durchmessers aufweist. Im
Zylinder 01 können
auch mehrere gleichartige oder auch verschiedenartige Kanäle 04 ausgebildet
sein, die z. B. entlang des Umfangs des Zylinders 01 zueinander
versetzt angeordnet sind. Der Zylinderkörper 02 besteht z.
B. aus einem nicht korrosionsbeständigen, metallischen Werkstoff, z.
B. aus einem unlegierten Stahl, z. B. C22, oder aus einem Gusswerkstoff.
Die den Kanal 04 abdeckende Leiste 06 ist vorzugsweise
aus einem korrosionsbeständigen,
metallischen Werkstoff gefertigt, z. B. aus einem Edelstahl. In
einer besonders kostengünstig herstellbaren
Variante ist die Abdeckung 06 als eine den Kanal 04 an
der Mantelfläche 03 verschließende Schweißnaht ausgebildet.
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Der
Zylinder 01 ist beispielsweise als ein Formzylinder 01 oder
als ein Übertragungszylinder 01 eines
Druckwerks ausgestaltet. Der Zylinder 01 kann in Richtung
seines Umfangs mit z. B. einem Aufzug oder zwei Aufzügen und
axial, d. h. seiner Länge
nach mit z. B. bis zu sechs Aufzügen
belegt sein (nicht dargestellt), wobei jeder Aufzug vorzugsweise
einem der in Axialrichtung des Zylinders 01 aufeinanderfolgenden
Abschnitte A; B zugeordnet ist, wobei jeweils in Axialrichtung des
Zylinders 01 eine Breite des Aufzugs einer Breite des korrespondierenden
Abschnitts A; B entspricht. Bei einem Formzylinder 01 sind
die Aufzüge
zumeist als plattenförmige
Druckformen ausgebildet. Bei einem Übertragungszylinder 01 handelt
es sich bei den Aufzügen vorzugsweise
um jeweils auf einer Trägerplatte
aufgebrachte Gummidrucktücher.
Eine plattenförmige Druckform
bzw. eine Trägerplatte
für ein
Gummidrucktuch besteht i. d. R. aus einem biegsamen, aber ansonsten
formstabilen Material, z. B. aus einer Stahllegierung oder einer
Aluminiumlegierung.
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Das
Druckwerk, in dem der Zylinder 01 zum Einsatz kommt, kann
z. B. als eine 9-Zylinder-Satelliten-Druckeinheit
ausgebildet sein, bei dem vier Paare jeweils bestehend aus einem
Formzylinder 01 und einem Übertragungszylinder 01 um
einen gemeinsamen Gegendruckzylinder angeordnet sind, wobei z. B.
zumindest die Formzylinder 01 jeweils die Merkmale der
hier vorgeschlagenen Lösung
aufweisen. Gerade für
den Zeitungsdruck sind Anordnungen günstig, bei denen der Formzylinder 01 in
seiner axialen Richtung mit bis zu sechs plattenförmigen Druckformen
und entlang seines Umfangs entweder mit einer plattenförmigen Druckform
oder hintereinander mit zwei plattenförmigen Druckformen belegt ist.
Ein solcher Formzylinder 01 rollt auf einem Übertragungszylinder 01 ab,
der z. B. axial mit drei nebeneinander angeordneten Gummidrucktüchern belegt ist,
wobei jedes Gummidrucktuch den vollen Umfang des Übertragungszylinders 01 umspannt.
Vorzugsweise haben der Formzylinder 01 und der Übertragungszylinder 01 dieselben
geometrischen Abmessungen bezüglich
ihrer axialen Länge
und ihres Umfangs. Die Gummidrucktücher weisen damit vorzugsweise
die doppelte Breite und z. B. auch die doppelte Länge der
plattenförmigen
Druckformen auf. Des Weiteren kann es sich bei der Druckmaschine
um eine im wasserlosen Offsetdruckverfahren arbeitende Druckmaschine
handeln.
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Abgewinkelte
Enden eines auf einem der Zylinder 01 angeordneten Aufzugs
werden durch eine an dessen Mantelfläche 03 ausgebildete Öffnung 09 (4)
in den im Zylinderkörper 02 angeordneten Kanal 04 eingeführt und
dort mittels einer Haltevorrichtung gehalten, wobei die Haltevorrichtung
z. B. ein leistenförmiges,
im oder am Grund 08 des Kanals 04 schwenkbar gelagertes
Haltemittel, ein Federelement und ein bei seiner Betätigung das
Haltemittel gegen die Kraft des Federelementes schwenkendes Stellmittel
aufweist (nicht dargestellt). Die auszubildende Öffnung 09 des Kanals 04 wird
vorzugsweise schlitzförmig
ausgebildet und weist in Umfangsrichtung des Zylinders 01 eine
Schlitzweite S von nur wenigen Millimetern auf, z. B. von weniger
als 5 mm (4). Insbesondere beträgt die Schlitzweite
S zwischen 1 mm bis 3 mm, vorzugsweise 1,4 mm, und ist damit nur
wenig größer als
das doppelte Maß der
Materialstärke
der Enden des auf einem der Zylinder 01 anzuordnenden und
in dem betreffenden Kanal 04 zu haltenden Aufzugs, da diese
Enden eine Materialstärke
von wenigen Zehnteln Millimeter aufweisen, z. B. zwischen 0,2 mm
bis 0,4 mm, vorzugsweise etwa 0,3 mm.
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In
Axialrichtung des Zylinders 01 können zur Abdeckung eines Kanals 04 auch
mehrere Leisten 06 nebeneinander angeordnet sein, wobei
die einzelnen Leisten 06 vorzugsweise mit ihren Stirnseiten
Stoß an
Stoß aneinandergefügt sind
und wobei jede dieser Leisten 06 vorzugsweise einem der
mehreren in Axialrichtung des Zylinders 01 aufeinanderfolgenden Abschnitte
A; B der Mantelfläche 03 zugeordnet
ist (1). Jede Leiste 06 wird in eine an der
Mantelfläche 03 des
Zylinderkörpers 02 ausgebildete
Nut vorzugsweise formschlüssig
eingesetzt, wobei diese der Montage der Leiste 06 dienende
Nut in Umfangsrichtung des Zylinders 01 vorzugsweise etwas
weiter als die den Kanal 04 bildende Nut 04 oder
Bohrung 04 ausgebildet ist, sodass die in ihre der Montage
dienenden Nut eingesetzte Leiste 06 den Kanal 04 an der
Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 abschließt.
Sich in Umfangsrichtung des Zylinders 01 gegenüberstehende
Wandungen 11 des als Nut 04 ausgebildeten Kanals 04 weisen
z. B. einen vom Grund 08 des Kanals 04 mit einem
Abstand h0 beabstandeten Absatz 12 auf, auf den die in
ihre der Montage dienenden Nut eingesetzte Leiste 06 sich
in zum Zylinderkörper 02 radialer
Richtung abstützend
aufgesetzt wird, wobei der Abstand h0 z. B. zwischen 20 mm und 35
mm beträgt,
vorzugsweise 22 mm bis 30 mm. Die Leiste 06 ist damit an
der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 vom Grund 08 des Kanals 04 beabstandet
angeordnet. Die Leiste 06 wird an in Umfangsrichtung des
Zylinders 01 zwischen der Leiste 06 und dem Zylinderkörper 02 ausgebildeten
Fügeflächen 13 vorzugsweise
unlösbar,
insbesondere stoffschlüssig,
z. B. durch Kleben oder Schweißen,
mit dem Zylinderkörper 02 verbunden
(2). Eine besonders vorteilhafte Verbindungstechnik
ist die Anwendung eines Elektronenstrahlschweißverfahrens oder eines Laserschweißverfahrens,
weil dadurch in Umfangsrichtung des Zylinders 01 eng begrenzte,
sich z. B. keilförmig in
den Zylinderkörper 02 erstreckende
Schweißzonen 14 mit
großer
Tiefenwirkung ausgebildet werden und der Zylinder 01 trotz
des mit dem Schweißen
einhergehenden Wärmeeintrags
weitgehend ohne thermischen Verzug bleibt.
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Die
Leisten 06 sind in ihrer radial zum Zylinderkörper 02 gerichteten
Bauhöhe
h1 derart gestaltet, dass sie nach ihrer Einsetzung in ihre der
Montage dienenden Nut einen die Mantelfläche 03 des Zylinders 01 überragenden Überstand 16 mit
einer Höhe
h2 aufweisen, wobei die Bauhöhe
h1 der Leisten 06 z. B. zwischen 6 mm und 20 mm, vorzugsweise
zwischen 10 mm und 16 mm, und der die Mantelfläche 03 des Zylinders 01 überragende Überstand 16 z.
B. zwischen 2 mm und 5 mm betragen. Der Überstand 16 ist insbesondere
an derjenigen Stelle ausgebildet, an der in einem nachfolgenden
Bearbeitungsschritt die Öffnung 09 zum
Kanal 04 auszubilden ist. Der Überstand 16 weist
in Umfangsrichtung des Zylinders 01 als Übergang
zur Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 z . B. mindestens eine z. B. rampenförmige Abflachung 17 oder
Fase 17 auf, wobei der Übergang
vorzugsweise eine geringe Steilheit aufweist.
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In
den in Axialrichtung des Zylinders 01 aufeinanderfolgenden
Abschnitten A; B der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 können
Leisten 06 unterschiedlicher konstruktiver Gestaltung verwendet
werden. Beispiele für
zwei unterschiedliche Gestaltungen der in einem Kanal 04 aufeinanderfolgend
eingesetzten Leisten 06 sind in den 2 und 3 dargestellt.
Die 2 und 3 zeigen jeweils einen Querschnitt
entlang der Schnittlinien II-II bzw. III-III der in der 1 dargestellten
Leisten 06. Die unterschiedliche konstruktive Gestaltung
betrifft insbesondere ein Vorhandensein oder eine Ausgestaltung
eines Hohlraums 18, der in der Leiste 06 an derjenigen ihrer
Flächen 19 ausgebildet
ist, die dem Kanal 04 zugewandt ist, wenn die Leiste 06 an
der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 in die ihrer Montage dienenden Nut eingesetzt
ist.
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Der
Hohlraum 18 in der in den Zylinderkörper 02 eingesetzten
Leiste 06 weist in zum Zylinderkörper 02 radialer Richtung
eine Höhe
h3 auf, wobei die Höhe
h3 in einer zum Kanal 04 zu öffnenden Leiste 06 ausgehend
von der dem Kanal 04 zugewandten Fläche 19 in zum Zylinderkörper 02 radialer
Richtung in den Überstand 16 hineinragt
und damit die Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 überragt
(2). Eine Leiste 06 ohne eine in ihr auszubildende Öffnung 09 zum
Kanal 04 kann ohne einen Hohlraum 18 oder mit einem
Hohlraum 18 mit einer geringeren, die Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 nicht erreichende Höhe h3 ausgebildet sein (3).
Der fiktive Verlauf der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 im Bereich der eingesetzten Leiste 06 ist
in den 2 und 3 durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet. Der in der Leiste 06 ausgebildete Hohlraum 18 erstreckt
sich vorzugsweise über
die gesamte axiale Länge
der Leiste 06 und weist einen im Wesentlichen z. B. dreieckigen,
rechteckigen oder trapezförmigen
Querschnitt auf. In Umfangsrichtung des Zylinders 01 voneinander
beabstandete Wandungen 21; 22 des Hohlraums 18 weisen
zu einer an der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 auf
der auszubildenden Öffnung 09 aufliegend
gedachten Tangente T einen Öffnungswinkel α; β zwischen
40° und
140° auf,
vorzugsweise von 45° oder
135° oder
zwischen 85° und
95°, insbesondere
90°.
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Die Öffnung 09 des
Kanals 04 wird nun dadurch ausgebildet, dass der die Mantelfläche 03 zumindest
an der Stelle der herzustellenden Öffnung 09 radial überragende Überstand 16 entfernt
und dadurch der Kanal 04 oder zumindest der zum Kanal 04 führende Hohlraum 18 geöffnet wird,
wobei der Überstand 16 durch
eine Bearbeitung der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 entfernt wird. Die Bearbeitung der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 kann z. B. darin bestehen, dass die Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 mit einer Drehmaschine überdreht oder mit einer Schleifmaschine
geschliffen wird. Durch die Entfernung des Überstandes 16 bleibt
der Kanal 04 an der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 vorzugsweise
noch zum Teil durch die Leiste 06 abdeckt. Es bildet sich jedoch
insbesondere durch die Gestaltung des Hohlraums 18 in der
Leiste 06, vorzugsweise durch die Anordnung der in Umfangsrichtung
des Zylinders 01 voneinander beabstandeten Wandungen 21; 22 des Hohlraums 18,
insbesondere durch die in Richtung der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 aufeinander
zulaufende Anordnung der Wandungen 21; 22, beim Entfernen
des Überstandes 16 an
der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 eine vorzugsweise schlitzförmige Öffnung 09 aus, die
den Kanal 04 an der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 zumindest
teilweise öffnet (4).
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Auch
die 4 und 5 zeigen wie die 2 und 3 jeweils
einen Querschnitt entlang der Schnittlinien II-II bzw. III-III der
in der 1 dargestellten Leisten 06. In der 4 ist
dargestellt, dass sich die Öffnung 09 mit
der Schlitzweite S und die mit den Öffnungswinkeln α; β von der Öffnung 09 zum
Kanal 04 erstreckenden Wandungen 21; 22 als Anlageflächen für in die Öffnung 09 eingeführte abgewinkelte
Enden von auf der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 angeordneten
Aufzügen
ausbilden, nachdem der Überstand 16 entfernt
ist, da der Hohlraum 18 in der Leiste 06 in zum
Zylinderkörper 02 radialer
Richtung die Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 zumindest tangiert, vorzugsweise überragt.
Der Hohlraum 18 der in der 5 dargestellten
Leiste 06 hat ausgehend von ihrer dem Kanal 04 zugewandten Fläche 19 eine
die Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 nicht erreichende Höhe h3, sodass beim Entfernen des Überstandes 16 die
Leiste 06 geschlossen bleibt.
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Bei
der Verwendung von Leisten 06 unterschiedlicher Gestaltung,
d. h. z. B. von Leisten 06 mit und ohne einen Hohlraum 18,
kann beim Bearbeiten der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 in
mindestens einem Abschnitt A; B der Kanal 04 abgedeckt
bleiben und in mindestens einem benachbarten Abschnitt A; B der
Kanal 04 geöffnet
werden. In einem Abschnitt A; B mit einem weiterhin abzudeckenden
Kanal 04 kann auch eine Leiste 06 ohne einen die
Mantelfläche 03 radial überragenden Überstand 16 eingesetzt sein.
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Vor
dem Bearbeiten der Mantelfläche 03 des aus
einem z. B. nicht korrosionsbeständigen
Werkstoff bestehenden Zylinderkörpers 02 kann
z. B. eine korrosionsfeste Schutzschicht (nicht dargestellt) auf der
Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 einschließlich auf
dem Überstand 16 aufgetragen
werden, wobei die Schutzschicht z. B. eine in einem Hochgeschwindigkeitsflammspritzverfahren
auftragbare Beschichtung auf einer Basis von Nickel oder Eisen-Austenit-Cobalt
oder eine in einem Flammspritzverfahren auftragbare Beschichtung
aus Titanoxid sein kann. Nach dem Aufbringen der Schutzschicht wird
dann die gesamte beschichtete Mantelfläche 03 des Zylinders 01 vorzugsweise
in einer Feinbearbeitung überdreht
oder geschliffen, wodurch der an der Leiste 06 ausgebildete Überstand 16 und
die auf der Leiste 06 aufgetragene Schutzschicht ganz oder
teilweise entfernt werden und ein kontinuierlicher, glatter Übergang
von der Leiste 06 zur Mantelfläche 03 des Zylinders 01 sichergestellt
wird. Bei dieser Ausgestaltung des Zylinders 01 tritt ein
auf dem Zylinderkörper 02 aufgebrachter
Aufzug nur mit korrosionsfesten Flächen in Kontakt, weil sowohl
die Leiste 06 als auch die Mantelfläche 03 des Zylinders 01 jeweils
zumindest an den Kontaktflächen
mit dem Aufzug korrosionsfest ausgebildet sind.
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Eine
weitere Ausführung
des Zylinders 01 mit einer Öffnung 09 an dessen
Mantelfläche 03 sieht vor,
dass die Öffnung 09 in
mindestens einem Abschnitt A; B von mehreren in Axialrichtung des
Zylinders 01 aneinandergereihten Abschnitten A; B einen unterhalb
der Mantelfläche 03 verlaufenden,
sich über
mindestens zwei benachbarte Abschnitte A; B erstreckenden Kanal 04 an
der Mantelfläche 03 öffnet, wobei
der Kanal 04 in mindestens einem Abschnitt A; B durch eine
in die Öffnung 09 eingebrachte,
vorzugsweise als eine Leiste 06 ausgebildete Abdeckung 06 abgedeckt
ist, während
der Kanal 04 in dem mindestens einen an den abgedeckten
Abschnitt A; B angrenzenden Abschnitt A; B geöffnet bleibt.
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So
wird z. B. in einem ersten Arbeitsgang eine sich über mindestens
zwei benachbarte, vorzugsweise über
alle Abschnitte A; B erstreckende Öffnung 09 des unterhalb
der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 angeordneten
Kanals 04 in diese Mantelfläche 03 eingefräst, wobei
der Kanal 04 in der bevorzugten Ausführung den Zylinderkörper 02 z.
B. von dessen einer zur gegenüberliegenden
Stirnseite 07 durchläuft.
Der Kanal 04 kann wie in der zuvor beschriebenen Weise
als eine Nut 04 mit z. B. rechteckförmigem Querschnitt oder als
eine Bohrung 04 ausgebildet sein. Die Öffnung 09 zu diesem
vorzugsweise durch den Zylinderkörper 02 durchgängig ausgebildeten
Kanal 04 wird in einem zweiten Arbeitsgang in demjenigen
Abschnitt A; B mit einer in die Mantelfläche 03 des Zylinders 01 eingesetzten
Abdeckung 06, vorzugsweise einer Leiste 06, abgedeckt,
der eine geschlossene Mantelfläche 03 aufweisen
soll. Auch mehrere Abschnitte A; B können derart wieder geschlossen
werden. Aber mindestens ein an einen derart geschlossenen Abschnitt
A; B angrenzender Abschnitt A; B bleibt geöffnet. Die an der Mantelfläche 03 des
Zylinders 01 in die Öffnung 09 eingesetzte
Abdeckung 06 begrenzt mit mindestens einer ihrer stirnseitigen
Kanten einen angrenzenden offenen Abschnitt A; B scharfkantig, ohne
dass es nach dem Einsetzen der Abdeckung 06 noch einer
Nachbearbeitung der Öffnung 09 bedarf.
Die Leiste 06 kann einteilig ausgebildet sein oder es werden
in dem zu schließenden
Abschnitt A; B mehrere Leisten 06 Stoß an Stoß aneinandergefügt. Um das
Einsetzen der Leiste 06 an der Mantelfläche 03 des Zylinders 01 zu
erleichtern, kann im Zylinderkörper 02 eine
der Montage der Leiste 06 dienende Nut ausgebildet sein,
wobei diese Nut in zum Zylinderkörper 02 radialer
Richtung unterhalb der Mantelfläche 03 einen vom
Grund 08 des Kanals 04 mit einem Abstand h0 beabstandeten
Absatz 12 aufweist, auf den die Leiste 06 aufgesetzt
wird.
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Bei
diesem Zylinder 01 ist es nicht erforderlich, dass die
Abdeckung 06 einen dessen Mantelfläche 03 überragenden Überstand 16 oder
einen sich in axialer Richtung zum Zylinderkörper 02 parallel zum
Kanal 04 erstreckenden Hohlraum 18 aufweist. Die vorzugsweise
als eine Leiste 06 aus einem metallischen Werkstoff ausgebildete
Abdeckung 06 kann demnach konstruktiv sehr einfach ausgestaltet sein.
Sie wird an in Umfangsrichtung des Zylinders 01 ausgebildeten
Fügeflächen 13 vorzugsweise stoffschlüssig, z.
B. durch Kleben oder Schweißen, mit
dem Zylinderkörper 02 verbunden.
Wie bereits zuvor beschrieben ist die Anwendung eines Elektronenstrahlschweißverfahrens
oder eines Laserschweißverfahrens
eine besonders vorteilhafte Verbindungstechnik, weil dadurch in
Umfangsrichtung des Zylinders 01 eng begrenzte, sich z.
B. keilförmig in
den Zylinderkörper 02 erstreckende
Schweißzonen 14 mit
großer
Tiefenwirkung ausgebildet werden und der Zylinder 01 trotz
des mit dem Schweißen
einhergehenden Wärmeeintrags
weitgehend ohne thermischen Verzug bleibt.
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- 01
- Zylinder,
Formzylinder, Übertragungszylinder
- 02
- Zylinderkörper
- 03
- Mantelfläche
- 04
- Kanal,
Nut, Bohrung
- 05
-
- 06
- Abdeckung,
Leiste
- 07
- Stirnseite
- 08
- Grund
- 09
- Öffnung
- 10
-
- 11
- Wandung
- 12
- Absatz
- 13
- Fügefläche
- 14
- Schweißzone
- 15
-
- 16
- Überstand
- 17
- Abflachung,
Fase
- 18
- Hohlraum
- 19
- Fläche
- 20
-
- 21
- Wandung
- 22
- Wandung
- A
- Abschnitt
- B
- Abschnitt
- S
- Schlitzweite
- T
- Tangente
- w
- Weite
(04)
- h0
- Abstand
- h1
- Bauhöhe (06)
- h2
- Höhe
- h3
- Höhe
- α
- Öffnungswinkel
- β
- Öffnungswinkel