DE1960875A1

DE1960875A1 - Vorrichtung zum beruehrungsfreien Erhitzen von mit Loesungsmitteln versehenem Textilgut

Info

Publication number: DE1960875A1
Application number: DE19691960875
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr Fleissner
Original assignee: Vepa AG
Current assignee: Vepa AG
Priority date: 1969-03-14
Filing date: 1969-12-04
Publication date: 1971-06-09
Also published as: DE1913005A1

Description

"Vorrichtung zum berührungsfreien Erhitzen von mit Lösungsmitteln versehenem Textilgut" Zusatz zu Patentanmeldung P 19 13 oo5.3 Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum berührungsfreien Erhitzen und damit Austreiben von Lösungsmitteln aus einem Textilgut, die in den auf das Textilgut vorher auf geklotzten oder foulardierten Zubereitungen, wie unter Wärmeeinwirkung fixierende Farbstoffe, Produkte zur Hochveredlung, optische Aufheller, bleichmittel oder dergleichen, enthalten sind, mit Hilfe von parallel zur laufenden Textilbahn angeordneten Infrarot-Strahlern, nach Patentanmeldung P 19 13 oo5.3.
Die Patentanmeldung P 19 13 oo5.3 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Bearbeiten von Textilien mit Lösungsmitteln, beispielsweise chlorierten Kohlenwasserstoffen. Die Behandlung von Textilien mit Lösungsmittel enthaltenden Zubereitungen ist wesentlich wirtschaftlicher als die übliche Behandlung mit Wasser, Die Lösungsmittel verdunsten infolge ihres niedriger liegenden Siedepunktes wesentlich schneller, es ist demzufolge nur eine geringe Wärmemenge notwendig, und es entfallen die für Wasser immer höher werdenden Kosten, insbesondere Reinigungskosten, da Lösungsmittel auf einfache Weise vollständig zurückgewonnen und dabei gleichzeitig gereinigt werden können. Der wesentliche Vorteil die ist jedoch DQi solchen Anlagen erzielbare erheblich höhere Produktionsgeschwindigkeit, ^ Die Verwendung von Lösungsmittel enthaltenden Zubereitungen wirft Probleme auf, die mit den Erkenntnissen anhand der bisherigen Verfahren nicht gelöst werden können. Eins dieser Probleme ist die Tatsache, daß in den aus den Zubereitungen unter Temperatureinwirkung auszutreibenden Lösungsmitteln ab einer bestimmten Temperatur von etwa 1400 C sich chemische Reaktionen abspielen, bei denen u. a, von den chlorierten Kohlenwasserstoffen sich Chlor abspaltet, das mit Wasserstoff zu Salzsäure und auch zu giftigen Gasen reagiert. Die Bildung von z. B.
Salzsäure ist aber unter allen Umständen zu vermeiden, da dieses wieder unüberwindliche Werkstoffprobleme auswerfen würde Zum Austreiben des Lösungsmittels vor der Fixierung der Zubereitungen dürfen demnach das Textilgut, die das Textilgut umgebende Luft und die mit den Dämpfen in Berührung kornraenden Heizaggregate nur auf eine Temperatur von etwa 140° C aufgeheizt werden. Zu beachten ist weiterhin, daß z, B. beim Färben die aufgebrachten Farbstoffe berührungsfrei getrocknet werden müssen, da ansonsten die Xontakt-walzen oder dergleichen mit Farbstoff benetzt oder beschmiert werden, was eine ungleichmäßige Farbverteilung auf der Textilware verursacht.
Die Patenta.meldung P 19 13 oo5.3 schlägt zum Erhitzen, also zum Verdampfen der Lösungsmittel einen lotrecht angeordneten Schacht vor, in dem das Gut berührungsfrei mit Heißluft, einem sonstigen Gas oder Dampf bedüst oder mit einer Infrarot-Bestrahlung beaufschlagt wird. Es hat sich nun gezeigt, daß ein Verdampfen der Lösungsmittel infolge von Infrarot-Bestrahlung günstig ist, weil mit Infrarot wesentlich höhere Energien auf die Warenbahn übertragen und die Trocknung auf kleinerem Raum, kleinerer freier Strecke, erfolgen kann.
Auch ist die Gleichmäßigkeit der Trocknung bei Infrarotstrahlung wesentlich besser als bei Bedüsung. Nachteilig ist aber die hohe Temperatur der Strahleroberilacllew die um 6000 C liegen kann.
Ausgehend von der Vorrichtung anfanges genannter Art nach der Patentanmeldung P 19 13 oo5.3 ist es die Aufgabe der Erfindung eine Lösung zu finden, mit Hilfe der die Infrarot-Bestrahlung zur Verdampfung der Lösungsmittel angewandt, jedoch eine Gefahr des Kontaktes der Bahn bzw. des verdampfenden Lösungsmittels mit der heißen Strahleroberfläche vermieden werden kann.
Erfindungsgemäß besteht die Lösung darin, daß die Strahler mit einer die Strahlen durchlassenden Schicht abgeschirmt sind, Als eine solche Schicht könnte beispielsweise Quarzglas zur Verwendung kommen, das die vorteilhaften Eigenschaften der Wärmestrahlendurchlässigkeit und hoher Temperaturbeständigkeit in sich vereinigt.
Der Abstand dieser Glasschicht von den Strahlern muß so gewählt werden, daß die Strahlungswirkung auf das Textilgut weiterhin optimal ist, jedoch eine Erhitzung der Schicht über 1400 C vermieden wird. Zur Erreichung dieses Zieles ist es in Ausgestaltung der Erfindung weiterhin möglich, die die Strahlen durchlassende Schicht zu kühlen, was beispielsweise mit kalter Luft erfolgen kann. Die Kühlluft kann durch ein jeden Strahler umgebendes Rohr aus einem solchen Material strömen oder auch eine sänitliche Strahler von der Textilbahn trennende Scheibe vonseiten der Strahler her beaufschlagen, Je nach der von der Sonstruktion verlangten Anordnung kann das Textilgut einseitig oder beidseitig von den Strahlen der so geschützten Strahler beaufschlagt werden. Ist das Textilgut beispielsweise durch ein Färbefoulard geführt und dort durch und durch mit Lösungsmittel enthaltenden Farbstoffen getränkt worden, so ist es zweckmäßig, die Textilware berührungsfrei durch ein an sich bekannten lotrecht oberhalb des Foulards angeordneten Schacht zu führen, der beidseitig der Warenbahn mehrere übereinander angeordnete Infrarot-Strahler aufweist, die jeweils einzeln mit Schutzschichtrohren oder gemeinsam mit einer die Infrarotstäbe von der laufenden Bahn trennenden Scheibe umgeben sinds Tn der Zeichn@ng sind zwei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach dei rt) argestellt s ein: Figur 1 einen Ausschnitt aus einer Kontinue-Anlage zum Färben von Textilien mittels in Lösungsmittel gelösten Farbstoffen mit einem Trockenschacht im Schnitt und Figur 2 eine Vorrichtung zum Erhitzen einer waagerecht geführten Textilbahn.
Die gegebenenfalls gewaschene und getrocknete Textilware 1 wird zum Benetzen mit in Lösungsmitteln gelösten Farbstoffen 2 durch einen Foulard 3 geleitet, mit Hilfe des Hochleistungsquetschwerkes 4 auf einen gewissen Prozentsatz an Farbflüssigkeit abgepreßt und anschließend berührungsfrei durch ein lotrecht oberhalb des Foulards 3 angeordneten Schacht 5 geführt. In dem Schacht 5 sind beidseitig der Warenbahn 1 parallel zu dieser Infrarot-Strahler 6 angeordnet, die die Textilbahn gleichmäßig über die ganze Breite mit Hitze beaufschlagen.
Durch die Hitzeeinwirkung verdampft das Lösungsmittel und wird beispielsweise durch nicht dargestellte Ventilatoren oberhalb des Schachtes 5 abgesaugt. Die Strahler sind konzentrisch mit Röhren beispielsweise aus Quarzglas umgeben, die einen Kontakt der Warenbahn 1 und der diese umgebenden mit Lösungsmitteldampf angereicherten Luft verhindern sollen. Durch das Quarzglas gelangen die Wärmestrahlen ungehindert hindurch und Erhitzen die Warenbahn, während die bis auf 600° C erhitzte Oberfläche der Strahlen durch die Röhren 7 abgeschirmt sind.
Zur Kühlung der Röhren kann durch diese ein Xühlmedium, zweckmäßigerweise Kühlluft, hindurchgeleitet werden, so daß jedenfalls eine Erhitzung des Quarzglases auf eine Temperatur über 140° C vermieden wird. Es ist auch denkbar, daß die Röhren 7 doppelwandig sind und das Kühlmedium nur zwischen diesen beiden Wandungen strömt.
In Figur 2 ist in ähnlicher Weise eine Vorrichtung dargestellt, die jedoch eine waagerecht geführte Textilbahn 8 nur einseitig mit Hitze beaufschlagt. Solche Vorrichtungen kommen zur Anwendung, wenn die Textilbahn nur einseitig mit irgendeiner Zubereitung, die Lösungsmittel enthält, beschiclltet ist und getrocknet werden muß. Auch hier sind die Infrarotstrahler 6 mit Röhren 7 umgeben, die eine Erhitzung der Umgebungsluft über eine gewünschte Temperatur verhindern sollen, Sowohl bei der Vorrichtung nach Figur 1 als auch bei der nach Figur 2 können die Röhren 7 durch eine Scheibe ersetzt werden, die samtliche Strahler 6 gegenüber der Warenbahn abdecken und von der Seite der Strahler her durch ein Kühlmedium gekühlt werden kann. Bei der Vorrichtung nach Figur 2 ist weiterhin eine Haube 9 angedeutet, die über die Strahler 6 gestülpt ist, eine Ausbreitung der Wärmestrahlen in die Umgebungsluft verhindert und eine Absaugung des durch die Erhitzung entstandenen Luft-Dampf-Gemisches durch die öffnung lo mit der schwenkbaren Klappe 11 ermöglicht.

Claims

Patentansprüche

1. Vorrichtung zum berührungsfreien Erhitzen und damit Austreiben von Lösungsmitteln aus einem Textilgut, die in den auf das Textilgut aufgeklotzten oder foulardierten Zubereitungen, wie unter Wärmeeinwirkung fixierende Farbstoffe, Produkte zur Hochveredlung, optische Aufheller, Blechmittel oder dergleichen, enthalter sind, mit Hilfe von parallel zur laufenden Textilbahn angeordneten Infrarotstrahlern, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahler (6) mit einer die Strahlen durchlassenden Schicht (7), z. B. Quarzglas, abgeschirmt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, daß die die Strahlen durchlassende Schicht (7) gekühlt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Strahler (6) mit einem Rohr (7) aus einem solchen Material zentrisch umgeben und durch jedes der Rohr ein Kühlmittel geleitet ist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem an sich bekannten lotrecht oberhalb des Foulards (3) oder dergleichen angeordneten Schacht (5) besteht, den die Textilware (1) beruhrungsfrei durchläuft, der beiderseits der Warenbahn mehrere ilbereinander angeordnete Infrarotstrahler (6) aufweist,die jeweils einzeln mit Schutzschichtrohren (7) oder gemeinsam mit einer die Strahler (6) von der laufenden Bahn trennenden Scheibe umgeben sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 22 dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einseitig des Textilgutes angeordneten Strahlern (6) (Figur 2) besteht, die entweder einzeln oder gemeinsam von dem Textilgut (8) durch die Schicht (7) getrennt sind.

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