DE19607483A1 - Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes

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    • A43D3/02Lasts for making or repairing shoes
    • A43D3/021Lasts for making or repairing shoes for orthopaedic footwear

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
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Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem die für einen orthopädischen Schuh-Schaft erforderlichen Einzelteil-Zu­ schnitte hergestellt werden können. Die Schuh-Schäfte werden aus mehreren Schafteinzelteilen zusammengesetzt. Die Anzahl und Form der Einzelteil-Zuschnitte hängt von dem jeweiligen Schuh-Modell und auch davon ab, ob der Schuh mittels Ösen, Gummizug oder Klettverschluß zusammengehalten und am jeweili­ gen Fuß festgehalten werden soll. Bei der Massenproduktion von Schuhen und damit auch von Schuh-Schäften können gleiche Einzelteil-Zuschnitte in großen Stückzahlen verwendet wer­ den. Anders ist es bei orthopädisch hergestellten Schuhen. Diese Schuhe sind dem jeweiligen Fuß individuell angepaßt. Die Schuhe sind in ihrer Form Einzelstücke. Die Einzelteil- Zuschnitte müssen daher für jeden einzelnen Schuh neu herge­ stellt werden.
STAND DER TECHNIK
Es ist bekannt, die Einzelteil-Zuschnitte für orthopädische Schuh-Schäfte per Hand herzustellen bzw. zu konstruieren. Zu­ nächst wird ein Leisten hergestellt. Von dem Leisten wird dann eine Leistenkopie hergestellt. Diese Leistenkopie wird beispielsweise aus einer Folie herausgeschnitten und ent­ spricht größenmäßig dem halben Leisten. Auf der Leistenkopie werden die für das jeweilige Schaft-Modell typischen Zu­ schnitt-Kennlinien eingezeichnet bzw. hineinkonstruiert, und zwar auf Grundlage in der Leistenkopie eingetragener Markie­ rungspunkte. Solche Markierungspunkte sind Sichtpunkt, Bal­ lenpunkt, Schaftabschlußpunkt, Abbruchpunkt und ein die Fer­ senmitte kennzeichnender Punkt. Der Sichtpunkt markiert von vorne den, von oben auf den Leisten bzw. auf den Fuß gesehen, ersten von oben sichtbaren Punkt nach dem Anstieg im Zehenbe­ reich. Dieser Punkt kennzeichnet die Stelle, bis zu der Zier­ nähte und dergleichen nach vorne verlegt werden können. Der Ballenpunkt kennzeichnet die breiteste Stelle des Vorderfußes und bestimmt auch den Einschlupfbereich für einen Schuh. Der Schaftabschlußpunkt kennzeichnet die hintere Höhe des Schaf­ tes bei Halbschuhmodellen. Der Abbruchpunkt stellt den tat­ sächlichen hinteren Schaftabschlußpunkt des Halbschuhmodells dar. Die Fersenmitte schließlich zeigt den höchsten Punkt im Fersenbereich an.
In der Regel, zum Beispiel bei Derby-Modellen wird noch die Größe der halben Einschlupfbreite (Derby-Breite) benötigt. Daher wird die Derby-Breite auf der Leistenkopie vermerkt. Auch die Schuhgröße stellt einen weiteren Bezugspunkt dar. Die Schuhgröße hat Einfluß beispielsweise auf die Proportion der Schafteinzelteile, wie z. B. der Ösenteile im Bereich des Fußrückens. Zusätzliche Bezugspunkte können sich auch ergeben in Abhängigkeit davon, ob der orthopädische Schuh für einen Hohlfuß oder Senkfuß bestimmt ist, oder ob ein in weiten Be­ reichen normaler Fuß vorliegt. Aufgrund dieser Markierungs­ punkte und sonstiger Bezugspunkte werden dann die Zuschnitt- Kennlinien in die Leistenkopie eingetragen. Dabei wird in der Leistenkopie die für das Zusammennähen der Einzelteile erfor­ derliche Zwickzugabe und die sonstigen aus orthopädischen Gründen erforderlichen Zugaben zugegeben. Diese Zugaben kön­ nen durch Auffütterungen bedingt sein, die bei z. B. verkürz­ ten Füßen oder fehlenden Fußbereichen erforderlich werden.
Die Zuschnitt-Kennlinien sollen bei einem bestimmten Modell möglichst immer in etwa gleich aussehen, unabhängig von der jeweiligen orthopädisch bedingten Schuh-Form. Die Konstruk­ tion der der einzelnen Zuschnitte ist sehr zeitaufwendig.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich günstiges Verfahren zum Herstellen der für einen orthopädischen Schuh-Schaft er­ forderlichen Einzelteil-Zuschnitte anzugeben.
Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Die Erfindung zeichnet sich dementsprechend durch folgende Verfahrensschritte aus:
Die schaftabhängigen Zuschnitt-Kennlinien werden durch zwi­ schen verschiedenen Markierungs- und/oder Bezugspunkten ver­ laufende mathematische Funktionen erstellt und in einer elek­ tronischen Datenverarbeitungsanlage (EDV) abgespeichert. Bei verschiedenen Schuh-Modellen sind dann entsprechend viele Zu­ schnitt-Kennlinien in der EDV funktionsmäßig erfaßt, gespei­ chert und nach Modelltyp abrufbar. Die mathematischen Funk­ tionen hängen dabei auch von der Lage der Markierungs- und sonstiger Bezugspunkte ab.
Anschließend kann dann die Umrißlinie der von dem Leisten ab­ genommene Leistenkopie in die EDV eingegeben werden. Dabei werden auf der Umrißlinie auch die vorstehend beschriebenen Markierungspunkte eingegeben.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Leistenkopie gegenüber der Oberfläche des Leistens, von dem sie abgenommen worden ist, verzogen und dabei insbesondere zu klein vorhanden sein kann. Es werden daher mehrere Längenmaße (Kontrollmaße) di­ rekt von dem Leisten abgenommen und die Leistenkopie dement­ sprechend verzerrt, so daß diese Längenmaße dann identisch auch auf der neu erstellten Leistenkopie vorhanden sind. Nä­ here Maßnahmen dazu sind Gegenstand der weiteren Merkmale des Anspruchs 1.
In die dann korrigierte, neue Leistenkopie werden die für die Lage der Zuschnitt-Kennlinien noch erforderlichen weiteren Bezugspunkte datenmäßig eingegeben. Derartige Bezugspunkte berücksichtigen Zugaben, die fertigungstechnisch erforderlich und/oder zwecks orthopädisch bedingter Fußkorrekturen wichtig sind.
Die so ermittelten Zuschnitt-Kennlinien, die die Umrißlinien der Zuschnitte darstellen, werden dann aufgrund der rech­ nungsmäßig vorhandenen modell- und größenabhängigen mathema­ tischen Funktionen durch die EDV automatisch ermittelt. Die einzelnen Zuschnitte können datenmäßig ausgegeben werden.
Die Zuschnitte können graphisch auf einem Bildschirm und dar­ überhinaus auch zeichnerisch dargestellt bzw. ausgegeben wer­ den. Graphische Darstellungen können dabei den Verlauf der vom Rechner vorgenommenen Konstruktionsschritte optisch dar­ stellen.
Die Zuschnitte können nicht nur graphisch dargestellt sondern auch mit Hilfe eines Schneideplotters aus einem Flachmaterial wie z. B. einem Papiermaterial ausgeschnitten werden. Zu­ schnitte können dann unmittelbar auf Oberlederfellen aufge­ legt und die einzelnen Teile eines Schuh-Schaftes ausge­ schnitten werden.
Die insbesondere neue Leistenkopie wird vorteilhafterweise durch Angabe von personenbezogenen Daten in der EDV abrufbar abgespeichert. Auf dieser Weise ist es möglich, mehrere Mo­ delle oder zu einem späteren Zeitpunkt einen weiteren Schuh- Schaft auf einfache Weise dadurch herzustellen, daß ohne wei­ teren Konstruktionsaufwand die einzelnen Zuschnitte sofort von der EDV abgerufen und beispielsweise durch einen Schnei­ deplotter aus einer Papierbahn ausgeschnitten werden können.
Ähnlich wie die Zuschnitte für den Schuhschaft selber können auch die bei dem Schuh-Schaft zu verwendenden Futter-Einzel­ teile rechnerisch ermittelt, ggf. graphisch auf einem Bild­ schirm dargestellt und von einem Schneideplotter aus einem Flachmaterial wie beispielsweise Papiermaterial ausgeschnit­ ten werden. Die Futter-Einzelteile basieren umfangsmäßig und anzahlmäßig auf den Obermaterial-Zuschnitten und können wie die vorstehend beschriebenen Obermaterial-Zuschnitte in gleicher Weise EDV-mäßig verarbeitet und abgerufen werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmale sowie aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und er­ läutert. Es zeigen:
Fig. 1 die von einem Leisten abgenommene Leistenkopie vor und nach ihrer Korrektur,
Fig. 2 die korrigierte, neue Leistenkopie mit ihren Zu­ schnitt-Kennlinien,
Fig. 3 die einzelnen, von einem Schneideplotter ausgeschnit­ tenen Zuschnitt-Formen eines Schuh-Schaftes.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
Die in Fig. 1 strich-punktiert dargestellte Leistenkopie 10 stellt die Umrißlinie einer Fläche dar, die dem in Längsrich­ tung gesehen halben modellierten Leisten eines Fußes ent­ spricht. Diese Leistenkopie 10 wird per Hand hergestellt. In der Leistenkopie 10 sind fünf Markierungspunkte angegeben: Sichtpunkt 12, Ballenpunkt 14, Schaftabschlußpunkt 16, Ab­ bruchpunkt 18 und Fersenmitte 20. Diese Punkte sind im vor­ stehenden bereits erwähnt und stellen bekannte Konstruktions­ punkte bei einer Leistenkopie 10 dar.
Diese Leistenkopie 10 wird in eine elektronische Datenverar­ beitungsanlage (EDV) eingelesen. Im vorliegenden Fall wird dabei die Leistenkopie 10, also die Folie, auf ein Digitali­ siertablett gelegt und umfangsmäßig abgetastet. Zusätzlich werden obige fünf Punkte in die EDV eingegeben. Die Umrißli­ nie und damit die Leistenkopie 10 ist dann in digitalisierter Form in der EDV vorhanden.
Anschließend wird die Form der Leistenkopie 10 überprüft und ggf. durch eine neue Leistenkopie 22 ersetzt. Letzteres er­ folgt in den Fällen, in denen die Leistenkopie 10 nicht der exakten Oberfläche des Leistens entspricht. Zu der Überprü­ fung und ggf. Korrektur der Leistenkopie 10 und Herstellung einer neuen Leistenkopie 22 wird auf dem Leisten die tatsäch­ liche Entfernung zwischen der Fersenmitte 20 und der vorderen unteren Kante 24 ermittelt. Diese Entfernung El wird auf der Verlängerung der durch den Sichtpunkt 12 und Ballenpunkt 14 gehenden Geraden 25 vom Fersenpunkt 20 aus gemessen abgetra­ gen. Man gelangt so zu einer ggf. neuen Kante 26.
Entsprechend wird auch der Sichtpunkt 12 korrigiert. Es wird der Abstand zwischen der Fersenmitte 20 und dem Sichtpunkt 12 - und zwar unmittelbar auf dem Leisten, längs der Oberfläche bzw. Außenseite des Leistens abgenommen und diese Entfernung E2 auf der Geraden 25 abgetragen. Der Sichtpunkt 12 wandert dann ggf. zum neuen Sichtpunkt 28.
Der Ballenpunkt 14 wird nun auf der Geraden 25 so verschoben, daß der Abstand zwischen Sichtpunkt 12 und Ballenpunkt 14 dem Abstand zwischen dem neuen Sichtpunkt 28 und dem neuen Bal­ lenpunkt 30 entspricht. Der Abstand zwischen Sichtpunkt und Ballenpunkt stellt die sogenannte Blattlänge 32 dar. Die Blattlänge ist auf einem Schuh von schräg oben gut zu erken­ nen und sollte daher bei dem entsprechenden orthopädischen Schuh auch in richtiger Länge und Position vorhanden sein.
Vom Ballenpunkt 30 ausgehend wird dann in Richtung der Blatt­ linie 33 zum unteren Bereich 34 der Leistenkopie die größte Ballenbreite abgetragen. Es ergibt sich so der untere Kon­ struktionspunkt 36 auf der neuen Leistenkopie 22.
Der hintere Bereich der Leistenkopie 10 ist mit der neuen Leistenkopie 22 deckungsgleich, da dort mit materialbedingten Verzerrungen der aus Folienmaterial hergestellten Leistenko­ pie nicht zu rechnen ist.
Die neue Leistenkopie 22 ist in Fig. 2 durchgezogen darge­ stellt. Die oben genannten fünf Markierungspunkte, nämlich Sichtpunkt 28, Ballenpunkt 30, Schaftabschlußpunkt 16, Ab­ bruchpunkt 18 und Fersenmitte 20 sind eingetragen. Außerdem ist die Kante 26 und der unterhalb der Fersenmitte 20 vorhan­ dene Fußpunkt 40 ersichtlich. Auch der untere Konstruktions­ punkt 36 ist dargestellt.
Der untere Bereich 34 der Leistenkopie 22 wird nun um einen Streifenbereich 42 vergrößert. Dieser Bereich 42 resultiert aus einer Zwickzugabe und ggf. aus einer beispielsweise aus Kork später herzustellenden Zwischensohle. Im vorliegenden Fall ist keine Korkzwischensohle erforderlich und daher auch keine entsprechende Zugabe vorgesehen. Die Zwickzugabe ist zum Zusammennähen des späteren, ausgeschnittenen Schaftmate­ rials wie beispielsweise Ledermaterials erforderlich. Die Kurve 44 der den Bereich 42 unten begrenzenden Umrißlinie ist dem Kurvenverlauf des unteren Bereiches 34 angepaßt und gleicht die dort vorhandene Kurvenkrümmung 46 durch eine ge­ ringere Kurvenkrümmung 48 aus.
Im hinteren Fersenbereich endet die Kurve 44 in einem Punkt 50. Dieser Punkt liegt einmal auf der nach unten sich er­ streckenden, tangentialen Verlängerung der Fersenkurve 52 im Fußpunkt 40. Der Abstand vom Punkt 40 entspricht der Zwickzu­ gabe an dieser Stelle.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein Derby-Modell. Der auf der Geraden zwischen dem Ballenpunkt 30 und dem Punkt 36 ersichtliche Derby-Punkt 58 ist vom Ballenpunkt 30 um das Maß der Derby-Breite entfernt. Die Derby-Breite entspricht dabei der halben Einschlupfbreite bei derartigen Derby-Modellen.
Von dem Derbypunkt 58 aus wird durch einen in die EDV einge­ gebenen Entfernungswert der Punkt 60 ermittelt. Aufgrund von bekannten Konstruktionshilfslinien wird dann der modellabhän­ gige obere Konstruktionspunkt 62 (vorderer Schaftabschluß) im oberen Kurvenbereich 64 der Leistenkopie 22 EDV-mäßig ermit­ telt. Anschließend können dann von der EDV der obere Derby- Bogen 70 rechnerisch ermittelt und in die Leistenkopie 22 graphisch eingetragen werden. Der im Bereich der unteren Kur­ venkrümmung 48 vorhandene Konstruktionspunkt 74 stellt das untere Ende des vom Konstruktionspunkt 60 nach unten gehenden unteren Derby-Bogens 76 dar. Auch ein zwischen dem oberen Punkt 62 und dem Schaftabschlußpunkt 16 verlaufender Knöchel­ bogen 80 wird EDV-mäßig errechnet und graphisch dargestellt.
Parallel zur Fersenkurve 52, die zwischen dem unteren Punkt 50 und dem Abbruchpunkt 18 verläuft, wird EDV-mäßig eine Kur­ ve 84 ermittelt. Der Abstand zwischen den Kurven 52 und 84 stellt die Breite des halben Hinterriemens 88 (Fig. 3) dar.
Die in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Kennlinien finden sich bei den einzelnen Zuschnitten in Fig. 3 wieder. Längs dieser gestrichelt dargestellter Linien , ggf. unter Berück­ sichtigung von Nahtzugaben, werden die einzelnen Teile aus einer Papierbahn ausgeschnitten. Es entsteht so z. B. der Hinterriemen 88 durch Verdoppelung des in Fig. 2 zwischen den Kurven 84 und 52 vorhandenen Streifens, ferner ein vorderes Teil 90, ein Seitenteil 92, ein Zungenteil 94 und ein Futter­ teil 96. Das Seitenteil 92 wird zwei mal benötigt und kann durch Umklappen zwei mal benutzt werden.
Das vordere Teil 90 ist durch Spiegeln aus dem entsprechenden vorderen Teil 90 a der Leistenkopie 22 entstanden. Die bei dem vorderen Teil 90 vorhandenen oberen und unteren Lappen 102, 104 entsprechen jeweils dem unterhalb des unteren Derby- Bogens 76 und der unteren Kurvenkrümmung 48 vorhandenen Flä­ chenbereiches. Dieser aus der Leistenkopie 22 ersichtliche Flächenbereich 104 a wird nicht durch die Außenlinie 106 der beiden Lappen 102 bzw. 104, sondern durch die zurückgesetzte Ausschneidlinie 100 innerhalb dieser beiden Lappen 102, 104 begrenzt. Die Ausschneidlinie 100 stellt den Kurvenverlauf des unteren Derby-Bogens 76 dar. Der Flächenbereich zwischen der Ausschneidlinie 100 und der Außenlinie 106 beinhaltet ei­ ne Zugabe 108. Diese Zugabe 108 ist erforderlich, um bei­ spielsweise ein anderes Teil wie das Seitenteil 92 an dem vorderen Teil 90 annähen zu können. Aus diesem Grund besitzt auch das Seitenteil 92 eine entsprechende Zugabe 110, im Be­ reich des in Fig. 3 linken sowie oberen Randes. Diese Zugabe 110 ist zwischen der Außenlinie 112 und einer Ausschneidlinie 114 planmäßig vorgegeben. Die Ausschneidlinie 114 begrenzt den in der Leistenkopie 22 ersichtlichen Flächenbereich 116.
In entsprechender Weise besitzt das Zungenteil 94 eine seit­ liche Zugabe 118 in seinem in Fig. 3 linken Endbereich, mit der es im mittleren Bereich 122 des vorderen Teils 90 ange­ näht werden kann.
Im Seitenteil 92 sind vier Punkte 124 markiert, die Orte von Ösen oder dgl. Verschlußhilfen kenntlich machen.
Innerhalb der Ausschneidlinie 114 ist im Seitenteil 92 eine strich-punktierte Markierungslinie 130 EDV-mäßig ausgedruckt vorhanden. Diese Markierungslinie 130 stellt den Linienver­ lauf einer Ziernaht dar. Durch Abrädeln bzw. Durchdrücken längs der Markierunglinie 130 kann dann der Linienverlauf dieser Ziernaht auf einem beispielsweise Ledermaterial ange­ geben werden.
Das Futterteil 96, das ähnlich wie das Seitenteil 92 zwei mal bei einem Schaft vorhanden ist, und zwar auf der Innenseite und auf der Außenseite des betreffenden Schaftes, ist der Um­ rißlinie und der Form der Seitenteile 92 und des vorderen Teils 90 entsprechend angepaßt.
Die Ausschneidlinien, die in den in Fig. 3 dargestellten Tei­ len gestrichelt dargestellt sind, stellen etwa 1 mm breite und mehrere mm lange Ausschnitte dar, die perforationsmäßig hintereinander angeordnet sind. In diesen Ausschneidlinien können dann mit Hilfe eines Markierungsstiftes wie beispiels­ weise eines Bleistiftes Striche auf einem unterhalb des be­ treffenden Teils plazierten Oberlederfell aufgetragen werden.
Wenn im vorstehenden von Schuhen gesprochen wird, so sind darunter alle Arten von Schuhen, also auch Hausschuhe, Bade­ schuhe, Clogs, Slippers, Turnschuhe, Arbeitsschuhe, Wander­ schuhe oder auch Schaftstiefel zu verstehen. Auch soll mit dem Ausdruck Schuhe die Schuhform der Sandale oder auch die von Schnürstiefeln mit umfaßt sein.

Claims (9)

1. Verfahren zum Herstellen der für einen orthopädischen Schuh-Schaft erforderlichen Einzelteil-Zuschnitte, wobei
  • - eine Leistenkopie von einem Leisten hergestellt wird,
  • - auf der Leistenkopie die für das jeweilige Schaftmodell typischen Zuschnitt-Kennlinien eingezeichnet werden, und zwar auf Grundlage in der Leistenkopie eingetragener Mar­ kierungspunkte wie Sichtpunkt, Ballenpunkt, Schaftab­ schlußpunkt, Abbruchpunkt und Fersenmitte, sowie zusätz­ licher Bezugspunkte,
  • - die sich aus den Zuschnitt-Kennlinien ergebenden Zu­ schnitte ausgeschnitten werden, unter Berücksichtigung von durch das Nähen- und/oder durch orthopädische Beson­ derheiten bedingter Zugaben,
dadurch gekennzeichnet, daß
  • - die schaftabhängigen Zuschnitt-Kennlinien durch zwi­ schen verschiedenen Markierungs- und/oder Bezugspunkten verlaufende mathematische Funktionen erstellt und in ei­ ner EDV abgespeichert werden,
  • - die Umrißlinie und die Markierungspunkte datenmäßig bzw. punktweise in die EDV eingegeben bzw. eingelesen werden,
  • - die dann in der EDV digitalisiert vorhandene Umrißlinie zusammen mit ihren Markierungspunkten mit direkt den Lei­ sten abgenommenen Längenmaßen (Kontrollmaßen) verglichen und gegebenenfalls diesen Längenmaßen angepaßt wird, indem
    • - der Abstand zwischen Fersenmitte und der vorderen un­ teren Kante des Leistens identisch auf der Leistenkopie übernommen wird und dabei gegebenenfalls die Strecke Bal­ lenpunkt- Sichtpunkt über den Sichtpunkt hinaus verlän­ gert wird,
    • - der Abstand zwischen Fersenmitte und Sichtpunkt gege­ benenfalls in vergleichbarer Weise korrigiert wird,
    • - der Abstand zwischen Sichtpunkt und Ballenpunkt beibe­ halten wird,
    • - der größte Abstand zwischen Ballenpunkt und dem unte­ ren Abschnitt der Leistenkopie im Bereich des Ballens (breiteste vordere Stelle des Leistens) übernommen wird,
  • - in die erhaltene neue Leistenkopie die für die Lage der Zuschnitt-Kennlinien noch erforderlichen Bezugspunkte da­ tenmäßig eingegeben werden,
  • - die Zuschnitt-Kennlinien aufgrund der rechnermäßig vorhandenen modell- und größenabhängigen mathematischen Funktionen durch die EDV automatisch ermittelt werden, - die einzelnen Zuschnitte datenmäßig ausgegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - die Zuschnitte graphisch auf einem Bildschirm und/oder zeichnerisch dargestellt, bzw. ausgegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß - die Zuschnitte von einen Schneideplotter aus einem Flachmaterial ausgeschnitten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß - das Flachmaterial Papiermaterial ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - das Maß der halben Einschlupfbreite (Derbybreite) auf der Leistenkopie übernommen wird und dieses Maß strecken­ mäßig abgetragen wird auf der der breitesten Stelle des Leistens entsprechenden Strecke, vom Ballenpunkt begin­ nend.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - die die Fußgröße und/oder Fußform charakterisierenden Kennwerte bei der Ermittlung der Zuschnitt-Kennlinien be­ rücksichtigt werden, wie Schuhgröße, Hohl-, Normal- oder Senkfuß, Absatzhöhe, größter Keilzugabe, größter Kork­ zwischensohle.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - die neue Leistenkopie durch Angabe von Personen bezoge­ nen Daten individualisiert in der EDV abrufbar abgespei­ chert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - ausgehend von den einzelnen Zuschnitten von der EDV die Futter-Einzelteile rechnerisch ermittelt, gegebenenfalls graphisch auf dem Bildschirm dargestellt und von dem Schneideplotter aus einem Flachmaterial wie beispielswei­ se Papiermaterial ausgeschnitten werden.
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