DE19607483A1 - Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-SchaftesInfo
- Publication number
- DE19607483A1 DE19607483A1 DE19607483A DE19607483A DE19607483A1 DE 19607483 A1 DE19607483 A1 DE 19607483A1 DE 19607483 A DE19607483 A DE 19607483A DE 19607483 A DE19607483 A DE 19607483A DE 19607483 A1 DE19607483 A1 DE 19607483A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- point
- last
- copy
- edp
- cuts
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D3/00—Lasts
- A43D3/02—Lasts for making or repairing shoes
- A43D3/021—Lasts for making or repairing shoes for orthopaedic footwear
Landscapes
- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
- Numerical Control (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem die für einen
orthopädischen Schuh-Schaft erforderlichen Einzelteil-Zu
schnitte hergestellt werden können. Die Schuh-Schäfte werden
aus mehreren Schafteinzelteilen zusammengesetzt. Die Anzahl
und Form der Einzelteil-Zuschnitte hängt von dem jeweiligen
Schuh-Modell und auch davon ab, ob der Schuh mittels Ösen,
Gummizug oder Klettverschluß zusammengehalten und am jeweili
gen Fuß festgehalten werden soll. Bei der Massenproduktion
von Schuhen und damit auch von Schuh-Schäften können gleiche
Einzelteil-Zuschnitte in großen Stückzahlen verwendet wer
den. Anders ist es bei orthopädisch hergestellten Schuhen.
Diese Schuhe sind dem jeweiligen Fuß individuell angepaßt.
Die Schuhe sind in ihrer Form Einzelstücke. Die Einzelteil-
Zuschnitte müssen daher für jeden einzelnen Schuh neu herge
stellt werden.
Es ist bekannt, die Einzelteil-Zuschnitte für orthopädische
Schuh-Schäfte per Hand herzustellen bzw. zu konstruieren. Zu
nächst wird ein Leisten hergestellt. Von dem Leisten wird
dann eine Leistenkopie hergestellt. Diese Leistenkopie wird
beispielsweise aus einer Folie herausgeschnitten und ent
spricht größenmäßig dem halben Leisten. Auf der Leistenkopie
werden die für das jeweilige Schaft-Modell typischen Zu
schnitt-Kennlinien eingezeichnet bzw. hineinkonstruiert, und
zwar auf Grundlage in der Leistenkopie eingetragener Markie
rungspunkte. Solche Markierungspunkte sind Sichtpunkt, Bal
lenpunkt, Schaftabschlußpunkt, Abbruchpunkt und ein die Fer
senmitte kennzeichnender Punkt. Der Sichtpunkt markiert von
vorne den, von oben auf den Leisten bzw. auf den Fuß gesehen,
ersten von oben sichtbaren Punkt nach dem Anstieg im Zehenbe
reich. Dieser Punkt kennzeichnet die Stelle, bis zu der Zier
nähte und dergleichen nach vorne verlegt werden können. Der
Ballenpunkt kennzeichnet die breiteste Stelle des Vorderfußes
und bestimmt auch den Einschlupfbereich für einen Schuh. Der
Schaftabschlußpunkt kennzeichnet die hintere Höhe des Schaf
tes bei Halbschuhmodellen. Der Abbruchpunkt stellt den tat
sächlichen hinteren Schaftabschlußpunkt des Halbschuhmodells
dar. Die Fersenmitte schließlich zeigt den höchsten Punkt im
Fersenbereich an.
In der Regel, zum Beispiel bei Derby-Modellen wird noch die
Größe der halben Einschlupfbreite (Derby-Breite) benötigt.
Daher wird die Derby-Breite auf der Leistenkopie vermerkt.
Auch die Schuhgröße stellt einen weiteren Bezugspunkt dar.
Die Schuhgröße hat Einfluß beispielsweise auf die Proportion
der Schafteinzelteile, wie z. B. der Ösenteile im Bereich des
Fußrückens. Zusätzliche Bezugspunkte können sich auch ergeben
in Abhängigkeit davon, ob der orthopädische Schuh für einen
Hohlfuß oder Senkfuß bestimmt ist, oder ob ein in weiten Be
reichen normaler Fuß vorliegt. Aufgrund dieser Markierungs
punkte und sonstiger Bezugspunkte werden dann die Zuschnitt-
Kennlinien in die Leistenkopie eingetragen. Dabei wird in der
Leistenkopie die für das Zusammennähen der Einzelteile erfor
derliche Zwickzugabe und die sonstigen aus orthopädischen
Gründen erforderlichen Zugaben zugegeben. Diese Zugaben kön
nen durch Auffütterungen bedingt sein, die bei z. B. verkürz
ten Füßen oder fehlenden Fußbereichen erforderlich werden.
Die Zuschnitt-Kennlinien sollen bei einem bestimmten Modell
möglichst immer in etwa gleich aussehen, unabhängig von der
jeweiligen orthopädisch bedingten Schuh-Form. Die Konstruk
tion der der einzelnen Zuschnitte ist sehr zeitaufwendig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich günstiges Verfahren
zum Herstellen der für einen orthopädischen Schuh-Schaft er
forderlichen Einzelteil-Zuschnitte anzugeben.
Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gegeben. Die Erfindung zeichnet sich dementsprechend durch
folgende Verfahrensschritte aus:
Die schaftabhängigen Zuschnitt-Kennlinien werden durch zwi schen verschiedenen Markierungs- und/oder Bezugspunkten ver laufende mathematische Funktionen erstellt und in einer elek tronischen Datenverarbeitungsanlage (EDV) abgespeichert. Bei verschiedenen Schuh-Modellen sind dann entsprechend viele Zu schnitt-Kennlinien in der EDV funktionsmäßig erfaßt, gespei chert und nach Modelltyp abrufbar. Die mathematischen Funk tionen hängen dabei auch von der Lage der Markierungs- und sonstiger Bezugspunkte ab.
Die schaftabhängigen Zuschnitt-Kennlinien werden durch zwi schen verschiedenen Markierungs- und/oder Bezugspunkten ver laufende mathematische Funktionen erstellt und in einer elek tronischen Datenverarbeitungsanlage (EDV) abgespeichert. Bei verschiedenen Schuh-Modellen sind dann entsprechend viele Zu schnitt-Kennlinien in der EDV funktionsmäßig erfaßt, gespei chert und nach Modelltyp abrufbar. Die mathematischen Funk tionen hängen dabei auch von der Lage der Markierungs- und sonstiger Bezugspunkte ab.
Anschließend kann dann die Umrißlinie der von dem Leisten ab
genommene Leistenkopie in die EDV eingegeben werden. Dabei
werden auf der Umrißlinie auch die vorstehend beschriebenen
Markierungspunkte eingegeben.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Leistenkopie gegenüber
der Oberfläche des Leistens, von dem sie abgenommen worden
ist, verzogen und dabei insbesondere zu klein vorhanden sein
kann. Es werden daher mehrere Längenmaße (Kontrollmaße) di
rekt von dem Leisten abgenommen und die Leistenkopie dement
sprechend verzerrt, so daß diese Längenmaße dann identisch
auch auf der neu erstellten Leistenkopie vorhanden sind. Nä
here Maßnahmen dazu sind Gegenstand der weiteren Merkmale des
Anspruchs 1.
In die dann korrigierte, neue Leistenkopie werden die für die
Lage der Zuschnitt-Kennlinien noch erforderlichen weiteren
Bezugspunkte datenmäßig eingegeben. Derartige Bezugspunkte
berücksichtigen Zugaben, die fertigungstechnisch erforderlich
und/oder zwecks orthopädisch bedingter Fußkorrekturen wichtig
sind.
Die so ermittelten Zuschnitt-Kennlinien, die die Umrißlinien
der Zuschnitte darstellen, werden dann aufgrund der rech
nungsmäßig vorhandenen modell- und größenabhängigen mathema
tischen Funktionen durch die EDV automatisch ermittelt. Die
einzelnen Zuschnitte können datenmäßig ausgegeben werden.
Die Zuschnitte können graphisch auf einem Bildschirm und dar
überhinaus auch zeichnerisch dargestellt bzw. ausgegeben wer
den. Graphische Darstellungen können dabei den Verlauf der
vom Rechner vorgenommenen Konstruktionsschritte optisch dar
stellen.
Die Zuschnitte können nicht nur graphisch dargestellt sondern
auch mit Hilfe eines Schneideplotters aus einem Flachmaterial
wie z. B. einem Papiermaterial ausgeschnitten werden. Zu
schnitte können dann unmittelbar auf Oberlederfellen aufge
legt und die einzelnen Teile eines Schuh-Schaftes ausge
schnitten werden.
Die insbesondere neue Leistenkopie wird vorteilhafterweise
durch Angabe von personenbezogenen Daten in der EDV abrufbar
abgespeichert. Auf dieser Weise ist es möglich, mehrere Mo
delle oder zu einem späteren Zeitpunkt einen weiteren Schuh-
Schaft auf einfache Weise dadurch herzustellen, daß ohne wei
teren Konstruktionsaufwand die einzelnen Zuschnitte sofort
von der EDV abgerufen und beispielsweise durch einen Schnei
deplotter aus einer Papierbahn ausgeschnitten werden können.
Ähnlich wie die Zuschnitte für den Schuhschaft selber können
auch die bei dem Schuh-Schaft zu verwendenden Futter-Einzel
teile rechnerisch ermittelt, ggf. graphisch auf einem Bild
schirm dargestellt und von einem Schneideplotter aus einem
Flachmaterial wie beispielsweise Papiermaterial ausgeschnit
ten werden. Die Futter-Einzelteile basieren umfangsmäßig und
anzahlmäßig auf den Obermaterial-Zuschnitten und können wie
die vorstehend beschriebenen Obermaterial-Zuschnitte in
gleicher Weise EDV-mäßig verarbeitet und abgerufen werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
durch die in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmale sowie
aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 die von einem Leisten abgenommene Leistenkopie vor
und nach ihrer Korrektur,
Fig. 2 die korrigierte, neue Leistenkopie mit ihren Zu
schnitt-Kennlinien,
Fig. 3 die einzelnen, von einem Schneideplotter ausgeschnit
tenen Zuschnitt-Formen eines Schuh-Schaftes.
Die in Fig. 1 strich-punktiert dargestellte Leistenkopie 10
stellt die Umrißlinie einer Fläche dar, die dem in Längsrich
tung gesehen halben modellierten Leisten eines Fußes ent
spricht. Diese Leistenkopie 10 wird per Hand hergestellt. In
der Leistenkopie 10 sind fünf Markierungspunkte angegeben:
Sichtpunkt 12, Ballenpunkt 14, Schaftabschlußpunkt 16, Ab
bruchpunkt 18 und Fersenmitte 20. Diese Punkte sind im vor
stehenden bereits erwähnt und stellen bekannte Konstruktions
punkte bei einer Leistenkopie 10 dar.
Diese Leistenkopie 10 wird in eine elektronische Datenverar
beitungsanlage (EDV) eingelesen. Im vorliegenden Fall wird
dabei die Leistenkopie 10, also die Folie, auf ein Digitali
siertablett gelegt und umfangsmäßig abgetastet. Zusätzlich
werden obige fünf Punkte in die EDV eingegeben. Die Umrißli
nie und damit die Leistenkopie 10 ist dann in digitalisierter
Form in der EDV vorhanden.
Anschließend wird die Form der Leistenkopie 10 überprüft und
ggf. durch eine neue Leistenkopie 22 ersetzt. Letzteres er
folgt in den Fällen, in denen die Leistenkopie 10 nicht der
exakten Oberfläche des Leistens entspricht. Zu der Überprü
fung und ggf. Korrektur der Leistenkopie 10 und Herstellung
einer neuen Leistenkopie 22 wird auf dem Leisten die tatsäch
liche Entfernung zwischen der Fersenmitte 20 und der vorderen
unteren Kante 24 ermittelt. Diese Entfernung El wird auf der
Verlängerung der durch den Sichtpunkt 12 und Ballenpunkt 14
gehenden Geraden 25 vom Fersenpunkt 20 aus gemessen abgetra
gen. Man gelangt so zu einer ggf. neuen Kante 26.
Entsprechend wird auch der Sichtpunkt 12 korrigiert. Es wird
der Abstand zwischen der Fersenmitte 20 und dem Sichtpunkt 12
- und zwar unmittelbar auf dem Leisten, längs der Oberfläche
bzw. Außenseite des Leistens abgenommen und diese Entfernung
E2 auf der Geraden 25 abgetragen. Der Sichtpunkt 12 wandert
dann ggf. zum neuen Sichtpunkt 28.
Der Ballenpunkt 14 wird nun auf der Geraden 25 so verschoben,
daß der Abstand zwischen Sichtpunkt 12 und Ballenpunkt 14 dem
Abstand zwischen dem neuen Sichtpunkt 28 und dem neuen Bal
lenpunkt 30 entspricht. Der Abstand zwischen Sichtpunkt und
Ballenpunkt stellt die sogenannte Blattlänge 32 dar. Die
Blattlänge ist auf einem Schuh von schräg oben gut zu erken
nen und sollte daher bei dem entsprechenden orthopädischen
Schuh auch in richtiger Länge und Position vorhanden sein.
Vom Ballenpunkt 30 ausgehend wird dann in Richtung der Blatt
linie 33 zum unteren Bereich 34 der Leistenkopie die größte
Ballenbreite abgetragen. Es ergibt sich so der untere Kon
struktionspunkt 36 auf der neuen Leistenkopie 22.
Der hintere Bereich der Leistenkopie 10 ist mit der neuen
Leistenkopie 22 deckungsgleich, da dort mit materialbedingten
Verzerrungen der aus Folienmaterial hergestellten Leistenko
pie nicht zu rechnen ist.
Die neue Leistenkopie 22 ist in Fig. 2 durchgezogen darge
stellt. Die oben genannten fünf Markierungspunkte, nämlich
Sichtpunkt 28, Ballenpunkt 30, Schaftabschlußpunkt 16, Ab
bruchpunkt 18 und Fersenmitte 20 sind eingetragen. Außerdem
ist die Kante 26 und der unterhalb der Fersenmitte 20 vorhan
dene Fußpunkt 40 ersichtlich. Auch der untere Konstruktions
punkt 36 ist dargestellt.
Der untere Bereich 34 der Leistenkopie 22 wird nun um einen
Streifenbereich 42 vergrößert. Dieser Bereich 42 resultiert
aus einer Zwickzugabe und ggf. aus einer beispielsweise aus
Kork später herzustellenden Zwischensohle. Im vorliegenden
Fall ist keine Korkzwischensohle erforderlich und daher auch
keine entsprechende Zugabe vorgesehen. Die Zwickzugabe ist
zum Zusammennähen des späteren, ausgeschnittenen Schaftmate
rials wie beispielsweise Ledermaterials erforderlich. Die
Kurve 44 der den Bereich 42 unten begrenzenden Umrißlinie ist
dem Kurvenverlauf des unteren Bereiches 34 angepaßt und
gleicht die dort vorhandene Kurvenkrümmung 46 durch eine ge
ringere Kurvenkrümmung 48 aus.
Im hinteren Fersenbereich endet die Kurve 44 in einem Punkt
50. Dieser Punkt liegt einmal auf der nach unten sich er
streckenden, tangentialen Verlängerung der Fersenkurve 52 im
Fußpunkt 40. Der Abstand vom Punkt 40 entspricht der Zwickzu
gabe an dieser Stelle.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein Derby-Modell. Der
auf der Geraden zwischen dem Ballenpunkt 30 und dem Punkt 36
ersichtliche Derby-Punkt 58 ist vom Ballenpunkt 30 um das Maß
der Derby-Breite entfernt. Die Derby-Breite entspricht dabei
der halben Einschlupfbreite bei derartigen Derby-Modellen.
Von dem Derbypunkt 58 aus wird durch einen in die EDV einge
gebenen Entfernungswert der Punkt 60 ermittelt. Aufgrund von
bekannten Konstruktionshilfslinien wird dann der modellabhän
gige obere Konstruktionspunkt 62 (vorderer Schaftabschluß) im
oberen Kurvenbereich 64 der Leistenkopie 22 EDV-mäßig ermit
telt. Anschließend können dann von der EDV der obere Derby-
Bogen 70 rechnerisch ermittelt und in die Leistenkopie 22
graphisch eingetragen werden. Der im Bereich der unteren Kur
venkrümmung 48 vorhandene Konstruktionspunkt 74 stellt das
untere Ende des vom Konstruktionspunkt 60 nach unten gehenden
unteren Derby-Bogens 76 dar. Auch ein zwischen dem oberen
Punkt 62 und dem Schaftabschlußpunkt 16 verlaufender Knöchel
bogen 80 wird EDV-mäßig errechnet und graphisch dargestellt.
Parallel zur Fersenkurve 52, die zwischen dem unteren Punkt
50 und dem Abbruchpunkt 18 verläuft, wird EDV-mäßig eine Kur
ve 84 ermittelt. Der Abstand zwischen den Kurven 52 und 84
stellt die Breite des halben Hinterriemens 88 (Fig. 3) dar.
Die in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Kennlinien finden
sich bei den einzelnen Zuschnitten in Fig. 3 wieder. Längs
dieser gestrichelt dargestellter Linien , ggf. unter Berück
sichtigung von Nahtzugaben, werden die einzelnen Teile aus
einer Papierbahn ausgeschnitten. Es entsteht so z. B. der
Hinterriemen 88 durch Verdoppelung des in Fig. 2 zwischen den
Kurven 84 und 52 vorhandenen Streifens, ferner ein vorderes
Teil 90, ein Seitenteil 92, ein Zungenteil 94 und ein Futter
teil 96. Das Seitenteil 92 wird zwei mal benötigt und kann
durch Umklappen zwei mal benutzt werden.
Das vordere Teil 90 ist durch Spiegeln aus dem entsprechenden
vorderen Teil 90 a der Leistenkopie 22 entstanden. Die bei
dem vorderen Teil 90 vorhandenen oberen und unteren Lappen
102, 104 entsprechen jeweils dem unterhalb des unteren Derby-
Bogens 76 und der unteren Kurvenkrümmung 48 vorhandenen Flä
chenbereiches. Dieser aus der Leistenkopie 22 ersichtliche
Flächenbereich 104 a wird nicht durch die Außenlinie 106 der
beiden Lappen 102 bzw. 104, sondern durch die zurückgesetzte
Ausschneidlinie 100 innerhalb dieser beiden Lappen 102, 104
begrenzt. Die Ausschneidlinie 100 stellt den Kurvenverlauf
des unteren Derby-Bogens 76 dar. Der Flächenbereich zwischen
der Ausschneidlinie 100 und der Außenlinie 106 beinhaltet ei
ne Zugabe 108. Diese Zugabe 108 ist erforderlich, um bei
spielsweise ein anderes Teil wie das Seitenteil 92 an dem
vorderen Teil 90 annähen zu können. Aus diesem Grund besitzt
auch das Seitenteil 92 eine entsprechende Zugabe 110, im Be
reich des in Fig. 3 linken sowie oberen Randes. Diese Zugabe
110 ist zwischen der Außenlinie 112 und einer Ausschneidlinie
114 planmäßig vorgegeben. Die Ausschneidlinie 114 begrenzt
den in der Leistenkopie 22 ersichtlichen Flächenbereich 116.
In entsprechender Weise besitzt das Zungenteil 94 eine seit
liche Zugabe 118 in seinem in Fig. 3 linken Endbereich, mit
der es im mittleren Bereich 122 des vorderen Teils 90 ange
näht werden kann.
Im Seitenteil 92 sind vier Punkte 124 markiert, die Orte von
Ösen oder dgl. Verschlußhilfen kenntlich machen.
Innerhalb der Ausschneidlinie 114 ist im Seitenteil 92 eine
strich-punktierte Markierungslinie 130 EDV-mäßig ausgedruckt
vorhanden. Diese Markierungslinie 130 stellt den Linienver
lauf einer Ziernaht dar. Durch Abrädeln bzw. Durchdrücken
längs der Markierunglinie 130 kann dann der Linienverlauf
dieser Ziernaht auf einem beispielsweise Ledermaterial ange
geben werden.
Das Futterteil 96, das ähnlich wie das Seitenteil 92 zwei mal
bei einem Schaft vorhanden ist, und zwar auf der Innenseite
und auf der Außenseite des betreffenden Schaftes, ist der Um
rißlinie und der Form der Seitenteile 92 und des vorderen
Teils 90 entsprechend angepaßt.
Die Ausschneidlinien, die in den in Fig. 3 dargestellten Tei
len gestrichelt dargestellt sind, stellen etwa 1 mm breite
und mehrere mm lange Ausschnitte dar, die perforationsmäßig
hintereinander angeordnet sind. In diesen Ausschneidlinien
können dann mit Hilfe eines Markierungsstiftes wie beispiels
weise eines Bleistiftes Striche auf einem unterhalb des be
treffenden Teils plazierten Oberlederfell aufgetragen werden.
Wenn im vorstehenden von Schuhen gesprochen wird, so sind
darunter alle Arten von Schuhen, also auch Hausschuhe, Bade
schuhe, Clogs, Slippers, Turnschuhe, Arbeitsschuhe, Wander
schuhe oder auch Schaftstiefel zu verstehen. Auch soll mit
dem Ausdruck Schuhe die Schuhform der Sandale oder auch die
von Schnürstiefeln mit umfaßt sein.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen der für einen orthopädischen
Schuh-Schaft erforderlichen Einzelteil-Zuschnitte, wobei
- - eine Leistenkopie von einem Leisten hergestellt wird,
- - auf der Leistenkopie die für das jeweilige Schaftmodell typischen Zuschnitt-Kennlinien eingezeichnet werden, und zwar auf Grundlage in der Leistenkopie eingetragener Mar kierungspunkte wie Sichtpunkt, Ballenpunkt, Schaftab schlußpunkt, Abbruchpunkt und Fersenmitte, sowie zusätz licher Bezugspunkte,
- - die sich aus den Zuschnitt-Kennlinien ergebenden Zu schnitte ausgeschnitten werden, unter Berücksichtigung von durch das Nähen- und/oder durch orthopädische Beson derheiten bedingter Zugaben,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die schaftabhängigen Zuschnitt-Kennlinien durch zwi schen verschiedenen Markierungs- und/oder Bezugspunkten verlaufende mathematische Funktionen erstellt und in ei ner EDV abgespeichert werden,
- - die Umrißlinie und die Markierungspunkte datenmäßig bzw. punktweise in die EDV eingegeben bzw. eingelesen werden,
- - die dann in der EDV digitalisiert vorhandene Umrißlinie
zusammen mit ihren Markierungspunkten mit direkt den Lei
sten abgenommenen Längenmaßen (Kontrollmaßen) verglichen
und gegebenenfalls diesen Längenmaßen angepaßt wird, indem
- - der Abstand zwischen Fersenmitte und der vorderen un teren Kante des Leistens identisch auf der Leistenkopie übernommen wird und dabei gegebenenfalls die Strecke Bal lenpunkt- Sichtpunkt über den Sichtpunkt hinaus verlän gert wird,
- - der Abstand zwischen Fersenmitte und Sichtpunkt gege benenfalls in vergleichbarer Weise korrigiert wird,
- - der Abstand zwischen Sichtpunkt und Ballenpunkt beibe halten wird,
- - der größte Abstand zwischen Ballenpunkt und dem unte ren Abschnitt der Leistenkopie im Bereich des Ballens (breiteste vordere Stelle des Leistens) übernommen wird,
- - in die erhaltene neue Leistenkopie die für die Lage der Zuschnitt-Kennlinien noch erforderlichen Bezugspunkte da tenmäßig eingegeben werden,
- - die Zuschnitt-Kennlinien aufgrund der rechnermäßig vorhandenen modell- und größenabhängigen mathematischen Funktionen durch die EDV automatisch ermittelt werden, - die einzelnen Zuschnitte datenmäßig ausgegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zuschnitte graphisch auf einem Bildschirm und/oder
zeichnerisch dargestellt, bzw. ausgegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zuschnitte von einen Schneideplotter aus einem
Flachmaterial ausgeschnitten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Flachmaterial Papiermaterial ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Maß der halben Einschlupfbreite (Derbybreite) auf
der Leistenkopie übernommen wird und dieses Maß strecken
mäßig abgetragen wird auf der der breitesten Stelle des
Leistens entsprechenden Strecke, vom Ballenpunkt begin
nend.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die die Fußgröße und/oder Fußform charakterisierenden
Kennwerte bei der Ermittlung der Zuschnitt-Kennlinien be
rücksichtigt werden, wie Schuhgröße, Hohl-, Normal- oder
Senkfuß, Absatzhöhe, größter Keilzugabe, größter Kork
zwischensohle.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die neue Leistenkopie durch Angabe von Personen bezoge
nen Daten individualisiert in der EDV abrufbar abgespei
chert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ausgehend von den einzelnen Zuschnitten von der EDV die
Futter-Einzelteile rechnerisch ermittelt, gegebenenfalls
graphisch auf dem Bildschirm dargestellt und von dem
Schneideplotter aus einem Flachmaterial wie beispielswei
se Papiermaterial ausgeschnitten werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19607483A DE19607483A1 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
DE59703747T DE59703747D1 (de) | 1996-02-28 | 1997-02-21 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
AT97102855T ATE201968T1 (de) | 1996-02-28 | 1997-02-21 | Verfahren zum herstellen von einzelteil- zuschnitten eines orthopädischen schuh-schaftes |
EP97102855A EP0792597B1 (de) | 1996-02-28 | 1997-02-21 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19607483A DE19607483A1 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19607483A1 true DE19607483A1 (de) | 1997-09-04 |
Family
ID=7786660
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19607483A Withdrawn DE19607483A1 (de) | 1996-02-28 | 1996-02-28 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
DE59703747T Expired - Fee Related DE59703747D1 (de) | 1996-02-28 | 1997-02-21 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59703747T Expired - Fee Related DE59703747D1 (de) | 1996-02-28 | 1997-02-21 | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0792597B1 (de) |
AT (1) | ATE201968T1 (de) |
DE (2) | DE19607483A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1596682A1 (de) * | 2003-02-20 | 2005-11-23 | Thomas Fromme | Verfahren zur herstellung von orthop dischen massschuhen |
DE102016001411B4 (de) * | 2016-02-09 | 2020-02-06 | Hans-Martin Knerr | Verfahren zur Herstellung eines Schuhschafts |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1414630A (en) * | 1972-01-08 | 1975-11-19 | British United Shoe Machinery | Grading of patterns |
ES519867A0 (es) * | 1983-02-17 | 1983-12-16 | Mataix Chaumel Francisco | Procedimiento para la obtencion normalizada de modelos primarios en la fabricacion de calzado. |
US5237520A (en) * | 1990-05-11 | 1993-08-17 | Foot Image Technology, Inc. | Foot measurement and footwear sizing system |
-
1996
- 1996-02-28 DE DE19607483A patent/DE19607483A1/de not_active Withdrawn
-
1997
- 1997-02-21 AT AT97102855T patent/ATE201968T1/de not_active IP Right Cessation
- 1997-02-21 EP EP97102855A patent/EP0792597B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1997-02-21 DE DE59703747T patent/DE59703747D1/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0792597B1 (de) | 2001-06-13 |
EP0792597A1 (de) | 1997-09-03 |
ATE201968T1 (de) | 2001-06-15 |
DE59703747D1 (de) | 2001-07-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69909588T2 (de) | Schuh und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE102016205503B4 (de) | Digitaler Leisten | |
DE3812186A1 (de) | Sandale | |
EP0792597B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Einzelteil-Zuschnitten eines orthopädischen Schuh-Schaftes | |
EP0070538A1 (de) | Elastische Knöchelstütze | |
DE3812712A1 (de) | Verfahren zum herstellen von orthopaedischen massschuhen | |
DE205877C (de) | ||
DE822796C (de) | Strassenschuh mit Lueftungseinrichtung | |
EP0597491B1 (de) | Schuhleisten | |
DE820554C (de) | Brandsohle fuer Schuhwerk | |
DE7706059U1 (de) | Schuh | |
DE869755C (de) | Verfahren zum Herstellen eines leichten und biegsamen Schuhes | |
DE102012023994B4 (de) | Schuh, insbesondere Konfektionsschuh | |
DE664941C (de) | Verfahren zur Herstellung von Sommerschuhen mit Riemchenvorderblaettern und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
DE3003986A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schuhen und danach hergestellte schuhe bzw. stiefel | |
DE206684C (de) | ||
DE507289C (de) | Verfahren zum Befestigen des Absatzes am Schuhwerk und Vorrichtung zur Ausuebung des Verfahrens | |
DE1485661C3 (de) | Schuh, insbesondere Kinderschuh | |
DE102023102474A1 (de) | Halbzeug, Schablonenteil, Schuheinlage, Vorrichtung und Verfahren zum Fertigen eines solchen Halbzeugs, sowie Verwendung eines Körpers eines Schablonenteils | |
DE102021107752A1 (de) | Obere schuhstruktur, mit der oberen struktur versehener schuh und herstellungsverfahren davon | |
DE614008C (de) | Schuhwerk mit zwischen Lauf- und gelochter Brandsohle im vorderen Schuhbodenteil angeordnetem Hohlraum und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2809551A1 (de) | Orthopaedischer schuh | |
DE526158C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk und Gelenkpolster zur Ausuebung des Verfahrens | |
DE115658C (de) | ||
DE938408C (de) | Schuh |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |