DE19606719C2 - Verfahren zur Bestimmung der Verschmutzung eines Rasierapparates sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Verschmutzung eines Rasierapparates sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Verschmutzung
eines Rasierapparates nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches 14.
Aus der US 51 11 580 ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem rein zeitgesteuert die
Notwendigkeit einer Reinigung des Rasierapparates angezeigt wird.
Weiterhin ist aus der JP 61-220688 A1 eine Lösung bekannt, bei der mittels optischer Methoden
die Scherkopfverschmutzung durch Rasierstaub ermittelt wird.
Demgegenüber weist die erfindungsgemäße Lösung Unterschiede auf. Durch die
Auswertung der Geräusche von wenigstens einem bewegbaren Untermesser oder
Obermesser eines Scherkopfes eines Rasierapparates wird nämlich direkt berücksichtigt,
inwieweit möglicherweise das Rasierergebnis durch die Verschmutzung des
Rasierapparates beeinträchtigt werden kann. Es hat sich nämlich in Kenntnis der
Erfindung bei der Durchführung von Versuchen gezeigt, daß eine zunehmende
Verschmutzung des bewegbaren Untermessers bzw. Obermessers eines Scherkopfes zu
einer Veränderung des Geräusches dieses bewegbaren Untermessers bzw. Obermessers
beim Rasieren führt. Dabei kann diese Geräuschveränderung auch gemessen und
entsprechend ausgewertet werden. Dies läßt sich in Kenntnis der Erfindung dadurch
erklären, daß bei einer zunehmenden Verschmutzung des bewegbaren Untermessers
bzw. Obermessers die bewegte Masse dieses Untermessers bzw. Obermessers
zunimmt. Dadurch nimmt die Eigenfrequenz von Schwingungen dieses bewegbaren
Untermessers bzw. Obermessers ab. Im Geräuschspektrum ändert sich also das
Geräuschsignal über der Frequenz. Aus einer Änderung dieses frequenzabhängigen
Geräuschsignals kann dann auf den Verschmutzungsgrad des Rasierapparates
geschlossen werden.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, daß bei dieser Auswertung der Frequenz nur das
als Verschmutzung erkannt und ausgewertet wird, was tatsächlich das Rasierergebnis
beeinflußt, nämlich der unmittelbar an dem bewegbaren Untermesser bzw. Obermesser
befindliche Talg bzw. Rasierstaub.
Der Rasierstaub, der sich lose im Scherkopf befindet, beeinflußt das Rasierergebnis nicht
unmittelbar, wird aber bei der beschriebenen optischen Methode erfaßt. Damit ist die
optische Methode allenfalls ein indirektes Maß dafür, wie eine zunehmende
Verschmutzung des Scherkopfes das Rasierergebnis beeinflußt. Es muß dann nämlich
eine bestimmte Zuordnung bestehen zwischen der Menge losen Rasierstaubes im
Scherkopf und der Menge von Talg- bzw. Rasierstaub, der an dem bewegbaren
Untermesser bzw. Obermesser anhängt. Es zeigt sich also, daß bei der
erfindungsgemäßen Lösung eine direktere Erfassung der Verschmutzung durchgeführt
wird, die das Rasierergebnis tatsächlich beeinflußt.
Gegenüber der rein zeitgesteuerten Ausgabe eines Reinigungssignals weist die
erfindungsgemäße Lösung den Vorteil auf, daß bei der Bestimmung der Verschmutzung
auch eine zwischenzeitlich durchgeführte Reinigung berücksichtigt wird. Bei der rein
zeitgesteuerten Lösung hingegen wird das Signal, das die Notwendigkeit einer Reinigung
anzeigt, auch dann ausgegeben, wenn zwar die Zeit abgelaufen ist, aber gerade eine
Reinigung durchgeführt wurde.
Die Ausgestaltung der Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3 betrifft verschiedene
Frequenzbereiche, in denen eine Signalauswertung zur Bestimmung der Verschmutzung
eines Rasierapparates möglich ist.
Bei der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 4 ist das Kriterium so gebildet,
daß dessen Bestimmung mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich ist.
Beispielsweise kann dabei von der Auslegung des Meßsystems eine Frequenzfilterung
vorgenommen werden. Ebenso kann das Signal dabei auch ohne Filterung aufgenommen
werden und das Auffinden der entsprechenden Frequenz anschließend bei der
Signalauswertung erfolgen.
In Kenntnis der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 5 zeigt sich, daß die
Bestimmung der Verschmutzung mit einer Vorgehensweise zur Signalauswertung
erfolgen kann, die aus anderen Anwendungen bereits bekannt ist. Es kann dabei also bei
dieser Vorgehensweise der Signalauswertung auf dort gewonnene Erkenntnisse, die die
Signalauswertung selbst betreffen, zurückgegriffen werden. Die Bestimmung und
entsprechende Auswertung des Leistungsdichtespektrums eines Signals ist
beispielsweise beschrieben in dem Buch "Papoulis: Statistics and random processes,
McGraw Hill Verlag, 19 . .". Das Maximum im Leistungsdichtespektrum tritt bei der
Frequenz auf, die der Eigenfrequenz entspricht. Diese Eigenfrequenz verschiebt sich
dabei mit zunehmender Verschmutzung zu niedrigeren Frequenzen hin.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 6 wird zu einem bestimmten Rasierapparatetyp, d. h. zu dem
bewegbaren Untermesser bzw. Obermesser des Scherkopfes dieses Rasierapparatetyps, der
Sollwert fest vorgegeben. Dabei werden keine Anpassungen dieses Sollwertes
vorgenommen an die einzelnen Rasierapparate, d. h. die einzelnen bewegbaren
Untermesser bzw. Obermesser des Scherkopfes dieses Rasierapparatetyps. Dadurch wird das
Verfahren insgesamt mit geringem Aufwand durchführbar.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 7 wird berücksichtigt, daß aufgrund von Toleranzen
bei der Fertigung die einzelnen bewegbaren Untermesser bzw. Obermesser des
Scherkopfes von verschiedenen Rasierapparatetyps desselben Rasierapparatetyps unterschiedliche
Sollwerte aufweisen können. Diese Art der Bestimmung des Sollwertes kann dabei
einerseits erfolgen, wenn der Benutzer das Gerät in Betrieb nimmt. Ebenso kann dies
auch erfolgen, wenn die Inbetriebnahme darin besteht, daß im Werk der Rasierapparat
im Zuge einer Qualitätsprüfung einem Probelauf unterzogen wird.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 8 wird auch berücksichtigt, wenn während der
Lebensdauer des Rasierapparates zumindest das bewegbare Untermesser bzw.
Obermesser des Scherkopfes ausgetauscht wird. Aufgrund der genannten
Fertigungstoleranzen kann es notwendig sein, dem neuen Teil einen anderen Sollwert
zuzuordnen als dem alten Teil. Wenn das bewegbare Untermesser bzw. Obermesser
entnommen wurde, kann es allerdings auch sein, daß dies erfolgte, um das bewegbare
Untermesser bzw. Obermesser zu reinigen und nach der Reinigung wieder einzusetzen.
In diesem Fall wird also der neu ermittelte Sollwert dem bisherigen Sollwert
entsprechen. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der Änderung des Sollwertes mit der
Fertigungstoleranz ist es auch denkbar, nach einem Wiedereinsetzen des bewegbaren
Untermessers bzw. Obermessers aus der Abweichung des neu ermittelten Sollwertes
von dem bisherigen Sollwert darauf zu schließen, ob das bewegbare Untermesser bzw.
Obermesser dasselbe ist wie vorher oder ob ein neues Untermesser bzw. Obermesser
eingesetzt wurde. Wenn also zusätzlich die Notwendigkeit eines Austausches des
bewegbaren Untermessers bzw. Obermessers angezeigt werden soll, so kann aus der
Abweichung des neu ermittelten Sollwertes von dem bisherigen Sollwert ein Kriterium
abgeleitet werden, ob ein derartiger Austausch erfolgt ist, um dann beispielsweise die
Anzeige zu aktualisieren. Dieses Kriterium kann beispielsweise darin bestehen, daß die
Abweichung einen bestimmten Schwelwert überschreitet.
Während es bei dem Verfahren nach Anspruch 8 notwendig ist, eine Entnahme des
bewegbaren Untermessers bzw. Obermessers zu erfassen, kann die Entnahme bei dem
Verfahren nach Anspruch 9 ohne sensorischen Aufwand aus dem ausgewerteten Signal
selbst abgeleitet werden. Bei einer sprunghaften Veränderung in Richtung des
Sollwertes kann daraus geschlossen werden, daß das bewegbare Untermesser bzw.
Obermesser zumindest gereinigt, wenn nicht gar ausgetauscht wurde. Letzteres kann
unter Umständen durch das Ausmaß der sprunghaften Veränderung unterschieden
werden. Ist die Änderung gerade so groß, daß das Kriterium wieder dem bisherigen
Sollwert entspricht, kann daraus geschlossen werden, daß es sich um eine Reinigung
handelt. Ist die sprunghafte Veränderung dabei so groß, daß das Kriterium um einen
gewissen Mindestbetrag von dem bisherigen Sollwert abweicht, so kann daraus
geschlossen, daß das bewegbare Untermesser bzw. Obermesser ausgetauscht wurde.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 10 wird aus dem Kriterium und dem Sollwert
abgeleitet, wann ein bestimmter Grad der Verschmutzung des Rasierapparates erreicht
ist.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 11 wird dem Benutzer eine Information darüber
gegeben, daß eine Reinigung des Rasierapparates notwendig ist. Die haptische
Wahrnehmbarkeit kann dabei beispielsweise durch eine charakteristische
Drehzahlvariation des Motors des Rasierapparates gegeben sein.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 12 wird vorteilhaft sichergestellt, daß der Benutzer
das Signal auch wahrnehmen kann. Wenn das Signal nur während des Betriebes des
Rasierapparates ausgegeben wird, kann es vorkommen, daß beispielsweise ein
optisches Signal durch die Hand des Benutzers des Rasierapparates verdeckt ist. Dieses
optische Signal kann leichter wahrnehmbar sein, wenn der Rasierapparat nach der
Benutzung aus der Hand gelegt wird oder in eine spezielle Halterung eingebracht wird.
Es ist weiterhin möglich, einen Rasierapparat in einer Halterung aufzubewahren, die
entweder gleichzeitig eine Reinigungsvorrichtung für den Rasierapparat darstellt oder
aber mit einer solchen Reinigungsvorrichtung gekoppelt ist. Um nicht bei jedem
Einbringen des Rasierapparates die Reinigungsvorrichtung zu aktivieren und damit einen
gewissen Verbrauch an Reinigungsflüssigkeit zu verursachen, ist es vorteilhaft, die
Häufigkeit der Aktivierung der Reinigungsvorrichtung zu begrenzen. Grundsätzlich ist es
dabei denkbar, die Reinigungsvorrichtung durch den Benutzer zu aktivieren, indem dieser
beispielsweise eine Taste betätigt. Dies wird der Benutzer sinnvollerweise dann tun,
wenn das Signal ausgegeben wird, das die Notwendigkeit einer Reinigung des
Rasierapparates anzeigt. Andererseits kann beispielsweise ein Controller in dem
Rasierapparat über die Halterung mit der Reinigungsvorrichtung so verbunden sein, daß
auch eine Signalübertragung möglich ist. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem über
den Kontakt des Rasierapparates für den Netzstecker auch dieses Signal übertragen
wird. Wenn dieses Signal dann der Reinigungsvorrichtung zugeführt wird, kann ein
Reinigungsvorgang gestartet werden, indem der Rasierapparat gegebenenfalls zunächst
in eine bestimmte Reinigungsposition in der Halterung gebracht wird und indem dann die
Reinigungsvorrichtung aktiviert wird.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 14 zeigt sich
vorteilhaft, daß über die Anbringung des Körperschallaufnehmers an dem bewegbaren
Untermesser bzw. Obermesser unmittelbar die Größe gemessen wird, die ausgewertet
werden soll. Dabei eventuell störende Geräusche durch den Motorlauf werden durch die
Übertragung der Bewegung auf das bewegbare Untermesser bzw. Obermesser so stark
gedämpft, daß sie keine störenden Auswirkungen mehr haben bei der Signalauswertung.
Die Vorrichtung nach Anspruch 15 dient dazu, ein entsprechendes Signal für den
Benutzer wahrnehmbar zu machen.
Die Vorrichtung nach Anspruch 16 dient dazu, den Sollwert auch dann richtig zu
bestimmen, wenn sich der Sollwert bei einem Austausch von wenigstens dem
bewegbaren Untermesser bzw. Obermesser ändert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher dargestellt. Es zeigt
dabei im einzelnen:
Fig. 1 ein Meßsystem an einem Rasierapparat zur Signalaufnahme,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Signalauswertung,
Fig. 3 eine Vorgehensweise zur Bestimmung des Sollwertes,
Fig. 4 eine weitere Vorgehensweise zur Bestimmung des Sollwertes,
Fig. 5 eine Vorgehensweise, um den notwendigen Wechsel des bewegbaren
Unter- bzw. Obermessers anzuzeigen,
Fig. 6 eine weitere Vorgehensweise zur Bestimmung des Sollwertes und zur Anzeige
eines notwendigen Wechsels des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers,
Fig. 7 eine Anordnung, um dem Benutzer die Notwendigkeit einer Reinigung und/oder
eines Wechsels des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers anzuzeigen und
Fig. 8 eine Reinigungsvorrichtung, in die ein Rasierapparat einbringbar ist.
In Fig. 1 ist ein Meßsystem 104 bzw. 105 an einem Rasierapparat 101 zur
Signalaufnahme gezeigt. Der Rasierapparat 101 weist dabei ein Gehäuse auf, indem sich
beispielsweise ein Akkumulator befindet und die Netzspannung gewandelt wird.
Außerdem befindet sich in diesem Gehäuse noch ein Motor, der als DC-Motor
ausgebildet sein kann. Von diesem nicht näher gezeigten Motor wird bei dem
dargestellten Rasierapparat 101 ein Untermesser 102 angetrieben.
Der in Fig. 1 dargestellte Rasierapparat 101 weist dabei einen Scherkopf auf, der aus
dem Untermesser 102 besteht sowie aus einem nicht näher dargestellten Obermesser.
Dieses Obermesser kann dabei aus einer Scherfolie bestehen, die mittels eines
Scherfolienträgers auf dem Rasierapparat 101 angebracht wird. Wesentlich für die Erfindung
ist jedoch der bewegbare Teil des Scherkopfes, d. h. in dem gezeigten Beispiel das
Untermesser 102. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde daher von der Darstellung
des übrigen Teiles des insoweit bekannten Scherkopfes abgesehen.
Das Untermesser 102 wird dabei von dem Motor des Rasierapparates 101 entsprechend
dem Pfeil 103 hin- und herbewegt. Zusammen mit der beim Betrieb montierten
Scherfolie werden dadurch die Barthaare abgeschnitten.
Während des Rasierens verschmutzt dabei das Untermesser 102, indem sich an diesem
Untermesser 102 Talg und Rasierstaub absetzt. Bei einer bestimmten Verschmutzung
wird dabei das Rasierergebnis beeinträchtigt.
Weiterhin ist der Fig. 1 zu entnehmen, daß an dem bewegbaren Untermesser 102 direkt ein
Körperschallaufnehmer 104 angebracht sein kann. Mittels dieses
Körperschallaufnehmers 104 können dann die Geräusche beim Rasieren aufgenommen
werden, wobei Frequenzen im Körperschallbereich unterschieden werden können.
Alternativ zu dem Körperschallaufnehmer 104 kann auch ein Luftschallmikrophon 105
vorgesehen sein. Mittels dieses Luftschallmikrophons 105 können dann die Geräusche beim
Rasieren aufgenommen werden, wobei Frequenzen im hörbaren Bereich unterschieden
werden können.
Der Rasierapparat 101 kann dabei beispielsweise einen Mikroprozessor aufweisen, mittels
dem z. B. auch der Ladezustand des Akkumulators ermittelt werden kann. Diesem
Mikroprozessor kann das Signal des Körperschallaufnehmers 104 bzw. des
Luftschallmikrophons 105 zugeführt und dann in dem Mikroprozessor entsprechend
ausgewertet werden.
Dabei erweist es sich bei dem Luftschallmikrophon 105 als vorteilhaft, daß dieses
Luftschallmikrophon 105 direkt an dem Gehäuse des Rasierapparates 105 angebracht
sein kann. Die Signalzuführung zu dem ebenfalls in dem Rasierergehäuse befindlichen
Mikroprozessor ist dann einfacher als bei der Verwendung eines Körperschallaufnehmers
104, bei dem das Signal über die bewegliche Verbindung des bewegbaren Untermesser
102 mit dem Rasierapparat 101 übertragen werden muß. Um bei Verwendung eines
Luftschallmikrophnons 105 die für die Signalauswertung störenden Laufgeräusche des
Motors zu filtern, ist es notwendig ein Hochpaßfilter vorzusehen, dessen Eckfrequenz
beispielsweise bei 10 kHz liegen kann.
Als Körperschallaufnehmer 104 kann beispielsweise eine piezoelektrische Folie
Verwendung finden. Wenn das bewegbare Untermesser 102 als Rohrmesserblock
ausgebildet ist, der auf einem Kunststoffträger angebracht ist, kann die piezoelektrische
Folie zwischen diesen Kunststoffträger und den Rohrmesserblock eingebracht sein. Da
der Körperschallaufnehmer 104 direkt an dem bewegbaren Untermesser 102 angebracht ist,
wirken sich hierbei störende Laufgeräusche des Motors deutlich geringer aus. Es wird
also unmittelbar das Signal erfaßt, ohne einen störenden Untergrund. Aus diesem Grund
kann unter Umständen auch auf eine Signalfilterung verzichtet werden.
Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Signalauswertung, mit dem die
Verschmutzung des Rasierapparates 101 abgeleitet werden kann.
In dem Schritt 201 wird dabei das Signal des Meßsystems aufgenommen.
In dem Schritt 202 wird dann eine Frequenzanalyse des Signals vorgenommen. Dabei
kann beispielsweise mittels der Fast-Fourier-Transformation eine Zerlegung des Signals
in seine spetralen Bestandteile vorgenommen werden. Es ist auch möglich, das
Leistungsdichtespektrum zu ermitteln. Es wird dann die Frequenz ermittelt, bei der die
spektrale Zerlegung des Signals einen maximalen Wert ergibt. Diese Frequenz
entspricht dann der Eigenfrequenz des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers.
In dem Schritt 203 wird dann diese Frequenz verglichen mit einem Sollwert der
Eigenfrequenz des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers. Dieser Sollwert der
Eigenfrequenz entspricht dabei der Eigenfrequenz des bewegbaren Unter- bzw.
Obermessers bei einem sauberen Rasierapparat 101. Ist die ermittelte Eigenfrequenz um
mehr als einen bestimmten Schwellwert kleiner als der Sollwert der Eigenfrequenz, so
erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 204.
Bei einem Übergang zu dem Schritt 204 kann geschlossen werden, daß die Erniedrigung
der Eigenfrequenz durch eine solch starke Verschmutzung erfolgte, daß eine Reinigung
des Rasierapparates 101 notwendig oder zumindest sinnvoll ist. In dem Schritt 204 wird
dann ein Signal generiert, das beispielsweise eine für den Benutzer des Rasierapparates 101
wahrnehmbare Anzeigevorrichtung ansteuert oder eine Reinigung des Rasierapparates 101
bewirkt.
Ergab die Überprüfung in dem Schritt 203, daß die ermittelte Eigenfrequenz nicht um
mehr als einen bestimmten Schwellwert kleiner als der Sollwert der Eigenfrequenz, so
kann geschlossen werden, daß keine Reinigung notwendig ist. Der Ablauf des
Verfahrens kann dann beendet werden.
Fig. 3 zeigt dabei eine Vorgehensweise, wie der Sollwert bestimmt werden kann.
Im einfachsten Fall wird der Sollwert für das bewegbare Unter- bzw. Obermesser eines
Rasierappratetyps fest vorgegeben. Diese Vorgehensweise ist sehr einfach
durchführbar, weil nur für einen bestimmten Rasierapparatetyp dieser Sollwert in dem
Mikroprozessor abgelegt werden muß.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ablaufdiagramm können jedoch Toleranzen bei der
Fertigung der bewegbaren Unter- bzw. Obermesser ausgeglichen werden, die Einfluß auf
die Eigenfrequenz haben.
Dazu wird bei der Inbetriebnahme des Rasierapparates 101 in dem Schritt 301 die
Eigenfrequenz ermittelt und dieser Wert der Eigenfrequenz in dem Schritt 302 als
Sollwert gespeichert.
Dieser Sollwert wird dann im folgenden mit der aktuell ermittelten Eigenfrequenz bei
dem Ablauf gemäß Fig. 2 verwendet.
Die Inbetriebnahme kann dabei im Rahmen einer Funktionsprüfung noch im Werk des
Herstellers erfolgen oder aber auch die erste Inbetriebnahme durch den Benutzer sein.
Auch bei dem in Fig. 4 dargestellten Ablaufdiagramm können Toleranzen der
bewegbaren Unter- bzw. Obermesser ausgeglichen werden, die Einfluß auf die
Eigenfrequenz haben. Vorteilhafterweise wird hier der Sollwert auch dann angepaßt,
wenn während der Lebensdauer des Rasierapparates 101 das bewegbare Unter- bzw.
Obermesser ausgetauscht wird. Der Sollwert wird dann also nicht auf einem einmal
vorgegebenen Wert festgehalten.
Dazu wird in dem Schritt 401 geprüft, ob das bewegbare Unter- bzw. Obermesser
entnommen wurde. Ist dies nicht der Fall, ist der Ablauf gemäß Fig. 4 beendet.
Wenn jedoch das bewegbare Unter- bzw. Obermesser entnommen wurde, wird zunächst
in dem Schritt 402 die Eigenfrequenz ermittelt und dieser Wert der Eigenfrequenz in dem
Schritt 403 als Sollwert gespeichert.
Dieser Sollwert wird dann im folgenden mit der aktuell ermittelten Eigenfrequenz bei
dem Ablauf gemäß Fig. 2 verwendet.
Nachdem bei dem Verfahren nach Anspruch 4 der neue Sollwert ermittelt wurde, kann
entsprechend dem in Fig. 5 gezeigten Ablauf ermittelt werden, ob ein Austausch des
bewegbaren Unter- bzw. Obermessers erfolgte. Es ist nämlich auch möglich, daß das
bewegbare Untermesser bzw. Obermesser entnommen wurde, um es zu reinigen und
nach der Reinigung wieder einzusetzen. In diesem Fall wird also der neu ermittelte
Sollwert dem bisherigen Sollwert entsprechen. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der
Änderung des Sollwertes mit der Fertigungstoleranz ist es auch denkbar, nach einem
Wiedereinsetzen des bewegbaren Untermessers 102 bzw. Obermessers aus der Abweichung
des neu ermittelten Sollwertes von dem bisherigen Sollwert darauf zu schließen, ob das
bewegbare Untermesser 102 bzw. Obermesser dasselbe ist wie vorher oder ob ein neues
Untermesser 102 bzw. Obermesser eingesetzt wurde. Es wird also in dem Schritt 501
geprüft, ob der neue Sollwert von dem alten Sollwert um mehr als einen vorgegebenen
Schwellwert abweicht. Wenn dies der Fall ist, kann geschlossen werden, daß ein neues
bewegbares Unter- bzw. Obermesser eingesetzt wurde. In diesem Fall wird in dem
Schritt 502 eine Zählvorrichtung oder eine sonstige Einrichtung normiert, mittels der die
Notwendigkeit eines Austausches des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers ermittelt
werden soll.
Auch bei dem in Fig. 6 dargestellten Ablaufdiagramm können Toleranzen der
bewegbaren Unter- bzw. Obermesser ausgeglichen werden, die Einfluß auf die
Eigenfrequenz haben. Vorteilhafterweise wird hier der Sollwert auch dann angepaßt,
wenn während der Lebensdauer des Rasierapparates 101 das bewegbare Unter- bzw.
Obermesser ausgetauscht wird. Der Sollwert wird dann also nicht auf einem einmal
vorgegebenen Wert festgehalten.
Zunächst wird dabei bei Inbetriebnahme der Sollwert festgelegt, wie dies beispielsweise
im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert wurde.
Dazu wird in dem Schritt 601 geprüft, ob die aktuell beim Betrieb ermittelte
Eigenfrequenz eine sprunghafte Erhöhung erfahren hat gegenüber der Eigenfrequenz bei
der letzten Rasur. Es wird also geprüft, ob die aktuell ermittelte Eigenfrequenz um mehr
als einen bestimmten Betrag größer ist als die bei der letzten Rasur ermittelte
Eigenfrequenz. Ist dies nicht der Fall, wird der Ablauf gemäß Fig. 6 beendet.
Ist dies jedoch der Fall, so kann daraus entnommen werden, daß entweder ein neues
bewegbares Unter- bzw. Obermesser eingesetzt wurde oder das bisher verwendete
Unter- bzw. Obermesser gereinigt wurde. Es wird also in dem Schritt 602 der aktuelle
Wert der Eigenfrequenz als neuer Sollwert der Eigenfrequenz gespeichert.
Dieser neue Sollwert wird dann im folgenden mit der aktuell ermittelten Eigenfrequenz
bei dem Ablauf gemäß Fig. 2 verwendet.
Nachdem der neue Sollwert ermittelt wurde, kann weiterhin ermittelt werden, ob ein
Austausch des bewegbaren Unter- bzw. Obermessers erfolgte. Es ist möglich, daß das
bewegbare Untermesser 102 bzw. Obermesser entnommen wurde, um es zu reinigen und
nach der Reinigung wieder einzusetzen. In diesem Fall wird also der neu ermittelte
Sollwert dem bisherigen Sollwert entsprechen. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der
Änderung des Sollwertes mit der Fertigungstoleranz ist es auch denkbar, nach einer
sprunghaften Änderung der Eigenfrequenz im Sinne eines Anstieg es der Frequenz aus
der Abweichung des neu ermittelten Sollwertes von dem bisherigen Sollwert darauf zu
schließen, ob das bewegbare Untermesser 102 bzw. Obermesser dasselbe ist wie vorher
oder ob ein neues Untermesser 102 bzw. Obermesser eingesetzt wurde. Es wird dazu in dem
Schritt 603 geprüft, ob der neue Sollwert von dem alten Sollwert um mehr als einen
vorgegebenen Schwellwert abweicht. Wenn dies der Fall ist, kann geschlossen werden,
daß ein neues bewegbares Unter- bzw. Obermesser eingesetzt wurde. In diesem Fall
wird in dem Schritt 604 eine Zählvorrichtung oder eine sonstige Einrichtung normiert,
mittels der die Notwendigkeit eines Austausches des bewegbaren Unter- bzw.
Obermessers ermittelt werden soll.
Fig. 7 zeigt eine Auswerteeinheit 701, die beispielsweise ein Mikroprozessor in dem
Rasierergehäuse sein kann. Von diesem Mikroprozessor kann dann beispielsweise
ein Signal zu einer Ausgabeeinrichtung 702 ausgegeben werden, wenn die
Notwendigkeit einer Reinigung des Rasierapparates 101 erkannt worden ist. Ebenso kann
dabei ein Signal ausgegeben werden, wenn die Notwendigkeit eines Wechsels des
bewegbaren Unter- bzw. Obermessers erkannt worden ist. Das Signal kann dem
Benutzer dabei optisch, akustisch und/oder haptisch - beispielsweise durch eine Taktung
der Drehzahl - angezeigt werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn das akustisch oder
optische Signal dem Benutzer noch eine gewisse Zeit nach dem Ausschalten des
Rasierapparates 101 angezeigt wird.
Fig. 8 zeigt eine Reinigungsvorrichtung 801, in die der Rasierapparat 101 eingebracht
werden kann. Dies erfolgt beispielsweise so, daß der Scherkopf des Rasierapparates 101
nach unten eingebracht wird. Von der Auswerteeinheit 701, die sich in dem
Rasierapparat 101 befindet, kann dann im Falle, daß die Notwendigkeit einer Reinigung des
Rasierapparates 101 erkannt worden ist, ein Signal über den Netzanschluß des
Rasierapparates 101 ausgegeben werden. Die Reinigungsvorrichtung 801 wird dabei über diesen
Netzkontakt des Rasierapparates 101 mit dem Rasierapparat 101 verbunden. Dadurch kann
dieses Signal der Auswerteeinheit 701 der Reinigungsvorrichtung 801 zugeführt
werden. Ebenso ist es aber auch denkbar, der Reinigungsvorrichtung 801 das Signal der
Auswerteeinheit 701 mittels Datenfernübertragung zuzuführen. Die
Reinigungsvorrichtung 801 weist dabei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
Haltebolzen 802 auf, die den Rasierapparat 101 in einer oberen Position halten, wenn keine
Reinigung erfolgen soll und die Reinigungsvorrichtung 801 beispielsweise lediglich zur
Aufbewahrung des Rasierapparates 101 verwendet werden soll. Im Falle, daß von der
Auswerteeinheit 701 das Signal ausgegeben wird, werden diese Haltebolzen 802
beispielsweise durch Elektromagnete zurückgezogen und der Rasierapparat 101 in eine
untere Position gebracht. Weiterhin nimmt in diesem Falle die Reinigungsvorrichtung
801 ihren Betrieb auf, was beispielsweise darin bestehen kann, daß die
Reinigungsflüssigkeit 803, die sich in der Reinigungsvorrichtung 801 befindet,
umgepumpt wird, um eine Reinigung des Rasierapparates 101 durchzuführen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung der Verschmutzung eines Rasierapparates (101), der
wenigstens einen Scherkopf enthält, der aus wenigstens einem Obermesser und
wenigstens einem Untermesser (102) besteht, wobei das Untermesser (102)
und/oder das Obermesser bewegbar ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Rasierens die Geräusche von wenigstens einem bewegbaren
Untermesser (102) bzw. Obermesser von einem Meßsystem (104, 105) aufgenommen
werden und daß die Geräusche im Hinblick auf deren Frequenz ausgewertet
werden, um auf die Verschmutzung des Rasierapparates (101) zu schließen, indem
anhand der Auswertung der Frequenz ein Kriterium gebildet wird und dieses
Kriterium mit einem Sollwert verglichen wird, der einem sauberen Rasierapparat
(101) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsystem (104, 105) im wesentlichen aus einem Luftschallmikrophon
(105) besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsystem (104, 105) im wesentlichen aus einem Körperschallmikrophon
(104) besteht, das an dem bewegbaren Untermesser (102) bzw. Obermesser
angebracht ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kriterium darin besteht, die Frequenz aus dem Frequenzspektrum des
Geräusches aufzufinden, bei der das größte Signal auftritt (Schritt 202) und mit einem
Sollwert der Frequenz zu vergleichen, bei der bei einem sauberen Rasierapparat (101) im
Frequenzsprektrum das größte Signal auftritt (Schritt 203).
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leistungsdichtespektrum des von dem Meßsystem aufgenommenen
Signals ermittelt wird (Schritt 202) und die frequenzbezogene maximale Leistungsdichte
(Schritt 202) hinsichtlich ihrer Frequenz verglichen wird mit einem Sollwert der Frequenz,
bei der bei einem sauberen Rasierapparat (101) die maximale Leistungsdichte erwartet
wird (Schritt 203).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sollwert fest vorgegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Rasierapparat (101) bei Inbetriebnahme das Kriterium gebildet wird (Schritt 301)
und im folgenden der Wert des bei Inbetriebnahme gebildeten Kriteriums als
Sollwert verwendet wird (Schritt 302).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Rasierapparat (101) eine Entnahme des bewegbaren Obermessers bzw.
Untermessers (102) erfaßt wird (Schritt 401) und nach dem Wiedereinsetzen bei der nächsten
Inbetriebnahme das Kriterium gebildet (Schritt 402) und dieser Wert des Kriteriums im
folgenden als Sollwert verwendet wird (Schritt 403).
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer sprunghaften Veränderung des Wertes des Kriteriums in Richtung des
Sollwertes (Schritt 601) der dann ermittelte Wert des Kriteriums im folgenden als Sollwert
verwendet wird (Schritt 602).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Abweichung des Wertes des Kriteriums von dem Sollwert (Schritt 203), die
oberhalb eines bestimmten Schwellwertes liegt, ein Signal ausgegeben wird (Schritt 204).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal für den Benutzer des Rasierapparates (101) optisch, haptisch und/oder
akustisch wahrnehmbar ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal für eine bestimmte Zeitdauer nach Abschalten des Rasierapparates
(101) ausgegeben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal einer Reinigungsvorrichtung (801) zugeführt wird, die in
Abhängigkeit von dem Signal selbsttätig eine Reinigung des Rasierapparates
(101) beginnt.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem bewegbaren Untermesser (102) bzw. Obermesser ein
Körperschallaufnehmer (104) angebracht ist, dessen Signal einer
Auswertungseinheit (701) zugeführt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertungseinheit (701) mit einem optischen, akustischen und/oder
haptischen Signalgeber (Ausgabeeinrichtung 702) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sensor vorhanden ist, mittels dem das Entfernen des bewegbaren Unter bzw. Obermessers ermittelbar ist.
daß ein Sensor vorhanden ist, mittels dem das Entfernen des bewegbaren Unter bzw. Obermessers ermittelbar ist.
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