DE19602331A1 - Plattform für das Heck eines Wassersportfahrzeuges - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Plattform nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine derartige Plattform ist aus der deutschen Offenle­ gungsschrift 42 09 090 bekannt. Die bekannte Plattform ist vorzugsweise für Yachten geeignet und ist in am Schiffskörper angebrachten oder in diesen integrierten, quer zur Wasserlinie verlaufenden Führungen mittels ei­ ner Hubeinrichtung heb- und senkbar angebracht.

Weiterhin ist eine Verschwenkeinrichtung zur Verschwen­ kung der Plattform um eine quer zur Längsrichtung der Führungen verlaufende Schwenkachse vorgesehen. Die Platt­ form kann auch Befestigungseinrichtungen zur Anbringung eines Beibootes und/oder ein in Richtung der Ebene der Plattform ausfahrbares Verlängerungsteil (beispielsweise Gangway) aufweisen. Zusätzlich kann die Plattform mit einer Starteinrichtung für beispielsweise Wasserskifahr­ ten versehen sein.

Nachteilig weist die bekannte Plattform Führungen auf, in denen sie senkrecht verfahrbar ist. Diese Führungen können sich leicht im Betrieb mit Verunreinigungen oder Bewuchs zusetzen und dadurch unbrauchbar werden, außer­ dem sind sie ästhetisch unansehnlich am Heck eines Sport­ fahrzeuges.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gat­ tungsgemäße Plattform so weiterzuentwickeln, daß keine Gleitführungen benötigt werden.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer gattungsgemäßen Plattform mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent­ anspruches 1.

Dadurch, daß die Vorrichtung mindestens zwei gleichlan­ ge, übereinander angeordnete Stangen umfaßt, deren je­ weils eines Ende schwenkbar am Wasserfahrzeug und deren jeweils anderes Ende schwenkbar an der dem Wasserfahr­ zeug zugewandten Seite der Plattform befestigt ist, wo­ bei die vertikalen Abstände d der Schwenkpunkte am Was­ serfahrzeug und an der Plattform gleich sind, und daß eine Zug/Schubeinrichtung mit ihrem einen Ende schwenk­ bar am Wasserfahrzeug und mit ihrem anderen Ende schwenk­ bar an einer der mindestens zwei Stangen befestigt ist, wird vorteilhaft ein parallelartiges Gestänge geschaf­ fen, das eine vertikale Bewegung der Plattform bei gleichbleibend horizontaler Oberseite derselben ermög­ licht, wobei nur Schwenkgelenke nötig sind.

Meist ist die erfindungsgemäße Plattform am Heck eines Sportwasserfahrzeugs angebracht, wobei von der Plattform aus gebadet werden kann, wenn diese oberhalb der Wasser­ linie liegt, wobei aber auch ein Beiboot aufgenommen wer­ den kann, wenn die Plattform unter die Wasserlinie abge­ senkt wird und danach angehoben wird.

Bevorzugt ist die Zug/Schubeinrichtung eine hydraulisch betätigbare, doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit, und ihr Schwenkpunkt ist am Wasserfahrzeug oberhalb der Schwenkpunkte der Stangen angeordnet, wobei ihr anderer Schwenkpunkt an der unten liegenden Stange befestigt ist.

Eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit ist wartungs­ arm, und die zugehörigen Aggregate sind leicht an Bord des Wasserfahrzeugs unterbringbar, wobei die Energiequel­ le eine Batterie sein kann, wahlweise auch der elektri­ sche Kreislauf des Wasserfahrzeugs.

Natürlich sind auch andere Zug/Schubeinrichtungen aus­ führbar, z. B. eine mechanische Spindel mit einem Elektro­ motor. Auch pneumatisch wirkende Kolben-Zylinder-Einhei­ ten sind ausführbar.

Zweckmäßig weist die Kolben-Zylinder-Einheit eine als solche bekannte Dämpfungseinrichtung auf, womit Schläge gedämpft werden können, die durch Seegang auftreten.

Vorzugsweise ist die Plattform schwimmfähig und weist vertikal durchgängige Öffnungen auf. Damit kann sie bei nichtbetätigter Kolben-Zylinder-Einheit auf dem Wasser schwimmend als Badplattform benutzt werden, wobei ande­ rerseits eine Bewegung in vertikaler Richtung mit Hilfe der Vorrichtung leichter zu bewerkstelligen ist, da das Wasser durch die Öffnungen hindurchtreten kann.

Es ist zweckmäßig, daß die Kolben-Zylinder-Einheit einen Hub aufweist, der ein Anheben der Plattform über eine Wasserlinie WL und ein Absenken unter die Wasserlinie um eine Strecke ermöglicht, die etwa dem Tiefgang eines Bei­ bootes entspricht. Dem Durchschnittsfachmann ist somit eine Dimensionierung leicht möglich, da gängige Beiboote für Wasserfahrzeuge, insbesondere Sportboote bekannt sind.

Zweckmäßig ist die Plattform und die Vorrichtung aus korrosionsbeständigem Werkstoff gefertigt, damit sie keinen speziellen Schutz im Betrieb erfordert.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nunmehr anhand einer Zeichnung erläutert. Sie zeigt in einer ein­ zigen Figur eine schematische Seitenansicht.

Mit Bezugnahme auf die Figur ist eine Plattform 1 darge­ stellt, die eine flache, horizontal liegende Oberseite 11 aufweist und beispielsweise einen rechteckigen Umriß hat. Von der Seite gesehen hat sie einen etwa dreiecki­ gen Querschnitt, wobei die spitze Seite von einem Wasser­ fahrzeug 2 wegweist.

An der zum Wasserfahrzeug 2 weisenden Seite besitzt die Plattform 1 Schwenkpunkte für zwei Stangen 3, wobei die Stangen 3 mit ihren plattformseitigen Enden 32 dort Schwenkpunkte bilden, die übereinander angeordnet sind und den Abstand d aufweisen.

Bei der vorliegenden Ausführung sind zwei parallel ver­ laufende, übereinander angeordnete Stangen 3 vorgesehen. Es ist natürlich auch möglich, daß zwei solcher Paare von Stangen 3 an jeder der seitlichen Flächen der Platt­ form 1 angebracht sind.

An den anderen Enden der Stangen 3, die am Wasserfahr­ zeug befestigt sind, sind ebenfalls Schwenklager 31 ange­ bracht, die übereinander in dem Abstand d befestigt sind, wobei die Abstände d gleich sind. Ebenfalls ist die Länge der Stangen 3 untereinander gleich.

Eine Kolben-Zylinder-Einheit 4 ist mit ihrem einen Ende 41 an einer nicht bezeichneten Haltevorrichtung am Heck des Wasserfahrzeugs 2 angebracht, wobei das Ende 41 eben­ falls als Schwenklager ausgebildet ist. Es liegt ober­ halb der Enden 31 für die Stangen 3.

Das andere Ende der Kolben-Zylinder-Einheit 4 ist an der unteren der Stangen 3 angebracht, wobei der Befestigungs­ punkt ebenfalls ein Schwenklager ist, welches die Bezugs­ zahl 42 trägt.

Dieses Ende 42 liegt beabstandet von dem einen Ende 31 der Stange. Bei Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 4, in dem man sie z. B. um den Hub h ausfährt, wird die Plattform 1 von der oberen Stellung oberhalb der Wasser­ linie WL, in die untere Stellung unterhalb der Wasser­ linie WL gedrückt, wobei die untere Stellung der Platt­ form 1 mit gestrichelten Linien dargestellt ist.

In der unteren Stellung der Plattform 1 kann z. B. ein Schlauchboot (nicht gezeichnet) auf die Oberseite 11 der Plattform 1 auffahren und dann zusammen mit der Platt­ form 1 über die Wasserlinie WL gehoben werden.

Claims (6)

1. Plattform (1) zur Anbringung vorzugsweise am Heck eines Wasserfahrzeugs (2), wobei die Plattform (1) eine horizontale Oberseite (11) aufweist und mittels einer Vorrichtung heb- und senkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mindestens zwei gleichlange, über­ einander angeordnete Stangen (3) umfaßt, deren je­ weils eines Ende (31) schwenkbar am Wasserfahrzeug (2) und deren jeweils anderes Ende (32) schwenkbar an der dem Wasserfahrzeug (2) zugewandten Seite der Plattform (1) befestigt ist, wobei die vertikalen Ab­ stände d der Schwenkpunkte am Wasserfahrzeug (2) und an der Plattform (1) gleich sind, und daß eine Zug/ Schubeinrichtung mit ihrem einen Ende (41) schwenkbar am Wasserfahrzeug (2) und mit ihrem anderen Ende (42) schwenkbar an einer der mindestens zwei Stangen (3) befestigt ist.

2. Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zug/Schubeinrichtung eine hydraulisch betätig­ bare, doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit (4) ist, und daß ihr Schwenkpunkt am Wasserfahrzeug (2) oberhalb der Schwenkpunkte der Stangen (3) liegt, und daß ihr anderer Schwenkpunkt an der unten liegenden Stange (3) befestigt ist.

3. Plattform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit (4) eine als solche bekannte Dämpfungseinrichtung aufweist.

4. Plattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) schwimm­ fähig ist und vertikal durchgängige Öffnungen auf­ weist.

5. Plattform nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Einheit (4) einen Hub h aufweist, der ein Anheben der Plattform (1) über eine Wasserlinie WL und ein Absenken unter die Wasserlinie um eine Strecke ermöglicht, die etwa dem Tiefgang eines Beibootes entspricht.

6. Plattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) und die Vorrichtung aus korrosionsbeständigem Werkstoff ge­ festigt sind.