DE1959652A1 - Saure Reinigungsmittel - Google Patents
Saure ReinigungsmittelInfo
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Description
Patentabteilung Düsseldorf, den 26. November 1969
Dr. Gla/ku ' Henkelst*. 6'J
Patentanmeldung
D 3786
"Saure Reinigungsmittel"
I?
Die vorliegende Erfindung betrifft Reinigungsmittel für
harte Oberflächen mit einer Viskosität von mindestens 200 Centipoise auf Basis von Phosphorsäure und oberflächenaktiven
Stoffen.
Bei der Reinigung von Glasdächern, Badeanstalten, Waschkauen
und Toiletten werden in der Regel flüssige, saure Reinigungsmittel
verwendet, die neben säurebeständigen oberflächenaktiven Stoffen Mineralsäuren enthalten. Es sind Reiniger auf Basis von
Schwefel- oder Salzsäure bekannt, im allgemeinen wird jedoch Phosphorsäure bevorzugt, da sie keine korrosionsfördernden
Rückstände auf Metalloberflächen hinterläßt sondern vielmehr
durch Reaktion mit den Metalloberflächen eine Ausbildung von schwerlöslichen Metallphosphatfilmen bewirkt, die bekanntlich
gegen Korrosion schützen. ;
Man lä<3t diese Reinigungsmittel gewöhnlich längere Zeit auf die
verschmutzten Oberflächen einwirken, bevor sie zusammen mit den
gelösten Verunreinigungen abgespült werden. Damit diese Produkte
auch auf geneigten und senkrechten Oberflächen ihre Reinigungswirkung
entfalten können, hat es sich in der Praxis als erforderlich erwiesen, ihre.Viskosität zu erhöhen. Ein zufriedenstellender
Reinigungaeffckt wird meistens erst erzielt, wenn
die Viskosität in indes to ns 200 Centipoise beträgt. Bei den bekannten
Reinigungsmitteln erfolgt die Einstellung der gewünschten
109823/1975 ~2~
1963652
Henkel & Cie GmbH Seite 2 zur Palentanmeldung D ^) (OD
Viskosität mit Hilfe yon säurebeständigen Verdickungsmitteln
wie z.B.' Kieselkreide, Kieselgur oder Bentonit.
Es wurde nun gefunden, daiB man auch ohne Verwendung von Verdickungsmitteln
viskose, phosphorsaure Reinigungsmittel herstellen kann, wenn man bestimmte Kombinationen von anionischen
und nichtionogenen oberflächenaktiven Stoffen zur Anwendung bringt. Diese neuartigen Reinigungsmittel sind gekennzeichnet
durch einen Gehalt an
a) Alkylbenzolsulfonsäuren mit 8 bis ΐβ Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette und/oder deren Alkalisalzen sowie
b) Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 9 bis 11 Mol
Ethylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Alkylphenole mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette,
wobei der Gesamtgehalt an oberflächenaktiven Stoffen 3 bis
10 Gew.-^ des Reinigungsmittels ausmacht und der Gehalt an
Alkylbenzolsulfonsäure geringer ist als der Gehalt an Äthylenoxidanlagerungsprodukten.
Zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln
sind grundsätzlich alle Alkylbenzolsulfonsäuren mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette geeignet, im allgemeinen
werden jedoch Tetrapropylenbenzolsulfonat^ und Dodecylbenzolsulfonsäure,
d.h. die in Wasch- und Reinigungsmitteln üblichen Verbindungen dieser Klasse, eingesetzt. Anstelle der freien
Säuren können auch deren Alkalisalze, insbesondere die Natriumsalze,
oder Gemische aus Alkylbenzolsulfonsäuren und ihren Alkalisalzen zur Anwendung kommen.
-3-
10 9 8 2 3/1975 bad
Henkel & ClG GmbH Solte J zur Patentanmeldung D
In den Anlagerungsprodukten von Äthylenoxid an Fettalkohole können beispielsweise Octyl-, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-,
Stearyl- und Oleylalkohol sowie technische Fettalkoholgemische, deren durchschnittliche Kettenlänge im Bereich von
Co - Cn liegt, als Fettalkoholkomponente enthalten sein.
Als Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Alkylphenole werden in dem erfindungsgemäßen Mittel insbesondere die Derivate
von Nonyl- und Dodecylphenol verwendet. Dabei kommen nur solche
Produkte infrage, die durchschnittlich 9 bis 11 Mol Äthylenoxid pro Mol Fettalkohol oder Alkylphenol enthalten.
Bei vorgegebener Phosphorsäurekonzentration ist die Viskosität der sauren Reinigungsmittel von der Gesamtkonzentration der
oberflächenaktiven Stoffe und» von deren Mischungsverhältnis
abhängig. Die erwünschte Viskositätserhöhung wird nur durch Tensidgemische bewirkt, in denen der Anteil der Äthylenoxidanlagerungsprodukte
größer ist als der Anteil der Alkylbenzolsulfonsäuren oder deren Salze. Bei steigendem Anteil an
Äthylenoxidaddukt nimmt die Viskosität bis zu einem Maximum zu und fällt danach wieder ab. Die erzielte Viskositätszunähme
ist im allgemeinen umso größer, je höher die Gesamtkonzentration der oberflächenaktiven Stoffe gewählt wird.
Die Erhöhung der Viskosität ist auch in einem gewissen Ausmaß von der Natur des verwendeten nichtionogenen Tensids abhängig.
Werden in den erfindungsgemäßeη Mitteln Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Fettalkohole verwendet, so liegt
das optimale Mischungsverhältnis von Alkylbenzolsulfonsäure und/oder deren Alkalisalzen zu nichtionogenem Tensid je nach
Phosphorsäurekonzentration im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 4,5. Bei Verwendung von Äthylenoxidanlagerungsprodukten der Alkylphenole
werden vergleichbare Viskositätserhöhungen erzielt, wenn das Verhältnis von anionaktiven zu nichtionogenen oberflächenaktiven
Stoffen im Bereich von 1 : 3/5 bis 1 : 7,5 >
liegt.
.4-109823/197 5
. ■■. . 19.69652
Henkel & Cie GmbH Seile T- zur Patentanmeldung D
Ein weitere, die Viskosität der flüssigen Reinigungsmittel
bestimmender Faktor ist die in den Lösungen vorhandene Konzentration der Phosphorsäure, die erfindungsgemäß im Bereich
von 7*5 bis 55 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 40 Gew.-^ liegt.
Der Einfluß- der Phosphorsäure auf die Viskosität der Reinigungslösungen ist bei niederen Säurekonzentrationen gering;
bei hohen Säurekonzentrationen wirkt sie ebenfalls in gewissem Umfang viskositätserhöhend.
Um bei der Anwendung die Rostablösung zu beschleunigen, werden den. erfindungsgernäßeh Mitteln kristallwasserhaltige Salze
des zweiwertigen Eisens, insbesondere Eisen(II)-sulfat, in einer Menge von 2 bis 25 Gew.-^, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%,
zugesetzt. Um einer Oxydation der Eisen(l.I-ionen durch den
Luftsauerstoff während einer längeren Langerzeit entgegenzuwirken, erhalten die Reinigungsmittel einen Zusatz von 0,05
bis 2 Gew. -%'> vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew. -% Natriumsulfit.
Als weitere Bestandteile können die sauren Reinigungsmittel
niedere Alkohole als Lösungsvermittler, Färb- und Duftstoffe, Substanzen mit schaumdämpfenden Eigenschaften sowie Korrosionsinhibitoren
enthalten. -
Zur Herstellung der Mittel werden die Komponenten zweckmäßig in der mit der entsprechenden Menge Wasser versetzten Phosphorsäure
gelöst.
Bei der Anwendung werden die sauren Reinigungsmittel beispielsweise
mit Hilfe einer säurebeständigen Bürste auf die zu reinigenden Gegenstände aufgebracht. Nach einer dem Grad und der
Art der Verschmutzung entsprechenden Einwirkungszeit wird das Reinigungsmittel zusammen mit den abgelösten Verunreinigungen
mit Wasser abgespült.
109823/1975
BAD
Henkel & Cie GmbH soiie 5 »r Potentanm.iduna d 37.86
Gegenüber den bekannten sauren Reinigern mit hoher Viskosität haben die erflndungcgemäßen Mittel den Vorteil, daß sie ohne
Zusatz von verdickend wirkenden Fremdstoffen hergestellt werden können. Die erforderliche Viskositätserhöhung läßt sich
hier durch eine geeignete Einstellung des Mischungsverhältnisses der verwendeten oberflächenaktiven Stoffe erzielen.
Zusatz von verdickend wirkenden Fremdstoffen hergestellt werden können. Die erforderliche Viskositätserhöhung läßt sich
hier durch eine geeignete Einstellung des Mischungsverhältnisses der verwendeten oberflächenaktiven Stoffe erzielen.
10 9 8 2 3/1975 BA0
Henkel & Cie GmbH
Saite
6 zur
5786
In einem Höppler-Viskosimeter wurden bei 200C die Viskositäten
von wäßrigen Lösungen gemessen, die jeweils 57*5
Gew. -% Η,ΡΟ^, 5 Gew. -% FeSO^ · 7HgO, 51,5 Gew. -% Wasser
und 6 Gew.-% eines Gemisches aus wechselnden Anteilen Alkylbenzolsulfonsäure mit durchschnittlich 12 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette und einem Anlagerungsprodukt von durchschnittlich 10 Mol Äthylenoxid an ein Fettalkoholgemisch der Kettenlänge G-r - C.g enthielten. Tabelle I
zeigt die Abhängigkeit der gemessenen Viskositäten vom Mischungsverhältnis der in der Lösung vorhandenen Tenside.
Lösung | Nr. 1 | Nr. 2 | Nr. 5 |
Alkylbenzolsulfonsäure'.(Gew.-%) . Fettalkohol + 10 A-O (Gew.-%) Viskosität (Centipoise) |
2 42 |
2 4 650 |
1 5 47 |
,0,
In einem Höppler-Viskosimeter wurden bei 20 C die Viskositäten
von wäßrigen Lösungen gemessen, die jeweils 37*5 Gew.-$
KUPOj. , 5 Gew. -% FeSO1, * 7H?0, 50,5 Gew.-^ Wasser und 7 Gew. -%
eines Gemisches aus wechselnden Anteilen Alkylbenzolsulfonsäure mit durchschnittlich 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette
und einem Anlagerungsprodukt von durchschnittlich 9*5 Mol Äthylenoxid an Nonylphenol enthielten. Tabelle II
gibt die Abhängigkeit der beobachteten Viskositäten vom Mischungsverhältnis der verwendeten Tenside wieder..
10982 3/1975
BADORIGfNAu
Tabelle II
Lösung | Nr. 1 | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 |
Alkylbenzolsulfonsaure (Gew.-%) Nonylphenol + 9,5 A'O (Gew.-%) Viskosität (Centipoise) |
2,0 5,0 53 |
5,7 284 |
1 6,0 528 |
0,5 6,5 25 |
In einem Höppler-Viskosimeter wurden bei 20°C die Viskositäten
von wäßrigen Lösungen gemessen,die jeweils 2 Gew.-% Alkylbenzolsulfonsaure
mit durchschnittlich 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, 5 Gew.-% Anlagerungsprodukt von durchschnittlich
10 Mol Äthylenoxid an ein Fettalkoholgemisch der Kettenlänge C / - C-o, 5 Gew. -% FeSOj, * 7HgO sowie wechselnde Mengen
H^PO^, Rest Wasser enthielten. In Tabelle III ist die Abhängigkeit
der gemessenen Viskosität von der Phosphorsäurekonzentration wiedergegeben.
Lösung | Nr. 1 | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 | Nr. 6 |
H5PO^ (Gew.-#) Viskosität (cP) |
0 30 |
7,5 100 |
15 215 |
22,5 750 |
52,5 65OO |
60 43OO |
Reine sirupöse Phosphorsäure (75 %. H^PO1.) besitzt eine Viskosität
von 20 Centipoise.
109823/1975
-8-
19b9652
Henkel & Cse GmbH S«»e 8 „, |\i|,nfanm»!dune D
Beispiel 4
• Sin saures yiskoses Reinigungsmittel wird aus
• Sin saures yiskoses Reinigungsmittel wird aus
2,0 Gew.-% Dodecylbenzolsulfonsäure 4,0 Gew. -fo Anlagerungsprodukt von 10 Mol Kthylenoxid an
ein Fettalkoholgemisch der Kettenlänge C-ig-Ct«
4,5 Gew. -fo FeSO^ · 7H2O
0,2 Gew.-^ Na2SO .
55,0 Gew.-% Phosphorsäure (75 Gew.-% H^PO^)
55,0 Gew.-% Phosphorsäure (75 Gew.-% H^PO^)
0,1 Gew.-^ Parfümöl
Rest Wasser
Rest Wasser
w erhalten. Das Mittel eigenet sich zur Reinigung von Oberflächen
aus Glas und keramischem Material in Badeanstalten, Waschkauen und Toiletten.
1,0 Gew.-^ Dodecylbenzolsulfonsäure
4,0 Gew. -fo Anlagerungsprodukt von 9*5 Mol Äthylenoxid an
Nony!phenol
5,5 Gew. -% PeSO,. · 7Ho0
0,25 Gew. -% Na2SO,
50,0 Gew. -fo Phosphorsäure (75 Gew.-$ H,POj^)
Rest Wasser
™ ergeben ein viskoses saures Reinigungsmittel, das zur Reinigung
von gekachelten Böden und Wänden sowie von Glasdächern geeignet ist.
-9-
109823/1975
BAD ORIGINAL
Claims (1)
19S9652
Henkel & Cfe GmbH Seite 9 «ir Pafentanmeldung D 3786
Patentansprüche
1. Reinigungsmittel für harte Oberflächen auf Basis von Phosphorsäure und oberflächenaktiven Stoffen mit einer
Viskosität von mindestens 200 Centipoise, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
a) Alkylbenzolsulfonsäuren mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und/oder deren Alkalisalzen
sowie
b) Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 9 bis 11
Mol Äthylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 20 Kohlen- ^
stoff at omen oder Alkylphenole mit 6 bis 15' Kohlen- stoffatomen
in der Alkylkette,
wobei der Gesamtgehalt an oberflächenaktiven Stoffen 3 bis 10 Gew.-% des Reinigungsmittels ausmacht und der
Gehalt an Alkylbenzolsulfonaten und/oder deren Alkalisalzen
geringer ist als der Gehalt an Äthylenoxidanlagerungsprodukten.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Gehalt an Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder deren
Alkalisalzen (A) sowie Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 9 bis 11 Mol Äthylenoxid an Fettalkohole
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen (B), wobei das Gewichts- "
verhältnis A : B im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 t 4,5 liegt.
3· Reinigungsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Gehalt an Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder deren Alkalisalzen (A) Gowie Anlagerungsprodukten von durchschnittlich
9 bis 11 Mol Äthylenoxid an Alkylphenole mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette (C),
wobei dar» Verhältnis A : C Lm Bereich von 1 : 3,3'bis
1 : 7,5 liegt.
-ΙΟΙ 09823/1975
Henkel & CIe GmbH S»H»10 zur PaUntenmaidu»« D
k. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 7,5 bis 55 Gew.·-$, vorzugsweise
15 bis 40 Gew.-^ Phosphorsäure.
5· Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 2 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5
bis 20 Gew.-^ kristallwasserhaltiges Eisen (II)-Salz,
vorzugsweise Eisen(l])-sulfat.
6. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 0,05 bis 2 Gew;-$, vorzugsweise
™ 0,1 bis 0,5 Gew.-^ Natriumsulfit,
Henkel & Cie. GmbH
7 1^"
(Dr. Haas) (Dr. Arnoldy)
109823/1975 ^D OR,G(NAL
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