DE1955891A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaum stoff Formkorpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schaum stoff FormkorpernInfo
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Description
Int. CL:
C 08 g, 22/44
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Deutsche Kl.: 39 b5, 22/44
Aktenzeichen: P 19 55 891.9 Anmeldetag: 6. November 1969
Offenlegungstag: 19. Mai 1971
Ausstellungspriorität: —
Unionspriorität
Datum: —
Land: —
Aktenzeichen: —
Bezeichnung:
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoff-Formkörpern
Zusatz zu: Ausscheidung aus: Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, 5090 Leverkusen
Vertreter:
Als Erfinder benannt: Bonin, Wulf von, Dr.; Kleimann, Helmut, Dr.; 5090 Leverkusen;
Lüdke, Heimo, Dr., 5074 Odenthal
Benachrichtigung gemäß Art. 7 § 1 Abs. 2 Nr. 1 d. Ges. v. 4.9.1967 (BGBl. IS. 960): —
θ 5.71 109 821/1995
1955891 FARBENFABRIKENBAYERAG
LEVERKU SE N-Bayerwerk
Fatent-AbteUunf
GM/A s
4. November 1969
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoff-Formkörpern
E3 ist bekannt, Formkörper aus Polyurethan-Schaumstoffen herzustellen,
die eine dichte geschlossene Außenhaut und einen mikroporösen zelligen Kern aufweisen. Hierbei werden Polyisocyanate,
Verbindungen, die mit Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome tragen, Zusatzstoffe und niedrigsiedende Lösungsmittel
in eine geschlossene temperierte Form eingetragen. Unter Aufschäumen der reaktionsfähigen Masse wird die Form mit
dem Kunststoff ausgefüllt. Das Formteil weist eine dichte Außenhaut auf und eine über den Querschnitt hinweg differentielle
Dichteverteilung, deren Minimum etwa in der Mitte des Formteils liegt. Die so hergestellten Formteile besitzen gute
mechanische Eigenschaften, wie Ε-Modul, Durchbiegung, Randfaserdehnung. Es gelingt durch geeignete Wahl der Polyolkomponenten
die mechanischen Eigenschaften weitgehend zu variieren und dem späteren Verwendungszweck anzupassen. So lassen
sich z.B. durch Verwendung von langkettigen linearen PoIyäthern (Molekulargewicht 1000 - 5000) als Polyolkomponente die
elastischen Eigenschaften wie Durchbiegung, Randfaserdehnung und Schlagzähigkeit erhöhen, während sich durch Verwendung von
kurzkettigen tri- und mehrfunktionellen Polyäthern (Molekulargewicht <1000) harte Produkte mit hohem Ε-Modul guter Wärmebeständigkeit
aber geringer Schlagzähigkeit erzielen lassen. In der Praxis ist es jedoch oft erwünscht, gleichzeitig harte
und elastische Produkte zu erhalten, die hohen Schlagbeanspruchungen widerstehen.
Es wurde nun gefunden, daß Polyäther dem Schaumstoff hohe Le A 12 601 - 1 - .
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Elastizität und gleichzeitig hohe Härte verleihen, wenn man in dem Polyäther zuvor durch in situ-Polymerisation Polymerisate
radikalisch polymerisierbarer Monomerer, vorzugsweise von Styrol-Acrylnitril-Gemischen, herstellt. Die so herstellbaren
Polyurethan-Schaumstoff -Körper erreichen im Kugelfalltest ca. dreimal höhere Werte als bekannte Produkte mit einem
vergleichbar hohen Ε-Modul. Gleichzeitig weisen die mit derartigen Polyäthem hergestellten Formteile eine wesentlich
dickere Deckschicht auf als Formteile, die mit bisher bei der Formverschäumung verwendeten Polyäthem hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoff-Formkörpern mit integraler Dichteverteilung
über den Querschnitt der Formkörper durch Aufschäumen eines verschäumungsfähigen Reaktionsgemisches von Polyisocyanaten,
Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäthern, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Verbindungen mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen, Treibmitteln und Hilfsmitteln in einer
geschlossenen Form, wobei die Temperatur der Forminnenflächen mindestens etwa 20 C, vorzugsweise mindestens etwa 50 C,unter
der Maximalreaktionstemperatur des aufschäumenden Reaktionsgemisches gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyäther
solche verwendet werden, in denen vorher Polymerisate aus ungesättigten Verbindungen in situ, gegebenenfalls unter
Pfropfpolymerisatbildung, hergestellt worden sind.
Diesem Verfahren liegt unter anderem der Befund zugrunde, daß 4ie Verteilung der Dichte über den Querschnitt von Schaumkörpern,
die beim Verschäumen von oben beschriebenen Gemischen in geschlossenen Formen mit eingeengtem Expansionsraum hergestellt
werden, eine Funktion des Temperaturgradienten zwischen Formteiloberfläche und Formteilkern ist, der sich
während des Reaktionsablaufes einstellt. Dieser Temperaturgradient ergibt sich aus der Maximal-Reaktionsteiaperatur im
Inneren der in der Form aufgeschäumten Masse und aus der vorgesehenen Temperatur der Forminnenfläche.
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Die Einhaltung des Teaiperaturgradienten zwischen Oberflächen und Kern der aufgeschäumten Massen hat zur Folge, daß die fertigen
Schaumkörper massive Oberflächen besitzen und daß ihre Dichte von den Oberflächen zur Mitte abnimmt, und zwar um so
stärker, je größer die Temperaturdifferenz zwischen den Oberflächen
und dem Kern ist, wodurch gewisse Eigenschaften der Formkörper, wie z.B. Wärmestandfestigkeit, Steifigkeit und
Biegefestigkeit, im Vergleich zu entsprechenden Schaumkörpern mit gleichmäßiger Dichte erheblich verbessert sind.
Man verwendet vorzugsweise Formwerkzeuge aus einem Material mit möglichst hoher Wärmekapazität und möglichst hoher Wärmeleitfähigkeit,
vorzugsweise aus Metall. Es ist jedoch auch möglich, Werkzeuge aus anderen Materialien, z.B. Kunststoffen
wie Epoxid- oder Polyesterharzen, Polyurethanen, aber auch gegebenenfalls beschichtetem Holz, Glas oder Beton U3W. zu
verwenden. In der Regel ist es zweckmäßig, die Werkzeugoberfläche durch Luft oder eine Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser
oder öl, temperaturkonstant zu halten.
Erfindungsgemäß in der Regel nicht kritisch ist das gesamte
Temperaturniveau, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, d.h. man kann den Verschäumungsprozeß durch
entsprechend ausgewählte Zusammensetzung der zu verschäumenden Massen z.B. bei Verwendung von sehr reaktiven Komponenten
schon bei Raumtemperatur starten und die Temperatur der Form bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter Temperatur halten, man
kann aber auch die zu verschäumenden Massen in eine auf z.B.
etwa 50 - 10O0C vorgewärmte Form einfüllen und die Temperatur
der Form während des Verschäumens in diesem Bereich halten, da bei entsprechender Rezepturwahl auch in einem solchen Fall
die Temperatur im Kern des Schaumes um mehr als 2O0C über die
erhöhte Temperatur der Form ansteigt.
Das Verhältnis des der Schaummasse zur Verfügung stehenden Expansionsraumes
Vo in der geschlossenen Form zu dem Volumen V,das
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vom Schaum bei der Expansion in offener Form eingenommen würde,
soll mindestens etwa 9*10, vorzugsweise von etwa 8 : 10 bis etwa 1:10 betragen (Kompressionsfaktor (~) mindestens
etwa 1,1, vorzugsweise etwa 1,25 bis etwa 10). Die durchschnittlichen Dichten der Polyurethan-Formkörper liegen
Tt
zwischen 0,05 bis 1,1 g/cm , vorzugsweise zwischen 0,1 bis 0,7 g/cm5·
Als erfindungsgemäß zu verwendende Polyisocyanate kommen solche beliebiger»konventioneller Art infrage.
Als Polyisocyanate sind bevorzugt Diisocyanate zu nennen, wie Tetramethylen-diisocyanat, Hexamethylen-diisocyanat, N-Xylylendiisocyanat,
p-Xylylen-diisocyanat, 4,4*-Dimethyl-1,3-xylylendiisocyanat,
Cyclohexan-1,4-düsocyanat, Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat,
N-Phenylen-diisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, i-Alkylbenzol-2,4- und 2,6-diisocyanate, Ditoluylen-2,4
und —2,6-diisocyanat, 3-(«k Isocyanatoäthyl)-phenylisocyanat,
1-Benzylbenzol-2,6-diisocyanat, 2,6-Diäthyl-benzol-1,4-diisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'—diisocyanat, 3,3'-Dimethoxydiphenylmethan-4,4*-diisocyanat,
Naphthylen-1,5-diisocyanat. Auch
tri- und mehrfunktionelle Polyisocyanate können verwendet werden, z.B. Toluol-2,4,6-triisocyanat oder durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
oder anschließende Phosgenierung gewonnenes Polymethylen-Polyphenyl-Polyisocyanat. Darüber hinaus können
auch Isocyanate Verwendung finden, welche Carbodiimid-Gruppierungen,
(vgl. deutsche Patentschrift 1 092 007)f üretdion-Gruppierungen,
Uretonimin-Gruppierungen, Biuret-Gruppierungen
und Isocyanuratgruppierungen enthalten. Desgleichen lassen sich Mischungen der vorgenannten Isocyanate einsetzen.
Darüber hinaus kann man auch Umsetzungsprodukte von mehrwertigen Alkoholen mit mehrwertigen Isocyanaten verwenden oder
auch solche Polyisocyanate wie sie z.B. gemäß den Deutschen Patentschriften 1022 789 und 1027 394 verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden Hydroxylgruppen aufweisende Polyäther
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verwendet, in denen vorher Polymerisate aus ungesättigten Verbindungen
in situ, gegebenenfalls unter Pfropfpolymerisatbildung, hergestellt worden sind. Als Hydroxylgruppen aufweisende
Polyäther kommen hierfür solche beliebiger Art infrage, bevorzugt
di- oder trifunktionelle Polyäther oder Mischungen
derartiger Polyäther, die ein Molekulargewicht von 500 10 000, vorzugsweise 1000 bis 5000, aufweisen. Diese Polyäther
sind solche konventioneller Art. Genannt seien durch Polymerisation von Alkylenoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Styroloxid,
Epichlorhydrin oder Tetrahydrofuran gewonnene lineare
Polyalkylenglykoläther verschiedenen Molekulargewichts bevorzugt solche mit einem Hydroxylgruppengehalt von 0,5 18
$. Auch Mischpolymerisate können Verwendung finden. Die
Eigenschaften der Endprodukte werden dadurch oft in bemerkenswerter
Weise verändert. Geeignet sind ferner durch Anlagerung der genannten Alkylenoxide an z.B. polyfunktionelle Alkohole,
Aminoalkohole oder Amine gewonnene lineare oder verzweigte Anlagerungsprodukte. Als polyfunktionelle Startkomponenten
für die Addition der Alkylenoxide seien beispielhaft genannt: H2O, ithylenglykol, 1,2-Propylenglykol, Trimethylolpropan,
1,2,4-Butantriol, Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit sowie
Oligosacharide und deren wäßrige Lösungen, M-ysacharide,
Ricinusöl, Äthanolamin, Diäthanolamin, Triethanolamin, Anilin,
Arylendiamine, Alkylendiamine wie Äthylendiamin, Tetraoder Hexamethylendiamin und auch Ammoniak, OH, und/oder NH-
bzw. COOH-Gruppen aufweisende Polyester, Polycarbonate, Polyamide, Polylactame, Polylactone, Polyacetale, Polyäther, PoIybutadiendiole.
Selbstverständlich können auch Gemische linearer und/oder verzweigter Polyalkylenglykoläther verschiedenen
Typs eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden modifizierten Polyalkylenglykoläther
werden hergestellt, indem man in situ in den Polyäthern Polymerisate aus radikalisch polymerisierbaren
Vinylverbindungen herstellt.
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Hierbei wird weniger eine Lösung als eine möglichst feine Verteilung
des entstandenen Polymerisats im Polyalkylenglykoläther
angestrebt, bevorzugt soll der modifizierte Polyalkylenglykoläther eine Dispersion bzw. Emulsion des Polymerisats bzw.
Pfropfpolymerisats im flüssigen Polyalkylenglykoläther darstellen*
Die radikalisch polymerisierbaren Vinylverbindungen können in bezug auf die polymerisierbare Doppelbindung mono- oder polyfunktionell
sein und Zerewitinoff-aktive Wasserstoffatome aufweisen oder auch über keine derartigen ßeaktivgruppen verfügen.
Bevorzugt werden monofunktionelle Vinylmonomere ohne
Zerewitinoff-aktive H-Atome verwendet.
Solche Monomeren sind beispielsweise Vinylaromaten wie Styrol oder kern- und seitenkettensubstituierte Styrole, Äther und
Ester des Vinylalkohole wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Ester und Nitrile der (Meth)Acrylsäure etwa Methylmethacrylat, Decylmethacrylat,
Acrylnitril, Acrylsäureäthyl- oder «fcutylester,
Vinylhalogenide wie Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, substituierte Maleinimide wie das N-Methylimid, Olefine wie Isobutylen
oder Äthylen oder N-substituierte Amide wie Dimethylacrylamid,
Vinylpyrollidon, Vinylcarbazol usw. Die Monomeren können auch im Gemisch miteinander eingesetzt werden oder im
Gemisch mit Monomeren, die aktive Η-Atome enthalten, wie z.B. Oxypropylenmethacrylat, Acrylsäure, Acrylamid.
Bevorzugt werden Acrylnitril oder seine Gemische mit anderen Monomeren wie Styrol.
Zur Einleitung der Polymerisation dieser Monomerer werden Radikalbildner
in üblichen Mengen, bevorzugt bezogen auf Monomeres in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.fer^,_verwendet. Neben peroxydischen,
z.B. Dibenzoylperoxid und/Butylperoctoat oder Redox-Systemen
eignen sich bevorzugt Azoverbindungen wie Azodiisobutyronitril oder Ester der Azodiisobuttersäure als Radikalbildner.
Die Polymerisation der Monomeren in Gegenwart des Polyalkylenglykoläther
s wird in der Regel bei Temperaturen zwischen 30 und Le A 12 601 - 6 -
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160°C, bevorzugt zwischen 70 und HO0C, diskontinuierlich oder
kontinuierlich vorgenommen. Der Polymerisatgehalt des modifizierten
Polyalkylenglykoläthers liegt in der Regel bei 5 60 Gew.-^, bevorzugt 15-45 Gew.-$, Eventuell anwesende Monomerenreste
können gegebenenfalls beispielsweise durch Dünnschichtung entfernt werden.
Zur Herstellung eines modifizierten Polyalkylenglykoläthers
verwendet man beispielhaft 300 Gew.-Teile eines Anlagerungsproduktes von 55 Gew.-Teilen Propylenoxid und 45 Gew.-Teilen
Äthylenoxid an Glycerin mit einer OH-Zahl von 54 und erhitzt 3ie in N ,,-Atmosphäre auf 120°. Anschließend tropft man bei dieser
Temperatur unter gutem Rühren eine Mischung von 60 Gew.-Teilen Styrol und 140 Gew.-Teilen Acrylnitril, die 1,5 Teile i
Azodiisobutyronitril gelöst enthält, hinzu. Nach etwa 3 Stunden iet die Reaktion beendet und es hat sich eine stabile
Emulsion des Polymerisats im Polyäther gebildet, die sofort verfahrensgemäß eingesetzt werden kann.
Nach kontinuierlichem Verfahren leitet man beispielsweise
eine lösung von 4 Teilen Azodiisobutyronitril oder tert.-Butylperoctoat,
80 Teilen Styrol und 320 Teilen Acrylnitril in 600 Teilen eines Anlagerungsproduktes von 87 #
Propylenoxid und 13-Teilen Ithylencsid an Propylenglykol
(Molgewicht ca. 4000) mit einer Verweilseit von 1-8 Stunden
durch einen gerührten Reaktionsautoklaven, in dem das Reaktionagemisch
auf 120° gehalten wird. Das austretende Produkt ^ wird auf einem Dünnschichter von den Restmonomeren befreit
und ist sodann als feinteilige Polymerisatemulsion verfahrensgemäß
einsetzbar.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyäther können gegebenenfalls
im Gemisch mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen eingesetzt werden.
Auch hier kommen vorzugsweise Polyhydroxyverbindungen infrage. Derartige Verbindungen besitzen in der Regel Molekulargewichte
bis 10 000, bevorzugt bis 5000.
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Genannt seien "beispielhaft aus mono- oder polyfunktionellen
Alkoholen und Carbonsäuren oder Oxycarbonsäuren, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Aminoalkoholen, Diaminen, Oxyaminen
oder Aminocarbonsäuren nach bekannten Verfahren hergestellte lineare oder verzweigte Polyester oder Polyesteramide, die
auch Heteroatome, Doppel- und Dreifachbindungen sowie modifizierende Reste von ungesättigten oder gesättigten Fettsäuren
oder Fettalkohole enthalten können. Genannt seien ferner Mischungen mit 1,4-Butylenglykol, Trimethylolpropan, Glycerin,
2,3-Butylenglykol, Pentaerythrit, Weinsäureestern, Ricinusöl,
Tallöl. Auch OH- und/oder SH-Gruppen aufweisende Polythioether,
mit Alkylenoxid umgesetzte Phenole, Formaldehydharze, Hydrierungsprodukte von Äthylen-Olefin-Kohlenoxid-Mischpolymerisaten
und Epoxidharzen, ferner Aminogruppen aufweisende Verbindungen wie Aminopolyäther, Polyester oder Polyurethane, darüber hinaus
Carboxylgruppen und/oder cyclische Anhydridgruppen aufweisende Verbindungen, die daneben noch Äther-, Ester-, Amid-, Harnstoff-,
Urethan- oder Thioäthergruppen enthalten können, seien als Beispiele für geeignete, mit Isocyanaten reagierende Verbindungen
genannt.
Es lassen sich neben Füllstoffen, Farbstoffen u.a. auch zusätzlich
flammhemmende Zusatzstoffe verwenden, die einerseits mit Isocyanaten reagierende Gruppierungen enthalten können, wie
z.B. Umsetzungsprodukte aus Phosphorsäure bzw. phosphoriger Säure oder Phosphonsäuren und Alkylenoxiden oder Alkylenglykolen,
Umsetzungsprodukte aus Dialkylphosphiten, Formaldehyd und Dialkanolaminen sowie auch solche Flammschutzmittel, die
keine mit Isocyanaten reagierenden Gruppen enthalten, z.B. Tris-2-chloräthylphosphat, Trikresylphosphat, Trisdibrompropylphosphat.
Bei der Herstellung der Schaumstoffe verwendet man in üblicher leise Aktivatoren, z.B. Dimethylbenzylamin, N-methyl-N-(N,N-dimethylaminoäthyl)-piperazin,
Triäthylendiamin, permethyliertes Diäthylendiamin, Tetramethylguanidin, Trioxymethylhexahy-
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drotriazin, zinnorganische Verbindungen, beispielsweise Dibutylzinndilaurat
oder Zinn(ll)-octoat. Daneben finden auch Stabilisatoren wie Polyäther, Polysiloxane·, sulfonierte Ricinus-
oder Ölsäurederivate und deren Natriumsalze Verwendung. Als Treibmittel verwendet man Wasser und/oder niedrigsiedende
Lösungsmittel wie z.B. Trichlormonofluormethan, Dichlordifluormethan,
Methylenchlorid. Von derartigen Treibmitteln werden maximal 0,4· Mol, bezogen auf 100 Gew.-Teile der mit Isocyanaten
reagierende Gruppierungen enthaltende Verbindung eingesetzt, vorzugsweise Jedoch Mengen von 0,02 - 0,3 Mol,
Das Verfahren sei im Folgenden beispielhaft erläutert. Beispiel 1
a) 600 Gewichtsteile eines Anlagerungsproduktes von 87 $>
Propylenoxid und 13 Gewichtsteilen Äthylenoxid an Propylenglykol (Mol.-Gew. ca. 4-000) werden, wie bereits beispielhaft beschrieben
wird, mit 80 Gewichtsteilen Styrol und 320 Gewichtsteilen Acrylnitril unter Zusatz von 4 Gewichtsteilen Azodiisobutyronitril
gepfropft. Die Viskosität liegt bei ^ 25= 4200 cP.
Die OH-Zahl beträgt 12.
b) 60 Gewichtsteile des unter 1 a) beschriebenen Polyäthers werden mit 40 Gewichtsteilen eines Anlagerungsproduktes von
Propylenoxid an Trimethylolpropan, OH-Zahl &ϊ>ϋ f 10 tfew.-* Teilen
Monofluortrichlormethan, 0,1 Gewichtsteilen Tetramethylguanidin,
3 Gewichtsteilen NN-Dimethylbenzylamin und 1 Gewichtsteil
Silikonstabilisator innig gemischt. Die Viskosität dieser Mischung beträgt \n^ ~ 1000 cP.
c) 114,1 Gewichtsteile der Mischung 1 b) werden mit 97 Gewichtsteilen
eines Polyisocyanates, das hergestellt wurde durch Phosgenierung von Kondensationsprodukten aus Anilin und Form-
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aldehyd (31,5 ί>
NCQ 1^ = 320 cP), über ein Zweikomponentendosiermischgerät
vermischt und in eine geschlossene temperierte Metallform eingefüllt. Die Temperatur dieser Form beträgt
600C.
Die Kunststoffmischung beginnt nach 20 see. zu schäumen und geliert
nach weiteren 18 see. Nach 5 Minuten wird der Formling der Form entnommen. Der Formling hat eine Gesamtrohdichte von
0,61 (g.cnT5) und eine Materialstärke von 10 mm mit einer beiderseitigen
massiven Randzone.
Mechanische Werte des hergestellten Kunststoffes:
Biegefestigkeit in Anlehnung an DIK 53 423
6*bE:445 (kp.cnT2)
Ε-Modul aus Biegeversuch
Ε-Modul aus Biegeversuch
Eb: 9200 (kp.cnf2)
Bruchdehnung aus Zugversuch
£ZB: 6,8 *
Praktische Formbeständigkeit in der Wärme unter Biegebeanspruchung
in Anlehnung an DIN 53 424, Biegespannung ca. 3 kp/
ρ
cm bei 10 mm Durchbiegung
cm bei 10 mm Durchbiegung
Wärmebiegebe ständigkeit: 122 0C
Schlagfestigkeit aus Kugelfalltest. Fallgewicht = 1,7 kg.
Kugelradius 15 mm, Probenauflagefläche Radius = 54 mm, Prüfkörper 60x60x10 mm
Fallhöhe: 130-140 mm
Die Prüfkörper splittern nicht, sie werden bei größeren Fallhöhen durchstanzt.
114,1 Gewichtsteile der in Beispiel 1 b) beschriebenen Mischung
werden mit 96 Gewichtsteilen eines Carbodiimid-Gruppen
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aufweisenden 4,4♦-Diisocyanato-diphenylmethans, hergestellt
nach der deutschen Patentschrift 1092 007 über ein Zweikomponentendosiermischaggregat
vermischt und in eine geschlossene temperierte Metallform eingefüllt. Die Temperatur dieser Form
beträgt 600C. Die Kunststoffmischung beginnt nach 14 see. zu
schäumen und geliert nach weiteren 14 see. Nach 5 Minuten
wird der Formling dem Werkzeug entnommen. Der Formling hat eine Gesamtrohdichte von 0,65 (g.cm ) und eine Materialstärke
von 10 mm mit einer beiderseitigen massiven Randzone.
Physikalische Werte des Kunststoffteils:
Biegefestigkeit in Anlehnung an DIN 53 423
^bB.380 (kp.cm"2) *
E-Modul aus Biegeversuch
Eb: 8200 (kp»cm"2)
Bruchdehnung aus Zugversuch
12,4 %
Praktische Formbeständigkeit in der Wärme unter Biegebeanspruchung
in Anlehnung an DIN 53 424, Biegespannung ca. 3 kp/
ρ
cm bei 10 mm Durchbiegung
cm bei 10 mm Durchbiegung
Wärmebiegebeständigkeitϊ 126°C
Schlagfestigkeit siehe Beispiel 1
Fallhöhe ι 130 cm
Die Prüfkörper splittern nicht, sie werden bei größeren Fallhöhen durchstanzt.
a) 300 Gewichtsteile eines Anlagerungsproduktes von 55 Gewichtsteilen
Propylenoxid und 45 Gewichtsteilen Athylenoxid an Glycerin mit einer OH-Zahl von 54 werden unter Stickstoffatomosphäre
auf 12O0G erhitzt. Anschließend tropft man bei
dieser Temperatur unter gutem Rühren eine Mischung von 60 Ge-
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wichtsteilen Styrol und 140 Gewichtsteilen Acrylnitril, die 1,5 Gewichtsteile Azodiisobutyronitril gelöst enthält, hinzu.
Die Reaktion ist nach 3 Stunden beendet. Die OH-Zahl beträgt 36. Die Viskosität liegt bei ^ 25 = 1360 cP.
b) 50 Gewichtsteile des unter 3 a) beschriebenen Polyäthers werden mit 50 Gewichtsteilen eines Anlagerungsproduktes von
Propylenoxid an Glycerin (OH-Zahl 104-6), 10 Gewichtsteilen Monofluortrichlormethan, 1 Gewichtsteil eines Siloxan-polyalkylen
Block-Oopolymerisats, 3 Gewichtsteilen NN-Dimethylbenzylamin
innig gemischt. Die Viskosität dieser Mischung liegt bei I25 = 1300 cP.
c) 114 Gewichtsteile der Mischung 3 b) werden mit 150 Gewichtsteilen eines Polyisocyanats, das hergestellt wurde durch Phosgenierung
von Kondensationsprodukten aus Anilin und Formaldehyd (31,5 $ NCO) über ein Zweikomponentendosiermischgerät vermischt
und in eine geschlossene temperierte Metallform eingefüllt. Die Temperatur dieser Form beträgt 600C. Die Kunststoffmischung
beginnt nach 47 see. zu schäumen und geliert nach weiteren 22 see. Nach 5 Minuten wird der Formling der Form
entnommen. Der Formling hat eine Gesamtrohdichte von 0,635 (g.cm~^) und eine Materialstärke von 10 mm mit einer beiderseitigen
massiven Randzone.
Physikalische Werte des Kunststoffteils:
Biegefestigkeit in Anlehnung an DIN 53 423
^bB: 700 (kp.cm"2)
Ε-Modul aus Biegeversuch
Eb: 14900 (kp.cnf2)
Bruchdehnung aus Zugversuch
fczB: 5,2 *
Praktische Formbeständigkeit in der Wärme unter Biegebeanspruchung
in Anlehnung an DIN 53 424, Biegespannung ca. 3 kp/
2
cm bei 10 mm Durchbiegung
cm bei 10 mm Durchbiegung
Wärmebiegebeständigkeit: 115°C
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Schlagfestigkeit siehe Beispiel 1
Fallhöhe: 100 cm (Kein Splittern)
68 Gewichtsteile eines mit 30 $>
einer Mischung Acrylnitril/ Styrol (80:20) gepfropften Polyalkylenglykoläthers gemäß
Beispiel 1 a) werden mit 29 Gewichtsteilen eines Anlagerungsproduktes von Propylenoxid an Glycerin (OH-Zahl 104-6), 3 Gewichtsteilen
eines Anlagerungsproduktes von Propylenoxid an Trimethylolpropan (OH-Zahl = 873), 8 Gewichtsteilen Monofluortrichlormethan,
4 Gewichtsteilen NN-Dimethylbenzylamin innig
gemischt. Die Viskosität dieser Mischung beträgt ^pc = 743 cP.
113 Gewichtsteile der Mischung werden mit 95 Gewichtsteilen eines Polyisocyanates, das hergestellt wird durch Phosgenierung
von Kondensationsprodukten aus Anilin und Formaldehyd (31,5 % NCO) über ein Zweikomponentendosiermischgerät vermischt und in
eine geschlossene temperierte Metallform eingefüllt. Die Temperatur dieser Form beträgt 600G. Die Kunststoffmischung beginnt
nach 35 see. zu schäumen und geliert nach weiteren 12 see. Nach 5 Minuten wird der Formling der Form entnommen. Der
Formling hat eine Gesamtrohdichte von 0,65 (g.cm ) und eine Materialstärke von 10 mm mit einer beiderseitigen massiven
Randζone.
Die physikalischen Werte des Kunststoffteils betragen:
Biegefestigkeit in Anlehnung an DIN 53 423
\Bi 427 (kp/cnT2)
Ε-Modul aus Biegeversuch
Eb: 9500 (kp.cnT2)
Bruchdehnung aus Zugversuch
S8Bt 7,7 *
Le A 12 601 - 13 -
109821 /1995
Praktische Formbeständigkeit in der Wärme unter Biegebeanspruchung
in Anlehnung an DIN 52 424, Biegespannung ca. 3 kp/
2
cm bei 10 mm Durchbiegung
cm bei 10 mm Durchbiegung
Wärmebiegebeständigkeit: 1060C
'Schlagfestigkeit siehe Beispiel 1
Fallhöhe 120 cm
Fallhöhe 120 cm
Die Prüfkörper splittern nicht, sie werden bei größeren Fallhöhen durchstanzt.
Es wird eine Mischung hergestellt aus 50 Gewichtsteilen des unter 1 a) beschriebenen Polyäthers, 40 Gewichtsteilen eines
Anlagerungsproduktes von Propylenoxid an Trimethylolpropan, OH-Zahl 640 f 10 Gewichtsteilen Glycerin, 3,5 Gewichtsteilen
Dirnethylbenzylamiη, 0,5 Gewichtsteilen Tetramethylguanidin,
1 Gewichtsteil eines Silikon-Stabilisatois und 30 Gewichtsteilen
Monofluortrichlormethan. Dieses Gemisch wird über ein Hochdrüekzweikomponentendosieraggregat mit einem Polyisocyanat,
hergestellt durch Phosgenierung von Kondensationsprodukten aus Anilin und Formaldehyd (31,5 % NCO), vereinigt und in
eine Epoxidharz-Form gegeben. Die Mischung der beiden reaktiven Komponenten beginnt nach 12 see. aufzuschäumen, füllt
die Form aus und verfestigt nach weiteren 16 see. Nach 10 Minuten
kann der Schaumstoff-Formkörper entformt werden, der
eine massive, fehlerfreie Oberfläche und aine sehr regelmässige Dichteverteilung über das Gesamtteil aufweist. Die Gesamtdichte
des Schaumstoff-Formkörper liegt bei 0,195 g/cm ,
Druckfestigkeit 12,2 kp/cm .
Es wird eine Mischung hergestellt aus 20 Gewichtsteilen des unter 1 a) beschriebenen Polyäthers, 45 Gewichtsteilen eines
Anlagerungsproduktes von Äthylenoxid an Pentaerythrit, OH-Zahl 431 , 30 Gewichtsteilen eines Anlagerungsproduktes von
Le A 12 601 - 14 -
109821/1995
Propylenoxid an Trimethylolpropan, OH-Zahl 640 , 5 Gewichtsteilen
Äthylenglykol, 1 ßewichtsteil Dimetnylbenzylamin, 0,3
Gewichtsteilen Tetramethylguanidin, 1,5 Gewichtsteilen eines
Silikonstabilisatora und 25 Gewichtsteilen Monofluortrichlormethan.
Dieses Gemisch wird mit einem Polyisocyanat Über ein Zweikomponentendosieraggregat vereinigt und in eine Epoxidharz-Form
gefüllt.
Als Polyisocyanatkomponente dient ein phosgeniertes Kondensationsprodukt
aus Anilin und Formaldehyd, das teilweise mit einem Polyather aus Propylenglykol und Propylenoxid der OH-Zahl
406 vorvernetzt ist und 28,3 $> NCO besitzt. Das Reaktionsgemisch beginnt nach 15 see. aufzuschäumen, füllt die Form
aus und geliert nach weiteren 29 see. Nach 10 Minuten wird
der Probekörper entformt. Er besitzt eine elastische, verdichtete Oberfläche, die sehr gleichmäßig ausgebildet ist.
Die Gesamtdichte Hegt bei 0,185 g/cm , Druckfestigkeit 11,8 kp/cm .
Le A 12 601 - 15 -
1098?!/1995
Claims (3)
- Pa te ηtansprüehe19558S1Verfahren zur Herstellung von Schäumstoff-Formkörpern mit ntegraler Biehteverteilung über den Querschnitt der Formkörper durch Aufschäumen eines verschäumungsfähigen Reaktionsgemisches von Polyisocyanaten, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäthern, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Verbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, Treibmitteln und Hilfsmitteln in einer geschlossenen Form, wobei die Temperatur der Forminnenflächen mindestens etwa 200C, vorzugsweise mindestens etwa 500C unter· der Maximalreaktionstemperatur des aufschäumenden Reaktionsgemisches gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyäther solche verwendet werden, in denen vorher Polymerisate aus ungesättigten Verbindungen in situ, gegebenenfalls unter Pfropfpolymerisatbildung, hergestellt worden sind.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyäther als Polymerisatdispersionen oder -Emulsionen vorliegen.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyäther ein solcher verwendet wird, in dem vorher ein Copolymerisat aus Acrylnitril und Styrol hergestellt worden ist.•Ie A 12 601 - 16 -109821/1995
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D2 | Grant after examination | ||
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