DE19549407A1 - Münzvorrichtung - Google Patents
MünzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Münzvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine der häufigeren Möglichkeiten, Münzautomaten zu mani
pulieren, besteht darin, eine echte Münze an einem relativ
dünnen Faden rollend durch den Münzprüfer zu führen. Da
eine echte Münze verwendet wird und auch der zeitliche Ab
lauf dem der echten Münzen entspricht, wird die Münze von
den die Echtheitsprüfung vornehmenden Sensoren für echt
erkannt und automatisch dem Annahmebereich zugeführt. Die
ser wird von einer sogenannten Annahmeweiche gesteuert,
die bewirkt, daß echte Münzen zu einem Annahmekanal und
unechte in einen Rückgabekanal gelenkt werden. Üblicher
weise ist in Laufrichtung hinter der Annahmeweiche ein An
wesenheitssensor vorgesehen, der ein Kreditsignal erzeugt,
so daß die gewünschte Ware oder Dienstleistung gewährt
wird. Da die Münze jedoch an einem Faden hängt, gelangt
sie nicht in die Kasse. Vielmehr wird versucht, sie durch
den Faden wieder zurückzuziehen, und zwar entweder bis zum
Einwurfschlitz oder bis oberhalb der Annahmeweiche, um sie
dann anschließend in den Rückgabekanal gelangen zu lassen.
Eine Variante dieser Manipulation besteht darin, an dem
zweiten Fadenende eine Falschmünze oder Scheibe zu befe
stigen und sie nach Annahme der echten Münze einzuwerfen.
Die zweite Münze gelangt naturgemäß in den Rückgabekanal.
Es wird dann versucht, mit der zweiten Münze die echte
Münze über diesen Weg zurückzugewinnen.
Es ist bekanntgeworden, mit dem eine Münze haltenden Faden
einen Hebel oder dergleichen zu betätigen, der daran ge
hindert wird, eine Ursprungsposition wieder einzunehmen.
Diese Position wird optisch überwacht zwecks Abgabe eines
Signals an eine Steuer- und Auswerteschaltung. Derartige
Verfahren sind in der DE 39 29 749, EP 0 358 956 oder DE
41 17 096 beschrieben. Sie erfordern jedoch zur Auslösung
des Signals einen relativ straffen Faden, auf den eine ge
wisse Zugkraft aufgebracht ist, um den Hebel oder derglei
chen zu betätigen.
Aus WO 87/00663 ist bekanntgeworden, am Ende einer Münz
laufbahn hinter den Prüfsensoren zwischen Laufbahn und Ka
nalwandung einen Schlitz anzubringen, in den der eine
Münze haltende Faden einläuft, insbesondere wenn versucht
wird, die Münze zurückzuziehen. Die Münzlaufbahn verhin
dert das Zurückziehen, so daß entweder der Faden reißt
oder der Faden losgelassen wird. In beiden Fällen gelangt
die Münze in die Kasse. Dadurch kann ein Kreditsignal er
zeugt und eine Ware oder eine Dienstleistung herausgegeben
werden. Da jedoch eine echte Münze eingeworfen wurde, ist
dieser Vorgang unschädlich. In der gleichen Druckschrift
ist auch bekanntgeworden, die Münze bzw. die Münzrichtung
zu überwachen, um festzustellen, ob eine am Faden hängende
Münze hindurchläuft bzw. sogar zurückgezogen wird oder
eine übliche Münze sich in der Münzvorrichtung entlangbe
wegt.
Ähnliche Vorrichtungen, die ein Zurückziehen einer Münze
an einem Faden beschreiben, sind aus der DE 22 13 375, DE
25 55 213 oder DE 23 26 343 bekanntgeworden.
Aus der EP 0 628 930 ist ferner bekanntgeworden, zwischen
der Falschgeldlaufbahn unterhalb der Echtgeldlaufbahn und
der Wandung einen Schlitz anzubringen zu Zurückhalte
zwecken sowie einen Sensor vorzusehen, der zusätzlich zum
Anwesenheitssensor zur Erzeugung eines Kreditsignals vor
gesehen ist, um die Laufrichtung einer Münze zu überwachen.
Wird eine Münze zurückgezogen, kehrt sich die Reihenfolge
der Anwesenheitssignale um. Dadurch kann ein Warnsignal
erzeugt werden.
Werden die Rückzugsverhinderungen ausreichend stabil aus
geführt, wie etwa bei der EP 0 628 930, dann wird mit
einiger Sicherheit vermieden, daß ein sogenannter Service
fall eintritt. Es muß für den Betreiber von Münzautomaten
nach Möglichkeit eine Mindestanzahl von Servicefällen pro
Zeitraum auftreten, da sonst der Aufwand für den Betrieb
zu groß wird. Die Rückzugsverhinderung darf daher nicht
dazu führen, daß der Automat anschließend blockiert ist.
Neben der Rückzugsverhinderung ist es wünschenswert, bei
einer Fadenmanipulation ein entsprechendes anzeigendes
Signal zu erhalten, das dem Betreiber des Automaten an
zeigt, daß eine Manipulation vorgenommen worden ist. Außer
dem kann es dazu verwendet werden, die Warenausgabe zu
stoppen, auch wenn die Echtheitssensoren die Echtheit der
Münze festgestellt haben.
Aus DE 42 31 534 ist bekannt im Münzkanal eine optische
Strecke vorzusehen, mit der die Anwesenheit eines Fadens
ermittelt werden soll. Die Abschattung, die der Faden ver
ursacht, ist jedoch so gering, daß die Meßgenauigkeit un
befriedigend ist.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Münz
vorrichtung zu schaffen, bei der mit ziemlicher Sicherheit
die Anwesenheit eines Fadens ermittelt werden kann, auch
wenn dieser relativ dünn und lose ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge
löst.
Bei der Lösung nach der Erfindung erfolgt eine unmittelba
re Sensierung eines Fadens auf optischem Wege. Ein Faden
ist im Verhältnis zur Breite eines Münzkanals bezüglich
seiner Abschattungswirkung in einer optischen Meßstrecke
vernachlässigbar. Es ist auch nicht möglich, die Licht
schranke auf einen schmalen Bereich des Münzkanals zu be
schränken, da der Faden auch lose sein kann und daher sei
ne Position unbekannt ist. Aus diesem Grunde sieht die Er
findung einen optischen Kanal vor, der durch zusammenwir
kende Ausnehmungen von einer Klappe und der zugeordneten
Wandung gebildet ist, an der die Klappe in einer Stellung
anliegt, und zwar in ihrer Sperrposition. In der geöffne
ten Position ermöglicht sie den ungehinderten Durchgang
der Münze. Bei der Bewegung der Klappe in die Sperrstel
lung, die durch einen Anwesenheitssensor initiiert wird
oder durch ein Zeitverzögerungsglied, das nach Ablauf ei
ner vorgegebenen Zeit die Klappe automatisch aus der
Durchgangs- und die Sperrstellung verstellt, wird ein Fa
den gegen die zugehörige Wandung angelegt. Er gelangt da
durch automatisch in den Bereich des optischen Kanals. Der
Querschnitt des optischen Kanals kann relativ klein gehal
ten werden, so daß der Unterschied bei dem Signal der op
tischen Strecke mit und ohne Faden < 15% ist. Diese Diffe
renz läßt sich ohne weiteres auswerten. Kommt es daher zu
einer signifikanten Abschattung der Optostrecke, kann ein
entsprechendes Warnsignal ausgelöst werden.
Es ist denkbar, die beschriebene Klappe als separates Teil
im Münzgerät anzuordnen. Die Klappe kann zum Beispiel in
der Einwurftülle des Münzprüfers angeordnet werden. Sie
wird dann zum Beispiel direkt von der Münze betätigt. Der
Vorteil besteht darin, daß eine Münze am Faden schon früh
zeitig erkannt wird und ohne in den Annahmebereich zu ge
langen, direkt in die Rückgabe fällt. Nach einer Ausge
staltung der Erfindung wird die Klappe von der an sich
notwendigen Annahmeweiche gebildet ist.
Werden sehr biegesteife Fäden, zum Beispiel Draht, verwen
det, kann es vorkommen, daß die Klappe nicht vollständig
schließen kann. Dadurch ist die Lichtmenge sogar größer
als ohne Faden. Um eine Fehlmessung zu vermeiden, sieht
daher eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß an der
Klappe ein Ansatz angebracht ist, der in eine Öffnung oder
eine Ausnehmung der Kanalwandung eingreift, wenn die
Klappe an der Kanalwandung anliegt oder einen geringfügi
gen Abstand von dieser aufweist und der Ansatz mit einer
Öffnung versehen ist, die mit dem optischen Kanal ausge
richtet ist. Der Ansatz deckt den Empfänger der optischen
Strecke auch bei geringfügig geöffneter Klappe ab, so daß
dadurch die empfangene Lichtmenge reduziert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht einen Teil eines Münzgeräts
einer Ausführungsform nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in
Richtung Pfeil 5.
In Fig. 1 ist ein Münzkanal 100 dargestellt, der von Sei
tenwänden 102 und 104 begrenzt ist sowie von einer weite
ren Wand 106 und einer parallel zur Wand 106 verlaufenden
in Fig. 1 nicht zu erkennenden Wand 107 (Fig. 2). Eine
Klappe 108 ist am unteren Bereich bei 110 durch die Wand
106 und die gegenüberliegende Wand 107 drehbar gelagert.
Sie erstreckt sich in der in Fig. 1 gezeigten Position zur
Wand 102 und steht mit einem seitlichen Ansatz 112 in eine
Ausnehmung oder einen Schlitz 114 der Wand 102 hinein. Der
übrige Teil der Klappe 108 endet im Zentrum eines Kreis
loches 116 im Ansatz 112. Er ist mit einer im Querschnitt
halbkreisförmigen Ausnehmung versehen, die sich über die
Breite der Klappe 108 erstreckt. Die im Querschnitt kreis
förmige Ausnehmung wirkt zusammen mit einer im Querschnitt
halbkreisförmigen Ausnehmung der Wandung 102, so daß ein
im Querschnitt kreisförmiger optischer Kanal 120 gebildet
ist (siehe auch Fig. 2). Es versteht sich, daß der Quer
schnitt des optischen Kanals auch anders gestaltet sein
kann, zum Beispiel eine rechteckige Form haben kann. Der
optische Kanal 120 bildet einen Durchgang für das Licht
einer Lichtquelle 122. Am anderen Ende ist ein lichtelek
trischer Empfänger 124 angeordnet. Wird nun eine Münze an
einem Faden 126 aufgehängt, und hat die Münze, die in Fig.
1 bei 128 angedeutet ist, die Klappe 108 passiert, wird
durch eine nicht weiter zu erläuternde Steuerung die Klap
pe 108 zurückgestellt in die in Fig. 1 gezeigte Position.
Die Klappe 108 kann als sogenannte Annahmeweiche fungie
ren, die bei einem Gutsignal nach rechts verschwenkt wird,
um den Durchgang für eine Münze freizugeben. In Fig. 1 ist
die Klappe 108 in der Sperrstellung und lenkt ankommende
Münzen in einen Rückgabekanal. Gelangt die Weiche 108 nach
Durchlassen einer echten Münze wieder in die in Fig. 1 ge
zeigte Stellung, wird ein Faden 126, der mehr oder weniger
lose im Kanal 108 herunterhängt, gegen die Wand 102 ange
drückt. Dadurch gelangt der Faden in den optischen Kanal,
und zwar durch seine Mitte sich hindurcherstreckend. Der
Faden 126 führt daher zu einer entsprechenden Abschattung
der Lichtstrecke, die ohne weiteres erfaßt werden kann, um
ein Fadensignal abzugeben.
Kommt es wegen zu steifem und festem Faden nicht zu einer
Anlage an der Wandung 102, hat vielmehr die obere Kante
der Klappe 108 einen gewissen Abstand zur Wandung 102,
sorgt der Ansatz 112 oder die Fahne dafür, daß gleichwohl
nicht zu viel Licht auf den Empfänger 124 auftrifft. Auch
in diesem Fall kann daher das Vorhandensein eines Fadens
signalisiert werden.
Um Fehlfunktionen durch Eindringen von Wasser in den op
tischen Kanal zu verhindern, können in der Klappe und am
Anschlag entsprechende Dränagemittel angebracht werden,
beispielsweise ein Vlies, wodurch die Flüssigkeit aus dem
optischen Kanal ferngehalten wird.
Claims (5)
1. Münzvorrichtung, mit einer Prüfeinheit für die Echt
heitsprüfung, einer elektromagnetisch oder von einer
Münze betätigten Klappe (108), die einen Durchlaß für
die Münzen (128) freigibt und von einer Feder in eine
Sperrstellung vorgespannt ist, in der sie an einer
Wand (102) des Münzkanals (100) anliegt, einem opti
schen Kanal (120), der durch zusammenwirkende Ausneh
mungen von Klappe (108) und Wandung (102) gebildet ist,
wenn die Klappe (108) in der Sperrposition ist, einer
optischen, eine Lichtquelle (122) und einen lichtemp
findlichen Empfänger (124) aufweisende Strecke, deren
Achse durch den optischen Kanal (120) verläuft und
einer Auswertevorrichtung für die Signale der Prüfein
heit und der optischen Strecke, die ein Warnsignal ab
gibt, wenn die am Empfänger (124) auftretende Licht
menge einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappe (108) die von der Prüfeinheit gesteu
erte Annahmeweiche bildet, welche ankommende Münzen
wahlweise in einen Annahme- oder Rückgabekanal lenkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klappe (108) einen Ansatz (112) auf
weist, der in eine Öffnung oder eine Ausnehmung (114)
der Kanalwand (102) eingreift, wenn die Klappe (108)
an der Kanalwand (102) anliegt oder einen geringen Ab
stand von dieser aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausnehmung in der Kanalwand
(102) und der Klappe (108) zur Bildung des optischen
Kanals im Querschnitt halbkreisförmig sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß am Anschlag für die Klappe (108)
bzw. am optischen Kanal (120) Mittel zur Abführung von
Wasser, beispielsweise in Form eines Vlieses oder der
gleichen vorgesehen sind.
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