DE19525343C2 - Vorrichtung zum Überführen von Fluid zwischen relativ zueinander drehbaren Maschinenteilen - Google Patents
Vorrichtung zum Überführen von Fluid zwischen relativ zueinander drehbaren MaschinenteilenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Fluidzufuhr von einem ersten
Maschinenteil in ein zweites Maschinenteil, welches relativ zu dem ersten Maschinenteil drehbar
ist, wobei das erste Maschinenteil eine zu der Achse der Relativdrehung rotationssymmetrische
erste Kontaktfläche und das zweite Maschinenteil eine komplementäre, zu derselben Achse
rotationssymmetrische zweite Kontaktfläche aufweisen, und wobei Überführungsöffnungen
und/oder -kanäle in den Kontaktflächen und Maschinenteilen vorgesehen sind und die
Kontaktflächen unmittelbar oder über dazwischen angeordnete Dichtelemente miteinander in
Eingriff stehen.
Eine solche Vorrichtung ist aus der britischen Patentschrift Nr. 1,069,125 bekannt. Bei der
bekannten Vorrichtung sind die Gleitflächen als zylindrische Flächen zwischen einem stehenden
Hohlzylinder und einer rotierenden Welle ausgebildet, wobei Fluiddurchführungen an ver
schiedenen axialen Positionen vorgesehen werden können. Eine solche Vorrichtung ist jedoch
nicht für hohe Rotationsgeschwindigkeiten der zentralen Welle geeignet, da auf den relativ großen
Gleitdichtflächen zu viel Reibungswärme erzeugt wird, die bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten
schnell zum Festfressen und zur Zerstörung der Drehdurchführung und/oder der Welle führen
würde.
Allgemein sind derartige Vorrichtungen, kurz als "Drehdurchführungen" bezeichnet, im Stand der
Technik relativ verbreitet und dienen dazu, ein Fluid, z. B. Schmiermittel, von einem ersten
Maschinenteil in das sich relativ zu diesem drehende zweite Maschinenteil zu überführen.
Üblicherweise werden dabei sogenannte Gleitdichtungen verwendet, d. h. das erste und das zweite
Maschinenteil weisen Gleitdichtflächen auf, die mit Öffnungen versehen sind, welche mindestens
zeitweise miteinander fluchten, so daß eine Überführung von Fluid zwischen diesen Öffnungen
möglich ist, während die Kontaktflächen um diese Öffnungen herum miteinander in Eingriff stehen
und die Öffnungen dadurch nach außen hin abdichten. Derartige Drehdurchführungen mit
Gleitdichtungen sind im Stand der Technik in vielfältigen Variationen und Ausgestaltungen
bekannt. So können derartige Gleitdichtungen z. B. auch an Werkzeugmaschinen vorgesehen sein,
bei welchen ein Fluid, sei es zum Kühlen von zu bearbeitenden Werkstücken oder sei es für das
hydraulische Betätigen von Maschinenelementen, von stehenden in drehende Maschinenteile
zugeführt werden muß. Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung von Werkzeugmaschinen
werden deren Werkzeuge und Antriebselemente für immer höhere Drehzahlen ausgelegt. Für eine
im allgemeinen zentrale Kühlmittelzufuhr sind höhere Drehzahlen zumeist noch unproblematisch,
da eine solche zentrale Zufuhr mit Hilfe von berührungslosen Dichtungen (Labyrinthdichtungen)
oder mit Gleitdichtungen geringen Durchmessers erfolgen kann. Sofern jedoch mehrere getrennte
Fluidzufuhren erforderlich sind und damit ein solches Ausweichen auf das Einspritzen in eine
zentrale Kühlmittelzufuhr und die Verwendung von Gleitdichtungen kleinen Durchmessers nicht
mehr möglich ist, werden Gleitdichtungen problematisch, da aufgrund der hohen Drehzahlen und
der großen Radien entsprechender Dichtungen sehr hohe Relativgeschwindigkeiten zwischen den
aufeinander gleitenden Flächen entstehen, so daß auch sehr große Wärmemengen erzeugt
werden, die nicht mehr zuverlässig abgeführt werden können. Dies führt zu Überhitzung der
Dichtflächen und zu deren Funktionsverlust oder gar zum Festfressen. Dies gilt vor allem auch
dann, wenn kein oder nur sehr wenig Medium durch die Zufuhreinrichtungen bzw. Drehdurch
führungen fließt, welches ansonsten ein wichtiger Kühlfaktor ist.
Aus dem US-Patent Nr. 5,209,500 ist eine Drehdurchführung mit einer zentralen Durch
führungsöffnung und diese zentrale Durchführungsöffnung umgebenden, ebenen Gleitdicht
flächen bekannt, die senkrecht zur Rotationsachse ausgerichtet sind. Diese Gleitdichtflächen
enthalten außerdem spiralige Aussparungen oder Nuten, die in mindestens eine der
Dichtflächen eingeätzt sind. Während der Rotation und der gleichzeitigen Druckbeaufschlagung
der Durchführungsöffnung der Drehdurchführung soll das hindurchgeführte Fluid zwischen die
Dichtflächen eindringen und einen Schmierfilm bilden. Form und Größe der spiraligen
Aussparungen sollen dabei die Dicke des entstehenden Schmierfilmes beeinflussen. Es versteht
sich, daß zur Ausbildung des Schmierfilmes die Dichtflächen ein gewisses axiales Spiel haben
müssen, wobei ein zu großes Spiel jedoch unbedingt zu vermeiden ist, da dann sehr große
Leckverluste auftreten, da derartige Drehdurchführungen dafür ausgelegt sind, Fluid vor allem
während der Relativdrehungen der Maschinenteile zu überführen. Auch solche Drehdurch
führungen sind für hohe Rotationsgeschwindigkeiten nur geeignet, wenn der Durchmesser der
zentralen Durchführungsöffnung und damit auch der Durchmesser und der Betrag der
Dichtfläche insgesamt relativ klein ist. Dabei kann aber jeweils nur ein einziges Fluid zugeführt
werden.
Die europäische Patentanmeldung EP-A-0,269,471 zeigt eine Drehdurchführung mit konischen
Kontaktflächen, wobei eine der konischen Kontaktflächen an einem axial bewegbaren Kolben
vorgesehen ist. Für den Kolben ist hier nur ein geringfügiges axiales Spiel vorgesehen,
wodurch der Kontakt zwischen den Flächen mindestens indirekt über einen dazwischen
liegenden Fluidfilm noch aufrecht erhalten wird und bei hohen Drehzahlen eine entsprechende
Wärmeentwicklung an den Kontaktflächen auftreten kann. Ein Nachteil dieser Drehdurch
führung liegt auch darin, daß die Verschiebung des Kolbens in eine dichtere, feste Anlage mit
der konischen Kontaktfläche der Welle nur durch Druckbeaufschlagung der Fluidzufuhrleitun
gen für die Versorgung der Welle möglich ist. Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Überführen von Fluid
zwischen Maschinenteilen mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, durch welche
zeitweise auch mehrere Fluide und vorzugsweise auch gleichzeitig zugeführt werden können,
ohne daß die Vorrichtung bei einem Stop der Fluidzufuhr und hohen Drehzahlen der Gefahr
einer Überhitzung ausgesetzt ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens die die Kontaktflächen aufweisenden
Bereiche des ersten und zweiten Maschinenteiles in axialer Richtung relativ zueinander derart
bewegbar sind, daß die Kontaktflächen und/oder Dichtungen des ersten Maschinenteiles
diejenigen des zweiten Maschinenteils nicht mehr berühren, jedoch mindestens dann axial
verschiebbar und in Kontakt bringbar sind, wenn zwischen den Maschinenteilen keine oder nur
eine langsame Relativdrehung stattfindet, daß die Kontaktflächen konische Flächen sind und
daß eine von der Fluiddurchführung durch die konischen Kontaktflächen getrennte Fluidzufuhr
zu einer der Stirnseiten des bewegbaren Kolbens vorgesehen ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden also die Kontaktflächen einfach in axialer Richtung
auseinanderbewegt, so daß sie nicht mehr aufeinander gleiten und damit auch keine Reibungs
wärme erzeugt wird. Bei vielen Anwendungsfällen ist es nämlich möglich, auf den dauernden
Kontakt von Dichtflächen von Gleitdichtungen zu verzichten, und den Kontakt nur dann
herzustellen, wenn keine Relativdrehung oder nur eine langsame Relativdrehung stattfindet,
z. B. wenn die Fluidzufuhr der hydraulischen Betätigung von Spannelementen dient. Zusätzlich
oder alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, bei sehr schnellen Relativdrehungen den
Kontakt ebenfalls, jedoch nur kurzzeitig herzustellen, so daß das Fluid gegebenenfalls
schubweise zugeführt werden kann, während die Kontaktflächen aufgrund der axialen
Beweglichkeit zwischenzeitlich immer wieder schnell auseinanderbewegt werden können, um
hinreichend abzukühlen.
Besonders zweckmäßig ist die vorliegende Erfindung für solche Maschinen, Vorrichtungen oder
Teile hiervon, bei welchen eine Fluidzufuhr nur während des Stillstandes der Maschine erfolgen
muß, wie z. B. bei Vorrichtungen zum hydraulischen Festspannen und Lösen von Werkzeugen
an Werkzeugmaschinen. Der Werkzeugwechsel findet nur bei stehender Maschine statt, so
daß in diesem Zustand die Kontaktflächen durch axiale Bewegung in festen und dichten
Kontakt miteinander gebracht werden und dann das Hydraulikfluid oder ein sonstiges Fluid
über Öffnungen in den Kontaktflächen von dem einen Maschinenteil in das andere Maschinen
teil überführt wird, um entsprechende Hydraulikelemente oder dergleichen zu betätigen.
Anschließend werden die Kontaktflächen wieder auseinanderbewegt, so daß sie einander nicht
mehr berühren, wenn eine schnelle Relativdrehung zwischen den beiden Maschinenteilen
stattfindet, an welchen die Kontaktflächen vorgesehen sind.
Dies vermindert außerdem auch die Reibungsverluste, die der Antrieb der Maschine ansonsten
überwinden müßte.
Dabei ist eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei welcher die Kontaktflächen
konisch bzw. in Form der Mantelfläche eines Kegelstumpfes ausgebildet sind. Dabei sind
Konuswinkel im Bereich von 30° bis 90°, vorzugsweise von etwa 45° bevorzugt. Generell
sind Kontaktflächen bevorzugt, die radiale Komponenten aufweisen, (also nicht zylindrisch
sind), da diese sich durch eine vergleichsweise kurze Axialbewergung bereits reibungsfrei
auseinanderbewegen lassen.
Dabei haben konische Flächen gegenüber reinen Radialflächen (Flächen senkrecht zur Achse)
den Vorteil, daß sie bei gegebenem Außendurchmesser (und Innendurchmesser) mehr Platz für
das Anbringen von Bohrungen, Öffnungen und/oder Nuten bieten.
Für eine ordnungsgemäße Funktion der Vorrichtung ist es außerdem zweckmäßig, wenn die
jeweiligen Zufuhrkanäle in den beiden Maschinenteilen, die im Prinzip beliebig radial, axial oder
teilweise auch in Umfangsrichtung verlaufen können, in Öffnungen auf den Kontaktflächen
münden, wobei die Öffnungen auf den Kontaktflächen der ersten und zweiten Maschinenteile
paarweise auf derselben axialen Höhe liegen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die
einander zugeordneten Öffnungen auf den Kontaktflächen zumindest teilweise in Flucht
miteinander gebracht werden können. Dabei ist außerdem eine Ausführungsform der Erfindung
besonders bevorzugt, bei welcher mindestens eine der Öffnungen eines solchen Paares von
Öffnungen im Bereich einer ringförmig umlaufenden Nut der jeweiligen Kontaktfläche liegt. Dies
ermöglicht es, daß die beiden einander zugeordneten Öffnungen auch dann in Fließverbindung
miteinander gebracht werden können, und zwar über die Nut, wenn die beiden Öffnungen in
Umfangsrichtung in verschiedenen Winkelpositionen liegen, so daß beim Stop der Maschine nicht
notwendigerweise eine feste Winkelposition des sich drehenden Teiles relativ zu dem stehenden
Teil erreicht werden muß. Hierin ist ein besonders wichtiger Vorteil dieser Ausführungsform der
Erfindung zu sehen, da bei vielen Werkzeugmaschinen oder dergleichen, bei welchen solche
Überführungseinrichtungen benötigt werden, Einrichtungen zum exakten Einstellen einer
bestimmten Drehwinkelposition beim Stopp einer Welle oder Spindel nicht vorhanden sind oder
nur mit erheblichen Kostenaufwand vorgesehen werden können.
Je nach dem Zweck der Fluidzuführung kann es zweckmäßig sein, wenn jede der Kontaktflächen
mindestens zwei Öffnungen im Abstand voneinander aufweist, so daß über diese beiden
Öffnungen getrennt voneinander Fluid zu- oder abgeführt werden kann. Zwischen einer solchen
Mehrzahl von Öffnungen oder auch jenseits einer Öffnung in der einen oder anderen Richtung ist
zweckmäßigerweise eine Dichtung vorgesehen, welche zumindest in dem Zustand, in welchem
die beiden Kontaktflächen in engem Eingriff miteinander stehen, die Öffnungen der Kontaktflächen
bzw. deren Verbindungsbereich zuverlässig nach außen abdichtet. Dabei erscheint es besonders
zweckmäßig, wenn in den Kontaktflächen ringförmig umlaufende Nuten zur Aufnahme von darin
eingelegten Dichtungen vorgesehen sind, wobei es sich versteht, daß die Nuttiefe geringer ist als
die Dicke eines entsprechenden Dichtringes, der so ein Stück weit aus der Nut hervorsteht und
mit der gegenüberliegenden Kontaktfläche und dem jeweiligen Nutgrund in dichtenden Eingriff
treten kann.
Besonders bevorzugt ist außerdem eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher eine der
Kontaktflächen an einem axial bewegbaren Kolben eines der Maschinenteile, vorzugsweise eines
stehenden Maschinenteiles, angeordnet ist. Damit braucht nicht das Maschinenteil als Ganzes
bewegt zu werden, sondern es reicht aus, wenn nur der Kolben des einen Maschinenteiles in
axialer Richtung bewegt wird, um die beiden Kontaktflächen miteinander in Kontakt zu bringen
bzw. voneinander zu trennen.
Der Kolben bzw. das axial bewegbare Maschinenteil sollten außerdem in einer Richtung
vorgespannt sein, d. h. entweder in Richtung des Kontaktes, oder, was bevorzugt ist, entgegen der
Richtung des Kontaktes der Kontaktflächen. Der Kolben ist vorzugsweise als Ringkolben
ausgebildet und umfaßt eine Welle oder dergleichen eines sich drehenden Maschinenteiles, und
seine Kontaktfläche ist eine konische Innenfläche des Ringkolbens, die mit einer konischen
Außenfläche (Mantelfläche eines Kegelstumpfes) mit der Innenfläche des Ringkolbens in Kontakt
treten kann und durch axiale Bewegung des Kolbens außer Eingriff gebracht wird. Auf der
Außenseite ist der Kolben vorzugsweise als im wesentlichen zylindrischer Stufenkolben
ausgebildet, wobei auch auf der Außenseite des Kolbens in dem zylindrischen Abschnitt, in
welchem der Kolben für die Axialbewegung geführt wird, Dichtungen vorgesehen sind.
Weiterhin sind Ausführungsformen der Erfindung bevorzugt, bei welcher mindestens ein Teil der
inneren Kanäle bzw. Zufuhrleitungen in dem ersten bzw. zweiten Maschinenteil mit Rück
schlagventilen ausgestattet ist, wobei diese Rückschlagventile vorzugsweise so angeordnet und
ausgestaltet sind, daß sie einen Fluidaustritt im Bereich der Kontaktflächen verhindern, wenn die
Kontaktflächen außer Eingriff gebracht sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der
dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 in einem axialen Längsschnitt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem berührungsfreien Zustand der Kontaktflächen und
Fig. 2 in einem axialen Längsschnitt die Vorrichtung nach Fig. 1 in einem Zustand, in
welchem die Kontaktflächen in Berührung sind.
Zu den Figuren ist noch zu bemerken, daß die darin erkennbaren Bauteile, Öffnungen und Kanäle
nicht notwendigerweise alle in derselben axialen Ebene liegen, sondern daß einzelne Elemente
durchaus auch in Umfangsrichtung zueinander versetzt sein können, hier jedoch in dieselbe
Axialebene projiziert worden sind.
Man erkennt in den Fig. 1 und 2 ein Maschinenteil 1, welches hier ohne grundsätzliche
Beschränkung als ein stehendes Maschinenteil angenommen werden soll. Relativ zu diesem
Maschinenteil 1 drehbar ist ein Maschinenteil 2, zu dem vor allem eine Welle 20 gehört, die um
eine zentrale Drehachse 50 drehbar ist. Die Welle 20 ist über Wälzlager 3 und 4 drehbar in dem
Maschinenteil 1 gelagert. Die Welle 20 hat in dem in den Figuren linken Bereich einen größeren
Durchmesser als im rechten Bereich, wobei der Übergang durch eine konische Kontaktfläche 25
gebildet wird, zu der man außerdem eine komplementäre konische Kontaktfläche 15 an einem
Stufenkolben 11 erkennt, der die Welle 20 ringförmig umgibt und außen in zwei zylindrischen
Abschnitten von unterschiedlichem Durchmesser in dem Maschinenteil 1 geführt ist. Wie man
erkennt, ist der Stufenkolben 11 über einen Flanschansatz an seinem linken Ende und durch eine
Feder 5 in axialer Richtung nach rechts vorgespannt, so daß die konische Innenfläche 15 des
Kolbens 11 nicht mit der konischen Außenfläche 25 der Welle 20 in Eingriff steht, wenn nur die
Kraft der Feder 5 auf den Kolben 11 wirkt. Die Welle 20 ist zwar frei drehbar, jedoch axial nicht
bewegbar. Der Konuswinkel der Flächen 15, 25 beträgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa 40°.
Der Stufenkolben 11 weist radiale Bohrungen 6 und 7 auf, die mindestens in axialer Richtung
zueinander versetzt angeordnet sind, und wahlweise auch in Umfangsrichtung zueinander versetzt
sein können. In derselben axialen Höhe können wahlweise auch mehrere Bohrungen 6 oder 7
über den Umfang verteilt angeordnet sein. Die in der Figur rechts erkennbare Stirnfläche 12 des
Stufenkolbens 11 kann über die Bohrung 39 und den äußeren Anschlüsse 38 mit Druck
beaufschlagt werden und drückt so den Stufenkolben 11 gegen die Kraft der Feder 5 nach links
und in Kontakt mit der konischen Fläche 25 der Welle 20. In dieser, in der Figur nicht
dargestellten Position, liegen die Durchgangsbohrungen 6, 7 des Stufenkolbens 11 auf derselben
axialen Höhe wie die äußeren Bohrungen 16, 17 in dem Maschinenteil 1 und auch die inneren
Bohrungen 26, 27 der Welle 20. Die Bohrungen 6, 7, 16, 17 und 26, 27 müssen jedoch nicht
notwendigerweise auch in Umfangsrichtung miteinander fluchten, weil nämlich die Kontaktfläche
25 im Bereich der Bohrungen 26, 27 jeweils eine umlaufende Nut 28 bzw. 29 aufweist, über
welche die Verbindung der Bohrung 6 bzw. 7 auch dann hergestellt ist, wenn die Bohrungen 26,
27 gegenüber den Bohrungen 6, 7 in Umfangsrichtung verdreht sind. Ähnliches gilt auch für den
Übergang an der zylindrischen Außenseite des Kolbens 11 zu den Bohrungen 16, 17, da auch
der Kolben 11 im Bereich der Bohrungen 6, 7 an seiner Außenseite ringförmig umlaufende Nuten
14, 19 hat, die die Verbindung zu den Bohrungen 16, 17 herstellen. Allerdings könnte der
Ringkolben 11, der sich gegenüber dem Rest des Maschinenteiles 1 nicht drehen muß, auch
gegen Verdrehung gesichert in den entsprechenden zylindrischen Abschnitten des Maschinen
teiles 1 geführt werden, so daß die Nuten 14, 19 auf der Außenseite des Kolbens nicht in dem
Maße erforderlich wären wie im Falle der Kontaktflächen zwischen Stufenkolben 11 und Welle 20.
Auch im Falle der Welle 20 könnte man selbstverständlich auf diese Nuten 28, 29 verzichten,
wenn die Drehposition der Welle 20 exakt erfaßt und für einen Stopp der Maschine exakt
eingestellt werden kann.
Im übrigen kommt es grundsätzlich nicht darauf an, an welcher der jeweils in Kontakt miteinander
stehenden Flächen entsprechende Nuten vorgesehen sind, insbesondere könnten diese also auch
auf der konischen Innenfläche des Stufenkolbens 11 im Bereich der Bohrungen 6, 7 vorgesehen
sein. Zusätzlich erkennt man weitere ringförmig umlaufende Nuten 31 in der Kontaktfläche 25,
welche die Nuten 28, 29 in axialer Richtung jeweils einschließen. In diesen Nuten 31 liegen
Dichtringe 51, die mit der gegenüberliegenden konischen Innenfläche 15 des Stufenkolbens in
Kontakt treten, wenn dieser in seine am weitesten links verschobene Position bewegt wird. Damit
werden jeweils oberhalb und unterhalb der Öffnungen 6 bzw. 7 bzw. 26, 27 und der zugehörigen
Nuten 28, 29 ringförmig umlaufende Dichtungen bereitgestellt, welche einen Austritt des durch die
Öffnungen 16, 6, 26 bzw. 17, 7, 27 hindurchzuführenden Fluids zwischen den Kontaktflächen 15,
25 verhindert.
Bei hinreichend präziser Herstellung und Ausgestaltung der Flächen kann man jedoch auch auf
die Nuten 31 und darin eingelegte Dichtungsringe verzichten und statt dessen die konischen
Flächen 15, 25 direkt in Berührung kommen lassen.
Wie man in der Figur erkennt, sind an der Außenseite des Kolbens jeweils axial vor und hinter
den Bohrungen 6, 7 Nuten 18 für Dichtungsringe 52 vorgesehen, die auch auf der Außenseite des
Kolbens 11 ein Leck verhindern helfen. Die Bohrungen 8, 9 und 32 dienen der Leckrückführung.
Wie bereits erwähnt, liegen die einzelnen Bohrungen und Durchführungen nicht notwendigerweise
in derselben Axialebene, so daß also auch nicht die Bohrungen 26, 27 in dieselbe, achsparallele
Zuleitung 22 münden, sondern vielmehr Zuleitungen 22, 23 in Umfangsrichtung versetzt (hier um
180° versetzt dargestellt) und parallel zueinander verlaufen, während z. B. die Bohrung 26 bzw.
die Bohrungen 26 nur mit der Zuleitung 22 und die Bohrung bzw. Bohrungen 27 nur mit der
Leitung 23 verbunden sind, wobei auch die Leitungen 22, 23 mehrfach parallel vorhanden sein
können.
Außerdem erkennt man im Zentrum der Welle 20 noch eine zentrale Fluidzuführbohrung 21, über
die z. B. ein Kühlmittel zugeführt werden kann.
Besonders zweckmäßig, wenn auch nicht ausdrücklich gezeichnet, ist es, wenn entweder in den
Anschlußöffnungen 8, 36, 37 und 38 oder aber in den Zuleitungen und Bohrungen 9, 16, 17, 19,
22, 23 Ventile und insbesondere Rückschlagventile angeordnet werden, die einen Austritt von
Fluid verhindern, wenn der Kolben nach rechts in die Position verschoben worden ist, in welche er
nicht mehr mit der konischen Fläche 25 der Welle 20 in Kontakt steht.
Zweckmäßig kann es dabei auch sein, wenn der Verschiebungsweg des Kolbens 11 so groß ist,
daß dabei die Verbindung zu den Bohrungen 9, 16, 17 unterbrochen wird. Dabei versteht es sich,
daß der lichte Abstand zwischen den Nuten 18 immer größer ist als der maximale Bewegungsweg
des Stufenkolbens 11.
Während in der Darstellung in Fig. 1 der bewegliche Kolben 11 unter der Wirkung der Feder 5 in
seine rechte Anschlagposition verschoben ist und damit die Kontakflächen 15 und 25 einander
nicht berühren, ist in Fig. 2 ein Zustand dargestellt, in welchem der Kolben gegen die Kraft der
Feder 5 nach links in die Kontaktposition verschoben ist. In dieser Position berühren sich die
Kontaktflächen 15, 25 und die Dichtringe 51 liegen an den ihnen gegenüberliegenden
Dichtflächen der Kontaktfläche 25 fest und abgedichtet an. Die Kraft zur Verschiebung des
Kolbens 11 gegen die Wirkung der Feder 5 wird aufgebracht durch einen auf die Stirnfläche 12
des Kolbens 11 aufgebrachten Fluiddruck.
Wie man in Fig. 2 erkennt, liegen in diesem Kontaktzustand die Bohrungen und Nuten 37, 17,
19, 7, 29 und 27 auf der gleichen oder einer einander überdeckenden axialen Höhe, so daß eine
durchgehende Fluidverbindung zwischen der Bohrung 37 und der inneren Bohrung 23 des
drehbaren Maschinenteiles 2 hergestellt ist, welches so mit dem gewünschten Fluid versorgt
werden kann. In Fig. 2 axial gegenüberliegend dargestellt sind außerdem ebenfalls axial
einander überdeckende bzw. auf gleicher axialer Höhe liegende Bohrungen und Nuten 36, 16, 14,
6, 28 und 26 vorgesehen, die eine zweite, achsparallel verlaufende Bohrung 22 des drehbaren
Maschinenteiles 2 mit einem Fluid versorgen.
Claims (12)
1. Vorrichtung für eine Fluidzufuhr von einem ersten Maschinenteil (1) in ein zweites
Maschinenteil (2), welches relativ zu dem ersten Maschinenteil (1) drehbar ist, wobei
das erste Maschinenteil (1) eine zu der Achse (50) der Relativdrehung rotationssym
metrische erste konische Kontaktfläche (15) und das zweite Maschinenteil (2) eine
komplementäre, zu derselben Achse (50) rotationssymmetrische zweite konische
Kontaktfläche (25) aufweisen, und mit Überführungsöffnungen bzw. -kanälen (6, 7,
26, 27, 28, 29) in den Kontaktflächen (15, 25) und Maschinenteilen (1, 2), wobei für
die Fluidübertragung die Kontaktflächen (15, 25) unmittelbar oder über dazwischen
angeordnete Dichtelemente miteinander in Eingriff stehen, wobei mindestens die die
Kontaktflächen (15, 25) aufweisenden Bereiche der ersten und zweiten Maschinenteile
(1, 2) in axialer Richtung relativ zueinander so weit bewegbar sind, daß die Kontakt
flächen (15, 25) und/oder Dichtungen (30) des ersten und zweiten Maschinenteiles (1,
2) einander nicht mehr berühren und mindestens dann durch axiale Verschiebung
wieder in Kontakt bringbar sind, wenn keine oder nur eine langsame Relativdrehung
zwischen den Maschinenteilen (1, 2) stattfindet, wobei die konische Kontaktfläche des
stehenden Maschinenteils (1) an einem axial bewegbaren Kolben (11) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Fluiddurchführung durch die konischen
Kontaktflächen getrennte Fluidzufuhr (38, 39) zu einer der Stirnseiten des bewegbaren
Kolbens (11) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Konuswinkel im Bereich
zwischen 30° und 90° liegt und vorzugsweise etwa 45° beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Zufuhrkanäle (16, 17, 22, 23, 26, 27) in Öffnungen an den Kontaktflächen (15, 25)
münden, wobei im gekoppelten Zustand der Kontaktflächen die Öffnungen der
Kontaktflächen des ersten und zweiten Maschinenteiles paarweise auf derselben axialen
Höhe liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer der
Kontaktflächen (15, 25) je eine der paarweise miteinander fluchtenden Öffnungen im
Bereich einer ringförmig in der Kontaktfläche umlaufenden Nut liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
Kontaktfläche mindestens zwei Öffnungen im Abstand voneinander vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen durch
ringförmig umlaufende Dichtringe voneinander getrennt und gegeneinander abgedichtet
sind, wenn die Kontaktflächen bzw. Dichtflächen miteinander in Eingriff stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kontaktflächen
ringförmig umlaufende Nuten für das Einlegen von Dichtungen vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Dichtflächen an einem außer Kontakt vorgespannten, axial beweglichen Kolbens
(11) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) eine konische
Innenfläche als Kontaktfläche (15) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(11) auf seiner Außenseite durch Dichtungen (52) im ersten Maschinenteil (1) abgedichtet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(11) auf seiner Außenseite als Stufenkolben mit zwei zylindrischen Abschnitten unter
schiedlichen Durchmessers ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens in einem Teil der Zufuhrleitungen (16, 17, 26, 27, 21, 22, 23) jeweils ein
Rückschlagventil vorgesehen ist, welches die Öffnungen in den Kontaktflächen von den
jeweiligen Zufuhrleitungen trennt, wenn die Kontaktflächen außer Eingriff stehen.
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