DE3844662A1 - Sicherung einer hohlwellenlagerung - Google Patents
Sicherung einer hohlwellenlagerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehdurchführung für zwei unter
schiedliche Fluide, insbesondere für Werkzeugmaschinen, mit
einem feststehenden Gehäuse, einer darin drehbar gelagerten,
einen zentralen Durchflußkanal für das erste Fluid und min
destens einen hierzu parallelen zweiten Durchflußkanal für
das zweite Fluid aufweisenden Hohlwelle, mit zwei im Gehäu
se vorgesehenen, getrennten Zuflußkanälen für die beiden
Fluide und mit einer zwischen diesen und der Hohlwelle vor
gesehenen, koaxial zur Drehachse angeordneten Gleitringdich
tungsanordnung, über welche die Fluide den Durchgangskanälen
getrennt zuführbar sind, wobei die Gleitringdichtungsanord
nung einen mit dem inneren Ende der Hohlwelle stirnseitig
verbundenen, für die Durchleitung beider Fluide gemeinsamen
Gleitring, der eine zentrale Bohrung und mehrere, auf einem
zur Drehachse konzentrischen Kreis angeordnete, axiale Durch
lässe aufweist, und in dem Gehäuse einen zentralen Gleit
ring, sowie einen diesen konzentrisch umgebenden Gleitring
umfaßt, die je in im Gehäuse in zugeordneten Zylinderräumen
axial verschiebbaren, drehfest gehaltenen, kolbenartig aus
gebildeten, zueinander konzentrischen Gleitringträgern ge
halten sind und unabhängig voneinander unter Federdruck,
sowie dem Druck des jeweiligen Fluids axial an die Gleit
fläche des gemeinsamen Gleitringes andrückbar sind.
Bei Werkzeugmaschinenspindeln ist häufig im Innern der hoh
len Werkzeugmaschinenspindel eine Spanneinrichtung (Werk
zeugspanner) vorgesehen. Diese Spanneinrichtung weist eine
koaxial zur Spindelachse verlaufende Zugstange auf, deren
vorderes Ende im Bereich der Werkzeugaufnahme mit einer am
Werkzeug angreifenden Spannzange versehen ist. Das hintere
Ende der Zugstange ist durch eine hydraulisch arbeitende,
sogenannte Löseeinheit hindurchgeführt, die zur Betätigung
der Spanneinrichtung dient. Damit dem Werkzeug ein Kühl
schmiermittel zugeführt werden kann, ist die Zugstange hohl
ausgebildet und ihr aus der Löseeinheit herausragendes Ende
steht mit dem zentralen Durchflußkanal der Hohlwelle in
Verbindung. Die Drehdurchführung erlaubt somit die Zufüh
rung des Kühlschmiermittels von dem stillstehenden Gehäuse
zu der rotierenden Zugstange. Beim Werkzeugwechsel, d.h.
beim Stillstand der Werkzeugmaschinenspindel, kann anstelle
von Kühlschmiermittel Luft zum Ausblasen der Werkzeugauf
nahme durch die Drehdurchführung und die Zugstange geleitet
werden. Über den zweiten Zuflußkanal, die Gleitringdichtungs
anordnung und den parallelen zweiten Durchflußkanal kann
während des Stillstandes der Werkzeugmaschinenspindel der
Löseeinheit Hydrauliköl unter hohem Druck zugeführt werden,
wodurch die Löseeinheit die Zugstange in der Werkzeugmaschi
nenspindel verschiebt und die Spannzange das Werkstück frei
gibt.
Drehdurchführungen für zwei unterschiedliche Fluide sind in
den verschiedensten Ausführungen und für die verschieden
sten Zwecke bekannt. Eine Drehdurchführung der eingangs be
schriebenen Art, wie sie für den beschriebenen Zweck in
Kombination mit Werkzeugmaschinenspindeln verwendet werden
könnte, ist beispielsweise in dem Katalog 869 D "DEUBLIN
ROTATING UNIONS" der Firma Deublin-Vertriebs-GmbH,
D-6238 Hofheim-Wallau, Seite 36, gezeigt und beschrieben.
Zur Lagerung der Hohlwelle sind bei dieser bekannten Dreh
durchführung Rillenkugellager vorgesehen. Werden derartige
Rillenkugellager axial belastet, so soll die axiale Belastung
die Hälfte der statischen Tragzahl nicht überschreiten. Bei
Genauigkeitslagern, wie sie für hohe Drehzahlen von
30000 U/min und darüber verwendet werden und die ohnehin
geringere statische Tragzahlen aufweisen als die für nied
rigere Drehzahlen bestimmten Rillenkugellager, soll die
axiale Belastung nicht größer sein als ein Drittel der
statischen Tragzahl. Werden diese von Kugellagerherstellern
empfohlenen Werte überschritten, dann leidet hierunter nicht
nur die Genauigkeit sondern auch die Lebensdauer der Lager.
Dies trifft insbesondere für die bei hohen Drehzahlen ver
wendeten Genauigkeitslager zu. Durch überhöhte statische
Axialbelastung treten nämlich bleibende Verformungen an den
Laufbahnen und den Wälzkörpern auf. Diese sind unbedingt zu
vermeiden, da sie die Laufeigenschaften erheblich verschlech
tern und die Lebensdauer stark verringern. Wird die eingangs
erwähnte Drehdurchführung für den oben beschriebenen Einsatz
zweck an Werkzeugmaschinenspindeln verwendet, dann ergibt
sich das Problem, daß bei Stillstand der Spindel der Löse
einheit über die Durchflußkanäle der Drehdurchführung
Hydrauliköl unter sehr hohem Druck bis zu 200 bar zugeführt
werden muß. Dieser Druck wirkt auch in dem zweiten Zylinder
raum auf den kolbenartig ausgebildeten Gleitringträger und
preßt den konzentrischen Gleitring an den gemeinsamen Gleit
ring. Die hohe axiale Anpreßkraft ist erforderlich, damit
an den Gleitflächen der Gleitringe kein Hydrauliköl aus
tritt. Die hohe axiale Anpreßkraft hat jedoch den Nachteil,
daß sie sich auch auf die Rillenkugellager auswirken. Die
tatsächlich auftretende Axialbelastung ist ein Vielfaches
der von den Kugellagerherstellern empfohlenen zulässigen
Belastung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Drehdurch
führungen für zwei unterschiedliche Fluide der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß bei Stillstand der Hohl
welle durch die Drehdurchführung Fluide auch unter sehr
hohem Druck hindurchgeleitet werden können, insbesondere
Hydrauliköl der Löseeinheit in einer Werkzeugmaschinenspin
del zugeführt werden kann, ohne daß hierdurch die Laufge
nauigkeit und Lebensdauer der Lagerung nachteilig beein
trächtigt werden.
Dies wird gemäß einer ersten Lösung dadurch erreicht, daß
zur Lagerung der Hohlwelle im Gehäuse eine aerostatische
Lagerung mit nur einem Axiallager vorgesehen ist, und daß
das in entgegengesetzter axialer Richtung zu diesem wirken
de Axiallager durch die Gleitringe gebildet ist.
Die Verwendung eines aerostatischen Axiallagers hat den Vor
teil, daß dieses bei Stillstand der Drehdurchführung sehr
hohe axiale Drucke übertragen kann, die weit über der zu
lässigen statischen Axialbelastung von Wälzlagern liegt.
Auch bei hohen Drucken von Fluiden, die bei Stillstand
durch die Drehdurchführung hindurchgeleitet werden sollen,
wird die zulässige Belastbarkeit des aerostatischen Axial
lagers in keinem Fall überschritten. Durch die Verwendung
der Gleitringe als zweites Axiallager wird die Konstruk
tion erheblich vereinfacht, denn ein zweites Axiallager
entfällt. Die erfindungsgemäße Drehdurchführung ist beson
ders für sehr hohe Drehzahlen geeignet.
Eine zweite Lösung des der Erfindung zugrundeliegenden Pro
blems besteht darin, daß das Gehäuse mindestens aus zwei
Gehäuseteilen besteht, von denen das erste die Lagerung
der Hohlwelle enthält und das zweite die Gleitringdichtungs
anordnung umschließt, daß das zweite Gehäuseteil gegenüber
dem ersten Gehäuseteil axial verschiebbar ist, daß in dem
zweiten Gehäuseteil der äußere Gleitringträger axial ver
schiebbar ist, daß in dem zweiten Gehäuseteil der zweite Zufluß
kanal vorgesehen ist und mit dem Zylinderraum des äußeren
Gleitringträgers verbunden ist, daß an dem zweiten Gehäuse
teil mehrere Klauen vorgesehen sind, die einen im wesentli
chen radialen Ringbund am inneren Ende der Hohlwelle hinter
greifen und daß zwischen beiden Gehäuseteilen eine axial
wirkende Federanordnung vorgesehen ist, welche das zweite
Gehäuseteil in Richtung zum inneren Ende der Hohlwelle be
lastet und bei drucklosem Zylinderraum die Klauen in axialem
Abstand von dem Ringbund hält.
Bei dieser Ausgestaltung drückt die Federanordnung das
zweite Gehäuseteil in axialer Richtung zu der Hohlwelle
hin. Hierdurch entsteht zwischen den Klauen und dem Ring
bund ein axialer Abstand, so daß sich diese Teile während
der Drehung der Hohlwelle nicht berühren. Wird jedoch bei
Stillstand der Drehdurchführung ein Fluid unter Druck
durch diese hindurchgeleitet, dann wirkt sich dieser
Druck auch auf das zweite Gehäuseteil aus und verschiebt
dieses entgegen der Kraft der Federanordnung von der
Hohlwelle weg bis die Klauen an dem Ringbund zur Anlage
kommen. Der konzentrische Gleitring wird zwar dann eben
falls mit hohem Anpreßdruck an den gemeinsamen Gleitring
angepreßt, jedoch kann sich dieser hohe Anpreßdruck nicht
auf Wälzlager der Hohlwelle auswirken, da er vorher von
den Klauen aufgefangen wird. Während die Klauen am Ring
bund anliegen, bildet das innere Ende der Hohlwelle und
das axial verschiebbare zweite Gehäuseteil ein in sich
geschlossenes System.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt eines ersten Ausführungsbeispie
les der Drehdurchführung mit aerostatischen Lagern,
Fig. 2 einen Axialschnitt eines zweiten Ausführungsbeispie
les der Drehdurchführung mit Wälzlagern,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
In einem feststehenden Gehäuse 1 ist die Hohlwelle 2 mit
tels des aerostatischen Radiallagers 3 und des aerostati
schen Axiallagers 3 a drehbar gelagert. Die aerostatische
Lagerung ist besonders für hohe Drehzahlen von 30000 bis
60000 U/min geeignet. Die Hohlwelle 2 weist einen zentra
len Durchflußkanal 4 auf, in dessen erweiterten Teil 4 a die
nicht dargestellte Zugstange einer ebenfalls nicht darge
stellten, in einer Werkzeugmaschinenspindel angeordneten
Spanneinrichtung eingreifen kann. Die Hohlwelle weist
parallel zu dem zentralen Durchflußkanal 4 vorzugsweise
drei gleichmäßig über ihren Querschnitt verteilte Durch
flußkanäle 5 auf. Das äußere Ende 2 b der Hohlwelle 2 kann
mit der sogenannten Löseeinheit der Spanneinrichtung ver
bunden sein, wobei dieser Löseeinheit über die Durchfluß
kanäle 5 Hydrauliköl unter hohem Druck während des Still
standes der Werkzeugmaschinenspindel zugeführt werden soll.
In dem inneren Ende 2 a der Hohlwelle 2, welches bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen Teil des aero
statischen Axiallagers gebildet wird, ist stirnseitig ein
für die Durchflußkanäle 4 und 5 gemeinsamer Gleitring 8
angeordnet. Dieser Gleitring ist fest mit dem Ende 2 a in
der weiter unten noch näher beschriebenen Art verbunden.
Der gemeinsame Gleitring 8 weist eine zentrale, mit dem
Durchflußkanal 4 fluchtende Bohrung 8 a und mehrere, auf
einem zur Drehachse A konzentrischen Kreis angeordnete
axiale Durchlässe 8 b auf. Diese Durchlässe 8 b stehen über
den Ringkanal 6 mit den Durchflußkanälen 5 in Verbindung,
soweit sie nicht überhaupt mit diesen fluchten. Der gemein
same Gleitring 8 weist ferner in seiner in der Radial
ebene verlaufenden Gleitfläche 8 c im Bereich der axialen
Durchlässe 8 b eine die Durchlässe untereinander verbinden
de Ringnut 8 d auf. In einem ersten, im Gehäuse 1 vorgese
henen Zylinderraum 7, der mit dem zentralen Zuflußkanal 9
in Verbindung steht, ist der innere Gleitringträger 10
axial verschiebbar angeordnet und drehfest gehalten. Dieser
Gleitringträger 10 trägt an seinem einen Ende den zentralen
Gleitring 11, der mit einer zentralen Bohrung 11 a versehen
ist. In einem zweiten Zylinderraum 12, der konzentrisch zu
dem ersten Zylinderraum 7 angeordnet ist, ist der äußere
Gleitringträger ebenfalls axial verschiebbar und drehfest
gelagert. Der zweite Gleitringträger 13 trägt den zum zen
tralen Gleitring 11 konzentrischen Gleitring 14. Der kon
zentrische Gleitring 14 ist mit mehreren, auf einem zur Dreh
achse konzentrischen Kreis angeordneten, axialen Durchlässen
14 a versehen. Diese Durchlässe 14 a stehen über einen Ring
kanal 15 und mehrere Axialbohrungen 16 mit dem zweiten
Zylinderraum 12 in Verbindung. In diesen mündet der zweite
Zuflußkanal 17. Die beiden Gleitringträger 10 und 13 sind
kolbenartig ausgebildet und gegenüber ihren zugehörigen
Zylinderräumen 7 und 12 abgedichtet.
Zwischen dem äußeren Umfang des zentralen Gleitringes 11
und dem inneren Umfang des konzentrischen Gleitringes 14
ist ein Ringraum 18 vorgesehen, der bis zur Gleitfläche 8 c
des gemeinsamen Gleitringes 8 reicht. Der äußere Gleitring
träger weist ferner einen, in einem dritten Zylinderraum 19,
der konzentrisch zwischen den beiden anderen Zylinderräumen
7, 12 angeordnet ist, verschiebbaren Ringkolben 20 auf.
Zwischen dem inneren Umfang des äußeren Gleitringträgers
13, seines Ringkolbens 20 und dem inneren Gleitringträger
10, sowie einem seinen Zylinderraum 7 umschließenden Gehäu
seabschnitt 21, ist ein zweiter Ringraum 22 gebildet, der
die Verbindung zwischen dem ersten Ringraum 18 und dem
dritten Zylinderraum 19 herstellt. Der dritte Zylinder
raum 19 steht mit einem dritten Zuflußkanal 23 und einem
Abflußkanal 24 in Verbindung. Mittels der auf den inneren
Gleitringträger 10 und den Ringkolben 20 einwirkenden
Federn 25, 26 werden die beiden Gleitringe 11 und 14 an die
Gleitfläche 8 c des gemeinsamen Gleitringes 8 mit einer
Grundbelastung angedrückt.
Die Gleitringe 8, 11, 14 können aus den üblichen Gleitring-
Werkstoffen bzw. Werkstoffpaarungen bestehen. Für hohe Dreh
zahlen ist es vorteilhaft, wenn die Gleitringe 8, 11, 14
aus Siliziumkarbid bestehen.
Bei genauer Betrachtung der Fig. 1 stellt man fest, daß die
aerostatische Lagerung nur ein einziges Axiallager 3 a auf
weist, welches die Hohlwelle gegen Verschiebung nach links
abstützt. Das in entgegengesetzter axialer Richtung zu dem
Axiallager 3 a wirkende Axiallager wird durch die Gleitringe
8, 11, 14 gebildet.
Wird die Drehdurchführung zusammen mit einer Werkzeugmaschi
nenspindel verwendet, dann rotiert die Hohlwelle 2 zusammen
mit der Werkzeugmaschinenspindel und das Gehäuse 1 ist
stationär angeordnet. Während der Rotation der Werkzeugma
schinenspindel kann über den zentralen Zuflußkanal 9, den
Gleitringträger 10, die Bohrungen 8 a und 11 a der Gleitringe
8 und 11 dem zentralen Durchflußkanal 4 ein erstes Fluid
der in die Erweiterung 4 a eingreifenden Zugstange zugeführt
werden. Bei diesem Fluid kann es sich um ein für die Zer
spanung benötigtes Kühlschmiermittel, Tiefbohröl, Schneid
öl, Wasser oder auch Druckluft handeln. Wenn es sich um
Kühlschmiermittel, Schneidöl, Tiefbohröl oder Wasser han
delt und dieses in größerer Menge hindurchgeführt wird,
dann werden die Gleitringe 8, 11 auch ausreichend gekühlt
und geschmiert. Wenn jedoch ein geringer Durchsatz vorhanden
ist, das Fluid drucklos ist, trocken mit oder ohne Druckluft
zuführung gearbeitet werden soll, dann ist die Kühlung und
Schmierung der Gleitringe 8, 11 ungenügend und diese würden
bei hohen Drehzahlen rasch zerstört werden. Aus diesem
Grund wird über den dritten Zuflußkanal 23 ein flüssiges
Kühlmittel, beispielsweise Kühlschmiermittel, zugeführt,
welches über den dritten Zylinderraum 19, den zweiten Ring
raum 22 in den ersten Ringraum 18 gelangt. Dort kommt es
direkt mit den Gleitringen 8, 11, 14 bzw. auch dem inneren
Gleitringträger 10 in Berührung. Hierdurch werden die Gleit
ringe 8, 11, 14 intensiv gekühlt und ihre Gleitflächen auch
geschmiert. Nachdem das Kühlmittel die Wärme aufgenommen
hat, fließt es über den Ringraum 22 und den Zylinderraum 19
in den Abflußkanal 24.
Über den zweiten Zuflußkanal 17, den Zylinderraum 12, die
Axialbohrungen 16, die Durchlässe 8 d und 8 b kann den Durch
flußkanälen 5 ein zweites Fluid sowohl während der Rotation
der Hohlwelle 2 als auch bei Stillstand zugeführt werden.
Bei einer Werkzeugmaschinenspindel mit Werkzeugspanner er
folgt die Zufuhr von Hydrauliköl zu der Löseeinheit während
des Stillstandes der Werkzeugmaschinenspindel und der Hohl
welle 2. Während der Rotation dieser Teile fließt hingegen
kein Hydrauliköl und infolgedessen könnte bei hohen Dreh
zahlen die Kühlung des konzentrischen Gleitringes 14 unge
nügend sein. Dank der zusätzlichen Kühlung mittels des
durch den Ringraum 18 geleiteten Kühlschmiermittels wird
jedoch in jedem Betriebszustand eine ausreichende Kühlung
aller Gleitringe sichergestellt. Der Ringraum 18 sorgt fer
ner für die Ableitung von Kühlschmiermittel bzw. auch
Hydrauliköl, welches u.U. an den Gleitflächen des zentra
len Gleitringes 11 bzw. des konzentrischen Gleitringes 14
austritt. Es wird damit insbesondere das Eindringen von
Kühlschmiermittel in den Hydraulikkreislauf verhindert.
Wenn während des Stillstandes der Werkzeugmaschinenspindel
und der Hohlwelle 2 Hydrauliköl zu der Löseeinheit zuge
führt werden soll, dann erfolgt dies über den zweiten Zu
flußkanal 17 in der oben beschriebenen Weise. Hierbei ge
langt das Hydrauliköl auch in den Zylinderraum 12 und übt
einen Axialdruck auf den kolbenartig ausgebildeten Gleit
ringträger 13 aus. Dieser preßt den konzentrischen Gleit
ring 14 an den gemeinsamen Gleitring 8. Über diesen wirkt
der Druck auf das aerostatische Axiallager 3 a und wird von
diesem auf das Gehäuse 1 übertragen. Die zulässige statische
axiale Belastbarkeit des Axiallagers wird jedoch dabei kei
nesfalls überschritten, da diese nur von der zulässigen
spezifischen Flächenpressung abhängt und diese wegen der
verhältnismäßig großen Lagerflächen des Axiallagers gering
ist.
Das in Fig. 2 und 3 dargestellte Ausführungsbeispiel stimmt
weitgehend mit dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei
spiel überein. Teile gleicher Funktion sind deshalb mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und die obige Beschreibung
trifft sinngemäß auch auf das in Fig. 2 und 3 dargestellte
Ausführungsbeispiel zu.
Anstelle der aerostatischen Lager sind bei dem in Fig. 2
und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Wälzlager 27
zur Lagerung der Hohlwelle 2 vorgesehen. Diese beiden Wälz
lager wären einer sehr hohen statischen Axialbelastung aus
gesetzt, wenn der Löseeinheit über die Durchlaßkanäle 5
Hydrauliköl unter hohem Druck zugeführt wird. Der Druck
kann hierbei bis zu 200 bar betragen. Dieser Druck wirkt
auch in dem zweiten Zylinderraum 12 auf den kolbenartig
ausgebildeten Gleitringträger 13 und preßt den konzentri
schen Gleitring 14 an den gemeinsamen Gleitring 8. Die hohe
Anpreßkraft ist erforderlich, damit an den Gleitflächen der
Gleitringe 8, 14 kein Hydrauliköl austritt. Gleichzeitig
würde die durch die hohe Anpreßkraft bedingte große Axial
kraft eine statische Überbelastung der Wälzlager 27 her
vorrufen. Um dies zu verhindern, besteht bei dem in Fig. 2
und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel das Gehäuse 1 aus
den Gehäuseteilen 1 a und 1 b. Das Gehäuse 1 a ist zwar seiner
seits auch aus zwei Teilen gebildet, jedoch sind diese fest
miteinander verschraubt, so daß sie eine in sich geschlosse
ne Einheit bilden und deshalb als erstes Gehäuseteil 1 a be
zeichnet sind. Das zweite Gehäuseteil 1 b ist gegenüber dem
ersten Gehäuseteil 1 a axial verschiebbar. In dem zweiten
Gehäuseteil 1 b ist der äußere Gleitringträger 13 axial ver
schiebbar. Das zweite Gehäuseteil enthält auch den zweiten
Zylinderraum 12 und den zweiten Zuflußkanal 17. Außerdem
sind im zweiten Gehäuseteil 1 b der Ringkolben 20 und sein
zugehöriger Zylinderraum 19 vorgesehen. An dem zweiten Ge
häuseteil 1 b sind ferner vier Klauen 28 vorgesehen, die
einen am inneren Ende 2 a der Hohlwelle 2 vorgesehenen, im
wesentlichen radialen Ringbund hintergreifen. Zwischen den
beiden Gehäuseteilen 1 b und 1 a ist ferner eine axial wir
kende Federanordnung vorgesehen, welche das zweite Gehäuse
teil 1 b in Richtung zum inneren Ende 2 a der Hohlwelle be
lastet. Aus herstellungstechnischen Gründen bildet das
innere Ende 2 a ein separates Teil, welches mit der Hohl
welle 2 fest verschraubt und gegenüber der Hohlwelle auch
abgedichtet ist.
Wenn während der Rotation der Werkzeugmaschinenspindel im
Zylinderraum 12 kein oder nur ein geringer Druck herrscht,
dann drückt die Federanordnung 30 das zweite Gehäuseteil 1 b
nach links, wodurch die Klauen 28 in axialem Abstand von
dem Ringbund 29 gehalten werden. Das freie Ende 2 a und der
Ringbund 29 können sich also gegenüber den Klauen 28 unge
hindert drehen. Wird jedoch bei Stillstand der Werkzeugma
schinenspindel zum Betätigen der Löseeinheit der Druck im
Zylinderraum 12 erhöht, dann verschiebt dieser Druck das
Gehäuseteil 1 b entgegen der Kraft der Federanordnung 30
so lange nach rechts, bis die Klauen 28 an dem Ringbund 29
zur Anlage kommen. Der konzentrische Gleitring 14 wird zwar
dann ebenfalls mit hohem Anpreßdruck an den gemeinsamen
Gleitring 8 angepreßt, jedoch wirkt sich dieser hohe An
preßdruck nicht auf die Wälzlager 27 aus, da er vorher von
den Klauen 28 aufgefangen wird. Während die Klauen 28 am
Ringbund 29 anliegen, bildet das innere Ende 2 a der Hohl
welle 2 und das axial verschiebbare zweite Gehäuseteil 1 b
ein in sich geschlossenes System. Nach Aufhebung des hohen
Druckes im Zylinderraum 12 kehren die Teile wieder in ihre
in Fig. 2, oben, dargestellte Lage zurück.
Claims (2)
1. Drehdurchführung für zwei unterschiedliche Fluide, ins
besondere für Werkzeugmaschinen, mit einem feststehenden
Gehäuse, mit einer darin drehbar gelagerten, einen zen
tralen Durchflußkanal für das erste Fluid und mindestens
einen hierzu parallelen zweiten Durchflußkanal für das
zweite Fluid aufweisenden Hohlwelle, mit zwei im Gehäuse
vorgesehenen, getrennten Zuflußkanälen für die beiden
Fluide und mit einer zwischen diesen und der Hohlwelle
vorgesehenen, koaxial zur Drehachse angeordneten Gleit
ringdichtungsanordnung, über welche die Fluide den Durch
gangskanälen getrennt zuführbar sind, wobei die Gleit
ringdichtungsanordnung einen mit dem inneren Ende der
Hohlwelle stirnseitig verbundenen, für die Durchleitung
beider Fluide gemeinsamen Gleitring, und in dem Gehäuse
einen zentralen Gleitring, sowie einen diesen konzentrisch
umgebenden Gleitring umfaßt, die je in im Gehäuse in zuge
ordneten Zylinderräumen axial verschiebbaren, drehfest
gehaltenen, kolbenartig ausgebildeten, zueinander konzen
trischen Gleitringträgern gehalten sind und unabhängig
voneinander unter Federdruck sowie dem Druck des jeweili
gen Fluids axial an die senkrecht zur Drehachse verlau
fende Gleitfläche des gemeinsamen Gleitringes andrückbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagerung der Hohl
welle (2) im Gehäuse (1) eine aerostatische Lagerung (3,
3 a) mit nur einem Axiallager (3 a) vorgesehen ist und daß
das in entgegengesetzter axialer Richtung zu diesem wir
kende Axiallager durch die Gleitringe (8, 11, 14) gebil
det ist.
2. Drehdurchführung für zwei unterschiedliche Fluide, ins
besondere für Werkzeugmaschinen, mit einem feststehenden
Gehäuse, mit einer darin drehbar gelagerten, einen zen
tralen Durchflußkanal für das erste Fluid und mindestens
einen hierzu parallelen zweiten Durchflußkanal für das
zweite Fluid aufweisenden Hohlwelle, mit zwei im Gehäuse
vorgesehenen, getrennten Zuflußkanälen für die beiden
Fluide und mit einer zwischen diesen und der Hohlwelle
vorgesehenen, koaxial zur Drehachse angeordneten Gleit
ringdichtungsanordnung, über welche die Fluide den Durch
gangskanälen getrennt zuführbar sind, wobei die Gleit
ringdichtungsanordnung einen mit dem inneren Ende der
Hohlwelle stirnseitig verbundenen, für die Durchleitung
beider Fluide gemeinsamen Gleitring, und in dem Gehäuse
einen zentralen Gleitring, sowie einen diesen konzentrisch
umgebenden Gleitring umfaßt, die je in im Gehäuse in zu
geordneten Zylinderräumen axial verschiebbaren, drehfest
gehaltenen, kolbenartig ausgebildeten, zueinander konzen
trischen Gleitringträgern gehalten sind und unabhängig
voneinander unter Federdruck sowie dem Druck des jewei
ligen Fluids axial an die senkrecht zur Drehachse ver
laufende Gleitfläche des gemeinsamen Gleitringes andrück
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1)
mindestens aus zwei Gehäuseteilen (1 a, 1 b) besteht, von
denen das erste die Lagerung (27) der Hohlwelle (2) ent
hält und das zweite die Gleitringdichtungsanordnung (8,
11, 14) umschließt, daß das zweite Gehäuseteil (1 b)
gegenüber dem ersten Gehäuseteil (1 a) axial verschiebbar
ist, daß in dem zweiten Gehäuseteil (1 b) der äußere
Gleitringträger (13) axial verschiebbar ist, daß in dem
zweiten Gehäuseteil (1 b) der zweite Zuflußkanal (17)
vorgesehen ist und mit dem Zylinderraum (12) des äußeren
Gleitringträgers (13) verbunden ist, daß an dem zweiten
Gehäuseteil (1 b) mehrere Klauen (28) vorgesehen sind,
die einen im wesentlichen radialen Ringbund (29) am
inneren Ende (2 a) der Hohlwelle (2) hintergreifen und
daß zwischen beiden Gehäuseteilen (1 a, 1 b) eine axial
wirkende Federanordnung (30) vorgesehen ist, welche das
zweite Gehäuseteil (1 b) in Richtung zum inneren Ende
(2 a) der Hohlwelle (2) belastet und bei drucklosem
Zylinderraum (12) die Klauen (28) in axialem Abstand
von dem Ringbund (29) hält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883844662 DE3844662A1 (de) | 1988-11-11 | 1988-11-11 | Sicherung einer hohlwellenlagerung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883844662 DE3844662A1 (de) | 1988-11-11 | 1988-11-11 | Sicherung einer hohlwellenlagerung |
DE3838303A DE3838303A1 (de) | 1988-11-11 | 1988-11-11 | Drehdurchfuehrung fuer zwei unterschiedliche fluide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3844662A1 true DE3844662A1 (de) | 1990-05-23 |
Family
ID=25874133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883844662 Granted DE3844662A1 (de) | 1988-11-11 | 1988-11-11 | Sicherung einer hohlwellenlagerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3844662A1 (de) |
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1988
- 1988-11-11 DE DE19883844662 patent/DE3844662A1/de active Granted
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