DE19523842A1 - Abfallbeseitigungsvorrichtung, insbesondere zur Beseitigung von biologisch abbaubaren Küchen- und Haushaltsabfällen - Google Patents

Abfallbeseitigungsvorrichtung, insbesondere zur Beseitigung von biologisch abbaubaren Küchen- und Haushaltsabfällen

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DE19523842A1 DE1995123842 DE19523842A DE19523842A1 DE 19523842 A1 DE19523842 A1 DE 19523842A1 DE 1995123842 DE1995123842 DE 1995123842 DE 19523842 A DE19523842 A DE 19523842A DE 19523842 A1 DE19523842 A1 DE 19523842A1
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Description

Die Erfindung betrifft eine Abfallbeseitigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Entsorgung des in jedem Haushalt anfallenden biologischen abbaubaren Mülls stellt nach wie vor ein großes Problem der Kommunen dar. Die sogenannte braune Tonne, in der dieser Müll gesondert gesammelt in großen Kompostieranlagen zugeführt werden soll, bringt eine Reihe von gravierenden Nachteilen mit sich. Unbestritten ist mittlerweile, daß durch Biomüll erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen verursacht werden können. Verursacht werden diese Beeinträchtigungen durch Schädlinge, wie Pilze, Pilzsporen, Fliegen, Maden, Schaben, Ratten und Mäuse etc. Derartige Schädlinge sind vor allem als Überträger von Krankheitserregern wie Salmonellen, Bakterien und Pilzen gefährlich, die sie bei jedem Kontakt mit kontaminierten Abfällen aufnehmen können. Die braune Tonne als solche stellt eine Brutstätte für derartige Krankheitskeime dar. Weiterhin ist von Nachteil, daß der Biomüll im Winter häufig einfriert, so daß seine Abfuhr Probleme bereitet. Zudem wird derzeit noch vielfach experimentiert, wie der eingesammelte Biomüll in großvolumigen Kompostieranlagen zur optimalen Verrottung zu bringen ist. Die diesbezüglichen Probleme sind keinesfalls gelöst.
Demgegenüber sind die derzeit bereits bestehenden modernen Kläranlagen vor allem im ländlichen Bereich ohne weiteres in der Lage, große Mengen von biologisch abbaubaren Schwebeteilchen im Abwasser abzufiltern und in den dafür vorbereiteten Faultürmen zusammen mit den sonstigen im Abwasser enthaltenen Schlämmen zu verfaulen. Als Endprodukt resultieren hieraus Granulate, die als Dünger und Wachstumsförderer in der Landwirtschaft einsetzbar sind. Zusätzlich werden die bei der Verfaulung entstehenden Gase, d. h. hauptsächlich Methan, für die Energieversorgung der Kläranlage genutzt. Zwar wurden bislang verschiedene Abfallbeseitigungsvorrichtungen bekannt, die Abfall über das Abwassersystem entsorgen, die meisten dieser Vorrichtungen können jedoch keinen Biomüll in größerem Umfang, insbesondere auch keinen großvolumigeren Biomüll aufnehmen und verarbeiten. Lediglich die im folgenden letztgenannte Druckschrift beschreibt eine derartige Vorrichtung, die jedoch mit den nachfolgend aufgeführten Nachteilen behaftet ist.
So sind z. B. Abfallbeseitigungsvorrichtungen, die unter dem Ausguß von Spül- oder Waschbecken angebracht werden, in verschiedener Form bekannt geworden. Die DE 27 43 206 betrifft eine solche Vorrichtung, in der der Abfall über den Ausguß des Spülbeckens zugeführt und in einer Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert wird, die ihre mechanische Antriebsenergie über eine Druckwasserleitung bezieht. Das unter Druck stehende Wasser der Druckwasserleitung dient neben dem Antrieb für die Schneidvorrichtung auch zum Abtransport des zerkleinerten Abfalls. Die Zerkleinerung des Abfalls geschieht mittels zwei rechenartigen Messersätzen, von denen einer starr und einer beweglich ist und die durch ineinandergreifende Bewegung den Abfall zerkleinern. Die genannte Abfallbeseitigungsvorrichtung ist aufgrund ihres Antriebssystems äußerst großvolumig und unhandlich. Sie ist nicht in der Lage, den Abfall in feinste Partikel zu zerkleinern. Die Anordnung unterhalb des Ausgusses eines Spülbeckens begrenzt die Art des zu beseitigenden Mülls, da dieser durch den Ausguß gespült werden muß und daher auch von seiner Größe her durch den Ausguß passen muß.
Weiterhin ist mit der DE 25 04 164 eine Abfallbeseitigungsvorrichtung bekanntgeworden, die ebenfalls unter dem Ausguß eines Spülbeckens angebracht wird. In dieser Vorrichtung wird der Abfall, der durch den Ausguß in einen Zerkleinerungsraum gespült wird, mittels eines Schlagmessers zerkleinert. Der zerkleinerte Abfall wird in einem intermittierenden Betrieb, der mittels eines Saugrohrs und eines Druckschalters gesteuert wird, über die Abflußleitung des Spülbeckens abtransportiert. Auch hier kann nicht von einer Müllentsorgung gesprochen werden, da die Vorrichtung lediglich dazu geeignet ist, feste Bestandteile im Spülwasser zu zerkleinern und somit zu verhindern, daß die Abflußleitung verstopft. Eine Abfallentsorgung größeren Ausmaßes ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Außerdem muß eine derartige Vorrichtung in jedem Fall oberhalb des Abwassersiphons angeordnet werden, wodurch seine Einbaulage und Größe erheblich eingeschränkt wird.
Mit der DE 26 41 395 wiederum ist eine Abfallbeseitigungsvorrichtung beschrieben, mit der auch größere Küchenabfälle, z. B. verdorbene Salatköpfe, Kaffeefilter, Strünke von Gemüse etc. entsorgt werden können. Hierzu wird ein Mahlwerk vorgesehen, das über einen großen Eingabetrichter als Füllbehälter gespeist wird. Nach dem Mahlen wird die gemahlene Masse durch Zusetzen von Wasser über eine Wasserzuleitung fließfähig gemacht und in eine Abwasserleitung abgegeben. Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie durch ihre Bauweise zwangsweise groß und sperrig ausfällt. Der offene, verschmutzte Trichter bildet eine Geruchsbelästigung nach einiger Zeit des Betriebs ohne Reinigung. Die genannte Vorrichtung benötigt einen eigenen Abwasseranschluß an das Abwassersystem. Sie ist aufgrund der aufgeführten Mängel nicht in Privathaushalten mit vertretbarem Aufwand einzusetzen. Auch diese Vorrichtung muß oberhalb der Abwasserleitung angebracht werden, da der Abtransport des Abfalls mittels der Schwerkraft erfolgt.
Die Erfindung hat daher die Aufgabe, eine Abfallbeseitigungsvorrichtung vorzuschlagen, die an jedes Spülbecken in jedem Haushalt auch nachträglich anzubringen ist. Hierbei soll dennoch gewährleistet sein, daß aller in dem Haushalt anfallender Biomüll durch die Abfallbeseitigungsvorrichtung entsorgt werden kann. Dabei sollen nahezu beliebige Einbaupositionen, insbesondere auch unterhalb der Abwasserleitung ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Abfallbeseitigungsvorrichtung der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
Dementsprechend wird bei einer erfindungsgemäßen Abfallbeseitigungsvorrichtung zur Verbindung mit dem öffentlichen Abwassersystem eine Abfallbeseitigungsleitung zum Einleiten des zerkleinerten Abfalls in eine Abzweigung einer Abwasserleitung eines Spül- und/oder Waschbeckens und Mittel zum Abpumpen des zerkleinerten Abfalls vorgesehen. Hierdurch ist es möglich, den Füllbehälter auch unterhalb seines Anschlusses an die Abwasserleitung eines Spülbeckens anzubringen, wobei durch die Mittel zum Pumpen ein zuverlässiger Abtransport des Abfalls gewährleistet wird.
Über die Abfallbeseitigungsleitung zur Abwasserleitung eines Spülbeckens kann die erfindungsgemäße Abfallbeseitigungsvorrichtung an jeden Abwassersiphon, wie sie gewöhnlich in Haushalten zu finden sind, angeschlossen werden. Durch die regelmäßige Entleerung des Behälters kann sich innerhalb des Behälters keine Brutstätte für Krankheitserreger oder dergleichen bilden.
Eine besonders kompakte und handliche Bauweise ergibt sich, wenn die Zerkleinerungseinrichtung ein innerhalb des Behälters rotierendes Messer umfaßt.
Die Mittel zum Pumpen können beispielsweise durch geeignete bauliche Maßnahmen, bevorzugt in Form von speziell ausgebildeten Messerflügeln des rotierenden Messer angebracht werden. Durch die Integration solcher Pumpmittel an das rotierende Messer wird der Antrieb des Schneid- und Schlagmessers zugleich für den Abtransport des zerkleinerten Abfallbreis genutzt, der hierdurch über die Abfallbeseitigungsleitung aus dem Füllbehälter herausgepreßt wird. Die geschilderte Pumpwirkung kann durch eine zylindrische Ausbildung der Behälterwandung im Bereich des Messers in Verbindung mit einem tangential angeordneten Auslaß verbessert werden. Der Durchmesser des in diesem Bereich zylindrischen Behälters wird dabei vorteilhafterweise an die Länge des Messers angepaßt, so daß die äußeren Enden des Messers nur wenig Abstand zur Behälterwandung aufweisen. Durch diese Maßnahme wird zudem ein voll ständiges Vermusen des Abfalls zu Brei gewährleistet, ohne daß größere Stücke übrigbleiben, da der Weg zum Auslaß nur über das rotierende Messer führt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Füllöffnung des Füllbehälters mittels eines Deckels verschlossen. Durch die Füllöffnung des Füllbehälters kann jede Art von biologisch abbaubarem Küchen- oder Haushaltsabfall in den Füllbehälter eingeführt werden. Durch das Verschließen des Füllbehälters mittels des Deckels wird die genannte Geruchsbelästigung vermieden. Zudem wird verhindert, daß ein Teil des Abfalls während der Zerkleinerung aus der Füllöffnung gedrückt wird.
Vorzugsweise wird zusätzlich eine Wasseranschlußleitung vorgesehen, mittels der zum einen die gewünschte breiige Konsistenz des zerkleinerten Abfalls durch Zugabe von Wasser erzeugt wird und zum anderen nach der Abfuhr des zerkleinerten Mülls der Behälter zu Reinigungszwecken durchzuspülen ist. Die Wasseranschlußleitung befindet sich hierfür bevorzugt im oberen Bereich des Füllbehälters, während die Abfallbeseitigungsleitung im unteren Bereich des Füllbehälters ausmündet.
Vorzugsweise wird eine elektronische Steuerung für den Betrieb der erfindungsgemäßen Abfallbeseitigungsvorrichtung vorgesehen. Diese elektronische Steuerung ist in der Lage, sowohl die Zerkleinerungseinrichtung als auch die Pumpmittel, falls diese separat von der Zerkleinerungseinrichtung betrieben werden, zu steuern. Weiterhin kann über die elektronische Steuerung die Wasserzufuhr über die Wasseranschlußleitung geregelt werden, die hierzu vorteilhafterweise ein steuerbares Ventil, z. B. ein elektromagnetisches Ventil umfaßt.
Zum stromsparenden Betrieb der Abfallbeseitigungsvorrichtung wird das Steuerventil der Wasseranschlußleitung vorzugsweise als stromlos geschlossenes Magentventil ausgebildet.
Vorteilhafterweise, insbesondere aus Sicherheitsgründen, wird die Steuerung so ausgebildet, daß ein Betrieb der Abfallbeseitigungsvorrichtung nur bei geschlossenem Deckel möglich ist. Hierzu empfiehlt sich der Einsatz wenigstens eines entsprechenden Schalters, z. B. in Form eines Reedkontakts.
Vorzugsweise wird vor dem Zerkleinerungsvorgang ein kurzer Spültakt mit Wasser vorgesehen, der über die elektronische Steuerung veranlaßt wird, um von Anfang an eine Konsistenz des Abfalls mit ausreichendem Flüssigkeitsanteil zu gewährleisten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform werden außerdem Mittel zur Erfassung der Konsistenz des Abfalls während des Zerkleinerungsvorgangs vorgesehen. Hierdurch wird die Steuerung in die Lage versetzt, die einzelnen Arbeitsschritte während des Betriebs der Vorrichtung der Reihe nach selbsttätig durchzuführen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform bestehen die Mittel zur Erfassung der Konsistenz des Abfalls in einer elektronischen Schaltung, die den Motorstrom des Antriebsmotors des Zerkleinerungsmessers überwacht. Sobald dieser Strom genügend abgefallen ist, ist der Zerkleinerungsvorgang abgeschlossen.
Nach dem Zerkleinerungsvorgang wird vorteilhafterweise ein Nachspülgang vorgesehen, mittels dem der Füllbehälter gereinigt wird. Somit liegt beim Öffnen des Füllbehälters nach Abschluß der Abfallbeseitigung ein sauberer Füllbehälter vor, so daß keinerlei Geruchsbelästigung mehr auftreten kann und eine gute Hygiene gewahrt ist.
Vorzugsweise wird die Abfallbeseitigungsleitung oberhalb, d. h. bezüglich der Abflußrichtung stromaufwärts von dem Abwassersiphon des Spülbeckens in die Abwasserleitung angeschlossen. Dies hat den Vorteil, daß auch bei einem Füllbehälter, der unterhalb des Siphons angeordnet ist, kein Rückfluß in den Abfallbehälter auftreten kann. Sämtlicher zu Brei zerkleinerter Abfall durchläuft den Siphonbogen, so daß nach Abschluß des Vorgangs die Einmündung der Anschlußleitung der Abfallbeseitigungsvorrichtung frei von Abfall bleibt. Außerdem wird durch die genannte Anordnung auch die Geruchsschleuse des Siphons genutzt.
Vorzugsweise wird die Abfallbeseitigungsleitung in angewinkelter Stellung in Richtung des Abwasserstroms des Spülbeckens in dessen Abwasserleitung eingeführt. Hierdurch wird vermieden, daß der Abfallbrei in das Spülbecken nach oben gedrückt wird.
Um eine Konsistenz des zerkleinerten Abfalls in Form eines Abfallbreis mit vergleichsweise kleiner Partikelgröße zu gewährleisten, empfiehlt es sich, mit relativ hohen Drehzahlen des rotierenden Messers zu arbeiten, d. h. vorzugsweise einer Drehzahl größer als 1500 Umdrehungen pro Minute. Hierdurch wird zugleich aufgrund der an dem Messer auftretenen Zentrifugalkräfte in Verbindung mit einer runden Ausbildung des Füllbehälters im Bereich des rotierenden Messers und einem tangential angeordneten Ausgang zur Abfallbeseitigungsleitung eine bessere Pumpwirkung des Messers gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer vollständigen Anordnung einer erfindungsgemäßen Abfallbeseitigungsvorrichtung unterhalb eines Spülbeckens;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Zerkleinerungsmessers;
Fig. 4 eine Draufsicht eines Messers gemäß Fig. 3 und
Fig. 5 eine Schnittdarstellung durch die Linie V in Fig. 4 und
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Boden des Füllbehälters mit darüber angeordneten Messer.
Die Abfallbeseitigungsvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 umfaßt einen Füllbehälter 2 mit einem abnehmbaren Deckel 3. Der Füllbehälter 2 umfaßt weiterhin eine in seinem oberen Bereich einmündende Wasserleitung 4, die über ein steuerbares Ventil 5 mit der Druckwasserleitung des Haushalts in Verbindung steht. Im unteren Bereich des Füllbehälters 2 befindet sich die Zerkleinerungseinrichtung 6 mit einem rotierenden Messer 7, das später im einzelnen noch erläutert wird. Das Messer 7 wird von einem Elektromotor 8 angetrieben, dessen Antriebswelle den Boden 10 der Füllkammer 11 des Füllbehälters 2 durchsetzt. Der Boden 10 ist an seiner Oberseite 12 leicht konisch geformt, womit er sich der Form des nachfolgend noch zu beschreibenden Messers 7 anpaßt. Weiterhin ist die Seitenwand des Füllbehälters 2 wenigstens im Bereich des Messers 7 zylindrisch geformt. Eine elektronische Steuerung 13 ist im oberen Bereich des Füllbehälters 2 angebracht und umfaßt einen Bedienungsknopf 14.
Ein Abflußstutzen 15 steht mittels einer Abfallbeseitigungsleitung 16 mit der Abwasserleitung 17 eines Spülbeckens 18 in Verbindung. Die Mündung 19 der Abfallbeseitigungsleitung 16 liegt oberhalb des Siphons 20 der Abwasserleitung 17. Entgegen der Darstellung sollte die Abfallbeseitigungsleitung besser unter einem Winkel in Richtung der Abwasserströmung der Abwasserleitung 17 in diese einmünden.
Der Füllbehälter 2 ist über ein schubladenartiges Rollen- und Schienensystem 20 in Richtung des Pfeils P aus der Frontseite 21 eines Spülbeckenunterbaus herausfahrbar. Die Rollen werden hierbei bevorzugt elastisch, z. B. als Gummirollen, ausgebildet, wodurch die Geräuschentwicklung sowie Vibrationen gedämpft oder vollständig vermieden werden. Seine ausgefahrene Position ist mit dem Bezugszeichen 2′ gekennzeichnet.
Zum Betrieb wird zunächst der Füllbehälter 2 mit Bioabfall befüllt. Dies geht besonders einfach in der herausgefahrenen Position 2′. Der Deckel 3 des Füllbehälters 2 wird hierzu aufgeklappt oder abgenommen. Aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von unerwünschtem Herausschleudern des Abfalls während des Betriebs läßt die Steuerung 13 einen Betrieb nur bei geschlossenem Deckel 3 zu. Hierzu wird ein nicht näher dargestellter Schalter oder Sensor vorgesehen.
Sinnvollerweise aus Energieersparnisgründen empfiehlt es sich, den Sammelbehälter ganz zu füllen. Nach dem Füllen des Füllbehälters 2 wird der Zerkleinerungsvorgang durch einen einzigen Tastendruck auf die Bedienungstaste 14 gestartet.
Durch die elektronische Steuerung 13 wird beim Starten des Geräts eine zeitlang Wasser über das Ventil 5 und die Wasserleitung 4 eingespritzt. Hierdurch kann der Abfall besser zerkleinert werden und schließlich die Konsistenz eines Breis annehmen.
Nach abfallender Belastung des Motors, den die Steuerelektronik aufgrund der Überwachung des Motorstroms erkennt, wird die Spülung des Füllbehälters wiederum für eine kurze Zeit eingeschaltet. Während der Zeit der Spülung bleibt der Motor noch eingeschaltet, um im unteren Bereich des Füllbehälters 2 angesammelte Flüssigkeit über die Abfallbeseitigungsleitung 16 in die Abwasserleitung 17 zu pressen. Durch diesen Vorgang wird der Füllbehälter stets rein gehalten und der breiartige Bioabfall einwandfrei in die Abwasserleitung 17 transportiert.
Durch das stromlos geschlossene Magnetventil 5 wird zudem der Wasserschlauch 4 entlastet, d. h. es kommt zu keinen Überschwemmungen bei evtl. Platzen des Schlauchs.
Der feingemahlene Bioabfall beginnt sich bereits zum Teil auf dem Weg zur Kläranlage zu zersetzen. Er wird dort, wie oben angeführt, mittels der bereits bestehenden Vorrichtungen aus dem Abwasser getrennt und mit dem übrigen Schlamm, der dem Abwasser entnommen wird, in den bereits vorhandenen Faultürmen ausgefault. Er ist anschließend als Dünger bzw. Bodenverbesserer wieder zu verwenden. Versuche haben gezeigt, daß mit dem im Endergebnis vorliegenden Düngergranulat im Vergleich mit herkömmlichen Dünger ein vierfacher Ertrag bei einem siebtel der Nitratbelastung erzielbar ist. Zudem kann über das Methangas, das während des Faulprozesses freigesetzt wird, die Energieversorgung des Klärwerks unterstützt werden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 entspricht im wesentlichen dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel, jedoch ist vorliegend die Abfallbeseitigungsvorrichtung 1 in eine Arbeitsplatte 22 einer Küche eingebaut. Hierdurch kann der Füllbehälter 2 von oben befüllt werden, ohne daß sich die entsprechende Bedienerperson bücken muß, um die Vorrichtung aus dem Unterbau des Spülbeckens 18 herauszuziehen. Die Vorrichtung kann wiederum elastisch gelagert, z. B. auf Gummi, eingebaut werden, wozu entsprechend ausgebildete Dämpfungselemente vorzusehen sind.
In den Fig. 3 bis 5 ist das speziell konstruierte Zerkleinerungsmesser 7 näher dargestellt. Es weist in der Mitte eine doppelseitig abgeflachte Bohrung 23 auf, mittels der das Messer 7 auf einer Antriebswelle aufgesteckt werden kann. Zu beiden Seiten der Bohrung 23 erstrecken sich zwei Messerflügel 24, 25. Jeder Messerflügel 24, 25 ist auf einer Seite mit einer Schneide 26, 27 versehen. Die den Schneiden 26, 27 gegenüberliegenden Seiten der Messerflügel 24, 25 sind jeweils zu Aufkantungen 28, 29 geformt. Die im wesentlichen vertikalen Aufkantungen 28, 29 nehmen hierbei der Höhe nach von innen nach außen geradlinig zu, wie insbesondere in Fig. 3 zu sehen.
Das erfindungsgemäß konstruierte Messer 7 ist in der Lage, zwei verschiedene Funktionen zu erfüllen. Über die Schneiden 26, 27 wird bei hohen Drehzahlen des Messers der am Behälterboden ankommende Abfall fein vermust. Zugleich sorgen die Aufkantungen 28, 29 der Messerflügel 24, 25 dafür, daß der vermuste Abfall mittels der Zentrifugalkräfte nach außen gedrückt und in der Rotation des Messers 7 mitgenommen wird. Ein so geformtes Messer 7 erfüllt somit auch eine Pumpfunktion zum Abpumpen des im Füllbehälter 2 befindlichen Abfallbreis.
In der Darstellung gemäß Fig. 6 ist die korrekte Einbaulage des Messers 7 erkennbar. In der Draufsicht dieser Darstellung von oben wird deutlich, daß die Aufkantungen 28, 29 nach unten weisen. Wie bereits erwähnt, weist der Boden des Behälters 2 eine leicht konische Form auf. Die geradlinig von innen nach außen in der Höhe zunehmenden Aufkantungen 28, 29 passen sich dieser konischen Form an. Es verbleibt somit nur ein kleiner Spalt zwischen dem Behälterboden 10 und den Aufkantungen 28, 29. Dies bewirkt, daß der am Boden befindliche Abfallbrei mittels der Aufkantungen 28, 29 in der Rotationsbewegung R des Schneidmessers 7 nahezu vollständig mitgenommen wird und zugleich aufgrund der Fliegkräfte an den Rand der Behälterwandung des Füllbehälters 2 gedrängt wird. Dementsprechend ist, wie in Fig. 6 zu sehen, der Füllbehälter 2 im Bereich des Messers 7 von kreisförmigen Querschnitt, wobei der Durchmesser nur unwesentlich größer ist als die Länge des Messers 7. Zugleich ist der Abflußstutzen 15 tangential so angebracht, daß der in Drehung versetzte Abfallbrei in den Abflußstutzen 15 hineingedrückt wird. Durch die hohen Drehzahlen des Messers 7 wird genügend Druck aufgebaut, um den Abfallbrei auch über eine gewissen Höhendifferenz, wie in Fig. 1 dargestellt, zu transportieren.
Die beschriebene Erfindung, insbesondere nach den dargestellten Ausführungsbeispielen ist in der Lage, sämtlichen in Haushalten anfallenden Bioabfall aufzunehmen und zu zerkleinern. Insbesondere können Salatabfälle, Tee und Kaffeefilter und sonstige Abfälle verarbeitet werden, die nicht durch den Abfluß eines Spülbeckens passen. Durch die genannte Betriebsweise wird ein geruchsfreier und hygienischer Betrieb gewährleistet. Auch allen denkbaren Sicherheitsaspekten ist mit einer Vorrichtung wie beschrieben Rechnung getragen.
Bezugszeichenliste
1 Abfallbeseitigungsvorrichtung
2 Füllbehälter
3 Deckel
4 Wasserleitung
5 Ventil
6 Zerkleinerungseinrichtung
7 Messer
8 Motor
9 Antriebswelle
10 Boden
11 Füllkammer
12 Bodenoberseite
13 Steuerung
14 Bedienungsknopf
15 Abflußstutzen
16 Abfallbeseitigungsleitung
17 Abwasserleitung
18 Spülbecken
19 Mündung
20 Rollen- und Schienensystem
21 Frontseite
22 Arbeitsplatte
23 Bohrung
24 Messerflügel
25 Messerflügel
26 Schneide
27 Schneide
28 Aufkantungen
29 Aufkantungen
30 Siphon

Claims (16)

1. Abfallbeseitigungsvorrichtung, insbesondere zur Beseitigung von biologisch abbaubaren Küchen- und/oder Haushaltsabfällen, mit einer Zerkleinerungseinrichtung und einer Verbindung zum öffentlichen Abwassersystem und mit einem Füllbehälter mit einer nicht als Abwasserabfluß dienenden Füllöffnung zum Einfüllen des zu beseitigenden Abfalls, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit dem öffentlichen Abwassersystem eine Abfallbeseitigungsleitung (16) zum Einleiten des zerkleinerten Abfalls in eine Abzweigung einer Abwasserleitung (17) eines Spül- und/oder Waschbeckens (18) vorgesehen ist, wobei Mittel (28, 29) zum Pumpen des zerkleinerten Abfalls vorhanden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerungsvorrichtung (6) ein innerhalb des Füllbehälters rotierendes Messer (7) umfaßt.
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Pumpen wenigstens eine Aufkantung (28, 29) an einem Messerflügel (24, 25) umfassen.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnung des Füllbehälters (2) mittels eines Deckels (3) verschließbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasseranschlußleitung (4) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Steuerung (13) vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein steuerbares Ventil (5) in der Wasseranschlußleitung (4) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (5) ein sogenanntes stromloses Magnetventil ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerung (13) so ausgebildet ist, daß ein Betrieb der Vorrichtung nur beim geschlossenem Deckel (3) möglich ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (13) so ausgebildet ist, daß vor dem Zerkleinerungsvorgang des Abfalls ein kurzer Spültakt mit Wasser durchgeführt wird.
11. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Erfassung der Konsistenz des Abfalls während des Zerkleinerungsvorgangs vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erfassung der Konsistenz des Abfalls eine Meßschaltung zur Messung des Motorstroms eines Antriebsmotors (8) des Messers (7) der Zerkleinerungseinrichtung (6) umfassen.
13. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (13) so ausgebildet ist, daß ein Spültakt nach dem Zerkleinerungsvorgang durchführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (13) so ausgebildet ist, daß die Drehzahl des Messers (7) größer als 1500 Umdrehungen pro Min. ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallbeseitigungsleitung (16) in Abwasserströmungsrichtung betrachtet oberhalb des Abwassersiphons (30) einmündet.
16. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallbeseitigungsleitung (16) unter einem Winkel in die Abwasserleitung (17) einmündet.
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