DE1952317A1 - 3-Phosphat-Ester von Lincomycin,dessen Analysen und Celestin sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
3-Phosphat-Ester von Lincomycin,dessen Analysen und Celestin sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
1552317
Λ. WALTER BEIl
al'fred" hoeppener .
DR. JUR. DIPL-CMcM. H-J. WOLFP DR. JUR. HANS CHR. BEIL j
623 FRANKFURTAM MAlN-HOCHSf
Unsere Nr. 15864
16. Okt. 1969
The Upjohn Company Kalamazoo (Michigan)USA
5-Phosphat-Ester von Lincomycin, dessen Analysen und CeIestin sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind 3-Phosphat-Ester
von Verbindungen der allgemeinen Formel
HH
und·deren Salze, worin R ein Methyl- oder Äthylrest oder
0Ö9 818/1866
.1 f5|317
It
den Rest -
7 χ\
ein Wasserstoff-
atom oder ein eis- oder trans-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
R2 ein Wasserstoffatom, ein Methyloder
Äthylrest; X eine Hydroxylgruppe, ein Chlor- oder Bromatom in (R)- oder (S)-Konfiguration oder ein Methoxyrest
und P der Rest
^0H :
sind,
OH
sowie deren zwitterionische Formen.
- Die Herstellung dieser neuen Phosphatester erfolgt durch Zugabe einer Verbindung der Formel
CH,
i8
in der R einen Methyl- oder Äthylrest oder den Rest
9-8 187 T te6
6AD ORfGiNAL
-CHp-CHp-O-C L 1J * % ein Wasserstoffatom oder einen
eis- oder trans-niedrig Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, R2 ein Wasserstoffatom, ein Methyl- oder
Äthylrest, X eine Hydroxylgruppe, ein Chlor- oder Bromatom, jeweils in (R)- oder (S)-Konfiguration, oder ein
Methoxyrest sind, au einer Streptomyces-Gärbruhe, oder
durch Inkubation dieser Verbindung in einem zellfreien Extrakt einer Streptomyces-Kultür und Überführung der
Ausgangsverbindung in einen neuen Phosphat-3-ester.
Die Phosphorylierung von Lincomycin oder CeIesticin
(in denen R den Rest
-CH2-CH2-O-C
HO
HO
darstellt, R1 und R2 Wasserstoffatome sind und X einen
Methexyrest bedeutet) in 3-Stellung war bisher unbe kannt
und auch entsprechende Verfahren zur Phosphorylierung waren nicht bekannt. Lincomycin-2-phosphatester werden
auf chemischem. Wege hergestellt, indem man zunächst
das Lincomycin oder seine Analogen mit einem aromatischen Aldehyd unter Bildung eines 3,4-0-Aryliden-lincomycins
umsetzt. Diese Verbindung wird trityliert, falls sie eine 7-Hydroxylgruppe aufweist, unter Bildung des 7-0-Trityl-3fA-0-aryliden-lincomycins,
das dann unter Bildung des entsprechenden 3,4-0-Aryliden-lir.comyein-2-phosphats
phosphoryliert wird. Nach Entfernung der Schutz-
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gruppen erhält man Lincomycin-2-phosphat bzw. dessen
Analoge. Offensichtlich kann dieses Verfahren nicht auf die Herstellung von Lincomycin-3-phosphat angewandt
werden, da die Kondensation mit einem aromatischen Aldehyd die 3-Stellung des Lincomycinm.oleku.ls blockiert.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden, obgleich sie in vitro antibakteriell unwirksam sind, bei Verwendung
in vivo aktiviert. Vermutlich läßt sich diese Aktivierung
in vivo vergleichen mil; der Reaktivierung der Lincomycinverbindung in vitro durch in Berührung bringen
der phosphorilierten Lincomyeinverbindung mit alkalischer
Phosphatase. Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen
sich insbesondere zur oralen Verabreichung an Tiere einschließlich'
Säugetiere, da ihnen der bittere Geschmack des Lincomycins fehlt.
Die als Ausgangsmaterial des Verfahrens verwendeten Lincomycinverbindungen können nach verschiedenen, bereits
veröffentlichten Verfahren hergestellt werden:
Lincomycin
Verbindungen der Formel I, in denen
R=Methyl oder Äthyl
R, = eis oder trans-Alkyl
bis zu 8 C-Atomen
Wasserstoff oder Alkyl bis zu 8 C-Atomen
U.S.A.Patent 3 086 912
U.S.A.Patent 3 380 992
(Beschreibung und Bsp.12)
U.S.A. Patent 3 380 992 (Beschreibung und Bsp.l)
U.S.A.Patent 3 380 992
(Beschreibung und Bsp.l E und IG +H)
0 0 9 818/ 1 8 6 6
X = (S)OH U.S.A. Patent 3 380 992
(Beschreibung und Bsp.ll-D)
X = (R) oder (S) Cl oder BeIg. Patent 676 202; Br U.S.A.Patent
eingereicht am 20.10.65
X = (R) oder (S) U.S.A. Patent
eingereicht am 9·1.68
Celesticetin U.S.A. Patent 2 928 844
4'-Depropyl-4l-äthyl-lincomyein, in welchem R
Methyl, R-, Äthyl, R2 Methyl und X eine Hydroxylgruppe
sind (siehe Formel I)» kann hergestellt werden nach dem
Verfahren der Beispiele 1 und 2 des U.S.Patents 5 359 164,
in welchem diese Verbindung als Lincomycin B bezeichnet wird.
1'-Demthyl-1'-äthyl-lincomycin, eine Verbindung der
Formel I, in der R Methyl, R1 n -Propyl, R2 Äthyl und
X eine Hydroxylgruppe sind, kann hergestellt werden nach dem Verfahren der Beispiele 1 und 2 des U.S. Patents
3 359 163, in welchem diese Verbindung als Lincomycin C
bezeichnet wird. ,
l'-Demethyl-lincomycin, eine Verbindung der formel
I, in welcher R Methyl, R1 n-Propyl, R2 Wasserstoff
und X eine Hydroxylgruppe sind, kann hergestellt werden nach dem Verfahren von Beispiel 1 des U.S. Patents
3 329 568, in welchem genannte Verbindung als Lincomycin D bezeichnet wird.
. Aus obiger Gruppe ist ferner die Verbindung 7(S)-
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Chlor-7-deoxylincomycin bekannt unter dem Trivialnamen
Clinimycin.
Die Lineomycinverbindungen und ihre Analogen, sowie
Celesticetin, können phosphoryliert werden, indem
man die unphosphorylierte Verbindung in eine Streptomyces-Gärbrühe
einbringt, die ein phosphorylierendea Enzym enthält, oder indem man die unphosphorylierte Verbindung
mit einem zellfreien Extrakt einer Streptomyces-Kultur
inkubiert, welche das erforderliche phosphorylierende Enzym enthält. Beispielsweise wird bei Zugabe von
Iiincomycinhydrochlorid zu einer Gärbrühe, die Strep tomyces
rochei, NEEL 3512 enthält, das Lincomycin-3-Phosphat
gebildet. Bei Verwendung von Clinimycin-hydro chlorid
erhält man das Clinimycin-3-Phosphat. Inkubiert
man Lincomycin oder Clinimycin mit einem zellfreien Extrakt einer Streptomyces-Kultur, so erhält man ebenfalls
Lincomycin-3-phosphat bzw. Blinimycin—3-phosphat.
Die zur Herstellung der neuen Verbindungen erforderliche
Gärung kann in wässrigem Nährmedium unter submersen aeroben Bedingungen stattfinden. Selbstverständlich
können bei der Herstellung kleinerer Mengen der phosphorylierten Verbindungen Oberflächenkulturen und
Flaschen verwendet werden. Der zum Einsatz gelangende Organismus wird in einem Kährmedium gezüchtet, das eine
Kohl ens toff.quelle, beispielsweise ein assimilierbares Kohlehydrat und eine Stickstoffquelle, beispielsweise
eine assimilierbare Stickstoffverbindung oder eiweißartiges Material, enthält. Bevorzugte Kohlenstoffquellen
sind eiucose, Eohzucker, Sucrose, Glyzerin, Stärke,
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BAD
Maisstärke, Lactose, Dextrin, Heiassen und dergleichen.
Bevorzugte Stickstoffquellen sind Maisquellwasser, Hefe,
autolysierte Brauereihefe mit Milchfeststoffen, Sojabohnenmehl, Baumwollsamenmehl, Maismehl, Milchfest stoffe,
pankreatisch abgebautes Casein, Distillers' solubles, tierische Peptonflüssigkeiten, Fleisch- und
Knochenschnitzel und dergleichen. Mit Erfolg können auch Gemische aus diesen Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
eingesetzt werden. Es ist nicht erforderlich, Spurenmetalle wie beispielsweise Zink, Magnesium, Mangan, Kobalt,
Eisen und dergleichen zuzusetzen, da man mit Leitungswasser arbeitet und die Gärmedien mit ungereinigten
Ausgangsmaterialien zubereitet werden.
Die Phosphorylierung der neuen Verbindungen kann bei beliebigen Temperaturen, die zu einem befriedigenden
Wachstum des Streptomyces führen, durchgeführt werden, beispielsweise bei Temperaturen zwischen etwa 18
und 400G und vorzugsweise zwischen etwa 20 und 37°C.
Wird eine Streptomyces-Gärbrühe wie oben beschrieben, rzur Phosphorylierung des Lincomyeins oder seiner
Analoga oder von Celesticetin verwendet, so kann die
Lincomycin- oder Celestieeton-Verbindung vor oder nach
der Inokulierung des Gämediums zugesetzt werden. Ferner
kann die unphosphorylierte Verbindung auch in kleinen Portionen während der Gärung zugesetzt werden, solang
diese Zugabe nicht zu spät im Gärungszyklus erfolgt, daß die gewünschte Phosphorylierung nicht mehr voll ständig
erfolgen kann. Zeitpunkt und Menge der jeweiligen Zugabe von unphosphorylierter Verbindung kann für Je-
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den Pall leicht bestimmt werden, indem man die unphosphorylierte
Verbindung zusetzt, bis eine gewisse Toxizität
beobachtet wird, beispielsweise eine Inhibierung der Phosphorylierung. Auch wenn am Ende des Gärungszyklus unphosphorylierte Verbindung übrig bleibt, sollte
man mit geringeren Mengen des unphosphoylierten Ausgangsmaterials
arbeiten und/oder den Zeitpunkt der Zugabe verändern.
Eine weitere Möglichkeit zur Phosphorylierung von Lincomycin oder dessen Analoga bzw. von Celesticetin
besteht darin, daß man einen zellfreien Extrakt einer . Streptomyces-Kultur, der das erforderliche phosphorylierende
Enzym enthält, mit der zu phosphorylierenden Verbindung inkubiert. Der zellfreie Extrakt kann aus einer
24 Stunden alten Streptomyces-Kultur hergestellt werden. Die Inkubation kann bei Temperaturen zwischen 26 und
32°C erfolgen. Die Dauer der Inkubation hängt von der Menge der zu phosphorylierenden Verbindung ab. Beispielsweise
genügt eine Inkubationszeit von weniger als 24 Stunden zur Phosphorylierung von 50 Y/ml. Lincomycin.
Wird ein zellfreier Extrakt zur Phosphorylierung
verwendet, so hängt die Menge an unphosphorylierter Verbindung,
die zugesetzt werden kann, von der Kapazität des Extrakts zur Phosphorylierung ab. Die Menge kann bestimmt werden, indem man allmählich die Gesamtmenge an
unphosphorylierter Verbindung, die dem Extrakt zugegeben wird, steigert, bis festgestellt wird, daß weiter
zugegebene unphosphorylierte Verbindung nicht phosphoryliert
wird. Da die antibakterielle Wirkung der nicht phcsphorylierten Verbindung in vitro bei der Phosphory-
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lierung in 5-Stellung verloren geht, stellt die An Wesenheit
einer solchen Aktivität in vitro, in einem Kulturextrakt 24 Stunden nach Zugabe der nicht phosphorylierten
Verbindung den Beweis dar, daß die Phosphorylierungskapazität
des Extrakts überschritten wurde. Die antibakterielle Wirkung in vitro, von der vorstehend
die Rede ist, kann durch einen mikrobiologischen Standardtest gegen den Mikroorganismus Sarcina lutea bestimmt
werden.
Zur Isolierung und Reinigung der neuen Verbindungen können verschiedene Verfahren angewandt werden, beispielsweise
die Lösungsmittelextraktionen, Flüssig-Flüssig-Verteilung
in einer Craig-Vorrichtung, Ionenaustauschextraktion,
Adsorption an geeigneten Adsorptionsmitteln wie Kohle oder Säulenchromatographie. Gemäß einer bevorzugten Methode werden die neuen Verbindungen
aus der G-ärbrühe oder dem zellfreien Extrakt durch Filtration gewonnen. Das FiItrat gelangt dann über
ein geeignetes Absorptionsmittel, beispielsweise Aktivkohle oder Amberlite XAD-2 (Vertrieb Rohm & Haas Co.),
um wasserlösliche Verunreinigungen zu entfernen, die bei
der folgenden Chromatographierung stören könnten. Das Eluat aus der Adsorptionsstufe wird dann über eine
chromatographische Säule geleitet, die ein Anionenaus tauscherharz,
beispielsweise Dowex-1 (X-4) in Acetatform enthält (Vertrieb Dow Chemical Co., Midland, Michigan).
Die aus der chromatographischen Säule erhaltenen Fraktionen werden gesammelt und auf ihre Aktivität gegen
S. lutea getestet, vor und nach einer Behandlung dieser Fraktionen mit alkalischer Phosphatase, wie nachstehend
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19513-1T
näher beschrieben wird. Fraktionen mit der stärksten Aktivität gegen S. lutea werden zusammengegossen, eingeengt und dann einer Gegenstromverteilung in einer Craig-Vorrichtung
unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems
aus n-Butanol-Wasser (1 Volumenteil : 1 Volumenteil) unterworfen.
Lincomycin-3-phosphat und die 3-Phosphate seiner
^ Analoga sind gegen Bakterien in vitro im wesentlichen
W unwirksam. Diese neuen Verbindungen werden daher in vitro
bestimmt, indem man Hydrolysate oder andere Gemische, die
die 3-Phosphatverbindungen enthalten, mit alkalischer Phosphatase behandelt. Beispielsweise besteht ein Reaktionsgemisch
auf die Wirkung von alkalischer Phosphatase auf Lincomycin-3-phosphat aus 0,5 ml Tris-puffer (0,5 M)
mit pH 8,0, 0,5 ml alkalischer Phosphatase (1 mg pro
ml)-Vorratslösung in Tris-puffer (0,5 M) vom pH 8,0 und
0,05 ml (50 mcg) Lincomycin-3-phosphat. Dieses Reaktionsgemisch
wird über Nacht bei 28 C inkubiert. Die Phosphatase entfernt die 3-Phosphatgruppe und die resultierende
Lincomycinverbindung zeigt dann antibakterielle
k Wirkung in vitro.
Beispiele für Streptomyceten, die zur Herstellung der bleuen Verbindungen verwendet werden können, sind:
S. rochei, NRRL 3512j S. vendargensis, NRRL 3530;
S. coelicolor 1945, NRRL 3531; S. coelicolor Müller,
NRRL 3532; Actinomyces (Streptomyces) cylindrosporus
3166 CCN, NRRL 3535; Actinomyces (Streptomyces), cyanec—
f us cat us, NRRL 3534; S. rochei, NRRL 3535 und S. armentosus,
NRRL 3176. Diese Kulturen sind ohne Be schränkungen von der Northern Utilization und Research
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195231?
Division, Agricultural Research Service, U.S. Department of Agriculture, Peoria, Illinois, U.S.A. erhältlich.
Es wurde gefunden, daß in ganzen Zellsystemen1
Clinimycin" im Vergleich zu Lincomycin und anderen Lincomycin-
und Clinimycin-Analoga, beispielsweise 1'-Demethylclinimycin und l'-Demethyl-A'-pentyl-clinimycin
am leichtesten phosphoryliert wird. Wird ein zellfreier
Extrakt einer Streptomyces-Kultur verwendet, so
verläuft die Phosphorylierung bei sämtlichen der genannten Ausgangsmaterialien mit gleicher Leichtigkeit.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen sind amphoter und können je nach dem pH-Wert der Umgebung
in verschiedenen lonenformen vorliegen. Bei niedrigen pH-Werten liegen sie in Form eines Säureadditionssalzes
vor, bei höheren pH-Werten in zwitterionischer
Form und bei noch höheren Werten in Foim eines Metallsalzes «v Letzteres kann ein neutrales Salz sein (zwei
Äquivalente Base pro Mol Lincomycin-3-phosphat), ein saures oder Monosalz (ein Äquivalent Base pro Mol Lincomycin-3-phosphat),
oder ein Hemi-Salz (1/2 Äquivalent Base pro Mol Lineomyein-3-phosphat). Durch Zugabe entsprechender
Mengen geeigneter Säuren und Basen können diese verschiedenen Formen isoliert werden. Zu den Säureadditionssalzen
gehören die Salze mit starken organischen und anorganischen Säuren mit pK-Werten gleich oder
niedriger als der pK-Wert des Phosphats» beispiels weise
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und dergleichen.
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Zu den sauren und neutralen Salzen gehören die Alkalimetallsalze (einschließlich Ammoniumsalze) und-Erdalkalimetallsalze
(einschließlich Magnesium- und Aluminiumsalze)
, die durch Neutralisieren der Säureform mit den entsprechenden Basen, beispielsweise Ammoniumhydroxid,
Natrium- oder Kaliumhydroxyd, oder den entsprechenden Alkoxiden, Calcium- oder Magnesiumhydroxid
oder dergleichen gebildet werden. Zu den sauren und neu-
JP tralen Salzen gehören ferner die Aminsalze, die durch
. Neutralisieren der Säureform mit einem basischen Amin,
beispielsweise Mono-, Di— und Trimethylamin, .Mono—,
M- und Triäthylamin, Mono-, Di- und Tripropylamin
(iso- und normal), Äthyldimethylamin, Benzyldiäthyl- :
amin, Cyclphexylamin, Benzylamin, Dibenzylamin, NVN1
Dibenzyläthylendiamin, Bis-(ortho-methoxy-phenyliso proi;yl)-amin
und ähnlichen, niedrig—aliphatischen, niedrig-eycloaliphatischen
und niedrig-araliphati sehen
Aminen, erhalten werden, v/obei die aliphatischen und
cycloaliphatischen Reste bis zu 8 Kohlenstoffatome aiif-■weisen,
ferner ernalten werden mit heterocyclischen Aminen
wie Piperidin, Morpholin, Pyrrolidin, Piperazin
P und den niedrig-alkylsubstituierten Derivaten, in denen
die niedrigen Alkylreste 1 bis '8 Kohlenstoff atome aufweisen, wie z.B. 1-Methylpiperidin, 4-Äthylmorpholin,,
1-Isopropylpyrrolidin, 1,4—Dimethylpiperazin, .1-n-Butylpiperidin,
2-Methylpiperidin und 1-Äthyl-2-methylpiperidin,
ferner mit Aminen, die hydrophile oder in Wasser löslich mäciienae Gru op en aufweisen wie Mono-,
Bi- und Iriäthanolamin, Äthyldiäthanolamin, n-Butylfflonoäthanola^nin,,
2-Amino-l-butanol, 2-Amino-2-äthyll,3-prop:andicl,
2-Amino-2-methyl-l-propanol, TrIs-
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6AD ORIGINAL
(hydroxymethyl)-aminomethan, Phenylmonoäthanolamin, ptert.
Amylphenyldiäthanolamin und Galactamin, N-Methylglucamin,
N-Methylglucosamin, Ephedrin, Phenylephrin,
Epinephrin und Procain; Tetraäthylanimoniumhydroxid und
Guanidin. Die verschiedenen Formen können wechselweise verwendet werden, jedoch wird für die meisten Zwecke die
zwitterionische Form
CH5
EH —
HO .-{—"0
Ϊ0Ρ .,
OH ■
in der P den Rest -P bedeutet und die Hemi-salzforra
in der P den Rest -P bedeutet und die Hemi-salzforra
II©0
bevorzugt.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen sind anwendbar zur Behandlung von Menschen und Tieren, die
krankheitserregende MierοOrganismen (Bakterien und an dere
Mikroparasiten) beherbergen, sowie zur entsprechenden Prophylaxe.
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- 14 -■■■■■■■■■
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind einsetzbar wie Lincomycin und Celestlcin zur Behandlung von
Menschen, Vögeln und anderen Tieren zur Bekämpfung verschiedener pathologischer Zustände. Die neuen Verbin düngen
erlauben die Verabreichung auf oralem und parenteralem
Wege zur systemischen Behandlung. Die Verbin düngen erlauben eine Therapie bei Mandelentzündung,
Lungenentzündung, Otitis, Konjunctivitis, gegen Geschwü-
m re und Furunkel und andere, auf die Anwesenheit von Bak-■^
terien zurückgehende Infektionen. Bei Tieren können die Verbindungen prophylaktisch eingesetzt werden. Beispielsweise
können Ratten während der Verschiffung gegen Streptococcus
viridans geschützt werden. Wegen ihres ileisches gezüchtete Tiere können prophylaktisch behandelt werden,
womit eine Gewichtszunahme erzielt wird.
Säugetiere, die parasitische P.rotozoen aus der Klasse der Sporazeen, Gattung Kokken (Mikroparasiten,
die die Krankheit Coccidiose hervorrufen), beherbergen, können ebenfalls durch Verabreichung der erfindungs gemäßen
Verbindungen behandelt werden. Beispielsweise - kann man so Rindvieh behandeln, welches mit E. zurnii,
™ E. bovis, E. illipsordalis infiziert ist; Schafe und Ziegen, die mit E- parva, E. faurei infiziert.sind;
Schweine , die mit E. debliecki, E. seabra und Isospora
suic infiziert sind; Hunde und Katzen, die mit Isospora bigemina, Isospora felis, E. canis, E. felini infiziert
sind; Geflügel, das mit E-. tenella infiziert 1st; Kaninchen, die mit E. steedae, E. perforans infiziert
sind und Nerze, die mit E. mustelae infiziert sind.
Die Verbindungen eignen sich auch zur Behandlung
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■■-■■- 15 -
von Krankheiten, die durch Glieder der Gattung Mycoplasma hervorgerufen werden, von denen die bekanntesten
Formen die PPLO-(pleuropneumoni-) ähnlichen Organis men
wie M. hominis» K. salivarium, M. mycoides, M.
hyopneumonia, M. hyorhinis, M. gallisepticuni, M.
arthriditis und andere Arten sind, die Mensch und Tier, einschließlich Haustiere wie Schafe, Rindvieh, Schweine,
Geflügel und Versuchstiere befallen*
Die Verbindungen werden ferner angewandt zur Behandlung
von Nieren- und anderen Infektionen, bei denen Ir-förmige gram-negative und gram-positive Bakterien
anwesend sind, beispielsweise die L-Formen von P. mirabilis.
Die 3-Piiosphatester und Salze gemäß vorliegender Besenreibung werden in festen und flüssigen Do sierungsformen
zu oralen und parenteralen Mitteln wie Tabletten, Kapseln,,. Pulvern, Granulaten, Pillen, sterilen
parenteralen Lösungen und Suspensionen, oralen Lösungen \ind Suspensionen und oralen wässrigen Bnulsionen
formuliert.
Pulver werden hergestellt, indem man den Λ-Phosphatester
auf eine genügend feine Teilchengröße zer kleinert und mit einem ähnlich zericleinerten Verdünnungsmittel
mischt. -Das Verdünnungsmittel kann ein eßbares Kohlehydrat wie Stärke oder Lactose sein. Zweckmäßig
wird ein Süßstoff oder Zucker sowie ein Aroma zugesetzt.
Trockene Granulate, die mit Wasser angeteigt werden, werden
unter Verwendung wasserlöslicher Verdünnungsmittel
hergestellt. Ein Pulvergemisch aus feinteiligem ?-Phos-
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8AD ORIGINAL
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phat und; wasserlöslichem Verdünnungsmittel wie Sucrose*
Glucose und dergleichen, wird mit einem Bindemittel wie
Akazienschleim oder Gelatinelösung benetzt und. durch ein
Sieb gepreßt, wobei Granulate entstehen, die man trocknen
läßt. Zweckmäßig wird ein Verdickungs- oder Sus pendiermittel wie Methylcellulose mitverwendet sowie ein
Netzmittel und.ein aromatisierendes Öl»
Kapseln werden hergestellt, indem man ein Pulvergemisch wie vorstehend beschrieben, herstellt und dieses
in vorgeförmte Gelatinekapseln einfüllt. Zweckmäßig wird ein Hilfsmittel für die Füll opera ti on, nämlich ein
Gleitmittelλ wie Talk, Magnesiumstearat oder Calcium stearat,
dem Pulver vor dem Einfüllen zugesetzt.
Tabletten werden hergestellt, indem man ein Pulvergemisch
naß oder trocken granuliert oder zu Stäbchen verarbeitet, ein Gleitmittel zugibt und zu Tabletten verpreßt.
Das Pulvergemisch wird erhalten, indem man das entsprechend feinteilige 3-Phosphat mit einem Ver dünnungsmittel
wie Stärke, Lactose» Kaolin, Dicalciumphosphat und dergleichen mischt. Dieses Gemisch kann
naß granuliert werden unter Verwendung eines Bindemittels
wie Maissirup, Gelati-nelösung, Methylcelluloselösung oder
Akazienschieimy und diese Mischung wird durch ein Sieb
gepreßt. Weiterhin kann man das Pulvergemisch au Stäbchen verformen, d.h. durch die Tablettenmaschine laufen lassen
und die resultierenden großen Tabletten (Stäbchen) werden
in ein Granulat zerbrochen. Das Granulat kann mit einem
Gleitmittel versehen werden, um das Anhaften an der Tablettenmaschine:.
asu vermeiden; geeignete Mittel dieser Art
sind Stearinsäure* Stearate, Talk oder Mineralöl. Dieses
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195131?
mit Gleitmittel versehene. Gemisch wird dann zu Tabletten verpreßt. Die Tabletten können auch mit einem Schutz Überzug
versehen werden, der aus einer Hülle aus Schellack, einem Überzugszucker und Methylcellulose und einem Glanzmittel
wie Carnauba-Wachs besteht.
Flüssige Präparate zur oralen Verabreichung werden in einheitlichen Dosierungsformen als Sirupe und Elixiere
hergestellt, von denen eine bestimmte VoIumenraenge
eine vorbestimmte Menge an 3-Phosphat enthält.
Ein Sirup wird erhalten, indem man das ^--Phosphat ·
in einer geeignet aromatisierten wässrigen Sucroselösung
dispergiert«. Ein Elixier wird erhaltens indem man einen
wässrig-alkoholischen Träger verwendet. Elixiere sind zweckmäßig, wenn die Verbindung eine geringe Löslichkeit
in Wasser und eine gute"Löslichkeit in wässrig-alkoholischem
Medium zeigt.
Zur parenteral en Verabreichung werden sterile
flüssige Dosierungsfoimen hergestellt. Dabei wird eine
abgewogene Menge des 3-Phosphats in eine Ampulle ge geben. Die Ampulle und Inhalt werden sterilisiert und
verschlossen. Zweckmäßig wird eine weitere Ampulle mit sterilem Wasser gleichzeitig vorbereitet, welche zur
Bildung.einer Suspension oder Lösung vor der Verarbreichung
benützt wird. Im sterilen Wasser können Suspen-,
diermittel, Lokalanästhetika und Puffer gelöst sein.
Parenterale Suspensionen mit Dauerwirkung können
hergestellt werden, indem man das 3-Phosphat in einem
parenteral zulässigen Pflanzenöl, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Zusätzen, suspendiert. ,
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Der Ausdruck "Sinheitsdosierungsform" in vorliegender
Beschreibung bezieht sich auf physikalisch diskrete Einheiten, die als einmalige Dosierungen für Menschen
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbe stimmte
Menge des Wirkstoffs enthält. Die Vorschriften für die Einheitsdosierungen werden vorgegeben und sind
direkt abhängig von (a) den Eigenschaften des aktiven
Materials und dem jeweils zu erzielenden therapeutischen Effekt und (b) den durch die Pormulierteehnik gesetzten
Grenzen. Beispiele für geeignete Bosierungsein-»
hexten sind Tabletten, Kapseln, Pulverpäekclieii, Granulate,
Oblaten» die Menge von ein Teelöffel, die Menge von ein
Eßlöffel, Tropfen, Ampullen uad weitere !formen wie in
dieser Beschreibung erwähnt. Die Dosierungseinheit in
mit geeigneten pharisaseuti sehen Prägern hergestellten
Präparaten enthält in-bevorzugten. Ausfuiauasgsformen
25 bis 500 Eg 3^-Phosphat oder ein pharmakologiseh zulässiges
Salz davon pro Dosiseinheit und 5 bis 65 f*
(Gewicht/Volumen) bei parenteralen Präparaten.
Die Meage-an" au-verabreichendem 3--Piiosphat oder
seinen.Salasn-hängt ab von. Alter und G-ewicht des Patienten,
der su behandelnden Krankheit und der Art der Verabreichung. Bei systemischer Behandlung werden Dosen
von etwa.l mg pro kg pro Tag bis etwa 50 mg pro kg pro
Tag bevorzugt.
Ia den folgenden Beispielen beziehen sich alle Prozentangaben
auf das Gewicht und alle Verbaltnis»erte für
Lösungsmittelgemisohe auf das Volumen, falls nichts anderes
angegeben.
00081 87 18.8-i BAD onmmL
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Beispiel 1: Lincomycin-3-phosphat
A. Fermentation
Zur Inokulierung von mehreren 500 ml-Erlenmeyerkolben,
von denen jeder 100 ml eines sterilen Mediums aus folgenden Komponenten enthält:
Glucosemonohydrat 25 g/l
Phanaamedia + 25 g/l
Leitungswasser aum Auffüllen
Pharmamedia ist ein technisches Baumwollsamenmehl,
Hersteller Trader's Oil Mill Company, Fort Worth, Texas
wird Streptomyces rochei, KRRL 3512 verwendet. DLe Kolben werden 3 Tage Ii
maschine behandelt.
maschine behandelt.
ben werden 3 Tage lang bei 28 C auf einer Schüttel -
20 ml des wie vorstehend beschriebenen Inokulums werden zur Inokulierung von mehreren 500 ml -ErI en ----meyerkolben
verwendet Y von denen jeder 100 ml eines sterilen Förmentationsmediums aus folgenden Komponenten
aufweist:
Sucrose 30 g/l
Natriumnitrat 3 g/l
Dikaliumphosphat 1 g/l
Magnesiumsulfat 0,5 g/l
, Kaliumchlorid 0,5 g/l
0 09818/1866
BADORKStNAL
Ferrosulfat 0,01 g/l
Leitungswasser zum Auffüllen
Den Pennentationskolben werden nach der Autoklaven-Behandlung
und vor der Inokulierung 50 mg/l Lincomyeinhydrochlorid
zugesetzt.
-'."-.■ Die Kolben werden dann 2 Tage lang bei 37°C auf
P der Schüttelmaschine behandelt. Die Phosphorylierungs-
reaktion wird durch Messen des Verluste der Wirkung gegenüber S. lutea verfolgt. Etwa 80-90 "fo des zugesetzten
Lineomycins werden innerhalb 48 Stunden unter Bildung
einer in vitro antibakteriell inaktiven Form phosphoryliert.
Der Test gegen S. lutea wird wie folgt durchgeführt:
Gearbeitet wird mit Agar, das mit pH 7,0 Phosphatpuffer
(0,1 Molar) auf pH 6-8 gepuffert ist. Eine Volumeneinheit (0,08 ml) der Lösung, die das zu testende Material enthält, wird auf eine Prüfscheibe von
12,7 mm gebracht, die dann auf die mit dem Mikroorganismus beimpfte Agarplatte gelegt wird. Eine biologische
Einheit entspricht der Menge Material pro ml, die, ent-"
halten in 1 ml Lösung, eine Irihibierungszone von 20 mm
ergibt. v ■
B. Aufarbeitung.
Die obige Fermentation wird so durchgeführt, da3 man 4900 1 Fermentationsbrühe erhält, welche das
Lincomycin-^-phosphat enthält. Diese Brühe wird zunächst
filtriert mit Hilfe von 2 # Diatomeen-Pilterhilfsmittel.
Die klare Brühe wird dann mit 400 1 Skellysolve B (iso-
0Ö9818/1B66
Mmmmam ■ ~
mere Hexane) extrahiert. Der pH-Wert der klaren Brühe
wird auf etwa 5,9 eingestellt, dann wird mit etwa 450 einer 9 $-igen Lösung von Natrium-dinonylnaphthalin sulfonat
in Skellysolve B extrahiert. Die Extraktion wird einmal wiederholt. Eine 3. Extraktion erfolgt mit
300 1 SkelIysolve B, Sämtliche Extrakte werden vereinigt
und mit 200 1 Wasser gewaschen. Der Extrakt mit Natriumdinonylnaphthalinsulfonat
wird mit 800 1 25 #-igem AIiquat
336 (Tricaprylmethyl-ammoniumchlorid) in Skellysolve
B und 200 1 Wasser extrahiert. Der Extrakt wird dann zwei weitere Male mit Wasser extrahiert und die
wässrige Phase wird mit 200 1 Skellysolve B extrahiert. Der pH-Wert der wässrigen Phase wird auf 4,0 einge stellt,
dann wird im Vakuum auf 185 1 eingeengt. Dem Konzentrat werden 11,2 kg Aktivkohle zugegeben und das
Gemisch wird 30 Minuten lang gerührt, Dann werden 4 kg
Filterhilfsmittel diesem Gemisch zugesetzt, dann wird filtriert. Der Filterkuchen wird mit 180 1 Wasser und
dann mit 5 $-igem Azeton gewaschen. Der Kuchen wird dreimal
mit 25 #-igem Azeton extrahiert, wobei für jede Extraktion
180 1 verwendet werden. Die Azetoneluate werden vereinigt, im Vakuum eingeengt und gefriergetrocknet,
wobei man das Lincomycin-3-phosphat erhält.
Wird dieses Phosphat Chromatograph!ert und an schließend
einer Gegenstromverteilung, wie in Beispiel 2 beschrieben, unterworfen, so erhält man ein reines Präparat
aus Irincomycin-3-phosphat in der zwitterionischen Form. * .
Charakterisierung des Lincomycin-3-Phosphats.
0 9818/
195231?
Infrarotspektrums Das IR-Absorptionaspektrum des Mn-
comycin-3-pb-Qsphat-zwitterions, sus-.
pendiert inMineralöl*wird durch folgende Maxima bei den angegebenen Wellenlängen»
in em gekennseiahnets
3330 | (S) | 1160 | (S) |
3070 | (S) | 1092 | (S) |
2920 | (S) (Öl) | 1070 | (S) |
2850 | (S) (Öl) | 1048 | (S) |
2730 | (M) | 995 | (S) |
2400 | (M) | 970 | (S) |
1670 | (S) | 925 | (S) |
1565 | (S) | 877 | (S) |
1535 | (S) | 845 . | (M) |
1460 | (S) (Öl) | 777 | (M) |
1375 | (S) (Öl) | 735 | - (H) |
1300 | (S) | 720 | (M) |
1240 | Cs) |
Das ΙΕ-Absorptionsspektrum des 3-Phosphat-zwitterions
in einem Kaliumbromidpellet ist wie folgt gefcennzeichnets
(6m~ )%
3400 | (S) | 1305 | (S) |
3250 | CS) | 1255 | ■-■: CS) |
3070 | (S) | 1180 | Cs) |
2960 | (S) | 1090 | (S) |
2930 | Cs) | 1Ό70 | " (S) |
2870 - | (S) | 1048 | Cs) |
1675 | (B) | 995 ■ | Cs) |
003818/1866
155231?
1650 | (S) | 975 | (S) |
1620 | (S) | 920 | (S) |
1565 | (S) | 878 | (S) |
1537 | (M) | 843 | (M) |
1460 | (H) | 780 | (M) |
1450 | ' (H) | 740 | (M) |
1382 | (S) | 700 | (H) |
1320 | (S) | ||
Hvdrolysengeschwindi^ceit: In rnene | ichliche |
hydrolysiert Lincomycin-3-phosphat wesentlich langsamer als Lincomycin-2-phosphat.
Titration; Äquivalentgewicht gefunden = 289.
Spezifische Drehung: C*! jj* = + 127° (Konzentration
0,689 in Wasser).
Antibakterielle Wirkung von Lincomycin-3-phosphat in vivo: Die CD1-Q liegt bei etwa 30 mg/kg (subkutan bei
durch S. aureus infizierten Mäusen).
Beispiel 2: Clinimycin-3-phosphat.
A. Fermentation, ,
Zur Inokulierung einer Reihe von 500 ml-ErIenmeyerkolben,
von denen Jeder 100 ml steriles Medium aus folgenden Komponenten:
Glucosemonohydrat 25 g/l
Pharmaaidia 25 g/l
Leitungswasser «-., Auffüllen
0098 18/188 6
enthielt, wurde Streptomyces coelicolor NREL 3532 verwendet. Die Kolben wurden 3 Tage lang bei 28 C
auf der Schüttelmaschine geschüttelt. 5 ml des wie vorstehend beschrieben hergestellten Inokulums wurden
zur Inokulierung einer Reihe von 500 ml-Erlenmeyer kolben
verwendet, von denen jeder 100 ml steriles Fernentati onsmedium aus folgenden Komponenten enthielt:
fe Natriumnitrat -".„"""■ . 3 g/l
1^ Dikaliumphosphat 1 g/l
Magnesiumsulfat 0,5 g/l
Kaliumchlorid , 0,5 "g/l
Ferrosulfat 0,01 g/l
Grlucosemonohydrat 20,0 g/l
Hefeextrakt 2,5 g/l
NZ-Amine B + 5,0 g/l
+ Vertrieb durch Difco Laboratories, Detroit,
Michigan.
24 Stunden nach der Inokulierung wurden in je-
b den Kolben 50 mg pro 1 Glinimyciη eingebracht. Dann wurden die Kolben 2 Tage lang bei 28°C auf der Schüttelmaschine behandeil/. Die Phosphoryli erung sreakti on wurde
durch Messen des Verlusts an Clinimycin-Aktivität unter
Verwendung von S. lutea verfolgt. Die Anwesenheit von Clinimyci,n-3-phosphat wird bestimmt durch Inkubieren
der inaktiven Gärbrühe mit alkalischer Phosphatase bei : pH 8,0 in Gegenwart von Tris-Puffer, wobei gegen S. lutea
getestet wurde.
981871886
B. Aufarbeitung.
Gärbrühe (ca. 12 l), hergestellt wie vorstehend
beschrieben, wird unter Verwendung von Diatomeenerde
als Filterhilfsmittel filtriert. Der Filterkuchen wird
mit 2 1 Wasser gewaschen. Die wässrige Waschlösung wird mit klarer Gärbrühe vereinigt und die vereinigten klaren Lösungen werden mit einem Adsorptionsmittelt beispielsweise
Kohle oder Amberlite XAD-2 (Vertrieb durch Rohm und Haas Co.) behandelt, um wasserlösliche Verunreinigungen,
die die Wirksamkeit der folgenden Chromatographierstufe herabsetzen können, zu entfernen. Die
Adsorptionssäule wird hergestellt, indem man etwa 600 g
des Adsorptionsmittels in Wasser aufschlämmt, die Aufschlemmung
in eine Glassäule (Innendurchmesser 50 mm) gießt und die Auf schlemmung dann bei Normaldruck ab sitzen
läßt. Das klare Gemisch aus Waschlösung und Brühe,
wie vorstehend beschrieben, wird durch die Säule geleitet. Die verbrauchte Gärbrühe wird als eine Fraktion aufgefangen
und mit A bezeichnet. Die Säule wird dann mit Wasser gewaschen. Die wässrige Lösung wird gesammelt und
als Fraktion B bezeichnet. Dann wird die Säule mit 5 1 60 $-igen wässrigen Methanols eluiert. Dabei werden insgesamt
200 Fraktionen aufgefangen. Dann wird mit 2 1 95 $-igem wässrigen Methanol eluiert und dieses Eluat
wird als eine Fraktion aufgefangen. Sämtliche Fraktionen
werden auf ihre Wirkung gegenüber dem Mikroorganismus' S. lutea vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase
getestet, um die Anwesenheit von Glininiyein-3-phosphat
festzustellen* Die Ergebnisse dieser lests werden nachstehend wiedergegeben*
009818/1886
195*3.17
Beschreibung der Fraktion |
Zonengröße (mm) | 19 | nach der alkal. Phosphatase-Be- handlung |
Klare Gärbrühe- Vaschl. |
Vergleich (vor der Phosphatase-Behand- lun^;) |
0 | 36 |
Verbrauchte Brühe Fraktion A |
26 | o . ; | 0 |
0 | 0 | 28 | |
Wässr. Wasch!.Fraktion BO | 18,5 | ||
60 ?6 wässr.-Methanol | : ' ■ 20. - ■ - * | ||
Fraktion No. | 22 | 30 | |
5 | 23 | 27 | |
10 | 26 | ■". . :: 22 | |
15 | 25 ■-■■ | -: 22 ■"' . -:' | |
20 | .25. | ||
25 | 23 | - Ai- ■ :■ ■ - | |
30 | 23 | ■■■■ 42 --■ --- | |
-35- . .■ | 22 | 46 | |
40 | 21 | 47 · | |
45 | 20 | 46 | |
50 | 18 | 45 ':■; | |
.60 | :: 18 '■ ■.■- | 44 | |
70 | 17 | . ■ 44 | |
- 80 | 18 | 44 | |
90; - | : 43- ';.'.'■■ | ||
100 | 43 | ||
120 | 41 | ||
140 | 38 " ' | ||
160 | 38 | ||
. 180 | 37 | ||
200 | |||
95 $> wässr.-Methanol 37
ÖAD OfUßfNAL
1352317
• Die bei der Eluierung mit 60 #-igem Methanol erhaltenen
Fraktionen 25-200 werden vereinigt und als Lösung G bezeichnet (ca. 4 1). Dieses Material wird
dann an einem Anionenaustauscher chrömatographiert. Die
Säule wird mit Dowex-1 (X-4) in Azetatform (Hersteller
Dow Chemical Co., Midland, Michigan) gefüllt. Die Lösung C wird mit wässriger Ammoniumhydroxydlösung auf
pH 10,0 eingestellt und die alkalische Lösung wird durch die Chromatographiersäule geleitet. Das austretende Material wird in Foim von vier 1-Liter-Fraktionen aufgefangen,
die als verbrauchte Lösung -1, verbrauchte Lösung -2, verbrauchte Lösung -3 und verbrauchte Lösung -4
bezeichnet werden. Sodann wird die Säule mit 2 1 Wasser gewaschen und die dabei aus der Säule austretende
Flüssigkeit wird als wässrige Waschlauge bezeichnet. Die.
Säule wird sodann mit 5 #-iger wässriger Essigsäure eluiert,
wobei Fraktionen von je 20 ml aufgefangen werden. Einige Fraktionen wurden auf ihre Aktivität gegen S. Iutea,
vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase,
getestet. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
r - Zonengröße (mm)
Vergleich (vor der nach der alkal. Phosphatase-Behand- Phosphatase-Belungj
handlung
Ausgangsmateriäl
(Lösung C) 23 43
verbrauchte Lösung-1 | 20,5 | 21 |
verbrauchte Lösung-2. | 21 | 22 |
verbrauchte Lösung-<3 | 21,5 | 21,5 |
verbrauchte Lösung-4 | 20,5 | 23 |
wässrige Waschlauge | 16 | 16 |
009818/1866
- 28 (Fortsetzung):
Vergleich (vor der Phosphatas e-Behan dlung)
$-ige Essigsäure
Fraktion Nr. | 15 |
20 | 25 |
25 | 29 |
30 | 26 |
35 | 25 |
40 | 19 |
45 .■■■■"" | 18 |
50 | 16 |
60 | 16 |
70. | 16 |
80 | 16 |
90 | 16 |
100 | 16 |
120 | 16 |
140 | 16 |
160 | 16 |
180 | 16 |
200 | |
nach der alkal Phösphatase-Be
handlunß
15 52
50 47,5 42,5 39
20 17 17 17 16 16 16
Die beim Eluieren mit 5 ^-iger Essigsäure erhaltenen
Fraktionen 22-70. werden-vereinigt und die Lösung
wird gefriergetrocknet, wobei man 2»59 g eines Präparates D erhält. 2 g dieses Präparates werden einer
9819/1866
SAD ORIGINAL
G-egenstromverteilung unterworfen unter Verwendung eines
Lösungsmittelsystems aus n-Butanol und Wasser (VoIu men/Volumen
1:1). Die Vorrichtung zur Gegenstrom verteilung hält 10 ml pro Phase und die Verteilung erfolgt auf 500 Überzüge. Fach 500 Übergängen werden bestimmte
Röhrchen auf die Wirkung gegen S. lutea getestet und zwar vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase.
Die Fraktionen 200-300 werden vereinigt. Diese Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft, dann wird
der Rückstand in 5 ml Methanol gelöst. Die Lösung wird
mit Azeton, Äther und 1 ml 1 n-methanolischem Chlor wasserstoff gemischt. Der resultierende Niederschlag
aus Clinimycin~3-phosphat wird abfiltriert und getrocknet, wobei man 300 mg Produkt erhält. Dieses Produkt
aus Olinimyein-3-phosphat ist wie folgt charakterisiert:
Infrarotspektrum: Das Infrarot-Absorptionsspektrum von
Clinimycin-3-phosphat in Mineralöl zeigt Maxima bei folgenden Wellen längen,
angegeben in cm"" :
3300 | (S) | (Öl) | 1575 | (S) | (Sch) | 1258 | (S) |
3055 | (S) | (Öl) | 1570 | (S) | (Sch) | 1220 | (S) |
3940 | (S) | 1555 | (S) | 1148 | (S) | ||
2845 | (S) | 1532 | (S) | 1098 | (S) | ||
2720 | (S) | (Sch) | 1520 | (S) | (Sch) | 1070 | (S) |
2680 | (S) | (Sch) | 1505 | (S) | (Sch) | 1040 | (S) |
1718 | (S) | (Sch) | 1470 | (S) | (Sch) | 987 | (S) |
1705 | (S) | 1458 | (S) | (Öl) | 960 | (S) | |
1700 | (S) | 1435 | (S) | (Sch) | 880 | (M) | |
1685 | (S) | 1385 | (S) | (Sch) | 855 | (M) | |
1675 | (S) | 1375 | (S) | (Öl) | 815 | (M) | |
003818/1866
- 50 -
(S) | (Sch) | (Fortsetzung) | (Sch) | - | 780 | (M) | |
1652 | (S) | (Sch) | 1565 (S) | 720 | (M) | ||
1625 | 1510 (S) | ||||||
Das Infrarot-Spektrum des Clinimyein-5-phosphats
in einem Kaliumbromid-Pellet zeigt Maxima bei folgenden Wellenlängen:
§t 5450 (S) 1560 (M) * 1073-(S)
3250 (S) 1540 (W) 1045 (M-)
3070 (S) 1455 (W) 989 (W)
2960 (S) 1384 (M) 930 (W)
2930 (S) 1515 (W) 880 (W)
2870 (S) 1255 (M) 855 (W) *
1685 (S) 1220 (M) 780 (W)
1680 (S) 1150 (M)
1655 (M) 1095 (S)
Die Intensitäten im Infrarotspektrum werden mit
"S"» "M" und I!W" angegeben und die Angaben beziehen
sich auf den Hintergrund in der Hachbarschaft der Banden.
P Eine Bande "S" ist in ihrer Intensität von derselben Größenordnung
wie die stärkste Bande des Spektrums; eine Bande 11M" ist ein Drittel bis zwei Drittel so intensiv wie
die stärkste Bande und Banden "W" sind weniger als ein Drittel so stark wie die stärkste Bande. Die Schätzungen
wurden auf der Basis der prozentualen Transmission ge macht. Die antibakterielle Wirkung von Cliaimycin.-5-phosphat
in vivo beträgt? ,
• CD50 = 15 (10-25) mg/kg (bei subkutaner Verabreichung
an mit Staphylococcus aureus in-
009818/1866
195231?
fizierten Mäusen).
Clinimyein-3-phosphat ist in vitro gegen folgende
Mikroorganismen bis zu und einschließlich einer Menge von 1000 y pro ml inaktiv:
B. subtilis S. schottmuelleri
S# aureus Proteus vulgaris M.R4
M. avium S. lutea
K. pneumoniae S. pastorianus
E. coli
Beispiel 3: 1'-Demethylclinimycin-3-phosphat.
Etwa 12 1 Gesamt-Gärbruhe aus einer Fermentation wie in Beispiel 2 beschrieben stammend, wobei l'-Demethyl-elinimyein
dem Permentationsmedium in einer Menge von 50 V/ml zugesetzt wurde, werden unter Verwendung
von Diatomeenerde als Filterhilfsmittel filtriert. Der Filterkuchen wird mit 1 1 Wasser gewaschen
und Waschlösung und klare Brühe werden vereinigt und chromatographiert. Die dazu verwendete Säule wird mit
Dowejo-l (X-4) in Aeetatfonn gefüllt. Vor dem Chromatographieren
wird die klare Flüssigkeit mit wässriger Ammoniumhydroxydlösung auf pH 10,0 eingestellt. Das aus
der Säule austretende Material wird in Form von drei Fraktionen von je 4 1 aufgefangen, die als verbrauchte
Lösung-1, verbrauchte Lösung-2 und verbrauchte Lösung -3
bezeichnet werden. Dann wird die Säule mit 4 1 Wasser gewaschen, das in Form von 2 Fraktionen von jeweils 2 1
aufgefangen «rird. Diese FraKtionen werden als Wasch lösung-1
und Waschlösung-2 bezeichnet. Sodann wird die
009818/1866
Säule mit 5 $-iger wässriger Essigsäurelösung eluiert.
Dabei werden 7 Fraktionen von je 1 1 aufgefangen, die als Eluar-1 bis Eluat-7 bezeichnet werden. Sämtliche
Fraktionen werden auf ihre Wirksamkeit gegen S. lutea vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase
getestet. Die Eluate 2 bis 7 werden dann vereinigt und
die Lösung wird gefriergetrocknet.· Dabei erhält man 16,98 g eines l'*-Demethylclinimycin-3-phosphat enthaltenden
Präparats. Dieses Material wird einer Gegenstromverteilung unterworfen unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems
aus n-Butanol und Wasser (Volumen/Volumen 1:1). Die Vorrichtung zur Gegenstromverteilung
hält 10 ml pro Phase. Nach 500 Übertragungen wird der Inhalt ausgewählter Röhrchen auf Wirkung gegen S. lutea
getestet und zwar vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase. Die Fraktionen 220 bis 250 werden
vereinigt und zu einer wässrigen Lösung konzentriert, die einer Gefriertrocknung unterworfen wird. Dabei erhältman 370 mg l'-Demethylclinimycin-3-phosphat.
Diese Verbindung besitzt folgende Formel:
: H ■ au ■■■■"
H -■- C1
n-Propyl · '
μ..: Lj ο — ν
1 ■■..■.··■ ·1γη
/f.;3CH3
OH
00 98 18/1866
. OH
in der P die Gruppierung -P^
Beispiel 4; 1'-Demethyl-4'-depropyl-4'-pentyl-clinimycin-3-phosphat.
Etwa 12 1 Gesamt-Gärbrühe, entstammend aus einer
Fermentation wie in Beispiel 2 beschrieben, bei welcher 1'-Demethyl-4'-depropyl-4'-pentyl-clinimycin dem
Fermentationsmedium in einer Menge von 50 ypro ml zugesetzt
worden war, wird unter Verwendung von Diatomeen erde als Filterhilfsmittel filtriert. Der Filterkuchen
wird mit 1 1 Wasser gewaschen. Die Wasehlösung wird mit der klaren Brühe vereinigt und die Lösung wird
chromatographiert unter Verwendung einer mit Dowex-1
(X-4) in Acetatform gefüllten Säule. Die Chromatographierung erfolgt wie in Beispiel 3 beschrieben. Die aufgefangenen
Fraktionen,werden vor und nach Behandlung mit
alkalischer Phosphatase auf ihre Wirkung gegen S. lutea
getestet. Die Eluate 2-7 werden vereinigt und die Lösung wird gefriergetrocknets wobei man 18,63 g eines Prä parats
aus 1 '-Demethyl-4'-depropyl-4'-pent.yl-clinimycin-3-phosphat
erhält. Dieses Material wird durch Gegen stromverteilung
wie in Beispiel 3 beschrieben, gereinigt. Fach 500 Übergängen wird der Inhalt von ausgewählten
Röhrchen auf seine Wirkung gegen S. lutea vor und nach Behandlung mit alkalischer Phosphatase getestet. Die Fraktionen
380-400 werden vereinigt und zu einer wässrigen
009818/1866
Lösung eingeengt, die dann nach der Gefriertrocknung
ein 1' -Demethyl-4' -depropyl-4' -pentyl-elinimycin-3-phosphat
enthaltendes Präparat ergibt.
Diese Verbindung besitzt folgende Formel;
Pentyl
Cl
/ SCH,
OH
in der P | = | -P |
Il | ||
0 | ||
Beispiel | 5: |
Ersetzt man in dem Verfahren des Beispiels 1 das Lincomycin durch 4'-Depropyl-4'-äthyl-lincomycin, so
erhält man 4' -Depropyl-4' -äthyl-lincomycin-3-phosphat.
Beispiel 6; ■
009818/1866
■Ersetzt man im Verfahren des Beispiels 1 aas Lincomycin
durch l'-Demethyl-l'-äthyl-lincomycin, so erhält
man das ll-Demethyl-l'-äthyl-lincomycin-3-phosphat.
Ersetzt man im Verfahren des Beispiels 1 das Lincomycin
durch l'-Demethyl—lincomycin, so erhält man das
1' -'i5emethyl-lincomycin-3-phosphat.
Ersetzt man im Verfahren des Beispiels 2 das Clinimycin
durch Celesticetin, so erhält man Celesticeiin-3-phosphat.
Die unphosphorylierten Verbindungen der Beispiele 1-8
werden mit einem zellfreien Extrakt aus einer Streptomyees-Kultür,
welche in einem moaifizxerten Czapek's-Dox-Meaium
gezüchtet worden war, inkubiert. Die Zellen werden zerrissen, indem man sie entweder 4 Kinuten lang
in Q,04-molarer Phosphatpufferlösung vom pH 7,5 oder in
Glycylglycin-Puffer (0,!-molar, pH 8,0) beschallt oder
mit Eiweiß-Lysozyn 1 Stunde lan^ bei 28 C spaltet.
Das mc ei fixierte Czapek's—Do x-Kecii um bestand aus folgenden
Komponenten:
009818/1866
c/l
NaNO,
CaCO,
K2HPO4 . ·
MgSO4
FeSO4.7H2O
Glucose-Monohydrat
Difco-Hefeextrakt
Difco-Hefeextrakt
NZ-Amine B
1,5
1,5 5,0 1,0 0,5 0,5
0,01
20,0 2,5
5,0
1 L,iter H2O,
pH 7,2 vor Autoklavenbehandlung
pH 7,2 nach Au to kl avenbehsndlung
Das resultierende Material wurde 2Ö Minuten lang
mit 30 000 χ Qr zentrifugiert, wobei man eine zellfreie,
aktive, überstehende Flüssigkeit erhielt, die in flüssigem
Stickstoff aufbewahrt werden konnte. Reaktions gemisch und Reagens zur Trans-Phosphorylierung waren wie
folgt: :
Reagens: Adenosin-triphosphat
Glycylglycin
Reaktionsgemisch:
Reaktionsgemisch:
0,1 Μ/ pH 8,0
0,2 M
0,1 M, pH 8,0
0,1 m MgCl2
0,1 ml Adencsintriphoüphat
OG98 1 8/ 1866
8AD ORIGINAL
Reaktionsgemisch: ■
0,2 ml Substrat (z.B.
unphosphorylierte Verbindung)
0,5 ml Enzym in G-lycyl -
glycin oder Phosphatpuffer
Inkubation: 24 Stunden bei 280G.
Nach beendeter Reaktion erhält man die in Bei spiel 1-8 beschriebenen phosphorylierten Verbindungen.
Teil A: Lincomycin-3-phosphat, Diammoniumsalz.
Lincomycin-3-phosphat in der Zwitterionenform wird in einer minimalen Wassermenge gelöst und mit einer gleichen
Volumenmenge Äthanol verdünnt. Die Lösung -wird in einem Eis-Wasser-Bad gekühlt und dann mit Ammoniakgas gesättigt.
Her weiße Niederschlag aus Diammoniumphosphat wird abfiltriert und das Piltrat wird bei 30°G unter
Hochvakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird in einer minimalen Menge Methanol gelöst und mit 5 Volumenteilen
Äther verdünnt, um das Lincomycin-3-phosphat als Ammoniumsalz auszufällen.
Teil B: Lincomycin-3-phosphat, Hemi-Ammoniumsalz.
1,0 g Ammonium-lincomycin-3-phosphat (siehe Teil A)
wird in 4 ml Wasser gelöst. Die farblose Lösung wird mit 0,25 ml Essigsäure verdünnt und dann mit 30 ml Aceton
009818-/1866'
(beginnende Trübung). Die Kristallisation'verläuft
sehr rasch. Nach 8-stündigem Kühlen im Kühlschrank werden
die Kristalle abfiltriert, mit 5 il Aceton-tfasser
(95s5) und dann mit 20 ml Aceton gewaschen. Die weiße
kristalline Verbindung wird abfiltriert und getrocknet.
Beispiel 11:.. Wässrige Losung zur oralen Verabreichung.
Diese wird hergestellt aus folgenden Komponenten:
Lincomycin-3-phosphat 100 g
Propylparaben 0,25 g
Methylparaben 0,75 g
Sorbinsäure 1,0 g
4 n-Natriumhydroxydlösung zu»
Einstellen von pH 7»5 - ·
Entionisiertes Wasser zum Auffüllen auf 1000 ml.
Beispiel 12; Sirup .
Ein orales wässriges Präparat mit 400 mg Lin comyein-3-phosphat in jeweils 5 ml wird aus folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Lincomycin-3-phosphat 800 g Methylparaben, U.S.P. 7,5 g
Propylparaben, U.S.P. 2,5 g
Sorbinsäure 10 g
Saccharin, Na 6,5 g
Glycerin 3000 ml
. Traganthpulver 100 g
Orangenöl-Gesehmack 10 g
009818/1866
(Fortsetzung)
P.D. & C. oranger Farbstoff 7,5 g
4 n-Natriumhydroxydlösung zum
Einstellen von pH 7,5
Einstellen von pH 7,5
Entionisiertes Wasser zum Auffüllen auf 10 00ü ml.
Anstelle des Lincomycin-3-phosphats können in den Beispielen 11 und 12 des 7(S)-Chlor-7-deoxylinconiycin-3-phosphat
und wasserlösliche Salze von Lincomycin-3-phosphat und 7(S)-Chlor-7-deoxylineomycin-3-phosphat, beispielsweise
die Alkalimetallsalze einschließlich des Ammoniumsalzes, verwendet werden. Dabei' kann mar. mit
den Hemi-, Mono- oder Di-Salzen arbeiten.
Die wässrigen Formulierungen der Beispiele 11 und 12 eignen sich besonders zur Verwendung in der Kinderheilkunde;
sie können oral in den selben Dosie rungen wie Lincomycin verabreicht werden.
Beispiel 13? Kapseln .
Eintausend 2-teilige, narte Gelatinekapseln zur oralen
Verwendung mit jeweils 350 mg ll-Demethylclinimycin-3-phosphat
werden aus folgenden Komponenten hergestellt:
ll-pe.'üethylclinimycin-3- . 35Og
phosphat
Maisstärke 50 g
Talk 25 g
Magnesiuinstearat 2,5 g
009818/1^66
Die obigen Materialien werden sorgfältig gemischt und dann auf übliche Weise in Kapseln gefüllt.
Diese Kapseln eignen sich zur systemischen Behandlung von Infektionen bei Erwachsenen durch orale Ver abreichung
von 1 Kapsel alle 4 Stunden.
Nach obigem Verfahren können ferner auch Kapseln mit 50, 125, 250 und 500 mg l'-Demethylcliniinycin^-
phosphat hergestellt werden.
Beispiel 14; Tabletten.
Eintausend Tabletten zur oralen Verabreichung,
mit einem Gehalt von jeweils 500 mg l'-Demethyl-4'-depropyl-4 g-pentyl-cl±nimycin-3-phosphat werden aus folgenden
Komponenten hergestellt:
1'-Demethyl-4'-depropyl-4'-pentylclinimycin-3-phosphat
500 g
Lactose 50 g
Maisstärke 65 g
Magnesiumstearat 3g
helles flüssiges Petroleum 3g
Die obigen Materialien werden sorgfältig gemischt
und zu Stäbchen verpreßt. Die Stäbchen werden zerbrochen, indem man sie durch ein Sieb Nr. 16 preßt. Das
resultierende Granulat wurde dann au Tabletten ver preßt,
von denen jede 500 mg Wirkstoff enthielt. Diese
Tabletten eignen sich zur systemischen Behandlung von
ÖÖ9818/1866
195231?
Infektionen bei Erwachsenen unter oraler Verabreichung
von 1 Tablette alle 4 Stunden.
Nach obiger Arbeitsweise können auch Tabletten mit 200 mg Wirkstoff hergestellt werden.
Beispiel 15? Parenterales Präparat.
Ein steriles wässriges Präparat zur intramuskulären Verabreichung mit 300 mg Celesticin-3-phosphat pro ml
wird aus folgenden Komponenten hergestellt:
Oelesticetin-3-phosphat 300 g
Benzylalkohol 9g
Wasser f. Injektionszwecke zum'
Auffüllen auf 1000 ml
Der sterile Wirkstoff wird im sterilen Benzylalkohol
-Wasser-Träger dispergiert und in Ampullen abgefüllt, die verschlossen werden.
Beispiel 16: Tierfutter.
1000 g eines Futtergemischs werden aus folgenden
Komponenten hergestellt:
- 4'-Depropyl-4'-äthyl-
lincomycin-3-phosphat 20 g
Sojabohnenmehl 400 g
Fischmehl 400 g
WeizenkeimÖl 50 g
Sorghum-Molasse 140 g
09818/106«
BAD QRiOWAt
Die obigen Materialien werden vermischt und zu Pellets verpreßt.
Das so erhaltene Produkt kann an Labortiere, wie Ratten, Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen zur
Prophylaxe während des Transports verabreicht werden.
Bei größeren Tieren kann das Produkt dem normalen
Futter in der zur Erzielung der gewünschten Dosis berechneten Menge beigemischt werden.
Beispiel 17i Parenterales Präparat.
Ein wässriges Präparat aur intramuskulären Verwendung
mit 300 mg Lincomycin-3-"Phosphat pro ml wird
aus folgenden Komponenten hergestelltι
Lincomyein-3-phosphat ■ 500 g Benzylalkohol Sg
Wasser f. Injektionszwecke zum
Auffüllen auf 1000 ml
; Der sterile Wirkstoff wird in dem sterilen Benzylalkohol-Wasser-Träger
dispergiert und in Ampullen ge- ■ füllt, die verschlossen werden.
Mit diesem Präparat erhält man stärkere Dauerwirkung
als mit einem vergleichbaren Präparat, das Lincomycin-2-phosp hat enthält, da das Lincomycizi-^-'Phosphat
langsamer hydrolysiert. ■ . "' ■ '
009811/1
Claims (1)
- Patentansprüche:1. 5-Phosphat-Ester von Verbindungen der allgemeinen FormelCH,NHHO /| OPSROHund deren Salze, worin R ein Methyl- oder Äthylrest oder den Rest ^It.CH2-CH2-O-CHOR, ein Wasserstoffatom oder ein eis- oder trans Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoff at otaen, Rp ein Wasserstoffatom, ein Methyl- oder Äthylrest; X eine Hydroxylgruppe, ein Chlor- oder Bromatom in (R)- oder (S)-Konfiguration oder ein Methoxyrest und P der Rest-OH
OHsind.09813/18668AD ORIGINAL2. Die zwi tt eri oni s ehe Form der-Verbindungen, gemäß Anspruch 1.3. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der allge meinen Formel ./N\IlCH,HONHHOf\op t/' SROHund deren Salze, worin R» R^ und P die vorgenannte Bedeutung besitzen.4. ' Verbindung gemäß Anspruch 3 der allge meinen Formel:9818/1886CH,I J'Nn-CGH,3H7IlHONH -HOy -ΌOPSROHund deren Salze, worin P der Rest - P0 ein Methylrest sind.und R5. Verbindung gemäß Anspruch 3 der allgemeinenFormelH x ?H3 ©CH,HOtiHO/OPSRworin P der Rest -POHund R ein Methylrest ist.009818/1S86BADOfiiGtNAi6. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der- allgemeinen FormelK .1RiIlGH,HOHaiOP/SROHund deren Salze, worin Hai ein Chlor - oder Bromatom ist und R, R1, R
deutung besitzen.ist und R, R1, R„ und P die in Anspruch 1 genannte Be7. Verbindung gemäß Anspruch 6 der allgemeinen Formel:|_iqfCH,ClHOOH.OHund-deren Salze, worin P der Rest -PMethylrest sind.und R ein8. Verbindung gemäß Anspruch 6 der allgemeinenFormelH CH3
/NCH,n-C51VNHHOClOPSROHworin P der Rest -P^„ \0 θ9. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der allgemeinen PorBelCH,I)CH,NHHaiHO1I u-I OP AOH009818/1und deren Salze, worin Hai ein Chlor- oder" Bromatom, E ein Methyl- und R, ein Pentylrest und P der Rest-PIlOHsind.10."- Verbindung gemäß Anspruch 9 der allgemeinenFormelCH,ΛΓ-fcClHOOPSROHund deren Salze, in der R ein Methyl- und R1 ein Pentylrest und P der RestOH-PIlsind.11. Verbindung gemäß Anspruch 9 der allgemeinen Formel:0008 18/1806CH ιGH,GlOHin der P der Rest -P , R ein Methyl- und R1 einPentylrest sind.12. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der allge meinen Formel-HH-•HalIlHO ,OPSROHund deren Salze, in der Hai ein Chlor- oder Bromatom, R ein Methyl- und R^ ein Pentylrest, R2 ein Wasserstoff-SAOOHiOlKALatom und P der Rest -POH" x0Hsind.13. Verbindung gemäß Anspruch 12 der allgemeinen FormelCH3I— eiStHOOP/ SRund deren Salze, worin R ein Methyl-, rest und P der Restein Pentyl-- Psind14. Verbindung gemäß Anspruch 12 der allgemeinen , Formell3818/18808AD ORIGINALCH,NH-ClHO /OP■ SR OHworin R ein Methyl-, R, ein Pentylrest und P ein Rest"So οsind,15. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen FormelCH,Il' OHHHO,0H" f SR OHin der R, R-, , Rp und X die in Anspruch 1 genannte Be-0 0 9818/1JÄI4^?Ri> C!/' βdeutung besitzen, in das Fermentationsmedium einer Streptomyces—Fermentation eingibt.16. Verfahren nach Anspruch 15 zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel:CH, · ■' ■"■■'*'-. . CH3HO ---—0 HO. /-OH\ j/ SGH3OHin eine Fermentation von Streptomyces rochei, NRBL 3512 eingibt.17. Verfahren nach Anspruch 15 zur Her - ■ stellung der Verbindung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel:0033 18/ 18gSADCH, ■ΝCE-ClNHHO ,(D.OH/οSCH,OHin ein Fermentationsmedium von Streptomyces eoelicolor NELL 3532 eingibt.18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel:Ί iy cIlNHClHO /1-0OHl· 4SCH5OHin eine Fermentation von Streptomyces eoelicolor HRRL eingibt und eine Verbindung der Formel:009818/186 6H
tη-IlGIt-ClNHOHherstellt, in der P den Rest -Pbedeutet.- 19· Verfahren nach Anspruch 15 zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 131.dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der FormelI.OH,- eiNHHO-0V OH' SCHι OHin eine Fermentation von Streptomyces coelicolor NRRL009818/1866mmm ssmoriginal_ 55 einarbeitet.20. Verfahren zur Isolierung der Verbindung gemäß Anspruch 1 aus den nach Anspruch 15 erhaltenen, diese Verbindungen enthaltenden Fermentationsmedien, dadurch gekennzeichnet, daii man(1) das Fermentations^edium filtriert;(2) das resultierende FiItrat auf einem geeigneten Absorptionsmittel absorbiert, um -wasserlösliche jj Verunreinigungen zu entfernen; ™(3) das resultierende Eluat an einem. Anionenaustauscherharz chromatographiert;(4) bei der Chromatographierung erhaltene Fraktionen einer Gegensiromverteilung unterwirft und(5) die gereinigte Verbindung isoliert.21* Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung-der Formel II mit einem zellfreien Extrakt einer tatreptomyces-Kultür inkubiert.BAD ORIGINAL-.56 —22. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Wirkstoffe in antibakterieller Therapeutika.m ·· PUr The Upjohn CompanyRechtsanwaltQU38 18/1866
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