DE19522226C2 - Wasseraktivierte Primärzellen und deren Verwendung in einer wasseraktivierten Batterie - Google Patents
Wasseraktivierte Primärzellen und deren Verwendung in einer wasseraktivierten BatterieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Reser
ve-, oder aktivierbare Primärzellen und -batterien,
insbesondere auf duch Wasser aktivierte Zellen und
Batterien.
Verschiedene Primärzellen für aktivierbare Batte
riesysteme sind bekannt. Einige sind für diejenigen
Systeme bestimmt, in denen sowohl der Elektroden-
oder Zellensatz als auch der Elektrolyt sich von
einander getrennt befinden bis zum Moment der Akti
vierung.
(Siehe z. B.: US 3,653,972 und H.-D.
Jaksch. Batterie-Lexikon, Pflaum Verlag, München,
1993, S. 9ff., 470 ff.). Andere sind für die Sy
steme bestimmt, in denen der Elektrolyt, in der Re
gel Seewasser, sich außerhalb des Systems befindet
und für die Aktivierung von außen an die Elektroden
zugeführt wird. (Siehe z. B. Ullmanns Encyclopedia
of Industrial Chemistry, 5th ed., 1985, vol. A3, p.
395).
Die erfindungsgemäßen Primärzellen und -batterien
sind in beiden genannten Varianten realisierbar.
Ihre Vorteile treten jedoch vor allem bei der Akti
vierung von außen hervor.
Es wurde eine Reihe von wasseraktivierten Zellen
und Batterien vorgeschlagen, insbesondere solche
mit Magnesiumanoden und mit Kathoden, die in sich
Silberchlorid, Kupferchlorid oder Bleichlorid ent
halten. Üblicherweise ist ein depolarisierendes Ma
terial der Kathode mit einem leitenden Metallgitter
oder einem Metallnetz verbunden. Als andere Depola
risatoren beschreibt DE-OS 15 96 187 Kalium-, Ammo
nium- und Natrium-Persulfate und deren Gemische,
wobei man ein Gemisch eines feinverteilten Persul
fats und feinverteilter Kohle benutzt. Als andere
Depolarisatoren beinhalten DE 25 00 675 A1 und DE
28 07 852 A1 organische Chlor- oder Bromverbindun
gen.
Die DE 29 47 236 A1
erhebt den Anspruch auf eine durch Meerwasser
aktivierte Reservebatterie, die eine Anode aus Ma
gnesium, Aluminium, Zink- oder Legierungen daraus
und eine depolarisierende Kathode enthält, die aus
einem leitenden Metallgitter besteht, das mit einem
depolarisierenden Material überzogen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kathodendepolarisatormate
rial Cuprothiocyanat, Schwefel und Kohlenstoff ent
hält.
Alle diese Primärzellen haben folgende Nachteile:
Meerwasser ist für die Aktivierung notwendig.
Die Wirkung ist instabil in dem Sinne, daß der
Strom und Klemmenspannung laufend bei Entladung ab
nehmen.
Die erreichbaren Stromdichten sind ziemlich niedrig
und liegen zwischen 1 und 10 mA/cm2.
Der Ausnutzungsgrad des depolarisierenden Materials
(des Oxidationsmittels) erreicht sogar in günstig
sten Fällen nicht mehr als 80-90%.
Bei Batterien aus diesen Zellen ist die Umpolung
möglich, was ihre Zuverlässigkeit vermindert; um die
Umpolung zu vermeiden, fügt man besondere elektro
nische Systeme ein, die das versagende Element ab
schalten.
Endlich sind diese Elemente für die Umwelt ungün
stig, weil sie gefährliche Komponenten, wie Schwer
metalle, enthalten.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine im wesent
lichen von den genannten Nachteilen freie akti
vierte Primärzelle von hohem Reaktantenausnützungs
grad - und folglich leicht vorwählbarer Entladungs
kapazität, stabilen Entladungsstrom- und Spannungs
werten, Einfachheit und Sicherheit beim Betrieb,
hohe Umweltverträglichkeit, sowie eine Batterie, in
der diese Zelle verwendet werden kann, bereitzu
stellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß in der Zelle mit einer Anode aus Lithium, Ma
gnesium oder einer Magnesiumlegierung die Kathode
aus zwei mit einem leitenden Metallgitter verbun
denen Schichten besteht, wobei die der Anode zuge
wandte Schicht aus einem leitenden porösen hydro
phoben Material zusammengesetzt und mit dem Metall
netz direkt verbunden ist, und die andere Schicht
enthält mindestens eine aktive Substanz, die als
Verbindungen oder im Gemische mit einem Füllstoff
vorliegt und die eine depolarisiende, d. h. minde
stens ein Oxidationsmittel enthaltende leitende Lö
sung bei Wechselwirkung mit dem Wasser bilden.
Im folgenden werden, der Knappheit wegen, die lei
tende poröse hydrophobe Schicht "die poröse
Schicht" und die aktive Stoffe enthaltende Schicht
"die aktive Schicht" genannt.
Die Fig. 1 veranschaulicht schematisch eine erfin
dungsgemäße Zelle, ohne Einzelheiten der Konstruk
tionsausgestaltung, die sehr unterschiedlich sein
kann, zu zeigen. Die Zelle enthält die Anode (1)
aus einem leichten, gegenüber Wasser hochreaktions
fähigen Metall oder einer Legierung; die Anode hat
den entsprechenden Stromabnehmer (2). Die Kathode
besteht aus einer porösen Schicht (3), einem
stromableitenden Metallnetz (4) und aus einer akti
ven Schicht (5); die beiden Schichten sind unter
einander und mit dem Metallnetz (4) verbunden, die
erste direkt und die zweite indirekt. Die Kathode
ist von der Anode durch eine Zwischenlage (6) ge
trennt, die eine Berührung der Elektroden aus
schließt. Das Zellengehäuse (7) hat Einfüllöffnun
gen (8), um zur Aktivierung Wasser an die Elektro
den zu führen.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als Anodenmate
rial Lithium, Magnesium oder eine Magnesiumlegie
rung verwendet werden; es gibt aber Preferenzen,
die später erklärt werden.
Es ist auch wichtig anzumerken, daß unter verschie
denen Materialien, die für das ableitende Metall
netz getestet wurden (wie Kupfer, Monelmetall,
nichtrostende Stähle), Nickel die besten Ergebnisse
zeigte. Das ist bedingt nicht nur durch die Bestän
digkeit des Nickels gegen Oxidation, sondern durch
seine katalytischen Eigenschaften.
Eine der wichtigen Besonderheiten der erfindungsgemäßen
Zelle ist wie folgt: Dank dem Vorhandensein der porösen
leitenden Schicht, die die aktive Schicht der Kathode vom
Elektrolyt trennt, wird das Oxidationsmittel vollständig
und ausschließlich für die elektrochemische Reaktion
verbraucht. Der Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels
kommt also an 100% heran. Das Oxidationsmittel erreicht
den Zwischenelektrodenraum nicht; so ist irgendeine
Passivierung des Anodenoberfläches wegen der Wechsel
wirkung mit dem Oxidationsmittel ausgeschlossen. Das
bedeutet seinerseits sowohl die Verhinderung der Anoden
polarisation als auch eine Erhöhung des Anodenmaterials
ausnutzungsgrads.
Die nächste Besonderheit der Zellenfunktion ist dadurch
bestimmt, daß sich das Oxidationsmittel (Depolarisator)
mittels der Wirkung des Wassers auf die aktive Schicht
der Kathode bildet und in Lösung übergeht, wobei die
Diffusionskinetik dieser Vorgänge einen stabilen Statio
närzustand des Ausgleichs zwischen Stromdichte und
Bildungsgeschwindigkeit des Oxidationsmitttels bedingt.
Selbstverständlich ist die letztere abhängig von der
Natur der Substanzen, die die aktive Schicht der Kathode
bilden. Bei gleichen übrigen Bedingungen ist aber die
Stromdichte durch den Porengrößenaufbau und die Stärke
der porösen Schicht der Kathode bestimmt.
Um die obengenannte Effekte zu erreichen, muß man also
die Stärke der porösen Schicht entsprechend der benötig
ten Stromdichte bestimmen; diese Stärke kann z. B. von 0,2
bis 1 mm sein. Es wurde festgestellt, daß das optimale Ma
terial für die poröse Schicht der Kathode Aktivkohle ist,
in Korngrößen von 0,1 bis 0,5 mm, die durch 1-15%, am
besten 2-10% Polytetrafluorethylen hydrophobisiert und
verbunden ist. Die aktive Schicht kann von verschiedener
Stärke sein, je nach erwünschter Kapazität der Zelle: Die
Schicht muß jedenfalls die notwendige Menge an gebundenem
Oxidationsmittel enthalten.
Einige konkrete Varianten der erfindungsgemäßen Zelle
sind möglich.
Wenn eine kurze, aber stromintensive Leistung nötig ist,
muß die aktive Schicht der Kathode aus einer durch ein
Bindemittel verbundenen leicht löslichen und sehr
reaktionsfähigen anorganischen Peroxidverbindung, wie
Natriumpercarbonat, vgl. Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, Bd. 4, 1991, S. 2933
(Bezeichnung für Natriumcarbonat-Peroxohydrat), zusammengesetzt sein; ein Gemisch aus
Natriumperoxid und einem Alkalisalz, wie Kaliumcarbonat,
ist auch verwendbar, wobei die optimalen Molarverhält
nisse des Natriumperoxids und des Alkalisalzes bei 1 : 1,
jedenfalls zwischen 1,5 : 1 und 1 : 1,5 liegen. Die poröse
Schicht besteht dabei aus Aktivkohle, bevorzugt von Korn
größe 0,3-0,5 mm. Als Anodenmaterial kann Lithium benutzt
werden.
Wird eine langanhaltende, stabile Leistung benötigt, muß
eine Magnesiumanode und eine Kathode mit poröser Schicht
von mittlerer Porosität und mit aktiver Schicht aus durch
ein Bindemittel verbunden Carbamidperoxid (Harnstoff-
Wasserstoffperoxid) benutzt werden:
Es wurde festgestellt, daß eine Legierung von Magnesium
mit 2% von Aluminium das beste Anodenmaterial für solche
Fälle ist. Durch Anwendung dieser Legierung vermeidet man
die durch Magnesiumhydroxidsanlagerung bedingte Anodenpo
larisation; gleichzeitig ist die Wasserstoffentwicklung
viel niedriger als bei reinem Magnesium, wobei Strom
dichte und Klemmenspannung ebenso hoch sind, wie sie bei
reinem Magnesium ohne Polarisation wären.
Von der anderen Seite ist die konventionelle Magnesium
legierung für Korrosionsschutz (Magnesium mit 6% Alumi
nium und 3% Zink) nur für geringe Stromdichten anwendbar.
Z. B., unter denselben übrigen Bedingungen, und zwar bei
Kathoden mit aktiver Schicht aus Carbamidperoxid und bei
Klemmenspannung von 1,0 V, zeigten Anoden aus reinem Mag
nesium die Stromdichte von 15-16 mA/cm2, Anoden aus
Magnesiumlegierung mit 6% Al und 3% Zn - 3-5 mA/cm2 und
Anoden aus Magnesiumlegierung mit 2% Al - 20-22 mA/cm2.
Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele näher
erläutert, auf die sie sich jedoch nicht beschränkt.
Bei sämtlichen Beispiele wurden als leitende Metallgitter
ein Nickeldrahtnetz von Maschenweite 0,5-1,0 mm und als
Bindemittel Polytetrafluorethylensemulsion bzw. Polyethy
lenpulver verwendet; die Elektroden haben die Ausmaße von
20 × 20 cm.
Die Anode wurde aus metallischem Magnesium hergestellt,
die Kathode durch Aufpressen auf das Nickelnetz zuerst
einer Mischung von Aktivkohle der Korngröße 0,3-0,4 mm
mit 5% Polytetrafluorethylen und danach eines Gemisches
aus Natriumpercarbonat mit 15% Polyethylen. Nach Einfül
len von Meerwasser wurde während weniger als 1 sec die
Stromdichte von 30 mA/cm2 bei einer Spannung von 1,0 V
entwickelt. Sie blieben über 12 min stabil. Ausnutzungs
grad des Oxidationsmittels war in diesem Fall 69%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit einer Anode aus der Legierung von Magnesium mit 2%
Aluminium. Bei derselben Klemmenspannung von 1,0 V wurde
die Stromdichte von 32 mA/cm2 entwickelt, die während 15
min stabil blieb. Der Ausnutzungsgrad des Oxidations
mittels war 93%.
Die Anode wurde aus einer Legierung von Magnesium mit 2%
Aluminium hergestellt, die Kathode durch Aufpressen auf
das Nickelnetz zuerst einer Mischung von Aktivkohle der
Korngröße 0,3-0,4 mm mit 7% Polytetrafluorethylen und da
nach eines Gemisches aus Natriumperoxid und Kaliumcarbo
nat im Molarverhältnis 1 : 1 mit 12% Polyethylen. Bei Klem
menspannung von 1,0 V wurde die Stromdichte von 31 mA/cm2
entwickelt, die während 15 min stabil blieb. Der Aus
nutzungsgrad des Oxidationsmittels war 91%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit dem Molarverhältnis Natriumperoxid. Kaliumcarbonat
wie 1,5 : 1. Bei gleicher Klemmenspannung und Stromdichte
war die Stabilbetriebszeit 10 min. Der Ausnutzungsgrad
des Oxidationsmittels war 70%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit dem Molarverhältnis Natriumperoxid. Kaliumcarbonat
wie 3 : 1. Bei gleicher Klemmenspannung und Stromdichte war
die Stabilbetriebszeit nur 5 min. Der Ausnutzungsgrad des
Oxidationsmittels war 50%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit dem Molarverhältnis Natriumperoxid. Kaliumcarbonat
wie 1 : 1,5. Bei einer Klemmenspannung von 1,0 V wurde die
Stromdichte von 29 mA/cm2 entwickelt, die während 11 min
stabil blieb. Der Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels
war 80%.
Die Zelle wurde wie im Beispiel 3 hergestellt, aber mit
einer Anode aus Lithium. Bei Aktivierung durch destil
liertes Wasser wurde die Stromdichte von 350 mA/cm2 bei
einer Klemmenspannung von 2,9 V während weniger als 1 sec
entwickelt. Die stabile Stromentwicklung dauerte 10 min.
Der Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels war 90%.
Die Anode der Zelle wurde aus einer Legierung von
Magnesium mit 2% Aluminium hergestellt und die Kathode
durch aufeinanderfolgendes Pressen von mit 8% Poly
tetrafluorethylen gemischter Aktivkohle (Korngröße 0,15-
0,2 mm) und von Peroxidcarbamid mit 4% von Polyethylen
auf das Nickelnetz verfertigt. Bei Aktivierung durch
Meerwasser entwickelte die Zelle nach weniger als 1 sec
die Stromdichte von 22 mA/cm2 bei der Klemmenspannung von
1,0 V, die während 60 min stabil blieb. Der Ausnutzungs
grad des Oxidationsmittels war 90%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit 10% Polyethylen im Gemisch mit Peroxidcarbamid. Bei
derselben Klemmenspannung von 1,0 V entwickelte die Zelle
die Stromdichte von 21 mA/cm2, die während 100 min stabil
blieb. Der Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels war mehr
als 99%.
Die Zelle wurde wie im vorigen Beispiel hergestellt, aber
mit 20% Polyethylen im Gemisch mit Peroxidcarbamid. Bei
derselben Klemmenspannung von 1,0 V entwickelte die Zelle
die Stromdichte von 17 mA/cm2, die während 80 min stabil
blieb. Der Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels war 80%.
Die Zelle wurde wie im Beispiel 9 hergestellt, aber durch
destilliertes Wasser aktiviert. Bei derselben Klemmen
spannung von 1,0 V entwickelte die Zelle die Stromdichte
von 21 mA/cm2, die während 100 min stabil blieb. Der
Ausnutzungsgrad des Oxidationsmittels war mehr als 99%.
Die Batterie wurde aus 21 Zellen, die gleich der be
schriebenen im Beispiel 9 waren, zusammengestellt. Dabei
wurden 20 Zellen aus Elektroden, die für eine Betriebsdauer
von 60 min geeignet sind, eine aber, die mittlere, aus
Elektroden für eine nur dreißigminütige Betriebsdauer
hergestellt. Bei Aktivierung durch Meerwasser entwickelte die
Batterie den Strom von 180 A, der während 30 min stabil
blieb. Danach sank der Strom bis 171 A und blieb stabil
während der nächsten 30 min.
Der Vergleich der Beispiele 1 und 2 zeigt den Vorteil der
Anoden aus Magnesiumlegierung mit 2% Aluminium gegenüber
den Anoden aus reinem Magnesium.
Die Beispiele 3-6 zeigen die Wichtigkeit, das Molarver
hältnis des Peroxids zu Alkalisalz zwischen 1,5 : 1 und
1 : 1,5 vorzunehmen.
Der Vergleich der Beispiele 9 und 11 zeigt die Unabhän
gigkeit der Betriebsfähigkeit der Zellen von der Salz
haltigkeit des Wassers für die Aktivierung.
Die Beispiele 8, 9 und 10 zeigen den Einfluß der
Quantität des verwendeten Bindemittels in der aktiven
Schicht der Kathode.
Die Beispiele 2, 3 und 7 zeigen die Möglichkeiten der
Entwicklung hoher Leistungen während kürzerer Zeiten, und
die Beispiele 8-11 die Möglichkeit der Erhaltung lang
anhaltender stabiler Leistungen.
Man kann sehen, daß die Möglichkeiten der erfindungs
mäßigen Zellen bedeutend höher sind, als bei bekannten
wasseraktivierten Zellen.
In einigen Fällen ist es ausreichend, die erfindungs
mäßigen Zellen zu benutzen, meistens ist es aber notwen
dig, Batterien aus solchen Zellen zusammenzusetzen. Die
Batterien können z. B. aus bipolaren Elektroden, den
bekannten Prinzipien entsprechend, zusammengebaut sein.
Erfindungsgemäße Zellen und Batterien sind in verschie
denen Konstruktionsausgestaltungen, je nach Bedürfnissen
und Anforderungen, realisierbar; auch ihre absoluten
Ausmaße, damit also die Leistungen können sehr ver
schieden sein. Z. B., es ist möglich, kreisförmige
Elektroden vom Durchmesser 50 cm herzustellen.
Im Allgemeinen sind die erfindungsgemäßen Zellen und
Batterien durch folgende Eigenschaften ausgezeichnet:
- - Aktivierung durch beliebiges Wasser, ohne besondere Anforderungen bezüglich Salzhaltigkeit oder Reinheit.
- - Sehr kurze Aktivierungszeit: in allen Fällen dauert sie nicht länger als 1 sec.
- - Unabhängigkeit der Betriebsfähigkeit von der Eintauch tiefe; diese wurde bis Eintauchtiefen von 5 km durch Hochdruckexperimente bestätigt.
- - Hohe Sicherheit, besonders dank der Unmöglichkeit der Umpolung.
Stabilität von Strom und Spannung bis zum fast
vollständigem Verbrauch der aktiven Materialien.
- - Die durchschnittliche Leistung beträgt 0,3 kW pro kg oder 0,15 kW pro dm3.
Die Zellen und Batterien nach der vorliegenden Erfindung
besitzen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Vor
allem sind sie nützlich als Notstromquellen, besonders
für Schiffe und andere Schwimmgeräte; weiter können sie
als Signalgeber für Wassereintritt dienen; man kann
solche Batterien auch in verschiedenen ozeanographischen
Geräte verwenden; schließlich können sie in der
Touristik, auf Fahrten und Reisen, beim Camping usw.
benutzt werden.
Claims (8)
1. Wasseraktivierte Primärzelle, die aus einer An
ode (1) aus Lithium, Magnesium oder einer Magnesi
umlegierung und einer Kathode, die ein leitendes
Metallnetz und einen Depolarisator in sich enthält,
besteht, wobei die Kathode von der Anode durch eine
Zwischenlage (6) getrennt ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Kathode aus zwei mit einem leitenden
Metallnetz (4) verbundenen Schichten besteht, wobei
die der Anode zugewandte Schicht (3) aus einem lei
tenden porösen Material zusammengesetzt und auf dem
leitenden Metallnetz direkt aufgetragen ist und die
andere Schicht (5) mindestens eine aktive Substanz
enthält, die als Verbindung oder im Gemisch mit ei
nem Füllstoff vorliegt und die eine depolarisie
rende, mindestens ein Oxidationsmittel in sich ent
haltende leitende Lösung unter der Wirkung des Was
sers bildet.
2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die mindestens eine aktive Substanz enthal
tende Schicht (5) der Kathode aus einem Gemisch von
Natriumperoxid mit Kaliumcarbonat im Molarverhält
nis von 1 : 1, 5 bis 1,5 : 1 und mit 4-15% Polyethylen
als Bindemittel zusammengesetzt ist.
3. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die mindestens eine aktive Substanz enthal
tende Schicht der Kathode aus Natriumpercarbonat
mit 4-15% Polyethylen als Bindemittel zusammenge
setzt ist.
4. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die die mindestens eine aktive Substanz enthal
tende Schicht der Kathode aus einem Gemisch von
Peroxidcarbamid mit 4-20% Polyethylen zusammenge
setzt ist.
5. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die leitende poröse Schicht der
Kathode aus einem Gemisch von Aktivkohle von Korn
größe 0,1-0,5 mm und 1-15% Polytetrafluorethylen
zusammengesetzt ist.
6. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode aus einer Legierung
von Magnesium mit 2% Aluminium besteht.
7. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das leitende Metallnetz der Ka
thode aus Nickel besteht.
8. Verwendung einer Zelle nach einem der Ansprüche
1 bis 7 in einer wasseraktivierten Batterie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995122226 DE19522226C2 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Wasseraktivierte Primärzellen und deren Verwendung in einer wasseraktivierten Batterie |
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DE1995122226 DE19522226C2 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Wasseraktivierte Primärzellen und deren Verwendung in einer wasseraktivierten Batterie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19522226A1 DE19522226A1 (de) | 1997-01-02 |
DE19522226C2 true DE19522226C2 (de) | 1999-03-25 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19522226C2 (de) |
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