DE19520272C2 - Schuh zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen - Google Patents

Schuh zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen

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DE19520272C2 DE1995120272 DE19520272A DE19520272C2 DE 19520272 C2 DE19520272 C2 DE 19520272C2 DE 1995120272 DE1995120272 DE 1995120272 DE 19520272 A DE19520272 A DE 19520272A DE 19520272 C2 DE19520272 C2 DE 19520272C2
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Description

Die Erfindung betrifft einen Schuh zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen mit einem den Blatt-, Laschen- und Zehenbereich abdeckenden Schutzbereich, des sen Zehenbereich von einer Sicherheitszehenkappe aus Metall oder Kunststoff vollständig abgedeckt ist.
Ein Schuh dieser Art ist aus der europäischen Norm prEN 344, Teil 2, Sept. 1994, Ziff. 4.3.3 bekannt, die einen Sicherheitsschuh, dessen Schutzbereich den Blatt-, Laschen- und Zehenbereich des Schuhs abdeckt, fordert. Dieser Schutzbereich umfaßt einerseits die Sicherheitszehenkappe und erstreckt sich andererseits von der Hinterkante der Zehenkappe bis zu zwei vertikalen Linien von 70 mm beiderseits der Mittellinie des Schuhs, gemessen von einem Punkt an, der vertikal höchstens 10 mm über der Ablaßkante bis zu 195 mm über der Brandsohle liegt. Das letztgenannte Maß wird von der Oberkante der Brandsohle in der Mitte des Fersenbereiches gemessen. Dabei versteht man unter der Ablaßkante diejenige Linie des Schuhs, an der das Schuhoberteil auf das Schuhunterteil trifft, wobei es sich bei dem entsprechenden Teil des Schuhunterteils je nach Machart des Schuhs um den Rahmen, den Rand oder die Sohle handeln kann.
Je nachdem, ob ein derartiger Schuh gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen mit einer Kettengeschwindigkeit von 16 m/Sek., 20 m/Sek., 24 m/Sek. oder 28 m/Sek. geeignet ist, unterscheidet man die entsprechende Schuhklasse mit den arabischen Ziffern 0, 1, 2 und 3.
Aus der DE 34 34 353 A1 ist ein gattungsfremder Gummistiefel offenbart, der einen Kautschukbelag als Schnittschutz und eine stufenförmige Kautschukleiste als Rist- und Schienbeinschutz aufweist. Beide dieser Stoffe sind entropieelastisch. Die Kautschukleiste ist mit einer Härte von 30 bis 65 Shore A und der aus einer Mischung bestehende Kautschukbelag mit einer Härte von 30 bis 85 Shore A versehen. Zwischen der Zehenkappe und dem Schutzmaterial befindet sich eine fertigungsbedingte und daher unvermeidbare Lücke, die nach der eingangs beschriebenen Europa-Norm nicht zulässig ist. Beim Aufschlagen einer Kettensäge auf Gummistiefeln aus derartigen entropieelastischen Materialien können deren Zähne über das relativ weiche und zurückweichende Gummimaterial leichter hinweggleiten als bei ledernen Materialien, bevor die Zähne der Kettensäge das Material erfassen und schneiden. So empfindet der Träger eines solchen Gummistiefels diesen bereits nach kurzer Tragezeit als unangenehm, sei es, daß er aufgrund der nicht vorhandenen Wasserdampfaufnahmefähigkeit sowie fehlenden Wasserdampfdurchlässigkeit und der damit einhergehenden Kondensaterscheinungen kalte Füße bekommt oder sei es, daß er das Tragen eines solchen Gummistiefels aufgrund seiner mangelnden Anpassungsfähigkeit an seine individuelle Fußform als einengend und blutgefäßabschnürend empfindet.
Aus der DE 84 22 280 U1 ist eine Schnittschutzeinlage aus 100% Aramidgarnen oder -fasern bekannt, die aus hochfesten Polyamid- oder Polyesterfilamentgarnen bestehen.
Ein Schuh ist hingegen nicht offenbart. Die Schnittschutzeinlage allein kann keinen Schnittschutz gewährleisten, wenn keine Federungsmöglichkeit beim Gegenstand der vorgenannten Druckschrift besteht.
Ferner ist in der DE 30 14 728 A1 ein Strumpf aus einem Gewebe offenbart, das auch mit einer Kunststoffschicht versehen sein kann, und mit dem Strumpf auf einen Leisten gezogen wird. Dieser Leisten wird derart in eine Form gebracht, daß zwischen dem Strumpf und der Innenseite der Form ein Zwischenraum entsteht, der an der Stelle des Ristes und des Knöchels größer als an den übrigen Stellen sein soll. Nachdem die Form geschlossen ist, wird ein frisches Polyurethangemisch in die Form injiziert, welches aufgrund seiner chemischen Reaktion aufschäumt, bis der vorgenannte Zwischenraum vollständig ausgefüllt ist. Da es sich bei diesem Polyurethangemisch um ein Kunststoffschaummaterial und damit um einen entropieelastischen Stoff handelt, kann beim Auftreffen einer Kettensäge dieser Ristbereich des Stiefels zurückfedern, bevor die Zähne das obermaterial schneiden. Ein Schnittschutz kann aufgrund fehlender reißfester Materialien ebensowenig gewährleistet werden wie eine Wasserdampfaufnahme oder eine Wasserdampfdurchlässigkeit.
Weiterhin ist in der DE 26 09 782 A1 ein Schuh offenbart, der außer einer Sicherheitszehenkappe aus Metall im Spannbereich des Blattbereiches eine Mittelfußkappe aus Metall oder einem entsprechend widerstandsfähigen Kunststoff aufweist, die über ein Gelenk mit Nieten in der Nähe der Hinterkante der Zehenschutzkappe befestigt ist. Diese Mittelfußkappe ist sicherlich dazu geeignet, um den Mittelfußbereich des Benutzers gegen Stöße oder dergleichen zu schützen. Als Schutz gegen Schnitte durch Kettensägen ist eine derartige Mittelfußkappe jedoch ungeeignet, sei es, daß das entsprechende Reaktionskräfte ausübende harte Metall oder der entsprechende Kunststoff direkt von den Messern der Kettensäge erfaßt und zersplittert werden oder die Sägezähne unter die Randbereiche greifen und die Mittelfußkappe fortschleudern. Daran ändert auch ein Polster unterhalb der Mittelfußkappe nichts, weil die Zähne einer Kettensäge unmittelbar mit dem Metall in Eingriff gelangen. So haben Versuche beispielsweise mit einer Kappe aus Titan gezeigt, daß eine solche von den Messern der Kettensäge glatt zersägt und zersplittert wurde.
Ferner ist aus der DE-OS 24 26 727 ein Schuh bekannt, bei welchem sich an die aus Stahl bestehende Zehenschutzkappe ein Oberleder anschließt. Das Oberleder verläuft unter Bildung eines Hohlraumes unterhalb eines aus zähelastischem Kunststoff bestehenden Mittelfußschutzes. Zwischen dem Mittelfußschutz und dem Oberleder liegt eine elastische Einlage. Auch bei diesem Schuh bildet der Mittelfußschutz aus zähelastischem Kunststoff lediglich eine relativ starre Verlängerung der Sicherheitszehenkappe, der zum Schutz gegen Schnitte von Kettensägen ungeeignet ist, weil er den Messern einer Kettensäge einen zu starren Widerstand entgegensetzt, diesen nicht ausweicht und somit von der Kettensäge glatt durchschlagen und zerfetzt wird. Außerdem ist in Bereichen von Kunststoffen dieser oder ähnlicher Art die Wasserdampfaufnahmefähigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit entsprechend beeinträchtigt.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der einerseits einen Schutz gegen Schnitte von Kettensägen mit einer Kettengeschwindigkeit bis zu 20 m/Sek. gewährleistet und andererseits wasserdampfaufnahmefähig sowie wasserdampfdurchlässig ist. Derartige Schuhe werden vorwiegend in der Forstwirtschaft sowie in der Landwirtschaft benötigt.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schuh in seinem Blatt- und Laschenbereich einen Innenschaft und einen Außenschaft aufweist, wobei das Obermaterial beider Schäfte und der Lasche aus einem chromgegerbten Leder besteht und zwischen diesem Obermaterial und einem Innenfutter beim Außenschaft und der Lasche eine Schicht aus einem entropieelastischen Kunststoff angeordnet ist. Die Zusammensetzung dieser beiden völlig unterschiedlichen Materialien, nämlich eines chromgegerbten Leders einerseits und einer darunter befindlichen Schicht aus einem entropieelastischen Kunststoff führt zu folgendem überraschenden Effekt:
Chromgegerbtes Leder ist grundsätzlich bei der Herstellung von Schuhen bekannt und einerseits relativ weich, aber andererseits erheblich schnittfester als beispielsweise vegetabil gegerbtes Leder. Durch die darunter befindliche Schicht aus entropieelastischem Kunststoff weichen sowohl das Obermaterial als auch der entropieelastische Kunststoff einem Schlag oder Stoß einer Kettensäge aus und werden erst nach ihrem Zurückfedern von den Zähnen der Kettensäge erfaßt. Diese erfaßte jedoch in einem Versuch nur den Außenschaft, wohingegen der Innenschaft nur leicht angekratzt wurde. Die Lasche blieb völlig unzerstört. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ist der Fuß bzw. das Bein des Benutzers im zehenbereich durch die hinreichend bekannte Sicherheitszehenkappe aus Metall oder Kunststoff sowie einer diese übergreifenden Schicht aus dem chromgegerbten Leder und der darunter befindlichen Schicht aus einem entropieelastischen Kunststoff geschützt. Der an der Hinterkante der Sicherheitszehenkappe anschließende Blattbereich wird durch insgesamt drei Schichtaufbauten geschützt, und zwar einerseits durch den Außenschaft, andererseits durch den Innenschaft und letzterdings noch durch die Lasche bzw. Zunge, die den gleichen Materialaufbau wie den des Außenschaftes aufweist.
Zur Sicherstellung einer gewünschten Wasserdampfaufnahmefähigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit wird die Schicht aus einem entropieelastischen Kunststoff vorteilhaft von einem offenzelligen Schaumstoff, insbesondere einem solchen aus Polyether-Schaumstoff mit einem spezifischen Gewicht von 46 kg/m³ gebildet.
Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit ist zwischen dem Obermaterial und dem Innenfutter der beiden Schäfte sowie dem Innenfutter der Lasche eine Schicht aus hochreißfestem Material angeordnet. Dieses hochreißfeste Material besteht vorteilhaft entweder aus einem Gewebe von Aramid-Fasern (Poly(1,4-phenylenterephthalamid) mit hohem Dehnungswiderstand, großer Festigkeit und Biegsamkeit oder einem glasfaserverstärkten Kunststoff- und/oder Metallgewebe, vorzugsweise einem solchen aus Edelstahl. Das Gewebe nach der ersten Ausführungsalternative ist unter dem Warenzeichenbegriff "Kevlar" bekannt und hat sich in der Flugzeug- sowie Reifenindustrie vielfach bewährt. Nach der zweiten Ausführungsalternative ist jedoch auch vorteilhaft als hochreißfeste Schicht eine solche aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff und/oder einem Metallgewebe möglich. Dadurch entsteht entweder ein Kunststoffgewebe oder ein Metallgewebe oder es können als dritte Alternative Kunststoffasern mit Metallfasern miteinander verwebt werden.
Durch diesen sandwichartigen Aufbau von Oberleder - reißfestem Material - entropieelastischem Kunststoff-Futter­ material sowie der Hintereinanderanordnung in mindestens zweifacher Ausfertigung dieser Schichten im Blattbereich von Außenschaft und Laschenbereich wird ein Schuh gebildet, der gemäß der Schuhklasse 1 der Europa Norm 344, Teil 2, bei einer Kettengeschwindigkeit von 20 m/Sek. den Benutzer vor Verletzungen bewahrt hätte. Ein solcher Schuh ist bislang unbekannt.
Alternativ ist anstelle des Schaumstoffes oder als zusätzliche Schicht oberhalb des Futtermaterials eine weitere Schicht aus Filz oder einem Wirrfaserstoff mit entsprechenden Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften angeordnet.
Zur Erzielung eines möglichst weitreichenden Schutzes im Blattbereich ist der Innenschaft beidseitig am Ende seines Schutzbereiches mit dem Ende des Außenschaftes über je einen Reißverschluß verbunden und der Außenschaft mit je einem die Reißverschlüsse überlappenden Klettverschluß versehen. Dadurch wird nicht nur eine über die von den Normen geforderten Schutzbereich hinausgehende Schutzzone, sondern auch ein optisch ansprechender Schuh geschaffen. Letzteres ist insofern wesentlich, weil unansehnliche oder unbequeme Sicherheitsschuhe nur allzu häufig nicht angezogen werden.
Zur Schaffung einer mindestens dreifachen Sicherheitsschicht in der Nähe der Sicherheitszehenkappe reicht die Lasche bis an die Hinterkante der Sicherheitszehenkappe heran, wobei der Innenschaft oberhalb der Lasche über eine Schnürung verschließbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Schuh mit unterschiedlicher Schraffur der einzelnen Schichten und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie III-III von Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 besteht der Schuh 1 zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen in seinem Blattbereich 2 und seinem Laschenbereich 3 aus einem Innenschaft 4 und einem etwa zu beiden Seiten der Mittellinie 5 des Innenschaftes 4 reichenden Außenschaft 6 sowie einer Lasche 7, welche innenseitig einen offenen sowie zuzuschnürenden Teil des Innenschaftes 4 abdeckt. Dabei stellt die Mittellinie 5 etwa das Ende des Schutzbereiches des Außenschaftes 6 und des Innenschaftes 4 dar.
Im Ausführungsbeispiel ist der Materialaufbau des Außenschaftes 6 und der Lasche 7 identisch, nämlich dergestalt, daß unter dem Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder eine Schicht 9 aus hochreißfestem Material, darunter eine Schicht 10 aus einem entropieelastischen Kunststoff, nämlich aus einem offenzelligen Schaumstoff, insbesondere einem aus Polyether-Schaumstoff und hiernach das Innenfutter 11 angeordnet sind.
Demgegenüber ist der Aufbau des Innenschaftes von außen nach innen gleichfalls durch ein Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder, sodann von einer Schicht 9 aus hochreißfestem Material und hiernach vom Innenfutter 11 gekennzeichnet. Es ist jedoch auch möglich, den Schichtaufbau des Innenschaftes 4 genauso wie den Schichtaufbau des Außenschaftes 6 und der Lasche 7 zu gestalten.
Die Schicht 9 aus hochreißfestem Material besteht vorteilhaft aus einem Gewebe von Aramid-Fasern (Poly(1,4-phenylenterephthalamid) mit hohem Dehnungswiderstand, großer Festigkeit und Biegsamkeit, welches unter dem Warenzeichen "Kevlar" bekannt ist. Als weitere Alternative ist es möglich, die Schicht 9 aus hochreißfestem Material als ein Gewebe aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder aus Metallgewebe oder aus einem Mischgewebe von glasfaserverstärkten Kunststoffasern und Metallfasern herzustellen.
Vorteilhaft ist anstelle der Schicht 10 aus Schaumstoff noch als zusätzliche Schicht oberhalb des Futtermaterials 11 eine weitere Schicht aus Filz oder einem Wirrfaserstoff angeordnet.
Der Zehenbereich 12 ist in an sich bekannter Weise durch eine Sicherheitszehenkappe 13 aus Metall abgedeckt. An ihrer Oberseite wird die Sicherheitszehenkappe 13 vom Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder sowie im vorderen Zehenbereich außerdem von einer Schicht 14 der Außensohle 15 aus angeschäumtem Mono-Polyurethan-Schaum oder aus einer anvulkanisierten Mono-Nitril-Sohle 15 übergriffen. Dieser Übergriff ist auch umlaufend an beiden Seitenrändern vorhanden, wie Fig. 2 zeigt.
Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 entnommen werden kann, reicht die Lasche 7 in ihrem unteren Teil 7a bis an die Hinterkante 13a der Sicherheitszehenkappe 13 heran, wodurch in diesem Bereich 16 eine dreilagige Schutzschicht aus den Schichten 8, 9, 10, 11 des Außenschaftes 6 sowie durch die Schutzschichten 8, 9, 11 des Innenschaftes 4 sowie durch die Schutzschichten 8, 9, 10, 11 der Lasche 7 gegeben ist.
Die Brandsohle 17 besteht aus einem vegetabil gegerbten Leder, während das Innenfutter 11 von Innenschaft 4, von Außenschaft 6 und von der Lasche 7 aus Spaltleder besteht.
Der Fersenbereich 18 wird ähnlich wie der Bereich der Sicherheitszehenkappe 13 von einer Schicht 19 der Laufsohle 15 umgriffen. Außerdem ist zwischen dem Obermaterial 8 und dem Innenfutter 11 der Hinterkappe im Fersenbereich eine Schicht 20 aus Lederfaserstoff angeordnet.
Die sicherheitstechnische Funktion dieses erfindungsgemäßen Schuhs 1 beruht überraschenderweise - ähnlich wie die Wirkung eines Schnittmessers auf eine relativ weiche und damit nachgiebige Tomate - darin, daß unter der Wirkung der entropieelastischen Schaumstoffschicht 10 des Außenschaftes 6 und der Lasche 7 das ebenso relativ weiche Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder bei Schlageinwirkung der Kette einer Kettensäge zurückfedert, wodurch die Klingen der Kette über das zwar relativ weiche, jedoch schnittfeste Obermaterial aus chromgegerbtem Leder rutschen, bevor sie schneiden. Während dieses Vorganges hat die als Energiespeicher fungierende, entropieelastische Schicht 10 das Obermaterial 8 wieder zurückfedern lassen, wodurch die einschneidenden Kettenzähne vom Fuß über das Obermaterial 8 wieder in den weitestmöglichen Abstand während des Schnittes zurückgedrückt worden sind. So haben Versuche gezeigt, daß zwar der Außenschaft 6 aufgeschnitten und der Innenschaft 4 an der betreffenden darunter liegenden Stelle angeritzt werden konnte, hingegen die Lasche 7 völlig unbeschädigt blieb.
Ebenso überraschend konnte festgestellt werden, daß sowohl in den Außenschaft 6 und in den Innenschaft 4 eingearbeitete metallische Schutzmaterialien, z. B. aus Kettenhandschuhen, von der Kettensäge glatt durchtrennt wurden. Aufgrund dieser Fakten darf geschlossen werden, daß der erfindungsgemäße Aufbau aus einem zwar weichen, jedoch relativ schnittfesten Obermaterial aus einem chromgegerbten Leder in Verbindung mit einer entropieelastisch zurückfedernden Schicht 10 aus einem Schaumstoff der verheerenden Wirkung der Kettensäge durch entsprechendes elastisches Nachgeben ausweicht. Dabei darf nicht verkannt werden, daß zahlreiche schlagfeste und/oder zähe Materialien, insbesondere solche aus Kunststoffen oder Titan, nicht in Frage kommen, weil Titan von der Kettensäge zersplittert wird wie Glas oder zahlreiche Kunststoffe nicht die zur Atmungsaktivität erforderliche Wasserdampfaufnahmefähigkeit oder Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen. Ferner muß berücksichtigt werden, daß ein solcher Schuh, auch wenn er aus sicherheitstechnischen Gründen konzipiert worden ist, dem Träger einen gewissen Gehkomfort sowie eine ansprechende Optik bieten muß, weil er andernfalls nicht getragen wird.
In der Schnittansicht der Fig. 2 ist erkennbar, daß von außen nach innen auch in diesem, besonders gefährdeten Bereich ein Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder, eine Schicht 9 aus hochreißfestem Material und darunter eine Schicht 10 aus einem entropieelastischen Kunststoff angeordnet sind. Sodann folgt ein Luftspalt 21 und die im Hintergrund zu sehende Kante 13a der Sicherheitszehenkappe 13. Hiernach folgen die drei Schichten des Laschenbereiches 3, nämlich wiederum ein Obermaterial 8 aus chromgegerbtem Leder, eine Schicht 9 aus hochreißfestem Material und das Innenfutter 11. Sowohl die Luftschicht 21 an dieser Stelle als auch der im übrigen vorhandene Luftspalt 22 (s. Fig. 1) zwischen dem Außenschaft 6 und dem Innenschaft 4 sorgen für einen Luftpumpeneffekt beim Tragen des Schuhs, der beim Abrollen der Sohle 15 über den Zehenbereich 12 beim Gehen des Benutzers durch einen Walkprozeß der Materialien erfolgt. Dadurch werden sämtliche atmungsaktiven Schichten 8, 9, 10, 11 entsprechend gut durchlüftet und aufgrund ihrer Wasserdampfaufnahmefähigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit Feuchtigkeitsstaus infolge von Fußtranspirationsprozessen unterbunden.
Bezugszeichenliste
1 Schuh
2 Blattbereich
3 Laschenbereich
4 Innenschaft
5 Mittellinie des Innenschaftes 4
6 Außenschaft
7 Lasche
7a unterer Teil der Lasche 7
8 Obermaterial
9, 10 Schicht aus hochreißfestem Material
10 Schicht aus entropieelastischem Kunststoff
11 Innenfutter
12 Zehenbereich
13 Sicherheitszehenkappe
14, 19 Schicht aus Mono-Polyurethan-Schaum
13a Hinterkante der Sicherheitszehenkappe 13
15 Außensohle
16 Bereich zwischen dem unteren Teil 7a und der Hinterkante 13a
17 Brandsohle
18 Fersenbereich
20 Schicht aus Leserfaserstoff
21 Luftschicht
22 Luftspalt

Claims (8)

1. Schuh zum Schutz gegen Schnitte durch handgeführte Kettensagen mit einem den Blatt-, Laschen- und Zehenbereich abdeckenden Schutzbereich, dessen Zehenbereich von einer Sicherheitszehenkappe aus Metall oder Kunststoff vollständig abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh (1) in seinem Blatt- (2) und Laschenbereich (3) einen Innenschaft (4) und einen Außenschaft (6) aufweist, wobei das Obermaterial (8) beider Schäfte (4, 6) und der Lasche (7) aus einem chromgegerbten Leder besteht und zwischen diesem Obermaterial (8) und einem Innenfutter (11) beim Außenschaft (6) und der Lasche (7) eine Schicht (10) aus einem entropieelastischen Kunststoff angeordnet ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (10) aus einem entropieelastische Kunststoff von einem offenzelligen Schaumstoff, insbesondere einem aus Polyether-Schaumstoff mit einem spezifischen Gewicht von 46 kg/m³ gebildet ist.
3. Schuh nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Obermaterial (8) und dem Innenfutter (11) der beiden Schäfte (4, 6) und der Lasche (7) eine Schicht (9) aus hochreißfestem Material angeordnet ist.
4. Schuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (9) aus hochreißfestem Material aus einem Gewebe von Aramid-Fasern (Poly(1,4-phenylenterephthalamid) mit hohem Dehnungswiderstand, großer Festigkeit und Biegsamkeit oder einem glasfaserverstärkten Kunststoff- und/oder Metallgewebe besteht.
5. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialaufbau für den Innenschaft (4) der gleiche wie der des Außenschaftes (6) ist.
6. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Schicht (10) aus Schaumstoff oder als zusätzliche Schicht oberhalb des Innenfutters (11) eine weitere Schicht aus Filz oder einem Wirrfaserstoff angeordnet ist.
7. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß der Innenschaft (4) beidseitig am Ende seines Schutzbereiches (Linie 5) mit dem Ende des Außenschaftes (6) über je einen Reißverschluß verbunden und der den Innenschaft (4) in seinem Blatt- (2) und Laschenbereich (3) vollständig abdeckende Außenschaft (6) mit je einem die Reißverschlüsse überlappenden Klettverschluß versehen ist.
8. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (Zunge) (7) bis an die Hinterkante (13a) der Sicherheitszehenkappe (13) heranreicht, und der Innenschaft (4) oberhalb der Lasche (7) über eine Schnürung verschließbar ist.
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