DE4212013A1 - Stiefel, insbesondere boots- bzw. wintersportstiefel - Google Patents

Stiefel, insbesondere boots- bzw. wintersportstiefel

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DE4212013A1
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

Die Erfindung betrifft einen Stiefel, der das Eindringen von Wasser ins Innere des Stiefels während des Tragens verhindert, insbesondere einen Bootsstiefel oder einen Stiefel für bestimmte Wintersportarten.
Normalerweise tragen Seeleute und Wassersportler Gummi­ stiefel unter einer Hose aus wasserundurchlässigem Material, meistens aus wasserdichtem Leinen oder Wachs­ tuch, welches das Eindringen des die Hosenbeine entlang­ rinnenden Wassers in die Stiefel verhindert. Dies ist jedoch bei Manövern an Deck bei bewegter See nicht aus­ reichend, da gegen die Füße des Seemannes schlagendes überkommendes Wasser am Stiefel emporsteigt. Die vordere Form des Stiefels fördert nämlich das Aufsteigen des Wassers zwischen dem Schaft und dem Ölzeug, und das Wasser dringt in den Stiefel ein. Um die Füße trocken zu halten, versuchen die Seeleute, sich während der Manöver mit dem Rücken gegen die Wellen zu stellen; dies ist jedoch selten möglich.
Versuche haben gezeigt, daß eine Änderung der vorderen Stiefelform, mit dem Ziel, einen "Wellenbrecher" zu bilden, nicht ausreicht, und daß eine dichte Verbindung der Hosenbeine der Ölhose mit den Stiefeln zu einer eher steifen Einheit führt, die nicht die nötige Bewegungs­ freiheit läßt.
Ein ähnliches Problem stellt sich den Anhängern einiger Wintersportarten (Schneemotocross oder Schneescooter), da der vom Fahrzeug aufgewirbelte Schnee zwischen die Hose und den Stiefel eindringt und schließlich im Inne­ ren des Stiefels schmilzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorgenann­ ten Nachteilen durch einen Stiefel aus Gummi oder einem gleichartigen Material abzuhelfen. Vorgeschlagen wird eine Außenschürze, die mit dem Stiefel im Bereich des Absatzes oder im Knöchelbereich verbunden ist und den Stiefelschaft entlang hochgezogen und über dem Schaft verschnürt wird und über einer Ölhose oder dergleichen getragen werden soll. Dabei wird der Stiefelschaft unter die erwähnte Hose gezogen, und die Außenschürze besteht aus einem weichen wasserundurchlässigen Material und hat auf der Rückseite des Absatzstiftes einen Abfluß.
Aufgrund dieser Gestaltung kann beim Schlag einer Welle gegen die Füße eines mit solchen Stiefeln ausgerüsteten Seemannes das Wasser nur außerhalb der Außenschürze aufsteigen, dringt eventuell zwischen diese und die Ölhose ein, rinnt das Hosenbein entlang - zwischen der Hose und der Schürze - ab und läuft aus der Schürze durch den Abfluß auf der Rückseite der Schürze ab.
Das Abfließen des geschmolzenen Schnees erfolgt auf gleiche Weise.
Die Schürze wird am Stiefelschaft vorzugsweise schräg zur Horizontalen befestigt, wobei sich der untere Teil auf der Rückseite befindet, um das Abfließen des nach unten rinnenden Wassers zu erleichtern.
Der obere Teil der Außenschürze, der weit sein muß, um den Stiefelschaft und die Hose des Seemannes umschließen zu können, wird über dem Schaft mit Hilfe einer Schnürvorrichtung, wie z. B. eines Schuhbandes oder eines Gummibandes, die durch einen Saum gezogen werden, zusammengeschnürt.
Um bei der Herstellung des Stiefels auf den Schaft gezogen werden zu können, muß das Unterteil der Schürze größer als die Wade des Stiefels sein, und um zu verhin­ dern, daß der Stoff im Bereich des Absatzstiftes flat­ tert, was zum Verhaken oder Zerreißen führen kann, wird er mit einer oder mehreren elastischen Fadenlagen in Form von Falten, vorzugsweise in gesmokter Form, am Umfang des Absatzstiftes befestigt.
Das Material, aus dem die Schürze angefertigt ist, muß wasserundurchlässig, fäulnisbeständig und reißfest sein. Es können verschiedene folienartige Materialien verwen­ det werden, jedoch hat sich die Verwendung eines Polyamidgewebes insbesondere aufgrund seiner Abrieb­ festigkeit (Reibung tritt häufig an den Webleinen, wenn der Seemann auf den Mast klettern muß, sowie an den Pedalen und Teilen des Schneefahrzeugs auf) als sehr nützlich herausgestellt.
Für die Schürze könnte auch ein elastisches Gewebe verwendet werden, das die Unterbringung des Ölzeugs im oberen Teil der Schürze und die Fortsetzung der Kontur des Absatzstiftes im unteren Teil ermöglicht, jedoch sind die derzeit erhältlichen Stoffe zu wenig widerstandsfähig und zu wenig haltbar. Deshalb wird, wie oben erwähnt, ein widerstandsfähigeres, jedoch nicht elastisches Gewebe verwendet und der untere Teil der Schürze gesmokt.
Die Schürze kann auf verschiedene Weise am Schaft ange­ bracht werden: durch Kleben, Schweißen, Nähen, jedoch hat die aufgrund der obenerwähnten Eigenschaften vorteilhafte Wahl von Polyamid jenen Nachteil, daß Poly­ amid und Gummi Materialien sind, die nur sehr schwer miteinander verklebt oder verschweißt werden können.
Die Verwendung von Naturkautschuk hat jedoch große Vorteile aufgrund seiner Eigenschaften wie Wasser- und Seewasserbeständigkeit, seiner mechanischen Charakteri­ stika und seines Komforts und seiner Hygiene für den Menschen.
Man kann beispielsweise eine normale Herstellungsstufe eines Gummistiefels nutzen, die, um für den Fußteil einen zusätzlich verdickten Gummi als Verstärkung vor­ zusehen, darin besteht, eine Gummischicht auf einen Teil der ersten Gummischicht aufzubringen bevor sie vulkani­ siert werden. An der für die Befestigung der Schürze vorgesehenen Stelle wird ein elastisches Band aus Zellulosematerial angebracht, das mit Latex imprägniert ist, auf das der untere Teil der Schürze genäht ist und welches mit dem Oberteil der als Verstärkung aufgebrach­ ten Gummischicht abgedeckt wird. Während diese Gummi­ schicht im Rohzustand des Kautschuks aufgebracht wird, und die Innenschicht ebenfalls noch im Rohzustand des Kautschuks ist, wird das mit Latex imprägnierte Zelluloseband mit den beiden Kautschukschichten durch die bei der Vulkanisiserung des Ganzen erzielte Reaktion fest verbunden.
Es folgt nun eine detailliertere Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht, die den erfindungs­ gemäßen Aufbau des Stiefels und dessen Funktion zeigt, und
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Möglichkeit der Befestigung der Schürze auf dem Stiefelschaft.
Die folgende Beschreibung betrifft einen Bootsstiefel, gilt jedoch ebenso für einen Stiefel, der bei einer anderen Tätigkeit getragen wird, bei der Wasser zwischen Stiefel und Hose (nach dem Hochspritzen von Wasser oder Schnee zum Beispiel) aufsteigen kann.
Ein klassischer Bootsstiefel 1 umfaßt ein Vorderblatt 2 auf einer Sohle 3 und verlängert durch einen Schaft 4, der das Bein 5 des Trägers umschließt. Dieser trägt außerdem eine wasserundurchlässige Hose, meistens aus Wachstuch, deren Bein 6 sich außerhalb des Stiefel­ schaftes 4 befindet.
Erfindungsgemäß ist der Bootsstiefel 1 mit einem zu­ sätzlichen Außenschaft, hier als Schürze 7 bezeichnet, aus wasserundurchlässigem Material (Gewebe oder Stoff) ausgestattet, die im Bereich des Absatzansatzes oder -stiftes längs einer Befestigungslinie 8, deren Aufbau im folgendenden noch genauer beschrieben wird, ange­ bracht ist. Die Schürze 7 reicht über den Schaft 4 des Stiefels hinaus und wird außerhalb des bzw. über dem Hosenbein 6 getragen. Um ein Abrutschen zu verhindern, wird sie durch ein Gummiband 9 (oder ein Schuhband), befestigt im oberen Saum 10 der Schürze, mit der Hose um das Bein verschnürt.
Am hinteren Teil der Schürze 7, über der Ferse des Vorderblattes, ist ein Abfluß 11 in Form eines Schlitzes oder eines wasserdurchlässigen Bereichs beliebiger Form, z. B. dreieckig mit der Spitze nach oben, vorgesehen. Dieser wasserdurchlässige Bereich besteht aus einem wasserdurchlässigen Material oder aus einem perforierten wasserundurchlässigen Material, z. B. mit einer Netz- oder Gitterstruktur, etc.
Wenn eine Welle 12 gegen den Fuß schlägt, bewirkt die Schürze ein Aufsteigen des Wassers außen dem Hosenbein entlang (und verhindert ein Eindringen von unten in den Raum zwischen dem Schaft und der Hose). Das zwischen Schürze und Hose eindringende Wasser fließt bis zur Befestigungslinie 8 ab und wird durch den Abfluß 11 ab­ geleitet. Diese Befestigungslinie wird vorzugsweise schräg angelegt, vorne höher als hinten, um dieses Abfließen zu erleichtern.
Im folgenden ist eine Möglichkeit der Befestigung der Schürze am Stiefel beschrieben, die insbesondere dann empfehlenswert ist, wenn das Schürzenmaterial weder an den Gummi des Stiefels geklebt noch geschweißt werden kann, was der Fall ist, wenn die Schürze aus Polyamid ist, einem Material, das die erforderlichen Eigenschaf­ ten der Festigkeit und Fäulnisbeständigkeit aufweist.
Ein Gummistiefel wird durch Aufbringen einer ersten Gummischicht 20 auf ein Futter 21 hergestellt, wobei die erwähnte Schicht auf die Außenfläche des zu einem Stiefel geformten Futters aufgebracht wird. An den Stellen, die stärkerer Beanspruchung ausgesetzt sind, ist es üblich, eine zweite Gummischicht 22 auf das gesamte Vorderblatt aufzubringen. Zur Befestigung der Schürze macht man sich diese Verstärkung zunutze. Man bringt die zweite Schicht 22 auf den gesamten Vorderschuh auf nachdem die Schürze 7 um den Schaft 4 gestülpt und der untere Teil der Schürze 7, auf den zuvor in Position 23 ein Zelluloseband 24 aufgenäht wurde, im Bereich der Befestigungslinie 8 positioniert wurde. Bei der Aufbringung der zweiten Gummischicht 22 entlang der gewählten Befestigungslinie 8 wird dieses Zelluloseband 24, das zuvor mit Latex imprägniert wurde, zwischen den beiden Schichten durch Vulkanisierung der­ selben und des Latex, mit dem es imprägniert ist, befestigt.
Das Einsetzen kann auch nach teilweiser Vulkanisierung der beiden Schichten erfolgen, indem zwischen ihnen ein Spalt ausgespart wird, in den man das mit Latex impräg­ nierte Band einführen kann, bevor der Gummi zu Ende vulkanisiert wird.
In Fig. 1 ist aus Gründen der besseren Übersichtlich­ keit die Schürze so dargestellt, daß sie die Kontur des Absatzstiftes nicht berührt. Obwohl dies möglich ist, ist eine Berührung aus Sicherheitsgründen und aus optischen Gründen vorzuziehen. Zu diesem Zweck sind am unteren Teil ein oder mehrere elastische Fäden vorge­ sehen, die Falten bilden oder gesmokt sind (in den Figuren nicht dargestellt), um die Schürze am Schaft zu befestigen, wodurch das dazwischenliegende Hosenbein ebenfalls leicht zusammengezogen wird.

Claims (10)

1. Stiefel aus Gummi oder einem gleichartigen Material, dadurch gekennzeichnet, daß eine Außenschürze (7) vorgesehen ist, die mit dem Stiefel (1) im Bereich des Absatzstiftes verbunden ist, den Stiefelschaft entlang hochgezogen und über dem Schaft (4) zusam­ mengeschnürt wird und dazu bestimmt ist, über einer Hose aus wasserundurchlässigem Material bzw. Wachs­ tuch (6) getragen zu werden, während der Stiefel­ schaft (4) unter die erwähnte Hose (6) gezogen wird, wobei die Außenschürze (7) aus einem weichen wasser­ undurchlässigen Material besteht und im Bereich der Rückseite des Absatzstiftes einen Abfluß (11) besitzt.
2. Stiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung (8) der Schürze (7) am Stiefel (1) schräg zur Horizontalen erfolgt, wobei der weiter unten zu befestigende Teil an der Rückseite des Stiefels (1) anzubringen ist und dem unteren Teil des Abflusses (11) entspricht.
3. Stiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der obere Teil der Schürze durch eine Schnürvorrichtung (9, 10) festgezogen wird.
4. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürze (7) am unteren Teil ein Zelluloseband besitzt, welches zwischen einer Gummischicht (20) und einer zweiten Gummischicht (22) als verstärkende Überdicke eingelegt wird.
5. Stiefel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zelluloseband an den beiden Gummischichten durch Imprägnieren mit Kautschuklatex und Vulkanisieren desselben befestigt wird.
6. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil der Schürze (7) durch Bildung von Falten oder durch Smoken festge­ zogen wird, um ein enges Anliegen am Stiefelschaft (4) zu gewährleisten.
7. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schlitz als Abfluß (11) dient.
8. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich aus wasserdurchläs­ sigem Material den Abfluß (11) bildet.
9. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich aus wasserundurch­ lässigem Material, in welches Öffnungen eingearbei­ tet wurden, den Abfluß (11) bildet.
10. Stiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Naturkautschuk und die Schürze aus Polyamid besteht.
DE4212013A 1991-04-12 1992-04-09 Stiefel, insbesondere boots- bzw. wintersportstiefel Withdrawn DE4212013A1 (de)

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