DE19519437A1 - Wiederverschließbare Faltschachtel mit Öffnungssicherung - Google Patents
Wiederverschließbare Faltschachtel mit ÖffnungssicherungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit rechteckigem Querschnitt mit
einem an der Oberkante einer Seite angelenkten Deckel mit dreiseitigem
Rand, wobei sich der Rand bei geschlossenem Deckel parallel zu den
übrigen drei Seiten erstreckt und außen dicht anliegt, und an der Oberkante
mindestens einer der drei Seiten mindestens eine Zunge angelenkt ist, die
beim Schließen des Deckels an der Anlenkstelle senkrecht abgebogen wird
und an der Außenfläche ihrer zugehörigen Seite direkt anliegt und mit ihrer
unteren Kante gegen eine in der Form angepaßte Anschlagkante stößt, die
an der Innenseite des Deckelrandes angeordnet ist.
Es gibt vielfältige Konstruktionen für rechteckige Faltschachteln mit einem
Deckel mit mindestens dreiseitigem Deckelrand, die nach der Erstöffnung
mit dem Deckel wieder verschlossen werden können, um den noch
vorhandenen Schachtelinhalt zu schützen. Häufig halben solche Schachteln
Innenzargen, die separat ausgebildet und eingeklebt oder in integrierter
Form angelenkt sind, und die einen Aufreißfäden oder eine ahnliche
Vorrichtung zum Öffnen des Paketes haben, wobei sich ein an die
Faltschachtel angelenkter Deckel ergibt. Der Wiederverschluß erfolgt,
indem der Deckel über den aus der Zarge gebildeten Kragen gestülpt wird.
Der Deckel liegt somit lose über dem Kragen. Falls das einmal geöffnete
Paket umfällt, wird durch den Produktstrom der Deckel aufgedrückt, so daß
Produkt austreten kann. Es kommt auch vor, daß der Deckel, bedingt durch
die Materialsteifigkeit, eine Rückfederkraft aufweist, die bei leichter
Berührung der Faltschachtel zum ungewollten Öffnen des Deckels führt.
Um diesen Nachteil zu mindern, gibt es Innenzargen mit Einschnitten bzw.
gestanzten Zungen, in die der Deckel eingeklemmt werden kann. Diese
Lösung ist jedoch umständlich und führt nicht zu einer selbsttätigen
Öffnungssicherung.
Es sind auch Konstruktionen für Faltschachteln bekannt, bei denen an der
Oberkante einer Seite eine Zunge angelenkt ist, die beim Schließen des
Deckels an der Anlenkstelle senkrecht nach unten abgebogen wird und an
der Außenfläche ihrer zugehörigen Seite direkt anliegt. Diese Zunge stößt
mit ihrer unteren Kante gegen eine Anschlagkante, die an der Innenseite des
Deckelrandes angeordnet ist. Diese Lösung hat den Nachteil, daß sowohl
für die angelenkte Zunge als auch für die Vorrichtung, die die
Anschlagkante für die Zunge bildet, zusätzliches Material benötigt wird.
Werden Zunge und das die Anschlagkante bildende Material einstückig und
nur durch eine Perforation getrennt hergestellt, ist die Erstöffnung der
Faltschachtel sehr umständlich.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist es, eine Sicherung gegen
unbeabsichtigtes Öffnen vorzuschlagen, die die Nachteile bekannter
Lösungen vermeidet, und die insbesondere auch für seitlich zu befüllende
Faltschachteln geeignet ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß bei der
bekannten Faltschachtel die Zunge an mindestens einer der Seiten, die der
Deckelanlenkung benachbart sind, angeordnet und in der Innenlage eines
doppellagigen Deckelrandes, unmittelbar angrenzend an den Deckel, eine
Materialaussparung, insbesondere ein Ausschnitt vorhanden ist, deren
Abmessungen derart an die der Zunge angepaßt sind bzw. des Ausschnitts,
daß die untere Kante der Aussparung bzw. des Ausschnitts in der Innenlage
die Anschlagkante bildet.
Für diese Lösung wird kein zusätzliches Material benötigt und sie ist auch
für seitlich befüllbare Faltschachteln geeignet. Wird die Zunge an einer oder
oder beiden Schmalseiten angeordnet, hat dies zusätzlich den Vorteil, daß
die Schmalseiten steifer gegen Eindrücken sind als die Längsseite und somit
ein unbeabsichtigtes Lösen der Zunge effektiver vermieden wird. Das
Einschnappen der Zunge in die die Anschlagkante bildende Aussparung ist
deutlich zu hören, so daß der Benutzer über das Funktionieren der
Sicherung informiert ist.
Weist die Zunge eine der Anlenklinie gegenüberliegende, parallel zu ihr
verlaufende Kante aufs bildet sich eine besonders sicher wirkende Sicherung
gegen unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels. Die Zunge kann sowohl in der
äußeren als auch in der inneren Wand einer mehrlagigen Seite angeordnet
sein. Bei steifem Kartonmaterial ist die Anordnung an der äußeren Wand
vorteilhafter, weil die äußere Wand durch die innenliegende Wand
abgestützt wird, so daß sie sich beim Zusammenfalten des Zuschnitts nicht
durch die dabei ausgelenkte Zunge nach innen drückt und so einen Spalt
zwischen den Seitenwänden bildet. Bei flexiblem Material bringt die
Anordnung an der inneren Wand den Vorteil, daß die Zunge durch die
Umlenkung über die äußere Wand eine höhere Vorspannung erhält.
Insbesondere bei steifen Kartonmaterialien ist es vorteilhaft, die Anlenklinie
der Zunge teilweise zu durchtrennen, damit sie leichter umgebogen werden
kann. Eine Abschrägung der Seitenkante der Zunge, die der
Deckelanlenkung abgewandt ist, führt zu einem leichteren Einschnappen
der Zunge.
Diese und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Faltschachtel werden
durch die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen verdeutlicht,
die in beigefügter Zeichnung dargestellt sind. Darin zeigen
Fig. 1 den Zuschnitt für eine erfindungsgemäße Faltschachtel, bei der die
Zunge an beiden inneren Seitenwänden angelenkt ist;
Fig. 2 den Zuschnitt für eine Faltschachtel, bei der die Zungen an beiden
äußeren Seitenwänden angeordnet ist;
Fig. 3 die perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer oberen
Faltschachtel mit geöffnetem Deckel und
Fig. 4 eine Schnittansicht gemäß der Linie IV-IV nach Fig. 3, jedoch mit
geschlossenem Deckel.
Fig. 1 zeigt den fünfseitigen Zuschnitt einer seitlich befüllbaren
Faltschachtel mit einer Aufreißhilfe 11. Der Zuschnitt wird zunächst
gefaltet und die Seite 1 wird unterhalb der Aufreißhilfe 11 partiell mit der
Seite 5 verklebt, wobei die Seite I außen anliegt. Danach wird das Paket
aufgerichtet und die Bodenklappen werden in der Reihenfolge 9b, 8b,
10b/6b und zuletzt 7b eingeschlagen und gleichzeitig miteinander verklebt.
Das Paket wird mit der noch offenen Seite nach oben gebracht und befüllt.
Danach wird die Kopfseite analog dem Boden in der Reihenfolge 9a, 8a,
10a/6a und 7a verschlossen. Anschließend wird das Paket um 90° gedreht
und in Gebrauchslage gebracht, wobei die Seite 2 die Oberseite und die
Seite 1 die Vorderseite bilden.
Beim Öffnen des Paketes an der Aufreißhilfe bildet sich ein Deckel mit
dreiseitigem Deckelrand, der an der Rillinie zwischen den Seiten 2 und 3
angelenkt ist. Dieser Deckel weist an der Innenseite zwei Aussparungen 13
auf. Die Faltschachtelbox besitzt einen Kragen, der durch die oberhalb der
Aufreißhilfe liegenden Teile der Längsseiten 3 und 5 sowie doppellagig auf
den Schmalseiten durch den oberen Teil der außenliegenden Seiten 10a und
10b sowie der innenliegenden Seiten 8a und 8b gebildet wird. Bei dieser
Konstruktion sind die Zungen 12 demnach an den innenliegenden
Seitenwänden 8a und 8b angelenkt. Beim Schließen des Deckels werden
diese Zungen über die Oberkante der Seiten 10a und 10b nach unten
umgebogen und schnappen beim vollständigen Schließen des Deckels in die
Aussparungen 13 hörbar ein.
Bei steiferem Material können zusätzliche Aussparungen 13′ an den
Oberkanten der Seitenwände 10a und 10b vorgesehen werden, wie sie in
Fig. 1 durch gestrichtelte Linien angedeutet sind. Dann entfällt das
Abbiegen der Zunge über die Oberkante der Seiten 10a und 10b.
Fig. 2 zeigt den entsprechenden Zuschnitt einer Faltschachtel, bei der die
Zungen 12 an den äußeren Seitenwänden 10a und 10b angelenkt sind.
Außerdem sind die Seiten 1, 6a und 6b nur halbflächig ausgeführt, so daß
sie in einem gewissen Abstand unterhalb der Aufreißhilfe 11 enden. Bei
diesem Ausführungsbeispiel weisen die Anlenklinien der Zungen 12 eine
teilweise Materialtrennung auf, wodurch sich das Umbiegen der Zunge,
insbesondere bei steifen Materialien, leichter vollzieht. Außerdem weisen
die Zungen eine abgeschrägte Innenkante auf.
In Fig. 3 ist die obere linke Ecke einer Faltschachtel in geöffnetem Zustand
perspektivisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform der Faltschachtel ist
die Zunge 12 an der äußeren Schmalseite 10a angelenkt. Durch Abziehen
des Aufreißfadens 11 sind die hier sichtbaren Seiten 1 und 6a geteilt
worden, so daß sich unter der durch das Entfernen des Aufreißfadens
gebildeten Lücke ein schmaler Streifen der Seiten 1 und 6a und oberhalb
dieser Lücke die restlichen Teile der Seiten 1 und 6a befinden, die einen
Teil des Deckelrandes bilden. Es ist deutlich zu erkennen, daß die Zunge 12
beim Öffnen des Deckels 2 durch ihre Rückfederkraft nach oben
geschwenkt ist und etwa seitlich von der Faltschachtel steht. Im geöffneten
Deckel ist der Ausschnitt der Materialaussparung 13 zu erkennen, die nach
außen hin durch die aufgeklebte Seite 7a abgedeckt wird.
Wird der Deckel zugeklappt, stößt der Deckelrand mit seinem Teil 6a auf
die Zunge 12 und biegt diese senkrecht nach unten ab. Der Deckelrand
wölbt sich dabei solange etwas nach außen, bis er sich weit genug nach
unten abgesenkt hat, damit die Zunge 12 in den durch die
Materialaussparung gebildeten Ausschnitt 13 einschnappen kann. Dieses
Einschnappen erfolgt deutlich hörbar, so daß der Benutzer die Information
hat, daß die Öffnungssperre in Funktion ist.
Die bei geschlossenem Deckel sich ergebende Situation ist in Fig. 4 als
Schnittzeichnung entlang der Linie IV-IV aus Fig. 3 dargestellt. Der Schnitt
ist so gelegt, daß er in den Ausschnitt 13 fällt und nur die vordere
Seitenkante der Zunge 12 im nichtgeschnittenen Zustand darstellt. Soll die
Schachtel wieder geöffnet werden, kann der Benutzer den Deckel gegen
einen gewissen Widerstand der eingeschnappten Zunge anheben. Zur
Vereinfachung kann der Benutzer die Schachtel auf beiden Schmalseiten so
weit nach innen drücken, daß sich die Zunge 12 von der Anschlagkante 14
löst. Der Deckel springt dann durch seine Rückfederkraft automatisch etwas
nach oben und die Schachtel läßt sich leicht öffnen.
Claims (7)
1. Faltschachtel mit rechteckigem Querschnitt mit einem an der Oberkante
einer Seite angelenkten Deckel mit dreiseitigem Rand, wobei sich der Rand
bei geschlossenem Deckel parallel zu den übrigen drei Seiten erstreckt und
außen dicht anliegt, und an der Oberkante mindestens einer der drei Seiten
mindestens eine Zunge angelenkt ist, die beim Schließen des Deckels an der
Anlenkstelle senkrecht abgebogen wird und an der Außenfläche ihrer
zugehörigen Seite direkt anliegt und mit ihrer unteren Kante gegen eine in
der Form angepaßte Anschlagkante stößt, die an der Innenseite des
Deckelrandes angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zunge an mindestens einer der Seiten, die der Deckelanlenkung
benachbart sind, angeordnet und in der Innenlage eines doppellagigen
Deckelrandes, unmittelbar angrenzend an den Deckel, eine
Materialaussparung, insbesondere ein Ausschnitt vorhanden ist, deren
Abmessungen derart an die der Zunge angepaßt sind, daß die untere Kante
der Aussparung bzw. des Ausschnitts in der Innenlage die Anschlagkante
bildet.
2. Faltschachtel gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abmessungen der Materialaussparung mindestens denen der Zunge
entsprechen.
3. Faltschachtel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Zunge die ihrer Anlenklinie gegenüberliegenden Kante parallel zur
Anlenklinie verläuft.
4. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunge an der äußeren Wand einer mehrlagigen Seite angeordnet ist.
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunge an der inneren Wand einer mehrlagigen Seite angeordnet ist.
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlenklinie der Zunge teilweise durchtrennt ist.
7. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Deckelanlenkung abgewandte Seitenkante der Zunge
abgeschrägt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |