Wiederverschließbare Faltschachtel mit öffhungssicherung
Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit rechteckigem Querschnitt mit einem an der Oberkante einer Seite angelenkten Deckel mit dreiseitigem Rand, wobei sich der Rand bei geschlossenem Deckel parallel zu den übrigen drei Seiten erstreckt und außen dicht anliegt und an der Oberkante mindestens einer der drei Seiten mindestens eine Zunge angelenkt ist, die beim Schließen des Deckels an der Anlen stelle senkrecht abgebogen wird und an der Außenfläche ihrer zugehörigen Seite direkt anhegt und mit ihrer unteren Kante gegen eine in der Form angepaßte Anschlagkante stößt, die an der Innenseite des Deckelrandes angeordnet ist.
Es gibt vielfältige Konstruktionen für rechteckige Faltschachteln mit einem Deckel mit mindestens dreiseitigem Deckelrand, die nach der Erstöfihung mit dem Deckel wieder verschlossen werden können, um den noch vorhandenen Schachtelinhalt zu schützen. Häufig halben solche Schachteln Innenzargen, die separat ausgebildet und eingeklebt oder in integrierter Form angelenkt sind, und die einen Aufreißfaden oder eine ähnliche Vorrichtung zum Öffnen des Paketes haben, wobei sich ein an die Faltschachtel angelenkter Deckel ergibt. Der Wiederverschluß erfolgt, indem der Deckel über den aus der Zarge gebildeten Kragen gestülpt wird. Der Deckel hegt somit lose über dem Kragen. Falls das einmal geöffnete Paket umfällt, wird durch den Produktstrom der Deckel aufgedrückt, so daß Produkt austreten kann. Es kommt auch vor, daß der Deckel, bedingt durch die aterialsteifigkeit, eine Rückfederkraft aufweist die bei leichter Berührung der Faltschachtel zum ungewollten öffnen des Deckels fuhrt.
Um diesen Nachteil zu mindern, gibt es Innenzargen mit Einschnitten bzw. gestanzten Zungen, in die der Deckel eingeklemmt werden kann. Diese Lösung ist jedoch umständlich und führt nicht zu einer selbsttätigen öffhunizssichening.
Es sind auch Konstruktionen für Faltschachteln bekannt, bei denen an der Oberkante einer Seite eine Zunge angelenkt ist, die beim Schließen des
--
- 2 -
Deckels an der Anlenkstelle senkrecht nach unten abgebogen wird und an der Außenfläche ihrer .zugehörigen Seite direkt anhegt. Diese Zunge stößt mit ihrer unteren Kante gegen eine Anschlagkante, die an der Innenseite des Deckelrandes angeordnet ist. Diese Lösung hat den Nachteil, daß sowohl für die angelenkte Zunge als auch für die Vorrichtung, die die Anschlagkante für die Zunge bildet, zusätzliches Material benötigt wird. Werden Zunge und das die Anschlagkante bildende Material einstückig und nur durch eine Perforation getrennt hergestellt, ist die Erstöfifhung der Faltschachtel sehr umständlich.
Das der Erfindung zugrundehegende Problem ist es, eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes öffnen vorzuschlagen, die die Nachteile bekannter Lösungen vermeidet, und die insbesondere auch für seitlich zu befüllende Faltschachteln geeignet ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der bekannten Faltschachtel die Zunge an mindestens einer der Seiten, die der Deckelanlenkung benachbart sind, angeordnet und in der Innenlage eines doppellagigen Deckelrandes, unmittelbar angrenzend an den Deckel, eine Materialaussparung, insbesondere ein Ausschnitt vorhanden ist, deren Abmessungen derart an die der Zunge angepaßt sind bzw. des Ausschnitts, daß die untere Kante der Aussparung bzw. des Ausschnitts in der Innenlage die Anschlagkante bildet.
Für diese Lösung wird kein zusätzliches Material benötigt und sie ist auch für seitlich befüllbare Faltschachteln geeignet. Wird die Zunge an einer oder oder beiden Schmalseiten angeordnet, hat dies zusätzlich den Vorteil, daß die Schmalseiten steifer gegen Eindrücken sind als die Längsseite und somit ein unbeabsichtigtes Lösen der Zunge effektiver vermieden wird. Das Einschnappen der Zunge in die die Anschlagkante bildende Aussparung ist deutlich zu hören, so daß der Benutzer über das Funktionieren der Sicherung informiert ist.
Weist die Zunge eine der Aiύenklinie gegenüberhegende, parallel zu ihr verlaufende Kante auf, bildet sich eine besonders sicher wirkende Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels. Die Zunge kann sowohl in der äußeren als auch in der inneren Wand einer mehrlagigen Seite angeordnet sein. Bei steifem Kaπonmaterial ist die Anordnung an der äußeren Wand vorteilhafter, weil die äußere Wand durch die innenliegende Wand
abgestützt wird, so daß sie sich beim Zusammenfalten des Zuschnitts nicht durch die dabei ausgelenkte Zunge nach innen drückt und so einen Spalt zwischen den Seitenwänden bildet. Bei flexiblem Material bringt die Anordnung an der inneren Wand den Vorteil, daß die Zunge durch die Umlenkung über die äußere Wand eine höhere Vorspannung erhält.
Insbesondere bei steifen Kartonmaterialien ist es vorteilhaft, die Aiüenklinie der Zunge teilweise zu durchtrennen, damit sie leichter umgebogen werden kann. Eine Abschrägung der Seitenkante der Zunge, die der Deckelanlenkung abgewandt ist führt zu einem leichteren Einschnappen der Zunge.
Diese und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Faltschachtel werden durch die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen verdeutlicht die in beigefügter Zeichnung dargestellt sind. Darin zeigen
Fig. 1 den Zuschnitt für eine erfindungsgemäße Faltschachtel, bei der die Zunge an beiden inneren Seitenwänden angelenkt ist;
Fig. 2 den Zuschnitt für eine Faltschachtel, bei der die Zungen an beiden äußeren Seitenwänden angeordnet ist;
Fig. 3 die perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer oberen Faltschachtel mit geöffnetem Deckel und
Fig. 4 eine Schnittansicht gemäß der Linie IV-IV nach Fig. 3, jedoch mit geschlossenem Deckel.
Fig. 1 zeigt den fünfseitigen Zuschnitt einer seitlich befüllbaren Faltschachtel mit einer Aufreißhilfe 11. Der Zuschnitt wird zunächst gefaltet und die Seite 1 wird unterhalb der Aufreißhilfe 11 partiell mit der Seite 5 verklebt, wobei die Seite 1 außen anhegt. Danach wird das Paket aufgerichtet und die Bodenklappen werden in der Reihenfolge 9b, 8b, 10b/6b und zuletzt 7b eingeschlagen und gleichzeitig miteinander verklebt. Das Paket wird mit der noch offenen Seite nach oben gebracht und befüllt. Danach wird die Kopfseite analog dem Boden in der Reihenfolge 9a, 8a, 10a/6a und 7a verschlossen. Anschließend wird das Paket um 90° gedreht und in Gebrauchslage gebracht, wobei die Seite 2 die Oberseite und die Seite 1 die Vorderseite bilden.
Beim Öffnen des Paketes an der Aufreißhilfe bildet sich ein Deckel mit dreiseitigem Deckelrand, der an der Rülinie zwischen den Seiten 2 und 3 angelenkt ist. Dieser Deckel weist an der Innenseite zwei Aussparungen 13 auf. Die Faltschachtelbox besitzt einen Kragen, der durch die oberhalb der Aufreißhilfe hegenden Teile der Längsseiten 3 und 5 sowie doppellagig auf den Schmalseiten durch den oberen Teil der außenhegenden Seiten 10a und 10b sowie der innenliegenden Seiten 8a und 8b gebildet wird. Bei dieser Konstruktion sind die Zungen 12 demnach an den innenliegenden Seitenwänden 8a und 8b angelenkt. Beim Schließen des Deckels werden diese Zungen über die Oberkante der Seiten 10a und 10b nach unten umgebogen und schnappen beim vollständigen Schließen des Deckels in die Aussparungen 13 hörbar ein.
Bei steiferem Material können zusätzliche Aussparungen 13' an den Oberkanten der Seitenwände 10a und 10b vorgesehen werden, wie sie in Fig. 1 durch gestrichtelte Linien angedeutet sind. Dann entfällt das Abbiegen der Zunge über die Oberkante der Seiten 10a und 10b.
Fig. 2 zeigt den entsprechenden Zuschnitt einer Faltsschachtel, bei der die Zungen 12 an den äußeren Seitenwänden 10a und 10b angelenkt sind. Außerdem sind die Seiten 1, 6a und 6b nur halbflächig ausgeführt, so daß sie in einem gewissen Abstand unterhalb der Aufreißhilfe 11 enden. Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die Anlenklinien der Zungen 12 eine teilweise Materialtrennung auf, wodurch sich das Umbiegen der Zunge, insbesondere bei steifen Materiahen, leichter vollzieht. Außerdem weisen die Zungen eine abgeschrägte Innenkante auf.
In Fig. 3 ist die obere linke Ecke einer Faltschachtel in geöffentem Zustand perspektivisch dargestellt. Bei dieser Aiisfiihrungsform der Faltschachtel ist die Zunge 12 an der äußeren Schmalseite 10a angelenkt. Durch Abziehen des Aufreißfadens 11 sind die hier sichtbaren Seiten 1 und 6a geteilt worden, so daß sich unter der durch das Entfernen des Aufreißfadens gebildeten Lücke ein schmaler Streifen der Seiten 1 und 6a und oberhalb dieser Lücke die restlichen Teile der Seiten 1 und 6a befinden, die einen Teil des Deckelrandes bilden. Es ist deutlich zu erkennen, daß die Zunge 12 beim öffnen des Deckels 2 durch ihre Rückfederkraft nach oben geschwenkt ist und etwa seitlich von der Faltschachtel steht. Im geöffneten Deckel ist der Ausschnitt der Materialaussparung 13 zu erkennen, die nach außen hin durch die aufgeklebte Seite 7a abgedeckt wird.
Wird der Deckel zugeklappt stößt der Deckelrand mit seinem Teil 6a auf die Zunge 12 und biegt diese senkrecht nach unten ab. Der Deckelrand wölbt sich dabei solange etwas nach außen, bis er sieht weit genug nach unten abgesenkt hat damit die Zunge 12 in den durch die Materialaussparung gebildeten Ausschnitt 13 einschnappen kann. Dieses Einschnappen erfolgt deuthch hörbar, so daß der Benutzer die Information hat daß die Ö-Shungssperre in Funktion ist.
Die bei geschlossenem Deckel sich ergebende Situation ist in Fig. 4 als Schnittzeichnung entlang der Linie IV-IV aus Fig. 3 dargestellt. Der Schnitt ist so gelegt daß er in den Ausschnitt 13 fällt und nur die vordere Seitenkante der Zunge 12 im nichtgeschnittenen Zustand darstellt. Soll die Schachtel wieder geöffnet werden, kann der Benutzer den Deckel gegen einen gewissen Widerstand der eingeschnappten Zunge anheben. Zur Vereinfachung kann der Benutzer die Schachtel auf beiden Schmalseiten so weit nach innen drücken, daß sich die Zunge 12 von der Anschlagkante 14 löst. Der Deckel springt dann durch seine Rückfederkraft automatisch etwas nach oben und die Schachtel läßt sich leicht öffnen.