DE19517675A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Drehmoments einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Drehmoments einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung des Drehmoments einer Brennkraftmaschine gemäß
den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung ist
aus der DE 34 39 927 C2 (US-Patent 4,592,320) bekannt. Dort
werden am Beispiel einer Leerlauffüllungsregelung Maßnahmen
zur Kompensation des Drehzahl- bzw. Momentensprungs bei Auf
schalten einer Last, wie z. B. einer Klimaanlage, eines Ge
triebes, eines Lüfters, einer Kupplung, etc. vorgeschlagen.
Die Maßnahmen bestehen in einer Vorsteuerung des Leerlauf
füllungsreglers, bei der die Luftzufuhr zur Brennkraftma
schine beim Aufschalten der Last unabhängig vom Regler er
höht wird. Auf der Basis des Reglerausgangssignals im ausge
regelten Zustand wird dann der Erhöhungsfaktor der Luft zu
fuhr angepaßt. Da prinzipbedingt bei der Veränderung der
Luftzufuhr bei Zu- oder Abschalten einer Last die Auswirkung
der Veränderung der Luftzufuhr am Drehmoment bzw. an der
Drehzahl der Brennkraftmaschine erst zeitverzögert auftritt,
zeigt das bekannte Verfahren bzw. die bekannte Vorrichtung
in einigen Anwendungsfällen, insbesondere bei leistungs
schwächeren Motoren, ein unbefriedigendes Verhalten. In die
sen Anwendungsfällen führt das Zu- oder Abschalten einer
Last zu relativ großen Momenten- bzw. Drehzahländerungen
oder sogar -schwankungen, die den Fahrkomfort und das Fahr
verhalten beeinträchtigen können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit
deren Hilfe die Kompensation der Drehmomentenänderung beim
Zu- und/oder Abschalten einer Last verbessert wird.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise verbessert den Fahrkom
fort und das Fahrverhalten einer Brennkraftmaschine beim Zu- und/oder
Abschalten einer Last. Dabei ist besonders vorteil
haft, daß durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise der Ver
lauf des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments
beim Zu- und/oder Abschalten der Last nahezu konstant
bleibt, somit im wesentlichen kein Momentensprung, daher
auch keine Drehzahländerung und kein Ruck des Fahrzeugs auf
tritt.
Besonders vorteilhaft ist, daß durch Beeinflussung des Zünd
winkels eine sehr schnelle Kompensation der Laständerung er
folgt und die systembedingten Verzögerungen bei der Einstel
lung des Drehmoments über die Luftzufuhr keine Rolle mehr
spielen.
Ferner ist vorteilhaft, daß trotz der Beeinflussung des
Zündwinkels beim Zu- und/oder Abschalten der Last die Brenn
kraftmaschinen außerhalb des Übergangsbetriebszustandes mit
oder zumindest nahe dem verbrauchsoptimalen Zündwinkel und
damit in einem Bereich hohen Wirkungsgrades betrieben werden
kann. Daraus ergibt sich der erhebliche Vorteil der erfin
dungsgemäßen Vorgehensweise, daß die Verbesserung des Fahr
komforts keine Verschlechterung des Kraftstoffverbrauchs nach
sich zieht.
Besondere Bedeutung hat die erfindungsgemäße Vorgehensweise
beim Aufschalten von Lasten, so daß sie in vorteilhafter
Weise nur beim Aufschaltvorgang angewendet wird. Ergänzend
kann sie in analoger Weise zur Verbesserung der ver
gleichweisen geringen Beeinträchtigung des Fahrkomfort beim
Abschalten einer Last oder in Verbindung mit anderen Lösun
gen beim Abschalten, wie z. B. einem momentenreduzierenden
Zündungseingriff parallel zum momentenreduzierenden Luftein
griff, eingesetzt werden.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängi
gen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Übersichtsblockschaltbild eines Steuersystems
für eine Brennkraftmaschine, bei dem die erfindungsgemäße
Vorgehensweise an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dar
gestellt ist, während in den Fig. 2 und 3 die erfindungs
gemäße Vorgehensweise beim Zuschalten einer Last anhand ei
nes Zeit- und Flußdiagramms näher erläutert ist.
Fig. 1 zeigt ein Übersichtsblockschaltbild einer Motor
steuerung. Dieses umfaßt als wesentliche Elemente mit Blick
auf die erfindungsgemäße Vorgehensweise eine Leerlaufdreh
zahlregelung mit Vorsteuerung und eine elektrische Steuerung
des Zündzeitpunkts. Ferner schaltet die Motorsteuerung we
nigstens eine Last nach Maßgabe eines entsprechenden Anfor
derungssignals. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind in Fig.
1 nur die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorge
hensweise beim Aufschalten einer Last wesentlichen Elemente
aufgezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine Steuereinheit 10, welche über eine Aus
gangsleitung 12 ein elektrisch betätigbares Stellelement 14
zur Beeinflussung der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine
steuert. Beim Stellelement kann es sich dabei um eine elek
trisch betätigbare Drosselklappe, um ein elektrisch steuer
bares Bypassventil oder um einen elektrisch steuerbaren
Drosselklappenanschlag zur Einstellung der Leerlaufstellung
der Drosselklappe handeln. Über eine weitere Ausgangsleitung
16 steuert die Steuereinheit 10 wenigstens eine zuschaltbare
Last 18, beispielsweise einen Klimakompressor, ein automati
sches Getriebe, eine elektrisch steuerbare Kupplung und/oder
einen elektrisch steuerbaren Motorlüfter. Eine weitere Aus
gangsleitung 20 steuert den Zündzeitpunkt der einzelnen Zy
linder der Brennkraftmaschine. Von einer Meßeinrichtung 22
zur Erfassung der Motordrehzahl führt eine Eingangsleitung
24 zur Steuereinheit 10. Ferner führt eine Eingangsleitung
26 von wenigstens einem Element 28 zur Bildung des Anforde
rungssignals zum Schalten der wenigstens einen Last zur
Steuereinheit 10. Eine weitere Eingangsleitung 30 führt von
einer Meßeinrichtung 32 zur Erfassung der Motorlast, bei
spielsweise ein Luftmassen- oder Saugrohrdrucksensor, zur
Steuereinheit 10.
Je nach Art der zuschaltbaren Last erzeugt das wenigstens
eine Element 28 ein Schaltsignal zum Einschalten einer Kli
maanlage (des Klimakompressors) abhängig von einem Bedien
schalter oder einem Betriebsdrucksignal, etc., ein Schalt
signal zum Einrücken einer elektrischen Kupplung abhängig
von einer Schaltaufforderung durch den Fahrer oder von aus
gewählten Betriebsbedingungen, ein Schaltsignal zum Steue
rung eines automatischen Getriebes (z. B. von Parkstellung in
Neutralstellung, von Neutral- in Drive-Stellung, etc.) ab
hängig von einer entsprechenden Schaltauforderung durch den
Fahrer oder abhängig von ausgewählten Betriebsbedingungen
und/oder ein Schaltsignal zum Einschalten eines Motorlüfters
abhängig von einem entsprechenden Einschaltsignal und/oder
ggf. abhängig von Betriebsbedingungen wie der Motortempera
tur.
In der Steuereinheit ist ein Leerlaufdrehzahlregler 34 vor
gesehen, dem die Leitung 24 sowie eine Leitung 36 von einer
Sollwertbildungseinheit 38 zugeführt wird. Letzterer werden
im bevorzugten Ausführungsbeispiel Eingangsleitungen 40 bis
42 von nicht dargestellten Meßeinrichtungen zur Erfassung
von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und/oder des Fahr
zeugs wie Motortemperatur, Fahrzeuggeschwindigkeit, etc. zu
geführt. Die Ausgangsleitung 44 des Leerlaufreglers 34 führt
auf eine Korrekturstelle 46, deren Ausgangsleitung die Lei
tung 12 darstellt. Ferner ist eine erste Kennlinie bzw. ein
erstes Kennfeld 48 Teil der Steuereinheit 10. Diesem wird
die Leitung 26 und ausgewählte Leitungen 40 bis 42 zuge
führt. Die Ausgangsleitung 50 führt zur Korrekturstelle 46.
Ferner ist ein Berechnungsblock 52, vorzugsweise ein Zeit
glied, vorgesehen, dem von der Leitung 26 die Leitung 51 zu
geführt wird. Vom Berechnungsblock 52 führt die Ausgangslei
tung 16 zur Last 18. Einem weiteren Kennfeld zur Bestimmung
des Zündzeitpunkts werden ausgehend von der Leitung 24 eine
Leitung 56 sowie die Leitung 30 zugeführt. Die Ausgangslei
tung 58 des Kennfeldes 54 führt auf eine Korrekturstelle 60,
deren Ausgangsleitung die Leitung 20 ist. Der Korrekturstel
le 60 werden Eingangsleitungen 62 und 63 zugeführt. Die Ein
gangsleitung 62 geht von einem Regler 66 aus, dem von der
Leitung 24 die Leitung 68 sowie von der Leitung 36 die Lei
tung 70 zugeführt wird. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist ferner eine von der Ausgangsleitung 62 des Reglers 66
zum Kennfeld 48 führende Leitung 78 vorgesehen. Die Ein
gangsleitung 63 geht aus vom einem Vorsteuerblock 65 für den
Zündzeitpunkt, dem im bevorzugten Ausführungsbeispiel eine
Leitung 67 von der Leitung 51 und eine Leitung 69 von der
Leitung 16 zugeführt ist. Der Vorsteuerblock 65 enthält eine
Tabelle bzw. ein Kennfeld oder -linie, in der die Verände
rung des Zündzeitpunkts abhängig vom Anforderungs- und
Schaltsignal während der Lastaufschaltung abgelegt sind.
Im Betrieb der Brennkraftmaschine wird von dem Sollwertbild
ner 38 abhängig von den zugeführten Betriebsgrößen ein Soll
wert für die Leerlaufdrehzahl gebildet. Dieser wird vom Reg
ler 34 mit der gemessenen Motordrehzahl in Beziehung gesetzt
und gemäß einer vorgegebenen Regelstrategie, beispielsweise
PID, ein Ausgangssignal zur Einstellung der Luftzufuhr zur
Brennkraftmaschine erzeugt, welches zu einer Annäherung der
Istdrehzahl an die Solldrehzahl führt. Zur Verbesserung der
Regeldynamik ist ein Kennfeld 48, eine sogenannte Vorsteue
rung, vorgesehen. Diese enthält vorgegebene, veränderbare
Kennlinien, welche für jede zugeführte Betriebsgröße einen
Änderungswert für die Luftzufuhr, das heißt ein Korrektur
wert für das Ausgangssignal des Reglers, enthalten.
Mit Blick auf zuschaltbare Lasten, wie eine Klimaanlage, ein
automatisches Getriebe, eine elektrisch steuerbare Kupplung
und/oder ein Lüfter, wird abhängig vom Vorliegen eines An
forderungssignals zum Einschalten einer dieser zusätzlichen
Lasten das entsprechende, die Luftzufuhr erhöhende Signal
vom Kennfeld 48 ausgegeben. Dieses führt über die Korrektur
stelle 46 zu einer Beeinflussung der Luftzufuhr, wobei die
Änderung der Luftzufuhr das durch die zugeschaltete Last zu
sätzlich benötigte Drehmoment gerade kompensieren soll. Die
Steuerung des Zündzeitpunkts erfolgt in bekannter Weise auf
der Basis eines vorprogrammierten Kennfeldes (54) in Abhän
gigkeit vom aktuellen Betriebszustand. Dieser wird durch die
gemessene Motordrehzahl und die Motorlast, beispielsweise
den Luftmassenstrom oder den Saugrohrdruck, repräsentiert.
Das vorprogrammierte Kennfeld stellt dabei den Zündwinkel
mit Blick auf eine Verbrauchsoptimierung der Brennkraftma
schine ein. Die Brennkraftmaschine wird daher in der Regel
mit diesem optimalen Zündzeitpunkt, zumindest in dessen Nähe
betrieben, bei welchem die Brennkraftmaschine bei minimalem
Verbrauch ein maximales Drehmoment erzeugt. Die Brennkraft
maschine arbeitet also mit hohen Wirkungsgrad.
Es ist wünschenswert, daß das von der Brennkraftmaschine ab
gegebene Drehmoment auch während des Übergangs der Lastauf
schaltung bzw. -abschaltung im wesentlichen konstant ist und
die Brennkraftmaschine im Übergangszustand derart angesteu
ert wird, daß die Brennkraftmaschine die zusätzliche Bela
stung bzw. die abgehende Belastung kompensiert. Dies wird
durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise erreicht. Grundge
danke ist dabei, daß vor der eigentlichen Lastaufschaltung
abhängig vom Anforderungssignal bzw. vor der eigentlichen
Lastabschaltung abhängig vom Abschaltsignal der Betriebs
punkt der Brennkraftmaschine im Sinne einer Verschlechterung
des Wirkungsgrades verändert wird, um dann beim Zu- bzw. Ab
schalten der Last eine Drehmomentenkompensation durchzufüh
ren und während bzw. nach Abschluß des Übergangszustandes
den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine wieder im Sinne ei
ner Verbesserung des Wirkungsgrades zu verstellen.
Konkret wird beim Zuschalten der Last mit Auftreten des An
forderungssignals (Leitung 26) bei konstantem Drehmoment ei
ne Aufsteuerung der Luft (Kennfeld 48, Korrekturstelle 46)
bei entsprechender Zurücknahme des Zündzeitpunkts (im bevor
zugten Ausführungsbeispiel durch Zurücknahme über den Vor
steuerblock 65, unterstützt durch den Regler 66 zum Aus
gleich möglicher Drehzahl-/Drehmomentabweichungen) durchge
führt, nach Abschluß dieses Vorgangs (Zeitbedingung im Block
52) die Last geschaltet (Leitung 16) und durch die notwendi
ge Erhöhung des Motormoments der Zündzeitpunkt wieder in
seinen ursprünglichen Wertebereich (im bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel durch Zurücknahme über den Vorsteuerblock 65,
unterstützt durch den Regler 66 zum Ausgleich möglicher
Drehzahl-/Drehmomentabweichungen) geführt.
Entsprechend wird bei Abschalten der Last bei Auftreten ei
nes Abschaltsignals (bzw. beim Wegbleiben des Anforderungs
signals) zunächst eine geringe Aufsteuerung der Zusatzluft
bei entsprechender Zurücknahme des Zündzeitpunkts bei kon
stantem Drehmoment bzw. konstanter Drehzahl vorgenommen, um
beim Zündzeitpunkt eine Eingriffsmöglichkeit in Richtung ei
ner Momentenerhöhung zu schaffen. Nach Abschluß dieses Vor
gangs wird die Last abgeschaltet, die Luftzufuhr verringert
und während des Übergang möglichen Drehzahl- bzw. Momenten
abweichungen über den Zündzeitpunkt ausgeregelt. Danach wird
der ursprüngliche Betriebszustand durch Steuerung des Zünd
zeitpunktes auf den Wert des Kennfeldes 54 unter Einstellung
der Luft wiederhergestellt.
Die Höhe der Aufsteuerung der Luftzufuhr wird in einem vor
teilhaften Ausführungsbeispiel durch die Signalart und/oder
die Signalgröße (z. B. Pegel) des Anforderungssignals auf der
Basis von vorbestimmter Tabellen, Kennlinien und/oder -fel
der bestimmt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine Adaption der Aufsteuerung der Zusatzluft vor dem Zu
schalten der Last abhängig von dem Ausmaß des Eingriffs der
Regelung über den Zündzeitpunkt während des Übergangszustan
des vorgesehen. Ihr korrigierendes Ausgangssignal, insbeson
dere die Abweichung zwischen dem eingestellen Zündzeitpunkt
und dem optimalen Wert des Kennfeldes 54 nach Abschluß der
Lastaufschaltung, stellt eine Größe für die Abweichung des
Luftvorsteuerwertes vom Idealwert dar. Bei diesem Idealwert
wird nach Abschluß des Übergangszustandes unter Einregelung
des Kennfeldzündzeitpunkts die Momentenänderung gerade ein
gestellt. Korrigierende Einflüsse des Zündzeitpunkts werden
also im Rahmen der Adaption erfaßt und der Luftvorsteuerwert
entsprechend angepaßt.
Der Regler 66 für den Zündzeitpunkt realisiert je nach Aus
führung eine Drehzahlregelung, eine Drehmomentenregelung
oder eine Lastregelung (Luftmassen-, Luftmengen-, Druckrege
lung).
Die Zurücknahme bzw. die Wiederherstellung des Zündzeit
punkts abhängig von Anforderungs- bzw. vom Schaltsignal kann
auf verschiedene Weise realisiert werden. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel wird der Zündzeitpunkt in beiden Fällen
gemäß vorgegebener Zeifunktionen, die gleich oder verschie
denen sein können, verändert. In einem anderen vorteilhaften
Ausführungsbeispiel wird jeweils eine sprungförmige Verände
rung des Zündzeitpunkts oder ein Kombination aus Zeitrampe
und Sprung eingesetzt. Ferner kann es vorteilhaft sein, die
Zündzeitpunktsverstellung ausschließlich über den Regler 66
durchzuführen, d. h. auf den Vorsteuerblock 65 zu verzichten.
In einem besonders vorteilhaften, einfachen Ausführungsbei
spiel wird auf die Regelung des Zündzeitpunkts verzichtet
und statt dessen lediglich eine Steuerung des Zündzeitpunkts
vorgenommen, wobei nach vorgegebenen Zeitfunktionen der
Zündzeitpunkt mit dem Anforderungssignal parallel zur Luft
aufsteuerung zurückgenommen und mit Schalten der Last auf
seinen optimalen Wert zurückgeführt wird.
Ferner zeigt die erfindungsgemäße Vorgehensweise die ange
sprochenen Vorteil nicht nur im Leerlauf, sondern auch au
ßerhalb des Leerlaufs. Dort wird nach der Anforderung zur
Lastaufschaltung der Zündzeitpunkt reduziert, das dadurch
reduzierte Drehmoment über die Beeinflussung der Luftzufuhr
entweder über einen Leerlaufsteller oder über eine elek
trisch steuerbare Drosselklappe ausgeglichen, dann die Last
geschaltet und der Zündzeitpunkt wieder zurückgeführt. Da
durch wird auch während der Fahrt beispielsweise das zykli
sche Schalten eines Klimaanlagenkompressors wirkungsvoll
kompensiert und negative Auswirkungen auf den Fahrkomfort
vermieden. Entsprechend wird auch beim Abschalten der Last
vorgegangen.
In den Fig. 2 und 3 ist ein bevorzugtes Ausführungsbei
spiel der erfindungsgemäßen Vorgehensweise beim Zuschalten
einer Last dargestellt.
Fig. 2 zeigt dabei Zeitdiagramme des Anforderungs- und des
Schaltsignals für die Last (Fig. 2a), der Luftzufuhr zur
Brennkraftmaschine (Fig. 2b), des Zündzeitpunkts (Fig. 2c)
sowie des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments
(Fig. 2d) beim Zuschalten der Last.
Zu einem Zeitpunkt T0 erhält die Motorsteuerung das Anforde
rungssignal zum Zuschalten der Last. Dies führt ab dem Zeit
punkt T0 zu einem vorbestimmen Aufsteuern der Luftzufuhr zur
Brennkraftmaschine bei gleichzeitiger momentenreduzierenden
Verstellung des Zündzeitpunkts. Diese erste Phase der erfin
dungsgemäßen Vorgehensweise ist dabei derart dimensioniert,
daß sich die Auswirkungen der Luftaufsteuerung und der Zünd
zeitpunktsreduzierung am Drehmoment der Brennkraftmaschine
gerade kompensieren. Das von der Brennkraftmaschine abgege
bene Drehmoment bleibt daher im wesentlichen konstant. Die
Verstellung des Zündzeitpunkts erfolgt dabei ausgehend vom
verbrauchsoptimal eingestellten Zündzeitpunkt vor dem Zeit
punkt T0 und wird zum Konstanthalten des Drehmoments über
eine Drehzahl-, Last- oder Momentenregelung korrigiert. Nach
Abschluß der Aufsteuerung der Luftzufuhr zum Zeitpunkt T1
wird die Last nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitdauer seit
Auftreten des Anforderungssignals und/oder beim Abschluß der
Luftaufsteuerung (bei im wesentlichen konstantem Luftsteuer
signal) geschaltet. Die dann notwendige Erhöhung des vom Mo
tor zu erzeugenden Drehmoments wird durch die Verstellung
des Zündzeitpunkts ab dem Zeitpunkt T1 auf seinen ver
brauchsoptimalen Wert erzeugt, ohne daß im Idealfall eine
Veränderung in der Luftzufuhr notwendig ist. Durch eine Kor
rektur der Zühdzeitpunktsverstellung im Rahmen einer Dreh
zahl-, Last- oder Momentenregelung wird auch beim tatsächli
chen Zuschalten der Last ein im wesentlichen konstantes, von
der Brennkraftmaschine abgegebenes Drehmoment gesteuert.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die zum Zeitpunkt T0
durchgeführte Aufsteuerung der Luftzufuhr derart vorgegeben,
daß die zum Zeitpunkt T1 zu bewerkstelligende Zündzeit
punktsverschiebung gerade die zum Betrieb des zusätzlichen
Verbrauchers benötigte Drehmoment aufgebracht wird. Da sich
diese vorgegebene Zuordnung während des Betriebs des Kraft
fahrzeugs ändern kann, ist im bevorzugten Ausführungsbei
spiel eine Adaption dieses Aufsteuerwertes vorgesehen. Da
die Einstellung des Zündzeitpunktsreglers nach Abschluß des
Übergangs die Abweichung des durch die Luftzufuhr bei opti
malem Zündzeitpunkts eingestellten Drehmoments vom Idealwert
darstellt, wird abhängig von der Abweichung des eingestell
ten Zündzeitpunkts vom optimalen die Luftaufsteuerung korri
giert, so daß der Zündzeitpunkt dem optimalen entspricht.
Ist nach Abschluß des Aufschaltvorgangs der optimale Zünd
zeitpunkt eingestellt, erfolgt eine Adaption des Luftauf
steuerwerts wie aus dem Stand der Technik bekannt ggf. auf
der Basis des Leerlaufreglers.
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm, welches Hinweise zur Reali
sierung der oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Vorgehens
weise gibt. Der in Fig. 3 dargestellte Programmteil wird
mit Auftreten des Anforderungssignals eingeleitet. Im ersten
Schritt 100 wird abhängig vom Anforderungssignal sprungför
mig oder gemäß einer vorgegebenen Zeitfunktion entsprechend
des vorgegebenen Aufsteuerwertes die Luftvorsteuerung erhöht
und der Zündzeitpunkt (Zzp) zurückgenommen. Im darauf folgen
den Schritt 102 die Differenz zwischen der Soll- und Ist
drehzahl gebildet und ggf. eine Korrektur des Zündzeitpunkts
Zzpkorr abhängig von der Differenz durchgeführt. Die Schrit
te 100 und 102 führen dabei zu dem ab dem Zeitpunkt T0 dar
gestellten, das Drehmoment konstant haltenden Eingriffin
Luftzufuhr und Zündzeitpunkt. Im Schritt 104 wird überprüft,
ob die Luftaufsteuerung beendet ist. Dies wird beispielswei
se anhand der Veränderung der zur Brennkraftmaschine zuge
führten Luft und/oder auf der Basis einer Zeitbedingung er
kannt. Ist die Luftaufsteuerung nicht beendet, so wird der
Programmteil mit Schritt 100 im Falle einer Verstellung der
Luftzufuhr und/oder des Zündzeitpunkts nach einer Zeitfunk
tion, mit Schritt 102 im Falle einer sprungförmigen Verstel
lung der Luftzufuhr und des Zündzeitpunkts wiederholt. Ist
die Luftaufsteuerung beendet, so wird gemäß Schritt 106 ein
Schaltsignal ausgegeben und die Last zugeschaltet. Im dar
auffolgenden Schritt 108 wird der Zündzeitpunkt Zzp nach ei
ner vorgegebenen Zeitfunktion oder sprungförmig auf den
Kennfeldwert Zzpopt zurückgeführt und dabei gemäß Schritt
110 durch eine Regelung der Motordrehzahl auf eine Solldreh
zahl korrigiert, um das abzugebende Drehmoment konstant zu
halten. Im darauffolgenden Schritt 112 wird abgefragt, ob
der Aufschaltvorgang abgeschlossen ist. Dies erfolgt durch
eine Zeitbedingung oder durch die Überprüfung, ob der Zünd
zeitpunktseingriff im wesentlichen stationär ist. Ist dies
nicht der Fall, wird die Zündzeitpunktsregelung bei einer
zeitlichen Verstellung des Zündzeitpunkts mit Schritt 108
oder bei einer sprungförmigen Verstellung mit Schritt 110
wiederholt. Ist der Aufschaltvorgang beendet, so wird in ei
nem vorteilhaften Ausführungsbeispiel gemäß Schritt 114 die
Abweichung des eingestellten Zündzeitpunkts vom ver
brauchsoptimalen, welche im Reglerkorrekturwert Zzpkorr zum
Ausdruck kommt, zur Korrektur des Aufsteuerwertes der Luft
zufuhr verwendet und die Luftzufuhr derart eingestellt, daß
der Optimalzündzeitpunkt eingenommen werden kann. Danach
wird der Programmteil beendet.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung des Drehmoments einer Brenn
kraftmaschine, mit einer Steuereinheit, welche wenigstens
die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine sowie deren Zundzeit
punkt beeinflußt, mit wenigstens einer, die Brennkraftma
schine abhängig von wenigstens einem Anforderungssignal be
lastenden Last, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Last
veränderung zunächst eine Verstellung der Luftzufuhr und des
Zündzeitpunkts im Sinne einer Verschlechterung des Wirkungs
grades der Brennkraftmaschine erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellung der Luftzufuhr und des Zündzeitpunkts derart
erfolgt, daß das von der Brennkraftmaschine abgegebene Dreh
moment im wesentlichen konstant bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine momentenerhöhend ver
stellt wird, während der Zündzeitpunkt momentenreduzierend
verstellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der Luftzufuhr derart
bemessen ist, daß die durch die Laständerung notwendige
Drehmomentenänderung gerade aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mit der Laständerung eine Verstel
lung des Zündzeitpunkts auf seinen Ausgangswert erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Momenten- oder Drehzahlabweichun
gen durch Korrektur des Zündzeitpunkts im Rahmen einer Dreh
zahl-, Last- oder Momentenregelung kompensiert werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Wert für die Veränderung der
Luftzufuhr nach Maßgabe der Abweichung des eingestellten
Zündzeitpunkts vom einzustellenden Zündzeitpunkt nach der
Laständerung korrigiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Zündzeitpunkts
außerhalb des Betriebszustands der Laständerung auf einen
verbrauchsoptimalen Wert oder in dessen Nähe eingestellt
wird, so daß die Brennkraftmaschine mit hohem Wirkungsgrad
arbeitet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Laständerung beim Zu- bzw. Ab
schalten von zuschaltbaren Lasten, wie eine Klimaanlage, ein
automatische Getriebe, eine elektronisch steuerbare Kupplung
und/oder einen elektrischen Motorlüfter erfolgt.
10. Vorrichtung zur Steuerung des Drehmoments einer Brenn
kraftmaschine, mit einer Steuereinheit, welche wenigstens
die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine und deren Zündzeit
punkt beeinflußt, mit wenigstens einer, die Brennkraftma
schine abhängig von wenigstens einem Anforderungssignal be
lastenden Last, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerein
heit vor einer Lastveränderung zunächst eine Verstellung der
Luftzufuhr und des Zündzeitpunkts im Sinne einer Verschlech
terung des Wirkungsgrades der Brennkraftmaschine durchführt.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19517675A DE19517675B4 (de) | 1995-05-13 | 1995-05-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Drehmoments einer Brennkraftmaschine |
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