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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung
einer veränderlichen
Größe, insbesondere
bei Fahrzeugen, gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen
Patentansprüche.
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Aus
der
DE 41 33 855 A1 ist
ein Fahrgeschwindigkeitsregler für
ein Fahrzeug bekannt, der abhängig
von der Fahrgeschwindigkeit und Drehzahl ein- bzw. ausschaltbar
ist, wobei der Fahrgeschwindigkeitsregler nur dann aktiv ist, wenn
die gewünschte
Geschwindigkeit unter den anhand von Fahrgeschwindigkeit und Drehzahl
festgestellten Betriebsumständen
erreichbar ist.
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Aus
der
DE 28 18 270 C2 ist
ein Verfahren und eine Regelschaltung zum stoßfreien Wiederanfahren eines
Regelkreises bekannt, bei dem der zu Beginn einer Unterbrechung
vorhandene Wert des Stellsignals während der Unterbrechung aufrechterhalten
wird und bei dem nach der zeitweiligen Unterbrechung der Istwertzuführung am
Istwerteingang eines ein Integralverhalten aufweisenden Reglers
nach Beendigung der Unterbrechung als vorläufiges Sollwertsignal zunächst automatisch
ein Signal zugeführt wird,
welches gegenüber
dem zu diesem Zeitpunkt anstehenden Istwertsignal um einen vorgegebenen Betrag
verringert ist. Dieser vorgegebene Betrag ist konstant. Bei Erreichen
der Gleichheit des aufrechterhaltenen und des vom Regler erzeugten
Stellsignals wird die Zuführung
des vorläufigen
Sollwertsignals unterbrochen und das für den normalen Regelbetrieb
geltende Sollwertsignal verzögert
zur Wirkung gebracht.
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Aus
der
JP 57-050002 A ist
ein Prozesscontroller bekannt, bei dem eine Antwortcharakteristik verbessert
wird, indem eine Steuerarithmetik auf der Basis eines gewünschten
Wertes durchgeführt
wird, der größer als
ein letztendlich gewünschter
Wert ist, wenn ein detektierter Wert um mehr als ein vorgegebener
Wert kleiner als der letztendlich gewünschte Wert ist.
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Aus
der
DE 37 27 369 A1 ist
ein Regelsystem für
Prozesse bekannt, die durch ein Verzögerungsglied und ein Totzeitglied
approximierbar sind, wobei aus der Differenz zwischen Sollwert und
Regelgröße bei Auftreten
von deutlichen Sollwertänderungen
eine Umschaltung des Regelverhaltens erfolgt. Der Regler befindet
sich im Normalbetrieb in der Betriebsart Proportional-Integral-Regler,
während
bei Auftreten einer deutlichen Sollwertänderung die Umschaltung auf
Integralregelung erfolgt.
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Aus
der
DE 28 42 023 A1 ist
ein gattungsgemäßes Verfahren
bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung
bekannt. Dort wird die Fahrgeschwindigkeit eines Fahrzeugs über einen
Fahrgeschwindigkeitsregler in Abhängigkeit eines vom Fahrer über Bedienelemente
vorgegebenen Fahrgeschwindigkeitssollwerts und eines gemessenen
istwerts vorgenommen. Das Ausgangssignal des Fahrgeschwindigkeitsreglers
wirkt dabei auf ein Leistungsstellelement des Motors. Der Fahrgeschwindigkeitsregler
selbst zeigt Proportional-, Integral- und/oder Differentialverhalten.
Zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens des Regler wird bei
einem Regelvorgang, der eine Fahrgeschwindigkeitsänderung
hervorruft, wie z.B. eine Betätigung
der sogenannten Wiederaufnahmetaste oder der Beschleunigungstaste,
der Sollwert der Fahrgeschwindigkeitsregelung auf den Wert des bei
Betätigung
der jeweiligen Taste gemessenen Istgeschwindigkeitswerts zuzüglich eines
festen Delta-Werts gesetzt und die Fahrgeschwindigkeitsregelung durch
rampenförmige
Veränderung
des Sollwertes durchgeführt.
Ist der jeweils vom Fahrer gewünschte
Geschwindigkeitswert erreicht, wird der Delta-Wert wieder zurückgenommen
und der Sollwert auf den vom Fahrer gewünschten, durch die Regelung
eingestellten Istwert geführt.
Durch den fest vorgegebenen Delta-Wert können ferner unterschiedliche
Lastzustände
von Motor oder Fahrzeug nicht berücksichtigt werden. Ferner sind
Maßnahmen,
welche auch beim Setzen der momentanen Fahrgeschwindigkeit als die
vom Fahrer gewünschte Fahrgeschwindigkeit
ein gutes Übergangsverhalten mit
verbessertem Fahrkomfort ermöglichen,
nicht beschrieben.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, welche ein
gutes Übergangsverhalten
eines Reglers, insbesondere eines Fahrgeschwindigkeitsreglers, bei
Aktivierung des Reglers, z.B. Setzen der momentanen Geschwindigkeit
als gewünschte
Geschwindigkeit, ermöglichen.
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Dies
wird dadurch erreicht, daß bei
Aktivierung des Reglers, vozugsweise ein Fahrgeschwindigkeitsregler,
der Sollwert ausgehend von einem aktuell vorliegenden Wert wenigstens
der zu regelnden Größe, vorzugsweise
der momentanen Fahrgeschwindigkeit, auf einen von dieser wenigstens
einen Größe abweichenden
Wert gesetzt wird, so daß bei Aktivierung
des Reglers im wesentlichen keine Änderung oder Schwingung der
zu regelnden Größe erfolgt.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise führt zu einem
befriedigenden Übergangsverhalten bei
Aktivierung eines Reglers, insbsondere dann, wenn dieser ein Proportionalregler
oder ein Proportionalregler mit begrenztem Integralanteil darstellt.
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Besondere
Vorteile werden bei dem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
bei einem Fahrgeschwindigkeitsregler erzielt. Dort wird bei Aktivierung
des Reglers ein Sollwert vorgegeben, der gegenüber der aktuellen Geschwindigkeit
einen abweichenden Wert annimmt, so daß die Differenz zwischen Soll-
und Istwert gerade der durch die Reglerstruktur bleibenden Regelabweichung
entspricht. Der Sollwert wird dort ausgehend von der Fahrgeschwindigkeit
auf einen vorbestimmten, von der Fahrgeschwindigkeit abweichenden
Wert gesetzt, d.h erhöht.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ergibt ein befriedigendes Übergangsverhalten
bei zufriedenstellendem Fahrkomfort eines Fahrgeschwindigkeitsreglers
bei jeder Fahrgeschwingkeit, wenn durch Betätigung einer entsprechenden
Taste durch den Fahrer der aktuelle Geschwindigkeitswert durch Fahrgeschwindigkeitsregelung
eingehalten werden soll.
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Besonders
von Vorteil ist, daß die
zuvor gefahrene Geschwindigkeit bei Aktivieren des Fahrgeschwindigkeitreglers
ohne Geschwindigkeitsänderung
(Über-
bzw. Unterschwingen) oder -schwingungen vom Regler weitergeführt wird.
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Besonders
vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise bei der Anwendung
in Verbindung mit einem Fahrgeschwindigkeitsregler mit ausschließlich proportionalem
Anteil oder einem Fahrgeschwindigkeitsregler mit proportionalem
Anteil und begrenztem Integralanteil, vorzugsweise im Rahmen einer
elektronischen Motorleistungssteuerung.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
basiert auf der Bildung des Fahrgeschwindigkeitssollwerts bei Aktivierung
des Fahrgeschwindigkeitsreglers auf der Basis der aktuell vorliegenden
Istgeschwindigkeit und eines die momentane Fahrzeuglast repräsentierenden
Werts.
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Besonders
vorteilhaft ist die geschwindigkeitsabhängige Bildung des zusätzlichen
Wertes, da dadurch eine sehr einfache Bestimmung des zusätzlichen
Faktors ohne großen
Aufwand ermöglicht
wird.
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Ferner
kann die erhöhte
Sollgeschwindigkeit im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise während der
gesamten aktiven Phase des Fahrgeschwindigkeitsreglers beibehalten
werden. Eine Zurücknahme
mit dem daraus resultiernden aufwendigen Regelvorgang kann entfallen.
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Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ist auch im Zusammenhang mit anderen Ausführungsbeispielen bei anderen
Regelkreisen vorteilhaft, wo es darum geht, bei Aktivierung des Reglers
eine stetige Anbindung des der zu regelnden Größe an die kurz vor Aktivierung
des Reglers vorliegende zu erreichen. Dies z.B. bei Zwischendrehzahlreglern,
Reglern zur Regelung der Stellung von Klappen von Klimaanlagen,
Kupplungsregelkreises, etc. Besondere Vorteile werden erzielt bei
Reglern, bei denen aus ihrer Struktur heraus im stationären Betrieb
Regelabweichungen bestehen bleiben, wie Proportionalreglern, modifizierten
PI-reglern, etc.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie
aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele anhand
einer bevorzugten Anwendung an einem Fahrgeschwindigkeitsregler
näher erläutert. Dabei zeigt 1 ein Übersichtsblockschaltbild
einer elektronischen Motorleistungssteuerung mit Fahrgeschwindigkeitsregelung,
in deren Rahmen die erfindungsgemäße Vorgehensweise bevorzugt
realisiert ist. 2 zeigt ein Flußdiagramm,
welches die Realisierung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise als Rechenprogramm
skizziert. 3 schließlich zeigt beispielhaft Signalverläufe bei
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
im Zusammenhang mit der Aktivierung eines Fahrgeschwindigkeitsreglers.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt
ein Übersichtsblockschaltbild
einer elektronischen Motorleistungssteuerung, bei der die erfindungsgemäße Vorgehensweise
bevorzugt Anwendung findet. Dabei ist mit 10 eine Steuereinheit
dargestellt, der über
die Eingangsleitung 12 Signale von einer Bedieneinheit 14 für die Fahrgeschwindigkeitsregelung
zugeführt
werden. Diese umfaßt
dabei wie bekannt ein oder mehrere Tastelemente, denen die bekannten
Funktionen "Aus", "Setzen", "Beschleunigen", "Verzögern" bzw. "Wiederaufnahme" zugeordnet ist.
Eine zweite Eingangsleitung 16 verbindet die Steuereinheit 10 mit
einem Meßelement 18 zur
Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit Vist. Eine dritte Eingangsleitung 20 verbindet
die Steuereinheit 10 mit einem weiteren, vom Fahrer betätigbaren
Bedienelement 22, einem Fahrpedal. Ferner sind Eingangsleitungen 24 bis 26 vorgesehen,
welche die Steuereinheit 10 mit Meßeinrichtungen 28 bis 30 zur Erfassung
weiterer Betriebsgrößen des
Motors und/oder des Fahrzeugs, die im Zusammenhang mit der elektronischen
Motorleistungssteuerung von Bedeutung sind, verbindet. Eine weitere
Eingangsleitung 32 führt
der Steuereinheit 10 die Position eines einzustellenden
Leistungsschnittelements 36 zu. Die Ausgangsleitung 34 der
Steuereinheit 10 führt
auf das Leistungsstellelement 36 des Motors, vorzugsweise
einer Drosselklappe zur Steuerung der Luftzufuhr zu einer Brennkraftmaschine.
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Die
Steuereinheit 10 selbst besteht im wesentlichen aus einer
Lageregelung oder -steuerung 38 zur Einstellung des Leistungsstellelements 36,
einer Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 sowie einer elektronischen
Motorleistungssteuerungseinheit 42. Die Eingangsleitung 20 sowie
die Leitungen 24 bis 26 sind der elektronischen
Motorleistungssteuerung zugeführt,
deren Ausgangsleitung 44 auf eine Auswahleinheit 46 geführt ist.
Deren Ausgangsleitung 48 wiederum führt auf den Lageregler 38.
Die Eingangsleitung 12 von dem vom Fahrer zur Fahrgeschwindigkeitsregelung
betätigbaren
Bedienelement 14 sowie die Eingangsleitung 16 vom
Meßelement 18 führt zur Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 und
auf eine Speicher- und Berechnungseinheit 50. Die Ausgangsleitung 54 der
Einheit 50 verbindet diese mit der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40,
deren Ausgangsleitung 62 auf die Auswahlstufe 46 geführt ist.
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Über die
Leitung 48 wird dem Lageregler 38 ein Sollwert
AlphaSoll für
die Stellung des Leistungsstellelements 36 zugeführt. Der
Lageregler 38 regelt unter Berücksichtigung der aktuellen
Stellung des Leistungsstellelements 36, welche über die
Leitung 32 dem Lageregler 38 zugeführt wird,
mittels eines elektrischen Motors die Stellung des Leistungsstellelements 36 entsprechend
dem vorgegebenen Sollwert ein. Der Lagesollwert wird dabei je nach
Betriebsart der Steuereinheit in Abhängigkeit der elektronischen
Motorleistungssteuerungseinheit 42 oder in Abhängigkeit
der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 festgelegt. Die
Auswahl zwischen diesen beiden Betriebsarten findet in der Auswahleinheit 46 statt,
die in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel als
Maximal- bzw. Minimalwertauswahlstufe oder als Umschaltmittel in
Abhängigkeit
beispielsweise eines Betriebsartensignals von der Bedieneinheit 14 ausgeführt ist.
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Die
elektronische Motorleistungssteuerung 42 bildet im wesentlichen
in Abhängigkeit
des Fahrerwunsches, der durch die Stellung des Bedienelements 22 repräsentiert
ist, sowie ggf. unter Berücksichtigung
der weiteren Betriebsgrößen, die über die Leitungen 24 bis 26 der
Einheit 42 z.B. zur Durchführung einer Leerlaufregelung
zugeführt
werden, den Lagesollwert für
das Leistungsstellelement 36, welcher über die Leitung 44 dem
Lageregler 38 zugeführt
wird. Weitere Betriebsgrößen können insbesondere
im Hinblick auf eine Leerlaufregelung Motordrehzahl, Motortemperatur,
etc. aber auch Antriebsschlupfregel- oder Motorschleppmomentregeleingriffssignale
sein. Die Auswahleinheit 46 sorgt dafür, daß bei nichtaktiver Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 der
Lagesollwert von der Leistungssteuerungseinheit 42, bei
aktiver Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 von dieser
bestimmt wird.
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Die
Fahrgeschwindigkeitsregelung 40 funktioniert im wesentlichen
wie im eingangs genannten Stand der Technik beschrieben. Dem Fahrer
stehen im Bedieneinheit 14 die Wahl der Betriebsarten "Beschleunigen", "Verzögern", "Wiederaufnehmen", "Setzen" sowie "Aus" zur Verfügung. Entsprechende Signale
werden über
die Leitung 12 der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 zugeführt. Der
Beschleunigungs-, Verzögerungs-
und der Wiederaufnahmemodus werden dabei über die im eingangs genannten
Stand der Technik gezeigten Rampensteuerung bewältigt. Im Gegensatz zum obengenannten Stand
der Technik besteht die Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 in
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
aus einem Proportionalregler mit einem begrenzten Integralanteil
oder aus einen reinen Proportionalregler. Unter einem Proportionalregler
mit begrenztem Integralanteil, der in der Fachliteratur für Regelungstechnik
auch als "modifizierter
PI-Regler" bezeichnet
ist, wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung ein Regler mit Proportional-
und Integralanteil verstanden, dessen Sprungantwortverhalten zunächst eine
den Proportionalanteil charakterisierende sprungförmige Veränderung
des Reglerausgangssignals aufweist, welches dann asymptotisch in
der Art eines Verzögerungsgliedes
auf den veränderten
Endwert läuft.
Der Integralwert ist demnach begrenzt, er kann einer anliegende
Regelabweichung nicht vollständig
ausregeln. Dies verbessert das Verhalten insbesondere nach Bergauf-
oder Bergabfahrt den Übergang
in den stationären
Betriebszustand, der ohne Über-
oder Unterschwingen der Geschwindigkeit bewältigt wird, da das Ausgangssignal
durch den Integralanteil während
Bergauf- oder Bergabfahrt nicht an einen Grenzwert geführt werden
kann. Im stationären
Betrieb bei sich nicht verändernder
Regelabweichung bleibt der Integralanteil konstant, vorzugsweise
auf dem oben erwähnten
Endwert.
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Zur
Verbesserung des Übergangsverhaltens bei
Aktivierung der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 vorzugsweise
durch die Funktion "Setzen", bei der die aktuell
gefahrene Geschwindigkeit als die vom Fahrer gewün schte durch die Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 eingehalten
wird, wer den besondere Maßnahmen
ergriffen. Dazu wird das entsprechende Betätigungssignal über die
Leitung 12 der Speicher- und Berechnungseinheit 50 zugeführt. Dort
wird auf das Betätigungssignal
hin auf der Basis der momentanen Fahrgeschwindigkeit der Fahrgeschwindigkeitssollwert
gebildet. Dies erfolgt durch Multiplikation der Istgeschwindigkeit
mit einem vorgegebenen Faktor, der größer 1, maximal vorzugsweise
1,2, beträgt.
Der entsprechend gebildete Sollwert wird über die Leitung 54 der
Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 zugeführt. Dadurch
bekommt der Proportionalanteil des Reglers zu Beginn der Regelung
eine Regelabweichung simuliert, so daß eine Geschwindigkeitsänderung
bei Aktivierung der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 nicht
auftreten kann. Der Multiplikationsfaktor ist dabei derart auf die
Fahrgeschwindigkeitsregelung abzustimmen, daß die durch das Setzen des
Sollwertes vorgegebene Regelabweichung zwischen Soll- und Istwert
der systembedingt bleibenden Regelabweichung des Proportionalanteils der
Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 in allen Betriebsphasen
des Fahrzeugs entspricht. Eine Veränderung der Istgeschwindigkeit
bei Aktivierung erfolgt daher nicht.
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Entsprechende
Maßnahmen
werden auch bei Inbetriebnahme der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 über die
Funktion Wiederaufnahme, Beschleunigung oder Verzögerung eingeleitet.
Der erhöhte
Sollwert wird dabei nicht mehr zurückgenommen, vielmehr wird der
Faktor auch bei der Rampensteuerung im Beschleunigungs-, Verzögerungs-
oder Wiederaufnahmefall berücksichtigt.
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Der
Grundgedanke, welcher der erfindungsgemäßen Vorgehensweise zugrundeliegt,
ist, daß dem
Proportionalregler zu Beginn der Regelung eine die Motor- bzw. Fahrzeuglast
repräsentierende Soll-Istabweichung
zur Verfügung
gestellt werden muß.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
geschieht dies der Einfachheit halber auf der Basis der Istgeschwindigkeit,
wobei der Sollwert durch Multiplikation mit einem vorbestimmten
Faktor gebildet wird. Der Sollwert kann in anderen Ausführungsbeispielen
in vorteilhafter Weise beispielsweise auch auf der Basis der Motordrehzahl
und der eingelegten Gangstufe oder der Motorlast (ermittelt aus
Luftmasse, Saugrohrdruck oder Drosselklappenstellung) gebildet werden.
Ferner kann der Faktor selbst betriebsgrößenabhängig, vorzugsweise fahrgeschwindigkeitsabhängig vorgegeben
werden.
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Neben
der in 1 dargestellten Anwendung auf einen Otto-Motor,
kann die erfindungsgemäße Vorgehensweise
auch in vorteilhafter Weise bei der Steuerung von Dieselmotoren
oder auch in Verbindung mit alternativen Fahrzeugantriebskonzepten,
beispielsweise Elektromotoren, Anwendung finden.
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2 zeigt
ein Flußdiagramm,
welches die Realisierung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise als Rechenprogramm
skizziert. Nach Start des Programmteils in 2 werden
in einem ersten Schritt 100 die möglicherweise vorliegenden Betätigungssignale
der Bedieneinheit 14, die Istgeschwindigkeit Vist sowie
die weiteren Betriebsgrößen (Be dienelement 22,
Meßeinrichtungen 28 bis 30,
Stellung des Leistungs-stellelement 36,
etc.) eingelesen. Darauf wird im ersten Abfrageschritt 102 überprüft, ob die
Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 aktiv ist. Ist dies
nicht der Fall, wird gemäß Schritt 104 der
Lagesollwert für
das Leistungsstellelement 36 auf der Basis der weiteren
Betriebsgrößen bestimmt
und gemäß Schritt 106 eingeregelt.
Danach wird der Programmteil beendet und zu gegebener Zeit wiederholt.
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Wurde
im Abfrageschritt 102 erkannt, daß die Fahrgeschwindigkeits
regeleinheit 40 aktiv ist, so wird im darauffolgenden Abfrageschritt 108 durch Überprüfen einer
entsprechenden Marke abgefragt, ob die Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 gerade in
Betrieb genommen wurde. Ist dies der Fall, wird gemäß Schritt 110 der
Sollgeschwindigkeitswert aus dem Istgeschwindigkeitswert multipliziert
mit dem Faktor K bestimmt. Der Faktor K ist dabei größer 1, vorzugsweise
maximal 1,2 und kann je nach Betriebszustand des Motors, beispielsweise
geschwindigkeits abhängig,
drehzahlabhängig,
lastabhängig und/oder
temperaturabhängig
(Motor-, Außenluft-, etc.)
vorgegeben sein. Danach wird gemäß Schritt 112 der
Leistungsstellelementesollwert AlphaSoll als Funktion der Sollgeschwindigkeit
und der Istgeschwindigkeit gemäß der vorgegebenen
Fahrgeschwindigkeitsregelungstrategie bestimmt und nach Schritt 106 eingeregelt.
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Ist
die Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 aktiv und wurde
er nicht gerade in Betrieb genommen, so erfolgt die Bildung des
Sollwert ebenfalls gemäß Schritt 112 entsprechend
der berechneten Sollgeschwindigkeit, welche im Beschleunigungs-
oder Verzögerungsfall
rampenförmig
sich verändert,
und der Istgeschwindigkeit. Die Einregelung der Position des Leistungsstellelements 36 erfolgt
dann gemäß Schritt 106.
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Typische
Signalverläufe
sind in 3 dargestellt. Dabei ist jeweils
waagrecht die Zeit aufgetragen, in 3a senkrecht
das Betätigungssignal "Setzen", in 3b senkrecht
die Soll- bzw. die Istgeschwindigkeit.
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Dabei
sind zwei Fälle
mit hoher und mit niedriger Geschwindigkeit unterschieden. Zum Zeitpunkt T0
wird durch Betätigen
der Setztaste durch den Fahrer ein entsprechendes Setzen des Sollwertes
(vgl. 3b, strichliert) ausgelöst und die
Istgeschwindigkeit wird nahtlos von der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 eingehalten.
Im anderen Beispiel wird zum Zeitpunkt T0' bei niedrigerer Geschwindigkeit die Setztaste
betätigt,
so daß gemäß 3b eine entsprechende Sollgeschwindigkeit
(strichpunktiert) einigestellt wird. Auch hier wird die Fahrgeschwindigkeit
von der Fahrgeschwindigkeitsregeleinheit 40 ohne Änderung
eingehalten. Die Soll-Istabweichung ist dabei bei höheren Geschwindigkeiten
betragsmäßig größer als
bei kleinen.
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Die
beschriebene Vorgehensweise läßt sich vorteilhaft
in analoger Weise auch auf andere Regelkreise anwenden, wobei der
Sollwert jeweils auf einen vorbestimmten Wert auf der Basis der
zu regelnden Größe bei Aktivierung
des Reglers gesetzt wird, der von Wert der zu regelnden Größe abweicht
und so gewählt
ist, daß bei
Aktivierung kein Regeleingriff erfolgt, die zu regelnde Größe also
im wesentlichen unverändert
anbindet. Die Aktivierung kann dabei auch neben der manuellen Art
automatisch erfolgen.