DE1951751B2 - Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus einem kohlenwasserstoffhaltigen Gas - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus einem kohlenwasserstoffhaltigen GasInfo
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Description
Bei der Pyrolyse von Äthan, Propan, Naphtha, Gasöl
und anderen Ausgangsstoffen für die Erzeugung von Olefinen enthält der Gasabsirom saure gasförmige
Komponenten, z. B. Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und Spuren von Carbonylsulfid, sowie außerdem
diolefinischc Verbindungen, /.. B. Propadien, Butadien, Cyclopentadien. Bei der Reinigung derartiger Pyrolyseausflußgasr für die anschließende Gewinnung erwünschter Produkte, wie Äthylen und Propylen, werden
die sauren Gase im allgemeinen /iicrsl aus dem
gasförmigen Ausfluß entfernt, indem der Ausfluß in
einem Absorptionsturm mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. einer wäßrigen Aminlösung, in Berührung
gebracht wird. Die wäßrige Aminlösung, die nun saure Gase enthält, wird von dem Absorptionsturm abgezogen und in eine Regenerationseinrichtung eingeführt, in
der die wäßrige Lösung zum Austreiben de·· sauren Gase erhitzt wird. Die wäßrige Aminlösung, die nun im
wesentlichen frei von sauren Gasen ist, wird dann zu
ίο dem Absorptionsturm zurückgeführt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß wärmeempfindliche Diene in das Aminabsorptionssysiem mitgeführt werden, wodurch Polymerisationen in
dem Aminregenerator und dem Wärmeaustauschsy
stern auftreten.
Aus der DE-AS 12 61 622 ist es bekannt, hochviskose
Materialien, nämlich hochviskose organische Schwefelverbindungen aus einer Alkalilauge zu entfernen. Diese
hochviskosen Schwefelverbindungen scheiden sich bei
der Aikaüwasche bestimmter Rohgase im Absorptionsgefäß ab. Um dies zu verhindern, kondensiert man
entweder einen Teil des Rohgases im Absorber oder setzt während der Gaswäsche organische Lösungsmittel
zu.
Die Erfindung hat sich nunmehr zur Aufgabe gestellt,
die Polymerisation von Dienen und damit die Abscheidung hochviskoser Materialien in einem Aminregenerator durch Entfernen der gasförmigen Diene aus
Aminlösungsmitteln zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch das in den Patentansprüchen beschriebene Verfahren gelöst, das den Gegenstand der Erfindung darstellt.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Bodenanteile des
J5 Aminabsorbers innig mit einem Kohlenwasserstoff
vermischt und es wird eine Kohlenwasserstoffphase, die die Diene enthält, von der wäßrigen Aminlösung vor
deren Einführung in den Aminr<.gjnerator und die
Wärmeaustauscheinrichtungen abgetrennt. Betrachtet
man beispielsweise die Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen, wie Älhan, Propan, Naphtha, Gasöl, zur Erzeugung
von Äthylen, so wird der gasförmige Ausfluß, der Diene enthält, mit der wäßrigen Aminlösung in einem
Absorptionsturm zur Entfernung der sauren Gase in
Berührung gebracht und als Folge dieser Behandlung
werden schwerere Kohlenwasserstoffe unter Einschluß von Dienen in die wäßrige Aminlösung mitgeführt. Die
Menge der in die wäßrige Aminlösung mitgeschleppten Kohlenwasserstoffe hängt von dem Pyrolyseeinsatzma
lerial ab (bei Äthan oder Propan als Einsatzmaterial
enthält der Pyrolyseausfluß wenig schwerere Kohlenwasserstoffe, während bei Naphtha und Gasöl als
Pyrolysebeschickung größere Mengen an schwereren Komponenten anwesend sind), und in Fällen, wo die in
die Aminlösung milgeführte Kohlenwasserstoffmenge die Menge, die gelöst werden kann, übersteigt, kann der
Überschuß in Form einer zusammenhängenden Ölphase und einer Dispersion von Kohlenwasserstoffen in der
wäßrigen Lösung vorliegen. Wenn ein solcher Übcr
schuß anwesend ist, wird er vorzugsweise von der
wäßrigen Aminlösung abgetrennt, und zwar vor der Vermischung der Aminlösung mit dem Kohlenwasserstoffmaterial, wie das nachstehend noch erläutert wird.
Bei dem Kohlenwasserstofflösungsmittel, das zur
Entfernung der Diene aus der wäßrigen Aminlösung
benutzt wird, handelt es sich um ein Material, das frei von olefinisch ungesättigten Komponenten ist und einen
Siedepunkt von mindestens lOO'C hat, um eine
Verdampfung bei den in dem Aminabsorptionssystem angewendeten Temperaturen und Drücken zu vermeiden.
Der Aminabsorber wird beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 22° und 52°C und einem
Überdruck zwischen 3,4 und 27,6 bar betrieben; das nachstehend noch näher erläuterte Trenn- oder
Absetzgefäß zur Trennung von Kohlenwasserstoff- und wäßriger Phase wird beispielweise bei einer Temperatur
zwischen 18° und 49° C und einem Überdruck zwischen 1,72 und 20,7 bar betrieben; dabei wird der
Druck in dem Absetzgefäß beispielsweise niedriger gehalten als im Absorber. Weiterhin sollte, um die
Rückführung des Kohlenwasserstofflösungsmittels zu
erleichtern, das Lösungsmittel keine azeotropen Gemische mit den gewöhnlich in dem Pyrolyseausfluß
anwesenden Dienen bilden, um eine Rückgewinnung des Lösungsmittels durch eine einfache Destillation zu
ermöglichen. Das Kohlenwasserstofflösungsmittel kann aus einer oder mehreren Komponenten bestehen und
kann aromatisch oder nicht-aromatisch sein, wobei ein aromatisches Lösungsmittel, z. B. Toluol, oevorzugt
wird. Es werden aber auch gute Ergebnisse mit einem nicht-aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. einem
Naphtha niederen Molekulargewichts, erzielt.
Das Kohlenwasserstofflösungsmittel wird mit der
angereicherten wäßrigen Aminlösung in einer Menge vermischt, die ausreicht, um alle darin dispergierten
oder gelösten Dioefine abzutrennen. Im allgemeinen genügt eine Zugabe von 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent des
Kohlenwasserstofflösungsmittels, bezogen auf die Aminzirkulation, für eine wirksame Entfernung der
Diene, es können in manchen Fällen aber auch größere Mengen, z. B. bis zu 4%, angewendet werden. Der
Kohlenwasserstoff und die wäßrige Amin'ösung werden über eine hinreichende Zeitspanne zur Herbeiführung J5
einer Gleichgewichtseinstellung, d. h. wirksamen Absorption praktisch aller Diene in das Kohlenwasserstofflösungsmittel,
innig miteinander in Berührung gebracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit verschiedenen Aminlösungen durchgeführt werden. Als typische
Beispiele für derartige Amine, wozu primäre, sekundäre und tertiäre Amine sowie Mono-, Di- und Triamine
gehören, seien genannt: aliphatisrhe Kohlenwasserstoffamine, z. B. Hexylamin, Dipropylamin. Propylendiamin,
Triethylendiamin, Äthylendiamin und Triaminopropan; hydroxylsubstituierte aliphatische Kohknwasserstoffamine,
z. B. Mono-, Di- und Triethanolamin, Dihydroxypropylamin und Diäthylaminoäthylalkohol;
Aralkylamine, z. B. Benzylamin und Phenyläthylamin; v> cycloaliphatische Kohlenwasserstoffamine, z. B. Cyclohexylamin
und Cyclopentylamin. Derartige wäßrige Aminlösungen sind auf dem Fachgebiet bekannt.
Bei den Dienen, die nach dem Verfahren aus den wäßrigen Aminlösungen abgetrennt werden, handelt es
sich insbesondere um solche Diene, wie sie bei einem Kohlenwasserstoffpyrolyseverfahren erzeugt werden,
beispielsweise Alkadiene, z. B. Butadien, Propadien und Pentadien, und Cycloalkadiene, z. B. Cyclopentadien
und Cyclohexadien. Bei der Pyrolyse eines Kohlenwas- t>o
serstoffs zur Erzeugung von Äthylen sind im Ausfluß zumeist vor allem Butadien, Cyclopentadien und
Cyclohexadien anwesend.
Das erfindungsgemäßc Verfahren führt zu wesentlichen
technischen Vorteilen, insbesondere zu einer t,5 praktisch vollständigen Jeseitigung der auf Polymerisationsvorgängen
beruhenden Schwierigkeiten, wie sie bisher in Verbindung mit dem Aminrcgenerator und den
WärmeauFtauscheinrichtungen auftraten. Weiterhin können die zur Beseitigung derartiger Schwierigkeiten
angewendeten Arbeitsmaßnahmen und Apparateteile zwanglos und in einfacher Weise in bereits vorhandene
Aminabsorptionsverfahren und -vorrichtungen eingefügt
werden. Das Verfahren ist betriebssicher durchzuführen und außerdem von guter Wirtschaftlichkeit, da
eine praktisch vollständige Rückgewinnung aller Komponenten erreicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen
weiter veranschaulicht
F i g. 1 ist ein vereinfachtes schematisches Fließbild
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
F i g. 2 ist ein vereinfachtes schematiches Fließbild
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Diese Ausführungsformen werrf ji nachstehend in
Verbindung mit der Behandlung eines "yroiyseausfiusses als ein Beispiel für ihre Anwendungsmöglichkeit
beschrieben.
In den Zeichnungen sind zahlreiche Ausrüstungsteile,
wie PuTipen, zur Vereinfachung der Erläuterung und
Verbesserung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die F i g. 1 veranschaulicht eine Ausführungsform, die insbesondere für die Behandlung einer Aminabsorptionslösung
geeignet ist, bei der die Menge an schwereren Kohlenwasserstoffen, die in die wäßrige
Aminlösung mitgeführt wird, vergleichsweise gering ist.
Ein gasförmiges Kohlenwasserstoffmaterial, z. B. ein Ausfluß aus der Pyrolyse von Äthan, der saure Gase und
Diene als Verunreinigungen enthält, wird durch eine Leitung 10 in einen Abscrptionsturm 11 eingeführt, der
mit geeigneten Einrichtungen zur Herbeiführung einer innigen Berührung von Gas und Flüssigkeit ausgestattet
ist. In dem Absorptionsturm erfolgt eine Enifern; ng von
sauren Gasen. Eine wäßrige Aminlösung, z. B. eine wäßrige Lösung von Monoäthanolamin, wird in den
Ab^orptionsturm 11 durch eine Leitung 12 eingespeist
und tritt mit dem Kohlenwasserstoffgas in Gegenstromberührung. Dies führt zu einer Absorption von sauren
Gasen durch die wäßrige Aminlösung, wobei außerdem Diene, die in dem gasförmigen Kohlenwasserstoffausfluß
enthalten sind, in die wäßrige Aminiösung mitgeschleppt werden. Ein von sauren Gasen freier
Kohlenwasserstoff wird aus dem Absorptionsturm 11 durch eine Leitung 13 abgezogen.
Ein Kohlenwasserstoff mit den vorstehend erläuterten Eigenschaften, z. 8. Toluol oder ein entbutanisiertes
aromatisches Destillat, rtas frei von Dienen ist, wird den Bodeicnteilen der wäßrigen Aminlösung des Absorptionsturms
11 durch eine Leitung 14 zugesetzt und der gebildete vereinigte Strom wird durch eino Leitung 15
abgezogen. Im Bodenbereich des Absorptionsturms 11 wird durch eine Flüssigkeitsstandregeleinrichtung, die
zusammengefaßt mit 16 bezeichnet ist, ein geeigneter, verhältnismäßig niedriger Flüssigkeitsstand aufrechterhalten.
Der vereinigte Strom aus Kohlenwasserstofflösungsmitlcl
und wäßriger Aminlösung der Le'tung 15
wird durch eine Mischeinrichtung 17, die /on bekannter Art sein kann, geleitet, um eine innige Berührung von
wäßriger Aminlösung und Kohlenwasserlösungsmittel sicherzustellen. Da.s Gemisch geht dann durch eine
Zusammenfließ- oder Koalesziereinrichtung 19, zur Verbesserung der Trennung von Kohlenstoff- und
wäßriger Plinse. Das aus der Koalesziereinrichinng 19
.ibgczogedc Cjemisch v>ird in ein senkrecht angeordnc
tes Trenn- oder Absetzgefäß 21 durch einen Einlaß 22 in Form eines abgestumpften Kegels eingeführt. Das
Absetzgefäß 21 wird mittels eines Druckregelvcntils 20 bei einem Druck gehalten, der tiefer als der im Absorber
11 aufrechterhaltene Druck ist. Durch Verringerung des
Drucks über dem Gemisch werden Gase. z. B. Methan, die in dem Absorber 11 in der Aminlösung gelöst
worden sind, aus der Lösung freigegeben, und das Aufsteigen dieser freigegebenen Gase in Verbindung
mit der senkrechten Anordnung des Absetzgef.ißes 21 und der Ausbildung des Einlasses 22 in Form eines
abgestumpften Kegels begünstigt die Trennung der beiden Phasen in dem Absetzgefäß 21 durch Hochbringen
der dispergieren Teilchen der Kohlenwasserstoffphase zu der Oberfläche.
Eine wäßrige Aminlösung, die frei von Kohlenwasserstoffen ist, wird aus dem Absetzgefäß 21 durch eine
Leitung 23 abgezogen, durch einen Wärmeauslauscher 24 geleitet, zur Erhitzung der Lösung durch indirekten
Wärmeaustausch mit regenerierter Aminlösung, und in einen Aminregenerator 25 eingeführt. Ein saure Gase
umfassendes Überkopfprodukt wird von dem Aminregenerator 25 durch eine Leitung 26 abgenommen. Die
im Sumpf anfallende regenerierte Aminlösung wird von dem Regenerator 25 durch eine Leitung 27 abgezogen,
zur Kühlung durch den Wärmeaustauscher 24 geleitet und dann durch die Leitung 12 zu dem Aminabsorber 11
zurückgeführt.
Die sich in dem Absetzgefäß 21 bildende Kohlenwasserstoffphase enthält praktisch die Gesamtmenge der
Kohlenwasserstoffe, die von dem Absorptionsturm 11
durch die Leitung 15 abgezogen worden ist. Diese Kohlenwasserstoffphase wird aus dem Absetzgefäß 21
durch eine Leitung 28 abgezogen, vorzugsweise durch Überfließen über eine Trennwand. Ein Teil des durch die
Leitung 28 abfließenden Kohlenwasserstoffmaterials wird durch eine Leitung 29 abgezweigt, um eine
Ansammlung von gegebenenfalls anwesenden Dienen, die nicht durch eine einfache Destillation abgetrennt
werden können, zu verhindern; der verbleibende Teil wird durch einen Wärmeaustauscher 31 geführt und in
einen Niederdruck-Destillationsturm 32 eingeleitet, der beispielsweise bei einem absoluten Druck von 0,172 bar
und einer maximalen Sumpftemperatur von 6O0C betrieben wird, z. B. unter Anwendung einer mit
Heißwasser von 660C gespeisten Reboilerschlange 33,
um eine Polymerisation von Dienen zu verhindern.
Die in dem Absetzgefäß 21 frei gemachten Gase werden durch eine Leitung 34 abgezogen und in den
Destillationstu. m 32 eingeführt, um zum einen jegliches
darin enthaltene Kohlenwasserstofflösungsmittel zurückgewinnen und zum anderen das Austreiben der
Diene zu unterstützen. Ein Dien-Überkopfprodukt wird von dem Destillationsturm 32 durch eine Leitung 35
abgezogen, durch einen Kondensator 36 geführt, der mit einem geeigneten Kühlmittel gespeist wird, z. B. einem
Kühlmittel von 4°C, um einen Teil des Materials zu kondensieren, und dann in eine Rückflußtrommel 37
eingeführt. Der in der Rückflußtrommel 37 abgetrennte flüssige Anteil wird durch eine Leitung 38 als Rückfluß
zu dem Destillationsturm 32 zurückgeführt. Der gasförmige Anteil wird aus der Rückflußtrommel 37
durch eine Leitung 39 mittels eines Wasserdampfstrahlsaugers 41 oder einer Vakuumpumpe, die den
Betriebsdruck in dem Destillationsturm 32 aufrechterhält, abgezogen.
Vom Boden des Destillationsturms 32 wird das Kohlenwasserstofflösungsmittel, das nunmehr praktisch
frei von Dienen ist und gegebenenfalls durch eine Leitung 42 zugeführtes Ergänzungslöstingsmittel umfaßt,
durch eine Leitung 43 abgezogen, zur indirekten Erhitzung der Beschickung für den Destillationsturm 32
durch den Wärmeaustauscher 31 gleitet und dann durch die Leitung 14 in den Absorptionsturm 11 eingeführt.
In der F i g. 2 ist eine Auslührungsform dargestellt, die
besonders für die Behandlung einer Aminlösung geeignet ist. bei der die in die wäHrige Aminlösung
mitgeführte Menge an schwereren Kohlenwasserstoffen verhältnismäßig groß ist. In der F i g. 2 sind Teile, die
mit denen der Ausführungsform gemäß Fig. I übereinstimmen,
durch gleiche aber mit einem Strich versehene Bezugszeichen bezeichnet. Ein gasförmiges Kohlen
Wasserstoffmaterial, ζ. B. ein aus der Pyrolyse von Naphtha stammender Ausfluß, der saure Gase und
Diene als Verunreinigungen enthält, wird durch eine Leitung 10' in einen Absorptionsturm I Γ eingeführt, der
mit geeigneten Gas-Flüssigkeits-Berührungseinrichtungen versehen ist; dort erfolgt die Entfernung von sauren
Gasen. Eine wäßrige Aminlösung, z. B. eine wäßrige Lösung von Monoäthanolamin, wird in den Absorptionsturm
11' durch eine Leitung 12' eingeführt, so daß
sie mit dem Kohlenwasserstoffgas in Gegenstromberührung kommt. Hierdurch werden saure Gase in der
wäßrigen Aminlösung absorbiert, außerdem werden Dieiic und schwerere Kohlenwasserstoffe, die in dem
gasförmigen Kohlenwasserstoffausfluß enthalten sind, in die wäßrige Aminlösung getragen. Ein von sauren
Gasen freies Kchlenwasserstoifmaterial wird von dem Absorptionsturm 1Γ durch eine Leitung 13' abgezogen.
Infolge der Anwesenheit verhältnismäßig großer Mengen an schwereren Kohlenwasserstoffen in dem
gasförmigen Ausfluß, der in den Absorptionsturm 11' eingeführt wird, gelangen große Mengen an schwereren
Kohlenwasserstoffen in die Aminlösung. Bei dieser Ausführungsform wird durch einen dem Flüssigkeitsstandregler
16 in Fig. I entsprechenden Flüssigkeitsstandregler ein höherer Flüssigkeitsstand am Boden des
Absorptionsturms 1Γ aufrechterhalten und es wird eine primäre Abtrennung einer Kohlenwasserstoffphase im
Sumpf des Absorptionsturms 11' vorgenommen. Die primäre Kohlenwasserstoffphase wird von dem Absorptionstrum
1Γ durch eine Leitung 101' abgezogen und ohne weitere Behandlung in den oberen Teil des
Absetzgefäßes 2V eingeführt. Alternativ kann ein gesonderter Behälter in Nähe des und in kommunizierender
Verbindung mit dem Absorber W angeordnet und die anfängliche Phasentrennung in dem gesonderten
Behälter durchgeführt werden.
Ein Kohlenwasserstoff mit den vorstehend erläuterten Eigenschaften, z. B. Naphtha, wird der wäßrigen
Aminlösung im Sumpf des Absorptionsturms 11', die nach der anfänglichen Abtrennung einer Kohlenwasserstoffphase
verbleibt, durch eine Leitung 14' zugesetzt und der gebildete vereinigte Strom wird durch eine
Leitung 15' abgezogen. Der vereinigte Sirom aus Kohlenwasserstofflösungsmittel und wäßriger Aminlösung
in der Leitung 15' wird durch eine Mischeinrichtung 17' bekannter Art geführt, um eine innige
Berührung zwischen der wäßrigen Aminlösung und dem Kohlenwasserstofflösungsmittel sicherzustellen. Das
Gemisch fließt dann durch eine Zusammenfließ- oder Koalesziereinrichtung 19', zur Unterstützung der
Trennung von wäßriger und Kohlenwasserstoffphase, und dann in ein Trenn- und Absetzgefäß 21'. Aus dem
Ansetzgefäß 2V werden eine Kohlenwasserstoffphase und eine wäßrige Phase abgezogen, diese werden
anschließend in gleicher oder ähnlicher Weise wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 weiter behandelt.
Gemäß den vorstehenden Erläuterungen sind also die Ausfiihrungsformen der Fig. 1 und der Fig. 2 gleich
oder ähnlich, mit der Ausnahme, daß bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 eine zweistufige Kohler.^asserstoffbehandlung
und -abtrennung vorgenommen wird.
Es ist auch möglich beispielsweise die Kohlenwasserstoffphase und die wäßrige Aminphase nach anderen
Methoden als durch Absetz-Dekantierung voneinander zu trennen. Auch kann beispielsweise die wäßrige
Aminlösung mit einem Kohlenwasserstoff der vorstehend angegebenen Eigenschaften in mehr als einer
Stufe behandelt werden, jedoch ist in den meisten Fällen eine einstufige Behandlung ausreichend. Ferner kann
das Kohlenwasserstofflösungsmittel zu der angereicherten Aminlösung an einer anderen Stelle als am Boden
des Absorptionsturms zugegeben werden, solange diese Zugabe vor der Aminregeneration erfolgt.
Auch kann, wenn das zur Entfernung von Dienen aus der Amin und saure Gase enthaltenden wäßrigen
Absorptionslösung verwendete Kohlenwasserstofflösungsmittel aus einem petrochemischen Verarbeitungsverfahren
stammt, z. B. aus einem aromatischen Destillat besteht, die Destillationskolonne zur Behandlung
der aus dem Absetzgefäß kommenden Kohlenwasserstoffphase fortgelassen und die Kohlenwasserstoffphase,
nach Entfernung gegebenenfalls anwesenden Wassers, direkt zu dem petrochemischen Verarbeitungsverfahren
zurückgeführt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels weiter veranschaulicht.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. I können z. B. die nachstehenden oder ähnliche Betriebsbedingungen
eingehalten werden:
Absorber 11 | 15,2 bar |
Überdruck | 32° C |
Temperatur | 2.76 bar |
Überdruck | 32° C |
Temperatur | |
Amingenerator25 | 0,69 bar |
Überdruck | 121°C |
Temperatur | |
Destillatinnstnrm 13 | 0.13 bar |
absoluter Druck | I°C |
Überkopftemperatur | 54° C |
Bodentemperatur | |
Die wäßrige Aminlösung bestand aus einer wäßrigen Lösung von Monoäthanolamin, die Beschickung zu dem
Aminabsorber bestand aus einem Ausfluß, der bei der Pyrolyse von Äthan erhalten wurde und saure Gase
sowie Dienkohlenwasserstoffe enthielt, und das Kohlenwasserstofflösungsmittel bestand aus Toluol; letzteres
wurde in einer Menge von 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Zirkulation der wäßrigen Aminlösung,
jo angewendet. Bei dieser Arbeitsweise enthielt die wäßrige Aminlösung, die in den Aminregenerator
eingeführt wird, weniger als 20 Teile je Million (ppm) Diene.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus
einem kohlenwasserstoffhaltigen Gas, das Diene und saure Gase enthält, mit einer wäßrigen Aminlösung,
Regenerierung der Aminlösung und Rückführung der regenerierten Aminlösung in die Absorptionszone, dadurch gekennzeichnet, daß man die
saure Gase und Diene enthaltende wäßrige Aminlösung mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel, das
frei von olefinischen Bestandteilen ist, innig vermischt, das gebildete Gemisch in eine die gesamte
Menge der Diene enthaltende Kohlenwasserstoffphase und eine wäßrige Aminphase trennt, und die
wäßrige Aminlösung, die frei von Diener, ist, in die Regenerationszone einführt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß man, wenn zusätzlich zu den Dienen
auch schwerere Kohlenwasserstoffe aus dem kohlenwasserstoffhaltigen Gas in die wäßrige Aminlösung kondensiert werden, eine anfänglich gebildete
Kohlenwasserstoffphase von der wäßrigen Aminlösung vor dem Vermischen der wäßrigen Aminlösung
mildern Kohlenwasserstoff^, ungsmittel abtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die anfänglich gebildete Kohlenwasserstoffphase zu dem Gemisch aus flüssigem
Kohlenwasserstofflösungsmittel und wäßriger Aminlösung /order Bildung der Kohlenwasserstoff-
und der wäßrigen Aminphase zusetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß · -an die abgetrennte
Kohlenwasserstoffphase zur Entfernung von absorbierten Dienen destilliert und die dienfreie Kohlenwasserstoffphase als mindestens einen Teil des
Kohlenwasserstofflösungsmittels verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kohlenwasserstofflösungsmittel in einer Menge zwischen 0,5
und 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die wäßrige Aminlösung, anwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstoffphase aus der Abtrennzone in eine Destillationszone, die bei einer maximalen Sumpftemperatur von 600C betrieben wird, einführt, dort Diene aus
der Kohlenwasserstoffphase austreibt und die aus der Destillationszone abgezogene Kohlenwasserstoffphasc als mindestens einen Teil des mit der
wäßrigen Aminlösung zu vermischenden Kohlenwasserstofflösungsmittels verwendet.
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