DE19517466C1 - Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kammgarn - Google Patents
Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit KammgarnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kamm
garn mit einer koaxial zu einer konischen Mantelaußenfläche angeordneten, im
wesentlichen konischen Mantelinnenfläche, die in Spulstellung der Ringspinnhülse
von einer Antriebsspindel abstützbar ist.
Derartige, aus einem Kunststoffmaterial bestehende Ringspinnhülsen zur Kamm
garnverarbeitung sind allgemein bekannt, haben jedoch zur Bespulung mit rohwei
ßem oder hellgefärbtem Kammgarn bisher keine weite Verbreitung finden können.
Die Ursache für die sehr eingeschränkte Verwendung von Ringspinnhülsen aus
Kunststoff zur Bespulung mit hellem Kammgarn rührt von den nachfolgend be
schriebenen Umständen bei der Kammgarnverarbeitung her:
Nach einer Bespulung der Ringspinnhülsen aus Kunststoff mit Kammgarn werden die so gebildeten Wickel in einem Autoklaven einer Wärmebehandlung ausgesetzt, um spezielle, von der Textilindustrie geforderte Garneigenschaften zu erzielen. Nach Verlassen der heißen und feuchten Autoklavatmosphäre tritt infolge der relativ kühlen Umgebungsluft eine Kondensatbildung auf der unbewickelten glatten Mantelinnenfläche der Ringspinnhülsen auf. Solange sich die Wickel bzw. Rings pinnhülsen mit ihren Längsachsen in einer annähernd waagerechten Stellung befinden, resultieren aus diesem Phänomen keinerlei Nachteile. Da es sich während der Handhabung der Wickel jedoch nicht vermeiden läßt, daß diese mit ihrer Längsachse in eine zur Horizontalen geneigte Position gelangen, laufen die Kon densattropfen, der Schwerkraft folgend, an der Mantelinnenfläche der Ringspinn hülse herunter und tropfen von deren Rändern auf darunter befindliche benach barte Wickel. Aufgrund der stets mit Stäuben und sonstigen Verunreinigungen belasteten Raumluft in Betrieben der Textilindustrie befinden sich auf der Mantelin nenfläche der Ringspinnhülsen unvermeidlich Schmutzablagerungen. Diese Ablage rungen werden entweder von den sich niederschlagenden Kondensattropfen gelöst oder aber während deren Wanderung entlang der Mantelinnenfläche aufgenommen und mittransportiert. Derart schmutzbeladenes Kondenswasser führt auf den benachbarten Wickeln zu stark qualitätsbeeinträchtigenden Verschmutzungen auf dem hellen Kammgarn. Die Entfernung dieser Verschmutzungen ist oftmals un möglich, jedenfalls tritt hierdurch eine nicht unerhebliche Steigerung der Verarbei tungskosten ein.
Nach einer Bespulung der Ringspinnhülsen aus Kunststoff mit Kammgarn werden die so gebildeten Wickel in einem Autoklaven einer Wärmebehandlung ausgesetzt, um spezielle, von der Textilindustrie geforderte Garneigenschaften zu erzielen. Nach Verlassen der heißen und feuchten Autoklavatmosphäre tritt infolge der relativ kühlen Umgebungsluft eine Kondensatbildung auf der unbewickelten glatten Mantelinnenfläche der Ringspinnhülsen auf. Solange sich die Wickel bzw. Rings pinnhülsen mit ihren Längsachsen in einer annähernd waagerechten Stellung befinden, resultieren aus diesem Phänomen keinerlei Nachteile. Da es sich während der Handhabung der Wickel jedoch nicht vermeiden läßt, daß diese mit ihrer Längsachse in eine zur Horizontalen geneigte Position gelangen, laufen die Kon densattropfen, der Schwerkraft folgend, an der Mantelinnenfläche der Ringspinn hülse herunter und tropfen von deren Rändern auf darunter befindliche benach barte Wickel. Aufgrund der stets mit Stäuben und sonstigen Verunreinigungen belasteten Raumluft in Betrieben der Textilindustrie befinden sich auf der Mantelin nenfläche der Ringspinnhülsen unvermeidlich Schmutzablagerungen. Diese Ablage rungen werden entweder von den sich niederschlagenden Kondensattropfen gelöst oder aber während deren Wanderung entlang der Mantelinnenfläche aufgenommen und mittransportiert. Derart schmutzbeladenes Kondenswasser führt auf den benachbarten Wickeln zu stark qualitätsbeeinträchtigenden Verschmutzungen auf dem hellen Kammgarn. Die Entfernung dieser Verschmutzungen ist oftmals un möglich, jedenfalls tritt hierdurch eine nicht unerhebliche Steigerung der Verarbei tungskosten ein.
Aus diesem Grunde haben sich als Stand der Technik bei der Verarbeitung rohwei
ßer oder heller Kammgarne Ringspinnhülsen aus Papier oder Pappe durchgesetzt.
Eine Kondensatbildung ist zwar auch bei diesen Papierhülsen nicht zu vermeiden,
das dabei entstehende Kondensat wird jedoch von der porösen Innenseite der
Hülse aufgesaugt, so daß keine mit Schmutzpartikeln verunreinigten Konden
sattropfen von der Mantelinnenfläche auf benachbarte Wickel herauslaufen kön
nen.
Auch wenn die Ringspinnhülsen aus Papier durch eine Imprägnierung der Mantel
außenfläche, beispielsweise mit einem Phenolharz, die für die Bespulung erforderli
che Verschleißfestigkeit besitzen, weisen diese Papierhülsen dennoch erhebliche
Nachteile auf:
Insbesondere die herstellungs- und materialbedingt relativ großen Fertigungs toleranzen der Papierhülsen führen zu erheblichen Unwuchten beim Bespulungsvor gang. Dieser Nachteil wiegt um so schwerer, da aufgrund des Zwangs zu einer immer rationelleren Kammgarnverarbeitung die Umdrehungszahlen beim Bespu lungsvorgang ständig gesteigert werden. Papierhülsen sind bereits heute hinsicht lich der möglichen Umdrehungszahlen an ihrer Leistungsgrenze angelangt, so daß die erwünschte weitere Steigerung der Drehzahlen bei ihnen nicht mehr möglich ist.
Insbesondere die herstellungs- und materialbedingt relativ großen Fertigungs toleranzen der Papierhülsen führen zu erheblichen Unwuchten beim Bespulungsvor gang. Dieser Nachteil wiegt um so schwerer, da aufgrund des Zwangs zu einer immer rationelleren Kammgarnverarbeitung die Umdrehungszahlen beim Bespu lungsvorgang ständig gesteigert werden. Papierhülsen sind bereits heute hinsicht lich der möglichen Umdrehungszahlen an ihrer Leistungsgrenze angelangt, so daß die erwünschte weitere Steigerung der Drehzahlen bei ihnen nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ringspinnhülse aus Kunststoff zur
Bespulung mit Kammgarn so weiterzuentwickeln, daß die Verschmutzung benach
barter, auf derartigen Ringspinnhülsen befindlicher Kammgarnwickel durch nach
einer Wärmebehandlung in einem Autoklaven herauslaufendes schmutzbeladenes
Kondensat auch bei einer beliebigen Neigung der Längsachse der Ringspinnhülse
sicher verhindert wird.
Ausgehend von einer Ringspinnhülse der eingangs beschriebenen Art, wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Nähe einer Stirnseite der
Ringspinnhülse an der Mantelinnenfläche eine um laufend in sich geschlossene
Rückhalteeinrichtung für sich an der Mantelinnenfläche in Richtung der zugeord
neten Stirnseite bewegende Flüssigkeitstropfen vorgesehen ist.
Aufgrund der um laufend in sich geschlossenen Rückhalteeinrichtung an der Man
telinnenfläche der erfindungsgemäßen Ringspinnhülse wird zuverlässig verhindert,
daß sich bildende Kondensattropfen das Innere der Ringspinnhülse verlassen und
aufgrund der unvermeidlich mitgeführten Verschmutzungen zu kostenverursachen
den Qualitätsbeeinträchtigungen des rohweißen oder hellen Kammgarns benach
barter Wickel führen können. Der konstruktionsbedingt eventuell noch zwischen
der Rückhalteeinrichtung und einer dieser zugeordneten Stirnseite verbleibende
Abstand ist dabei so gering bemessen, daß innerhalb dieses Bereichs die zur
Entstehung wanderfähiger Flüssigkeitstropfen erforderliche kritische Länge nicht
erreicht wird. In diesem Bereich anhaftende Mikrotröpfchen besitzen nämlich
aufgrund der im Verhältnis zu ihrer Masse großen Adhäsionskräfte nicht die
unerwünschte Fließfähigkeit, so daß sich diese selbst bei einer Verlagerung der
Ringspinnhülse in eine vertikale Stellung nicht bewegen, sondern im Laufe der Zeit
in die Umgebungsluft verdunsten.
Erfindungsgemäß wird folglich mit der neuen Ringspinnhülse nicht die Entstehung
von Kondensat auf der Mantelinnenfläche vermieden, sondern durch die spezielle
Anordnung einer Rückhalteeinrichtung das entstehende und in Tropfenform zu
sammenlaufende Kondensat an einem Heraustropfen aus der Ringspinnhülse
gehindert. Die Rückhalteeinrichtung wirkt dabei als Puffer oder Speicher, der
erforderlichenfalls die Gesamtmenge des sich an der Mantelinnenfläche nieder
schlagenden und in ihm zusammenlaufenden Kondensats aufnimmt. Nach einmal
erfolgter Aufnahme stellt selbst das mit Verunreinigungen belastete Kondensat
keine Verschmutzungsgefahr mehr dar, da es am Herauslaufen gehindert ist und
im Laufe der Zeit durch natürliche Verdunstung wieder von der Umgebungsluft
aufgenommen wird. Dieser Verdunstungsvorgang wird durch die im Verhältnis zur
Umgebungstemperatur nach der Wärmebehandlung noch höhere Temperatur der
Ringspinnhülse begünstigt. Nach dem Verdunstungsvorgang verbleiben die zuvor
im Kondensat gelösten Verunreinigungen meist in Form von fest anhaftenden
Ablagerungen, so daß auch nach Verdunstung der Flüssigkeit durch die dann in der
Rückhalteeinrichtung isolierten Verunreinigungen keinerlei Verschmutzungsgefahr
für das Kammgarn besteht.
Nach einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ringspinnhülse wird vorgeschla
gen, daß die Rückhalteeinrichtung als in Richtung des Hülseninneren offene Rinne
ausgebildet ist, die in Richtung zur senkrecht zur Hülsenlängsachse verlaufenden
Mittelebene einen stumpfwinkligen oder schwach gekrümmten Übergang in die
Mantelinnenfläche besitzt und einen von diesem Übergang durch eine Rinnenöff
nung getrennten Rinnenrand aufweist, dessen Abstand von der zugeordneten
Stirnseite der Ringspinnhülse größer ist als der Abstand eines bezüglich dieser
Stirnseite definierbaren Rinnengrundes.
Durch den in Richtung der senkrecht zur Hülsenlängsachse verlaufenden Mittel
ebene stumpfwinkligen oder schwach gekrümmten Übergang der Rinne in die
Mantelinnenfläche wird bei jeder möglichen Neigung der Hülsenlängsachse derart,
daß sich die Rinne unterhalb der ihr abgewandten Stirnfläche der Ringspinnhülse
befindet, sicher gewährleistet, daß sich infolge der Schwerkraft entlang der
Mantelinnenfläche in Richtung der Rinne bewegende und aufgrund von Adhäsions
kräften an der Mantelinnenfläche anhaftende Flüssigkeitstropfen stets in die offene
Rinne hineinbewegen. Die Gefahr, daß es aufgrund einer zu scharfkantigen Gestal
tung des Übergangs zu einem Ablösen und Herausfallen von Flüssigkeitstropfen
kommen könnte, wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung sicher vermieden.
Durch die Anordnung des Rinnenrandes in einem Abstand zu der zugeordneten
Stirnseite der Ringspinnhülse, der größer ist als der Abstand eines bezüglich dieser
Stirnseite definierbaren Rinnengrundes, wird sichergestellt, daß in die Rinne
einlaufendes Kondensat in diesem zurückgehalten und aufgestaut wird, wobei sich
ein Flüssigkeitsspiegel einstellen kann, der bis maximal an den Rinnenrand reicht.
Die Speicherkapazität dem Rinne sollte dabei so groß bemessen sein, daß sich die
Gesamtmenge des maximal entstehenden Kondensats in der Rinne ansammeln
kann, ohne daß ein Überlaufen auftritt.
Die Erfindung weiter ausgestaltend, ist vorgesehen, daß eine Rinne durch eine
nach innen weisende Bördelung eines Endabschnitts der Hülsenwand am spitzen
Ende der Ringspinnhülse gebildet ist.
Eine derart gestaltete Rinne läßt sich fertigungstechnisch sehr einfach herstellen,
da selbst die teilweise in den freien Querschnitt hineinragende Bördelung des
Endabschnitts wegen ihrer Lage am spitzen Ende der Ringspinnhülse zu keinerlei
Problemen bei der Entformung nach dem Spritzgußvorgang führt.
Um eben diese Entformung auch bei einer in der Nähe des stumpfen Endes der
Ringspinnhülse angeordneten Rinne zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß des
weiteren vorgeschlagen, daß der Rinnenrand einer Rinne von einem am stumpfen
Ende der Ringspinnhülse stirnseitig in eine Erweiterung in der Mantelinnenfläche
der Ringspinnhülse koaxial einschiebbaren Buchsenteil gebildet ist, dessen Mantel
innenfläche mit der Mantelinnenfläche der Ringspinnhülse fluchtet.
Auf diese Weise ist die Entformbarkeit des Hauptteils des Ringspinnhülsenkörpers
sichergestellt. Die Ausbildung einer im Vergleich zur Mantelinnenfläche der Ring
spinnhülse hinterschnittenen Rinne wird dadurch erreicht, daß in die Aufweitung
der Mantelinnenfläche koaxial zur Hülsenlängsachse ein Buchsenteil nur so weit
eingeschoben wird, daß zwischen dessen Stirnfläche und dem Übergang von dem
geschwächten Wandbereich in die übrige konische Mantelinnenfläche die Rinnen
öffnung verbleibt. Das Buchsenteil wird dabei separat auf spritzgußtechnische
Weise hergestellt und in die fertige Ringspinnhülse eingeschoben, wobei aufgrund
der mit der Mantelinnenfläche der Ringspinnhülse fluchtenden Mantelinnenfläche
des Buchsenteils die gewöhnliche Verwendbarkeit der Ringspinnhülse sowie deren
Kompatibilität mit den üblichen Antriebsspindeln in keiner Weise beeinträchtigt
wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das
Buchsenteil an seinem spitzen Ende eine zur Mantelinnenfläche spitzwinklig nach
außen abgeschrägte Stirnfläche aufweist.
Hierdurch wird ein in der Mantelinnenfläche liegender definierter Rinnenrand
erzeugt, und die umlaufende Außenkante der abgeschrägten Stirnfläche bildet
einen im Verhältnis zum Rinnenrand tiefer liegenden Rinnengrund, sofern diese
Kante im eingeschobenen Zustand des Buchsenteils unmittelbar mit der Mantelin
nenfläche der Ringspinnhülse in deren geschwächtem Wandbereich in Kontakt
steht.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ringspinnhülse entsteht
dann, wenn die Mantelaußenfläche des Buchsenteils mit einem konischen Bund
versehen ist, der mit der Mantelaußenfläche der Ringspinnhülse fluchtet und gegen
eine Stirnfläche der Ringspinnhülse anliegt.
Bei einer solchen Ausgestaltung wird sichergestellt, daß das Buchsenteil nur so
weit in den Bereich der Erweiterung in der Mantelinnenfläche der Ringspinnhülse
eingeschoben wird, daß ein definierter Ringraum verbleibt, von dem die offene
Rinne gebildet wird. Durch den fluchtenden Übergang des Bundes in die Mantel
außenfläche der Ringspinnhülse wird die Handhabbarkeit der erfindungsgemäßen
Ringspinnhülse nicht beeinträchtigt.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß als
Rückhalteeinrichtung ein einen Abschnitt der Mantelinnenfläche der Ringspinnhülse
bildendes, bei der spritzgußtechnischen Herstellung der Ringspinnhülse eingeform
tes Einlagestück aus einem saugfähigen Material vorgesehen ist.
Die von der Rückhalteeinrichtung zu erfüllende Speicher- bzw. Pufferfunktion wird
in diesem Fall dadurch erreicht, daß die sich an der Mantelinnenfläche in Richtung
einer Stirnseite bewegenden Flüssigkeitstropfen auch auf den Abschnitt der
Mantelinnenfläche gelangen, in den das erfindungsgemäße Einlagestück bündig
eingeformt ist. Da dieses Einlagestück aus einem saugfähigen Material besteht,
dringt das Kondensat in dieses Material ein, wodurch sicher verhindert wird, daß
Flüssigkeitstropfen über das Einlagestück hinaus weiter in Richtung auf die zu
geordnete Stirnseite der Ringspinnhülse laufen und aus dieser heraustropfen
können. Die Speicherkapazität des eingeformten Einlagestücks bezüglich der
Flüssigkeitsaufnahme, die sich sowohl durch dessen axiale Länge als auch radiale
Dicke beeinflussen läßt, ist so zu bemessen, daß theoretisch das gesamte sich an
der Mantelinnenfläche der Ringspinnhülse bildende Kondensat vom Material des
Einlagestücks aufgesaugt werden kann. Nach einmaligen Aufsaugen des Kon
densats besteht keinerlei Verschmutzungsgefahr mehr, da auch nach einer an
schließenden langsamen Verdunstung der Flüssigkeit aus dem Einlagestück die in
der Flüssigkeit gelösten oder lediglich von ihr transportierten Verunreinigungen
aufgrund der Porosität des verwendeten Materials sicher darin zurückgehalten
werden. Auch ist eine Pufferung der Flüssigkeit mittels eines Einlagestücks aus
einem saugfähigen Material deshalb besonders vorteilhaft, weil selbst bei einer
äußerst ruckartigen und unstetigen Handhabung der bewickelten Ringspinnhülsen
ein Heraustropfen oder Herausfallen von Tropfen des gespeicherten Kondensats
infolge der Überwindung der Adhäsionskräfte von Kondensattropfen unmöglich ist.
Hinsichtlich des verwendeten Materials hat es sich als besonders vorteilhaft
herausgestellt, daß das Einlagestück aus Pappe oder Papier oder aus einem
schwammartigen Kunststoffmaterial besteht. Die genannten Materialien sind
kostengünstig und lassen sich auf einfache Weise in die Ringspinnhülse bei deren
Herstellung einformen und zeichnen sich durch eine hohe Saugfähigkeit aus.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele, die in den
Figuren abgebildet sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ringspinnhülse mit je einer Rinne in der Nähe der Stirn
seiten im Halbschnitt;
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung der Rinne in der Nähe des spit
zen Endes der Ringspinnhülse gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Ausschnittsvergrößerung der Rinne in der Nähe des stum
pfen Endes der Ringspinnhülse gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 eine Ringspinnhülse mit zwei eingeformten Einlagestücken aus
einem saugfähigen Material im Halbschnitt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist eine Ringspinnhülse 1 eine konische Mantel
außenfläche 2 sowie eine ebenfalls konische Mantelinnenfläche 3 auf, die koaxial
zur Mantelaußenfläche 2 angeordnet ist. In Spulstellung wird die Ringspinnhülse
1 von einer nicht abgebildeten, aber bekannten, in das Innere der Ringspinnhülse
1 hineinragenden Antriebsspindel an ihrer Mantelinnenfläche 3 abgestützt. Die
abgebildete Ringspinnhülse 1 ist rotationssymmetrisch zu einer Längsachse L, wird
von einer senkrecht dazu angeordneten Mittelebene M ihrer Länge nach halbiert,
besteht aus Kunststoff und ist zur Bespulung mit Kammgarn vorgesehen.
Die Ringspinnhülse 1 weist an ihrer Mantelinnenfläche 3 sowohl in der Nähe einer
Stirnseite 4 am spitzen Ende der Ringspinnhülse 1 als auch in der Nähe einer
Stirnseite 5 am stumpfen Ende der Ringspinnhülse 1 jeweils eine Rückhalteein
richtung in Form einer offenen Rinne 6 und 7 auf.
Aus Fig. 2 ist entnehmbar, daß die Rinne 6 durch eine nach innen weisende
Bördelung 8 eines Endabschnitts 9 der Hülsenwand 10 der Ringspinnhülse 1
gebildet ist. Die Rinne 6 ist zum Hülseninneren hin offen und weist einen geradlini
gen Übergang 11 in die Mantelinnenfläche 3 auf. Ein um laufender Rinnenrand 12
wird von dem Übergang 11 durch eine Rinnenöffnung 13 getrennt. Dabei ist der
Rinnenrand 12 so angeordnet, daß sein Abstand 14 von der zugeordneten Stirnsei
te 4 größer ist als der Abstand 15 eines bezüglich dieser Stirnseite 4 definierbaren
Rinnengrundes 16.
Sobald die Ringspinnhülse 1 in eine Lage gebracht wird, bei der ihr spitzes Ende
mit der durch die Bördelung 8 gebildeten Rinne 6 nach unten weist, bewegen sich
die auf der Mantelinnenfläche 3 befindlichen Kondensattropfen, der Schwerkraft
folgend, nach unten auf die Rinne zu. Die Flüssigkeitstropfen treten an dem
geradlinigen Übergang 11 durch die Rinnenöffnung 13 in die Rinne 6 ein, um dort
aufgefangen und zurückgehalten zu werden. Ausgehend von dem Rinnengrund 16,
bildet sich ab einer gewissen Flüssigkeitsmenge ein Flüssigkeitsspiegel, der maxi
mal die Höhe des Rinnenrandes 13 erreichen kann, sofern sich die Längsachse L
der Ringspinnhülse 1 in einer exakt senkrechten Position befindet.
Fig. 3 zeigt die Ausbildung der in der Nähe des stumpfen Endes der Ringspinnhülse
angeordneten Rinne 7, die sich innerhalb eines in der Wandstärke geschwächten
Bereichs 1 7 der Ringspinnhülse 1 befindet. Vom stumpfen Ende der Ringspinn
hülse 1 her ist in eine durch die Wandschwächung gebildete Erweiterung in der
Mantelinnenfläche 3 ein koaxial angeordnetes Buchsenteil 18 eingeschoben. Die
Mantelinnenfläche 19 des Buchsenteils 18 fluchtet mit der Mantelinnenfläche 3
der Ringspinnhülse 1, d. h. das Buchsenteil 18 besitzt ebenfalls eine konische
Form. Des weiteren weist das Buchsenteil 18 an seinem stumpfen Ende einen
ebenfalls konischen Bund 20 auf, der mit der Mantelaußenfläche 2 der Ringspinn
hülse 1 fluchtet und gegen eine Stirnfläche 21 der Ringspinnhülse 1 anliegt. Da
das Aufschieben des Buchsenteils 18 durch diesen Bund 20 begrenzt wird, ist
stets sichergestellt, daß zwischen einem umlaufenden Rand 12′ und einem abge
rundeten Übergang 11′ eine Rinnenöffnung 13′ verbleibt. Eine zur Mittelebene M
weisende Stirnfläche 22 des Buchsenteils 18 ist in einem spitzen Winkel nach
außen abgeschrägt, so daß sich an der Berührstelle der Stirnfläche 22 mit der in
diesem Bereich geschwächsten Hülsenwand 10 ein ebenfalls spitzwinkliger Rinnen
grund 16′ ergibt. Der Abstand 23 des Rinnengrundes 16′ von der Stirnseite 5 der
Ringspinnhülse 1 ist kleiner als der Abstand 24 des Rinnenrandes 12′ von dieser
Stirnseite 5 der Ringspinnhülse 1.
Durch den sanft geschwungenen Übergang 11′ von der Mantelinnenfläche 3 in die
Rinne 7 wird gewährleistet, daß sich an der Mantelinnenfläche 3 in Richtung des
stumpfen Endes der Ringspinnhülse bewegende Flüssigkeitstropfen nicht von der
Mantelinnenfläche 3 ablösen, sondern, durch Adhäsionskräfte festgehalten, in die
im Vergleich zur Mantelinnenfläche 3 radial nach außen versetzt liegende Rinne 7
einlaufen. Hierdurch wird sicher verhindert, daß mit Schmutzpartikeln befrachtete
Flüssigkeitstropfen am stumpfen Ende der Ringspinnhülse aus dieser herauslaufen
und eventuell darunter befindliche andere Kammgarnwickel verschmutzen. Die
durch den Abstand 24 vorgegebene Länge des Buchsenteils 18 ist dabei so
bemessen, daß sich auf dessen Mantelinnenfläche 19 bildendes Kondensat in Form
von Mikrotröpfchen nicht zu lauffähigen Flüssigkeitstropfen verdichten kann, da
die dafür erforderliche kritische Weglänge nicht ausreicht.
In Fig. 4 ist eine Ringspinnhülse 1′′ abgebildet, bei der als Rückhalteeinrichtungen
zwei jeweils einen Abschnitt 25 und 26 der Mantelinnenfläche 3′′ der Ringspinn
hülse 1′′ bildende Einlagestücke 27 und 28 in der Nähe der beiden Enden der
Ringspinnhülse 1′′ angeordnet sind. Die Einlagestücke 27 und 28 bestehen aus
einem saugfähigen Papiermaterial und sind bei der spritzgußtechnischen Herstel
lung der Ringspinnhülse 1′′ mit eingeformt. Die Mantelaußenfläche 2′′ weist
gegenüber Ringspinnhülsen nach dem Stand der Technik aufgrund der in keiner
Weise nach außen durchdringenden Einlagestücke 27 und 28 eine völlig unver
änderte Formgebung und Bespulungseigenschaft auf.
Je nach Orientierung der Ringspinnhülse 1′′ laufen die infolge von Adhäsions
kräften an der Mantelinnenfläche 3′′ anhaftenden Flüssigkeitstropfen auf eines der
Einlagestücke 27 oder 28 zu, um noch vor Verlassen der von den Einlagestücken
27 und 28 gebildeten Abschnitte 25 und 26 der Mantelinnenfläche 3′′ in Richtung
eines der beiden Enden vollständig aufgesaugt und in dem Papiermaterial zurückge
halten zu werden. Das in dem Papiermaterial zwischengespeicherte Kondensat
kann im Laufe der Zeit wieder daraus verdunsten, wobei mitgeführte und im
Papiermaterial eingelagerte Verunreinigungen nach dem Austrocknen sicher in den
Einlagestücken 27 und 28 festgehalten werden und deshalb keine Verschmut
zungsgefahr für das empfindliche Kammgarn mehr darstellen.
Claims (8)
1. Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kammgarn mit einer
koaxial zu einer konischen Mantelaußenfläche angeordneten, im wesentli
chen konischen Mantelinnenfläche, die in Spulstellung der Ringspinnhülse
von einer Antriebsspindel abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Nähe einer Stirnseite (4, 4′′, 5, 5′′) der Ringspinnhülse (1, 1′′) an der Man
telinnenfläche (3, 3′′) eine umlaufend in sich geschlossene Rückhalteein
richtung für sich an der Mantelinnenfläche (3, 3′′) in Richtung der zugeord
neten Stirnseite (4, 4′′, 5, 5′′) bewegende Flüssigkeitstropfen vorgesehen
ist.
2. Ringspinnhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rück
halteeinrichtung als in Richtung des Hülseninneren offene Rinne (6, 7)
ausgebildet ist, die in Richtung der senkrecht zur Hülsenlängsachse (L) ver
laufenden Mittelebene (M) einen stumpfwinkligen oder schwach gekrümm
ten Übergang (11, 11′) in die Mantelinnenfläche (3) besitzt und einen von
diesem Übergang (11, 11′) durch eine Rinnenöffnung (13, 13′) getrennten
Rinnenrand (12, 12′) aufweist, dessen Abstand (14, 24) von der zugeord
neten Stirnseite (4, 5) der Ringspinnhülse (1) größer ist als der Abstand (15,
23) eines bezüglich dieser Stirnseite (4, 5) definierbaren Rinnengrundes (16,
16′).
3. Ringspinnhülse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rinne
(6) durch eine nach innen weisende Bördelung (8) eines Endabschnitts (9)
der Hülsenwand am spitzen Ende der Ringspinnhülse (1) gebildet ist.
4. Ringspinnhülse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnen
rand (12′) einer Rinne (7) von einem am stumpfen Ende der Ringspinnhülse
(1) stirnseitig in eine Erweiterung in der Mantelinnenfläche (3) der Rings
pinnhülse (1) koaxial einschiebbaren Buchsenteil (18) gebildet ist, dessen
Mantelinnenfläche (19) mit der Mantelinnenfläche (3) der Ringspinnhülse (1)
fluchtet.
5. Ringspinnhülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Buch
senteil (18) an seinem spitzen Ende eine zur Mantelinnenfläche (3) spit
zwinklig nach außen abgeschrägte Stirnfläche (22) aufweist.
6. Ringspinnhülse nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Mantelaußenfläche (19′) des Buchsenteils (18) ein konischer
Bund (20) vorgesehen ist, der mit der Mantelaußenfläche (2) der Ringspinn
hülse (1) fluchtet und gegen eine Stirnfläche (21) der Ringspinnhülse (1)
anliegt.
7. Ringspinnhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Rück
halteeinrichtung ein einen Abschnitt (25, 26) der Mantelinnenfläche (3′′) der
Ringspinnhülse (1′′) bildendes, bei der spritzgußtechnischen Herstellung der
Ringspinnhülse (1′′) eingeformtes Einlagestück (27, 28) aus einem saugfähi
gen Material vorgesehen ist.
8. Ringspinnhülse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ein
lagestück (27, 28) aus Pappe oder Papier oder aus einem schwammartigen
Kunststoffmaterial besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117466 DE19517466C2 (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kammgarn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117466 DE19517466C2 (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kammgarn |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19517466C1 true DE19517466C1 (de) | 1996-09-05 |
DE19517466C2 DE19517466C2 (de) | 2001-04-12 |
Family
ID=7761757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995117466 Expired - Fee Related DE19517466C2 (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Ringspinnhülse aus Kunststoff zur Bespulung mit Kammgarn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19517466C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10334908B3 (de) * | 2003-07-29 | 2005-05-04 | Jos. Zimmermann Gmbh & Co. Kg | Hülse zur Aufnamhe von Garn, insbesondere Zwirnhülse oder Spinn- und Dämpfhülse |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1416312A (fr) * | 1962-02-12 | 1965-11-05 | Nouvelle bobine pour fils, filés et analogues | |
GB1460720A (en) * | 1973-09-01 | 1977-01-06 | Tpt Ltd | Moulds for the production of bobbin tubes for ring spinning machines |
DE4329273C1 (de) * | 1993-08-31 | 1995-03-23 | Zimmermann Jos Gmbh & Co Kg | Hülse zur Aufnahme von Garn, insbesondere Zwirn- oder Spinnhülse |
-
1995
- 1995-05-12 DE DE1995117466 patent/DE19517466C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1416312A (fr) * | 1962-02-12 | 1965-11-05 | Nouvelle bobine pour fils, filés et analogues | |
GB1460720A (en) * | 1973-09-01 | 1977-01-06 | Tpt Ltd | Moulds for the production of bobbin tubes for ring spinning machines |
DE4329273C1 (de) * | 1993-08-31 | 1995-03-23 | Zimmermann Jos Gmbh & Co Kg | Hülse zur Aufnahme von Garn, insbesondere Zwirn- oder Spinnhülse |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10334908B3 (de) * | 2003-07-29 | 2005-05-04 | Jos. Zimmermann Gmbh & Co. Kg | Hülse zur Aufnamhe von Garn, insbesondere Zwirnhülse oder Spinn- und Dämpfhülse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19517466C2 (de) | 2001-04-12 |
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