DE19516655A1 - Vorrichtung zum Überführen eines Bahnanfangs einer Materialbahn in einer Rollenrotationsmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Überführen eines Bahnanfangs einer Materialbahn in einer RollenrotationsmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen eines
Bahnanfangs einer in einer Rollenrotationsmaschine geförderten Materialbahn nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum
Zusammenführen zweier Materialbahnen in einer Rollenrotationsmaschine
entsprechend dem Oberbegriff von Anspruch 11. Bevorzugt findet die Erfindung in
einer Druckmaschine Verwendung.
Im Rollenrotationsdruck sind Bedruckstoffteilbahnen nach dem Längsfalzen, das
üblicherweise durch Förderung der Bahnen durch Trichter hindurch erfolgt, wieder
zusammenzuführen, bevor sie einem Falzapparat zugeführt werden. Die Bahnanfänge
der einzelnen Teilbahnen, werden dabei über entsprechende Überführungsvor
richtungen zu einem einzigen Bahnstrang, in dem die längsgefalzten Bedruckstoff
bahnen in etwa deckend übereinanderliegen, zusammengeführt. Das Zusammenführen
der Teilbahnen bzw. das Einziehen der Teilbahnen über die hierfür im Bereich des
Überführens vorgesehenen Umlenkmittel, insbesondere Umlenkwalzen, erfolgt
üblicherweise per Hand. Eine Bedienperson übernimmt hierbei einen Bahnanfang
solch einer längsgefalzten Teilbahn, beispielsweise mittels eines Hakens, und
übergibt den aufgenommenen Bahnanfang an eine zweite Bedienperson, die den
übernommenen Bahnanfang im Bereich eines Aufgabemittels, insbesondere einer
Bahn-Umleitwalze, so aufgibt bzw. einfädelt, daß dieser Bahnanfang mit einer im
Bereich des Aufgabemittels endlos geförderten anderen Teilbahn in Deckung zu
liegen kommt und zusammen mit dieser anderen Teilbahn weiter gefördert wird. Das
manuelle Zusammenführen von Teilbahnen ist zeitaufwendig, störanfällig und
erfordert die Zusammenarbeit von zumindest zwei Bedienpersonen.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Überführen eines Bahnanfangs
einer in einer Rollenrotationsmaschine geförderten Materialbahn zu ermöglichen,
ohne daß eine Bedienperson solch einen Bahnanfang aufnehmen und zur Weiterförde
rung aufgeben muß.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 11 gelöst.
Anspruch 10 betrifft eine besonders bevorzugte Verwendung der Erfindung.
Indem zu einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 erfindungsgemäß
ein Leitmittel benachbart zu einem Umlenkmittel für eine Materialbahn, insbesondere
eine Bedruckstoffbahn, angeordnet ist, kann der angeförderte Bahnanfang, durch das
Leitmittel um das Umlenkmittel zwangsgeführt in eine gewünschte neue Förderrich
tung umgelenkt werden. Der derart umgelenkte Bahnanfang wird erfindungsgemäß
von einem Überführband übernommen und zu einem Aufgabemittel gefördert.
Hierbei liegt der Bahnanfang der umgelenkten Bahn auf dem Überführband einfach
auf. Aus dem Bereich des Aufgabemittels wird der überführte Bahnanfang in
geeigneter Weise weiter gefördert.
Das Überführband wird bevorzugterweise durch Anstellen gegen ein Bahnförder
mittel, vorzugsweise das Umlenkmittel, von diesem mitangetrieben. In einer
ebenfalls bevorzugten Ausführungsform wird es durch einen eigenen Motor
angetrieben.
Bei der bevorzugten Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, nämlich zum
Zusammenführen zweier längsgefalzter Bedruckstoffbahnen in einer Rollenrota
tionsdruckmaschine handelt es sich bei dem Umlenkmittel um eine Umlenkwalze,
insbesondere eine Registerwalze, und bei dem Aufgabemittel um eine dazu
beabstandet angeordnete Bahn-Umleitwalze. Kurz hinter dieser Bahn-Umleitwalze,
nämlich dem Aufgabemittel, läuft die erfindungsgemäß überführte Bedruckstoffbahn
unter eine weitere zuvor längsgefalzte Bedruckstoffbahn, nämlich die Bahn, mit der
sie zum anschließenden Kappen und Falzen zusammengeführt werden soll. Eine
Rollenrotationsdruckmaschine kann mehrere erfindungsgemäß ausgebildete
Überführungsvorrichtungen, die meist quer zur Bahnförderrichtung nebeneinander
angeordnet sind, aufweisen.
Erfindungsgemäß bilden das Umlenkmittel und das Leitmittel eine Art Einlauftrichter
für den Bahnanfang der zu überführenden Materialbahn. Gerade in der bevorzugten
Verwendung für Rollenrotationsdruckmaschinen, wird der betreffende Bahnanfang
aus dem Falztrichter im wesentlichen vertikal nach unten zu einer Umlenkwalze
gefördert und um etwa 90° aus seiner Förderrichtung in eine seitlich neben diese
Umlenkwalze angeordneten weiteren Umlenkwalze gefördert. Wegen dieser durch
die Schwerkraft unterstützten Bahnförderung genügt ein nach oben offener Einlauf
trichter vollkommen zum sicheren Umleiten des freihängenden Bahnanfangs.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet das
Überführband gleichzeitig auch das Umleitmittel. Zum Umleiten eines Bahnanfangs
umschlingt dieses Überführband das Umlenkmittel teilweise. Das Überführband ist
vorteilhafterweise um zumindest drei Bandumleitwalzen, die zueinander dreieckför
mig angeordnet sind, geführt. Zum teilweisen Umschlingen des Umlenkmittels ist
das Überführband bevorzugterweise im Bereich eines Trums, insbesondere eines
Obertrums, gegen das Umlenkmittel angedrückt bzw. angestellt.
Bevorzugterweise ist das Überführband zum Anstellen an das Umlenkmittel
schwenkbar angeordnet. Indem das Überführband mit einer teilweisen Umschlingung
des Umlenkmittels an das Umlenkmittel anstellbar ist, kann es dementsprechend nach
Überführung des Bahnanfangs und Weiterförderung der überführten Materialbahn
wieder von dem Umlenkmittel abgestellt werden, so daß die überführte Materialbahn
nur über die sonst üblichen Umlenkmittel geführt weiter gefördert werden kann.
Durch das Abstellen nach erfolgter Überführung wird sehr einfach verhindert, daß
möglicherweise auf das Überführband abgefärbte Druckfarbe auf die Materialbahn,
falls es sich um eine Bedruckstoffbahn handelt, übertragen werden kann.
Eine der drei Bandumleitwalzen kann durch das Aufgabemittel selbst gebildet
werden. Dies stellt auch eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar. Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Überführband von den sonstigen
Umlenkmitteln der Rollenrotationsmaschine mechanisch unabhängig. Je nach
Ausführungsform bildet entweder das als Umlenkwalze ausgebildete Aufgabemittel
oder eine in unmittelbarer Nachbarschaft des Aufgabemittels angeordnete, gesonderte
Bandumleitwalze den Antrieb des umlaufenden Überführbands.
Im letztgenannten Falle ist zwischen dieser Bandumleitwalze und dem Aufgabemittel
ein zusätzliches Bahnauflagemittel zur Unterstützung des Bahnanfangs bei dessen
Ein- bzw. Auflaufen in bzw. auf das Aufgabemittel angeordnet. Bei einer Rollenrota
tionsdruckmaschine, bei der das Aufgabemittel üblicherweise als Bahn-Umleitwalze
ausgebildet ist, ist diese Umleitwalze hierzu vorteilhafterweise mit umlaufenden
Nuten versehen, und das Bahnauflagemittel greift rechenförmig in diese Nuten ein,
so daß eine nahtlose Aufgabe des Bahnanfangs gewährleistet werden kann.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zusammenführung zweier längsgefalzter
Bedruckstoffteilbahnen,
Fig. 2 die Überführvorrichtung nach Fig. 1 im Detail,
Fig. 3 eine erste Ausführungsalternative einer erfindungsgemäßen Überführ
vorrichtung und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsalternative.
In Fig. 1 ist die Zusammenführung zweier Bedruckstoffteilbahnen B₁ und B₂, die
jeweils in Trichtern T₁ und T₂ längsgefalzt worden sind, dargestellt. Die beiden
längsgefalzten Bedruckstoffteilbahnen B₁ und B₂ werden jeweils über Zugwalzenpaare
15 gefördert, wobei der Bahnanfang jeder dieser beiden Teilbahnen B₁ und B₂ durch
das jeweilige Zugwalzenpaar 15 zunächst freihängend in etwa vertikal nach unten
gefördert wird. Unterhalb eines der beiden Zugwalzenpaare 15 ist ein Aufgabemittel,
im Ausführungsbeispiel eine Bahn-Umleitwalze 17 angeordnet, an der der freie
Bahnanfang der entsprechenden ersten Bedruckstoffteilbahn B₁ in einem geringen
Abstand vorbeigefördert bei seiner weiteren Förderung durch das Zugwalzenpaar 15
zu einem weiteren Zugwalzenpaar 18 gelangt, zwischen die beiden Walzen dieses
Zugwalzenpaares 18 einläuft und von diesen weitergefördert wird.
Der Bahnanfang der anderen, zweiten Bedruckstoffteilbahn B₂ muß zum Zusammen
führen mit der ersten Bedruckstoffteilbahn B₁ zunächst um eine in etwa vertikal
unterhalb des zur Förderung der zweiten Bedruckstoffteilbahn B₂ dienenden
Zugwalzenpaares 15 angeordneten Umlenkmittel 16, im Ausführungsbeispiel
ebenfalls eine Bahn-Umleitwalze, insbesondere eine Registerwalze, umgelenkt und
zu dem Aufgabemittel 17 gefördert werden, um durch das Aufgabemittel 17 in die
gleiche Richtung wie die im wesentlich einfach geradgeförderte erste Bedruckstoff
teilbahn B₁ umgelenkt zu werden.
Zum Überführen des Bahnanfangs der zweiten Teilbahn B₂ wird dieser Bahnanfang
mit Hilfe einer Überführvorrichtung 2 um das Umlenkmittel 16 gelenkt und auf dem
Überführband 3 aufliegend zum Aufgabemittel 17 weitergefördert. Der Bahnanfang
der zweiten Teilbahn B₂ wird über das Aufgabemittel 17 in die Förderrichtung der
ersten Teilbahn B₁ umgelenkt und gelangt bei seiner Weiterförderung freihängend
zwischen die Walzen des dem Aufgabemittels 17 nachgeordneten Zugwalzenpaars
18. Durch das Zugwalzenpaar 18 werden die beiden übereinanderliegenden
Teilbahnen B₁ und B₂ über eine Rückhaltevorrichtung 19, eine Kappvorrichtung 20
und ein weiteres Zugwalzenpaar 21 in bekannter Weise zu einem Falzapparat 22
gefördert.
Fig. 2 zeigt die Bahnüberführungsvorrichtung 2 nach Fig. 1 allein. Es ist der
vertikal nach unten geförderte Bahnanfang der zu überführenden zweiten Teilbahn
B₂ vor dem Einlaufen in die Überführvorrichtung 2 angedeutet. Das Umlenkmittel
16 wird im Falle einer Rollenrotationsdruckmaschine durch eine Registerwalze
gebildet, die in Fig. 2 in ihren beiden Endstellungen eingezeichnet ist. Das
Überführband 3 läuft um drei Bandumleitwalzen 7, 8 und 9 sowie über eine
Spannrolle, die an einem verstellbaren Arm 4 gehalten ist, um. Die erste Band
umleitwalze 7 ist in unmittelbarer Nähe des im Ausführungsbeispiel durch eine Bahn-
Umleitwalze gebildeten Aufgabemittels 17 angeordnet. Die drei Bandumleitwalzen
7, 8 und 9 bilden eine Dreiecksanordnung. Im Bereich eines Obertrums des
Überführbands 3 zwischen den Walzen 7 und 8 ist das Überführband 3 gegen die
Registerwalze 16 angestellt, so daß es diese Registerwalze 16 von unten im
wesentlichen in dem Bereich, in dem die überführte erste Teilbahn B₁ die Register
walze 16 umschlingt, ebenfalls umschlingt. Die Registerwalze 16 und das im
Umlenkbereich anliegende Obertrum des Überführbands 3 bilden eine Art
Einlauftrichter für den von oben angeförderten Bahnanfang der Teilbahn B₂. Der
angeförderte Bahnanfang läuft zunächst auf das Obertrum des Überführbands 3.
Anschließend wird es zwischen die Registerwalze 16 und dieses Obertrum
eingezogen und zwischen beiden geklemmt um die Registerwalze 16 gefördert. Nach
dem Umlenken liegt der Bahnanfang frei auf dem Obertrum in dessen Abschnitt
zwischen der Registerwalze 16 und der ersten Bandumleitwalze 7 auf. Durch
Förderung zwischen der Registerwalze 16 und dem Überführband 3 hindurch gelangt
der Bahnanfang auf dem Überführband 3 aufliegend zur ersten Bandumleitwalze 7.
Zwischen dem Überführband 3, das um die erste Bandumleitwalze 7 läuft, und der
dieser Bandumleitwalze 7 nachgeordneten Bahn-Umleitwalze 17 ist ein rechenförmi
ges Bahnauflagemittel 11 angeordnet, über das der Bahnanfang nahezu stetig auf die
nachgeordnete Bahn-Umleitwalze 17 gefördert wird. Mit seinen rechenförmigen
Fingern greift das Bahnauflagemittel 11 in die entsprechenden umlaufenden Nuten
der Bahn-Umleitwalze 17 ein. Im Ausführungsbeispiel ist das Bahnauflagemittel auf
der Drehachse der Bandumleitwalze 7 drehgelagert.
Das Überführband 3 ist gegen die Registerwalze 16 anstellbar bzw. durch
Abschwenken von dieser abstellbar. Das An- und Abstellen erfolgt durch Schwenken
um die Drehachse der angetriebenen Bandumleitwalze 7. In Fig. 2 ist das
Überführband 3 in durchgezogener Linie in Anstellung zur Registerwalze 16 und in
gestrichelter Linie in seiner davon abgestellten Stellung dargestellt.
Durch das Anstellen gegen die Registerwalze 16 wird das Überführband von der
Registerwalze 16 mitangetrieben. In einer anderen, ebenfalls bevorzugten Aus
führungsform wird die Bandumleitwalze 7 von einem eigenen Motor angetrieben.
Die zweite Bandumleitwalze 8 und die dritte Bandumleitwalze 9 sind zum Zwecke
des Anstellens und Abstellens des Überführbands 3 an bzw. von der Registerwalze
16 an einer Anstellvorrichtung 15, die um eine Achse 14 schwenkbar angeordnet ist,
befestigt. Die Anstellvorrichtung 5 wird im Ausführungsbeispiel durch einen
einfachen Balken 5 gebildet, der einen Anschlag 13 zur Begrenzung der Schwenkbe
wegung der Anstellvorrichtung 15 gegen die Registerwalze 16 aufweist. Die zweite
Bandumleitwalze 8 ist unmittelbar an dem Balken 5 drehbar angebracht, während die
dritte Bandumleitwalze 9 an einem winkelig von diesem Balken 5 abstehenden
Tragarm 12 drehbar gehalten ist. Der die Spannrolle für das Überführband 3
tragende Arm 4 ist an dem Balken 5 zum Einstellen der gewünschten Bandspannung
schwenkbar angebracht. Die Schwenkbewegung der Anstellvorrichtung 5 um die
Drehachse 14 und damit auch die Schwenkbewegung des Überführbands 3 um die
erste Bandumleitwalze 7 wird durch einen Stellzylinder 6 bewirkt, der an den Balken
5 angelenkt ist.
Das Überführband 3 wird in Längsrichtung der Registerwalze 16 gesehen durch
mehrere parallel nebeneinander laufende Bandstreifen gebildet. Die Bandumleitwal
zen 7, 8, 9 und die Anstellvorrichtung 15 sind entsprechend ausgebildet.
In der abgestellten Stellung ist das Überführband 3 in etwa dreieckförmig um die
drei Bandumleitwalzen 7, 8 und 9 geführt. In Anstellung an die Registerwalze 16
wird das Band 3 im Bereich des Obertrums zwischen der ersten Bandumleitwalze 7
und der dritten Bandumleitwalze 9 eingedrückt und umschlingt so teilweise die
Registerwalze 16. In Anstellung an die Registerwalze 16 nimmt das Überführband
3 in etwa die Form eines liegenden "L" ein. Der kurze, nach oben weisende
Schenkel dieses "L" bildet zusammen mit der Registerwalze 16 den Einlauf für die
Teilbahn B₂ und die Umschlingung zur Registerwalze 16 und der lange, in etwa
horizontal liegende oder zur Horizontalen leicht geneigte Schenkel dieses "L" weist
in gerader Linie zu der als Aufgabemittel dienenden Bahn-Umleitwalze 17.
Indem das Überführband 3 von der Registerwalze 16 abgestellt und somit außer
Eingriff dazu gebracht werden kann, was in dem Moment erfolgt, in dem der
Bahnanfang der überführten zweiten Teilbahn B₂ von den der Bahn-Umleitwalze 17
nachgeordneten Walzen des Zugwalzenpaares 18 übernommen worden ist, kann
verhindert werden, daß möglicherweise auf das Überführband 3 übertragene
Druckfarbenreste von dem Überführband 3 wieder auf die bereits überführte
Teilbahn B₂ zurückübertragen werden. Nach der Überführung der Teilbahn B₂ bzw.
nach dem Zusammenführen mit der Teilbahn B₁ läuft die überführte Teilbahn B₂
ohne das abgestellte Überführband 3 zu berühren um die Registerwalze 16 und die
nachgeordnete Bahn-Umleitwalze 17. Nachdem das Überführband 3 abgestellt bzw.
außer Eingriff zu der Registerwalze 16 gebracht worden ist, kann der Antrieb der
ersten Bandumleitwalze 7 abgeschaltet werden. In dieser Stellung kann das
antriebslose oder antriebslos geschaltete Überführband 3 beispielsweise gewartet,
insbesondere gereinigt, werden.
Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsalternative für eine erfindungsgemäße
Überführvorrichtung. Die Überführvorrichtung nach Fig. 3 unterscheidet sich von
der nach Fig. 2 lediglich dadurch, daß keine gesonderte Antriebswalze, nämlich die
Bandumleitwalze 7, vorgesehen ist. Das Überführband 3 läuft im Ausführungsbei
spiel nach Fig. 3 um die Bahn-Umleitwalze 17 um, die somit gleichzeitig die
Funktion einer angetriebenen Bandumleitwalze übernimmt. Das Überführband 3 ist
dementsprechend um die Drehachse der Bahn-Umleitwalze 17 zur Registerwalze 16
an- und davon abstellbar. Ansonsten sind die Konstruktion und die Funktionsweise
dieser Ausführungsalternative zu der nach Fig. 2 gleich.
In Fig. 4 ist eine mechanisch besonders einfache Überführvorrichtung 2 dargestellt.
Hierbei ist zu der Registerwalze 16 benachbart ein starres Leitmittel 5, im
Ausführungsbeispiel ein einfaches Umlenkblech, angeordnet. Das Leitmittel 5 bildet
wiederum zusammen mit der Registerwalze 16 einen trichterförmigen Einlauf für den
angeförderten Bahnanfang der zweiten Teilbahn B₂. Der angeförderte Bahnanfang
stößt zunächst auf eine der Registerwalze 16 zugewandte, gerundete Umlenkfläche
des Umleitmittels 5 und gleitet auf dieser Umlenkfläche bei seiner weiteren
Förderung auf das Überführband 3.
Ein oberes Ende des Leitmittels 5 weist geneigt zu dem einlaufenden Bahnanfang.
Im weiteren Verlauf verläuft die Umlenkfläche des Leitmittels in etwa konzentrisch
zur Oberfläche der Registerwalze 16. Ein unteres Ende des Leitmittels 5 ragt
rechenförmig zwischen die Bandstreifen des Überführbands 3, so daß der Bahn
anfang ständig von unten unterstützt ist.
Die Überführung des Bahnanfangs auf dem Überführband 3 zur nachgeordneten
Bahn-Umleitwalze 17 erfolgt wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3.
Das Überführband nach Fig. 4 ist nicht schwenkbar. Es läuft lediglich um die
beiden ortsfest gelagerten Band-Umleitwalzen 17 und 8 sowie um die Spannrolle 4.
Diese Ausführungsvariante zeichnet sich durch ihre Einfachheit und ihre vergleichs
weise günstigen Anschaffungskosten aus.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Überführen eines Bahnanfangs einer in einer Rollenrotations
maschine, insbesondere einer Druckmaschine, geförderten Materialbahn,
- a) mit einem Umlenkmittel (16) zum Umlenken der Bahn und
- b) mit einem Aufgabemittel (17) für die umgelenkte Bahn, das in Förderrichtung der umgelenkten Bahn beabstandet von dem Umlenkmittel (16) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- c) zu dem Umlenkmittel (16) benachbart ein Leitmittel (3; 5) angeordnet ist, das einen Bahnanfang der Bahn bei dem Umlenken um das Umlenkmittel (16) führt und, daß
- d) der umgelenkte Bahnanfang auf einem umlaufenden Überführband (3) aufliegend zu dem Aufgabemittel (17) gefördert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Leitmittel
(3; 5) und das Umlenkmittel (16) ein trichterförmiger Einlauf für einen Bahnanfang
der Bahn gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Überführband (3) zu dem Umlenkmittel (16) anstellbar, insbesondere an- und
abschwenkbar, ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überführband (3) das Umlenkmittel (16) in einem Umlenkbereich für die
Bahn umschlingt und dabei auch das Leitmittel bildet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überführband (3) um zumindest drei Bandumleitwalzen (7, 8, 9) geführt ist
und ein Trum des Überführbands (3) gegen das Umlenkmittel (16) drückend das
Umlenkmittel (16) in einem Umlenkbereich für die Bahn umschlingt und dabei auch
das Leitmittel bildet.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Bandumleitwalze (7) für das Überführband (3) in Förderrichtung der
Bahn unmittelbar vor dem Aufgabemittel (17) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Überführband (3) und dem Aufgabemittel (17) ein Bahnauflagemittel (11) angeordnet
ist, von dem der darauf aufliegende Bahnanfang zum Aufgabemittel (17) aufgegeben
wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Bandumleitwalze für das Überführband (3), insbesondere eine Antriebswalze
für das Überführband (3), durch das Aufgabemittel (17) gebildet wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch eine
Anstellvorrichtung (15), mit der eine zweite Bandumleitwalze (8) und eine dritte
Bandumleitwalze (9), die mit der ersten Bandumleitwalze (7; 17) in Form eines
Dreiecks angeordnet sind, zum An- und Abstellen des Überführbands (3) gegenüber
dem Umlenkmittel (16) bewegbar, insbesondere schwenkbar, sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leitmittel (5) durch ein Leitblech oder dergleichen gebildet wird, auf dem ein
Bahnanfang der Materialbahn gleitend auf das Überführband gefördert wird.
11. Rollenrotationsdruckmaschine, bei der eine erste Bedruckstoffbahn um eine erste
Umlenkwalze (16) umgelenkt, die umgelenkte Bedruckstoffbahn zu einer zweiten
Umlenkwalze (17) gefördert, durch diese nochmals umgelenkt und mit einer zweiten
Bedruckstoffbahn zusammengeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Überführung eines Bahnanfangs der ersten Bedruckstoffbahn zu der zweiten
Umlenkwalze (17) eine Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
verwendet wird.
12. Verfahren zum Zusammenführen zweier Materialbahnen in einer Rollenrotations
maschine, bei dem eine erste Bahn über eine Umlenkwalze (16) umgelenkt, zu einem
Aufgabemittel (17) gefördert und anschließend mit einer zweiten Bahn zusammen
geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein Bahnanfang der ersten Bahn durch ein Leitmittel (3; 5) in einem Umlenkbereich an dem Umlenkmittel (16) geführt und
- b) der umgelenkte Bahnanfang auf einem Überführband (3) aufliegend zu dem Aufgabemittel (17) gefördert wird.
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