DE19515101C1 - Laschenkupplung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine winkelbewegliche und axial nachgiebige Laschen
kupplung für zwei Wellenenden, bei der zumindest drei in Umfangsrichtung ver
teilte Laschen für die Übertragung eines Drehmoments vorgesehen sind, die
Durch in Umfangsrichtung benachbarte Schraubenbolzen an den Wellenenden
festgelegt sind und diese relativ verkantbar verbinden, wobei die Laschen die
Schraubenbolzen in unveränderlichen Umfangsabständen verbinden.
Eine solche Laschenkupplung ist aus der DE 34 17 802 C1 bekannt. Die La
schenkupplung ist drehsteif und elastisch beugefähig, wobei zwischen zwei
Kupplungshälften rechtwinklig zur Drehachse angeordnete dünnwandige La
schen vorgesehen sind. Die Endabschnitte sind abwechselnd an den Kupplungs
hälften zwischen Spannscheiben gehalten. Bei der vorbekannten Laschenkupp
lung ist eine möglichst geringe Biegesteifigkeit gefordert, wobei die laschenseiti
ge Stirnseite der sich gegen die entsprechende Kupplungshälfte abstützenden
einen Spannscheibe einen radial verlaufenden, die Drehachse in Verlängerung
wenigstens annähernd schrägschneidenden Mittelabschnitt aufweist, der beider
seits in sich rechtwinklig zur Drehachse erstreckende Flächenzonen übergeht, so
daß die Mittelebene der beiderseits der Spannscheibe verlaufenden Laschen in
einer gemeinsamen Ebene liegen. Die der genannten Spannscheibe zugewandte
Stirnseite der anderen Spannscheibe ist unter Berücksichtigung der zu spannen
den Laschen wenigstens im Bereich der sich rechtwinklig zur Drehachse erstrecken
den Flächenzonen äquidistant geformt, wobei die Endabschnitte der Laschen
entsprechend der Form der Spannscheibenstirnseiten abgekröpft sind.
Eine weitere Laschenkupplung ist aus der DE 42 27 476 C1 bekannt. Die vorbe
kannte Laschenkupplung umfaßt zwei im Abstand nebeneinander liegende An
schlußflansche, die einander benachbarte Wellenenden drehmomentübertragend
verbinden. Zwischen den Anschlußflanschen ist ein Membranpaket angeordnet,
das durch Schraubverbindungen abwechselnd einmal mit dem einen und einmal
mit dem anderen Anschlußflansch verbunden ist, so daß die Anschlußflansche
flexibel und drehsteif gekuppelt sind. Ein Zylinderabschnitt der Schraubenbolzen
der Schraubverbindung wird beschichtet, wobei die Schichtdicke so bemessen
ist, daß beim Einführen der Schraubbolzen die das Membranpaket tragenden
Buchsen sowie der von dem Zylinderabschnitt durchsetzte Anschlußflansch mit
Schabekanten die Beschichtung abtragen. Dadurch soll eine spiel- und versatz
freie Verbindung geschaffen werden.
Aus der DE 38 27 673 C1 ist eine flexible Ganzstahlwellenkupplung mit gum
mielastischer Ummantelung bekannt, deren beide jeweils einen Anschlußflansch
aufweisende Kupplungshälften über einen Lamellenpaketkranz drehsteif und
axial- und winkelbeweglich miteinander verbunden sind. Der Lamellenpaketkranz
ist mittels gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilter Spannbolzen bzw. Spann
buchsen wechselweise an den beiden Anschlußflanschen befestigt. Um Fun
kenbildung bei Verwendung einer derartigen Kupplung in explosionsgefährdeten
Anlagen zu vermeiden, ist der Lamellenpaketkranz umfangsseitig mit einer
gummielastischen wärmeleitenden Ummantelung versehen.
Eine weitere Laschenkupplung ist aus der DE-OS 36 01 644 bekannt. Die dabei
zur Anwendung gelangenden Laschen sind elastisch in Umfangsrichtung dehn
bar mit der Folge, daß sich bei der Übertragung eines Drehmoments eine radial
gerichtete Relativverlagerung der Wellenenden in bezug aufeinander ergeben
kann. Zur Vermeidung von Unwuchterscheinungen und Schwingungen ist es
daher erforderlich, derartige Relativverlagerungen durch geeignete Maßnahmen
zu unterbinden, beispielsweise durch winkelbewegliche Führungselemente, die
die Wellenenden ineinander lagern. Die Verwendung entsprechender Führungse
lemente ist mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Die Dauerhaltbarkeit ist wenig
befriedigend.
Aus der DE-PS 27 41 652 ist eine drehsteife, elastisch beugefähige Wellen
kupplung bekannt, bei der die beiden Wellenenden durch eine metallische Mem
bran oder eine glasfaserverstärkte Kunststoffolie miteinander verbunden sind.
Die beiderseitige Festlegung der Wellenenden an der Membran erfolgt durch
Schraubenbolzen, die einen voneinander abweichenden Abstand von der Rotati
onsachse haben. Die erzielbaren Beugewinkel sind sehr klein. Außerdem hat be
reits eine sehr geringe Auslenkung eine große mechanische Belastung der Me
tall- bzw. Kunststoffolie zur Folge, wodurch es ausgeschlossen ist, derartige
Wellenkupplungen im Bereich des Antriebstrangs eines Kraftfahrzeugs zu ver
wenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Antriebstrang eines Kraft
fahrzeugs verwendbare Kupplung der eingangs genannten Art derart weiterzu
entwickeln, daß bei Gewährleistung einer guten Dauerhaltbarkeit die Verwen
dung von sekundären Führungselementen für die beiden Wellenenden entbehr
lich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Laschenkupplung der eingangs ge
nannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf
vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Bei der erfindungsgemäßen Laschenkupplung ist es vorgesehen, daß die La
schen mit zumindest einem in radialer Richtung nach innen vorspringenden, die
Gewindebolzen berührenden, elastischen Ansatz zum Ausgleichen von Ferti
gungsungenauigkeiten bei der Montage versehen sind. Dadurch wird die auto
matische Zentrierung vereinfacht. Die Montage der Laschenkupplung ist bei ei
ner solchen Ausführung ganz besonders einfach. Der Ansatz kann aus einem
ringförmig gestalteten Wulst bestehen oder aus mehreren Einzelelementen, die
die Gewindebolzen nach Art eines Kranzes umgeben und sich auf diesen abstüt
zen. Das Profil ist zweckmäßig sinusförmig gestaltet.
Dadurch daß die in sich selbst tordierbaren Laschen die Schraubenbolzen in un
veränderlichen Umfangsabständen verbinden, sind die Umfangsabstände somit
von einer bestimmten Größe und belastungsbedingt nicht veränderbar. Hier
durch wird verhindert, daß sich die beiden Wellenenden bei der Übertragung
eines Drehmoments in radialer Richtung relativ zu verlagern vermögen. Ohne auf
die Verwendung sekundärer Führungselemente zurückzugreifen, ist es dadurch
sichergestellt, daß die gedachten Verlängerungen der beiden Wellenachsen der
beiden Wellen einander unabhängig von der Größe des im Einzelfall übertrage
nen Drehmomentes stets an derselben Stelle durchschneiden. Unwuchter
scheinungen können dadurch im Bereich der Wellenenden nicht mehr auftreten,
was für das betriebsbedingte Schwingungsverhalten von großem Vorteil ist. Die
beiderseitigen Schraubenbolzen können die gleichen Abstände von der Rotati
onsachse haben. Die Herstellung der Laschenkupplung wird dadurch verein
facht.
Bei einer Ausführung, bei der jeweils mehrere Laschen paketartig zusammen
gefaßt sind, hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn die Schraubenbolzen in
radialer Richtung zwischen dem elastischen Ansatz und den Laschen jeweils von
einer Hülse umschlossen sind. Das gebrauchsfertige Paket aus mehreren La
schen ist bei einer solchen Ausführung nicht ohne weiteres voneinander trenn
bar. Es läßt sich besonders einfach einbauen und kennzeichnen, was es erleich
tert, Verwechslungen bei der Montage vorzubeugen.
Die Laschen können jeweils aus zumindest einem tordierbaren Blech einer Dicke
von 0,03 bis 1,0 mm bestehen. Bedarfsweise können mehrere Laschen zur An
wendung gelangen, die paketartig zusammengefaßt und als geschlossene Ein
heit einbaubar sind. Die einzelnen Laschen sind hierin nur an den Enden beider
seits in starrer Weise festgelegt und zwischen den Enden jeweils in sich einzeln
tordierbar. Die Größe des übertragbaren Drehmomentes ergibt sich aus der Be
lastbarkeit und der Anzahl der verwendeten Laschen innerhalb eines jeden Pa
kets. Es ist dadurch leicht an die im Einzelfall vorhandenen Erfordernisse anpaß
bar.
Eine besonders große Gebrauchsdauer wird erzielt, wenn jede Lasche im Bereich
ihrer während der bestimmungsgemäßen Verwendung freiliegenden Oberflä
chenzonen mit einer korrosionsverhindernden Beschichtung versehen ist. Diese
und die elastisch verformbaren Ansätze können gegebenenfalls übereinstimmend
aus demselben elastomeren Werkstoff bestehen, beispielsweise aus Gummi.
Die erfindungsgemäße Laschenkupplung läßt sich besonders einfach erzeugen.
Sie ist von großer Dauerhaltbarkeit und gewährleistet, daß Relativverlagerungen
der verbundenen Wellenenden bei der Übertragung von Drehmomenten nicht
mehr auftreten können.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Laschen mittels der Gewinde
bolzen zwischen ringförmig ausgebildeten Halteplatten verspannt und mit den
Wellenenden verbunden sind. Die Gewindebolzen können dabei in überein
stimmenden Abständen an den beiden Wellenenden oder an damit verbundenen
Hilfselementen festgelegt sein, beispielweise an radial nach außen vorstehenden
Flanschen oder Klauen der Wellenenden. Auf jeden Fall muß sichergestellt sein,
daß die Laschen in sich tordierbar sind. Sie dürfen somit nur im Bereich ihrer
Enden mittels der Halteplatten starr an den Wellenenden festgelegt sein.
Um herstellungsbedingte Toleranzen auszugleichen hat es sich als vorteilhaft
bewährt, wenn die Halteplatten einen radialen Abstand von den Gewindebolzen
haben, der größer ist als die Summe aller herstellungsbedingten Toleranzen. Im
Anschluß an das Zusammenfügen der Einzelteile ergibt sich in jedem Falle eine
selbsttätige Zentrierung. Diese läßt sich durch nachträgliches Anziehen der Ge
windebolzen dauerhaft fixieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Laschenkupplung der erfindungsgemäßen Art in längsgeschnittener
Darstellung.
Fig. 2 die Laschenkupplung gemäß Fig. 1 in quergeschnittener Darstellung.
Fig. 3 und 4 mehrere paketartig aufeinander geschichtete Laschen in querge
schnittener Darstellung sowie in einer Ansicht von vorn.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Laschenkupplung ist zur Verwendung im Be
reich des Antriebstrangs eines Kraftfahrzeuges gedacht, beispielweise im
Bereich der Verbindung zwischen Getriebe und Hinter- oder Vorderachse. Die
Laschenkupplung ist dementsprechend während der bestimmungsgemäßen
Verwendung einer erheblichen Beugebeanspruchung ausgesetzt. Diese kann
10 Grad erreichen.
An den beiden Wellenenden 1, 2 sind jeweils drei in radialer Richtung nach
außen vorspringende Klauen 9 vorgesehen, die einander, in Umfangsrichtung
betrachtet, auf Lücke zugeordnet sind. Jede dieser Klauen 9 ist von einer
achsparallelen Bohrung durchdrungen, in die der Gewindebolzen 4 einer
Schraubverbindung eingepaßt ist.
Jeweils zwei in Umfangsrichtung benachbarte Gewindebolzen 4 sind durch ein
Paket aus mehreren aufeinandergeschichteten Laschen 3 verbunden, die aus
Blech einer Dicke von 0,1 mm bestehen und im Bereich der Enden durch
Halteplatten 5, 6 unverrückbar miteinander und mit den Klauen 9 verspannt
sind. Die Laschen 3 sind im Bereich der Gewindebolzen 4 auf Hülsen 8 aufge
fädelt, die einen radialen Abstand von den Gewindebolzen 4 haben. Der radiale
Abstand zwischen den Hülsen 8 und den Gewindebolzen 4 ist durch einen
konzentrische in sich geschlossenen, elastischen Ansatz 7 überbrückt, der
dazu bestimmt ist, herstellungsbedingte Toleranzen während der Montage
auszugleichen. Das den elastischen Ansatz 7 bildende Gummi ist einstückig
ineinanderübergehend ausgebildet mit einer Beschichtung 10, die außerhalb
des Bereiches, in dem die Halteplatten 5, 6 während der bestimmungsgemäßen
Verwendung mit den Laschen 3 in Eingriff gelangen, das daraus gebildete
Paket auf der gesamten Außenseite umschließen (Fig. 3, 4). Feuchtigkeit und
Schmutz mögen die eigentlichen Laschen 3 dadurch während der bestim
mungsgemäßen Verwendung nicht zu erreichen und auf korrosivem Wege
anzugreifen. Die Laschenkupplung weist dadurch eine hervorragende Dauer
haltbarkeit auf. Die einzelnen Laschen können bedarfsweise auch mit einer
andersartig ausgebildeten Korrosionsbeschichtung versehen sein, beispielweise
mit einer galvanisch angebrachten Korrosionsschutzbeschichtung aus Zink,
Chrom oder Nickel. Desweiteren ist es möglich, Laschen zu verwenden, die
aus mit Glas- bzw. Kohlenstoffasern verstärkten Kunststoffen bestehen.
Die erfindungsgemäße Laschenkupplung ist in erheblichem Maße
temperaturbelastbar, ohne daß sich eine Änderung des Betriebsverhaltens
ergibt. Ihre Verwendung im Bereich von Wärmequellen ist dadurch problemlos
möglich, beispielweise in unmittelbarer Nähe des Abgasstranges eines Kraft
fahrzeuges.
Claims (7)
1. Winkelbewegliche und axial nachgiebige Laschenkupplung für zwei Welle
nenden (1, 2), bei der zumindest drei in Umfangsrichtung verteilte Laschen
(3) für die Übertragung eines Drehmomentes vorgesehen sind, die durch
in Umfangsrichtung benachbarte Schraubenbolzen (4) mit den Wellenen
den (1, 2) festgelegt sind und diese relativ verkantbar verbinden, wobei
die Laschen (3) die Schraubenbolzen (4) in unveränderlichen Umfangsab
ständen A verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (3) mit
zumindest einem in radialer Richtung nach innen vorspringenden, die
Gewindebolzen (4) berührenden, elastischen Ansatz (7) zum Ausgleichen
von Fertigungsungenauigkeiten bei der Montage versehen sind.
2. Laschenkupplung nach Anspruch 1, bei der jeweils mehrere Laschen (3)
paketartig zusammengefaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubenbolzen (4) in radialer Richtung zwischen dem elastischen An
satz (7) und den Laschen (3) jeweils von einer Hülse (8) umschlossen
sind.
3. Laschenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Laschen (3) aus zumindest einem tordierbaren Blech ei
ner Dicke von 0,03 bis 1,0 mm bestehen.
4. Laschenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Lasche (3) im Bereich ihrer während der bestimmungs
gemäßen Verwendung freiliegenden Oberflächenzonen mit einer korrosi
onsverhindernden Beschichtung (10) versehen ist.
5. Laschenkupplung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kor
rosionsverhindernde Beschichtung (10) und die elastisch verformbaren
Ansätze (7) übereinstimmend aus dem selben polymeren Werkstoff be
stehen.
6. Laschenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Laschen (3) mittels der Gewindebolzen (4) zwischen
ringförmig ausgebildeten Halteplatten (5, 6) verspannt und mit den Welle
nenden verbunden sind.
7. Laschenkupplung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal
teplatten (5, 6) einen radialen Abstand von den Gewindebolzen (4) haben,
der größer ist als die Summe aller herstellungsbedingten Toleranzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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