DE19513435A1

DE19513435A1 - Türschließer

Info

Publication number: DE19513435A1
Application number: DE1995113435
Authority: DE
Inventors: Joachim Zimmermann; Uwe Kaeser
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 1995-04-08
Filing date: 1995-04-08
Publication date: 1996-10-10

Description

Die Erfindung betrifft einen Türschließer mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Bekannt sind Türschließer mit Schließerfeder als Energiespeicher, z. B. hydrau lische Türschließer, bei denen die Schließerfeder mit einer Kolben-Zylinder-Ein heit zusammenwirkt. Die Kolben-Zylinder-Einheit ist über ein Getriebe mit der Schließerfeder verbunden, welche unmittelbar oder über ein kraftübertragendes Gestänge mit der Tür verbunden ist. Solche Türschließer sind z. B. in DE-OS 36 38 353 beschrieben.

Um eine geeignete Momentenkennlinie an der Tür zu erhalten, und zwar mit zunehmendem Türöffnungswinkel abfallendes Moment, ist ein spezielles kraft übertragendes Gestänge zwischen der Schließerwelle und der Tür erforderlich oder bzw. zusätzlich wird zwischen der Schließerwelle und der Schließfeder ein kraftübertragendes Getriebe geschaltet, welches über den Türöffnungswin kel variierendes Übersetzungsverhältnis aufweist, z. B. ein Kurvenscheibenge triebe oder ein Zahntrieb mit unrundem Ritzel und Zahnstange.

Die dadurch erhaltene Momentenkennlinie an der Tür ist durch die Geometrie und den Bauraum des Gestänges bzw. die Abmessungen des Getriebes in Verbindung mit den baulichen Verhältnissen des Türschließergehäuses be grenzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türschließer der eingangs ge nannten Art zu schaffen, der einen günstigen Momentenverlauf liefert.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Aus gestaltungen ergeben sich mit den Merkmalen der Unteransprüche und Merk malen aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in den Figuren dargestellt.

Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines hydraulischen Türschließers mit hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheit und einem Energiespei cher, der aus zwei Schließerfedern besteht, wobei die eine Schlie ßerfeder auf der linken Seite der Schließerwelle und die andere Schließerfeder auf der rechten Seite der Schließerwelle angeord net ist, in Schließlage der Tür;

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Türschließers in Fig. 1, jedoch in einer Öffnungslage der Tür;

Fig. 3 einen Schnitt entlang III-III in Fig. 1.

Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um einen hydraulischen Türschließer. Er weißt ein Schließergehäuse 1 auf, in dem eine Schließerwelle 2 drehbar gelagert ist. Die Schließerwelle 2 wirkt mit einem Energiespeicher, bestehend aus zwei Schließerfedern 3, 4 zusammen, die ebenfalls in dem Gehäuse angeordnet sind und zwar die Schließerfeder 3 links von der Schließerwelle und die Schließerfeder 4 rechts von der Schließerwelle. Die Schließerfedern 3 und 4 stützen sich jeweils auf im Gehäuse 1 geführten Federtellern 4a, 4b bzw. 3a, 3b ab. Die Federteller 3b und 4b sind jeweils als Hydraulikkolben mit einer äußeren Dichtkante ausgebildet und in dem zylin derförmigen Innenraum 10 des Gehäuses dicht verschiebbar geführt.

Zwischen den Schließerfedern 3, 4 und der Schließerwelle sind Getriebe ge schaltet, die eine unterschiedliche Übersetzung aufweisen. Das eine Getriebe ist als Nockengetriebe 21 ausgebildet. Es weist einen auf der Abtriebswelle 2 drehfeste Nockenscheibe 21a auf, die mit einer am Federteller 3a bzw. Feder teller 4a drehbar gelagerten Rolle 21b, 21c zusammenwirkt.

Das andere Getriebe 22 weist eine Kurvenscheibe 22a auf, die mit einem fle xiblen Zug 22b, z. B. Bowdenzug, zusammenwirkt, der mit seinem einen Ende an dem Federteller 3b befestigt ist und mit seinem anderen Ende an der Kur venscheibe 22 festgelegt ist und dabei in einer äußeren Führungsrille der Nockenscheibe 22a umschlingend geführt ist. Der Federteller 4b ist über ein entsprechend aufgebautes Getriebe mit Kurvenscheibe 22c und Bowden zug 22d verbunden. Das Nockengetriebe 21 hat eine solche Übersetzung, daß über den gesamten Arbeitsbereich jeweils ein relativ kleines Moment übertra gen wird. Mit dem Getriebe 22 wird aufgrund des großen Hebelarms der Kur venscheiben 22a und 22c zumindest bereichsweise ein relativ großes Moment übertragen. Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, ist der wirksame Hebelarm bei kleinen Türöffnungswinkel am größten. Während der Öffnungsbewegung dreht die Schließerwelle in Uhrzeigersinn. Der wirksame Hebelarm des Getriebes 22 bzw. der Kurvenscheiben 22a und 22c nimmt schnell ab. Im Bereich kleiner Türöffnungswinkel, beispielsweise zwischen 0 und 10° wirkt das Nockenge triebe 21 in die gleiche Richtung wie das Getriebe 22. Bei zunehmenden Öff nungswinkeln, z. B. ab 10°, wirkt das Nockengetriebe in Gegenrichtung. Dies wird dadurch realisiert, daß der wirksame Hebelarm des Nockengetriebes der art variiert, daß sich bei einem Türöffnungswinkel von ca. 10° die Kraftan griffsrichtung umkehrt.

Dies bedeutet, daß über das Nockengetriebe 21 bei kleinen Türöffnungswin keln auf die Schließerwelle ein zusätzliches Moment addiert wird und bei Türöffnungswinkeln größer 10° ein Moment abgezogen wird. Dies gewährlei stet ein großes Moment in der Schließlage und einen schnellen Abbau des Moments mit steigenden Türöffnungswinkeln.

Bei der Öffnungsbewegung dreht die Schließerwelle 2 in Uhrzeigersinn. Hierbei werden durch die getriebemäßige Mitnahme der Federteller 3b, 3a und 4b, 4a die Schließfedern 3 und 4 komprimiert. Das Hydrauliköl im Zylinderraum 10 strömt aus den Räumen 10b und 10c in die Räume 10a bzw. 10d über An saugventile in den Federtellern 3b, 4b über.

Bei der Schließbewegung dreht die Schließerwelle 2 in Gegenrichtung. Dabei entspannen sich die Schließfedern 3, 4. Es bilden sich die Druckräume 10a, 10d aus. Über nicht dargestellte Überstromkanäle strömt das Hydraulikmedium in die Drucklösräume 10b, 10c über. Die Strömungsgeschwindigkeit wird über nicht dargestellte Regulierventile eingestellt.

Das Öffnen erfolgt durch manuelle Kraftaufwendung an der Tür, indem die Tür von Hand geöffnet wird. Der Schließvorgang erfolgt selbsttätig unter Wirkung der Schließfedern 3, 4.

Es sind abgewandelte Ausführungen vorgesehen, bei denen bei einem sonst gleichen Aufbau wie in Fig. 1 lediglich auf einer Seite der Schließerwelle 2 ein Energiespeicher mit Schließfeder 3 oder 4 angeordnet ist. Das Getriebe 21, 22 läßt sich dadurch entsprechend einfacher ausgestalten.

Claims

1. Türschließer für eine Tür mit einem Türflügel, vorzugsweise Drehflügel, z. B. Anschlagschwenkflügel, Pendelflügel oder dergleichen,
mit einer Schließerwelle, die mit einem Energiespeicher, der vorzugsweise als Schließerfeder ausgebildet ist, zusammenwirkt,
wobei der Energiespeicher bei der Öffnungsbewegung des Türflügels, zu mindest teilweise geladen und beim Schließen zumindest teilweise entla den wird,
wobei vorzugsweise eine Einrichtung zur Einstellung der Schließ- und/oder Öffnungsgeschwindigkeit vorgesehen ist, z. B. Dämpfungseinrichtung, vorzugsweise hydraulische oder pneumatische Dämpfungseinrichtung, insbesondere mit Kolbenzylindereinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schließerwel le (2) und dem Energiespeicher (3; 4) mindestens zwei kraftübertragende Getriebe (21, 22) mit unterschiedlichem Übersetzungsverhältnis geschaltet sind.

2. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Getriebe auf die Schließerwelle übertragenen Momente, zumindest in einem bestimmten Teilbereich der Türöffnungswinkel, entge gengesetzt gerichtet sind.

3. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Getriebe auf die Schließer welle übertragenen Momente, zumindest in einem Teilbereich der Türöff nungswinkel, gleichgerichtet sind.

4. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einem Teilbereich der Türöffnungswinkel das eine Getriebe ein positives Drehmoment und das andere Getriebe ein negatives Drehmoment auf die Schließerwelle über trägt.

5. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe als unterschiedliche Getrie betypen ausgebildet sind, z. B. als Zahntrieb, Kurvenscheibengetriebe, Nockengetriebe, Hebelgetriebe usw., insbesondere auch als Kombination verschiedener Getriebetypen, insbesondere mit Übertragungselementen in Form von Hebeln, Stangen, flexiblem Zug usw.

6. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe mit unterschiedlichen Enden des Energiespeichers, insbesondere der Schließerfeder, zusammenwirken.

7. Türschließer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Ende der Schließerfeder auf einem ersten Federteller abge stützt ist und ein zweites Ende der Schließerfeder auf einem zweiten Fe derteller abgestützt ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, daß die Schließerfeder in einem Schließergehäuse angeordnet ist und die Federtel ler in dem Gehäuse verschiebbar geführt sind.

8. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Getriebe als Kurvenscheiben getriebe, Nockengetriebe oder Zahntrieb ausgebildet ist und ein zweites Getriebe als Hebegetriebe oder Kurvenscheibengetriebe, welches vor zugsweise mit einem flexiblen Zug zusammenwirkt, ausgebildet ist.

9. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Schließergehäuse die Schlie ßerwelle angeordnet ist und beiderseits der Schließerwelle jeweils ein Energiespeicher, vorzugsweise als Schließerfedereinrichtung ausgebildet, angeordnet ist.