DE19513434A1 - Türschließer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Türschließer mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Bekannt sind Türschließer mit Schließerfeder als Energiespeicher, z. B. hydrau­ lische Türschließer, bei denen die Schließerfeder mit einer Kolben-Zylinder-Ein­ heit zusammenwirkt. Die Kolben-Zylinder-Einheit ist über ein Getriebe mit der Schließerfeder verbunden, welche unmittelbar oder über ein kraftübertragendes Gestänge mit der Tür verbunden ist. Solche Türschließer sind z. B. in DE-OS 36 38 353 beschrieben.

Um eine geeignete Momentenkennlinie an der Tür zu erhalten, und zwar mit zunehmendem Türöffnungswinkel abfallendes Moment, ist bisher ein spezielles kraftübertragendes Gestänge zwischen der Schließerwelle und der Tür erforderlich oder bzw. zusätzlich wird zwischen der Schließerwelle und der Schließfeder ein kraftübertragendes Getriebe geschaltet, welches über den Türöffnungswinkel variierendes Übersetzungsverhältnis aufweist, z. B. ein Kurvenscheibengetriebe oder ein Zahntrieb mit unrundem Ritzel und Zahnstange.

Die dadurch erhaltene Momentenkennlinie an der Tür ist durch die Geometrie und den Bauraum des Gestänges bzw. die Abmessungen des Getriebes in Verbindung mit den baulichen Verhältnissen des Türschließergehäuses be­ grenzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türschließer der eingangs ge­ nannten Art zu schaffen, der einen günstigen Momentenverlauf liefert.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Aus­ gestaltungen ergeben sich mit den Merkmalen der Unteransprüche und Merk­ malen aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in den Figuren dargestellt.

Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines hydraulischen Türschließers mit hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheit, wobei der Kolben hy­ draulisch gedämpft ist und mit einem Energiespeicher zusam­ menwirkt, der sich aus zwei Schließerfedern zusammensetzt, Tür­ schließer in Schließstellung der Tür;

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Türschließers in Fig. 1, jedoch in einer Öffnungsstellung der Tür.

Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen hydraulischen Zahntriebtürschließer, wie er in seinem grundsätzlichen Aufbau in DE-OS 36 38 353 beschrieben ist. In dem Schließergehäuse 1 ist eine hy­ draulische Kolben-Zylinder-Einheit mit einem im Zylinder 2 geführten Kolben 3 angeordnet. Der Kolben 3 wirkt mit einem Energiespeicher 14 zusammen, wel­ cher sich aus zwei Schließerfedern, nämlich einer Schließerfeder 14a und einer Zusatzschließerfeder 14b, zusammensetzt. Der Kolben 3 ist als Hohlkolben mit einer Zahnstange 3a ausgeführt, welche mit einem Zahnritzel 4 kämmt. Das Zahnritzel 4 ist mit der in der Ritzelachse fluchtenden Schließerwelle gekop­ pelt. In dem Zylinder 2 ist Hydrauliköl aufgenommen. Beim Öffnen der Tür dreht die Schließerwelle in Fig. 1 mit dem Ritzel 4 in Gegenuhrzeigersinn, wodurch der Kolben 3 nach rechts unter Ladung des Energiespeichers bewegt wird, beim Schließen bewegt sich der Kolben 3 unter Wirkung des Energie­ speichers nach links. Dabei wird das Hydrauliköl im Druckraum 2a mit dem Kolbendruck beaufschlagt. Der in den Figuren links vom Kolben liegende Druckraum 2a ist mit dem rechts vom Kolben bzw. rechts von der Kolbendich­ tung 3d liegenden Drucklosraum 2b über ein oder mehrere nicht dargestellte Überströmkanäle verbunden. Die Strömungsgeschwindigkeit bei der Schließ­ bewegung ist über Regulierventil einstellbar. Durch diese einstellbare Strö­ mungsgeschwindigkeit des abströmenden Hydrauliköls in den Drucklosraum wird eine hydraulische Dämpfung der Schließbewegung realisiert.

Im folgenden wird Aufbau und Funktion des Energiespeichers 14 näher be­ schrieben. Der aus den Schließerfedern 14a und 14b zusammengesetzte Ener­ giespeicher wirkt wie bereits erwähnt mit dem Kolben 3 beim Öffnen und Schließen zusammen. Es ist eine Schalteinrichtung 15 vorgesehen, die dafür sorgt, daß die Zusatzfeder 14b ausschließlich in einem Bereich kleiner Türöff­ nungswinkel, z. B. zwischen 0 und 5° Türöffnungswinkel wirksam geschaltet ist und bei größeren Türöffnungswinkeln außer Wirkung geschaltet ist. Die Schließfeder 14a wirkt im gesamten Bereich der Türöffnungswinkel.

Die Schließfedern 14a und 14b stützen sich beide mit jeweils mit ihrem rech­ ten Ende an einem Federteller 16 ab, der am rechten Ende des Gehäuses an­ geordnet ist. Die axiale Position des Federtellers 16 ist über eine Spindel 16a mittels eines Schneckengetriebes 16b verstellbar.

Das linke Ende der Schließfeder 14a ist am rechten Stirnende des Kolbens 3 abgestützt. Das linke Ende der Zusatzfeder 14b ist auf einer Buchse 15a ab­ gestützt, die auf einer gehäusefesten Führungsstange 18 verschiebbar geführt ist und teleskopartig in eine zentrale Bohrung im Kolben 3 verschiebbar ein­ greift. Die Führungsstange 18 ist einstückig mit dem rechten Gehäusedeckel verbunden und ist in der zentralen Längsachse des Gehäuses 1 angeordnet. Sie durchgreift hierbei den Federteller 16 inkl. Spindel 16a und ragt in die zentrale Aufnahmebohrung des Kolbens 3 hinein. Zwischen der Außenwand der Führungsstange 18 und der Innenwandung der Aufnahmebohrung des Kolbens 3 bzw. der schrägen Randflächen der Austrittsöffnung der zentralen Bohrung im Kolben 3 sind Rastkugeln 15b angeordnet.

In der Schließstellung in Fig. 1 sind die Rastkugeln in ihrer äußeren Position zwischen der schrägen Randfläche der Aufnahmebohrung und der Außenfläche der Führungsstange angeordnet. In der Stellung des Türschließers in Fig. 2, bei dem der Türflügel teilweise geöffnet ist, z. B. Türöffnungswinkel 10°, sind die Rastkugeln 15b in eingerückter Position, sie liegen in einer Rastrille der Führungsstange 18 und stützen sich mit ihren äußeren Flächen an der Innen­ wandung der zentralen Bohrung des Kolbens 3 ab.

In der Stellung in Fig. 1 ist der Kolben 3 durch beide Schließfedern 14a und 14b beaufschlagt. Beim Öffnen der Tür wird der Kolben 3 nach rechts bewegt. Dabei wird die am Kolben 3 unmittelbar abgestützte Schließfeder 14a kompri­ miert. Gleichzeitig wird auch die Zusatzfeder 14b komprimiert, indem der hül­ senartige Schieber 15a vom Kolben 3 über die zwischengeschalteten Ku­ geln 15b auf der Stange nach rechts bewegt wird. Sobald die Rastkugeln 15b in die Rastrille in der Stange 18 einrasten, wird der Schieber 15a nicht mehr mitbewegt und der Kolben ist relativ zu dem festgestellten Schieber 15a teleskopartig verschiebbar. Es stellt sich die Betriebsstellung in Fig. 2 ein, bei der die Wirkung der Zusatzfeder 14b ausgeschaltet ist. Dies erfolgt abhängig von der Anordnung der Rastrille, im dargestellten Fall bei einem Türöffnungswinkel von etwa 5°.

Bei größeren Türöffnungswinkeln ist also der Kolben 3 nur durch die Schließerfeder 14a beaufschlagt. Bevor der Kolben 3 seine rechte Endlage bei maximalem Türöffnungswinkel erreicht, kommt er in Anschlag an eine An­ schlagkante am rechten Ende des Schiebers 15a, wodurch eine federnde Öff­ nungsdämpfung unter Wirkung der Zusatzfeder 14b eintritt, da in der An­ schlaglage bei weiterem Öffnen der Tür die Zusatzfeder 14b zusätzlich zu komprimieren ist und also einen zusätzlichen Öffnungswiderstand darstellt.

Claims (9)

1. Türschließer für eine Tür mit einem Türflügel, vorzugsweise Drehflügel, z. B. Anschlagschwenkflügel, Pendelflügel oder dergleichen, mit einem Energiespeicher zum Schließen des Türflügels, vorzugsweise als Schließer­ feder ausgebildet, wobei der Energiespeicher bei der Öffnungsbewegung des Türflügels, zumindest teilweise geladen und beim Schließen zumindest teilweise entladen wird,
wobei vorzugsweise eine Einrichtung zur Einstellung der Schließ- und/oder Öffnungsgeschwindigkeit vorgesehen ist, z. B. Dämpfungseinrichtung, vorzugsweise hydraulische oder pneumatische Dämpfungseinrichtung, insbesondere mit Kolbenzylindereinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher mehrere Schließerfedern (14a, 14b) aufweist, wobei mindestens eine Schließerfeder (14b) nur in einem Teilbereich der Türöffnungswinkel des Türflügels wirksam geschaltet ist.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in einem Drehwinkelbereich mehrere Schließerfedern (14a, 14b) wirksam geschaltet sind.

3. Antrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine unterschiedliche Zahl von Schließerfedern (14a, 14b) in unterschiedlichen Teilbereichen des Türdrehwinkels wirksam geschaltet sind.

4. Antrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine Schalteinrichtung (15) vorgesehen ist, über die mindestens eine Schließerfeder (14b) in und außer Wirkung schaltbar ist.

5. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (15) selbsttätig, vorzugsweise zwangsgeführt, beim Öffnen und Schließen arbeitet.

6. Antrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Schalteinrichtung (15) eine mit der Schließerfeder (14b) zusammenwirkende Arretiereinrichtung (15b) aufweist.

7. Antrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schalteinrichtung über eine Feder (14b) und/oder einen Teilenergiespeicher (14b) steuerbar ist.

8. Antrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schalteinrichtung (15) eine Kugelrasteinrichtung (15b) aufweist.

9. Antrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schalteinrichtung zwei teleskopartige Bauteile (3, 15a) aufweist, wobei mit dem einen Bauteil eine Schließerfeder (14b) und mit dem anderen Bauteil eine andere Schließerfeder (14a) zusammenwirkt.