DE19526061A1

DE19526061A1 - Türschließer

Info

Publication number: DE19526061A1
Application number: DE1995126061
Authority: DE
Inventors: Hermann Alber
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 1995-07-17
Filing date: 1995-07-17
Publication date: 1997-01-23

Description

Die Erfindung betrifft einen Türschließer mit einem kraftübertragenden Gestänge gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Ein derartiger mit Gleitarm und Gleitschiene versehener Türschließer ist durch das DE-GM 92 09 276 bekannt. Bei dieser Konstruktion ist die Schließerwelle einseitig im Gehäuse gelagert, wobei ein auf dieser Schließerwelle befestigter Nocken so wohl auf den Schließerkolben als auch auf den Dämpfkolben wirkt. Diese beiden Kolben führen daher eine gleichsinnige Bewegung aus. Nachteilig ist, daß infolge der für den verdeckten Einbau in ein Türblatt vorgesehenen schmalen Bauweise des Türschließers der Nocken im Durchmesser relativ klein ist und deshalb bei der Öff nungsbewegung der Tür nur ein kleiner Hub für den Schließerkolben aufgebracht wird. Entsprechend klein ist deshalb auch der auf eine Schließerfeder ausgeübte Spannweg.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen schmalen und für den verdeck ten Einbau im Türblatt oder Türrahmen geeigneten Türschließer zu schaffen, der beim Öffnen der Tür einen möglichst großen Vorspannweg für die Schließerfeder erzeugt, um möglichst viel potentielle Energie für den selbsttätigen Schließvorgang zu speichern.

Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß die Kolben gegenläufig im zylindrischen Gehäuse angeordnet sind und jedem Kolben eine mit der Schlie ßerwelle in Verbindung stehende verzahnungslose Übertragungseinrichtung zuge ordnet ist. Bedingt durch die gegenläufige Anordnung der Kolben wird bei einer durch die vorgegebene Breite im Durchmesser begrenzten Übertragungseinrichtung der doppelte Spannweg für die Schließerfeder erreicht und dadurch eine eine hohe Vorspannung der Schließerfeder geschaffen.

Nach einem Merkmal der Erfindung weist die verzahnungslose Übertragungseinrich tung einen fest mit der Schließerwelle verbundenen Kurbeltrieb auf, der jeweils über ein auf Zug beanspruchtes Bauteil mit den Kolben in Wirkverbindung steht. Infolge der Zugbeanspruchung der den Kurbeltrieb mit den Kolben verbindenden Bauteile können diese relativ schwach ausgebildet werden, da sie nicht auf Knickung bean sprucht werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kurbeltrieb zentral im Gehäuse an geordnet und weist eine Exzenterscheibe auf, die mit den auf Zug beanspruchten Bauteilen verbunden ist. Diese zentrale Anordnung der Exzenterscheibe und damit auch der Schließerwelle ermöglicht es, diesen türintegrierten Schließer für rechts und links angeschlagene Türen zu verwenden.

Wie ein weiteres Merkmal der Erfindung zeigt, sind die auf Zug beanspruchten Bauteile durch Stangen gebildet, die einerseits in den Kolben mittels Kolbenbolzen schwenkbar gelagert sind und andererseits in fest mit der Exzenterscheibe verbun dene Lagerbolzen eingreifen. Anstelle der Stangen können auch andere die Zug kräfte übertragende Bauteile, beispielsweise Stahlseile, verwendet werden.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wird dadurch geschaffen, daß die ver zahnungslose Übertragungseinrichtung Nocken aufweist, wobei jedem der gegen läufig arbeitenden Kolben ein Nocken zugeordnet ist.

Im Aufbau ist diese Konstruktion sehr einfach, denn die Nocken sind merkmalsge mäß gleich ausgebildet und nur um 180° gegeneinander verdreht auf der Schließer welle befestigt. Eine solche Konstruktion eignet sich besonders für Türschließeraus führungen, die mit einer von den Kolbenbewegungen unabhängig wirkenden Dämpfeinrichtung versehen sind.

Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Türschließer mit Kurbeltrieb mit auf Zug beanspruchten Übertragungs teilen im Längsschnitt, schematische Darstellung;

Fig. 2 die schematische Darstellung eines Türschließers mit Nockentrieb im Längs schnitt und

Fig. 3 den Türschließer entsprechend Fig. 2 im Längsschnitt und um 90° gedreht.

Der Türschließer nach Fig. 1 besitzt ein Gehäuse 1, dessen linke Stirnseite 2 und die rechte Stirnseite 3 von je einem Gehäusedeckel gebildet ist, wodurch der Innen raum des Gehäuses 1 nach außen verschlossen wird. Dieses Gehäuse ist verdeckt in ein Türblatt eingebaut, wobei nur eine Schließerwelle 10 geringfügig über die obe re Türblattkante ragt, da beispielsweise die Schließerwelle 10 fest mit einem nicht eingezeichneten Gleitarm verbunden ist und dieser Gleitarm in eine ebenfalls nicht dargestellte und mit dem Türrahmen verbundene Gleitschiene eingreift. In einem der linken Stirnseite 2 gegenüberliegenden Kolben 4 ist mittels eines Kolbenbolzens 6 eine Stange 5 schwenkbar gelagert und entsprechend ist ein Kolben 7 durch einen Kolbenbolzen 9 mit einer Stange 8 verbunden. Auf der Schließerwelle 10 ist eine hier als als Doppelkurbelarm ausgebildete Exzenterscheibe 11 befestigt, die mit La gerbolzen 12 und 13 zur Lagerung der Stangen 5 und 8 versehen ist. Zwischen ei nem im Gehäuse 1 fixierten Federauflagering 16 und dem linken Kolben 4 ist eine Schließerfeder 14 eingespannt, während eine zweite Schließerfeder 15 sich einer seits auf einem Federauflagering 17 und andererseits auf dem Kolben 7 abstützt. Die Stangen 5 und 8 durchgreifen die ihnen zugeordnete Schließerfeder 14 bzw. 15.

Ein linker Druckraum 18 wird von der linken Stirnseite 2 und der Stirnseite des Kol bens 4 begrenzt und entsprechend ist ein rechter Druckraum 19 zwischen der rech ten Stirnseite 3 und dem Kolben 4 vorgesehen. In einem im wesentlichen drucklosen Federraum 20 ist außer den Schließerfedern auch die verzahnungslose Übertra gungseinrichtung angeordnet.

In Fig. 1 ist der Türschließer bei voller Öffnung der Tür gezeigt, wobei durch die Drehbewegung der Schließerwelle 10 und der darauf befestigten Exzenterscheibe 11 die beiden Kolben 4 und 7 durch die auf Zug beanspruchten Stangen 5 und 8 gegenläufig zueinander bewegt und die beiden Schließerfedern 14 und 15 jeweils um den gleichen Betrag vorgespannt werden, wodurch die für den selbsttätigen Schließvorgang erforderliche potentielle Energie gespeichert wird. Beim Loslassen der geöffneten Tür bewirkt die in den vorgespannten Schließerfedern 14 und 15 ge speicherte Energie, daß die Kolben 4 und 7 in Richtung auf die Stirnseiten 2 und 3 gedrückt werden. Die auf Zug beanspruchten Stangen 5 und 8 verdrehen die Exzen terscheibe 11 und somit auch die Schließerwelle 10. Der mit dem Gehäuse verdeckt in einem Türblatt eingebaute und mit dem Gleitarm auf die im Türrahmen eingelas sene Gleitschiene wirkende Türschließer erzeugt durch die in den Schließerfedern 14 und 15 gespeicherte Energie das selbsttätige Schließen der von Hand geöffneten Tür. Diese Schließbewegung wird in an sich bekannter Weise hydraulisch gedämpft. Hierzu wird beispielsweise beim Öffnungsvorgang Hydraulikflüssigkeit aus dem Fe derraum 20 über nicht dargestellte und in den Kolben 4 und 7 befindliche Rück schlagventile in die beim Öffnen drucklosen 18 und 19 gefördert. Erst beim Loslas sen der Tür baut sich infolge der Federkraft der Schließerfedern 14 und 15 in den Druckräumen 18 und 19 ein der Federkraft entgegenwirkender Druck auf. Zur hy draulischen Dämpfung der Schließbewegung ist der Druckraum 18,19 jeweils flüs sigkeitsleitend mit dem Federraum 20 verbunden, wobei in der Überströmeinrich tung, z. B. Flüssigkeitsleitung mindestens ein einstellbares Dämpfventil angeordnet ist, mit welchem die Schließgeschwindigkeit eingestellt werden kann.

Bei der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsform sind die auf der Innenwand des Gehäuses 1 geführten Kolben 4 und 7 mit darin gelagerten Druckrollen 23 und 24 versehen. Auf einem Vierkant 25 der Schließerwelle 10 sind zwei gleiche Nocken 21 und 22 um 180° zueinander verdreht befestigt. Der Nocken 21 wirkt auf den Kol ben 4 über die Rolle 23, während der Nocken 22 den Kolben 7 über die Rolle 24 betätigt. Infolge der Federkraft der Schließerfedern 14 und 15, die sich einerseits auf den Kolben 4 und 7 und andererseits auf den Stirnseiten 2 und 3 abstützen, wird eine ständig wirkende kraftschlüssige Verbindung zwischen den Nocken 21 und 22 und den Kolben 4 und 7 geschaffen.

Diese Fig. 2 und 3 zeigen den Türschließer in geöffneter Stellung der Tür, also mit durch den Öffnungsvorgang vorgespannten Schließerfedern 14 und 15. Beim selbsttätigen Schließvorgang drücken die Schließerfedern 14 und 15 die Kolben 4 und 7 über die Rollen 23 und 24 gegen die Nocken 21 und 22, die über den Vierkant 25 die Schließbewegung auf die Schließerwelle 10 ausüben. Zur Dämpfung der Schließbewegung wird bei einem derartigen Türschließer üblicherweise eine geson derte und bei der Schließbewegung wirksame Dämpfeinrichtung angeordnet.

Claims

1. Türschließer mit einem kraftübertragenden Gestänge, vorzugsweise einem Gleitarm mit einer Gleitschiene, für den verdeckten Einbau in ein Türblatt oder in einen Türrahmen, bestehend aus mindestens einer in einem zylindri schen Gehäuse drehbar gelagerten und mit dem Gleitarm verbundenen Schließerwelle, die über ein Getriebe auf ein im Gehäuse angeordnetes Kol bensystem wirkt und dieses Kolbensystem zwei Kolben aufweist, die mit min destens einer Schließerfeder zusammenwirken, wobei das Getriebe ein mit der Schließerwelle verbundenes Antriebselement aufweist, welches mit dem Kolben in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (4, 7) gegenläufig arbeitend im zylindrischen Gehäuse (1) angeordnet sind und jedem Kolben (4, 7) eine mit der Schließerwelle (10) in Verbindung ste hende verzahnungslose Übertragungseinrichtung zugeordnet ist.

2. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertra gungseinrichtung einen Kurbeltrieb und/oder einen Nockentrieb aufweist.

3. Türschließer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verzahnungslose Übertragungseinrichtung einen mit der Schließerwelle (10) fest verbundenen Kurbeltrieb aufweist, der jeweils über ein auf Zug bean spruchtes Bauteil mit den Kolben (4, 7) in Wirkverbindung steht.

4. Türschließer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbeltrieb zentral im Gehäuse (1) angeordnet ist und eine Exzenter scheibe (11) aufweist, die mit den auf Zug beanspruchten Bauteilen verbun den ist.

5. Türschließer nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Zug beanspruchten Bauteile durch Stangen (5, 8) gebildet sind, die einerseits in den Kolben (4, 7) mittels Kolbenbolzen (6, 9) schwenkbar gela gert sind und diese Stangen (5, 8) andererseits in fest mit der Exzenterschei be (11) verbundene Lagerbolzen (12,13) eingreifen.

6. Türschließer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verzahnungslose Übertragungseinrichtung Nocken (21) aufweist, wo bei jedem der gegenläufig arbeitenden Kolben (4, 7) ein Nocken (21, 22) zu geordnet ist.

7. Türschließer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (21, 22) gleich ausgebildet und um 180° gegeneinander verdreht auf der Schließerwelle (10) befestigt sind.

8. Türschließer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (21, 22) symmetrisch ausgebildet sind.

9. Türschließer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Nocken (21, 24) jeweils mit einem Druckstück (23, 24) an dem zu geordneten Kolben (4, 7) zusammenwirkt.

10. Türschließer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß eine Einrichtung zum Dämpfen der Schließbewegung vorgese hen ist, vorzugsweise eine hydraulisch arbeitende Einrichtung, z. B. unter Verwendung des Kolbensystems.

11. Türschließer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrich tung zum Dämpfen als separate Baueinheit oder integriert im Türschließer ausgebildet ist.