DE19510855C2 - Verfahren zum selektiven oder partiellen elektrolytischen Metallisieren von Substraten aus nichtleitenden Materialien - Google Patents
Verfahren zum selektiven oder partiellen elektrolytischen Metallisieren von Substraten aus nichtleitenden MaterialienInfo
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- DE19510855C2 DE19510855C2 DE19510855A DE19510855A DE19510855C2 DE 19510855 C2 DE19510855 C2 DE 19510855C2 DE 19510855 A DE19510855 A DE 19510855A DE 19510855 A DE19510855 A DE 19510855A DE 19510855 C2 DE19510855 C2 DE 19510855C2
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D5/00—Electroplating characterised by the process; Pretreatment or after-treatment of workpieces
- C25D5/54—Electroplating of non-metallic surfaces
- C25D5/56—Electroplating of non-metallic surfaces of plastics
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven oder partiellen elektrolyti
schen Metallisieren von Substraten aus elektrisch nichtleitenden Materialien,
welche für die folgende Behandlung an mit Kunststoffen beschichteten Halte
elementen befestigt werden.
Zur Beschichtung von Nichtleiteroberflächen sind verschiedene Verfahren be
kannt. Bei naßchemischen Verfahren werden die zu metallisierenden Ober
flächen nach einer geeigneten Vorbehandlung entweder zunächst katalysiert
und anschließend stromlos und danach gegebenenfalls elektrolytisch metalli
siert oder direkt elektrolytisch metallisiert.
Verfahren nach der ersten Variante mit stromloser Metallisierung haben sich
jedoch als nachteilig herausgestellt, da die Prozeßführung des stromlosen Me
tallisierungsbades schwierig ist, die Behandlung des Abwassers aus diesem
Bad aufwendig und teuer und der Prozeß durch die geringe Abscheidungsge
schwindigkeit des Metallisierungsbades lang und damit ebenfalls teuer ist.
Insbesondere für die Metallbeschichtung von Kunststoffteilen, beispielsweise
für Sanitärarmaturen und für den Automobilbau, sowie von Teilen, die als ge
gen elektromagnetische Strahlung abgeschirmte Gehäuse für elektrische Gerä
te verwendet werden, sind die stromlosen Metallisierungsverfahren problema
tisch. Bei der Behandlung derartiger Formteile werden im allgemeinen relativ
große Volumina der Behandlungslösungen von einem Behandlungsbad in das
nächste verschleppt, da diese eine Form aufweisen, durch die die Be
handlungslösung beim Ausheben der Teile aus den Bädern ausgeschöpft wird.
Da stromlose Metallisierungsbäder üblicherweise giftiges Formaldehyd und nur
schwer entfernbare Komplexbildner in erheblichen Mengen enthalten, gehen
bei deren Behandlung große Mengen dieser Bäder verloren und müssen auf
wendig entsorgt werden.
Daher wurde eine Reihe von Metallisierungsverfahren entwickelt, mit denen die
nichtleitenden Oberflächen ohne stromlose Metallisierung direkt mit Metall
beschichtet werden konnten. Derartige Verfahren werden jedoch insbesondere
für die Metallisierung der Bohrlochwände in Leiterplatten beschrieben. Die
direkte elektrolytische Metallisierung bei der Bohrlochmetallisierung ist gegen
über einer Metallbeschichtung von Kunststoffteilen, beispielsweise von Sanitä
rarmaturen oder für den Automobilbau, sowie von Gehäusen für elektrische
Geräte jedoch wesentlich einfacher, da kleinere Flächen zu metallisieren sind.
Die bei der Metallisierung zu überwindenden Strecken der nichtleitenden Sub
stratoberfläche ist im Falle der Bohrlochmetallisierung an Leiterplatten kürzer
und daher leichter erreichbar.
In EP 0 298 298 A2 wird ein Verfahren zum elektrolytischen Metallisieren
eines Nichtleiters beschrieben, bei dem die zu metallisierende Nichtleiterober
fläche mit einem Metallchalcogenid beschichtet wird. Das Metallchalcogenid
wird durch Behandeln der Oberflächen mit einem Palladiumkolloid, enthaltend
Zinnverbindungen als Schutzkolloid, und nachfolgende Behandlung mit einer
löslichen Metallchalcogenid-Verbindung, vorzugsweise einem Metallsulfid,
gebildet.
Ein ähnliches Verfahren ist in der Druckschrift US-A-49 19 768 offenbart. Dort
ist ein Verfahren beschrieben, bei dem die Nichtleiteroberfläche zunächst mit
einem Zinn(II)-Salz behandelt wird, anschließend mit einem gelösten Sulfid und
danach mit einer Lösung, enthaltend Salzsäure und ein Palladiumsalz. Anschlie
ßend wird die vorbehandelte Oberfläche elektrolytisch metallisiert.
In EP 0 320 601 A2 ist ein Verfahren zum Metallisieren von Nichtleitern be
schrieben, bei dem die Nichtleiteroberflächen zunächst mit einer Permanganat
lösung behandelt werden, wobei sich auf diesen nichtlösliches Mangandioxid
bildet. Anschließend wird die Mangandioxid-Schicht durch Behandlung mit
einer Chalcogenverbindungen, vorzugsweise Schwefelverbindungen, enthalten
den Lösung umgewandelt. Danach kann eine Metallschicht elektrolytisch abge
schieden werden.
Mit den genannten Verfahren kann zwar eine Chalcogenidschicht mit ausrei
chend hoher elektrischer Leitfähigkeit mittels einer speziellen Vorbehandlung
zur nachfolgenden Metallisierung von Bohrlöchern in Leiterplatten gebildet
werden. Jedoch reicht die Leitfähigkeit einer derartigen Schicht nicht für die
Metallisierung von großflächigen Nichtleitersubstraten aus, da dort zu große
nichtleitende Wege von den Kontaktstellen der Stromzuführung überbrückt
werden müssen. Beim Metallisieren wird die gebildete Chalcogenidschicht in
der Nähe der Ankontaktierungsstellen zerstört.
In US-A-39 84 290 wird ein Verfahren offenbart, bei dem die Bohrlochwände
einer Leiterplatte zunächst in einer Lösung, enthaltend die Verbindung eines
edleren Metalles als Kupfer, behandelt wird, wobei sich eine Metallschicht auf
den Kupferoberflächen der Leiterplatte und den Nichtleiteroberflächen aus
bildet. Nachfolgend wird die Metallschicht von den Kupferoberflächen wieder
entfernt, und anschließend werden die Metallschicht auf den Nichtleiterober
flächen und die Kupferoberflächen elektrolytisch metallisiert.
Ein weiteres Verfahren zum direkten elektrolytischen Metallisieren ist in DE 33 23 476 C2
beschrieben. Die nichtmetallischen zu metallisierenden Gegenstän
de werden zunächst mit einer Lösung, enthaltend ein edles Metall, beispiels
weise mit einem mit Zinnverbindungen stabilisierten Palladiumaktivator, be
handelt und anschließend in einem Metallisierungsbad elektrolytisch beschich
tet. In dem Metallisierungsbad sind geeignete organische Additive enthalten,
mit denen eine bevorzugte Metallabscheidung auf den im vorangehenden Pro
zeßschritt gebildeten Metallschichten auf den Nichtleiterbereichen gefördert
wird.
In der Druckschrift DE 37 41 459 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung durch
kontaktierter Leiterplatten durch direkte elektrolytische Metallabscheidung auf
katalytisch aktivierten Oberflächen des Basismaterials offenbart, bei dem die
Oberflächen vor dem elektrolytischen Metallisieren mit einer Lösung, die eine
oder mehrere stickstoffhaltige, organische Verbindungen, beispielsweise Poly
vinylpyrrolidon, 2,2,6,6-Tetramethyl-4-piperidon, Pyridiniumpropylsulfobetain
oder ein polymeres, polyquaternäres Ammoniumchlorid, enthält, vorbehandelt
werden.
In EP 0 456 982 A1 ist ein Verfahren zum elektrolytischen Metallisieren eines
Substrats offenbart, bei dem die Substratoberflächen zunächst beispielsweise
in einer Lösung, enthaltend eine Palladium-Kolloidlösung, stabilisiert mit Zinn
verbindungen, katalysiert wird, anschließend in bekannter Weise die Zinnver
bindungen von der Substratoberfläche entfernt werden, wobei die hierfür ver
wendete Lösung zusätzlich die Verbindung eines Metalls enthält, das edler als
Zinn ist, und die Oberflächen anschließend elektrolytisch metallisiert werden.
Auch mit diesen Verfahren ist es lediglich möglich, Bohrlochwände in Leiter
platten zu metallisieren, da die Leitfähigkeit der gebildeten Schicht nicht aus
reicht, um auch größere nichtleitende Flächen zu metallisieren.
Ein völlig anderes Verfahren ist in WO 89/08375 A1 beschrieben. Das Verfah
ren dient ebenfalls zur Herstellung von durchkontaktierten Leiterplatten. Je
doch wird eine erste leitfähige Schicht zum nachfolgenden elektrolytischen
Metallisieren aus leitfähigen Polymeren gebildet, indem die nichtleitenden Ober
flächen zunächst mit einer Permanganat-Lösung behandelt werden, so daß
sich auf den behandelten Bereichen Mangandioxid niederschlägt, die Leiter
platte nach dem Abspülen überschüssiger Behandlungslösung in eine Lösung,
enthaltend ein Monomer aus der Gruppe der Pyrrole, Furane oder Thiophene,
eingetaucht wird und das Substrat anschließend mit einer sauren Lösung in
Kontakt gebracht wird, wobei sich aus dem das Monomere enthaltenden Flüs
sigkeitsfilm an den Bohrlochwänden eine leitfähige Polymerschicht bildet. Die
se kann anschließend direkt elektrolytisch metallisiert werden.
In der deutschen Offenlegungsschrift 39 07 789 A1 ist ein Verfahren zur Ab
scheidung einer elektrisch leitenden Schicht auf einer elektrisch nichtleitenden
Oberfläche angegeben, bei dem auf der Oberfläche zunächst eine elektrisch
leitende Basisschicht, die durch eine stromlose chemische Polymerisation aus
mindestens einem leitfähigen Polymeren auf der Oberfläche hergestellt wird,
erzeugt wird und anschließend eine weitere elektrisch leitende Schicht, bei
spielsweise eine weitere leitfähige Polymerschicht oder eine Metallschicht,
abgeschieden wird. Mit diesem Verfahren können auch Substrate mit größeren
nichtleitenden Oberflächen direkt elektrolytisch metallisiert werden, wenn die
vorgenannte Verfahrensweise mehrfach wiederholt wird. Dies ist jedoch nicht
praktikabel, da es zu außerordentlich langen Prozeßzeiten führt.
Darüber hinaus weisen die auf den Oberflächen gebildeten leitfähigen Polymer
schichten nur kurze Zeit nach deren Herstellung eine ausreichend hohe Leit
fähigkeit auf. Danach fällt diese schnell ab, so daß eine großflächige Metallisie
rung ohnehin nicht möglich ist.
In EP 0 616 053 A1 ist ein Verfahren zum direkten Metallieren von nicht
leitenden Oberflächen offenbart, bei dem die Oberflächen zunächst mit einer
Reiniger/Konditionier-Lösung, danach mit einer Aktivatorlösung, beispielsweise
einer Palladium-Kolloidlösung, stabilisiert mit Zinnverbindungen, und anschlie
ßend mit einer Lösung behandelt werden, die Verbindungen eines Metalls ent
hält, das edler als Zinn ist, sowie ein Alkalihydroxid und einen Komplexbildner.
Danach können die Oberflächen in einer ein Reduktionsmittel enthaltenden
Lösung behandelt und schließlich elektrolytisch metallisiert werden.
Auch in EP 0 538 006 A1 ist ein Verfahren zum direkten Metallisieren von
Kunststoffoberflächen beschrieben, bei dem die Kunststoffe, unter anderem
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere und Polycarbonat, zunächst mit einer
Konditionierlösung, danach mit einem salzsauren Palladiumkolloid und
anschließend mit einer Lösung, die beispielsweise Kupfer-(I)-Ionen und einen
Komplexbildner enthalten kann, vor der galvanischen Metallisierung
behandelt werden.
Mit den bekannten Verfahren ist meist nur eine direkte elektrolytische Metalli
sierung kleiner Flächen möglich, eine Metallisierung großer Kunststoffober
flächen scheitert in den meisten Fällen an der mangelnden Metallisierbarkeit
der Schichten, die auf den nichtleitenden Oberflächen gebildet werden.
In einigen Fällen ist eine Metallisierung auch großflächiger Kunststoffteile mög
lich. Für die großtechnische Anwendung der direkten elektrolytischen Metalli
sierung von Kunststoffteilen müssen die Werkstücke jedoch an Traggestellen
befestigt werden, die bei dem Metallisierungsverfahren nicht beschichtet wer
den dürfen. Andernfalls müssen die Metallschichten von den Traggestellen
nach der Beschichtung der Werkstücke wieder entfernt werden. Dies bedeutet
einen zusätzlichen Aufwand für die Entfernung, verbunden mit dem Verbrauch
von Chemikalien. Überdies ist die Produktivität der Metallisierungsanlage in
diesem Falle geringer, da die Gestelle vor dem erneuten Bestücken mit Werk
stücken erst entmetallisiert werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die Nachtei
le des Standes der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zum selektiven
oder partiellen elektrolytischen Metallisieren von Oberflächen von an außensei
tig mit Kunststoff versehenen Halteelementen, beispielsweise Traggestellen,
befestigten Substraten aus elektrisch nichtleitenden Materialien zu finden.
Das Problem wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Metallisieren von Substraten aus
Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymeren oder deren Mischungen mit anderen
nichtleitenden Materialien oder aus Polycarbonat, welche für die folgende Be
handlung an mit Kunststoffen aus Polyvinylchlorid, Polyester oder Polyamid
beschichteten Halteelementen befestigt werden, umfaßt die wesentlichen
Verfahrensschritte:
- - Vorbehandeln der Oberflächen mittels einer Ätz- und/oder Reini gungslösung,
- - anschließend Behandeln der Oberflächen mit einer kolloidalen sauren Lösung von Palladium, zusätzlich enthaltend Zinnverbin dungen, unter Verzicht auf zusätzliche Zwischenbehandlungen mit adsorptionsfördernden, Polyelektrolyte enthaltenden Lösun gen,
- - Behandeln der Oberflächen mit einer Lösung, enthaltend eine mit tels Zinn(II)-Verbindungen reduzierbare lösliche Metallverbindung, ein Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid und einen Komplexbildner für das Metall in einer mindestens die Ausfällung von Metallhy droxiden verhindernden Menge,
- - Behandeln der Oberflächen mit einer Lösung zum elektrolytischen Metallisieren.
Zwischen einigen oder allen Verfahrensschritten können die Substratoberflä
chen gespült werden. Als adsorptionsfördernde Lösungen werden sogenannte
Konditionierungslösungen verwendet. Hierbei handelt es sich meist um wäß
rige Lösungen, in denen insbesondere Polyelektrolyte, wie beispielsweise poly
kationische Polymere, mit einem Molekulargewicht oberhalb von 10 000 g/Mol
enthalten sind.
Durch Behandlung der nichtleitenden Oberflächen mit einer Konditionierungs
lösung werden nicht nur die zu metallisierenden Kunststoffoberflächen mit
Metall beschichtet, sondern auch die außenseitig mit Kunststoffen versehenen
Halteelemente. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es daher nicht er
forderlich, die Halteelemente nach dem Gebrauch wieder vom Metall zu befrei
en, da die Substrate nicht mit einer Konditionierungslösung in Kontakt ge
bracht werden. Vielmehr können die Halteelemente nach dem Metallisieren und
Entfernen der metallisierten Substrate ohne weitere Behandlung unmittelbar
wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden und zur Metallisie
rung weiterer nichtleitender Substrate eingesetzt werden.
Es sind keine zusätzlichen Reinigungs- und Ätzschritte zum Entmetallisieren
der Halteelemente erforderlich. Dadurch wird auch der Aufwand für die Ab
wasserentsorgung reduziert. Außerdem werden weniger Chemikalien verwen
det. Auch die Produktivität der Metallisierungsanlage wird gesteigert, da bei
gegebener Anzahl von vorhandenen Halteelementen eine größere Anzahl von
zu metallisierenden Substraten behandelt werden kann.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die Oberflächen der zu
metallisierenden Substrate auch partiell metallisiert werden können, indem
Teile der Oberflächen mit einem geeigneten Material abgedeckt werden. Da
auch dieses Material bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht beschichtet wird, ist eine nachträgliche Entfernung des Materials sehr
leicht möglich, ohne bei einer eventuell erforderlichen Behandlung zur selekti
ven Entfernung des dort abgeschiedenen Metalls die Metallschichten auf dem
metallisierten Substrat zu beschädigen.
Auch für dekorative Zwecke ist es insbesondere erwünscht, das Abdeckmate
rial bei der Metallisierung vollständig freizuhalten, da dieses auf dem metalli
sierten Teil gegebenenfalls auch als Endschicht unverändert erhalten bleibt. Für
diesen Zweck muß die dekorative Wirkung des Abdeckmaterials erhalten blei
ben. Mit dem erfindungsmäßen Verfahren ist gewährleistet, daß die Oberflä
chenbereiche bei der Metallisierung vollständig frei bleiben.
Das Verfahren ist insbesondere für dreidimensional strukturierte, elektrisch
nichtleitende Formteile, deren Hüllflächen wesentlich kleiner sind als deren
Oberflächen, beispielsweise für Kunststoffteile für den Sanitärbereich, den
Automobilbau, oder für elektrisch abzuschirmende Gehäuse geeignet, da de
ren Nachteil, die Behandlungslösungen aus den Bädern auszuschöpfen, in der
Praxis häufig nur unbefriedigend vermieden werden kann. Durch die direkte
elektrolytische Metallisierung im erfindungsgemäßen Verfahren ohne vorange
hende stromlose Metallisierung wird ein geringerer Anfall von giftigen und
Komplexbildner enthaltenden Abwässern ermöglicht als mit herkömmlichen
Verfahren zur Kunststoffmetallisierung.
Daher ist das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt kostengünstiger, weni
ger aufwendig und umweltfreundlicher als die nach dem Stande der Technik
bekannten Verfahren.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Substrat nach
der Behandlung mit der mittels Zinn(II)-Verbindungen reduzierbare lösliche
Metallverbindungen enthaltenden Lösung mit einer Reduktionsmittel enthalten
den Lösung behandelt.
Je nach zu metallisierendem Substrat wird dieses gegebenenfalls zunächst in
einem organischen Lösemittel, wie beispielsweise einem Diethylenglykol- oder
Ethylenglykol-Derivat, Dimethylformamid oder in anderen polaren oder unpola
ren Lösemitteln, behandelt. Diese Lösemittel können auch im Gemisch mit
Wasser verwendet werden. Besonders bevorzugte Behandlungsmittel enthalten
zusätzlich Alkalisierungsmittel, wie beispielsweise Alkalihydroxide oder Tetraal
kylammoniumhydroxide. Die Lösungen können je nach der Art des zu behan
delnden Substrats bei Raumtemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur
eingesetzt werden.
Nach dieser Behandlung wird das nichtleitende Substrat vorzugsweise mit
Wasser abgespült.
Die zu metallisierenden Oberflächen werden anschließend in einer Reinigungs- und
Ätzlösung vorbehandelt. Üblicherweise handelt es sich hierbei um eine
Chromsäure enthaltende Lösung, die zusätzlich auch Schwefelsäure enthalten
kann. Bevorzugt werden Lösungen, die 360 g Chrom(VI)-oxid und 360 g kon
zentrierte Schwefelsäure in einem Liter Wasser enthalten. Die Lösung wird für
die Behandlung auf eine Temperatur von beispielsweise 60°C aufgeheizt. Je
nach zu metallisierendem nichtleitendem Substrat beträgt die Behandlungszeit
2 bis 16 Minuten.
Für bestimmte Substratmaterialien sind auch Permanganat-Lösungen einsetz
bar, beispielsweise enthaltend 100 g/l bis 150 g/l Natriumpermanganat und 30 g/l
bis 60 g/l Natriumhydroxid in wäßriger Lösung.
Nach einer weiteren Spülbehandlung werden an den Substratoberflächen an
haftende Chrom(VI)-Verbindungen zu Chrom(III)-Verbindungen bzw. Oxida
tionsmittelreste von der Permanganatbehandlung reduziert. Hierzu kann vor
zugsweise eine saure wäßrige Lösung von Natriumhydrogensulfit verwendet
werden. Jedoch sind auch andere Reduktionsmittel, wie beispielsweise Hy
droxylamin, geeignet.
Nach einer weiteren Spülbehandlung kann das Substrat in einer Lösung aus
300 ml/l konzentrierter Salzsäure oder einer anderen Mineralsäure, wie bei
spielsweise konzentrierter Schwefelsäure, in wäßriger Lösung behandelt wer
den. Diese Behandlung ist sinnvoll, um die Aktivatorlösung, mit der das Sub
strat anschließend behandelt wird, nicht durch Spülwasser fortwährend zu
verdünnen. Da der Aktivator zusätzlich zu Palladium auch Zinnverbindungen
enthält, kann die Mineralsäure-Behandlungslösung zusätzlich auch die Zinn
verbindungen enthalten. Dadurch werden die Verluste im Aktivator durch Ver
schleppung verringert. Die Behandlungszeit in dieser Vortauchlösung kann in
weiten Bereichen schwanken. Wichtig ist lediglich, daß die Oberflächen des
Substrats vollständig benetzt werden. Als günstigste Temperatur der
Mineralsäure-Lösung hat sich Raumtemperatur herausgestellt. Jedoch können
auch höhere oder tiefere Temperaturen eingestellt werden.
Der Erfolg des Verfahrens beruht vermutlich auf der Tatsache, daß die Adsorp
tion von Palladium-Teilchen aus einer Kolloidlösung ausgenutzt wird, um die
nichtleitende Oberfläche mit einer großen Anzahl von Palladium-Teilchen zu
belegen. Da die Palladium-Teilchen aus einer kolloidalen Lösung stammen, sind
diese auch nach der Adsorption wahrscheinlich zumindest teilweise mit einer
Schutzkolloidhülle umgeben, die die elektrische Leitfähigkeit der abgeschiede
nen Palladiumschicht verhindert. Im Falle von mit Zinn stabilisierten Palladium-
Kolloidlösungen handelt es sich bei den Schutzkolloiden im wesentlichen um
Zinn(II)- und Zinn(IV)-Verbindungen, wie beispielsweise Chloriden und Hydroxi
den sowie anderen unstöchiometrischen Zinnverbindungen.
Der Aktivator besteht üblicherweise aus einer mineralsauren und vorzugsweise
salzsauren wäßrigen Lösung eines Palladiumkolloids. Der Palladiumgehalt in der
Lösung kann in einem Bereich von etwa 50 mg/l bis etwa 500 mg/l Lösung,
insbesondere zwischen etwa 150 mg/l und 250 mg/l und bevorzugt bei 200 mg/l
Lösung eingestellt werden. Zur Herstellung des Kolloids wird Palladium
chlorid verwendet. Zusätzlich wird der Lösung Zinn(II)-chlorid zugegeben, das
bei der Reaktion des Zinn(II)-chlorids mit Palladiumchlorid teilweise zu Zinn(IV)-Ver
bindungen oxidiert wird. Der Zinngehalt der Lösung kann im Bereich von 2
g/l bis 50 g/l Lösung, vorzugsweise zwischen 10 g/l und 25 g/l Lösung einge
stellt werden. Die Kolloidlösungen werden nach der in US-A-30 11 920 und
US-A-36 82 671 beschriebenen Methode hergestellt.
Bei Verwendung von Salzsäure als Mineralsäure liegt der Konzentrationsbe
reich zwischen 2 Gew.-% und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 Gew.-%
und 15 Gew.-% in Wasser.
Nach der Aktivatorbehandlung wird das Substrat wiederum gespült.
In dem Verfahren kann die Reduktionsfähigkeit der Zinn(II)-Verbindungen ge
nutzt werden, um im nachfolgenden Behandlungsschritt aus einer Metall-,
vorzugsweise Kupferionen enthaltenden Lösung die Ionen zu Metall, vorzugs
weise zu metallischem Kupfer, zu reduzieren und auf diese Weise zwischen
den Palladium-Teilchen Metall, beispielsweise Kupfer, abzuscheiden. Außerdem
wird auf diese Weise die störende Zinn(II)-/Zinn(IV)-Schicht entfernt.
In einer besonderen Ausführungsform wird in dieser Lösung als Metallverbin
dung eine Kupferverbindung verwendet. Jedoch sind beispielsweise auch Sil
ber, Gold, Palladium und andere Edelmetalle geeignet. Als Kupferverbindungen
kommen alle, insbesondere in wäßrigen Medien löslichen, Verbindungen, bei
spielsweise Salze, wie Kupfersulfat und Kupferacetat in Betracht. Die Konzen
tration des Metalls wird im Bereich von 0,1 g/l bis 50 g/l wäßrige Lösung und
vorzugsweise von 0,5 g/l bis 15 g/l Lösung eingestellt.
Die Metallionen enthaltende Lösung ist vorzugsweise alkalisch. Die Lösung
enthält ein Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid und ferner einen Komplexbildner
für das Metall. Als Alkalimetallhydroxid hat sich insbesondere Lithiumhydroxid
als günstig herausgestellt. Jedoch sind grundsätzlich auch andere Hydroxide,
wie beispielsweise Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumhy
droxid geeignet. Deren Konzentration liegt im Bereich von 0,1 Mol/l bis 3 Mol/l
wäßrige Lösung, vorzugsweise im Bereich von 0,5 Mol/Liter bis 1,5 Mol/Liter
Lösung.
Der ebenfalls enthaltene Komplexbildner dient dazu, das Metall in der alka
lischen Lösung gelöst zu erhalten. Daher muß dieser eine ausreichend große
Komplexbildungskonstante für das Metall aufweisen und in einer Menge vorlie
gen, um mindestens die Ausfällung von Metallhydroxiden zu verhindern. Als
geeignete Komplexbildner haben sich insbesondere Verbindungen, wie Ethano
lamin, Ethylendiamintetraessigsäure und deren Salze, Weinsäure und deren
Salze, Citronensäure und deren Salze sowie N,N,N',N'-Tetrakis-(2-Hydroxy
propyl)-ethylendiamin, erwiesen.
Die Betriebstemperatur der die Metallionen enthaltenden Lösung kann im ge
samten praktikablen Bereich, vorzugsweise jedoch im Bereich von 30°C bis
70°C und in einer bevorzugten Ausführungsform zwischen 50°C und 60°C
eingestellt werden.
Nach der Behandlung mit der Metallionen enthaltenden Lösung wird das Sub
strat wiederum gespült.
Die erste Reduktion der Metallionen kann durch einen weiteren Reduktions
schritt unterstützt werden. Hierzu wird das Substrat mit einer weiteren Lösung
in Kontakt gebracht, die Reduktionsmittel enthält. Grundsätzlich kommen alle
Reduktionsmittel in Betracht. Jedoch haben sich Bor/Wasserstoff-Verbindun
gen als am günstigsten herausgestellt. Beispielsweise sind insbesondere Natri
umborhydrid in einer alkalischen Lösung oder Dimethylaminboran in einer alka
lischen oder schwach sauren Lösung gut geeignet, um die Leitfähigkeit der
erzeugten Metallschicht weiter zu verbessern, so daß insbesondere großflächi
ge nichtleitende Substratoberflächen gut metallisiert werden können.
Anschließend wird das Substrat erneut gespült, um Reste des Reduktions
mittels vollständig von der Substratoberfläche zu entfernen.
Nach der Reduktionsbehandlung weist die äußerst dünne Metallschicht eine
ausreichend hohe elektrische Leitfähigkeit für die nachfolgende elektrolytische
Metallisierung auf. Es können alle elektrolytisch abscheidbaren Metalle auf der
nach dem Verfahren vorbehandelten Substratoberfläche ohne weitere stromlo
se Metallisierung direkt niedergeschlagen werden. Beispielsweise sind hierzu
Kupfer, Nickel, Palladium und andere Edelmetalle geeignet. Auf diese Metalle
können weitere Metalle abgeschieden werden. Außerdem ist es auch möglich,
die erste Metallschicht mit dielektrischen Schichten partiell zu belegen, um
dekorative Effekte oder funktionelle Eigenschaften hervorzurufen.
Derartige dielektrische Schichten können auch vor jedem der vorstehend be
schriebenen Behandlungsschritte auf die Oberfläche des Substrats aufgebracht
werden, um die Metallisierung an dieser Stelle zu unterbinden.
Als Substrate werden insbesondere Körper aus Acrylnitril/Butadien/Styrol-Co
polymeren oder deren Mischungen mit anderen nichtleitenden Materialien me
tallisiert. Mit Chrom(VI)-Ionen enthaltenden Vorbehandlungslösungen werden
insbesondere aus Polyvinylchlorid bestehende Substrate nicht benetzt. Daher
werden Halteelemente, wie Traggestelle, beim elektrolytischen Metallisieren
von Kunststoffen mit diesem Material überzogen, um deren Metallisierung bei
der elektrolytischen Behandlung zu vermeiden.
Die Substrate werden mit den Behandlungslösungen durch Eintauchen, An
sprühen, Schwallen oder Spritzen in Kontakt gebracht.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung:
Ein geeignetes Metallgestell wurde mit einem auf Polyvinylchlorid basierenden
Kunststoff (Tegumit®, Produkt der Firma Atotech Deutschland GmbH Berlin,
Deutschland) beschichtet. Nach dem Freilegen der zunächst isolierten Metall
spitzen des Gestelles wurden an diesen zu metallisierende Formteile (Hand
brausekopf) aus dem Kunststoff Acrylnitril/Butadien/Styrol-(ABS)-Copolymer
befestigt. Die Anordnung wurde nun der Reihe nach in den folgenden Lösun
gen behandelt:
- 1. Zunächst wurden die Teile in eine auf 65°C erwärmte Lösung aus 360 g/l Chrom(VI)-oxid und 360 g/Liter konzentrierte Schwefelsäure in wäßriger Lö sung eingetaucht.
- 2. Nach sechs Minuten wurde die überschüssige Säure von den Formteilober flächen abgewaschen und mit einer Lösung aus Natriumhydrogensulfit behan delt, wobei eventuell an den Formteiloberflächen noch anhaftende Chrom(VI)-Ionen reduziert wurden.
- 3. Nach einem weiteren Spülschritt wurde das Formteil kurz in eine Lösung aus 300 ml konzentrierte Salzsäure pro Liter wäßrige Lösung eingetaucht und
- 4. dann eine Minute lang in einen Aktivator, der aus
300 ml konzentrierter Salzsäure,
250 mg Palladium (eingesetzt als Palladium(II)-chlorid),
17 g Zinn(II)-chlorid
pro Liter wäßriger Lösung
bestand. - 5. Nach dem anschließenden Spülen der Formteiloberflächen wurden diese mit
einer Lösung aus
25 g Lithiumhydroxid,
20 g Natriumhydroxid,
4 g Kupfersulfat,
15 g Weinsäure
pro Liter wäßriger Lösung
eine Minute lang bei 60°C behandelt, wobei auf den Oberflächen adsorbierte Zinnverbindungen vermutlich gegen Kupfer ausgetauscht wurden. - 6. Anschließend wurden die Oberflächen kurz abgespült und in einer Lösung
aus
5 g Borsäure,
1 g Dimethylaminboran
pro Liter wäßriger Lösung
reduziert. - 7. Zur Metallisierung wurde das Formteil samt Gestell anschließend in ein han delsübliches schwefelsaures Kupfermetallisierungsbad eingetaucht.
Es wurde innerhalb von einer Stunde bei einer Stromdichte von 2 A/dm2 eine
gleichmäßig glänzende Kupferschicht ausschließlich auf den ABS-Formteilen
abgeschieden. Auf den mit Polyvinylchlorid überzogenen Traggestellen wurden
keine Kupferniederschläge gefunden. Die Metallschichten wiesen im Schältest
nach DIN eine Haftfestigkeit von mehr als 1 N/mm auf.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde mit einem Nickelbad (Watts-
Typ) anstelle des schwefelsauren Kupferbades wiederholt. Es wurde dasselbe
Ergebnis hinsichtlich der Selektivität des Verfahrens als auch hinsichtlich der
Haftfestigkeit der abgeschiedenen Metallschicht erreicht.
Eine ABS-Probe wurde teilweise mit einer Polyesterschicht beschichtet und
anschließend wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt.
Die Polyesterschicht wurde nicht metallisiert.
Ein Formteil (Telephongehäuse), welches in einem sogenannten Zweischuß
verfahren beim Spritzgußprozeß teilweise aus ABS enthaltendem Kunststoff
(Cycoloy® C1100 der Firma General Electric Plastics, Rüsselsheim, Deutsch
land) und teilweise aus einem Polyamid (Noryl® GTX924 der Firma General
Electric Plastics) gefertigt worden war, wurde wie in Beispiel 1 beschrieben,
behandelt. Es wurde nur der ABS enthaltende Kunststoff mit Metall belegt,
während die Polyamidoberfläche völlig metallfrei war.
Analog zu Beispiel 1 wurde ein ABS-Formteil vor der Behandlung nach Verfah
rensschritt 3 (Vortauchen) zwei Minuten lang zur Konditionierung der ABS-Ober
flächen in eine auf 45°C erwärmte Lösung getaucht, die
- 1 g des Polymeren Luresin® KNU (Produkt der Firma BASF, Lud wigshafen, Deutschland) pro Liter wäßrige Lösung
enthielt. Nach diesem Behandlungsschritt wurden sowohl die ABS-Oberflächen
als auch die Tegumit-Oberfläche metallisiert.
Ein Formteil (PKW-Kühlergrill) aus Polycarbonat (Lexan BE der Firma General
Electric Plastics)
- 1. wurde bei Raumtemperatur fünf Minuten lang in eine Lösung aus
700 g Diethylenglykolethyletheracetat
pro Liter Wasser
getaucht und - 2. anschließend 6 Minuten lang bei 70°C in einer Lösung aus
140 g Natriumpermanganat,
40 g Natriumhydroxid
pro Liter wäßriger Lösung
behandelt. - 3. Nach dem Abspülen der überschüssigen Permanganat-Lösung wurde der
nun anhaftende Braunstein (Mangandioxid) in einer Lösung aus
50 g konzentrierter Schwefelsäure,
15 ml 30 Gew.-% Wasserstoffperoxid,
pro Liter wäßriger Lösung
entfernt. - 4. Das Formteil wurde nun drei Minuten lang bei 35°C in einer Lösung aus
150 ml konzentrierte Salzsäure,
220 mg Palladiumkolloid,
30 g Zinn(II)-chlorid
pro Liter wäßriger Lösung
aktiviert, - 5. abgespült, eine Minute lang bei 60°C in einer Lösung aus
4 g Kupfersulfat,
150 g Weinsäure,
20 g Natriumhydroxid,
20 g Lithiumhydroxid Hydrat
pro Liter wäßriger Lösung
und - 6. nach weiterem Spülen mit Wasser in einer Lösung aus
5 g Natriumhydroxid,
1 g Natriumborhydrid
pro Liter wäßriger Lösung
behandelt. - 7. Anschließend wurde das Formteil mit einem handelsüblichen Kupfermetalli sierungselektrolyten (Cupracid® BL-CT der Firma Atotech Deutschland GmbH) beschichtet.
Analog zu dem in Beispiel 1 beschriebenen Versuch wurden ABS-Formteile
behandelt.
Die Oberflächenleitfähigkeit der gebildeten Schicht vor dem Metallisieren (ge
messen nach der Behandlung gemäß Verfahrensschritt 6.) wurde gemessen,
indem das behandelte Formteil gespült und getrocknet wurde. Anschließend
wurde eine Widerstandsmessung mit zwei Meßelektroden durchgeführt, die im
Abstand von 1 cm auf die behandelte Formteiloberfläche gepreßt wurden.
Ferner wurde auch das laterale Fortschreiten der Kupferschicht nach einer
Metallisierungsdauer von 1,5 Minuten bestimmt.
Es wurde eine Oberflächenleitfähigkeit von etwa 20 kOhm gemessen. Es bilde
te sich eine metallisierte Fläche auf den Formteilen aus, wobei sich die Metalli
sierungsfront innerhalb von 1,5 Minuten um 9 cm von der Ankontaktierungs
stelle des Formteiles entfernt hatte.
Claims (7)
1. Verfahren zum selektiven oder partiellen elektrolytischen Metallisieren von
Oberflächen von Substraten aus Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymeren oder
deren Mischungen mit anderen nichtleitenden Materialien oder aus Polycarbo
nat, welche für die folgende Behandlung an mit Kunststoffen aus Polyvinyl
chlorid, Polyester oder Polyamid beschichteten Halteelementen befestigt wer
den, umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Vorbehandeln der Oberflächen mittels einer Ätz-/Reinigungslösung,
- b) anschließend Behandeln der Oberflächen mit einer kolloidalen sauren Lösung von Palladium, zusätzlich enthaltend Zinnverbindungen, unter Verzicht auf Zwischenbehandlungen mit adsorptionsfördernden, Polyelektrolyte enthalten den Lösungen,
- c) Behandeln der Oberflächen mit einer Lösung, enthaltend eine mittels Zinn(II)-Verbindungen reduzierbare lösliche Metallverbindung, ein Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid und einen Komplexbildner für das Metall in einer minde stens die Ausfällung von Metallhydroxiden verhindernden Menge,
- d) Behandeln der Oberflächen mittels einer Lösung zum elektrolytischen Metal lisieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
zwischen einigen oder allen Verfahrensschritten gespült werden.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Substrate nach Verfahrensschritt c) mit einer Reduktionsmittel
enthaltenden Lösung behandelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Kupferverbindung als lösliche Metallverbindung.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Lithiumhydroxid als Alkalimetallhydroxid.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Weinsäure und/oder Tartrat als Komplexbildner.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Bor/Wasserstoff-Verbindungen als Reduktionsmittel.
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