DE19507006A1 - Klappflügel für Verglasungskonstruktionen oder dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Klappflügel für Verglasungs­ konstruktionen oder dergl., welcher an einer Öffnung der Verglasungskonstruktion angelenkt ist und mittels eines Schwenkantriebs aus einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung geschwenkt werden kann.

Bekannte Klappflügel für Verglasungskonstruktionen, bei­ spielsweise in Form einer Rauch- oder Wärmeabzugseinrichtung in einem Gebäudedach gemäß DE 37 16 244 C2, weisen Flügel­ rahmen auf, welche die Glasscheiben stabilisieren. Am Flügel­ rahmen sind Schwenkgelenke befestigt, die ihrerseits mit dem Dachrahmen verbunden sind. Der Flügelrahmen befestigt auch die Schwenkeinrichtung für ein Öffnen und Schließen des Klappflügels.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Klappflügels der eingangs genannten Art, der sehr einfach aufgebaut ist, ein geringes Gewicht aufweist und gleichwohl zuverlässig geöffnet und geschlossen werden kann.

Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.

Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Patentansprüche 2 bis 11.

Wesen der Erfindung ist, daß ein rahmenloser Klappflügel, Fenster oder dergl. bei einer Verglasungs- oder Kunststoff­ konstruktion, gegebenenfalls auch einer Metallkonstruktion vorgesehen ist, wobei der rahmenlose Klappflügel direkt den Schwenkantrieb auf der einen Seite, und das Schwenkgelenk auf der anderen Seite befestigt, vorzugsweise an der Unter­ seite einer Glas- oder Kunststoffscheibe des Klappflügels, der aus mehreren Einzelscheiben oder Verbundscheiben zusam­ mengesetzt sein kann.

Im besonderen weist der Schwenkantrieb, beispielsweise ein hydraulischer Expansionszylinder, welcher im Bereich der Öff­ nung der Verglasungskonstruktion befestigt ist, eine obere Anlenkstelle auf, welche einen Anlenkbeschlag, insbesondere ein sog. Flügelböckchen, umfaßt, welcher bzw. welches mit­ tels Verschraubung oder Verklebung mit der Unterseite der Glas- oder Kunststoffscheibe verbunden ist.

Auch das auf der anderen Seite der Öffnung angebrachte Schwenkgelenk des Klappflügels besitzt vorzugsweise einen Schenkel, der direkt mit der Unterseite oder mit der dorti­ gen Randseite der Glas- oder Kunststoffscheibe verbunden ist, gegebenenfalls unter Zwischenordnung eines Bänder­ befestigungsprofils in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung.

Ferner umfaßt der Klappflügel vorzugsweise eine Umfangsdich­ tung im Bereich der Öffnung der Verglasungskonstruktion oder dergl., wobei die Umfangsdichtung bei geschlossenem Klapp­ flügel in vollständiger Abdichtung der Öffnung in einen Dichteingriff mit der Unterseite der Glas- oder Kunststoff­ scheibe gelangt. Mithin wird das Material der Glas- oder Kunststoffscheibe selbst für eine Abdichtung sowie für eine Befestigung der Beschläge der Schwenkeinrichtung sowie des Schwenkgelenks verwendet. Sind mehrere Glasscheiben bei einem Klappflügel parallel zueinander mit Abstand angeord­ net, so sind vorzugsweise Abstandshalter zwischen den Glas- oder Kunststoffscheiben zwischengeordnet, und zwar vorzugs­ weise an einer Stelle, an der auch die Schwenkeinrichtung angelenkt ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schwenkeinrichtung nicht am Rand, sondern eher in der Mitte der Glas- oder Kunststoffscheibe vorgesehen ist.

Die Abstandshalter sind bevorzugt Stahl- oder Aluminiumpro­ file, und es bestehen die Glasscheiben vorzugsweise aus Stufenisolierglas.

Am Glasscheibenrand können Glasleisten klebend befestigt sein, und zwar an drei oder vier Randseiten des Scheiben­ umfangs.

Eine zusätzliche Umfangsisolierung, vorzugsweise aus Kunst­ stoff, kann vorgesehen sein.

Durch die Erfindung ergeben sich weniger Bauteile für eine Beschlagbefestigung. Auch ist der Wärmeübergang an den Glas­ rändern verbessert. Der Einbau in Dachverglasungen und in senkrechten Fassaden ist vereinfacht. Die Erfindung nutzt die Erkenntnis aus, daß die Glasscheiben bzw. Platten, wel­ che auch aus Metall oder Kunststoff, eine Sandwichkonstruk­ tion, ein Mehrscheibenisolierglas und/oder Stegplatten aller Art sein können, eine Eigensteifigkeit besitzen, welche aus­ reicht, um auch die Beschläge für die Befestigungselemente dort anbringen zu können. Sind diese Beschläge nicht durch Verklebung, sondern durch Verschraubung befestigt, besitzen die Platten Sack- oder Durchgangsbohrungen, je nach Ausfüh­ rungsvariante des individuellen Beschlages. Wird Stufeniso­ lierglas verwendet, wird zusätzlich die Dichtung verbessert.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie­ len unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher be­ schrieben; es zeigen:

Fig. 1 in einem schematischen Vertikalschnitt den Teil­ bereich einer Dachöffnung mit einem Klappflügel in einer Ausführungsvariante,

Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in anderer Ausführungs­ variante,

Fig. 3 die Einzelheit A der Fig. 2, und

Fig. 4 ein Schwenkgelenk ähnlich Fig. 1, rechts in anderer Ausführungsvariante.

In Fig. 1 ist ein Klappflügel 1 für eine Verglasungskonstruk­ tion 2 vorgesehen, welche im Dachbereich eine Öffnung 3 auf­ weist, die durch den Klappflügel 1 gemäß Fig. 1 abgedeckt ist. Der Klappflügel 1 kann aus der in Fig. 1 gezeigten ge­ schlossenen Stellung um das Schwenkgelenk 9 im Uhrzeigersinn hochgeschwenkt werden, und zwar durch eine (nicht veranschau­ lichte) Schwenkeinrichtung, die auf der anderen Seite des Schwenkgelenks 9 im Randbereich der Öffnung 3 angeordnet und über eine Konsole 17 abgestützt ist. Die Schwenkeinrichtung ist raumaußenseitig etwa vertikal über der Konsole 17 mit einer Anlenkstelle 6 in Form eines Anlenkbeschlags 22 ("Flü­ gelböckchen") verbunden, welcher an der Unterseite 4 der Glas- oder Kunststoffscheibe 5 des Klappflügels 1 befestigt ist, und zwar durch Verschraubung 18.

Der Klappflügel 1 umfaßt eine weitere der Glas- oder Kunst­ stoffscheibe 5 benachbarte obere Scheibe 13, welche über Distanzelemente 19 mit der unteren Scheibe verklebt ist. Beide Scheiben 5, 13 sind mit einer Umfangsisolierung 16 aus Kunststoff auf der Randseite umschlossen, wobei die obere Scheibe 13 gemäß Fig. 1, links, von der Isolierung 16 nicht mehr umfaßt ist und einen Verlängerungsabschnitt 20 auf­ weist. Der Verlängerungsabschnitt 20 dient für eine verbes­ serte Wasserabführung im Öffnungsbereich des Klappflügels 1. Ist der Klappflügel 1 nur geringfügig geöffnet, so ist gleichwohl die Öffnung 3 regensicher abgedeckt.

Der obere Rand der Öffnung 3 der Verglasungskonstruktion 2 besitzt eine Umfangsabdichtung 11 mit zwei oberen Dichtlip­ pen, welche bei einem geschlossenen Klappflügel 1 an der Unterseite 4 der Scheibe 5 dichtend eingreifen.

Das in Fig. 1, rechts veranschaulichte Schwenkgelenk 9 besitzt einen Schenkel 8, welcher mit einem Bänderbefesti­ gungsprofil 10 verbunden ist, das seinerseits an der Unter­ seite 4 der Scheibe 5 verklebt ist. Letztgenanntes Bänder­ befestigungsprofil 10 erstreckt sich über drei Seiten des Umfangs des Klappflügels 1, so daß ein ausreichender Halt einer Schwenkanlenkung des Klappflügels an der Öffnung 3 gegeben ist.

Das in Fig. 2 veranschaulichte Ausführungsbeispiel ent­ spricht im wesentlichen demjenigen nach Fig. 1, weist jedoch eine Anlenkstelle 6 einer Schwenkeinrichtung auf, die in einem mittleren Bereich des Klappflügels 1 angeordnet ist. Die veranschaulichte Mehrfachscheibe wird im Bereich der Anlenkstelle 6 durch einen zwischen den Scheiben 5 und 13 angeordneten Abstandshalter 14 gemäß Fig. 3 zusätzlich abge­ stützt, um einen verstärkten Halt einer Mehrfachscheibe einzurichten. Der Abstandshalter 14 ist bevorzugt ein Stahl- oder ein Aluminiumprofil, welches innenseitig aus Gewichts­ gründen hohl ausgebildet ist.

Die Ausführungsvariante nach Fig. 2 weist ferner im Gegen­ satz zur erstgenannten Ausführungsvariante nach Fig. 1 ein Bänderbefestigungsprofil 10 auf, welches über alle vier Sei­ ten des Klappflügels 1 gezogen ist. Dieses Bänderbefesti­ gungsprofil 10 kann auch eine oben umfangsmäßig abgewinkelte Glasleiste 15 sein oder aufweisen. Der untere Bereich 21 der Glasleiste gemäß Fig. 2, rechts, dient dazu, daß der Klapp­ flügel 1 bei geringfügiger Öffnung auf dem Dach einer Vergla­ sungskonstruktion 2 gleichzeitig als Wetterschutz dient.

Das in Fig. 4 veranschaulichte Schwenkgelenk 9 sieht neben einem Bänderbefestigungsprofil 10 eine separate Glasleiste 15 vor, welche nicht nur an der Schwenkgelenkseite, sondern auch an den beiden benachbarten Klappflügelseiten ausgebil­ det ist und einen oberen Einfassungswinkel für die obere Scheibe 13 besitzt. Das Bänderbefestigungsprofil 10 gemäß Fig. 4 ist nach Art der Fig. 1 ausgestaltet und ebenfalls abge­ winkelt, wobei sich die Unterseite 4 der unteren Scheibe 5 an dem abgewinkelten Bereich des Bänderbefestigungsprofils 10 abstützt, im Gegensatz zur Ausführungsvariante nach Fig. 2, links, bei dem kein diesbezüglicher Abstützungs­ bereich eines Bänderbefestigungsprofils vorgesehen ist.

Es sei noch angemerkt, daß in den Unteransprüchen enthaltene selbständig schutzfähige Merkmale trotz der vorgenommenen formalen Rückbeziehung auf den Hauptanspruch entsprechenden eigenständigen Schutz haben sollen. Im übrigen fallen sämt­ liche in den gesamten Anmeldungsunterlagen enthaltenen erfin­ derischen Merkmale in den Schutzumfang der Erfindung.

Claims (11)

1. Klappflügel (1) für Verglasungskonstruktionen (2) oder dergl., welcher an einer Öffnung (3) der Verglasungskon­ struktion angelenkt ist und mittels eines Schwenk­ antriebs aus einer geschlossenen Stellung in eine geöff­ nete Stellung geschwenkt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (4) der Glas- oder Kunststoffscheibe (5) des Klappflügels (1) die Anlenkstelle(n) (6) des Schwenkantriebs aufweist.

2. Klappflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite (4) oder der Randseite (7) der Glas- oder Kunststoffscheibe (5) ein Schenkel (8) des Schwenkgelenks (9) befestigt ist, welches dem Schwenk­ antrieb abgewandt ist.

3. Klappflügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkstelle (6) einen Anlenkbeschlag (22) um­ faßt, welcher mittels Verschraubung oder Verklebung mit der Unterseite (4) der Glas- oder Kunststoffscheibe (5) verbunden ist.

4. Klappflügel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (8) des Schwenkgelenks (9) ein Bänder­ befestigungsprofil (10) umfaßt, welches mit der Unter­ seite (4) oder der Randseite (7) der Glas- oder Kunst­ stoffscheibe (5) verschraubt oder verklebt ist.

5. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umfangsdichtung (11) im Bereich der Öffnung (3) der Verglasungskonstruktion (2) vorgesehen ist, wobei bei geschlossenem Klappflügel (1) die Umfangsdichtung (11) in einen Dichteingriff mit der Unterseite (4) der Glas- oder Kunststoffscheibe (5) bringbar ist.

6. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Doppel- oder Mehrfach-Glas- oder -Kunst­ stoffscheibe eines Klappflügels (1) die zwischen der Oberseite (12) der angelenkten Glas- oder Kunststoff­ scheibe (5) und der Unterseite (4) der benachbarten beab­ standeten Glas- oder Kunststoffscheibe (13) im Bereich der Anlenkstelle (6) ein Abstandshalter (14) befestigt, insbesondere verschraubt oder verklebt ist.

7. Klappflügel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (14) sowie die Anlenkstelle (6) in einem mittleren Bereich der Glas- oder Kunststoff­ scheiben (5, 13) vorgesehen sind (Fig. 2).

8. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben aus Stufenisolierglas aufgebaut sind.

9. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Glasleisten (15) vorgesehen sind, welche an drei oder vier Randseiten der Glas- oder Kunststoffscheiben (5, 13) angeklebt sind.

10. Klappflügel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasleisten (15) unterseitig als Schenkel (8) des Schwenkgelenks (9) ausgebildet sind.

11. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsrand der Glas- oder Kunststoffscheiben eine zusätzliche Isolierung (16), vorzugsweise aus Kunststoff, aufweist.