DE19505811C1 - Spezial-Krankenmatratze aus Schaumstoff zur druckbefreiten Lagerung mit vereinfachtem Lagerungswechsel bei multiplen Druckgeschwüren im Beckenbereich - Google Patents
Spezial-Krankenmatratze aus Schaumstoff zur druckbefreiten Lagerung mit vereinfachtem Lagerungswechsel bei multiplen Druckgeschwüren im BeckenbereichInfo
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Description
Das Angebot an Spezialmatratzen, -betten, -auflagen und
-lagerungsmitteln zur Dekubitusprophylaxe und -behandlung
kann als ebenso groß gelten wie die Zahl der gefährdeten
und erkrankten Patienten unvermindert steigt.
Der technische Status quo erstreckt sich von einfachsten
Patientenfellen über Lagerungsmedien wie Wasser, Luft, Gel
oder Granulaten bis hin zu hochwertigsten Dreh-, Sandwich-
oder Vakuumsandbetten, die in ihren modernsten Ausführungen
in der Anschaffung mittlerweile an die 100 000 DM-Grenze
reichen und gewichtsmäßig in Tonnenregionen zu plazieren sind.
Diese lassen - aus physikalischer Sicht - als denkbare
pflegerische Verbesserung nur noch den schwerelosen Raum zu.
Die Motivation zum technischen Aufwand solcher Konstruktionen
ist angesichts der Kosten der Dekubitusbehandlung (1990
675 Mio. DM allein in den alten Bundesländern) sicherlich
eine verständliche. Es ist jedoch anzumerken, daß heutzutage
das reine Wissen um die Existenz solcher dem Gros der erkrankten
Patienten und ihrem Pflegepersonal weder eine Steigerung der
Lebensqualität noch eine Arbeitshilfe bereitet. Verfügbar
sind in der Regel Mittel, die sich finanziell in der Kategorie
der vorliegenden Erfindung halten. Die Erschwinglichkeit auch
und gerade für kleine Kliniken, Heime und die sich immer mehr
etablierende häusliche Pflege (Pflegeversicherung!) ist eine
der allgemeinen Hauptprämissen zur Erfindung gewesen, hier
finden sich sachzwangbedingt die prozentual meisten
Dekubituspatienten.
Zum Stand der Technik wird auf die letzten beiden Ausgaben der
als Standardwerke geltenden, kurzgehaltenen Schriften
Schwerpunkte der geriatrischen Pflege
/DEKUBITUS Schriftenreihe des M.Bürger-Inst. f. Altersforschung,
MMV-Verlag, 1993
und
Druckstellen-Nekrosen-Dekubitalerkrankungen
von Günter Straub,
Melsungen: Bibliomed 1984,
Arbeitshefte zur Krankenpflege, Heft 5,
Aus: Die Schwester, der Pfleger, Jg. 23, 1984,
ISBN 3921 958-34-2,
Bezug genommen.
Bezug genommen.
Die DE 41 36 269 C1 liegt dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrunde.
Sie zeigt eine Matratze, bei der zur Entlastung von Druckge
schwüren Ausnehmungen mit weicherem Schaumstoff gefüllt werden.
Eine Ausführungsform sieht vor, in den Ausnehmungen nach Bedarf
mehrere Quader als Steckeinheiten einzustecken. Wenn einzelne oder
mehrere Steckeinheiten fortgelassen werden, ergibt sich dadurch
ein für die Hohllagerung geeigneter Bereich. Durch die Variationen
der Steckeinheiten und ihrer Weichheit sowie durch die Möglichkeit,
die Teile mehrteiliger Matratzen untereinander auszutauschen, sei
dabei eine Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten gegeben. Wie diese
Vielfalt genutzt werden kann, ist jedoch nicht ausgeführt. Insbe
sondere wird auf die Problematik des Umlagerns bei mehreren Pro
blemzonen nicht eingegangen.
Die Erfindung versteht sich also zunächst als Lagerungsmedium
zur Rehabilisierung durch Druckbefreiung bei bereits manifestierten
oder akut drohenden Dekubitalgeschwüren, kommt somit in der
Regel nicht zur üblichen Prophylaxe zum Einsatz.
In der Statistik der gesamten vorkommenden Dekubitalgeschwüre
jedweden Grades sind die der Beckenregion mit Abstand am
häufigsten vertreten. Bei der 1981 erhobenen Statistik am
sogenannten "Basler Krankengut" fanden sich unter der
Gesamtanzahl der Dekubitalulcera (67) 43 im Sakralbereich
(Kreuzbein/Steißbein), 4 am Trochanter major (äußerer
Oberschenkelknochen), 8 am Calcaneus (Fersenbein) und 12
an sonstigen Stellen, wobei als gesichert gelten kann, daß zu
den Sonstigen auch die Problemzonen am Beckenkamm und am
Gesäß zu zählen sind.
Die damalige Erhebung gilt in ihrer statistischen Relevanz
noch heute als repräsentativ bezüglich der betroffenen
Regionen. (Quelle: Dekubitalulcera der Beckenregion,
Verf. N. J. Lüscher, Verlag H. Huber, Stuttgart)
So ist sicher und wird auch in der pflegerischen Praxis
festgestellt, daß ca. 3/4 aller Dekubitalgeschwüre die
Beckenregion betreffen. Eine Vorsorge oder Behandlung der
restlichen Bereiche ist bei Anwendung der Spezialmatratze
mit den üblichen Mitteln trotzdem voll gegeben.
Geht man nun davon aus, daß speziell in der Beckenregion
die Druckgeschwüre entstehen können, obwohl die
gefährdeten Patienten eine Lagerung auf den üblichen Spezial
matratzen erhalten, darf die Konstruktion selbiger als
zumindest unzureichend gelten.
Die Folgen der mangelhaften Prophylaxe sind demnach
das Auftreten teilweise hochgradiger Decubiti, die zur
Erfindung führten.
Durch die Vorgaben der menschlichen Anatomie ist es bei
bereits manifestierten Druckgeschwüren - speziell am Becken
bereich - ebenso nötig wie in Gesamtheit bisher unmöglich
gewesen,
- 1. die befallenen Regionen zeitlich ununterbrochen und flächenmäßig vollständig druckzuentlasten,
- 2. den Druck möglichst schonend und individuell auf die umgebende Fläche zu verteilen (Hohllagerungsbereich so groß wie nötig und so klein wie möglich, sonst "Umkehreffekt"),
- 3. hierbei auf jede Veränderung des Wundzustandes schnell und vollständig zu reagieren.
Waren diese - zunächst 3 - genannten Vorgaben bei viel
seltener (ca. 20%) und in meist unteren Schweregraden
vorzufindenden Druckulcera im Bereich der Extremitäten
relativ leicht zu verwirklichen und umzusetzen,
so stellen die hauptsächlich vorkommenden
Decubiti im Bereich des Steißbeines und des Trochanters
besondere Ansprüche: sollen die erkrankten Bereiche nicht
nur weichgelagert, sondern komplett druckbefreit werden
(die beste Maßnahme bei bereits manifestierten Druckstellen),
kann hierfür nur die Frei- bzw. Hohllagerung zur Anwendung
kommen, die gezielt auf die Druckstellen beschränkt wird.
Um bei dieser als optimal geltenden Methode eine Überlastung
der umgebenden Körperpartien zu vermeiden, ist hier die
2-3stündige Umlagerung des Patienten ein pflegerischer
Grundsatz, auf den keinesfalls verzichtet werden darf, die
Folgen sind bekannt und zu beobachten.
So scheiterte das förderungswürdige Engagement vieler
Krankenpflegekräfte hinsichtlich der zeitlichen Einhaltung
des Lagerungswechsels oft an den gegebenen Sachzwängen, daß
z. B. allein in einem Zeitraum, der einer klinischen Nacht
wache entspricht, bei unterlassenem Lagerungswechsel
immer wieder weitere Schädigungen des gelagerten Gebietes
zu beobachten waren. Nachtwachen jedoch werden in der Regel
mit nur einer Person besetzt, die oftmals rein zeitlich nicht
und nur in Ausnahmefällen körperlich in der Lage ist,
den kompletten Lagerungswechsel zeitlich vollständig allein
durchzuführen. Dieses Beispiel ist oftmals der Anlaß,
erst gar nicht auf die optimale Möglichkeit der Freilagerung
mit Lagerungswechsel zurückzugreifen, sondern selbst bei
bereits bestehenden Druckgeschwüren die Lagerungsform
beizubehalten, die erstens eigentlich nur der Prophylaxe
dient und zweitens oftmals den Dekubitus hat erst entstehen
lassen (Wechseldruck-Wassermatratzen etc.).
Noch größerer Bedarf ist in der häuslichen Intensivpflege
zu verzeichnen. Die ärztlichen Diagnostizierungen von
Druckulcera haben sich hier in den letzten Jahren gehäuft,
das Personal und die Angehörigen standen dem Problem bisher
hilflos gegenüber:
Pflegedienste arbeiten mit zumeist nur einer Person pro Einsatz,
selbst zu zweit werden maximal 3 Einsätze pro Tag und Patient
ausgeführt. Selbst bemühte Angehörige (die zu fast 3/4 selbst
über 60 Jahre und gebrechlich sind) konnten bisher den Lagerungs
wechsel zu den gegebenen Zeiten unmöglich selbst oder gar allein
durchführen, die Regel war somit auch hier der Einsatz ungeeigne
ter Lagerungsmittel, die Druckstellen wurden oft als gegebenes
Übel akzeptiert, die Folgen für den Erkrankten dürften als fatal
bezeichnet werden.
Unter diesen genannten Aspekten kann also als Hauptvorgabe
gelten, daß
- 4. die Umlagerung beim jeweiligen Lagerungswechsel für den Patienten schmerzschonend und für das Personal einfachst und mit nur 1 Person möglich ist.
Nur so kann das Pflegepersonal (die Pflegeperson) in die
Lage versetzt werden, den Lagerungswechsel auch in - häufig
vorzufindenden - Situationen mit geringen Personalressourcen
durchgehend einzuhalten und speziell Patienten in schlechtem
Allgemeinzustand größere Qualen zu ersparen.
Bisheriges probates Mittel, die oben genannte, gute Heilungs
chancen versprechende Therapie umzusetzen, war die Lochmatratze
mit einem Loch in der Mitte.
Hierbei wird der Patient mit dem jeweiligen Dekubitus an
Trochanter oder Sakrum in die vorher ausgeschnittene, mittige
Vertiefung gehoben und so punktuell freigelagert. Wer bisher
bei Beckendruckgeschwüren nicht auf bequemere, jedoch nachweislich
ungeeignete Lagerungsmittel zurückgreifen wollte und den
pflegerischen Grundsatz der kompletten
Druckbefreiung auch in diesem Bereich einhalten wollte,
war bisher auf diese Methode angewiesen.
Die bekannten Nachteile:
- 1. Größter Kraftaufwand der Pflegeperson(en);
- 2. Rückenschädigungen;
- 3. zeitlich und personalbezogen aufwendig, sachzwangfolgend also in den seltensten Fällen konsequent durchzuführen;
- 4. Nur eine Vertiefung gleicher Härte, Größe und Beschaffenheit für zumeist drei verschiedene Betroffenheitsgrade von Steiß- und Trochanterregionen;
- 5. Pflegetechnisch mangelhaft durch über der Wunde durch Spannung ausgeübten Druck, Faltenwurf etc. durch Laken o. a. Auflagen;
- Weiteres im Folgenden.
Zunächst bezugnehmend auf die Vorgaben von Seite 3
- a) zeitlich und flächenmäßig vollständige Druckentlastung,
- b) individuelle und schonende Druckverteilung,
- c) schnelle und konsequente Reaktion auf Wundzustandveränderungen.
Die in Patentanspruch 1 grundsätzlich aufgeführte Konstruktion
verbindet diese 3 Vorgaben auf eine bisher nicht realisierte
Weise.
Durch die spezielle Aufteilung der Module ist zunächst
durch den insgesamt höhenverstellbaren Beckenbereich
eine Einstellung auf jede Patientengröße möglich (obere
und untere Distanzmodule der Hauptmodule dienen der
Höhenvariation der gesamten Module des Mittel/Beckenbereiches).
Die drei hohlgehaltenen Funktionsmodule des Beckenbereiches
- 1 Steiß- und 2 Trochantermodule - erlauben durch ihre
jeweils 4 unterschiedlich zu positionierenden Distanzmodule
erstmals eine exakte Einstellung auf alle in der Beckenregion
möglichen Druckulcera zur kompletten, punktuellen Druck
befreiung.
(Genaue Beschreibung des im Folgenden angesprochenen
Hülsen-Auflagenmechanismus später)
Die Funktionsmodule wiederum sind in ihren freilagernden
Bohrungen so ausgearbeitet, daß jedes einzelne Druckgeschwür
in jeder relevanten Hinsicht - Größe, Auflagenhärte und
Wundzustand - individuell und über die gesamte Variations
breite der Erfordernisse einstellbar eine ihm eigene
Auflagefläche erhält. Diese Einstellung des dafür
verantwortlichen Hülsen-Auflagenmechanismus kann in
der Praxis schnell und einfach den sich verändernden
Gegebenheiten der einzelnen Ulcera angepaßt werden.
Bezugnehmend auf Vorgabe 4 von Seite 5
schmerzschonendste, einfachste Umlagerung
mit nur einer Person.
Durch die in Patentanspruch 2 - in Verbindung mit Patentanspruch
1 - gefundene Lösung ist auch diesem Anspruch bestmöglich
entsprochen worden:
Es reicht das sanfte "Rollen" des Patienten in die jeweils gewünschte Position. In jedem Fall wird der erkrankte Bereich nach der Drehung auf der genau der Beckenanatomie des Patienten entsprechenden Stelle gelagert sein, da die Module bereits auf die Lage der Ulcera zueinander und die jeweiligen Wundverhältnisse justiert sind.
Es reicht das sanfte "Rollen" des Patienten in die jeweils gewünschte Position. In jedem Fall wird der erkrankte Bereich nach der Drehung auf der genau der Beckenanatomie des Patienten entsprechenden Stelle gelagert sein, da die Module bereits auf die Lage der Ulcera zueinander und die jeweiligen Wundverhältnisse justiert sind.
Verantwortlich hierfür ist die gewählte Überbreite von 130 cm,
die den Patienten auch bei kompletter Seitenlage noch auf
der Matratze voll aufliegen läßt, ohne neu gelagert zu werden.
- - Relativ geringes Gewicht (verstautes, gesamtes System ist mit 2 Personen leicht zu transportieren)
- - Zu verwenden auf jedem üblichen Bettgestell (Konstruktion dazu später).
- - Klappmechanismen des Bettgestells bleiben voll erhalten (Konstr. dazu später).
- - Keine störenden Kompressor- oder andere Mechanikgeräusche.
- - Wartungsfreiheit.
- - Bedienungsfreundlich.
- - Anschaffungskosten in der üblichen Norm.
- - Einzelteile schnell und preisgünstig zu ersetzen.
- - Die Erfindung benötigt durch die Überbreite zwar ca. 0,6 qm mehr Raum des Patientenzimmers, ermöglicht jedoch erstmals - durch den von nur einer Person durchzuführenden Lagerungswechsel - daß ein Patientenbett bei regelmäßigem Lagerungswechsel nicht in Raummitte (zum Umlagern durch 2 Personen), sondern auch an der Wand positioniert werden kann. Raumaufteilungstechnisch ein Vorteil, der die Über breite mehr als kompensiert.
- - Erstmals besteht die Möglichkeit, die sich immer mehr erfolgreich durchsetzende Dekubitalgeschwürtherapie durch Kolloidverbände im Beckenbereich auch auf der gelagerten Seite anzuwenden.
Bei den genannten Verbänden bildet sich unter einer latexähnlichen Schicht
eine Blase von Wundsekret, die bisher unter Druckbelastung
auf die behandelte Region platzte und so eine Unwirksamkeit
hervorrief.
Nun kann der Lagerungswechsel ohne Auslassen einer Region
über 180° erfolgen und mit der ausnahmslosen Anwendung von
Kolloidverbänden kombiniert werden. Weitere Ausführungen
im "Hülsen-Auflagenmechanismus" im folgenden:
- - durch Zusatzauflagen dem Patientengewicht anzupassen.
Hinsichtlich der Zeichnungen zeigt die
Fig. 1 das komplette, bezogene Bett in Anwendung
a. der Patient in der rechten 90°-Seitenlage
b. die Großmodule (2 Stück)
c. die Trochantermodule
d. das Steißmodul
e. der Lattenrost
f. die Rückenstütze
g. die Bohrungen der Funktionsmodule
a. der Patient in der rechten 90°-Seitenlage
b. die Großmodule (2 Stück)
c. die Trochantermodule
d. das Steißmodul
e. der Lattenrost
f. die Rückenstütze
g. die Bohrungen der Funktionsmodule
Gestrichelt dargestellt sind Bettgitter an der Bettverbreiterung
und Kissen zwischen Patient und Rückenstütze, im Vordergrund
gepunktet die Umrisse des benutzten Krankenbettgestelles
in Normbreite (Kombination mit Lattenrost und Matratze
im folgenden.
Fig. 2:
Die Module, zusammengesetzt in jeweils mittlerer Position.
Schraffierter Bereich kennzeichnet später beschriebene
Fig. 10.
Fig. 3:
Schematische Darstellung der Module und ihrer Zugehörigkeit.
a. 2 Großmodule mit insg. 4 Distanzmodulen
b. 2 Trochanterfunktionsmodule mit insg. 8 Distanzmodulen
c. 1 Steißmodul mit insg. 4 Distanzmodulen
a. 2 Großmodule mit insg. 4 Distanzmodulen
b. 2 Trochanterfunktionsmodule mit insg. 8 Distanzmodulen
c. 1 Steißmodul mit insg. 4 Distanzmodulen
Fig. 4:
Stilisierte Darstellung eines Patienten mit multiplen
Decubitalulcera bei Lage auf seiner Anatomie angepaßten
Matratze, Darstellung des Lagerungswechsels.
Zu erkennen sind (hier von unten dargestellt) die
freigelagerten Bereiche und die hier bestehende Möglichkeit,
durch die justierten Funktionsmodule alle relevanten Bereiche
individuell vom Druck zu befreien.
Die gezeigten befallenen Stellen können als Druckgeschwüre
I., II. und III. Grades gelten, sie sind ein typisches
und in der Praxis - leider zu oft - ein beobachtendes Beispiel
für multiple Druckulcera im Beckenbereich.
Die hier schon dargestellten verschiedenen Bohrungsdurchmesser
werden später behandelt, derselbe Patient ist auf Fig. 8
noch einmal dargestellt, Modulpositionierung für diesen
Patienten siehe Fig. 7.
Fig. 5-8:
zeigen Modulpositionierungsbeispiele im Maßstab 1 : 20,
diese Funktionsmodule sind schwarz dargestellt.
Fig. 5: Justierung bei extrem schmalem Beckenbereich, Patientengröße
max. 160 cm.
Fig. 6: Mittlere Positionierung bei normaler Größe.
Fig. 7 + 8: Positionierung für schlanke Patienten normaler
Größe aus Fig. 4, Fig. 8 im bezogenen Zustand.
Fig. 9 zeigt eine untypische, aber ebenfalls mögliche
Modulpositionierung:
Die Trochanterfunktionsmodule werden umgedreht, die gesamte Beckenregion durch die Hauptdistanzmodule (a) auf die höchste Stellung positioniert.
Die Trochanterfunktionsmodule werden umgedreht, die gesamte Beckenregion durch die Hauptdistanzmodule (a) auf die höchste Stellung positioniert.
Mit dieser Methode können ebenfalls selten vorkommende
Druckgeschwüre im hohen Kreuzbein erreicht werden (b)
oder - durch gleichzeitiges Drehen des Steißmodules (c) -
ebenso Schürfstellen am Gesäß druckentlastet werden (Ver
schwielung in diesem Bereich durch Scherkräfte auf die
Haut, hervorgerufen durch Rutschen bei aufrechtem Kopfteil).
In ähnlicher Art sind durch die Ausarbeitung der Konstruktion
auch erkrankte Bereiche am Beckenkamm etc. zu erreichen.
Die Variationsmöglichkeiten sind bei diesem System so
vielfältig, daß praktisch alle möglichen Problembereiche
der Beckenregion erfaßt werden können. Die Distanzmodule
der Funktionsmodule sind mit einer Stärke von 3-3,5 cm
zudem noch so bemessen, daß eine "Feinjustierung" der
freigelagerten Fläche bei kleinen und kleinsten Druckstellen
ermöglicht wird.
Die engstmögliche Justierung entspricht der Beckenanatomie
eines 10-12jährigen, die breiteste Positionierung
(Trochantermodule mit Distanzmodulen komplett innen)
erfaßt eine Anatomie, die im menschlichen Bereich nicht mehr
vertreten ist.
Hiermit ist zunächst das Grundfunktionsprinzip der
Erfindung in groben Zügen geschildert, es folgen
die weiteren Ausführungsmerkmale.
Problemstellung des Patentanspruches 3 galt dem Befestigungs
mechanismus der Distanzmodule an ihre jeweiligen Funktions
module.
Hier wurden die Steiß- und Trochantermodule mit jeweils 2
Bohrungen versehen, durch die eine Schlaufe geführt wird.
An jedem Ende der Schlaufen befinden sich Knebel.
Die geschlossene Schlaufe hat im gespannten Zustand an ihren
Enden eine exakte Länge, die der Breite von einem
zugehörigen Funktionsmodul + der 4 jeweiligen Distanzmodule
entspricht.
Hierdurch können die Distanzmodule variabel in den Kombinationen
0-4, 1-3, 2-2, 3-1 und 4-0 angebracht werden, die Knebel
am Schlaufenende sind in ihren Abmessungen passend zum
Führen durch- und zum Fixieren vor den Bohrungen gehalten.
Siehe auch Fig. 11 und Detailzeichnungen Fig. 20 und 21.
Beim Fixieren der jeweiligen Distanzmodule an das Funktions
modul wird das jeweilige Funktionsmodul (hier Trochanter)
zusammengedrückt, die Knebel werden an jeder Seite durch die
Bohrungen der Distanzmodule geschoben und sichern diese - nach
Wiederloslassen der Funktionsmodule - fest und sicher selbst
durch den Materialdruck des Schaumstoffes. Sie werden
auf die gleiche Art wieder gelöst oder neu positioniert.
Zur Materialschonung (Abrieb am Schaumstoff) werden die
Bohrungen in ihren Endbereichen mit innen liegenden, weichen
und stabilen Schlauchführungen versehen (11a).
Die Distanzmodule der Hauptmodule sind mit Klettverschlüssen
versehen, da hier konstruktionsbedingt nur einseitig eine
Verbindung notwendig ist und die Verbindung durch Klett
verschlüsse hier auch bei häufigem Umlagern und dementsprechendem
Walken des Materials genügend stabil ist.
Bei dieser Verbindung ergab sich bei praktischer Anwendung
eine nicht genügende innere Biegebelastbarkeit der jeweiligen
Distanzmodule, bei mehrmaligen Lagerungswechseln bestand trotz
der Schlaufenbefestigung eine Neigung zum Umklappen oder
Verbiegen unter Patientendruck. Ein in sich gesamt festeres
Material zur Herstellung der Distanzmodule hätte wiederum neue
Druckstellen durch erhöhten Vertikaldruck hervorgerufen.
Hier sind die Distanzmodule mit Schichten aus verstärktem
Schaumstoff versehen, die dem Modul insgesamt eine erhöhte
und ausreichende Biege- und Knickfestigkeit geben.
Gleichzeitig werden diese Schichten mit jeweils 2 Druckfugen
versehen, die den durch das Patientengewicht ausgeübten
Vertikaldruck problemlos kompensieren, ohne einen erhöhten
Auflagegegendruck auszuüben. Siehe Pat.-Anspr. 4, Fig. 15.
Ein allgemeines Problem stellt bei der üblichen Pflege
praxis der Wechsel von Laken, Unterlagen, Fellen und
ähnlichem dar:
Sie müssen auch bei partiellen Verschmutzungen ganz
gewechselt werden (Arbeits-Zeit und Kraftaufwand),
verrutschen regelmäßig in sich während eines Lagerungs
wechsels, werden auftragende Falken durch ungenügende
Möglichkeiten der Fixierung (Druckstellen durch Falten
bildung) und üben durch die Materialspannung unter
Patientendruck bei Hohllagerung zusätzlichen schädlichen
Druck auf das geschädigte Gewebe aus.
Hier wird bei der Matratze nach Patentanspruch 5, Fig. 12
für jedes Modul in Einheit mit seinen jeweiligen Distanz
modulen ein seperater Bezug mit jeweils passender
Öffnung von 4, 8 oder 12 cm Lochdurchmesser verwandt
(siehe Hülsenmechanismus im folgenden).
Dies bedeutet zunächst, daß - rein rechnerisch - bei jeder
der grundsätzlich 3 möglichen Lagerungen (Steiß, 2 Trochanter)
der Pflegeperson zwei der drei bezogenen Module zur Entnahme
aus der Matratze und zum Bearbeiten bereitstehen, ohne den
Patienten in seiner Position verändern zu müssen.
Bei rechter Trochanterunterlage sind also zum Beispiel das
Steißmodul und das linke Trochantermodul frei verfügbar, so
kann nicht nur jederzeit ein Laken oder Bezug bei Verschmutzung
einzeln und unbelastend schnell gewechselt werden, sondern
auch bei Bedarf die Größe und Druckstufe der hohlgelagerten
Fläche verändert werden (Konstruktion dazu im folgenden).
Des weiteren gibt der jeweils genau auf die Modulmaße
gearbeitete Haltegurt aus dehnresistentem Gurtmaterial dem
verwandten Laken und/oder Fell den nötigen Halt, so daß ein
Verrutschen oder Faltenwurf des Textils nicht mehr möglich ist.
Es verleiht zudem den Distanzmodulen zusätzlichen Halt zu den
jeweiligen Funktionsmodulen.
Zu vermerken ist, daß der Gurt bei seiner Anwendung bis in
das letzte Drittel der Modulhöhe gestülpt werden sollte,
bei höherer Fixierung drohen eventuelle Druckbelastung
durch die Gurtspannung, die bei Fixierung im unteren
Drittel nicht zu beobachten sind.
Zudem ist die Anwendung von Fellen oder anderen druck
verschieblichen Auflagen auf zumindest einem Teil der
Module anzuraten (siehe Fig. 8), da sonst beim Lagerungwechsel
durch die Fugen zwischen jeweils Steiß- und Trochantermodul
Scherkräfte auf die Haut wirken könnten. Hier sind Minder
durchblutungen durch dieselben auszuschließen.
Alle Laken und Felle sind mit dem genannten passenden Loch
versehen, die Bezüge der Hauptmodule können ebenfalls mit
Haltegurten gesichert werden, es passen übliche Laken oder
Stecklaken, Felle sind aus der Erfindung heraus nicht geplant,
aber empfehlenswert.
Hier muß bemerkt werden, daß bei Anwendung der Erfindung
in der Praxis natürlich alle sonstigen, nicht dem Becken
bereich zugehörigen gefährdeten Körperpartien zusätzlich
durch adäquate Mittel schützend gelagert werden können und
sollten.
So wird bei Steißlage z. B. das gefährdete Fersenbein durch
Hochlagern der Wade druckentlastet, bei Seitenlage werden
z. B. die Kniegelenke durch Lagerungsmittel wie Kissen oder
ähnlichem geschützt.
Die Anwendung der Erfindung läßt hier alle üblichen Lagerungs
mittel zur Kombination zu.
Das System erlaubt zwar eine relativ einfache und schnelle
Justierung auf die gegebene Beckenanatomie des Patienten
vor Pflegebeginn, jedoch ist davon auszugehen, daß der Großteil
der Patienten mit multiplen Druckulcera allein aufgrund
der bestehenden Sekundärerkrankung besonders schmerzintolerant
ist.
Um den Patienten nun beim Einstellen der Module auf seine
Anatomie möglichst wenig durch Drehen und sonstigem Hantieren
zu belasten, wird ihm vor Pflegebeginn durch die Matratze
eine Klarsichtbeckenbinde mit Klettverschlüssen angelegt
(Patentanspruch 7), die Detailzeichnung liegt bei Fig. 22 vor.
Die Binde besteht aus dehnresistentem, derbem und desinfektions
fähigem Kunststoff. Das Anlegen erfolgt in der Art einer
Erwachsenen-Schutzwindel und erfordert lediglich zwei
Drehungen des Patienten.
Es ist davon auszugehen, daß die Binde durch die angelegten
Verbände nicht mit den Druckgeschwüren in Berührung kommt,
bei verbandloser Therapie sind Schutzverbände anzulegen.
Hier werden nun bei angelegter Beckenbinde an den durch
die Klarsichtschicht zu erkennenden Geschwürbereichen
die Haftpunkte 3 angebracht.
Mit der somit fertiggestellten genauen Lageschablone der
befallenen Stellen kann nun schnell und einfach die Justierung
der Funktionsmodule an der leeren Matratze vorgenommen
werden. Der Patient wird bis zu seinem Transport auf das
bereits auf ihn eingestellte und komplett bezogene Bett
nicht mehr belastet.
Eine bereits angedeutete und ebenfalls in ihrer komplexen
Problematik nie in sich befriedigend gelöste Frage stellt
eine Lagerung der umgebenden Wundränder und die individuell
nötige Härte bzw. "Weiche" der Auflagefläche bei Hohl
lagerung dar.
Die im folgenden beschriebene Lösung bezeichnet den zweiten
Hauptaspekt der Erfindung.
Davon ausgehend, daß - das einzelne Druckgeschwür betreffend -
einerseits die Hohllagerung das physikalisch einzig mögliche
Mittel zur Druckbefreiung der gelagerten Flächen im
Beckenbereich ist und sich andererseits der verwandte
Schaumstoff als Medium mit den meisten Vorteilen erwiesen
hat (hautfreundlich, atmungsaktiv etc.), ist es zudem
durch die spezielle Ausarbeitung der hohlgelagerten Bereiche
der Erfindung erstmals gelungen, allen im Beckenbereich
vorkommenden und möglichen Druckulcera eine in Ausmaß,
Auflagefläche und Druckstufe entsprechende individuelle
Einzellagerung zu gestalten.
Jede Druckstelle unterscheidet sich in Größe, Form, Durch
blutungszustand, Tiefe und Gradstufe von den jeweils anderen,
bei multiplen Ulcera im Beckenbereich - gerade höheren Grades -
ein Problem, dem bisher patientenlagerungstechnisch keine
Lösung annähernd gerecht wurde. Zudem können sich die
einzelnen Bereiche in ihrem Zustand täglich verändern.
Zur Lösung kommt hier das in den Patentansprüchen 8-11
angesprochene Hülsen-Auflagensystem, das in die Trochanter-
und Steißmodule integriert ist.
Hier sind die Funktionsmodule auf ihren oberen und unteren
Auflageflächen mit Aussparungen von ca. 2 cm Tiefe versehen,
die zur Aufnahme von jeweils passenden Schaumstoffeinlagen
von ebenfalls ca. 2 cm Stärke dienen (Fig. 10, aI Trochanter
auflage, aII Steißauflage).
Bei Fig. 10 (stilisierte Darstellung) sind die Bohrungen
der Auflagen voll ausgeschnitten dargestellt (im folgenden).
Des weiteren werden Schaumstoffhülsen innerhalb der
Bohrungen der Funktionsmodule verwandt. Jedes Modul ist mit
je einer Schaumstoffhülse mit Außendurchmesser 12 cm und
Innendurchmesser 8 cm und einer Hülse mit Außendurchmesser
8 cm und Innendurchmesser 4 cm ausgestattet.
Eine perspektivische Darstellung ist in Fig. 17 zu erkennen.
Die Maße der verwendeten Hülsen (b1, b2) erlauben also bei
Verwendung eine Verengung der Bohrung des jeweiligen Funktions
modules auf 8 cm Durchmesser (Hülse b1) und 4 cm Durchmesser
(Hülse b1 und Hülse bII kombiniert).
Die Länge (Höhe) der Hülsen ist so bemessen, daß sie bei
Verwendung paßgenau an die Schaumstoffeinlagen grenzen (a).
Somit erlangen die Hülsen nicht nur ihren sicheren Sitz durch
die sie paßgenau umgebende Bohrung des Modules bei b1 oder
- bei b2 - durch die nächstgrößere Hülse, sondern werden
zudem an ihren oberen und unteren Enden jeweils durch die
beidseitig dem Funktionsmodul aufliegende Schaumstoffeinlage
gehalten.
Die Schaumstoffeinlagen selbst sind mit einer Bohrung von
4 cm Durchmesser versehen, diese ist umgeben von angezeichneten
Bedarfsschnittstellen mit den Durchmessern 8 cm bei Verwendung
von Hülse b1 und 12 cm bei Lagerung ohne Distanzhülse;
für die 4 cm Durchmesserbohrung kommt dementsprechend die
Kombination mit beiden Hülsen in Frage.
Mit dieser Konstruktion ist also durch ihre spezielle Ausarbeitung
zunächst einmal möglich, durch die passende Auflagen-Hülsen-
Kombination jedes Druckgeschwür zwischen 0 und 12 cm Durchmesser
größengerecht zu lagern.
Hier sei noch einmal daran erinnert, daß die Dekubitalulcera
im Beckenbereich schon anatomiebedingt meist kreisförmige
oder kreisähnliche Formen aufweisen und daß nach allen Regeln
der Hohllagerung die das Geschwür umgebende Auflagefläche
so groß wie nötig und so klein wie möglich gehalten werden
muß. Ansonsten ist eine zu große Druckbelastung des Wund
randes zu erwarten, Minderdurchblutungen und Umkehreffekt
sind die bekannten und beschriebenen Folgen.
Die Wahl des Lagerungsdurchmessers richtet sich folglich
nach dem Flächenausmaß des betroffenen Bereiches, nach Stand
des diesbezüglichen Wissens ist eine Größe von Ulcusdurchmesser
+ 1 cm anzuraten; bei nicht kreisförmigen oder -ähnlichen
Erscheinungen ist der größte Wundrandabstand, der gemessen
werden kann, maßgeblich.
Bei einem Dekubitalgeschwüre wie auf Seite 20, Abb. 16 bei
Straub dargestellt, wäre bei einer angenommenen Breite
des Geschwüres von 6 cm die Verwendung der Hülse b1 in Verbin
dung mit dem 8-cm-Schnitt auf der Schaumstoffeinlage
gegeben.
Die mögliche Maximalgröße erreicht mit 12 cm Durchmesser
(Verwendung ohne Hülsen, Maximalausschnitte in Auflagen)
den Größenbereich von Drucknekrosen, die aufgrund ihres
Ausmaßes mit dem menschlichen Leben nicht mehr zu vereinbaren
sind (Straub, Seite 17).
Hiermit ist durch die Konstruktion der Erfindung zunächst
sichergestellt, daß jede zu lagernde Druckstelle eine
größenmäßig genau auf sie abgestimmte Lagerung erfahren kann,
die wiederum im Verlaufe einer - zu erwartenden positiven -
Entwicklung der jeweiligen Bereiche in ihrer Größe neu
überdacht und seperat, unproblematisch und schmerzfrei
neu bearbeitet werden kann.
Weitere Aufgabe der Hülsen und Auflagen ist die
Umhüllung zum Schutze der Verunreinigung. Sie sind
preiswert und einfach herzustellen und als Einmal- und
Verbrauchsartikel ausgelegt und zudem in verschiedenen
Materialdichten und -härten anzubieten.
Die dritte - und in ihrer Art auch erstmals beschriebene -
Funktion der Hülsen-Auflagenkonstruktion ist die
variable Druck- und Härteregulierung.
Hier sind die Hülsen, die den Vertikaldruck des Patienten
auffangen, in ihren Enden mit auszubrechenden, umlaufenden
Stanzfugen versehen, in der vorliegenden Ausführung jeweils
zwei Stanzfugen von jeweils 1 und 2 cm Abstand zum
Hülsenende.
Durch die somit beliebig zu verändernde Höhe ist eine
Regulierung des Härtegrades der Auflagefläche möglich,
der Wundrand kann fester oder weicher gelagert werden.
Das Hülsen-Auflagensystem ist also in seiner Ausarbeitung
ebenfalls dazu geeignet, den einzelnen Ulcera verschiedene
Auflagedrücke des gelagerten Bereiches zukommen zu lassen,
diese einfache, erstmals beschriebene Lösung läßt eine
sofortige Reaktion z. B. bei verschlechtertem Durchblutungs
zustand zu.
Für die Schaumstoffeinlagen haben sich Stanzfugen als
ungeeignet erwiesen; durch das aufliegende Patientengewicht
sind unbeabsichtigte Ausbrechungen beobachtet worden.
Die Stanzfugen in den Hülsen hingegen sind ausschließlich
Vertikaldruckbelastungen ausgesetzt.
Die letzte Variationsmöglichkeit bezüglich der Druckregulierung
besteht in den beliebigen Schnittmöglichkeiten der Hülsen (Fig. 18).
Hierbei wird die jeweilige Hülse mit ihren Stanzfugen nach
unten positioniert und am oberen Ende ein ungleicher
Ausschnittsbereich gewählt, der dem Durchblutungszustand
des jeweiligen Druckgeschwüres mit ungleich guten Wundrand
zuständen entspricht.
Beim Dekubitalgeschwür auf der Abbildung Straub, Seite 20, Abb. 16
würde z. B. die 8-cm-Hülse so bearbeitet, daß ein ca. 180°-Schnitt
von 1,5-2 cm Tiefe vorgenommen wird. Durch die Positionierung
der so bearbeiteten Hülse mit dem Einschnitt nach (vom
Betrachter aus) links in das Funktionsmodul wäre der Wundrand
um die beschriebene Tasche der Wunde weitaus druckentlasteter
gelagert als der restliche Wundrand, der belastungsfähiger
erscheint.
Sollte sich bei der hier beschriebenen Wunde der allgemeine
Durchblutungszustand im Krankheitsverlauf insgesamt verschlechtern
oder nicht verbessern, kann die bearbeitete Hülse noch einmal
um einen Stanzrand verkürzt werden.
Durch die hier beschriebene Möglichkeit der Druckveränderung
ist - in Verbindung mit verschiedenen Schaumstoffdichten
der Auflagen und Hülsen - wiederum eine Variationsbreite
geschaffen, die dem Zustand jeder Gradstufe von Ulcera
gerecht werden kann und zudem nicht nur jedem Druckgeschwür
individuellen Lagerungsdruck verleiht, sondern auch den
verschiedenen Wundrandzuständen des jeweils einzelnen
Geschwüres anzupassen ist.
Die Fig. 16 zeigt im Maßstab 1 : 5 schematisch einige
Variationsmöglichkeiten bei Einsatz der Hülsen - Auflagenkonstruktion
bezüglich ihres Zusammenwirkens zur größen-
und druckveränderlichen Lagerung (hier dargestellt am
Trochanterfunktionsmodul).
a) Trochanter-Schaumstoffauflagen (Aufsicht) mit vorgezeichneten Schnittstellen.
b1) Hülse 8 cm Innendurchmesser und 12 cm Außendurchmesser, mit Stanzfugen, Seitenansicht.
b2) Hülse 4 cm Innendurchmesser, 8 cm Außendurchmesser mit Stanzfugen, Seitenansicht.
a) Trochanter-Schaumstoffauflagen (Aufsicht) mit vorgezeichneten Schnittstellen.
b1) Hülse 8 cm Innendurchmesser und 12 cm Außendurchmesser, mit Stanzfugen, Seitenansicht.
b2) Hülse 4 cm Innendurchmesser, 8 cm Außendurchmesser mit Stanzfugen, Seitenansicht.
I-V zeigen Querschnitte der Funktionsmodule mit
Hülsen - Auflagenkonstruktion im Einsatz an einem
Patienten mit Druckulcera im Trochanterbereich.
I: Mittelgroßes Druckgeschwür (ca. 6 cm Durchmesser)
Hülsenwahl b1, Auflage Ausschnitt mit 8 cm Durchmesser.
Deutlich ist hier zu erkennen, wie die gewählte Hülse
erstens durch das sie umgebende Material des Funktionsmodules
(gepunktet) und an ihren Enden durch die oberen
und unteren Auflagen gehalten wird.
Die befallenen Regionen - drucktechnisch zwischen
Trochanterknochen und Auflagefläche geschädigt worden -
befinden sich komplett druckbefreit über dem Auflagenausschnitt
und dem lichten Innendurchmesser der vertikalen
Hülse.
Bei z. B. der Wahl von Hülsen und Auflagen, die in ihrer
Materialdichte mit dem Funktionsmodul identisch sind,
wären hier die gleichen Verhältnisse gegeben wie bei
einem angenommenen Funktionsmodul mit nur 8 cm Bohrungsdurchmesser.
Sind bei einer Lagerung, die dem Beispiel I entspricht,
gute Durchblutungszustände zu beobachten, ist die
Druckjustierung adäquat gewählt und muß das Funktionsmodul
erst im Verlaufe des Heilungsprozesses zum
gegebenen Zeitpunkt in seinem Durchmesser größenverändert
werden, in diesem Fall also bei Verkleinerung
des Druckgeschwüres mit der zusätzlichen Hülse von
4 cm Durchmesser ausgestattet werden.
Sind jedoch bei Beispiel Fig. I die Durchblutungsverhältnisse
des geschädigten Bereiches nicht zufriedenstellend, muß
von einem zu starken Auflagedruck durch die Lagerung des
Wundrandgebietes ausgegangen werden. Hier werden die Komponenten
des Hülsen-Auflagenmechanismus durch Kürzen der
Hülsen insgesamt weicher eingestellt und damit der Druck
an das weitere umgebende Gebiet verteilt.
Durch dieses bei
Fig. II zu beobachtende Absinken der gelagerten wundumgebenden
Auflagefläche bildet sich zudem die geforderte konusähnliche
Hohllagerungsfläche, zum Lagern von druckbefreiten
Ulcera nach heutigem Stand der Pflegetechnik
die vorteilhafteste Lösung (Lit.-beil. Straub, S. 16,
Abb. 13).
Anmerkung: Bei Einsatz der Gesamterfindung muß in der Praxis
stets gesichert sein, daß eventuell zu beobachtende
stagnierende oder verschlechterte Wund- und
Durchblutungsverhältnisse der jeweiligen Regionen
nicht auf unregelmäßige oder unterlassene Umlagerungen
zurückzuführen sind, jeweilige Optimalergebnisse
- auch bei bestmöglich geschaffener Auflagefläche -
sind ausschließlich bei Kombination mit 2-3-stündigem
Lagerungswechsel zu erlangen.
Das Beispiel der in I und II beschriebenen Veränderung des
Materialdrucks gegenüber der Auflagefläche wird bei
Fig. III und
Fig. IV nochmals an einer Druckstelle von ca. 3 cm ⌀ aufgeführt.
Hier kommt die 4 cm Innendurchmesser-Hülse (b2)
in Verbindung mit der 8 cm Innendurchmesser-Hülse (b1)
zum Einsatz.
In dieser Konstellation mit beiden Hülsen ist es gleichfalls
möglich und ratsam, die Weiche der Auflagefläche nicht
- falls erforderlich - mit sofortigem Kürzen beider Hülsen
zu erreichen, sondern zunächst die innere Hülse einzeln
zu kürzen und die Durchblutungsverhältnisse zu beobachten.
Generell ist hier bei allen Modifikationen zu bedenken,
daß der so im direkten Wundrandbereich verminderte Auflagedruck
auf die weitere Umgebung verteilt wird.
So ist bei allen Justierungen durch Wahl der Hülsendurchmesser
und Druckstufen stets sorgfältig abzuwägen und eine regelmäßige
Inspektion der jeweils gesamten aufliegenden Region erforderlich
und durch die weitere Ausarbeitung der Gesamtkonstruktion
gleichsam gut möglich.
Fig. V zeigt, daß durch die Erfindung nicht nur - wie bei
der Erklärung in Bezug auf Pat.-Anspr. 1 und 2
verdeutlicht - alle Grenzbereiche der anatomischen
Lage von Beckenulcera erfaßt werden können, sondern
auch selbst Druckulcera höchster Gradstufen durch die
spezielle Konstruktion des Hülsen-Auflageapparates
in den Funktionsmodulen noch immer bestmöglich
gelagert werden können:
Hier ein großes Druckgeschwür von ca. 10 cm Durchmesser
(siehe dieses bei Straub, S. 17), Lagerung ohne
Hülsen, letzter Schaumstoffauflagen-Ausschnitt,
lichter Durchmesser des hohlgelagerten Bereiches
somit 12 cm.
Hier ist bezüglich der Abbildung zunächst ein Beispiel
für die Anwendung der Matratze in Verbindung mit anfangs
erwähnten Kolloidverbänden gegeben.
Deutlich ist im Schnitt zu erkennen, wie die zwischen
Wundfläche und Verband gebildete Blase aus Wundsekret
druckfrei und größenadäquat gelagert wird. Die in den
letzten Jahren beobachteten Ergebnisse dieser Verbandart
sind - gerade bei hochgradigen Druckulcera - als positivst
zu betrachten, setzen jedoch einerseits bei Anwendung voraus,
daß jeglicher - auch kurzzeitiger - Auflagedruck an der durch
den Verband behandelten Region vermieden wird. Die Pflicht des
regelmäßigen Lagerungswechsels bleibt auch bei Kolloidverbänden
unbenommen.
Die Brisanz dieses Themas in Verbindung mit Kolloidverbänden
wird dadurch verdeutlicht, daß es mittlerweile für diese
Verbände passende Rundmanschetten aus mittelfestem Schaumstoff
gibt, die mittig vergrößert werden können und - auf dem
Verband aufgeklebt - den gedachten Zweck erfüllen sollen den
Druck bei Lagerung auf dem Verbandbereich vom Wundbereich
(Blase) auf den weiteren Wundrand zu leiten. In ihrer
praktischen Anwendung sind diese Manschetten jedoch gänzlich
ungeeignet, dies allein durch ihre Stärke von nur ca. 1 cm.
Verdeutlicht man sich nämlich, daß bei der vorliegenden Erfindung
zum Beispiel bei einer abgebildeten Lagerung von Abb. 16V
der gesamte Bereich des Trochanter ca. 6-8 cm in den
mittelfesten Schaumstoff einsinken muß, um endlich druckbefreit
gelagert zu sein, so kann bei Anwendung der nur 1 cm
starken Kragenmanschette bei Lagerung auf der betroffenen Seite
von einer maximalen Druckentlastung von wenigen Prozent ausgegangen
werden, dementsprechende Erfahrungen werden - in
Ermangelung bis jetzt nicht zur Verfügung stehender Alternativen -
regelmäßig in der praktischen Anwendung der Manschette gemacht.
Rein theoretisch also müßte eine solche genannte Manschette
des verwandten Materiales eine Stärke (Länge) von mindestens
8-10 cm besitzen, um eine wesentliche Druckentlastung oder
gar eine komplette Druckbefreiung
zu gewährleisten. Dies entspräche einer aufgeklebten
Hülse von den ungefähren Ausmaßen eines Ofenrohres
von zudem mindestens einer Wandstärke von ca. 10 cm;
weder aus pflegetechnischer, physikalischer oder
jedweder anderer Sicht denkbar, möglich oder gar
erstrebenswert.
Das Abbildungsbeispiel (16V) zeigt weiterhin die bei
dieser Ulcusgröße größtmögliche zu justierende Weiche
der Auflagefläche:
Durch das Entfernen der unteren Schaumstoffeinlage des
Funktionsmodules sinkt - durch das Auflagegewicht
der gelagerten Trochanterregion - der gesamte Auflagebereich
und nimmt verdrängend den hiermit freien
Raum der Aussparung für die untere Auflage ein.
Die Abbildung stellt sowohl in Bezug auf Ulcusgröße
als auch hinsichtlich der Weiche der gelagerten Region
die jeweilige Maximaleinstellung dar, wird in der
Praxis jedoch nur seltenst zum Einsatz kommen.
Noch einige Anmerkungen zum Einsatz der Gesamtkonstruktion
in der Praxis:
In der Literaturbeilage wird zu Recht die 90°-Lagerung als
unter konventionellen Umständen gefährlich bezeichnet.
Verdeutlicht man sich, daß Dekubitalgeschwüre im Lateralbereich
der Beckenregion (Trochanter, Beckenkamm) erst meist
dadurch entstehen, daß ein Primärdekubitus im Steißbereich
den notwendigen Lagerungswechsel auf die Seite erforderlich
machte, so ist - auch bei Weichlagerung davon auszugehen,
daß bisher die 30°-Lagerung das kleinere Übel darstellte,
da sie - wichtig speziell bei kachektischen Patienten im
schlechten Allgemeinzustand - weder den Steiß- noch den
Trochanterbereich auf normalen Lagerungsmedien voll belastet.
Eine komplette, exakt auf die betroffenen Stellen begrenzte
und so notwendige Druckbefreiung konnte bisher jedoch nicht
einmal bei 30°-Lagerung mit regelmäßigem Umlagern bewerkstelligt
werden, oft konnte auch durch dieses Mittel eine
Verschlechterung der erkrankten Stelle in die nächsthöhere
Gradstufe zeitlich nur weitestmöglich hinausverschoben
werden.
Des weiteren führte die beim liegendkranken Dekubitalpatienten
übliche Atrophie des Gluteus Maximus (großer Gesäßmuskel),
dessen anatomische Lage bei 30°-Lagerung die Hauptauflagefläche
zwischen Steiß und Trochanter darstellt, zu einer dadurch
widerum erhöhten Belastung der Problembereiche.
Hier ist es durch die Ausarbeitung der Erfindung erstmals
möglich, den Lagerungswechsel ohne geringsten Druck für
Trochanter oder Steiß über volle 180° vorzunehmen. In dieser
Kombination bleiben - wenn gewünscht - alle Vorteile der
90°-Lagerung erhalten (stabile Seitenlage!), ohne die
- unter anderen Umständen gefährlichen - bekannten Nachteile
für den Trochanterbereich in Kauf nehmen zu müssen.
Darüber hinaus ist jedoch trotzdem eine 30°-Lagerung wie üblich
möglich, der Lagerungswechsel kann weiterhin in der beschriebenen
Weise vollzogen werden.
Dies bietet sich bei einem Patienten, wie auf Fig. 24
dargestellt, an: Das Dekubitalgeschwür am Steiß und das
am Trochanter zeigen trotz bestmöglicher Hülsen-Auflagenkombination
angenommene Zeichen von Minderdurchblutungen
des Wundrandes, weitere Bereiche müssen druckentlastet
werden. Hier wird dementsprechend der Pat. auf der
Matratze bei beibehaltener Modul-Einstellung in die
30°-Stellung geführt, ein Großteil des Auflagedruckes wird
vom Gluteus Maximus aufgefangen (a). Real ist davon auszugehen,
daß auch hier die befallenen Bereiche durch den
Auflagedruck des Patienten unterhalb des Höhenniveaus der
Matratze liegen werden, zur kompletten Druckbefreiung ist
also auch bei 30°-Lagerung das Vorhandensein der Entlastungsbohrungen
der Funktionsmodule unbedingt erforderlich.
Bei konsequenter praktischer Anwendung der durch die
Erfindung möglichen Lagerungsarten kann in der Zukunft
auf die heute noch teilweise nötige, belastende und
komplizierte Bauchlagerung verzichtet werden.
Fig. 13 zeigt den Lattenrost, mit knapp 130 cm Breite und
200 cm Länge exakt zur Aufnahme der insgesamt 21
Module bemessen ist.
Um ein Anstoßen am harten Material des Lattenrostes
(Hier: Vollholz) während des Pflegeeinsatzes am Bett
zu verhindern, ragen die Module an den Seiten ca.
jeweils 1,5 cm über den darunterliegenden Rost hinaus,
hierdurch entsteht eine insgesamt weichere Bettkante.
Aus Demonstrationsgründen wurde dies auf Abb. 1
nicht dargestellt.
b) zeigt die am Lattenrost angebrachten Haltebügel für die - im bezogenen Zustand - 3 Module der Beckenregion (1 Steißmodul + 4 Distanzmodule und 2 Trochantermodule mit jeweils 4 Distanzmodulen).
a) stellt die Lage der Matratzenhaltebügel des benutzten konventionellen Krankenbettgestelles unter dem Lattenrost von 90 cm Breite dar.
b) zeigt die am Lattenrost angebrachten Haltebügel für die - im bezogenen Zustand - 3 Module der Beckenregion (1 Steißmodul + 4 Distanzmodule und 2 Trochantermodule mit jeweils 4 Distanzmodulen).
a) stellt die Lage der Matratzenhaltebügel des benutzten konventionellen Krankenbettgestelles unter dem Lattenrost von 90 cm Breite dar.
Der Lattenabstand ermöglicht auf jeden Fall, zumindest
jeweils einen Arm des jeweiligen Bettgestellbügels
durch die knapp 130 cm langen (breiten) Latten des
Rostes zu führen, zur Aufnahme des anderen
(auf- oder absteigenden) Armes ist der Rost, bei
dem die Latten verschraubt mit den Rostgurten (e)
sind, mit den dazugehörigen 85-cm-Latten (d)
zu versehen. Die hierbei entstehende, links von der
Bügelbreite liegende ununterstützte Fläche unter dem
Hauptmodul der Matratze (f, gepunktet) hat in
der Pflegepraxis keine lagernde Funktion.
Fig. 14 zeigt die in die Großmodule eingelassene Haltefuge
für die durch den Lattenrost geführten Haltebügel
des konventionellen Bettgestelles. Dieser Bereich
liegt bei Anwendung des Systems ebenfalls innerhalb
einer nicht gelagerten Fläche (jeweils ca. 15 cm
neben dem Kopfbereich bei 90°-Trochanterlagerung)
und läßt somit keine Druckbelastung auf den Patienten
durch die - nun in das Hauptmodul integrierten - Bügel zu.
Fig. 13c zeigt die Position von möglichen Aufnahmebügeln bei
sehr selten verwandten Bettgestellen mit Matratzenhaltebügeln
auch an Fuß- und Mittelteil, Abstand ebenfalls
90 cm.
Während das untere Hauptmodul in diesem Falle wie
beschrieben durch die vorhandenen oder die 85-cm-Latten
zu schaffenden Fugen kein Problem darstellt, ist
konstruktionstechnisch eine Aufnahmeöffnung des Mittelteiles
möglich (c).
Bei einem solchen zur Anwendung kommenden Bettgestell
sind die Trochanterfunktionsmodule mit 4 Aufnahmefugen
im Abstand von 3-3,5 cm zueinander (zu) versehen
(Fugenabstand entsprechend Stärke der Distanzmodule).
Auch in diesem, nur selten zu erwartenden Fall lägen die
nun in die Trochantermodule integrierten Bügel des
Bettgestelles noch immer in lagerungstechnisch unbedenklichen
Bereichen weit lateral der Bohrungen und würden
selbst bei 90°-Lagerung keine Druckbelastung auf den
Patienten ausüben können.
Weiterhin ist der Lattenrost mit - hier länglichen -
Öffnungen des Mittelteils versehen, die bei jeder
möglichen Justierung der Funktionsmodule eine Luftzirkulation
der gelagerten Bereiche zuläßt, also
in jedem Fall eine Öffnung unter der jeweiligen Bohrung
liegt.
Die Maße des Mittelteiles sind so gewählt, daß sowohl
der Klappmechanismus des Kopfteiles als auch des
Fußteiles eines jeglichen Bettgestelles voll erhalten
bleibt, so liegt z. B. der obere Rand des Mittelteiles
immer direkt über dem Dreh- und Angelpunkt eines
üblichen verstellbaren Kopfteiles.
Der Lattenrost wird mit jeweils 2 Klettverschlüssen
am Bettgestell befestigt, die ihm genügend Stabilität
verleihen.
Fig. 24a zeigt eine der in Pat.-Anspruch 18 angesprochenen
Schaumstoffauflagen zwischen Lattenrost und Matratze.
Sollte der Patient die gewählte Stärke der Modul- und
Matratzenhöhe - hier 12 cm - als zu hart empfinden oder
während des Einsatzes der Erfindung eine insgesamt
nachgiebigere oder weichere Lagerung vorteilhaft sein
(z. B. bei Patienten von über 90-100 kg oder/und
großflächigen Druckulcera), so sind nach Erfordernis
zwischen Lattenrost und komplett bezogenen Matratzenmodulen
Schaumstoffeinlagen von 200×130 vorgesehen.
Diese sind - ebenfalls - an den freigelagerten Regionen
mit Bohrungen versehen oder zu versehen (Luftzirkulation).
Durch den Einsatz der Auflagen wird eine größere
Drucknachgiebigkeit der Gesamtauflagefläche erreicht,
ohne einen der funktionalen Vorteile zu schmälern.
Die Auflagen können in beliebiger Zahl verwandt werden,
bei einem Patientengewicht von ca. 90 kg hat sich die
Unterstützung von 2 Auflagen (4 cm) als vorteilhaft
erwiesen. Geplant ist eine Auslegung als Einmalartikel.
Fig. 19 zeigt eine Abbildung der Rückenstütze, die sowohl
bei 90°- als auch bei 30°-Lagerung die Stabilität
der Patientenlage sichert.
Die Stütze kann z. B. bei 90°-Lagerung eines schmalen
Patienten - mit ihrem Vertikalbügel in die Fuge zwischen
dem gelagerten Trochantermodul und dem Steißmodul
eingeschoben werden, bei einem adipösen Patienten in
30°-Lagerung wäre die hier abgebildete Fixierung zwischen
Steißmodul und dem der Lagerung gegenüberliegenden
Trochantermodul passend. Das Wechseln der Stütze kann
durch einfaches Einschieben mit geringstem Zeit- und
Kraftaufwand erfolgen, die Stabilität ist auch bei
großen Belastungen voll ausreichend.
In der Praxis sind zwischen Patientenrücken und Rückenstütze
Kissen oder andere Lagerungsmittel von Vorteil, dadurch läßt
sich die gewählte Lagerung variieren und dem Patienten das
Liegen durch die weichere Abpolsterung erträglicher gestalten.
Der Vertikalbügel ragt bei vollem Einschub (hier: 12 cm)
durch seine Höhe von 18 cm so hoch, daß ein "Rollen"
über die Rückenstütze nicht möglich ist, der Horizontalbügel
verhindert sicher ein Rückklappen der Stütze bei Druckbelastung.
Fig. 23 zeigt die Bettverbreiterung, angebracht an einem
üblichen Bettgestell mit angedeutetem Lattenrost der
Erfindung im unteren Bereich.
Die Patienten, für die die Erfindung konzipiert worden
ist, werden in der Regel nicht in der Lage sein, sich
aus eigenen Kräften vor einem Sturz aus dem Bett zu
schützen. So sind bei vielen Liegendkranken in der
Praxis sogenannte Bettgitter vonnöten, die - mit
Halteschellen versehen - an den jeweiligen Streben
des Kopf- und Fußteiles des Krankenbettgestelles angebracht
werden.
Bei der Verwendung der gesamten Erfindung ist es also
erforderlich, eine Verbreiterung der Bettgestellstreben
zu erreichen, um so einen Abschluß des Bettgitters mit
dem Lattenrost zu erreichen und den Patienten vor
Sturz zu schützen.
Die Bettverbreiterungen sind in ihren Maßen den
Maßen der Matratze und des Bettgestelles entsprechend,
die Halteschellen werden an den Bettgestellen angebracht.
Die zur Verwendung kommenden Bettgitter werden wiederum
an den Rohren der Verbreiterung befestigt, dessen
Durchmesser mit dem der Rohre des Krankenbettgestelles
identisch ist. Bei Wandstellung kommen zwei Bettverbreiterungen
zum Einsatz (ein Bettgitter), bei Stellung
im Raum werden 2 Bettgitter angebracht, die den Einsatz
von demnach 4 Verbreiterungen erfordern.
Claims (18)
1. Mehrteilige Krankenmatratze aus Schaumstoff mit individuell
anpaßbaren Ausnehmungen zur druckbefreiten Lagerung bei
Druckgeschwüren im Beckenbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matratze aus
- - Großmodulen
- - einem Steiß- und zwei Trochanter-Funktionsmodulen mit jeweils einer kreisförmigen durchgehenden Bohrung und
- - Distanzmodulen, die eine Justierung der Funktionsmodule auf jegliche Patientengröße, Anatomie und Lage der Geschwüre zueinander erlauben,
zusammengesetzt ist.
2. Krankenmatratze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Module in jeder möglichen Einstellung eine vergrößerte
Auflagefläche von vorzugsweise 200×130 cm ergeben.
3. Krankenmatratze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Funktionsmodule durch einen selbstsichernden
Knebelmechanismus, bestehend aus Knebeln, die mit Schnüren
an den Funktionsmodulen befestigt sind, und durch entsprechende
Löcher in den Distanzmodulen gezogen und durch die Schaumstoffelastizität
verrastet werden, mit ihren zugehörigen Distanzmodulen
verbindbar sind.
4. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzmodule eine verstärkende Schicht aus festem
Schaumstoff aufweisen, welche mit längslaufenden Druckfugen
versehen ist.
5. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsmodule in Einheit mit ihren zugehörigen
Distanzmodulen jeweils einzeln mit Lochlaken oder/und
Lochfellen bezogen werden.
6. Krankenmatratze nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochbezüge durch jeweils passend gearbeitete
Haltegurte auf den Modulen fixiert werden und so dem
Gesamtsystem einzeln entnommen werden.
7. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine Klarsichtbeckenbinde mit drei Klebepunkten,
mit denen die Lage der Druckgeschwüre markiert wird, vor
Pflegebeginn eine Positionierungsschablone zur Einstellung
der Matratze gebildet wird.
8. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Funktionsmodule an ihrer oberen und unteren
Auflagefläche mit in entsprechende Ausnehmungen eingelegten
Schaumstoffeinlagen versehen werden und in ihren Bohrungen jeweils
2 Schaumstoffhülsen zur Verkleinerung des Innendurchmessers
vorzugsweise auf 8 und auf 4 cm einsetzbar sind.
9. Krankenmatratze nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaumstoffeinlagen mit einer Bohrung entsprechend
dem kleinsten möglichen Durchmesser versehen sind und diese
mit kreisrunden, angezeichneten Schnittvorgaben für die
anderen Durchmesser, vorzugsweise 8 und 12 cm, versehen
sind.
10. Krankenmatratze nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsen der Funktionsmodule an ihren oberen
Enden mit umlaufenden Stanzfugen, vorzugsweise im Abstand
von 1 cm, zum variablen Verkürzen versehen sind.
11. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 8-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils 2 Hülsen an ihrem unteren Ende mit
umlaufenden, asymmetrischen Schnitten verkürzt werden.
12. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie bei der Pflege auf einem speziell auf die
Matratzenmaße und -funktionen ausgearbeiteten Lattenrost
aufliegt, dessen Aufnahmefugen und Wechsellatten die
Verwendung auf einem üblichen Krankenbettgestell
ermöglicht.
13. Krankenmatratze nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lattenrost auf seinem Mittelteil unter der
Position der Druckgeschwüre Bohrungen zur Luftzirkulation
aufweist.
14. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptmodule mit Fugen zur Aufnahme der 90 cm
breiten Haltebügel eines herkömmlichen Krankenbettgestells
versehen sind.
15. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Stabilisierung der Seitenlage eine Rückenstütze
mit Horizontal- und Vertikalbügel zwischen den Funktionsmodulen
einsteckbar ist.
16. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6, und 12,
gekennzeichnet durch
eine Bettverbreiterung mit jeweils 2 Halteschellen
und einem Stahlrohr zur Befestigung eines herkömmlichen
Bettgitters.
17. Krankenmatratze nach einem der Ansprüche 1-6,
gekennzeichnet durch
Schaumstoffauflagen zwischen der Modulebene und dem
Lattenrost mit Bohrungen zur Luftzirkulation in
beliebiger Zahl.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19505811A DE19505811C1 (de) | 1995-02-08 | 1995-02-08 | Spezial-Krankenmatratze aus Schaumstoff zur druckbefreiten Lagerung mit vereinfachtem Lagerungswechsel bei multiplen Druckgeschwüren im Beckenbereich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19505811A DE19505811C1 (de) | 1995-02-08 | 1995-02-08 | Spezial-Krankenmatratze aus Schaumstoff zur druckbefreiten Lagerung mit vereinfachtem Lagerungswechsel bei multiplen Druckgeschwüren im Beckenbereich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19505811C1 true DE19505811C1 (de) | 1996-07-04 |
Family
ID=7754528
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19505811A Expired - Fee Related DE19505811C1 (de) | 1995-02-08 | 1995-02-08 | Spezial-Krankenmatratze aus Schaumstoff zur druckbefreiten Lagerung mit vereinfachtem Lagerungswechsel bei multiplen Druckgeschwüren im Beckenbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19505811C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999002115A1 (en) * | 1997-07-12 | 1999-01-21 | Jenx Limited | Resting system |
EP2095804A3 (de) * | 2008-02-27 | 2010-03-10 | Giancarlo Manzitti | Medizinisches Gerät zur Heilung und Vorbeugung von Dekubitalgeschwüren |
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