DE19505636A1 - Messerbalken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Messerbalken (Stator und Rotormesser), welche in Schneidmühlen zum Zerkleinern von recycelbaren Wertstoffen wie zum Beispiel Elektrokabeln oder Kunststoffabfäl­ len Verwendung findet.

Weltweit werden in diesen Einsatzbereichen Messer­ balken verwendet, die aus handelsüblichem Werk­ zeugstahl gefertigt sind und nur eine sehr be­ grenzte Standzeit aufweisen. Die damit verbundenen hohen Werkzeugwechselzeiten wirken sich auf die Produktivität, solcher Schneidmühlen, sehr nach­ teilig aus.

Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, Messerbalken für Schneidmühlen im Recycling­ bereich zu entwickeln, bei welchen die Schneidhal­ tigkeit um ein vielfaches verlängert wird. Was sich neben der Produktionssteigerung, auch günstig auf den Energieverbrauch einer Schneidmühle auswirkt. Bei schnell zunehmender Abstumpfung der herkömmlichen Messerbalken, kann die Stromauf­ nahme, der üblich angetriebenen Schneidmühlen, bis auf den doppelten Wert ansteigen.

Zur Lösung dieser Aufgabe war der Einsatz von hoch standfesten Werkstoffen, wie z. B. Hartmetall­ en, naheliegend. Jedoch ist die Einbindung solcher hoch standfesten Werkstoffe, wie der bekannten Hartmetallen, in eingangs erwähnten Schneidmühlen scheinbar ungeeignet, da die in den Mühlen auf­ tretende Schlagbelastung eine sofortige Zerstö­ rung der Hartmetalle zur Folge hätte. Um dennoch die hohe Druckfestigkeit und Härte der Hartmetall­ werkstoffe in Schneidmühlen nutzen zu können, sind erfindungsgemäß Veränderungen an der Schneid­ geometrie durchgeführt worden. Der große Freiwinkel "Alpha", der bedingt durch die konstruktive Gegebenheit der Rotorbewegung unerläßlich ist, hat zu Folge, daß für die Hartmetallanwendung ein zu kleiner Keilwinkel "Beta" entstehen würde.

Diesem zu spitzem Keilwinkel "Beta", wurde durch einen negativem Spanwinkel "Gamma", entgegen­ gewirkt.

Dies bewirkt zusätzlich, daß das Mahlgut welches auf die Spanfläche des Hartmetallprofils 2 auf­ trifft, eine günstige Kraftkomponente in Richtung Träger 1 erzeugt. Die entstehende Schneidkraft kann so direkt auf den Träger 1 weitergegeben werden.

Auch die Befestigung der Hartmetallprofile 2 auf den Trägern 1, ist aufgrund der großen Länge der Messerbalken (je nach Schneidmühle bis zu einem Meter), nicht durch Lötverfahren realisier­ bar. Der Längenausdehnungskoeffizient von Hartmetall 2 und von Stahl 1 ist so unterschiedlich, daß bei bekannten Lotverfahren die auftretende Spannung zu frühzeitigen Absplitt­ erungen und somit zur Zerstörung des Hartmetalls 2 führen würde.

Durch die besondere Formgebung der Hartmetall­ profile 2, wird erfindungsgemäß mit Hilfe einer profilierten Klemmleiste 3, eine kraftschlüssige Befestigung erzielt. Die in enger Folge ange­ brachten Schrauben 4 sorgen für die erforderliche Klemmkraft, welche aus Gründen der Sicherheit, noch mit handelsüblichen Metallklebern, zwischen den Verbindungsflächen, unterstützt wird.

Bei der Formgebung des Hartmetallprofil 2, wurden zusätzlich an den Übergängen der Flächen Verrund­ ungen angebracht, um die innere Stabilität des Hartmetallprofil 2 zu erhöhen.

Claims (2)

1. Messerbalken Fig. 1 (Stator und Rotormesser), für Schneidmühlen im Recyclingsbereich, die mit Hartmetallprofilen (2) an den Schneidkanten aus­ gerüstet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die besondere Form der verwendeten Hartmetallprofile (2), insbesondere durch den negativen Spanwinkel "Gamma", die auf­ tretende Schneidkräfte direkt in den Träger (1) abgeleitet werden kann, und somit der Einsatz von Hartmetallwerkstoffen, in beschriebenen Schneidmühlen erst möglich wird.

2. Messerbalken nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Hartmetallprofil (2) kraftschlüss­ ig mit dem Träger (1) verbunden ist, was eine beson­ dere Formgebung der Hartmetallprofile (2) voraus­ setzt, und eine spannungsarme Profilbefestigung ermöglicht, welches die Voraussetzung für einen dauerhaften Einsatz von Hartmetallen in Schneid­ mühlen bildet.