DE1950560B2 - Viskoses Reinigungs- und Ätzmittel, insbesondere für Metalloberflächen - Google Patents
Viskoses Reinigungs- und Ätzmittel, insbesondere für MetalloberflächenInfo
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Description
(a) Fluorwasserstoffsäure,
(b) einer Magnesiumverbindung,
(c) mindestens einer Säure aus der Gruppe Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure
in Form der freien Säure oder in Form ihrer Salze und
(d) mindestens einer Sulfonsäure der allgemeinen Formel RSO3H, in der R ein Aryl-, Alkylaryl-
oder Alkylrest ist,
besteht.
Es sind bereits Fluorwasserstoff enthaltende Reinigungs- und Ätzmittel bekannt, die zur Entfernung von
bei der Fabrikation entstandenem Zunder oder von Oxidschichten von Metalloberflächen, wie rostfreiem
Stahl, hitzebeständigem Stahl, Titan oder Aluminium, verwendet werden. Diese Fluorwasserstoff enthaltenden
Reinigungsmittel eignen sich auch zum Reinigen anderer Metalloberflächen, bei denen fluorwasserstofffrtie
Reinigungsmittel nicht die gleiche Wirkung erzielen.
Wenn ein zu reinigendes Objekt sehr groß ist, oder
wenn es aus verschiedenen Werkstoffen besteht, von denen einige so empfindlich sind, daß sie durch das
Reinigungsmittel zerstört wurden, ist es notwendig, das Reinigungsmittel auf verschiedene Weise anzuwenden,
z. B. mittels Bürsten, Sprühen oder Tauchen, je nach Gestalt, Größe und Werkstoffqualität des Objektes.
Wenn das Objekt senkrechte Flächen besitzt, lassen sich die herkömmlichen, niederviskosen Reinigungsmittel
nur schlecht anwenden, da nur ein kleiner Teil des angewendeten Reinigungsmittels auf der senkrechten
Oberfläche verbleibt. In diesem Fall ist eine erhöhte Viskosität erwünscht, um auch bei großen senkrechten
Flächen mit starker Verzunderung eine wirtschaftliche Reinigung erzielen zu können.
So ist aus der GB-PS 9 67 246 ein Ätzmittel für Halbleitermaterialien bekanntgeworden, das aus Fluorwasserstoffsäure
und Salpetersäure besteht und zur Erhöhung der Viskosität einen Zusatz von Magnesiumfluorid
aufweist. Diese Erhöhung der Viskosität hängt von der jeweiligen Menge des zugesetzten Magnesiumfluorids
ab. Je höher diese Menge aber ist, um so geringer wird die Reinigungskraft des Mittels.
Andererseits sind zur Einstellung der Viskosität verschiedene hochmolekulare Stoffe, wie Stärke, Agar-,
Agar, Carboxy- oder Hydroxymethylcellulose, Diatomeenerde,
Ton oder Bentonit verwendet worden.
Von den viskositätserhöhten Zusätzen werden die organischen Stoffe durch die Säure hydrolysiert, wobei
mit fortschreitendem Abbau des Molekulargewichtes auch die Viskositätserhöhende Wirkung verlorengeht.
Selb, t Hydroxypropylmethylcellulose, die als säureresistent
gilt, wird innerhalb weniger Tage hydrolysiert. Auf der anderen Seite können herkömmlich anorganische
viskositätserhöhende Zusätze, z.B. Kieselsäure oder Aluminiumoxid, in Reinigungsmitteln, die herkömmliche
Säuren enthalten (vgl. DE-AS 12 76 980), verwendet
werden. In Gegenwart von Fluorwasserstoffsäure werden jedoch alle diese Zusätze gelöst unter Bildung
von Kieselsäure- bzw. Aluminiumoxid-Fluorwasserstoffkomplexen, wobei durch die Komplexbildung
sowohl Säure der Reinigungsfunktion entzogen wird als
to auch die Viskositätserhöhung verlorengeht
Aufgabe der Erfindung war also. Reinigungsmittel zu
schaffen, bei denen eine beliebige, stabile Viskositätseinstellung
ohne wesentliche Beeinträchtigung der Reinigungskraft möglich ist. Diese Aufgabe wird durch die
Erfindung gelöst.
Somit betrifft die Erfindung ein viskoses Reinigungsund Ätzmittel, insbesondere für Metalloberflächen, mit
einem Gehalt an Fluorwasserstoffsäure und einer Magnesiumverbindung sowie gegebenenfalls Salpetersäure,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus
(a) Fluorwasserstoffsäure,
(b) einer Magnesiumverbindung,
(c) mindestens einer Säure aus de^ Gruppe Salpetersäure,
Phosphorsäure und Schwefelsäure in Form der freien Säure oder in Form ihrer Salze und
(d) mindestens einer Sulfonsäure der allgemeinen Formel RSOjH, in der R ein Aryl-, Alkylaryl- oder
Alkylrest ist,
besteht.
Als Magnesiumverbindung können z. B. Magnesiumoxid, -carbonat, -nitrat, -phosphat oder -sulfat, oder
Sulfonsäuresalze des Magnesiums verwendet werden.
J5 Im folgenden wird die Komponente (b) »Magnesiumverbindung«
kurz als Magnesiumkomponente bezeichnet.
Die genannten Säuren, d. h.. Fluorwasserstoff-, Salpeter-,
Phosphor- und Schwefel- sowie Sulfonsäure können entweder in Form der freien Säuren oder in
Form ihrer Salze, z. B. in Form der Magnesiumsalze oder in Form irgendeines anderen Salzes eingeset/t
werden, welches in saurer Lösung infolge Dissoziation den Säureresl bildet.
Wenn im folgenden von Fluorwasserstoff-, Salpeter-, Phosphor-, Schwefel- und Sulfonsäure gesprochen wird,
so ist dies im vorgenannten Sinn zu verstehen.
Als Sulfonsäure kann jede Aryl- oder Alkylarylsulfonsäure,
wie Benzol-, Toluol-, Xylol-, Naphthalin-, Äthylbenzol- oder Propylbenzolsulfo.isäure verwendet
werden. Vorzugsweise wird Dodecylbenzolsulfonsäure vei wendet, da sie leicht zugänglich ist und gute Wirkung
zeigt. Es könntn z. B. auch Propyl- oder Butylnaphthalinsulfonsäure
oder Eicosylbcn/.olstilfonsäure verwendet werden. Vorzugsweise enthält der Aryl- oder
Alkylarylrest 28 oder weniger C-Atome. Insbesondere wird ein Rest mit 26 oder weniger C-Atomen bevorzugt,
da hierdurch eine bessere Dispersion der Sulfonsäure gewährleistet ist. Ein Rest mit 29 oder mehr C-Atomen
wi ist unvorteilhaft, da er keine gute Dispersion ermöglicht.
Es können auch Alkylsulfonsäuren, wie Dccan·,
Mexadecan-, Octadecan-, Docosan- oder Hexacosansulfonsäure,
verwendet werden. Alkylsulfonsäuren mit einem Alkylrest von 6 bis 30 C-Atomen werden
• , bevorzugt. Liegt die Anzahl der C-Atome unter 6, so ist
der viskositätssteigernde Einfluß gering, liegt sie über 30, so erhält man keine zufriedenstellende Dispersion
mehr.
Die Fluorwasserstoffsäure wird dem Reinigungsmittel in erster Linie zur Erzielung der Reinigungs- und
Ätzwirkung zugegeben. Obwohl auch die Fluorwasserstoffsäure einen merklichen Einfluß auf die Viskositätserhöhung ausübt, läßt sich die gewünschte Viskosität
vorteilhaft mit anderen Komponenten einstellen.
In den Reinigungsmitteln der Erfindung können die Konzentrationen der einzelnen Komponenten in
weitem Bereich variiert werden. Die Konzentration der Fluorwasserstoffsäure liegt im allgemeinen zwischen
etwa 1 und 65 Gew.-°/o. Bei Konzentrationen von unter etwa 1% ist keine ausreichende Reinigungs- und
Ätzwirkung mehr gewährleistet und bei Konzentrationen von über etwa 65% ist die Flüchtigkeit der
Fluorwasserstoffsäure schon so hoch, daß der Umgang mit dem Reinigungsmittel gefährlich wird.
Die Viskosität des Reinigungsmittels kann durch die Magnesiumkomponente erhöht werden. Der mit einer
bestimmten Menge der Magnesiumkomponente erzielte Viskositätsapstieg hängt von der Menge der
einzelnen Säuren ab. Der größte Viskositätsanstieg kann dann erwartet werden, wenn die Magnesiumkomponente
in etwa stöchiometrischer Menge zugegeben wird. Auf der anderen Seite soll die zur Erzielung einer
bestimmten Viskosität zugegebene Menge der Magnesiumkomponente möglichst gering sein, damit in dem
Reinigungsmittel eine möglichst höh«: Konzentration an
freien Säuren vorliegt. In den Reinigungsmitteln der Erfindung beträgt die Konzentration der Magnesiumkomponente
zwischen etwa 0,1 und 20 Gew.-%. Bei einer Konzentration der Magnesiumkomponente von
unterhalb etwa 0, i% erhält man praktisch keinen Viskositätsanstieg und bei einer i'.onzentration von
über etwa 20% wird das Reinigungsmittel fest und besitzt keine Fließfähigkeit mehr. Die 'erwendung von
I, 2 oder mehr Sauren, wie Salpeter-, Phosphor-, Schwefel- oder Sulfonsäure übt einen viskositätssteigernden
Einfluß in Verbindung mit der Fluorwasserstoffsäure und der Magnesiumkomponente aus. (ede der
obengenannten Säuren kann, auch bei Zugabe geringer Mengen, die Viskosität des Reinigungsmittels erhöhen.
Höhere Zugaben ergeben höhere Viskositäten.
Wie bereits erwähnt, wird die höchste Viskosität, dann
erreicht, wenn man etwa slöchiometrische Mengen der Magnesiumkomponente, bezogen auf die Säuren,
verwendet, so daß spezielle Magnesitimsalze dieser Säuren entstehen, wovon im folgenden noch die Rede
sein wird. Die Säuren der vorgenannten Gruppe verleihen dem Reinigungsmittel die stabile Viskosität.
Wenn die vorgenannten Säuren in den Reinigungsmitteln verwendet werden, unterstützen sie sich gegenseitig
bei der Anhebung dir Viskosität.
Die Sulfonsäure kann in den Reinigungsmitteln in einem weiten Mengenbereich verwendet und somit eine
gegebene Viskosität eingestellt werden, ohne daß hierdurch die Reinigungs- und Ätzwirkung vermindert
wird. Da die Sulfonsäure beim Vorliegen einer hohen freien Säurekonzentration sogar in Gegenwart nur
geringer Mengen der Magnesiumkomponente einen großen Viskositätsanstieg bewirkt, ist es möglich, ein
sehr kräftiges Reinigungsmittel mit gleichzeitig hoher Viskosität herzustellen.
Bei Verwendung von Salpetersäure wird diese in einer Menge von etwa I bis 70 Gcw.-% verwendet. Bei
einer Konzentration von unter etwa 1% ist der Viskositätsanstieg gering und die Reinigungskraft ist
nicht zufriedenstellend. Bei einer Konzentration von über etwa 70% wird infolge der Flüchtigkeil der
Salpetersäure der Umgang mit dem Reinigungsmittel gefährlich. Bei Verwendung von Phosphorsäure wird
diese in einer Konzentration von etwa 1 bis 90% verwendet Bei einer Konzentration von unter etwa 1%
ist der Viskositätsanstieg gering und die Reinigungskraft ist nicht zufriedenstellend. Bei einer Konzentration
von über etwa 90% wird die Reinigungskraft herabgesetzt Bei Verwendung von Schwefelsäure wird diese in
einer Menge von etwa 0,1 bis 90% eingesetzt Be! einer Konzentration von unterhalb etwa 0,1% ist der
Viskositätsanstieg gering und die Reinigungskraft ist nicht zufriedenstellend. Bei einer Konzentration von
über etwa 90% wird die Reinigungskraft erniedrigt Bei Verwendung einer Sulfonsäure wird diese in einer
Konzentration von etwa 0,1 bis 98% eingesetzt Bei einer Konzentration von weniger als etwa 0,1 % ist der
Viskositätsanstieg gering. Bei einer Konzentration von über etwa 98% sind sowohl die Reinigungskraft als auch
der Viskositätsanstieg nicht zufriedenstellend.
Wenn das Reinigungsmittel der Erfindung auf Metalloberflächen, wie korrosionsbeständigen Stahl,
Titan oder Aluminium angewendet wird, laufen folgende Vorgänge ab:
Die Salpetersäure beschleunigt das Auflösen von Rückständen, die sich auf der Metalloberfläche bei der
chemischen Reaktion bilden, und gewährleistet ein gleichmäßiges Reinigen und Ätzen. Die Phosphorsäure
verhindert die interkristalline Korrosion, indem sie die Reaktion steuert und ein Überätzen verhindert. Die
ίο Schwefelsäure fördert die Reinigung, auch wenn sie nur
in geringer Menge vorhanden ist. Die Sulfonsäure entfernt fertige Stellen und Rückstände organischer
Anstrichmittel von der Metalloberfläche.
Die Reinigungsmittel der Erfindung können auf die
Jj praktischen Erfordernisse abgestimmt werden. Wenn
z. B. ein aggressives Reinigungsmittel mit starker Ätzwirkung gewünscht wird, werden Fluorwasserstoffsäure
und andere Säuren ausgewählt, die besonders stark ätzen, und mit einer geeigneten Menge der
Magnesiumkomponente und einer Suifonsäure vermischt, die die Viskosität des Gemisches auf den
gewünschten Wert anheben.
Dem Reinigungsmittel kann auch eine kleine Menge einer oberflächenaktiven Verbindung beigegeben wer-
4Ί den, um die Ätzung zu fördern. Ebenso kann man
Inhibitoren zusetzen, um ein Überätzen zu vermeiden. Die Reinigungsmittel können mit Wasser auf die
gewünschte Viskosität verdünnt werden. Sie haben das Aussehen von durchEcheinendem oder opakem Gelee
in oder von Creme.
Es ist nicht ganz klar, worauf di<: stabile Viskosität der
Reinigungsmittel der Erfindung beruht. Aus verschiedenen Gründen kann angenommen werden, daß die
Viskosität nicht durch alleinige Salzbildung oder durch die Mischung hervorgerufen wird, sondern daß es sich
um eine vielfache Kombination unter Beteiligung der Fluorwasserstoffsäure, der Magnesiumkomponente und
mindestens einer der anderen Komponenten, d. h. Salpeter-, Phosphor-. Schwefel- oacr Sulfonsäure oder
Wasser handelt, und daß diese vielfache Kombination die Ursache des Kolloidverhallens der Reinigungsmittel
ist. Zum Beispiel hat ein Reinigungsmittel aus Fluorwasserstoffsäure, Magnesiumsulfat und Wasser
ein transparentes, geleeartiges Aussehen. Es wird angenommen, daß dies durch einen unbekannten
kolloidalen Körper hervorgerufen wird, der sowohl von Magnesiumfluorid als auch von Magnesiumsulfat
verschieden ist. In einem anderen Fall hat das
Reinigungsmittel ein halbtransparentes geleeartiges Aussehen, und es wird angenommen, daß dies durch
einen kolloidalen Körper hervorgerufen wird, der sich von allen durch die Anwesenheit der Säuren möglichen
Magnesiumsalzen, d.h. der Fluorwasserstoff-, der
Schwefelsäure- oder der Propylnaphthalinsulfonsäure-Salze, unterscheidet
Die für das Einstellen einer bestimmten Viskosität erforderliche Menge der Magnesiumkomponente kann
sehr klein sein. Zum Beispiel benötigt ein Reinigungsmittel, dab nur aus Fluorwasserstoffsäure und der
Magnesiumkomponente besteht, mindestens 9% Magnesium, wenn das Reinigungsmittel zu 85% aus
55%iger Fluorwasserstoffsäure besteht, um eine geeignete Viskosität zu erhalten. Bei Verwendung geringerer
Mengen der Magnesiumkomponente ist die Viskosität gering. Es kann jedoch auch ein Reinigungsmittel mit
hoher Viskosität unter Venvendung geringer Mengen an Magnesiumkomponente erhalten werden. Zum
Beispiel beträgt in einer Mischung aus 10% Fluorwasserstoffsäure mit einer Konzentration von 55%, 40%
Phosphorsäure mit einer Konzentration von 75% und 17,4% Magnesium-Dodecylbenzoisuifonat, 13,6% Dodecylbenzolsulfonsäure
und 10% Wa: -er die Magnesiummenge nur 0,6%. Wie in den Beispr.er; noch gezeigt
werden wird, lassen sich sogar mit noch geringeren Magnesiummengen geeignete Reinigungsmittel herstellen.
Die Viskosität der Reinigungsmittel wird mit Hilfe der »bedeckten Oberfläche« bestimmt, die ein Maß für
die reciproke Viskosität darstellt. Die »bedeckte Oberfläche« wird so bestimmt, daß man 5 ml des
betreffenden Reinigungsmittels aus einer Düse mit nach unten gerichtetem runden Auslaß von 2 mm Durchmesser
aus einer Höhe von 5 cm innerhalb von 20 Sekunden auf eine horizontal gelagerte Polyäthylenplatte tropfen
läßt. 2 Minuten nach dem letzten Tropfen wird die bedeckte Oberfläche gemessen. Die Prüfung findet bei
einer Temperatur von 20 ± 1°C statt. Bei dieser Prüfung beträgt die »bedeckte Oberfläche« für destilliertes
Wasser 22,5 cm2. Die des vorgenannten Fluorwasserstoff-Magnesium-Gemisches
beträgt 8,3 cm2, während der Wert für das vorgenannte andere Beispiel 1,7 cm2
beträgt. Ein herkömmliches Reinigungsmittel für korrosionsbeständigen Stahl, das aus 5% einer 55%igen
Fluorwasserstoffsäure, 25% einer 67,5%igen Salpetersäure und 70% Wasser besteh', weist einen Wert von
21,7 cm2 auf.
Je größer die Viskosität, desto kleiner ist die »bedeckte Oberfläche«. Das Reinigungsmittel ist geleeartig
und besitzt keinerlei Fließvermögen bei einem Wert von 3 cm2, wird bei einem Wert von 5 cm2
cremeartig und wird oberhalb eines Wertes von 10 cm2 relativ leicht flüssig.
Ein Merkmal der Reinigungsmittel der Erfindung ist. daß sie eine ausreichende Menge aktiver oder freier
Säure enthalten, da nur eine geringe Magnesiurrmenge
erforderlich ist. Aus diesem Grund besitzen die Reinigungsmittel eine gute Reinigungskraft, insbesondere
dann, wenn zur Einstellung der Viskosität eine Sulfonsäure verwendet wird.
Die Reinigungsmittel der Erfindung mit einem Gehalt an einer Sulfonsäure können auf schnelle Weise durch
rasche Einstellung des chemischen Gleichgewichtes hergestellt werden und sind dann für lange Zeit
lagerstabil, da die Sulfonsäuren im Gegensatz zu den herkömmlich verwendeten Kohlenhydraten, nicht von
Fluorwasserstoffsäure angegriffen werden. Demgemäß
zeigen die Reinigungsmittel der Erfindung bei Lagerung praktisch keinen Viskositätsabfall und keine Niederschlagsbildung,
selbst bei Lagerzeiten von 6 Monaten und darüber.
Die Viskosität der Reinigungsmittel kann in einem weiten Bereich variiert werden, z. B. von einer
»bedeckten Oberfläche« von weniger als 6 cm2, die für die Behandlung vertikaler oder überhängender Oberflächen
geeignet sind, bis zu Werten von über 10 cm2.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht Der nach der oben beschriebenen Prüfmethode ermittelte Wert für die
»bedeckte Oberfläche« in cm2-Einheiten wird in allen Beispielen als Viskositätsindex bezeichnet
Phosphorsäure (75%ig) 1,0%
Fluorwasserstoffsäure (70%ig) 88,0%
Magnesiumcarbonat 21,0%
Eicosylbenzolsulfonsäure 0,5%
Reinigungsmittel (abzüglich CO2) 100,0%
Das aus den oben angeführten ."'.usgangsmaterialien
hergestellte cremeartige Reinigungsmittel besitzt einen Viskositätsindex von 6,9 cm2. Durch Anwendung dieses
Reinigungsmittels auf einen rostfreien Stahl (AISI 304), d<- teilweise mit Paraffinwachs abgedeckt ist, erhält
man ein Muster, bei dem die geätzten Stellen satinartige Oberflächen aufweisen. Die Ätztiefe beträgt etwa
0,3 mm. Zum Ätzen mit diesem Reinigungsmittel benötigt man eine relativ geringe Menge. Man muß
auch nicht das ganze übrige Stahlteil mit Wachs abdecken, da man das cremeartige Reinigungsmittel nur
an den gewünschten Stellen auftragen kann, ohne das ganze Teil in das Reinigungsmittel tauchen zu müssen.
Damit entfällt gleichzeitig auch die Notwendigkeit eines Beizbades und die Ätzung ist gleichmäßig und von
feiner Struktur.
4n B e i s ρ i e 1 2
Fluorwasserstoffsäure (55%ig) 50,0%
Wasser 22,7%
Magnesiumcarbonat 5(5,7%
Dodecylbenzolsulfonsäure 0.2%
Reinigungsmittel (abzüglich CO2) 100,0%
Das durch Mischen der oben angeführten Ausgangsmaterialien hergestellte Reinigungsmittel besitzt einen
Viskositätsindex von 1,5 cm2, der nach 30tägiger ι» Lagerung bei 20±1°C nicht verändert ist. Der vom
Lichtbogenschweißen herrührende Zunder auf einer Stahlplatte (AlSI 304 L) wird durch Anwendung dieses
Reinigungsmitteis in 2 bis 3 Stunden entfernt.
B e i s ρ i e I 3
Fluorwasserstoffsäure (55%ig) 50,0%
Wasser 22,6%
Magnesiumcarbonat 5fi,7°/b
Decansulfonsäure 0,3%
h" Reinigungsmittel (abzüglich CO2) 100,0%
Das durch Mischen der oben angeführten Aysgangsverbindungen
hergestellte Reinigungsmittel hat einen Viskositätsindex von 1,6 cm2, der nach 3()tägiger
·■"■ Lagerung bei 20±1°C nicht verändert ist. Durch Lichtbogenschweißen entstandener Zunder auf einer
Stahlplatte aus rostfreiem Stahl (AISI 304 L) wird mit diesem Reinigungsmittel in 2 bis 3 Stunden entfernt.
Fluorwasserstoffsäure (55%ig)
Magnesiumoxid
Toluolsulfonsäure
Wasser
Reinigungsmittel
16,5%
7,2%
7,2%
67,7%
8,6%
8,6%
100,0%
Durch Mischen der oben angeführten Ausgangsverbindungen wird das Reinigungsmittel hergestellt. Nach
24stündiger Lagerung beträgt der Viskositätsindex 9.0 cm2, nach 60tägiger Lagerung bei 20 ± I0C ist der
Wert 8,8 cm'. Der Hitzezunder auf einem hitzebeständigem Stahl (AISI 310) wird mit diesem Reinigungsmittel
in 30 bis 120 Minuten entfernt.
l-iuorwassersioiisäuie ijj
Magnesiumoxid
Docosansulfonsäure
Wasser
Magnesiumoxid
Docosansulfonsäure
Wasser
Durch Mischen der oben angeführten Ausgangsverbindungen wird das Reinigungsmittel hergestellt. Nach
24 Stunden Lagerzeit beträgt der Viskositätsindex
8.5 cm2. nach 30tägiger Lagerung bei 20±1°C ist der
Wert 8.4 cm2. Der Hitzezunder auf einem hitzebeständigen
Stahl (AISI 310) wird durch dieses Reinigungsmittel in weniger als 2 Stunden entfernt.
Fluorwasserstoffsäure (35%ig) 7.0%
Dodecylbenzolsulfonsäure 90.0%
Magnesiumcarbonat 6.3%
Reinigungsmittel (abzüglich CO2) 100.0%
Durch Mischen der oben angeführten Ausgangsverbindungen wird das Reinigungsmittel hergestellt. Nach
24 Stunden Lagerung beträgt der Viskositätsindex
1.6 cm-, der nach 60tägiger Lagerung bei 20± 1 = C nicht
verändert ist. Der Schweißzunder auf einem rostfreien
Stahl (AIS! 316) wird mit diesem Reinigungsmittel in etwa 1 Stunde entfernt.
15
Ammoniumhydrogenfluorid 4.0%
Phosphorsäure (75%ig) 79,0%
Magnesium (Metall) 8,8%
Naphthalinsulfonsäure 2,0%
Wasser 6.5%
Reinigungsmittel (abzüglich H2) 100,0%
Das durch Vermischen der oben angeführten Ausgangsmaterialien hergestellte Reinigungsmittel hat
einen Viskositätsindex von 10,4 cm2. Nach 30^gIgCr
Lagerung bei 20+I0C beträgt der Viskositätsindex 10,2 cm2. Der Schweißzunder auf einer Stahlplatte
(ASTM A 366-66T) wird mit diesem Reinigungsmittel in 60 Minuten entfernt. Das Reinigungsmittel ist mild und
überätzt nicht.
!6.5% | 20 | Beispiel 9 | 10.0% |
7.2% | Fluorwasserstoffsäure (55%ig) | 40.0% | |
67,7% | Phosphorsäure (75%ig) | 17.4% | |
8,6% | Magnesiumdodecylbenzolsulfonat | 13.6% | |
00,0% | Dodecylbenzolsulfonsäure | 19.0% | |
Wasser | |||
" 100.0%
Das durch Vermischen der oben angeführten Ausgangsm»· Hauen hergestellte Reinigungsmittel hat
einen Viskositätsindex von 1,7 cm2, der nach 30tägiger Lagerung bei 20+ 1"C unverändert ist. Der Hitzezunder
auf einem rostfreien Stahl (AISI 304) wird mit diesem Reinigungsmittel in 1 Stunde entfernt.
Durch Vermischen dieses Reinigungsmittels mit der gleichen Menge Wasser steigt der Viskositätsindex auf
14.3 cm2. Zur Reinigungeines rostfreien Stahl (AISI 403)
benötigt man 1 bis 2 Stunden.
Beispiel 10
Fluorwasserstoffsäure (55%ig) | 8,0% |
Schwefelsäure (98%ig) | 74.0% |
Magnesiumoxid | 8,0% |
Hexadecansulfonsäure | 10,0% |
Fluorwasserstoffsäure (55%ig) | 22.0% |
Phosphorsäure (7c%ig) | 9,0% |
Magnesiumsulfat (Heptahydr;·.) | 55.0% |
Wasser | 13,0% |
Propylnaphthalinsulfonsäure | 1,0% |
100,0%
55
100,0%
Das durch Mischen der oben angeführten Ausgangs verbindungen hergestellte cremeartige Reinigungsmit
lel hat einen Viskositätsindex von 4.4 cm2, der nach
30tägiger Lagerung bei 20+ I0C nicht verämdert ist. Dei
Zunder auf einem siliciumhaltigen Eisen (Si: 15.5%; C
0.5%; Mn: 0.4%; P: 0,07%; S: 0.02%) wird mit diese; Reinigungsmittel in 1 Stunde entfernt.
Das durch Mischen der oben angeführten Ausgangsverbindungen hergestellte Reinigungsmittel ist geleeartig und hat einen Viskositätsindex von 1,6 cm2. Dieses
Reinigungsmittel reinigt korrodiertes und/oder oxidier- so
tes Aluminium, ohne überätzend zu wirken. Eine 6 Monate der Freibewitterung ausgesetzte Aluminiumplatte (AA-1100) mit gräulichweißer Korrosion weist
nach 5- bis 30minütiger Behandlung mit dem Reinigungsmittel wieder weißen metallischen Aluminium-
glänz auf. Nach ömonatiger Lagerungszeit liegt der
Viskcsitätsindex dieses Reinigungsmittels unverändert bei 1.3 cm2.
Fluorwasserstoffsäure (55%ig) | 20,0% |
Magnesiumnitrat (Hexahydrat) | 70,0% |
Benzolsulfonsäure | 5,0% |
Wasser | 5,0% |
100,0%
Das durch Mischen der oben angeführten Ausgangs materialien hergestellte Reinigungsmittel hat eine;
Viskositätsindex von 1,7 cm2. Der Schweißzunder au einem rostfreien Stahl (AISI 304) wird mit dieser
Reinigungsmittel in 2 Stunden entfernt Nach omonati ger Lagerung bei Raumtemperatur beträgt der Viskosi
tätsindexl,6cm2.
Beispiel 12
Fluor wasserstoffsau re (55%ig)
Phosphorsäure (75%ig)
Magnesiumnitrat (Hexahydrat)
Magnesiumcarbonat
Wasser
Dodecylbenzolsiilfonsäiire
Phosphorsäure (75%ig)
Magnesiumnitrat (Hexahydrat)
Magnesiumcarbonat
Wasser
Dodecylbenzolsiilfonsäiire
Reinigungsmittel (abzüglich COj)
30,0% 10,0% 40,0% 12.0% 13,8%
! ,0%
100,0%
Das durch Mischen der oben angeführten Ausgangsmateriaiien
hergestellte cremeartige Reinigungsmittel hat einen Viskositätsindex von 5,1 cm2. Der Schweißzunder
auf einem rostfreien Stahl (AISI 304) wird mit diesem Reinigungsmittel in I bis 2 Stunden entfernt.
Nach 3monatiger Lagerungszeit bei Raumtemperatur beträgt der Viskositätsindex dieses Reinigungsmittels
5,2 cm2. Setzt man obigem Reinigungsmittel f% Kaliumsulfat zu, so wird die Reinigungszeit um 20%
verkürzt. Der Viskositätsindex beträgt 5,0 cm2 und ist nach 3monaliger Lagerungszeit bei Raumtemperatur
unverändert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Viskoses Reinigungs- und Ätzmittel, insbesondere für Metalloberflächen, mit einem Gehalt an Fluorwasserstoffsäure und einer Magnesiumverbindung sowie gegebenenfalls Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
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