DE19505339A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Suspensionsschmelzen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum SuspensionsschmelzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Suspensionsschmelzen sulfidischer Rohstoffe, die
Metalle, wie z. B. Kupfer, Nickel und Blei enthalten, wobei die
der Schmelzeinheit zuzuführenden oxidischen Gase stark sauer
stoffangereichert sind, um die Temperatur der Partikel in der
Suspension anzuheben.
Beim herkömmlichen Suspensionsschmelzen werden das fein zer
teilte sulfidische Rohmaterial mit einem Metallgehalt an Kup
fer, Nickel und Blei, der rückgeführte Flugstaub und Schlacken
als auch die Luft- und/oder Sauerstoffmischung, die als oxidi
sches Gas entweder vorgeheizt oder kalt verwendet wird, dem
vertikalen Reaktionsschacht eines Suspensionsschmelzofens von
oben nach unten zugeführt, so daß die oxidischen Reaktionen bei
einer hohen Temperatur stattfinden. Aufgrund des Einflusses der
Reaktionswärme und gegebenenfalls zusätzlichen Brennstoffes
schmilzt der größte Teil der Reaktionsprodukte auf. Von dem Re
aktionsschacht fällt die Suspension in den horizontalen Teil
des Ofens, d. h. in den Absetzer, welcher zumindest zwei, jedoch
manchmal auch drei geschmolzene Lagen umfaßt. Wenn das Absetz
becken drei geschmolzene Lagen umfaßt, ist die unterste Lage
die Rohmetallage. Meistens sind jedoch lediglich zwei Lagen in
dem Ofen: unten der Stein oder die Metallage und darauf die
schlackenenthaltende Lage. Der Großteil der geschmolzenen oder
festen Partikel in der Suspension fällt direkt in die Schmelze
unterhalb des Reaktionsschachtes, die sich ungefähr auf der
Schlackentemperatur befindet. Die feinst verteilten Bestand
teile werden jedoch zusammen mit den Gasen in Richtung auf das
andere Ende des Ofens gerissen. Über den gesamten Weg setzen
sich die Suspensionspartikel in der Schmelze des Absetzbeckens
ab. Vom anderen Ende des Absetzbeckens werden die Abgase direkt
nach oben über einen Entlüftungsschacht des Suspensionsschmelz
ofens geführt, von wo aus die Gase weiterhin zu einer Gasaufbe
reitungsanlage geführt werden, welche einen Abwärmekessel und
einen Elektrofilter aufweist. Generell wird versucht, das
Schmelzen im Suspensionsschmelzofen so autogen wie möglich
durchzuführen, d. h. ohne zusätzlichen Brennstoff, indem das dem
Reaktionsraum zuzuführende oxidierende Gas vorgeheizt und/oder
sauerstoffangereichert wird.
Die im Reaktionsraum, d. h. im Reaktionsschacht des Suspensions
schmelzofens startenden Reaktionen sind abgeschlossen, nachdem
die Partikel in die Schmelze gefallen sind, die in dem Absetz
becken des Suspensionsschmelzofens enthalten ist. Um Wärmever
luste zu kompensieren und die Absetzreaktionen zu unterstützen,
wird dem Absetzbecken über an der Wand angebrachte Brenner Öl
zugeführt, sowohl in den Bereich unter dem Reaktionsschacht als
auch zu anderen Teilen des Absetzbeckens. Das Verbrennen von Öl
erhöht jedoch den Wassergehalt des aus dem Suspensionsschmelz
ofen abgeführten Gases, was schädlich mit Hinblick auf die wei
tere Behandlung des Gases ist. Gleichzeitig wächst die gesamte
Gasmenge an, die von dem Suspensionsschmelzofen abgeführt wer
den muß, weil bei der Verbrennung Luft verwendet wird. Die hohe
Gesamtmenge reduziert weiterhin die Schmelzkapazität beim Sus
pensionsschmelzen, was wiederum die Betriebskosten der Suspen
sionsschmelzanlage als auch deren gesamten Kosten ansteigen
läßt.
Zusätzlich zu der feinsten Partikelfraktion der Suspension ten
dieren auch jene Partikel, die im Reaktionsschacht nicht rea
giert und geschmolzen sind, dazu, dem Gasfluß aus dem Suspen
sionsschmelzofen heraus zu folgen, weil das Oberfläche/Gewicht-
Verhältnis bei diesen Partikeln höher ist als das der geschmol
zenen Partikel. Diese Partikel werden zusammen mit der seinen
feinen Partikelfraktion der Suspension von der Gasphase in ei
ner Abgasaufbereitungsanlage separiert, in dem Abwärmekessel
und Elektrofilter. In der Gasaufbereitungsanlage werden die se
parierten Feststoffe, z. B. Flugstaub, zu dem Suspensions
schmelzofen zurückgeführt. Die Rückführung des Flugstaubes er
höht den Energiebedarf im Reaktionsschacht des Suspensions
schmelzofens, welcher Bedarf normalerweise durch die Zuführung
zusätzlichen Brennstoffes gedeckt wird. Eine gesteigerte Ver
wendung zusätzlichen Brennstoffes erhöht jedoch den Gesamtgas
bedarf des Suspensionsschmelzofens und reduziert den geschmol
zenen Anteil des ursprünglichen sulfidischen Rohstoffes.
Es ist Ziel der vorliegenden Erfindung, einige der Nachteile
des Standes der Technik zu überwinden und ein verbessertes Ver
fahren und eine verbesserte Vorrichtung zum Suspensionsschmel
zen sulfidischer Rohstoffe mit einem Gehalt an Metallen wie
z. B. Kupfernickel und Blei zu schaffen, bei denen die im Reak
tionsschacht des Suspensionsschmelzofens stattfindenden Reak
tionen als auch das Aufschmelzen der Partikel in vorteilhafter
Weise abgeschlossen werden können, bevor die Partikel in das
Absetzbecken des Suspensionsschmelzofens fallen. Die wesentli
chen neuen Merkmale der Erfindung sind aus den beigefügten Pa
tentansprüchen ersichtlich.
Erfindungsgemäß wird, um die Kinetik der in dem Reaktionsraum
eines Suspensionsschmelzofens stattfindenden Reaktionen zu ver
bessern, als oxidierendes Gas beim Suspensionsschmelzen techni
scher Sauerstoff verwendet, dessen Luftverhältnis bzw. Luftan
teil höchstens 75% beträgt. Auf diese Weise liegt die Sauer
stoffanreicherung bei mindestens 40%. Der hohe Grad der Sauer
stoffanreicherung unterstützt in vorteilhafter Weise die Kine
tik der im Reaktionsraum des Suspensionsschmelzofens stattfin
denden Reaktionen, weil die treibende Kraft dieser Reaktionen,
d. h. der Sauerstoff-Partialdruck, hoch ist, insbesondere zu Be
ginn der Reaktionen. Daher finden die Reaktionen sehr schnell
statt und die bei diesen Reaktionen freigesetzte Hitze kann
verwendet werden, um die Partikel zu schmelzen und um die Reak
tionen zu einem höheren Umsetzungsgrad ablaufen zu lassen als
mit einer externen Heizung, d. h. der Verwendung zusätzlichen
Brennstoffes. Die Temperatur dieser Partikel ist wesentlich hö
her als die der umgebenden Gasphase. Die Verwendung der Ener
gie, die durch Erhöhung des Sauerstoff-Partialdrucks durch Sau
erstoffanreicherung erzielt wird, unterscheidet sich dement
sprechend von der Verwendung der Energie, die durch die Ver
brennung zusätzlichen Brennstoffes erhalten wird, weil das Ziel
der Verwendung des zusätzlichen Brennstoffes darin besteht, die
Partikel durch die heiße Gasphase aufzuheizen. Aufgrund der
vorteilhaften Partikeltemperatur, die durch die Anwendung der
vorliegenden Erfindung erzielt wird, wird die Menge an rückge
führtem Flugstaub ebenfalls reduziert, weil die Wahrscheinlich
keit des Auftretens nicht reagierter und nicht geschmolzener
Partikel ebenfalls reduziert wird. Deshalb kann der ursprüngli
che sulfidische Rohstoff dem Reaktionsraum des Suspensions
schmelzofens in größerer Menge als vorher zugeführt werden, was
wiederum die Produktionskapazität des Suspensionsschmelzofens
bezüglich der Herstellung von Stein oder Rohmetallen ansteigen
läßt.
Aufgrund einer vorteilhaften Temperaturdifferenz zwischen den
Partikeln und der Gasphase steigt die mittlere Temperatur der
Suspension nicht so stark an, wie es der Fall wäre, wenn der
entsprechende Anstieg des Reaktionsgrades durch die Verwendung
zusätzlichen Brennstoffes erzielt worden wäre. Jedoch sind die
Wände des Reaktionsraumes insbesondere in der Reaktionszone, wo
die Reaktionen am schnellsten ablaufen, aufgrund des Tempera
turanstieges der Partikel und einer erhöhten thermischen Ab
strahlung einer höheren thermischen Beanspruchung als vorher
ausgesetzt. Wegen der hohen thermischen Beanspruchung der Wände
des Reaktionsraums des erfindungsgemäßen Suspensionsschmelz
ofens werden die Wände des Reaktionsraums vorzugsweise gekühlt.
So können in den Wänden Kühlelemente aus Kupfer installiert
werden, in welchen ein Kühlmittel in gezwungener bzw. verstärk
ter Zirkulation fließt. Gemäß der Erfindung werden die in den
Wänden verwendeten Kühlelemente des Reaktionsraums im Ziehguß
verfahren bzw. Tiefziehverfahren (draw casting) hergestellt
werden. Somit ist die Struktur des Gußteils im wesentlichen ho
mogen, verglichen z. B. mit Formgießen, wo die Verunreinigungen,
die die Leitfähigkeit des Kupfers schwächen, aufgrund der in
tensiven Segregation dazu tendieren, sich an bestimmten Punkten
des Gußteils zu konzentrieren. Bei den Kühlelementen, die im
Ziehgußverfahren hergestellt werden, wird der Großteil der Ka
näle für das Kühlmedium bereits hergestellt, wenn das Kühlele
ment aus dem reinen Gußmaterial hergestellt wird. In diesem
Fall werden wesentliche Hindernisse für die Wärmeübertragung
zwischen dem Kühlelement und dem fließenden Kühlmedium erst gar
nicht erzeugt, wie es z. B. der Fall sein kann, wenn sandgegos
sene Elemente hergestellt werden, wenn gekühlte Kupferrohre
während des Gießens verwendet werden, um die Kanäle für das
Kühlmedium zu bilden.
Wenn ziehgegossene Kühlelemente gemäß der Erfindung verwendet
werden, sind die erzielten Wärmeübertragungseigenschaften auf
grund der im wesentlichen homogenen Gießqualität und der Wärme
übertragungseigenschaften der Kühlmediumkanäle im gesamten
Kühlelement vorzugsweise derart, daß der Abstand der Kühlmedi
umkanäle von der Oberfläche des Kühlelements, die in Kontakt
mit der hohen Temperatur kommt, erhöht wird. Vorzugsweise ist
der Abstand zwischen dem Kühlmediumkanal, der der Hochtempera
turzone am nächsten liegt, und der Oberfläche des Kühlelements,
die der Hochtemperaturzone am nächsten liegt, zumindest 40% des
Abstandes zwischen der Oberfläche des Kühlelements, die dem In
neren des Reaktionsraums am nächsten liegt, und der Oberfläche
des Kühlelements, die der Rahmenstruktur am nächsten an liegt.
Nun ist die Gefahr, daß der Kühlmediumkanal platzt, wesentlich
reduziert und das Kühlelement steht länger mögliche Unterbre
chungen des Kühlmediumflusses durch, die durch fehlerhaften Be
trieb verursacht werden können. Darüber hinaus ist das Kühlele
ment an der Wand des Reaktionsraums so angebracht, daß, wenn
nötig, das Kühlelement in sehr kurzer Zeit ohne Abkühlen des
Ofens ausgewechselt werden kann. Der Schutz des Reaktionsraumes
des Suspensionsschmelzofens durch Kühlung basiert auf der Tat
sache, daß aufgrund der erfindungsgemäß angeordneten Kühlung an
der inneren Wand des Reaktionsraums eine autogene Auskleidung
aus Schlacke und teilweise möglicherweise aus Metall und/oder
Stein gebildet wird, welche autogene Auskleidung die reine voll
geschützte Auskleidung des Reaktionsraumes als auch die Kühl
elemente gegen thermische, chemische und mechanische Beanspru
chung schützt. Die erzeugte autogene Auskleidung dient eben
falls als Isolierung und reduziert damit Wärmeverluste im Reak
tionsschacht.
Jedoch ist der Reaktionsraum eines Suspensionsschmelzofens in
zeitlicher als auch örtlicher Hinsicht einer wechselnden Wärme
belastung unterworfen. Bei kontinuierlichen Masse-Produktions
verfahren wird der Suspensionsschmelzofen in erster Linie unter
voller Auslastung betrieben. In einigen Fällen ist es jedoch
notwendig, z. B. bei kürzeren Reparaturen, die Produktion zu
drosseln. Nun ist im Betrieb mit einer geringeren Produktions
kapazität die Wärmebelastung des Reaktionsraumes ebenfalls re
duziert. Wenn die Wärmeverluste die gleiche Höhe hätten wie bei
einer Vollauslastung, würde dies dazu führen, daß die Reaktio
nen bei einer niedrigeren Temperatur ablaufen. Wenn das Verfah
ren und die Vorrichtung der Erfindung verwendet werden, kann
die Dicke der isolierenden autogenen Auskleidung derart einge
stellt werden, daß die Schicht bei hoher Auslastung geringer
ist und infolge auch der Isolationseffekt schwächer. Wenn der
Suspensionsschmelzofen hingegen unter einer geringeren Ausla
stung betrieben wird, wächst der relative Kühleffekt der Kühl
elemente an und damit auch die Dicke der autogenen Auskleidung
in gleicher Weise. Damit ist die Isolationswirkung der autoge
nen Auskleidung stärker und die Wärmeverluste geringer.
Die erfindungsgemäß vorgesehene hohe Sauerstoffanreicherung
verbessert den Betrieb des Suspensionsschmelzofens dahingehend,
daß bei einer hohen Sauerstoffanreicherung die Hitze bei den
Reaktionen zwischen den Sulfidpartikeln und Sauerstoff erzeugt
wird, an Stellen also, wo die freigesetzte Hitze besonders be
nötigt wird. Somit haben in der im Reaktionsraum fließenden
Suspensionsphase genau die zu schmelzenden Partikel eine höhere
Temperatur als die umgebende Gasphase, so daß die Temperatur
differenz zwischen den Partikeln und der Gasphase zumindest
200°C beträgt. Die hohe Temperatur der zu schmelzenden Parti
kel ermöglicht ein vollständig autogenes Aufschmelzen, bei dem
kein zusätzlicher Brennstoff im Reaktionsraum benötigt wird.
Wenn jedoch zusätzlicher Brennstoff verwendet wird, z. B. wenn
die Herstellungsmenge an Sauerstoff einen begrenzenden Faktor
darstellt, dann ist der Bedarf an zusätzlichen Brennstoff im
Reaktionsraum zum Aufschmelzen der Partikel wesentlich geringer
als bei den bisher bekannten Lösungen.
Aufgrund der hohen Temperatur der Partikel ist auch die Tempe
ratur der voneinander abgetrennten geschmolzenen Phasen in dem
Absetzbecken hoch, was teilweise den Bedarf an zusätzlichem
Brennstoff im Absetzbecken reduziert. Falls notwendig, wird der
zusätzliche Brennstoff in zumindest einem Brenner verbrannt,
der im oberen Bereich des Absetzbeckens, vorzugsweise in der
Decke, angeordnet ist, so daß der Brenner, der von oben gegen
die Schmelze im Absetzbecken gerichtet ist, und der Gasfluß
mittels des hierbei erzeugten Gasflusses dazu betragen, daß der
in der Gasphase vorhandene Staub abgetrennt wird, indem der
Hauptgasfluß des Absetzbeckens gegen die geschmolzene Phase ge
zwungen wird. Somit trägt der durch die Brenner erzeugte Gas
fluß dazu bei, daß die Partikel kollidieren und in die ge
schmolzene Phase fallen.
Die hohe Temperatur der zu schmelzenden Partikel im Reaktions
raum, die durch die erfindungsgemäße Methode erzielt wird,
trägt auch dazu bei, daß die festen und geschmolzenen Phasen im
horizontalen Teil des Suspensionsschmelzofens, d. h. im Absetz
becken, von der Gasphase abgetrennt werden. Aufgrund der hohen
Temperatur befindet sich der Großteil der Partikel der von dem
Reaktionsraum kommenden Gassuspension im geschmolzenen Zustand,
so daß das Gewicht/Oberflächen-Verhältnis der Partikel für die
Separation der Gasphase vorteilhaft ist. Die hohe Temperatur
der Partikel, die in dem Reaktionsraum erzielt wird, führt wei
terhin zu einer Situation in dem Absetzbecken, in der die Tem
peratur sowohl der Schlacke als auch des Steins als auch die
des möglicherweise in dem Ofen produzierten Rohmetalls unmit
telbar unter der des Reaktionsraums, wo ein wesentlicher Teil
der Partikel von der Gasphase getrennt wird, wesentlich höher
liegt. Es wird darauf hingewiesen, daß entsprechend den Natur
gesetzen die unterschiedlichen Partikelgrößen-Fraktionen bei
unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Suspension reagie
ren, so daß ein Teil der Partikel mit Bezug auf das thermodyna
mische Gleichgewicht in einem unteroxidierten Zustand sein
könnte, während zumindest die kleineren Partikel schneller zu
Oxiden reagieren könnten. Dies basiert auf der Tatsache, daß,
wenn die Partikel schmelzen, der die Reaktionsgeschwindigkeit
bestimmende Faktor die Diffusion in der geschmolzenen Phase
ist, anstelle einer Situation, bei der die Reaktionsgeschwin
digkeit durch den Materialtransfer zwischen der Gasphase und
der geschmolzenen Phase der Partikel eingestellt wird, welcher
Materialtransfer bedeutet, daß der Sauerstoff von der umgeben
den Gasphase zu den Partikeln transportiert wird und die Reak
tionsprodukte von den Oberflächen der Partikel in die Gasphase
übertragen werden. In dem Teil des Absetzbeckens, der unterhalb
des Reaktionsraums liegt, gehen die Reaktionen, die in dem Re
aktionsraum stattfanden, aufgrund der hohen Temperatur, die mit
der vorliegenden Erfindung erreicht wird, sehr schnell in den
Gleichgewichtszustand über. Denn prinzipiell gilt die Regel,
daß je höher die Temperatur ist, um so schneller auch die Reak
tionsgeschwindigkeit ist.
In dem Teil des Absetzbeckens, der sich unterhalb des Reakti
onsraums des Suspensionsschmelzofens befindet, ist die Tempera
tur der geschmolzenen Phasen vorzugsweise hoch und daher die
Viskosität gering. Daher können die geschmolzenen Phasen
schnell separiert werden und die Reaktionen zwischen den ge
schmolzenen Phasen schnell im Bereich des thermodynamischen
Gleichgewichtszustandes einpendeln. Die in dem Absetzbecken er
zeugten geschmolzenen Phasen, d. h. Schlacke und Stein oder
Schlacke und Rohmetall, werden von dem Absetzbecken zum Entnah
meschaft-Ende des Absetzbeckens abgezogen, in welchem Fall die
geschmolzenen Phasen im wesentlichen genug Zeit haben, um von
einander abgetrennt zu werden, ohne daß die geschmolzene Ober
fläche des Absetzbeckens hochgehalten werden muß. Somit können
die geschmolzenen Phasen aus dem Absetzbecken im wesentlichen
kontinuierlich abgezogen werden, wodurch die Oberfläche der
Schmelze in dem Absetzbecken ebenfalls auf einem im wesentli
chen konstanten Pegel gehalten werden kann. Somit verbleibt
auch die Höhe des Gasraums in dem Absetzbecken in vorteilhafter
Weise konstant, was zu einem glatten, weichen Gasfluß durch das
Absetzbecken führt. Der weiche Gasfluß ist weiterhin vorteil
haft für die Separation der Partikel von der Gasphase, bevor
das Gas von dem Ofenraum abgeführt wird.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Kapazität eines Suspen
sionsschmelzofens gesteigert werden, oder entsprechend kann ein
Suspensionsschmelzofen, insbesondere das Absetzbecken eines
Suspensionsschmelzofens, geringer in seinen Abmessungen gehal
ten werden, zumindest in der Breite und Höhe. In gleicher Weise
kann aufgrund des weichen Gasflusses auch die Gasaufbereitungs
anlage kleiner konzipiert werden. Darüber hinaus resultiert die
Kühlung des Suspensionsschmelzofens gemäß des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Tatsache, daß der Bedarf zur Erneuerung der
Auskleidung des Reaktionsraumes wesentlich reduziert wird, und
daß der in dem Suspensionsschmelzofen stattfindende Schmelzpro
zeß nicht wegen der Erneuerung der Auskleidungen unterbrochen
werden muß.
Die Erfindung wird nachfolgend detaillierter mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 2 eine Detailansicht der Wand des Suspensionsschmelz
ofens aus der Ausführungsform der Fig. 1 im Quer
schnitt A;
Fig. 3a eine Darstellung des Temperaturprofils in der Wand
des Suspensionsschmelzofens, erzeugt durch das Kühl
element aus Fig. 2 und
Fig. 3b eine Darstellung eines korrespondierenden Tempera
turprofils wie in Fig. 3a, nun erzeugt durch ein
Kühlelement aus dem Stand der Technik.
Gemäß Fig. 1 werden in den Reaktionsschacht 2 eines Suspensi
onsschmelzofens 1 mittels eines Konzentratbrenners 3 feinver
teilte Rohstoffe 4, die sulfidische Metalle wie z. B. Kupfer
oder Kupfer und Nickel enthalten, Flugstaub 5, der von dem Sus
pensionsschmelzofen zurückgeführt worden ist, Flußmittel 6 und
ein oxidierendes Gas 7 mit einer 45%igen Sauerstoffanreicherung
zugeführt. Erfindungsgemäß werden aufgrund des hohen Grades der
Sauerstoffanreicherung in dem Reaktionsschacht 2 derartige Be
dingungen in vorteilhafter Weise erzeugt, daß in dem Reaktions
schacht 2 die feinverteilten Sulfidpartikel eine Temperatur er
reichen, die höher ist als die der umgebenden Gasphase. Die
hohe Temperatur der Partikel fördert deren Aufschmelzen und
weiterhin die Separation der geschmolzenen Partikel von der
Gasphase. Gleichzeitig setzen sich mit den Reaktionen zwischen
der Gasphase und den Partikeln die unterschiedlichen Phasen in
dem Reaktionsschacht 2 in Richtung auf den horizontalen Teil,
d. h. das Absetzbecken 8 des Suspensionsschmelzofens 1, ab. In
dem Absetzbecken 8 wird die Separation der geschmolzenen Phasen
- Schlacke 9 und Stein oder Rohmetall 10 - von der Gasphase
fortgeführt, so daß auf dem Boden des Absetzbeckens 8 getrennte
geschmolzene Phasen 9 und 10 gebildet werden, wie es in Fig. 1
dargestellt ist. Die Gasphase und die darin enthaltenen unge
schmolzenen Feststoffpartikel werden über den Entnahmeschacht
11 des Suspensionsschmelzofens 1 einer Gasaufbereitungsanlage,
einem Abwärmekessel 12 und einem Elektrofilter 13 zugeführt. In
dem Abwärmekessel 12 und dem Elektrofilter 13 werden die Fest
stoffpartikel von der Gasphase getrennt und als Flugstaub 5 zur
Einspeisung dem Suspensionsschmelzofen 1 wieder zugeführt. Auf
grund des in der Gasphase enthaltenden Schwefeldioxids kann die
Gasphase selbst z. B. als Rohstoff für Schwefelsäure verwendet
werden.
Um die geschmolzenen Partikel so effizient wie möglich von der
Gasphase zu trennen, kann dem Absetzbecken 8 des Suspensions
schmelzofens 1 zusätzlicher Brennstoff zugeführt werden, vor
zugsweise über mindestens einen Brenner 15, der in der Decke 14
des Absetzbeckens angeordnet ist. Die geschmolzenen Phasen 9
und 10, die in dem Absetzbecken 8 erzeugt werden, werden von
dem Absetzbecken 8 über Entnahmeöffnungen 16 und 17 entnommen,
die an dem Ende des Suspensionsschmelzofens angeordnet sind,
welches sich an der Seite des Entnahmeschachtes 11 befindet.
Die Entnahme findet in einem im wesentlichen kontinuierlichen
Prozeß statt durch Verwendung einer Ausgleichsvorrichtung für
den Schmelzfluß in Verbindung mit den Entnahmeöffnungen 16 und
17, welche Ausgleichsvorrichtung z. B. nach dem Siphon-Prinzip
betrieben werden kann.
Aufgrund des hohen Grades der Sauerstoffanreicherung des dem
Reaktionsschacht 2 des Suspensionsschmelzofens zugeführten oxi
dierenden Gases 7 sind die Reaktionstemperaturen in dem Reakti
onsschacht 2 hoch. Daher ist in der Rahmenstruktur 18 der Wand
des Reaktionsschachtes 2 gemäß Fig. 2 zwischen der Maueraus
kleidung 19 in einer im wesentlichen horizontalen Position zu
mindest ein Kühlelement 20 angeordnet, welches durch Ziehgießen
(draw casting) hergestellt ist. Das Kühlelement 20 enthält
Kühlkanäle 21 und 22 für den Kühlmediumfluß. Der Kühlkanal 21,
der dem inneren Teil des Reaktionsschachtes 2 am nächsten
liegt, ist derart positioniert, daß der Abstand des Kühlkanals
21 von dem dem Innenraum des Reaktionsschachtes 2 zuweisenden
Ende 23 mindestens 40% des Abstandes zwischen dem Ende 23 des
Kühlelementes 20, welches Ende dem inneren Teil des Reaktions
schachtes 2 am nächsten liegt, und dem Ende 24 beträgt, welches
am nächsten an der Rahmenstruktur 18 des Reaktionsschachtes
liegt. Weiterhin zeigt Fig. 2 die autogene Auskleidung, die mit
dem Bezugszeichen 25 versehen ist, welche Auskleidung an der
Wand des Reaktionsschachtes 2 während des Suspensionsschmelz
prozesses gebildet wird, wobei diese Auskleidung Komponenten
enthält, die an den Reaktionen in dem Reaktionsschacht 2 teil
nehmen. Erfindungsgemäß kann die Dicke der autogenen Ausklei
dung 25 vorzugsweise auf der Basis der Produktionskapazität an
Stein oder Rohmetall einjustiert werden, welches in dem Suspen
sionsschmelzofen 1 erzeugt wird.
Die Kurven aus den Fig. 3a und 3b zeigen Grenzkurven bei ver
schiedenen Temperaturen. So beschreibt z. B. die Kurve mit der
Nr. 1,000 die Temperatur 1000° zwischen zwei Kühlelementen. Aus
den Fig. 3a und 3b wird ersichtlich, daß im Bereich der Ofen
wandauskleidung 19 die Temperaturprofile sich im wesentlichen
entsprechen. In diesem Fall ist es somit vorteilhaft, das Kühl
element 20 der Erfindung zu verwenden, wie es in Fig. 3a darge
stellt ist, weil auf der Basis der Anordnung des Kühlkanals 21
das Kühlelement 20 besser mögliche Unterbrechungen der Kühlung
des Suspensionsschmelzofens aushält als das Kühlelement nach
dem Stand der Technik. Dies reduziert die Gefahr, daß der Kühl
bzw. Fließkanal des Kühlelements 20 bersten könnte.
Claims (7)
1. Verfahren zum Suspensionsschmelzen sulfidischer, fein zer
teilter Rohstoffe, die Metalle wie z. B. Kupfer, Nickel und Blei
enthalten, unter Verwendung einer Sauerstoffanreicherung, bei
welchem Verfahren dem Suspensionsschmelzofen die zu schmelzen
den Rohstoffe zusammen mit Flußmittel und oxidierendem Gas zu
geführt wird, und bei welchem Verfahren die Wände des Reakti
onsraums des Suspensionsschmelzofens gekühlt werden und minde
stens zwei geschmolzene Phasen erzeugt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grad der Sauerstoffanreicherung des oxidierenden Gases
zumindest 40% beträgt, um die Temperatur der Partikel in der
Suspension zumindest um 200° gegenüber der Temperatur der Gas
phase der Suspension anzuheben, um die Reaktionskinetik der in
dem Reaktionsraum stattfindenden Reaktionen zu verbessern, und
daß die Dicke der Auskleidung der Wand des Reaktionsraums ent
sprechend dem Durchsatz durch den Suspensionsschmelzofen mit
tels Kühlelementen eingestellt wird, die in der Wand des Reak
tionsraumes angeordnet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Auskleidung der Wand des Reaktionsraums bei
hohen Durchsätzen dünner als bei geringen Durchsätzen einge
stellt wird, um Wärmeverluste auszugleichen.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Suspensionsschmelzofen Stein produziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Suspensionsschmelzofen Rohmetall produziert wird.
5. Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch
1, bei dem der Suspensionsschmelzofen (1) mit einer Einrichtung
zur Zuführung von zu schmelzendem Rohstoff (4, 5), Flußmittel
(6) und Oxidationsgas (7) versehen ist, mit einer Einrichtung
zur Entnahme der im Suspensionsschmelzofen erzeugten geschmol
zenen Phasen (9, 10) und der Gasphase (16, 17, 12), einer Einrich
tung (20) zum Kühlen zumindest der Wände des Reaktionsraums des
Suspensionsschmelzofens und optional einer Einrichtung zur Zu
führung zusätzlichen Brennstoffes (15),
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Wand (18) des Reaktionsraums zumindest ein Kühlele
ment (20) angeordnet ist, welches durch Ziehgießen (draw
casting) hergestellt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlelement (20) aus Kupfer besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Kühlkanals (21) des Kühlelements von dem
Ende (23) des Kühlelements (20), welches in Richtung auf den
inneren Teil des Reaktionsschachtes (2) weist, zumindest 40%
des Abstandes zwischen dem Ende (23) des Kühlelements (20) be
trägt, welches auf den inneren Teil des Reaktionsschachtes (2)
zu weist und dem Ende (24), welches auf die Rahmenstruktur (18)
des Reaktionsschachtes (2) zu weist.
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