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Seitliche Bogenausrichtvorrichtungll Die Erfindung betrifft eine
seitliche Bogenausrichtvorrichtung an Bogen verarbeitenden Maschinen insbesondere
Bogenanlegern, die den auszurichtenden Bogen durch Mitnehmerrollen gegen einen verstellbaren
seitlichen Anschlag zieht oder von einer Schiebemarke gegen einen gegenüberliegenden
Anschlag schiebt.
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Ea ist eine Vorrichtung bekannt, die einen wahlweisenBetrieb als Zieh-
und Schiebemarke ermöglicht und zwar dadurch, daß ein als elektrischer Kleinstinotorausgebildeter
Einzel antrieb der Mitnehmerrolle mit dieser in ständiger Triebverbindung steht
und daß ferner eine pendelnd aufgehängte und über eine Stell schraubearretierte
Seitenmarke, die auch als Schiebemarke angewendet und von einen auf der Motorwelle
des Kleinstmotorsangebrachten Exzenter bewegt werden kann. DieaerMotor wird in Tätigkeit
gesetzt, wenn der Bogen an der Vorderaarke einen Schalter tätigt, der Motor seinen
Betriobsstrom erhält und somit Mitnehmerrolle und Seitenmarke wirksam werden0 Unterbrochen
wird der Betriebsstrom, wenn der von der Mitnehmerrolle gezogene Bogen mit seiner
Seitenkante einen anderen an Seitenanschlag befestigten Schalter tätigt. Wird dieser
Seitenanschlag der Vorrichtung als Schiebemarke in Tätigkeit gesetzt, erfolgt der
Schaltvorgang in vorhergehender Weise.
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Motor, Seitenmarke und Mitnehmerrolle sind an einem Schwenkarm befestigt,
um eine horizontale Achae schwenkbar, in einer bestimmten Höhenlage durch eine Stellschraube
arretierbar und an jeder Stelle des Anlegetisches aufsetzbar.
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Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß bei einer BoBenleistung von
etwa 6000 Bogen pro Stunde die Vorrichtung nicht mehr folgen kann, da Motor und
Schalter einer sehr hohen Schalthäufigkeit und einer Belastung ausgesetzt sind,
der diese Aggregate der Vorrichtung nur kurze Zeit standhalten. Außerdem treten
hier bei jedem Einschaltvorgang Stöße und durch die einseitige labile Lagerung der
Vorrichtung Erschütterungen auf, wodurch kein einwandfreies passgerechtes Ausrichten
der Bogen gewährleistet werden kann.
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Verursacht durch diese Erschütterungen entstehen Bahnvibrationen,
durch welche die Bogen nicht zeitgerecht und registerhaltig in die Maschinen gelangen
und somit zu erheblichen Schäden an Druckerzeugnissen führen. Nach diesen Erkenntnissen
ist diese Vorrichtung reparaturanfällig, unzuverlässig, unwirtschaftlich und somit
in Holeistungsmaschinen nicht einsetzbar.
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Es sind noch Vorrichtungen bekannt, die den Bogen an eine Anlegemarke
schieben. Sie sind aber nicht als eine den Bogen an die Anlegemarke ziehende Vorrichtung
einsetzbar. Diese Vorrichtungen sind größtenteils ortsgebunden, teuer und erfordern
einen erheblichen Aufwand an verschleißfreudigenbewegten Teilen Der Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, die Nachteile und Mängel an den bekannten Vorrichtungen
auf einfachste Art und Weise zu beheben und eine Bogenausrichtvorrichtung zu schaffen,
die mühelos von einer Zieh- auf eine Schiebemarke und umgekehrt, ohne größere Montageänderungen,
umgestellt werden kann und an Hochleistungsmaschinen Einsatz und Verwendung findet.
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Das wird beim Erfindungsgegenstand dadurch erreicht, daß das Ziehmarkenoberteil
und das Schiebemarkenoberteil auf dem Unterteil gegeneinander austauschbar sind.
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Weiter zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß das Unterteil
zur Zieh- und Schiebemarke mit einem Lagerauge versehen ist, in dem eine Lagerbüchse
verschieb- und feststellbar gelagert ist, durch die ein Austauschen eines Ziehmarkenobertejis
gegen ein Schiebemarkenoberteil und/oder umgekehrt ermöglicht wird, daß das Ziehmarkenoberteil,
das Schiebemarkenoberteil, , sowie das Unterteil zur Zieh- und Schiebemarke als
Baustein ausgeführt sind und daß Zieh- und Schiebemarke ein gemeinsames Unterteil
haben.
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Die Erfindung und ihre Wirkungsweise werden im folgenden durch ein
Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung erläutert.
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Es stellen dar: Fig.1 eine Seitenansicht des Unterteils zur Zieh-
und Schiebemarke, Fig02 eine Rückansicht des Unterteils, Fig.3 eine Rückansicht
des Ziehmarkenoberteils im ausgebauten Zustand, Fig.4 eine Seitenansicht in der
das Ziehmarkenoberteil im Unterteil der Zieh- und Schiebemarke montiert ist, Fig.5
eine Rückansicht dieser als Ziehmarke ausgeführten Vorrichtung, -Fig.6 eine Rückansicht
des Schiebemarkenoberteils im ausgebauten Zustand, Fig.7 eine Seitenansicht in der
das Schiebemarkenoberteil im gemeinsamen Unterteil der Zieh- und Schiebemarke eingebaut
ist, Fig.8 eine Rückansicht dieser als Schiebemarke ausgeführten Vorrichtung und
Fig.9 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Lagerung zum Erfindungsgegenstand.
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Das in Fig.1 und Fig.2 dargestellte Unterteil 1 einer als Zieh- oder
Schiebemarke wirkenden Bogenausrichtvorrichtung ist quer zur Bogenlaufrichtung auf
der Traverse 2 verschieb- und feststellbar angeordnet. Als Klemmstück dient hierbei
ein der Nut 3 der Traverse 2 angepaßter Bolzen 4, auf den die Feststellschraube
5 drückt. Der Antrieb dieser Vorrichtung erfolgt durch eine mit einem Vielkeil 6
versehene Antriebswelle 7, auf der die Steuerkurve 8 mit ihrer Nut 9 so aufgepaßt
ist,
daß die gesamte Bogenausrichtvorrichtung, nach dem Lösen der Schraube 5, in axialer
Richtung bewegt werden kann. Diese Steuerkurve 8 mit ihrem Schaft 10 im Lager 11
des Lagergehäuses 12 drehbar gelagert und gegen Verschiebung gesichert. Auf der
nockenartig ausgebildeten Kurvenbahn der Steuerkurve 13, die auf dem Schaft 10 der
Steuerkurve 8 befestigt gelagert ist, liegt, unterstützt durch die Zugfeder 14 eine
Kurvenrolle 15 an, welche mit der im Punkt 16 bewegbar gelagerten Ziehscheibe 17
verbunden ist.
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Fig.3 zeigt ein als eigene Baueinheit ausgeführtes und mit dem Lagerbolzen
18 verbundenes Ziehmarkenoberteil 19. Um eine Bogenausrichtvorrichtung mit ziehendem
Effekt zu erhalten, wird dieses Ziehmarkenoberteil 19 - wie Fig.4 und Fig.5 zeigt
- mit ihrem Lagerbolzen 18 in das mit einem Nadel lager 20 versehene Lagerauge 21
des Lagergehäuses 12, sowie in das Nadel lager 22 der verschiebbaren Lagerbüchse
23 - die im, mit einem Klemmschlitz versehenen Lagerauge 24 des Lagergehäuses 12
verschieb- und feststellbar gelagert ist - bewegbar gelagert eingebaut. Unterstützt
durch die Druckfeder 25, die auf den mit dem Bolzen 18 verstifteten Hebel 26 drückt,
liegt dessen Kurvenrolle 27 auf der Kurvenbahn der Steuerkurve 8 an. Bedingt durch
die nockartige Ausbildung der Kurvenbahn dieser Steuerkurve 8 wird über die Kurvenrolle
27, deren Hebel 26 und der Druckfeder 25 das gesamte Ziehmarkenoberteil 19 periodisch
gesteuert. Dabei wirkt die im Punkt 28 des Oberteils drehbar angeordnete Ziehrolle
29 auf den zwischen dieser Rolle und der Ziehscheibe 17 ankommenden Bogen 30 einer
Bogenbahn. Gleichzeitig tätigt die rotierende Steuerkurve 13, welche mit der Steuerkurve
8 synchron läuft, über eine Kurvenrolle 15 die Ziehscheibe 17. Ausgehend von der
Anordnung und der Form der Steuerkurven 8 und 13, wird die Ziehscheibe 97, sowie
das Ziehmarkenoberteil 19 in ihren Drehpunkten synchron und periodisch radial bewegt,
so daß die Ziehrolle 29 im selben Augenblick auf den auszurichtenden Bogen 30 niedergeht,
in dem die Ziehscheibe 17 ihre Ziehbewegung ausübt, wodurch der Bogen 30 gegen den
horizontal verstellbaren seitlichen knschlag 31 geführt wird, um in ausgerichtetem
Zustand in Bogen verarbeitende Maschinen insbesondere Druckmaschinen weitergeführt
zu werden. Der Druck, der während des Ausrichtvorgangesvon der Zieh-+ ist
rolle
29 auf den Bogen 30 ausgeübt wird, richtet sich nach Qualität und Stärke des zu
verarbeitenden Materials und ist mittels der Einstellschraube 32 regulierbar. Zur
einwandfreien Einführung der auszurichtenden Bogen in den Ziehbereich und um ein
Ausweichen dieser Bogen nach oben zu verhindern, bevor die Ziehscheibe 17 in Verbindung
mit der Ziehrolle 29 jeden einzelnen Bogen erfaßt, dient ein der-Bogenstärke entsprechend
höhenverstellbares- Deckblech33.
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Die Umstellung der ziehenden Bogenausrichtvorrichtung in eine schiebende
Bogenausrichtvorrichtung, mit der vorzugsweise Bogen z.B. aus Karton, Kunststoff
od.dgl. in Bogen verarbeitenden Maschinen ausgerichtet werden, erfolgt in der Weise,
daß nach dem Lösen der Klemmschraube 34 die Lagerbüchse 23 in Stellung 23a gebracht
und somit das komplette Ziehmarkenoberteil 19 aus der Lagerung 20,21 des Unterteils
1 herausgenommen wird, wobei hierfür ein in Fig.6 dargestelltes und mit 35 bezeichnetes
komplettes Schiebemarkenoberteil d mit dessen Lagerbolzen 36 in das Unterteil 1
eingesetzt und beiseitig in gleicher Weise, sowie mit den gleichen vorhandenen Mitteln
wie das vorhergehende Ziehmarkenoberteil 19, gelagert wird.
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Der Bogenauerichtvorgang wird schiebenderweise dadurch erreicht, daß
- wie Fig.7 und Fig.8 zeigt - die Kurvenbahn der Steuerkurve 8 gegen die Kurvenrolle
37 und deren Hebel 38 wirkt. Dadurch übt dieser Hebel 38, welcher auf dem Lagerbolzen
36 drehbar gelagert ist, bedingt durch die Steuerkurve 8 - während des Arbeitsganges
- eine taktmäßige Radialbewegung aus, wodurch der mit der Zugstange 39 und dem Hebel
38 verbundene Schiebeanschlag 40, der mit dem in den Seitenteilen 41 t 42 drehbar
gelagerten Bolzen 43 verstiftet ist, eine Hin- und Herbovegung aus, wodurch der
in den Ausrichtbereich ankommende Bogen 44 einer Bogenbahn schiebenderweise seitlich
ausgerichtet und in Bogenverarbeitungsinaschinen geführt wird. Die Zug feder 45
hat die Aufgabe' don Schiebeanschlag 4o zurückzuziehen, um den Ausrichtbereichfür
den nachfolgenden Bogen freizugeben. Außerdem bewirkt diene Zugfeder, in Verbindung
mit der Zugstang. 39 und dem Nobel 38 ein stetigesAnligen der Kurvenrolle 37 auf
der Kurvenbahn der Steuerkurve 8.
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Die beiden Seitenteile 41,42 sind auf dem Lagerbolzen 36 verstiftet
und mit einem Steg 46 verbunden, der zur Aufnahme des mittels einer Stellschraube
47 höhenverstellbaren Deckbleches 48 vorgesehen ist.
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Der Schiebeanschlag 40 und das Deckblech 48 sind so ausgeführt, daß
sie rechenartig ineinander greifen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zum Gegenstand der trfindung wird
in Fig.9 gezeigt und besteht darin, daß die Oberteile 19,35 mit ihren Lagerbolzen
18,36 in die als Lagerschalen ausgebildetenflolzen 49,50 eingelegt und durch Schiebebuchsen
51,52 gesichert werden.