DE19500260A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum Beblasen von textilen Produkten wie zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen einer eingehausten, in einem Produktionsraum aufgestell­ ten Textilmaschine.
Im textilen Verarbeitungsprozeß wird der aus Ein­ zelfasern oder Filamenten hergestellte Faden auf Spulen aufgewickelt. Diese Spulen finden bei den nachfolgenden weiterverarbeitenden Maschinen Ver­ wendung. Bei dieser Weiterverarbeitung wird Mate­ rial, beispielsweise Fasermaterial oder Feinstaub aus dem Faden freigesetzt. Das Fasermaterial bezie­ hungsweise der Feinstaub entsteht durch Abziehen des Fadens von der Spule, Ballonbildung des Fadens in der Luft und/oder Abrieb des Fadens beim Durch­ führen durch Ösen.
Um den Produktionsbereich und das Personal vor dem Fasermaterial weitgehendst zu schützen und die Spu­ len sauber zu halten, wird der Gatterbereich einge­ haust und die Spulen mittels Ventilatoren ständig beblasen. Unter Gatterbereich versteht man den Be­ reich, in dem die Spulen nebeneinander und überein­ ander auf ein Traggestell aufgesteckt sind.
Die Luft zum Beblasen der Spulen wird aus dem Pro­ duktionsraum angesaugt und nach dem Beblasen unmit­ telbar in diesen wieder zurückgeführt. Hierdurch ist es nicht ausgeschlossen, daß belastete Luft in den Produktionsraum zurückgelangt, da ein Ausfil­ tern der Partikel zu 100% nicht möglich ist. Diese belastete Luft erweist sich als nachteilig für die umstehenden anderen Maschinen und besonders für das Personal. Zusätzlich wird die Raumströmung im Pro­ duktionsraum durch die ausgeblasene Luft gestört.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebenen Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für das Beblasen verwendete, mit Partikeln be­ lastete Blasluft, ohne in den Produktionsraum zu gelangen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz eingespeist wird. Dies bedeutet bei einer ersten Variante, daß die gesamte Abluft, die in Ab­ luftkanälen gesammelt wird, dem Abluftnetz zuge­ führt wird. Diese Abluft im Abluftnetz kann nach Filterung an die Umwelt abgegeben und/oder zur wei­ teren Verwendung in einer lufttechnischen Anlage, zum Beispiel in der Klimaanlage für den Produkti­ onsraum zum Einsatz gelangen. Hierzu wird sie bei­ spielsweise gefiltert und/oder die Feuchte und/oder die Temperatur der Luft eingestellt. Dies hat den Vorteil, daß keine mit Partikeln belastete Luft in den Produktionsraum zurückgelangt.
Nach einer weiteren Variante ist es möglich, einen Teil der Blasluft, die in Abluftkanälen gesammelt wird, einem Blasluftkreislauf zur erneuten Verwen­ dung zuzuführen und der andere Teil einem Abluft­ netz.
Insbesondere ist vorgesehen, daß ein Teil der Blas­ luft über ein Filter in einen Blasluftkreislauf zur erneuten Verwendung zurückgeführt wird. Dadurch ist gewährleistet, daß stets gefilterte, also unbela­ stete Blasluft dem Blasluftkreislauf zugeführt wird.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die teilweise oder ganz in das Abluftnetz eingespeiste Blasluft durch aus dem Produktionsraum stammende Luft ersetzt wird. Damit ist gewährleistet, daß somit eine immer gleichbleibende Luftmenge zum Beblasen der Spulen zur Verfügung steht. Überdies gelangt schon vorkon­ ditionierte Luft (Raumluft) in den Blasluftkreis­ lauf.
Es ist vorgesehen, daß das Beblasen mittels von mindestens einem Ventilator gespeisten Blaselemen­ ten erfolgt. Insbesondere ist vorgesehen, daß als Blaselemente Blasdüsen verwendet werden. Vorzugs­ weise werden die Blaselemente zur Vergrößerung der Beblasung verschwenkt. Die Verschwenkbarkeit der Blaselemente führt zu einer Reduzierung der notwen­ digen Luftmenge, die zum wirkungsvollen Beblasen der Spulen benötigt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese­ hen, daß das Filter stromaufwärts des Ventilators angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist es, das Filter unmittelbar stromaufwärts des Ventilators anzuordnen. Dadurch ist gewährleistet, daß die von dem Ventilator angesaugte Raumluft gefiltert wird, bevor sie für die Beblasung der Spulen verwendet wird. Das Filter ist derart angeordnet, daß es in einer zugänglichen Arbeitshöhe für das Bedienperso­ nal liegt. Dadurch kann zu Reinigungszwecken das Filter einfach gewechselt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Gatterbereichs einer textilen Verarbeitungsmaschine und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gatterbereich ge­ mäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Gatterbereich einer nicht näher dargestellten textilen Verarbeitungsmaschine, die eine Gattereinhausung 1 aufweist. In der Gatterein­ hausung 1 sind die Spulen 2 angeordnet, die hier stark schematisiert dargestellt sind. Die Spulen 2 sind im Gatterbereich nebeneinander und übereinan­ der auf ein Traggestell aufgesteckt, wobei in Fig. 1 nur ein Teil der Gesamtanzahl der Spulen 2 darge­ stellt ist. Zwischen den Spulen 2 sind Blasluftver­ teilersäulen 7 angeordnet, die mit Blaselemente 3 versehen sind, die als Blasdüsen 4 ausgebildet sind. Die Blasdüsen 4 sind über die gesamte Höhe der Blasluftverteilersäulen 7 verteilt angeordnet. Die einzelnen, um ihre Längsachse drehbar gelager­ ten Blasluftverteilersäulen 7 sind - wie Fig. 2 zeigt - über als Schwenkantrieb wirkendes Gestänge 5 miteinander verbunden.
Unter den Spulen 2 sind - beidseitig der Blasluft­ verteiler-Säulenreihe - Abluftkanäle 6 angeordnet. Jeder Abluftkanal 6 mündet in einen Kanal 8, was deutlich aus der Fig. 2 zu entnehmen ist. Die Breite des Kanals 8 erstreckt sich von einem Ab­ luftkanal 6 bis zum gegenüberliegenden, anderen Ab­ luftkanal 6. Mittig im Bodenbereich des Kanals 8 (unteres Ende) ist ein Abluftkanal 9 vorgesehen, der mit einem Abluftnetz 10 in Verbindung steht. Die unteren zwei Drittel von der Gesamthöhe des Ka­ nals 8 sind als Luftrückführkanal 17 ausgebildet, das obere Drittel als Luftansaugkanal 21. Im über­ gangsbereich von Luftrückführkanal 17 und Luftan­ saugkanal 21 befindet sich ein Filter 11. Knapp un­ terhalb des Filters 11, in der Außenwand des Luft­ rückführkanals 17, ist eine Öffnung 18 vorgesehen, die eine Verbindung zu dem Produktionsraum 20 her­ stellt. Das Filter 11 ist zur Vergrößerung seiner Filterfläche schräg angeordnet, wobei gleichzeitig durch die Öffnung 18 angesaugte Raumluft und sich im Luftrückführkanal 17 befindende Luft durch die­ ses Filter 11 geführt wird. Ein Ventilator 12 ist im oberen Bereich eines Luftverteilkanals 13 ange­ ordnet, der über mindestens einen Zuluftkanal 15 (Fig. 2) mit den Blasluftverteilersäulen 7 in Ver­ bindung steht. In Fig. 1 ist nur ein Ventilator gezeigt, es können aber mehrere Ventilatoren vorge­ sehen sein. Der Ansaugstutzen des Ventilators 12 mündet stromabwärts des Filters 12 in den Luftan­ saugkanal 21.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Gattereinhau­ sung 1 gemäß Fig. 1. Es ist ein Doppelgatter mit zwei Spulenreihen dargestellt. Eine Anwendung für Einfachgatter mit nur einer Spulenreihe und nur einseitiger Ausblasung und Ablufterfassung ergibt sich sinngemäß. Es wird hier deutlich, daß die Blasluftverteilersäulen 7 beidseitig mit Blasdüsen 4 bestückt sind. Die Spulen 2 sind auf beiden Sei­ ten der Blasdüsen 4 angeordnet und liegen diesen somit gegenüber, wobei der Übersichtlichkeit halber auf die Darstellung der Spulen 2 in Fig. 2 ver­ zichtet wurde. Auf beiden Seiten der Blasluftver­ teilersäulen 7 sind Abluftschlitze 14 erkennbar, die in Wandungen der Abluftkanäle 6 ausgebildet sind. Unterhalb der in Reihe angeordneten Blasluft­ verteilersäulen 7 verläuft - zwischen den beiden Ab­ luftkanälen 6 - der Zuluftkanal 15, der die Blas­ luftverteilersäulen 7 mit Blasluft versorgt. Fig. 2 zeigt zudem, daß sich der Kanal 8, der das Filter 11 aufweist, sich außerhalb der Gattereinhausung l befindet. Der Luftverteilkanal 13, der den Ventila­ tor 12 aufweist, befindet sich innerhalb der Gat­ tereinhausung 1.
Um nun während des Produktionsbetriebs die Spulen 2 in der Gattereinhausung 1 von anfallendem Faserma­ terial beziehungsweise Feinstaub freizuhalten, wer­ den die Spulen 2 mittels den Blasdüsen 4 beblasen. Um eine größtmögliche Fläche zu Beblasen, werden die Blasdüsen 4 mittels des Gestänges 5 kontinuier­ lich hin- und herbewegt. Dies führt zu einer Redu­ zierung der benötigten Beblasungsluftmenge.
Beispielhaft sollen nun zwei Luftstromführungs-Va­ rianten im Betrieb erläutert werden. Bei der ersten Variante wird nur ein Teil der Blasluftmenge in den zentralen Abluftkanal 9 übernommen. Hierbei saugt der Ventilator 12 über den Luftansaugkanal 21 Luft an (Pfeil 31) und gibt sie gefiltert (Filter 11) an den Luftverteilkanal 13 (Pfeil 32) weiter. Von dort gelangt die Luft über den Zuluftkanal 15 in die Blasluftverteilersäulen 7 (Pfeil 33). Dann tritt sie als Blasluft zum Beblasen der Spulen 2 aus den Blasdüsen 4 aus. Die nun mit Partikeln (zum Bei­ spiel Fasermaterial, Feinstaub und dgl.) belastete Blasluft wird über die Abluftschlitze 14 in die Ab­ luftkanäle 6 eingesaugt. Dies ist in Fig. 1 mit­ tels der Pfeile 19 dargestellt. Ein Teil der bela­ steten Abluft wird durch die Sogwirkung des Venti­ lators 12 in den Luftrückführkanal 17 gefördert. Dort wird sie wiederum über das Filter 11 geführt und gelangt nun wieder in den bereits vorstehend beschriebenen Blasluftkreislauf zurück.
Ein anderer Teil der Abluft wird in das Abluftnetz 10 abgezweigt. Um die abgeführte Luftmenge zu er­ setzen, wird über die Öffnung 18 aus dem Produkti­ onsraum 20 mittels des Ventilators 12 eine ent­ sprechende Luftmenge neu angesaugt. Diese wird ebenso, bevor sie in den Blasluftkreislauf gelangt, über das Filter 11 gefiltert.
Bei der zweiten Variante ist die Führung der Luft größtenteils gleich wie bei der ersten Variante, es soll daher nur auf die Unterschiede eingegangen werden. Bei dieser Variante wird die gesamte Ab­ luft, die sich in den Abluftkanälen 6 befindet, in das Abluftnetz 10 eingespeist. Hierbei wird die ge­ samte zu ersetzende Luftmenge über die Öffnung 18 aus dem Produktionsraum 20 von dem Ventilator 12 angesaugt. Die sich im Abluftnetz 10 befindende Ab­ luft kann beispielsweise einer Luftaufbereitungsan­ lage zugeführt werden. Die Abluft kann dort gefil­ tert und/oder die Feuchte und/oder die Temperatur eingestellt werden. Diese nun aufbereitete Luft kann beispielsweise dann über eine lufttechnische Anlage dem Produktionsraum 20 zu seiner Belüftung wieder zugeführt werden.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß das in Fig. 1 dargestellte Filter 11 durch eine zuschaltbare Ab­ saugdüse automatisch gereinigt wird. Diese Ab­ saugdüse ist in Fig. 1 nicht dargestellt.
Nach alledem wird deutlich, daß bei allen hier be­ schriebenen Varianten, keine mit Fasern belastete Abluft in den Produktionsraum 20 zurückgeführt wird. Es kommt daher zu keiner Belastung für die umstehenden Maschinen und das Bedienpersonal. Vor­ teilhaft für das Bedienpersonal ist auch, das Fil­ ter 11 in Arbeitshöhe unmittelbar stromaufwärts des Ventilators 12 anzuordnen. Dadurch ist ein einfa­ cher Filterwechsel gewährleistet.

Claims (8)

1. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten wie zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen ei­ ner eingehausten, in einem Produktionsraum aufge­ stellten Textilmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß für das Beblasen verwendete, mit Partikeln be­ lastete Blasluft, ohne in den Produktionsraum (20) zu gelangen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz (10) eingespeist wird.
2. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Blasluft über ein Filter (11) in einen Blasluftkreislauf zur erneuten Verwendung zurückge­ führt werden kann.
3. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise oder ganz in das Abluftnetz (10) eingespeiste Blasluft durch aus dem Produktionsraum (20) stammende Luft ersetzt wird.
4. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beblasen mittels von minde­ stens einem Ventilator (12) gespeisten Blaselemen­ ten (3) erfolgt.
5. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Blaselemente (3) Blasdüsen (4) verwendet werden.
6. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaselemente (3) zur Ver­ größerung der Beblasung verschwenkt werden.
7. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter (11) stromaufwärts des Ventilators (12) angeordnet ist.
8. Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten wie zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen ei­ ner eingehausten, in einem Produktionsraum aufge­ stellten Textilmaschine, insbesondere zur Durchfüh­ rung des Verfahrens gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für das Beblasen verwendete, mit Partikeln belastete Blasluft, ohne in den Produktionsraum (20) zu ge­ langen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz (10) eingespeist wird.
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