DE19500260A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beblasen von textilen ProduktenInfo
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- B65H54/70—Other constructional features of yarn-winding machines
- B65H54/702—Arrangements for confining or removing dust
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Beblasen von textilen Produkten wie
zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen einer
eingehausten, in einem Produktionsraum aufgestell
ten Textilmaschine.
Im textilen Verarbeitungsprozeß wird der aus Ein
zelfasern oder Filamenten hergestellte Faden auf
Spulen aufgewickelt. Diese Spulen finden bei den
nachfolgenden weiterverarbeitenden Maschinen Ver
wendung. Bei dieser Weiterverarbeitung wird Mate
rial, beispielsweise Fasermaterial oder Feinstaub
aus dem Faden freigesetzt. Das Fasermaterial bezie
hungsweise der Feinstaub entsteht durch Abziehen
des Fadens von der Spule, Ballonbildung des Fadens
in der Luft und/oder Abrieb des Fadens beim Durch
führen durch Ösen.
Um den Produktionsbereich und das Personal vor dem
Fasermaterial weitgehendst zu schützen und die Spu
len sauber zu halten, wird der Gatterbereich einge
haust und die Spulen mittels Ventilatoren ständig
beblasen. Unter Gatterbereich versteht man den Be
reich, in dem die Spulen nebeneinander und überein
ander auf ein Traggestell aufgesteckt sind.
Die Luft zum Beblasen der Spulen wird aus dem Pro
duktionsraum angesaugt und nach dem Beblasen unmit
telbar in diesen wieder zurückgeführt. Hierdurch
ist es nicht ausgeschlossen, daß belastete Luft in
den Produktionsraum zurückgelangt, da ein Ausfil
tern der Partikel zu 100% nicht möglich ist. Diese
belastete Luft erweist sich als nachteilig für die
umstehenden anderen Maschinen und besonders für das
Personal. Zusätzlich wird die Raumströmung im Pro
duktionsraum durch die ausgeblasene Luft gestört.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die
vorstehend beschriebenen Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß für das Beblasen verwendete, mit Partikeln be
lastete Blasluft, ohne in den Produktionsraum zu
gelangen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz
eingespeist wird. Dies bedeutet bei einer ersten
Variante, daß die gesamte Abluft, die in Ab
luftkanälen gesammelt wird, dem Abluftnetz zuge
führt wird. Diese Abluft im Abluftnetz kann nach
Filterung an die Umwelt abgegeben und/oder zur wei
teren Verwendung in einer lufttechnischen Anlage,
zum Beispiel in der Klimaanlage für den Produkti
onsraum zum Einsatz gelangen. Hierzu wird sie bei
spielsweise gefiltert und/oder die Feuchte und/oder
die Temperatur der Luft eingestellt. Dies hat den
Vorteil, daß keine mit Partikeln belastete Luft in
den Produktionsraum zurückgelangt.
Nach einer weiteren Variante ist es möglich, einen
Teil der Blasluft, die in Abluftkanälen gesammelt
wird, einem Blasluftkreislauf zur erneuten Verwen
dung zuzuführen und der andere Teil einem Abluft
netz.
Insbesondere ist vorgesehen, daß ein Teil der Blas
luft über ein Filter in einen Blasluftkreislauf zur
erneuten Verwendung zurückgeführt wird. Dadurch ist
gewährleistet, daß stets gefilterte, also unbela
stete Blasluft dem Blasluftkreislauf zugeführt
wird.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die teilweise oder
ganz in das Abluftnetz eingespeiste Blasluft durch
aus dem Produktionsraum stammende Luft ersetzt
wird. Damit ist gewährleistet, daß somit eine immer
gleichbleibende Luftmenge zum Beblasen der Spulen
zur Verfügung steht. Überdies gelangt schon vorkon
ditionierte Luft (Raumluft) in den Blasluftkreis
lauf.
Es ist vorgesehen, daß das Beblasen mittels von
mindestens einem Ventilator gespeisten Blaselemen
ten erfolgt. Insbesondere ist vorgesehen, daß als
Blaselemente Blasdüsen verwendet werden. Vorzugs
weise werden die Blaselemente zur Vergrößerung der
Beblasung verschwenkt. Die Verschwenkbarkeit der
Blaselemente führt zu einer Reduzierung der notwen
digen Luftmenge, die zum wirkungsvollen Beblasen
der Spulen benötigt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß das Filter stromaufwärts des Ventilators
angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist es, das
Filter unmittelbar stromaufwärts des Ventilators
anzuordnen. Dadurch ist gewährleistet, daß die von
dem Ventilator angesaugte Raumluft gefiltert wird,
bevor sie für die Beblasung der Spulen verwendet
wird. Das Filter ist derart angeordnet, daß es in
einer zugänglichen Arbeitshöhe für das Bedienperso
nal liegt. Dadurch kann zu Reinigungszwecken das
Filter einfach gewechselt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Gatterbereichs einer
textilen Verarbeitungsmaschine und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gatterbereich ge
mäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Gatterbereich einer nicht näher
dargestellten textilen Verarbeitungsmaschine, die
eine Gattereinhausung 1 aufweist. In der Gatterein
hausung 1 sind die Spulen 2 angeordnet, die hier
stark schematisiert dargestellt sind. Die Spulen 2
sind im Gatterbereich nebeneinander und übereinan
der auf ein Traggestell aufgesteckt, wobei in Fig.
1 nur ein Teil der Gesamtanzahl der Spulen 2 darge
stellt ist. Zwischen den Spulen 2 sind Blasluftver
teilersäulen 7 angeordnet, die mit Blaselemente 3
versehen sind, die als Blasdüsen 4 ausgebildet
sind. Die Blasdüsen 4 sind über die gesamte Höhe
der Blasluftverteilersäulen 7 verteilt angeordnet.
Die einzelnen, um ihre Längsachse drehbar gelager
ten Blasluftverteilersäulen 7 sind - wie Fig. 2
zeigt - über als Schwenkantrieb wirkendes Gestänge 5
miteinander verbunden.
Unter den Spulen 2 sind - beidseitig der Blasluft
verteiler-Säulenreihe - Abluftkanäle 6 angeordnet.
Jeder Abluftkanal 6 mündet in einen Kanal 8, was
deutlich aus der Fig. 2 zu entnehmen ist. Die
Breite des Kanals 8 erstreckt sich von einem Ab
luftkanal 6 bis zum gegenüberliegenden, anderen Ab
luftkanal 6. Mittig im Bodenbereich des Kanals 8
(unteres Ende) ist ein Abluftkanal 9 vorgesehen,
der mit einem Abluftnetz 10 in Verbindung steht.
Die unteren zwei Drittel von der Gesamthöhe des Ka
nals 8 sind als Luftrückführkanal 17 ausgebildet,
das obere Drittel als Luftansaugkanal 21. Im über
gangsbereich von Luftrückführkanal 17 und Luftan
saugkanal 21 befindet sich ein Filter 11. Knapp un
terhalb des Filters 11, in der Außenwand des Luft
rückführkanals 17, ist eine Öffnung 18 vorgesehen,
die eine Verbindung zu dem Produktionsraum 20 her
stellt. Das Filter 11 ist zur Vergrößerung seiner
Filterfläche schräg angeordnet, wobei gleichzeitig
durch die Öffnung 18 angesaugte Raumluft und sich
im Luftrückführkanal 17 befindende Luft durch die
ses Filter 11 geführt wird. Ein Ventilator 12 ist
im oberen Bereich eines Luftverteilkanals 13 ange
ordnet, der über mindestens einen Zuluftkanal 15
(Fig. 2) mit den Blasluftverteilersäulen 7 in Ver
bindung steht. In Fig. 1 ist nur ein Ventilator
gezeigt, es können aber mehrere Ventilatoren vorge
sehen sein. Der Ansaugstutzen des Ventilators 12
mündet stromabwärts des Filters 12 in den Luftan
saugkanal 21.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Gattereinhau
sung 1 gemäß Fig. 1. Es ist ein Doppelgatter mit
zwei Spulenreihen dargestellt. Eine Anwendung für
Einfachgatter mit nur einer Spulenreihe und nur
einseitiger Ausblasung und Ablufterfassung ergibt
sich sinngemäß. Es wird hier deutlich, daß die
Blasluftverteilersäulen 7 beidseitig mit Blasdüsen
4 bestückt sind. Die Spulen 2 sind auf beiden Sei
ten der Blasdüsen 4 angeordnet und liegen diesen
somit gegenüber, wobei der Übersichtlichkeit halber
auf die Darstellung der Spulen 2 in Fig. 2 ver
zichtet wurde. Auf beiden Seiten der Blasluftver
teilersäulen 7 sind Abluftschlitze 14 erkennbar,
die in Wandungen der Abluftkanäle 6 ausgebildet
sind. Unterhalb der in Reihe angeordneten Blasluft
verteilersäulen 7 verläuft - zwischen den beiden Ab
luftkanälen 6 - der Zuluftkanal 15, der die Blas
luftverteilersäulen 7 mit Blasluft versorgt. Fig.
2 zeigt zudem, daß sich der Kanal 8, der das Filter
11 aufweist, sich außerhalb der Gattereinhausung l
befindet. Der Luftverteilkanal 13, der den Ventila
tor 12 aufweist, befindet sich innerhalb der Gat
tereinhausung 1.
Um nun während des Produktionsbetriebs die Spulen 2
in der Gattereinhausung 1 von anfallendem Faserma
terial beziehungsweise Feinstaub freizuhalten, wer
den die Spulen 2 mittels den Blasdüsen 4 beblasen.
Um eine größtmögliche Fläche zu Beblasen, werden
die Blasdüsen 4 mittels des Gestänges 5 kontinuier
lich hin- und herbewegt. Dies führt zu einer Redu
zierung der benötigten Beblasungsluftmenge.
Beispielhaft sollen nun zwei Luftstromführungs-Va
rianten im Betrieb erläutert werden. Bei der ersten
Variante wird nur ein Teil der Blasluftmenge in den
zentralen Abluftkanal 9 übernommen. Hierbei saugt
der Ventilator 12 über den Luftansaugkanal 21 Luft
an (Pfeil 31) und gibt sie gefiltert (Filter 11) an
den Luftverteilkanal 13 (Pfeil 32) weiter. Von dort
gelangt die Luft über den Zuluftkanal 15 in die
Blasluftverteilersäulen 7 (Pfeil 33). Dann tritt
sie als Blasluft zum Beblasen der Spulen 2 aus den
Blasdüsen 4 aus. Die nun mit Partikeln (zum Bei
spiel Fasermaterial, Feinstaub und dgl.) belastete
Blasluft wird über die Abluftschlitze 14 in die Ab
luftkanäle 6 eingesaugt. Dies ist in Fig. 1 mit
tels der Pfeile 19 dargestellt. Ein Teil der bela
steten Abluft wird durch die Sogwirkung des Venti
lators 12 in den Luftrückführkanal 17 gefördert.
Dort wird sie wiederum über das Filter 11 geführt
und gelangt nun wieder in den bereits vorstehend
beschriebenen Blasluftkreislauf zurück.
Ein anderer Teil der Abluft wird in das Abluftnetz
10 abgezweigt. Um die abgeführte Luftmenge zu er
setzen, wird über die Öffnung 18 aus dem Produkti
onsraum 20 mittels des Ventilators 12 eine ent
sprechende Luftmenge neu angesaugt. Diese wird
ebenso, bevor sie in den Blasluftkreislauf gelangt,
über das Filter 11 gefiltert.
Bei der zweiten Variante ist die Führung der Luft
größtenteils gleich wie bei der ersten Variante, es
soll daher nur auf die Unterschiede eingegangen
werden. Bei dieser Variante wird die gesamte Ab
luft, die sich in den Abluftkanälen 6 befindet, in
das Abluftnetz 10 eingespeist. Hierbei wird die ge
samte zu ersetzende Luftmenge über die Öffnung 18
aus dem Produktionsraum 20 von dem Ventilator 12
angesaugt. Die sich im Abluftnetz 10 befindende Ab
luft kann beispielsweise einer Luftaufbereitungsan
lage zugeführt werden. Die Abluft kann dort gefil
tert und/oder die Feuchte und/oder die Temperatur
eingestellt werden. Diese nun aufbereitete Luft
kann beispielsweise dann über eine lufttechnische
Anlage dem Produktionsraum 20 zu seiner Belüftung
wieder zugeführt werden.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß das in Fig. 1
dargestellte Filter 11 durch eine zuschaltbare Ab
saugdüse automatisch gereinigt wird. Diese Ab
saugdüse ist in Fig. 1 nicht dargestellt.
Nach alledem wird deutlich, daß bei allen hier be
schriebenen Varianten, keine mit Fasern belastete
Abluft in den Produktionsraum 20 zurückgeführt
wird. Es kommt daher zu keiner Belastung für die
umstehenden Maschinen und das Bedienpersonal. Vor
teilhaft für das Bedienpersonal ist auch, das Fil
ter 11 in Arbeitshöhe unmittelbar stromaufwärts des
Ventilators 12 anzuordnen. Dadurch ist ein einfa
cher Filterwechsel gewährleistet.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
wie zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen ei
ner eingehausten, in einem Produktionsraum aufge
stellten Textilmaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß für das Beblasen verwendete, mit Partikeln be
lastete Blasluft, ohne in den Produktionsraum (20)
zu gelangen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz
(10) eingespeist wird.
2. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil der Blasluft über ein Filter (11) in einen
Blasluftkreislauf zur erneuten Verwendung zurückge
führt werden kann.
3. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die teilweise oder ganz in das
Abluftnetz (10) eingespeiste Blasluft durch aus dem
Produktionsraum (20) stammende Luft ersetzt wird.
4. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beblasen mittels von minde
stens einem Ventilator (12) gespeisten Blaselemen
ten (3) erfolgt.
5. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Blaselemente (3) Blasdüsen
(4) verwendet werden.
6. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blaselemente (3) zur Ver
größerung der Beblasung verschwenkt werden.
7. Verfahren zum Beblasen von textilen Produkten
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filter (11) stromaufwärts
des Ventilators (12) angeordnet ist.
8. Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten
wie zum Beispiel Fadenspulen und/oder Bauteilen ei
ner eingehausten, in einem Produktionsraum aufge
stellten Textilmaschine, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens gemäß einem oder mehrerer der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für
das Beblasen verwendete, mit Partikeln belastete
Blasluft, ohne in den Produktionsraum (20) zu ge
langen, ganz oder teilweise in ein Abluftnetz (10)
eingespeist wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100260 DE19500260C2 (de) | 1995-01-05 | 1995-01-05 | Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100260 DE19500260C2 (de) | 1995-01-05 | 1995-01-05 | Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19500260A1 true DE19500260A1 (de) | 1996-07-11 |
DE19500260C2 DE19500260C2 (de) | 1999-06-17 |
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ID=7751067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995100260 Expired - Fee Related DE19500260C2 (de) | 1995-01-05 | 1995-01-05 | Vorrichtung zum Beblasen von textilen Produkten |
Country Status (1)
Country | Link |
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